flammende Feuer gehütet werden. Bet den Löscharbeiten wurden einige Wehrleute leicht verletzt. Die Entstehungsursache ist unbekannt. Der Schaden dürfte in die Hunderttausende gehen.
Gmünd, 90. Ott. (Wie man spart und Gutes tut.) Den Fürsorgeempfängern und Arbeitslosen der Stadt Gmünd soll auch Heuer wieder wie im Norjahr eine Weihnachtsgabe beschert werden, wofür die Stadt 4500 Mark ausgesetzt hat. Ein Teil der Unterstützung soll in Form von verbilligtem Brennmaterial ausgegeben werden. Für die Kinderspeisuug sind in diesem Fahr 3000 Mark eingestellt, sodaß sie anstatt wie bisher an Weihnachten, dieses Jahr schon am 17. November beginnen kann.
Vom Oberland, 30. Ott. (Herbstlaune.) Wenn man zur Stadt zu Markte fährt, auch manchmal ei'm der Gaul durchgeht. Daß aber der durch seinen guten Humor bekannte „Waldbauer" von U. nachts mit aller Müh', laut mit sich sprechend und gestikulierend, den Berg hinauf, dem gruseligen Wald und seinem Heimeli entgegensteuerte, von seiner treuen Ehegesponstin dann aufmerksam gemacht werden mußte mit den Worten: „Ja, Vaterle, wo hoscht denn 's Fuhrwerk glasse?" ist schon allerhand, gewiß eine Seltenheit. Im Herbst, nu so, do ka's so gau; er wird en Suser trunka hau! Doch 's Weible freut si überlaut; er kimmt doch hui mit hoiler Haut!
Neresheim, 30- Ott. (Unfall beim Spiel.) Beim Fußballspiel zwischen Jungmannschasten zweier benachbarter Gemeinden traf ein Mitspieler durch einen unglücklichen Zufall mit einem wuchtigen Stoß statt den Ball den Unterschenkel
eines anderen Spielers und stieß diesem das Schienbein ab.
Vom Spielplatz weg führte der Arzt den Verletzten, Schreiner Josef Schwenk von Kleinküchen, nach Neresheim ins Krankenhaus.
Bollversamlung der Handwerkskammer Stuttgart.
Stuttgart, 31. Okt. Am 28. Oktober d. I hielt die Handwerkskammer Stuttgart erstmals mit den neugewählten Mitgliedern eine Vollversammlung unter dem Vorsitz von Schneiderobermeister und Gemeinderat Rebmann ab, in welcher die satzungsmäßig vorgeschriebenen Wahlen vorgenommen wurden. Zu Mitgliedern des Berufungsausschusses wurden Malerobermeister Schroth in Göppingen, Schlofserobermeister Rößler in Stuttgart, Möbelfabrikant Hauser in Stuttgart und zu Mitgliedern des Rechnungsausschusses Bäckerobermeister Schwarz in Stuttgart, Flaschnerobermeister Ritter in Stuttgart, Schuhmacherobermeister Schmidt in Schorndorf und Buchdruckereibesitzer Wahl in Möhringen a. F. gewählt. Im Anschluß daran wurde die Frage der Beeidigung und öffentlichen Anstellung von Sachverständigen durch die Handwerkskammer des näheren erörtert und die Aufstellung von Vorschriften über die Beeidigung und öffentliche Anstellung von Sachverständigen, sowie einer für dieselben in Betracht kommenden Gebührenordnung beschlossen. Entsprechend einem Antrag auf Herabsetzung der Diäten der Kammermitglieder wurde beschlossen, die dem Vorsitzenden gewährte Aufwandsentschädigung und die Taggeldsätze der Kammermitglieder bis auf weiteres um 30 Prozent herabzusetzen. Nach Erledigung einiger lausender Verwaltungsgeschäfte wurde die nichtöffentliche Sitzung geschlossen, worauf nachmittags eine öffentliche Sitzung der Vollversammlung der Kammer mit dem neugewählten Gesellenausschuß stattfand. Syndikus Metzger erstattete einen Bericht über die gegenwärtige Wirtschaftslage im Handwerk, über das Arbeitsbeschafsungs- und Vergebungs- Wesen, über die Preissenkungsaktion, über die Notwendigkeit der Einschränkung entbehrlicher Einfuhr zwecks Förderung des Jnlandabsatzes und Stärkung des inländischen Kapitalmarktes. Er betonte dabei die Aufgabe