Mld so wie die Sonne gerade steht, blinkert sie aus Emils Sitz, so daß ihn ein wohliges Gefühl durchzieht. Die kleinen Minen, wüche der Franzmann über ihn hinweg nach dem Reservelager schießt, beobachtet er mit Gleichmut eine Weile. Die feindliche schwere Artillerie verhält sich ruhig, und die Korporalschaft ist weg zum Arbeitsdienst. Ein selten schöner und ruhiger Nachmittag ! Schon schlägt behaglich der Unter­offizier eine Nummer des Philologenblattes auf und schickt sich nach mehr als einjähriger Unterbrechung zum Lesen des Heftes an. Da kommt mit einem Male ein Schmetterling hereingeflogen in den Graben, gaukelt um den Stumpf der mächtigen, von Len Granaten zerfetzten Eiche gerade oberhalb des Stolleneinganges und streicht dann um einen Busch Bit­tersüß, der als einzige Blumenzier am Grabenrand ein paar Schritte davon entsprossen war.

Für Emil war es jetzt aus init dem Lesen. Ein weißer Schmetterling! Nur leise strich ein weißer Sckimetterling! ,Hast du nicht", so sagte er lebhaft zu sich,das an einem Oktobertag wie heute in Wesselburen aufgesagt? Was für ein Gegensatz zwischen heute und damals? Und wie gut hast du es noch hier trotz alledem! Dein Freund Siegfried, der so soldatisch veranlagt ist und auf den Wanderungen sich immer im Lesen der Generalstabskarte übte, der sitzt jetzt im kalten Sibirien, in Krasnojarsk am Jenissei, in russischer Gefangen­schaft. Nur wenige Monate durfte der treffliche Reiter als Bataillonsadjutant im Osten den Krieg erleben, da wurde er auf einer Erkundung von den Russen gefangen und nach Sibi­rien gebracht. Er war ganz gewiß ein prächtiger Offizier. Ob er die Heimat Wiedersehen darf? Und der Unteroffizier spann wie träumend seine Gedanken um den lieben Wander­genossen weiter, bis ihn ein Kältegefühl mahnte, daß die Sonne drüben über dem Hessenwald und dem Vauquois- Buckel zur Rüste ging und bis seine Korporalschaft zum Stol­len zurückkam. Wie freundlich hatte sich doch sein eigenes Ge­schick gestaltet, daß er bisher von Berwundung und Krankheit gnädig bewahrt geblieben und daß er, der zuvor unausgebil- dete Landsturmpflichtige sogar noch Korporalschaftsführer wurde, eine Würde, die er zuerst niemals zu erreichen gehofft hatte.

Wieder elf Jahre später. Emil Relief sucht an Aller­heiligen auf den Maashöhen und am Argonnenwald die Gräber der Kameraden von der schwäbischen Landwehr. Beim Durchbruch der Amerikaner durch die Argonnenfront im Ok­tober 1918 sind viele von denjenigen gefallen, mit welchen er 1916 im Wald von Avocourt Freud und Leid geteilt hatte, bis er auf einen andern Kriegsschauplatz versetzt wurde. Nach vielem Umherwandern und Erfragen stellt er die von Chatel- Cheherh Umgebetteten im deutschen Soldatenfriedhof bei Bu- zancy im Departement der Ardennen fest und findet auch zu seiner großen Freude zwei von ihnen im Einzelgrab, während die übrigen in zwei hochgeschichteten Massengräbern mit Tau­senden aus andern Regimentern zusammen ruhen. Erschüt­tert vom Anblick der langen Reihe schwarzer Kreuze über der braungelben Erdfarüe der Gräber legt er dem Korporal, dessen Unteroffizierstreffen bei der Beförderung zum Feld­webel auf seinen eigenen Rock in Very aufgenäht wurden, als Zeichen seiner Dankbarkeit und als deutschen Heimatgrutz eine Christrose und eine rote Rose aufs Grab und sucht dann nach Gräbern anderer Kameraden. Da stößt er auf ein liebe­voll gepflegtes Grab eines ihm nicht bekannten Stabsarztes- Auf dem Grabstein stehen unter dem Namen und dem Todestag im September 1918 die Bibelverse 2. Tim. 4, Bers7 und 8:Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten." Und über dem grünen Teppich von Immergrün zeigt sich verstohlen noch ein blaues Blümlein und eine niedere rote Rose prangt ein­sam im weiten Todesfeld. Als ob sie bluten wollte...

