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ag drn 23 . November fallenengedenktag. Zltdig» ( 2 . Sam. il U« )):
Dekan Dr. Megerm-
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er tst zur Hache sur d ikschädigteich lse und 1 » ^sorge des Eoang- cats bestimm!. Christenlehre (T-Mi Sradtockar Wavh- rtrag von Siudiendirebi :iler im EümetnvehlM uns alte Gcabsteirie i Friebho, e, zählen. .
abend 8 Uhr B.b°>W nschlietzender Becchu" wehaus. ,
rennachistamDonne« „'/i Uhr B.beistunde
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Sonntag, den 23. Novrrn
(Gff llenengedenktog.,
,r: Predig' und Aml, chli ßend Lhrist.n ehre- ^ . Andacht sür dte GcfM-'
Iweues Vlatt.
Der Enztäler. -------
274 .
Der Tag der Toten.
Es ist ein stiller Tag im Jahre,
Wo alles laute Leben schweigt.
Wo eine sanfte, wunderbare Wehurut vom Himmel niedersteigt.
Und was du Teures auch verloren.
Was du beweinst in Herzeleid:
Heut wieder tritt es aus Len Toren Der dunkelnden Vergangenheit.
Du fühlst die Schatten dich umschwebe«, Zwiesprach mit ihnen hält dein Herz;
Sie trinken Lust, sie atmen Leben,
Du teilst mit ihnen Lust und Schmerz.
Herbst ist es — Loch es blüht in roten Und Weißen Kränzen Grab und Gruft;
Heut ist der Feiertag der Toten,
Sie grüßen dich im Blumenduft.
Dann lenkst du, süßen Trost im Innern,
In Träumen heimwärts deinen Schritt:
Die Toten leben im Erinnern Und gehen dir zur Seite mit...
Das ist der stille Tag im Jahre,
Wo der Begrabne aufersteht.
Wo eine sanfte, wunderbare Wehmut das Menschenherz durchweht.
Richard Zoozmann, Hrrrenalb.
Vom Leid und vom Tode.
Von Artur Brausewetter.
Wer die Welt nicht durch eine Träne gesehen, der wird stets ein schlechter Metaphhfiker bleiben, hat einmal der französische Philosoph Guyau gemeint.
Wir haben die Welt nicht durch eine, wie haben sie durch viele Tränen gesehen. Und die Frage ist nur die:
Ob in dem Leid, das wir durchzumachen haben, etwas Förderndes oder etwas Hemmendes liegt? Ob es uns anf-
Samstag re« 22. November Mg.
88. Jahrgang.
wärts führt zu neuen Höhen der Lebensbejahnng? Oder abwärts in die Tiefen dumpfer Verneinung?
Wir wissen oft mit dem Leid so wenig anzufangen. Wir fliehen es, solange wir irgend können. Und wenn das nicht mehr geht, dann nehmen wir es ans uns als etwas Unvermeidliches, unter dessen Joch wir uns beugen, das wir aber nicht abzuschütteln vermögen.
Unsere Aufgabe aber wäre, auch das Leid harmonisch in das Gefüge unseres Lebens einzuverleiben, es nicht zur Hemmnis, sondern zur Förderung unseres Daseins zu gestatten.
Denn eins ist klar: Was an einem Menschen dran ist, das machen erst die Tage des Leides offenbar. Wie er sich zu seinem Leide stellt, mit welcher Geduld und Kraft er es auf sich nimmt. Las entscheidet über seinen Wert oder Unwert- Wie manchen Menschen haben wir erst kennen gelernt, über wie manchen sind uns erst die Angen ausgegangen, als wir ihn in seinem Leide sahen.
Und verhält es sich mit dem Leben der Völker anders?
Wer die Geschichte kennt, der weiß, daß nur jene Völler vorwärts gekommen sind und sich im großen- Wettstreit der Nationen bewährt haben, denen Gott auch einmal die strafende Hand anserlegte, und die dieser Hand sich beugten.
Und wie mit dem Leide, so geht es uns mit dem Tode.
Auch zu ihm wissen wir immer noch keine richtige Stellung einzunehmen. Wir wissen nicht: Ist es eine Wirklichkeit oder ein Schein? Ein Aushören oder ein Beginnen? Eine Vernichtung oder eine Verhandlung?