der amtlichen Berufsvertretungen, sich für eine Aenderung der Bergleichsordnung mit allen Mitteln einzusetzen. Ferner wünschte er, daß die verhängnisvollen Jrrtümer, die mit früheren Versuchen der behördlichen Preisbeeinflussung durch die Preisabbauaktion des Jahres 1925 begangen worden sind, vermieden werden. Bei dem heute im Handwerk bestehenden großen Auftragsmangel sei es dringend notwendig, daß es mehr wie bisher auch mit Aufträgen seitens der Reichsbahn, Reichspost, Reichswehr und sonstiger öffentlicher Vergebungsstellen bedacht werde und daß eine planmäßigere Verteilung dieser Aufträge eintrete. Ein Mißstand seien die übertriebenen kurzen Fristen bei der Erteilung von vielen Aufträgen. Besonders wichtig sei es, auf eine Einschränkung der entbehrlichen Einfuhr hinzuwirken. Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde auch ein Antrag auf Aenderung der Gewerbeordnung angenommen, welcher auf eine Einschränkung und Erschwerung der Tätigkeit von Darlehensschwindlern abzielt, da immer weitere Kreise den wie
Pilze aus dem Boden wachsenden unsoliden Darlehensgeschäften und Darlehensvermittlern zum Opfer fallen. Verlangt wurde die Einführung der Erlaubnispflicht für Darleyensver- mittler gemäß den W 33 und 34 der Gewerbeordnung und der Ifachweis eines Bedürfnisses für die Erteilung dieser Erlaubnis. Zu der Frage des Handels auf Bahnhöfen während der gesetzlichen Ladenschlußzeit wurde eine Verschärfung der aus einer Vereinbarung zwischen der Reichsbahnverwaltung und dem Reichsrat beruhenden Richtlinien vom Jahre 1927 und eine Beschränkung der Zahl der Verkaufsstellen, sowie Verlegung der Verkaufsstände in die Bahnhofgebäude gefordert. Auch wurde eine Aenderung des allmählich zu bedenkliche Formen annehmenden Zugabewesens beschlossen. Zum Vorsitzenden des Gesellenausschusses wurde Ludwig Steinhardt, Maler in Stuttgart, gewählt.
Um die Frauemmstritte aus der Deutschen demokratischen
Partei.
Stuttgart, 31. Okt. In den letzten Tagen gingen verschiedene Meldungen durch die Presse, nach denen führende Frauen ihren Austritt ans der Deutschen demokratischen Partei erklärt haben. Die Gründe waren in erster Linie persönliche Verstimmungen in der Ortsgruppe Stuttgart, die zu einer Disharmonie der Geschlechter innerhalb der Parteileitung führten. Nun nimmt der Führer der Pattei im Bezirk Ebingen-Balingen in einem Artikel des „Äteuen Albboten" in Ebingen das Wort zu diesen Vorgängen. Unter der Ueber- schrift: Unangebrachte Zurückhaltung schreibt E. M.: Wir nehmen uns die Freiheit, aus eigenem Wissen das zu^sagen, was die Parteileitung zu sagen bisher nicht für angebracht hielt. Da ist vor allem das eine festzustellen, daß mit Politik diese Austrittserklärungen herzlich wenig zu tun haben. Und zum anderen, daß sie hervorgerufen wurden durch einen Akt der Gegenwehr, den die Mehrheit der Pattei unternehmen mußte, wenn sie nicht durch eine Clique hundertprozentiger „Demokraten" und Opponenten aus Prinzip die ganze Arbeit der Partei sabotieren lassen wollte. In einem Kreise Stuttgarter Frauen und einiger jüngerer männlicher Parteimitglieder war nämlich im Lauf der letzten Jahre eine Praxis kultiviert worden, die im höchsten Grade zersetzend wirken mußte- Angefangen hat es damit, daß ein Teil der Stuttgarter Frauengruppe aus kleinlichsten persönlichen Gründen heraus dem jetzigen Wirtschaftsminister Maier als Stuttgarter Ortsvorstand Feindschaft geschworen hatte. Fortgesetzt hat es sich damit, daß man diese Feindschaft automatisch auf seinen Nachfolger und alle die übertrug, die die Geschlossenheit der