Da war es dem Beschauer auf einmal, als ob die blühende Rose im kalten Novembernebel, und der triumphierende Spruch des Apostels auf der Marmortafel Symbole seien und Geltung hätten für alle die Tausende von tapferen deutschen Soldaten, die ringsherum in Reihen- und Massengräbern ausruhen von Kampf und Streit. Und alle waren noch nicht weit im Leben, waren in der Jugend, im Mannesalter! Die rote Rose, so nieder und einsam sie auch blühte, gab ihre Farbenschöne und ihren Duft doch gern und freudig allen

Gräbern und nahm dem zuerst so erschütternd düster erschei­nenden Ort seinen Schrecken. Ruhig, fast heiter, verließ der Wanderer die Stätte, welche er zuvor schauernd betreten hatte, und auf der Landstraße sagte er, wie er wieder, langsam aus­schreitend, einsam dem Airetal und den Argonnen zustrebte, wieder wie einstmals im Schützengraben vor Verdun Las Ge­dicht Friedrich Hebbels leise vor sich hin: Ich sah des Som­mers letzte Rose stehn...

Aussprache von Denkern über den Tod.

Wenn man ein Wesen begraben hat, das man liebt, so glaubt man sich heimlich zwischen zwei Welten. (Humboldt.) Ein finsteres Elternpaar, Tod und Trennung, haben das schönste Kind, das Wiedersehen. (Jean Paul.) Uni Neu­geborene müßte man laut klagend sich versammeln, die so großem Weh entgegengehen; die Toten aber, welche von dem Leide ruhn, glückwünschend und frohlockend heimgeleiten! (Euripides.) Weiß nicht, woher ich bin gekommen,, weiß nicht, wohin ich werd' genommen, doch weiß ich fest, daß in mir ist eine Liebe, die mich nicht vergißt! (Justinus Kerner.) Wer liebend gelebt hat, geht nie ganz von hinnen! (Petrarca.) Der betrauert wahrhaft seine Toten, der nach ihren: Wunsckw lebt. (Poung.) Nicht geboren zu sein, ist das beste; das nächst­beste aber, wenn man gelebt hat, früh abzuscheiden. (Sopho­kles.) Was Zitterst du, o Menschenkind, kannst mit dem Tod nicht scherzen? - lind bist doch ein Hauch von Gottes Geist, ein Puls von seinem Herzen. (Gottfried Kinkel.) Der Ge­danke an die Vergänglichkeit alles Irdischen ist eine Quelle unendlichen Leids und eine Quelle unendlichen Trostes. (Marie v. Ebner-Eschenbach.) Dürfte man Wohl die Verwesung schmücken, dürfte von Gräbern man Blumen pflücken, wenn in dem Tode nur wäre der Tod? Aber weil in dem Tod ist das Leben, dürfen aus Gräbern sich Blumen erheben, wie aus den Nächten das Morgenrot. (Thermin.) Der Tod ist ein Befreier unserer Persönlichkeit. (Tolstoi.) Der Tod ist verleumdet worden; er ist vielleicht die mildeste Form des Lebens, der ewigen Liebe Meisterstück. (Gerhart Hauptmann.) Im Grabe schläft ein neues Morgenrot- (Tiedge.) Was sollt' ich den Triumph euch gönnen, als zagt' ich vor dem letzten Gang? Etwas, das alle Menschen können, das Sterben, macht auch mir nicht lang! (Gottfried Kinkel.) Freundlicher Tod, du heilsam geschäftiger Gärtner, beschneidend das üppige Beet, wandelst Lu stets und tilgst, was in heftiger Wucherung aufschoß, daß voller und kräftiger blühe das eine, wenn's andre vergeht. (Arthur Fftger.) Wer weiß denn, ob nicht das Leben Sterben ist und Sterben Leben? (Euripides.) Der Tod ist das Ende von den Widersprüchen unserer sinnlichen Wahrnehmungen, von dem fortwährenden Arbeiten unserer Denkkrast, von der Aufregung unserer Triebe und von unserer Dienstbarkeit gegen das Fleisch. (Marcus Aurelius.) Nicht ahnt, wer klagt, daß wir zu sterben haben, an welchem ew'gen Tau sich jene laben, die Gott der Herr ins Jenseits zu sich rief. (Dante.) Auch wir vergehen, und das ist Trost genug! (Paul Heyse.)