Aber erst wer den Tod versteht, kann das Leben verstehen. Denn der Tod ist der eigentliche Schöpfer des Lebens.
Es ist eine eigentümliche Erfahrung, daß, die glücklich auf dieser Welt gewesen, viel leichter sterben als die Unglücklichen, die jeden Augenblick Unbefriedigten. Vielleicht erwarten sie immer noch das Große, das Wunderbare ihres Lebens und können nun nicht fassen, daß der Tod ihnen unerbittlich das Ziel seht.
Die endgültige Lösung der dunklen Fragen des Leids und des Todes gibt Christus.
Indem er die schwersten Lebenshemmnisse: das Leid und den Tod, die man bisher als etwas Unvermeidliches auf sich nahm, zu Lebensförderungen machte, tat er für die Menschheit die größte aller Taten, gestaltete er seine Religion zu der tiefsten aller Religionen, weil sie aus dem Leide die tiefste Erkenntnis schöpfte.
Das Leid eine positiv wirkende Kraft, der Tod nicht das Ende, sondern der Anfang jeden wahren Lebens — es ist ein Gedanke von so unaussprechlicher Genialität, daß man ihn bis zum heutigen Tage noch nicht hat durchdenken können.
Durch ihn hat Christus das, was bisher als drückende Last auf dem ringenden und geplagten Geschlecht der Menschen gelegen, zur befreienden und lebensbejahenden Macht gestaltet-
Denn der letzte Sinn und Wert unseres Lebens besteht nicht in der Erreichung äußerer Ziele, nicht in der Stillung des persönlichen Macht- und Glücksverlangens, sondern in der Klärung und Stärkung unseres inneren Seins, in dem Wachstum und der Förderung unserer Seele durch Schwierigkeiten und Leiden zur nur um so stärkeren Lebensbejahnng.
„Reif sein, das ist alles."
Ich sah des Sommers letzte Rose stehn.
Erinnerungen zum Totensonntag von L. Steinbach.
An einem mildklaren Oktobertage fuhren wenige Jahre vor Kriegsausbruch zwei, junge Oberlehrer von Kiel aus ans ihren Rädern hinüber zur Nordsee. Schleswig-Holstein wollten sie kennen lernen. Als sie in Wesselburen vor Friedrich Hebbels Geburtshaus standen, spannte sich ein heiterer, blauer
Himmel darüber, und der milde Glanz der Sonne malte die roten Rosen, die sich um Las schlichte Marschenhaus rankten, umso schöner. Schweigend, in Gedanken tief versunken, nahmen die beiden Wandervögel das stimmungsvolle Herbstbild in sich aus- Da wandte sich Siegfried Hellbach zu seinem Begleiter und sagte: „Es ist wirklich schön hier! Wollen Sie nicht Friedrich Hebbel zu Ehren jetzt ein Gedicht von ihm auffagen?"
Einil Relief gab den deutschen Unterricht in der höchsten Klasse ihrer Schule und hatte, das wußte sein Kollege, gerade Hebbels Nibelungen besprochen. Wie er nun so unvermittelt um ein Gedicht angegangen wurde, dachte er einige Zell nach, und wie sein Blick wieder aus die Schlingrosen siel, da begann er Las tief empfundene und der Form nach so echt hebbelisch schwere und unbeholfene:
Ich sah des Sommers letzte Rose stehn, sie war, als ob sie bluten können, rot; da sprach ich schauernd im Vorübergehn:
So -weit im Leben ist zu nah am Tod!
Es regte sich kein Hauch am heißen Tag, nur leise strich ein weißer Schmetterling; doch ob auch kaum die Lust sein Flügelschlag bewegte, sie empfand es und verging!
Sprecher wie Hörer waren von dieser unmittelbaren herbstlichen Hebbelfeier voll befriedigt, während eine Wiederholung solcher intimen Dichterehrungen in Husum, der grauen Stadt am Meer, vor Theodor Storms Haus, die wiederum von dem Mathematiker angeregt wurde, kläglich mißlang. Storms Lobpreis seiner Vaterstadt konnte der Germanist nur stümperhaft und mit Einhilfe rezitieren. Auch in der Heiumt von Klaus Groth, in dessen „Jungsparadies" erging es chm nicht viel besser. Zum Glück für ihn kam man jetzt an keinem Dichterort mehr vorbei, obwohl die beiden bis nach Dänemark hinaus zum herb-schönen, einsamen Heide- und Seengebiet von Silkjeborg und am Himmelsberg radelten.