Partei kleinlichen Auseinandersetzungen überordneten. Und diese Feindschaft führte prompt auf jedem Vettretertag zu stunden- lllngen Auseinandersetzungen des Stuttgarter Opponentenkreises mit der Parteileitung, die mitunter Formen annahmen, die den Delegierten aus dem Lande jede Mitarbeit verekelten. Das wurde alles zu lang ertragen, bis bei Bildung des Aktionsausschusses der Staatspartei sich der Exponent dieser Gruppe mit dem halben Dutzend Jungdeutschen zusammentat, um die bisherige Parteileitung an die Wand zu drücken und die Mehrheit der Partei zu vergewaltigen. Seine steten Stänkereien führten zu seinem Ausschluß aus dem Aktionsausschuß. der nach seinem Verschwinden erst arbeitsfähig geworden ist. Und nun geschah das Unbegreifliche, daß sich nämlich die Vertreterinnen der Frauengruppe mit diesem Herrn und seiner zahlenmäßig überhaupt nicht festzustellenden Hintermannschaft solidarisch erklärten, ihre Mitarbeit im Wahlkampf versagten, um im Bunde mit parteifremden Gruppen sofort nach der Wahl die Bemühungen um Ausschaltung der bisherigen Parteiführung und der Parteimitgliedschaft bei der Konstituierung der neuen Staatspattei wieder aufzunehmen. Dieses Vorgehen wiederum führte zur Mchthinzuziehung der Vertreterin der Stuttgarter Frauengruppe zur letzten Patteivorstandssitzung, worauf dann die Austrittserklärung dieser Dame aus der Partei, die Sympathieerklärung der Stuttgarter Frauen gruppe mit ihr und der Austritt einer Reihe weiterer Damen, zu denen auch Frau Mathilde Planck gehört, folgten.
Baden.
Karlsruhe, 31. Okt. lliach einer Bekanntmachung des Staatsministeriums wurde der Minister der Finanzen ermächtigt, für ein von der Badischen Lokal-Eisenbahnen Aktiengesellschaft in Karlsruhe aufzunehmendes Darlehen im Höchstbetrag von 100 MO R.M. nebst Zinsen die selbstschuldnerische Bürgschaft zu übernehmen. Ob mit diesem Kredit die Schwierigkeiten der Bleag aus lange Dauer überwunden werden können? Die Gefahr der Einstellung des Betriebes auf der Albtalbahn dürfte für die nächste Zeit allerdings beseitigt sein.
Freiburg, 31. Okt. De Stagnation am oberbadische» Weinmarkt hat bisher keine wesentliche Veränderung ersab ren. Das Geschäft ist nach wie vor schleppend. Umsätze koin men nur in kleinen Mengen zustande und auch die Wirte übe» eine merkliche Zurückhaltung aus. In vielen Gemeinden ist man daher dazu übergegangen, die Kellcrbehandlung der Weine selbst durchzuführen. Vereinzelt wurden Geschäfte nach dem Schwarzwald und auch nach Württemberg beobachtet Die Preise erreichen kaum die vorjährigem Es werden 48 bis 70 R.M. pro Hl. bezahlt, wobei die Durchschnittspreise nur wenig über 50 RM. liegen. Auch von seiten der Weinbauern wird deshalb Zurückhaltung geübt.
Konstanz, 31. Okt. Tot aufgefunden wurde am Mittwoch vormittag der Kommandeur des Konstanzer Jägerbataillons Major Ruland, der erst am Dienstag den Truppenteil übernommen hatte. Am Abend hatte aus Anlaß der Befehlsübernahme durch Major Ruland eine Feier im Offizierskasino stattgefunden, der Major Ruland noch beiwohnte. Näheres K nicht bekannt.
Stockach, 31. Okt. Im Warenhaus Butz in Mühlingen isr am Mittwoch abend gegen 9 Ilhr ein Brand ausgebrochen der mit großer Geschwindigkeit um sich griff und binnen einer Stunde das stattliche Gebäude mit dem reichen Warenlager in Schutt und Asche legte. Die Stockacher Motorspritze wurde zur Hilfeleistung gerufen. Sie mußte sich aber in der Hauptsache darauf beschränken, den Brand von den benachbarten Gebäuden fernzuhalten. Der Schaden ist groß, die Ursache des Brandes ist noch nicht geklärt.