Württemberg.

Kornwestheim, OA. Ludwigsburg, 20. Nov. (Einbrecher­trick.) Am Mittwoch wurde im Laufe des Vormittags einer hiesigen Frau telephonisch vorgeschwindelt, daß ihr auswärts arbeitender Ehemann verunglückt sei und sich im Krankenhaus befinde. Die Frau begab sich sofort zu ihrem Eheinann, traf ihn jedoch nicht im Krankenhaus an, sondern gesund in seinem Geschäft. Da nun die Eheleute nichts Gutes vermuteten, gin­gen sie nach Hause und trafen ihre Wohnung durchwühlt an. Ein Einbrecher hatte die Wohnung mittels Nachschlüssel ge­öffnet. Gestohlen wurde ein Photoapparat und etwas Klein­geld. Dem Täter ist man auf der Spur.

Feuerbach, 20. Nov. (Kindsleiche gefunden.) Beim Leeren einer Abortgrube in einem Hause am Karlsplatz wurde die Leiche eines neugeborenen Kindes gefunden. Polizeiliche Er­hebungen zur Feststellung der Mutter sind eingeleitet.

Stuttgart, 21. Nov. (Wenn der Fahrer betrunken ist.) Bei der Fahrt die Birkenwaldstraße abwärts fuhr der Führer eines Personenautos in einer Kurve gegen den Oberleitungs­mast der Straßenbahn. -Bei dem Zusammenprall erlitten drei Fahrgäste nicht unbedeutende Verletzungen, die ihre Aufnahine

in das Katharinenhospital notwendig machten. Der Fahrzeug­führer, der betrunken war, wurde festgenommen.

Stuttgart, 20. Nov. (Viehseuchenumlage.) Von zustän­diger Seite wird mitgeteilt: Nach Anhörung des Verwal- tungsausschuffes der Zentralkasse der Viehbesitzer, der Land wirtschastskammer und des Sandesvereins für Bienenzucht hat das Innenministerium die Beiträge zur Niehseuchenumlage für das Jahr 1931 wie folgt festgesetzt: 3) für jedes 1 Jahr alte und ältere Pferd (ausgenommen Pferde kleiner Rassen) mp für jedes Maultier 3 R.M., b) für jedes unter 1 Jahr alte Pferd (Fohlen) 1 R.M., c) für jedes einer kleinen Raffe an- gehörige Pferd (unter 140 Zentimeter Stockmaß), für jede, Esel und Maulesel 1 R.M., 0) für jedes 3 Monate alte und ältere Stück Rindvieh 50 Pfg., e) für jedes unter 3 Monate alte Kalb 15 Pfg., f) für jedes Bienenvolk 20 Pfg. Die Heuer für Bienenvölker erstmals zu erhebende Umlage soll die bis jetzt ausgezahlten Entschädigungen für Bienenvölker decke::, dir wegen bösartiger Faulbrut umgesetzt oder getötet werde» mußten, und darüber hinaus die Mittel für solche EntsckM- gungsleistuugen in den nächsten Jahren liefern.