Neun Jahre später! Oktober 1916! Emil Relief ist Unteroffizier bei der schwäbischen Landwehr im Wald von Avoeourt auf dem linken Maasufer vor Verdun. Es ist Nachmittag. Er hat wieder einmal dienstfrei, und weil er am Morgen eine Serie Philologenblätter von einem Kollegen aus Blankenese geschickt bekommen hat und das Wetter schön ist und der Graben trocken, holt er sich aus dem liefen Stollen seinen Tornister heraus, legt ihn an den Stolleneingang und setzt sich daraus. Es ist ein Parallelgraben zum vordersten Graben,
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(18. Fortsetzung.)
Gerhard sah, wie sein Vater mit grimmigem Blick dem Ausgange zuraste, vorbei an Edith, die seelenruhig vor ihrer Schreibmaschine saß, als ob nichts vorgefallen sei.
Da sch-ff ihm, als er durch den Prokuristen und Edith über die Vor, ,cge im Privatbüro unterrichtet worden war, ein schrecklicher Gedanke durch den Kopf . . . Donnerwetter, wenn der alte Herr jetzt in seinem Zorn nach Hause ginge! -.. Es war gleich ein Uhr, und um diese Zeit — so war es gestern im Ratskeller abgemacht — wollte ja Heinz o. Erlbach feierlichst vorspreche'n und um Inges Hand anhalten! - - - Daß man das vergessen konnte! . . . Der vertrackte "auentaler in dieser Nacht und die Aufregung heute vor- Eag! . . . Herrgott noch einmal!
Es half nichts, man mußte selber in die Wohnung, und oft war nicht zu verlieren!
Schon stand Gerhard auf der Straße und sah sich um ... Das schien zu klappen . . . dort bog die Äutodroschke -Kummer 2 um die Ecke, „frei" wie immer . ,«
.Villa Sperk! Am Vürgerpark!"
. .Weiß, weiß!" rief der Chauffeur, der seden im Orte kannte.
.Schneller!"
Mit höchstem Gange jagte die Maschine über das Kopf- Ainpflaster. Gerhard flog auf der Polsterung wie ein Gummimann auf und nieder . , . Der Schutzmann Wilke hob die Hand . . .
Der Schutzmann sprang zur Seite, griff zum Notizbuch ... Vorbei...
Die Droschke gab her, was in ihren verbrauchten Kräften stand. Allerdings traten jetzt die Alterserjcheinungen bei ihr ouf. Das Fenster der linken Wagentür rasselte herab . . .
Der Fahrgast stellte beim Heraufziehen fest, daß es zerkochen iei. Da verließen auch das rechte die Kräfte. Es sank «irrend nach unten und gab den Anstoß, daß die Wagentür «U'iprang...
Gerhard konnte deutlich erkennen, wie sein Vater finster Mevd auf dem Bürgersteige dahinschritt, und drückte sich, bm er die Waaentür krampfhaft zuhieit. tiefer in den sitz.
Die Droschke hielt vor der Villa, gerade als die letzte Lust dem Reifen des rechten Hinterrades entströmte und den Kühler weiße Dampfwolken umnebelten.
Gerhard sprang mit drei Sätzen die Vortreppe empor.
In der Diele sah er erstaunt auf die dralle Minna, das Hausmädchen, und zwar auf Minna au contraire, und auf was für ein contraire!
Vor der Salontür stand sie in gebückter Haltung und spähte durch das Schlüsselloch ins Innere der „guten Stube".
Der junge Herr rief streng:
„Minna! — Was machen Sie da?"
Sie fuhr empor, legte die rote Hand auf ihren umfangreichen Busen, der vor Aufregung wallte und wogte, dann rieb sie verlegen die Hände an der Schürze:
„Ach — Sie sind es, Herr Sperk? . . . Oh! . . . Haben Sie mir aber erschrocken!"
„Geschieht Ihnen ganz recht. Sie neugierige Pute! Unerhört! Wer ist drin?"
„Doch man bloß das gnädige Fraulein und der Herr, wo auf die Karte dort steht!" flüsterte sie vertraulich und zeigte auf die Visitenkartenschale.