Stuttgart, 21. Nov. (Gegen eine Lüge.) DerSchwä­bische Merkur" wendet sich in einem eindrucksvollen Abwehr­artikel gegen die grobe Lüge, er seivon den Juden gekauft". Er gibt seinen Freunden die Erklärung, daß nicht ein wahre) Wort an den Gerüchten ist, die ganz unzweifelhaft aus be­wußter und böswilliger Absicht erwachsen sind, denSchwab Merkur" zu schädigen. Es ist keine Aenderung in den Besih- verhältnissen des Blattes eingetreten, es ist daher auch nicht wahr, daß ein bekannter Stuttgarter Industrieller sich an, Schwäb. Merkur" beteiligt habe, und es ist vor allem eine Unwahrheit, wonach das Blattvon den Juden gekauft" wor­den sei. Es ist, um das zu wiederholen, nicht ein einzige- wahres Wort an all solchem leichtfertig oder böswillig ver­breiteten Gerede.

Stuttgart, 21. Nov. (Spielplan der Württ. Landestheaters Großes Haus: Sonntag, 23. Nov.: 2. Gastspiel Kammersänger Leo Slezak (Othello) 7)410fl); Montag:; Dienstag: Martha (810)4); Mittwoch: Das Nachtlager von Granada (810); Donnerstag: Der Bettelstudent (8 bis gegen 11); Frei­tag: Die Zauberflöte (7)410/4); Samstag: 500. Aufführung für die Stuttg. Volksbühne: Die Meistersinger von Nürnberg (611); Sonntag, 30. November: 1. Aufführung der Vereini­gung der Opernfreunde: Tannhäuser (2)46) Der Bettel­student (8 bis gegen 11); Montag:; Dienstag: Die IM (7)410)4); Mittwoch: Der Wildschütz (811). Kleines Haus: Sonntag, 23. November: Ein Sommernachtstraum (l bis 6)4) Die andere Seite (7)410)4); Montag: Iphigenie auf Tauris (810); Dienstag: Schinderhannes (8 bis nah 10)4); Mittwoch: Gastspiel Theodor Brandt: Die Großstadt­luft (8 bis gegen 10)4); Donnerstag: Ein Sommernachtstraum (810)4); Freitag:; Samstag: Elisabeth von England ff); bis 10)4); Sonntag, 30. November: Herr Doktor, haben Ne zu essen? (46) Herr Doktor, haben Sie zu essen? (7)4 bis 9)4); Montag: Elisabeth von England (811); Dienstag: Ein Sommernachtstraum <810)4); Mittwoch: LAZ (8H. In Tübingen am Dienstag, 25. Nov.: Angelina (810)tz! am Mittwoch, 3. Dezember: Iphigenie auf Tauris. Hai­des Deutschtums am Dienstag, 25. November: 1. Veranstaltung des Württ. TheaterbundesDas aktiviftifche Drama" (8H.

Stuttgart, 21. Nov. (Hintere Leuchtzeichen an Fahrräder» und Krafträdern.) Vom Polizeipräsidium wird mitgeteilt Nach einer seit nunmehr 1)4 Jahren geltenden Vorschrift müssen die Fahrräder sowie zweirädrige Kraft- und Kleinkrmi- räder bei Dunkelheit oder starkem Nebel mit einem Hinte«» Leuchtzeichen (Schlußlicht oder Rückstrahler) versehen sein. Diese Bestimmung wird immer noch nicht genügend beachtet, besonders seitens der Radfahrer. Da Las Fehlen dieses Schluß­lichts eine ständige Gefahr auch für die übrigen Wegbenutzer bildet, besonders in den Wintermonaten, werden die beteilig­ten Kreise nachdrücklich auf diese Vorschrift hingewiesen. Die Polizeibeamten werden nunmehr mit Strafanzeigen schaff Vor­gehen.

Maad, OA. Marbach, 21. Nov. (Ein Vater zündet das Haus seines Sohnes an. Der Täter mitverbrannt.) Der

vou libOAtck » ,wkkv/chM.

(19. Fortsetzung.)

Ah Sie sind Redakteur von derMichelstedter Post"?" fragte Speck aufs höchste interessiert.Und was ist Ihnen peinlich?"

Es ist mir peinlich, daß . .

Ich weiß, ich weiß," sagte Sperk in freundlichem Tone, und es ist das einzige Richtige, daß Sie zu mir kommen, freut mich aufrichtig."

Heinz' Augen leuchteten auf. er glaubte zu träumen. Das war zuviel des Glücks. .

Also Sie kommen," fuhr Sperk jovial fort,Sie kommen, um mir zu erklären, daß Ihnen das Verhalten Ihres Herrn Vaters in seinem Eingesandt peinlich ist. Nicht wahr, das wollten Sie mir doch sagen?"

Nein!" sagte Heinz 'niedergeschmettert,deshalb kam ich nicht!"

Sie wissen nichts von dem Eingesandt Ihres Herrn Vaters in Ihrem Blatte?"

Ich weiß nich- davon. Herr Sperk!"

Das wäre ja höchst merkwürdig!"

Haben Sie Differenzen mit meinem Vater?"

Das kann ich wohl behaupten! . . . Aber ich habe es ihm gegeben!" Sperk wurde wieder kühl:Da Sie also nicht bezüglich dieses Eingesandts kommen, darf ich Sie vielleicht noch einmal nach dem Grunde Ihres Besuches fragen?"

Heinz nahm allen Mut zusammen und sagt« entschlossen:

Herr Sperk, ich komme. Sie um die Hand Ihres Fräulein Tochter zu bitten!"

Totenstille folgte diesen kühnen Worten.

Sie . Sie. . . wollen die Hand meiner Tochter?" fragte Sperk, noch beherrscht.

Wenn ich darum bitten darf!"

Und warum ist Ihnen das peinlich?"

Weil . . weil ich noch keine Stellung habe, die mir das Auskommen mit einer Familie sichert."

So . . . so . . . Sie sind gut! Und da soll ich Koofmich die Sicherung übernehmen, wenn ein Herr von Erwach die Gnade hat, Sperksches Kaufmannsblut zu veredeln? ... So meinten Sie doch?"

Unsere Verhältnisse sind nicht glänzend. Ich hätte sonst meine Univsrsitätslaufbahn nicht unterbrochen, hoffe aber, daß ich durch Fleiß und Arbeit wieder hineinkommen . . ."

mit meinem Geld«

Und mit meinem Gelds

Heinz schwieg verletzt.

Sperk wollte seine Schärfe wieder gutmachen und fragte:

Worauf begründen Sie denn Ihre Aussichten?"

Hauptsächlich auf eine wissenschaftliche Arbeit!"

Nein, Herr von Erlbach, aus der Sache kann nichts werden Sie erscheinen mir durchaus nicht unsympathisch! . . . Aber ich bin ein Mann von Grundsätzen, schließe keine Kom­promisse. Sehen Sie, Herr von Erlbach! Gerade komme ich aus dem Geschäft, gerade hake ich Ihrem Fräulein Schwester gekündigt!"

Gekündigt?"

Jawohl! Gekündigt! . . Nicht weil sie nichts leistete, nicht weil sie irgendwelchen Grund zur Klage gab, nein, ein­fach wegen der schweren politischen Differenzen, die ich mit Ihrem Herrn Vater habe!"

Und darum?"

Ganz richtig! . Und darum muß ich auch Sie ablehnen! Als Mann von Grundsätzen! . . . Sie verstehen! Keinesfalls kann ich Ihr Fräulein Schwester entlassen und Sie als Schwiegersohn anstellen . . . wollte lagen annehmen!"

Aber Herr Sperk!"

Glauben Sie ia nicht, daß ich Sie deshalb ablehne, weil Sie kein Vermögen und noch keinen eigentlichen Beruf haben! L> nein! Die Firma Sperk L Co hat schon andere Schläge überwunden. Aber es trennen mich Welten von Ihrem Herrn Vater. . . Welten!"

Heinz schwieg, ein Bild vollendeter Trostlosigkeit.