„Gehen Sie gefälligst in die Küche!"
Gerhard öffnete die Tür und begriff sogleich Minnas großes Interesse. . . Inmitten der „kalten Pracht" standen die zwei... sie küßten sich! — Jetzt wieder! — Und jetzt noch einmal! — Sie hörten nicht... sie sahen nicht. -.
„Wenn ich mit Edith nur auch schon so weit wäre!" seufzte Gerhard bei sich und rief dann laut:
„Kinder!"
Vier Augen starrten ihn an; zwei glückliche blaue Augensterne Inges und zwei große, glänzende schwarze von Heinz, die sich durch die große Hornbrille erst zurechtfinden mußten.
Dann aber fiel Inge Gerhard um den Hals . . .
„Tausend, tausend Dank, lieber Junge, das hast du fein eingefädelt! . . . Niemals hätten wir uns ohne dich gefunden!"
Heinz kam in seiner ganzen hageren Länge auf Gerhard zu und faßte seine Hand:
„Nach allem, was du hier gesehen hast, habe ich mir erlaubt. mich auf deine Anregung hin mit deiner Schwester Inge zu verloben. .
„Geht nicht!"
„Was geht nicht?" fragten beide wie aus einem Munde.
„Eure Verlobung!"
Inge war entsetzt. Heinz blickte mit kindlich erstaunten Gelehrtenaugen erst auf Gerhard und dann auf die soeben erworbene Braut, deren Besitz schon wieder in Frage gestellt wurde.
„Aus der öffentlichen Verlobung wenigstens wird es nichts! Sie muß heimlich bleiben!"
„Hat Vater etwa . . ."
„Jawohl! . . . Vater hat heute Eingesandts gelesen! . . . Riesenspektakel! . . . Edith gekündigt! . . . Feiner Zustand! . . . Heinz, du mußt schleunigst verschwinden! . . . Um Gottes willen, der Vater!.. . Schnell, schnell!... Er darf dich nicht sehen!" —
Heinz suchte im ganzen Zimmer nach seinem Zylinder bis man schließlich feststellte, daß er die Angströhre, die hier ihren Namen wirklich verdiente, in der Hand hielt.
Jetzt stand er fertig in der Diele ... Da trat Sperk senior durch die Glastür. Seine Miene erheiterte sich konventionell. Er sagte verbindlich, mit einem maßregelnden Blick auf Inge, Gerhard und Minna: „Laßt doch den Herrn nähertreten!"
Cr öffnete persönlich die Tür des Salons .. .
„Aber Herr Sperk!" stammelte hilflos der Fremde.
„Der Herr war ja schon . . wollte Minna einwenden, aber da schloß sich bereits die Tür hinter den beiden, und die drei anderen standen rat- und sprachlos. —
„Bitte, nehmen Sie Platz! . . . Mit wem habe ich die Ehre?"
„Mein Name ist von Erlbach!"
„Wie?! Bitte?"
„von Erlbach . . wiederholte Heinz und drehte verlegen den Zylinder.
„Sind Sie ein Verwandter des ... des Herrn Majors von Erlbach?"
„Sein Sohn!"
Sperk umkrallte die vergoldeten Bdlerköpfe des Empiresessels, dann sah er seinem Gegenüber scharf in die Augen. Er war vorsichtig geworden durch die Erfahrung mit Edith und wollte durchaus nicht noch einen Stein aus der Krone verlieren. . .
„Und was führt Sie zu mir, Herr . . . Herr . . ."
„von Erlbach!" hals Heinz ein, „ich komme gewissermaßen in einer privaten Angelegenheit..."
„Und die wäre?"
Jetzt siel Heinz die kleine Rede ein, die er sich zurechtgelegt hatte, um Herrn Sperk klarzumachen, daß er zwar nur Hilfs- redakteur bei der „Michelstedter Post" sei, aber Aussicht habe, nach Drucklegung und Veröffentlichung seiner wissenschaftlichen Habilitationsarbeit Anwartschaft auf eine ordentliche Professur zu bekommen. So begann er denn umständlich:
„Es ist mir natürlich peinlich, wenn ich als Hilfsredakteur am hiesigen Lokalblatt . . "
(Fortsetzung folgt.) .