Auch meine Tochter Inge wird meine Gründe würdigen. Sie wird ganz allein von sich aus Ihnen die gleiche Antwort geben. Dazu kenne ich sie zu gut!"

Heinz hob den Kopf. Eine Hoffnung belebte ihn. Von Inge hatten sie ja überhaupt noch nicht gesprochen!

Es wird Ihnen daher recht sein, wenn ich meine Tochter nicht Hereinrufe, sie von Ihrem Anträge nicht in Kenntnis setze. In solchen Fällen ist immer das beste, die Sache unter

Männern abzumachen.'

Herr Sperk, es ist nicht an dem, daß Fräulein Inge von meinem Antrag nichts weiß."

Soo?!" Sperks Miene zeigte unverhohlene Verblüffung

Es ist auch nicht an dem, daß bei Ihrem Fräulein Tochter die Verschiedenheit der politischen Meinungen irgendwie mitjpricht"

Ich glaube, da täuschen Sie sich doch!"

O nein!" sprach Heinz und lächelte vor sich hin,aller­dings hatten auch wir Bedenken, aber ..."

Wer istwir"?"

Ihr Fräulein Tochter und ich!"

Sie . . haben also . . . mit meiner Tochter diese Frage bereits ventiliert?! Das setzt voraus, daß Sie sich vertrau­licher mit ihr stehen, als ich annahm. . ."

Selbstverständlich habe ich mit Inge alles bedacht und besprochen Mit . . Inge?!"

. . und wir haben uns gesagt, daß schließlich diese leider herrschenden Differenzen, mögen sie auch noch so heftig sein, kein Grund sein können, unsere Verlobung..."

Derlobring?!" Sperk fuhr empor, auch Heinz erhob sich -

Darüber Haber: Sie mit meiner Tochter also auch g«' sprachen?"

Herr Sperk, wir . . . wir sind schon verlobt!"

Sie sind . .?"

Da tat sich die Tür auf und Inge stürmte herein . - - Jawohl, Vater, wir haben uns vorhin verlobt!"

Sperk wandte den Blick ab, kniff die Lippen zusamM und sah finster vor sich hin. Als er gar sehen mußte, wse Inge sich fest an Heinz schmiegte, stieg Helle Wut in ihm aut' Sie glauben tatsächlich, mein Herr, daß es sich ein bürger­licher Pfeffersack wie unsereiner so mir nichts dir nichts ^' fallen läßt, wenn ein von Erlbach ihm die Tochter raubt?"

Inge ließ, bleich bis auf die Lippen. Heinz los und trat auf den erzürnten Vater zu Von Raub kann nicht die Rede sein!"

Also sagen wir Entführung! Ist ja ein romantischer, W ritterlicher Brauch! Im übrigen hast du zu schweigen! M sprechen uns nachher noch!"

Schweigen werde ich nicht! Ich dringe darauf, daß da mit deiner Tochter über Dinge sprichst, die ihr Lebensglm bedeuten, nicht nur über Politik, Kleinkram und Haushalt Sperk lief rot an. Also auch hier dieser aufbegehrende, selbstbewußte Ton wie heute schon im Büro .

Nein! Nein! Sie bekommen meine Tochter nie uns nimmer! Daß Sie überhaupt unter den obwaltenden UM' ständen an eine derartige Bitte denken, ist eine Mißachtung meiner Person!"

Sperk trat vor den sprachlosen Gelehrten:

Allerdings! Eine Mißachtung meiner Person! EM« Frechheit! Erst das feine Eingesandt in der Zeitung, dam soll man der Tochter eine Anstellung geben, und nun komm auch noch der Sohn an "

Vater, ich bitte dich!" flehte Inge und hängte sichin de» Arm des Erzürnten . . . aber der war nicht mehr zu hauen.

Und ich sage es klar und deutlich: Die Industrie ist mch so gebettet, um die Kinder hochfahrender Agrarier mit dum- zufuttern!" ,

(Fortsetzung Wim-'

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