Mannheim, 31. Okt. In den ersten Morgenstunden des
aus Mannheim-Käfertal seine gleichalterige Ehefrau unter den, Vorwand, gemeinsam Kartoffeln stehlen zu wollen, an den Rhein bei Sandhofen. Reis, wegen Diebstahls mehrfach vorbestraft, hatte den Plan gefaßt, sich der Frau wegen der durch seine Schuld zerrütteten Ehe zu entledigen. Von einem Steg aus stieß er die Unglückliche in die Fluten. De Frau konnte nach diesem ersten Mordversuch das Ufer wieder gewinnen und bat den Unmenschen flehentlich, sie um der Kinder willen doch leben zu lassen. Alles bitten half jedoch nichts. Der Angeklagte warf sie zum zweiten Male ins Wasser. Diesmal wurde Frau Reis von der Strömung mitgerissen und schrie gellend um Hilfe. In einiger Entfernung arbeitende Fischer eilten mit ihrem Boot zu der bereits 1600 Meter abgetriebenen Frau, die, des Schwimmens unkundig, sich nur noch mühsam über, Wasser hielt. Die Gerettete wurde zur nächsten Polizeiwache gebracht. Ihr Mann, der mit größter Ruhe zu Hause den Kaffee gekocht hatte, wurde eine halbe Stunde später verhaftet In der Verhandlung vor dem Schwurgericht gab Reis mit kalter Ruhe die ihm zur Last gelegten Taten zu. Das Urteil lautete unter Verneinung mildernder Umstände auf eine Zuchthausstrafe von 10 Jahren und sechsjährigen Ehrverlust. Drei Monate Untersuchungshaft werden angerechnet. Der Verurteilte nahm den Richterspruch an, womit dieser Rechtskraft erlangt hat.
Vermischtes
Ein Schwein verzehrt 7VV Mark Papiergeld. Der Bursche eines Jngolstädter Metzgermeisters befand sich zum Schweinekauf in Oberdolling. Als er die Schweine wog, bemerkte er, daß er seine Brieftasche verloren habe. Er begab sich aus die Suche in die Schweineställe und fand denn auch in einem Stall die völlig zerfetzte Brieftasche vor. Den Inhalt aber, 7M Mark Papiergeld, hatte sich das Borstentier cinverleibt. Eine unverzüglich vorgenommene Schlachtung des geldstesseu- den Tieres förderte von dem Gelde nichts Brauchbares mehr zutage.
Eine Erinnerung. Vor 60 Jahren, am 27. Oktober, wurde die Kapitulation der Festung Metz und die Uebergabe der Rheinarmee durch den französischen Kriegsrat unterzeichnet Am Morgen des 29. Oktober ergriffen die deutschen Truppen Besitz von den Forts, am Nachmittag rückten die entwafsneten Regimenter, abgezehrte Gestalten in schmutzigen Uniformen, doch meist in würdiger Haltung, auf sechs Straßen zwisäM den schweigenden deutschen Linien in die vorbereiteten Lagerstätten aus, während der Regen vom Himmel strömte und der Herbststurm tobte. 173 000 Mann, 622 Feldgeschütze, 876 Festungskanonen und 260 OM Gewehre fielen den Deutschen in die Hände. Es war die größte Waffenstreckung der Geschichte. Der Eindruck war überall ungeheuer. Wenige der Mitkämpfer aus jenen ruhmreichen Tagen sind noch am Leben- in einem kleinen Dorf in der Nähe von Pan ab. Eine 58J.a.
Scheintot im Sarg. Eine furchtbare Szene spielte sich am Mittwoch nach einer Meldung aus Paris bei einer Beerdigung
11. Juli d. I. lockte der 36jähttge Taglöhner Matthias Reis
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Barnekow beugte sich weit vor. Er war so erschüttert, daß es ihm nur mühsam gelang, seine Fassung zu bewahren. Endlich sagte er:
„Sie also sind es! So hat das Leben Sie doch nicht vernichtet. Es macht mich froh, Brigitte."
Die großen Mädchenaugen ruhten unverwandt aus ihm; dann sagte Brigitte leise:
„Herr von Barnekow, das Leben, das Sie meinen, das konnte mich nie vernichten, denn ich habe es nie geführt. Meine Schwester, einige Jahre älter, mir aber zum Verwechseln ähnlich, war den Lockungen der Großstadt unterlegen. Sie hat nie mehr zu uns gehört. Mütterchen konnte hart sein. Irma starb vor zwei Jahren. Aus diesem Grunde spreche ich heute. Und auch deswegen, weil Sie heute verheiratet sind, weil..
„Brigitte!"
Dietz von Barnekow riß die Weißen Hände an seine Lippen. Seine Arme hoben sich.
„Brigitte!"
Das Mädchen wich zurück, fürchtete sich plötzlich vor den fiebernden Männeraugen. Barnekow aber ritz das Mädchen an sich, bedeckte den kleinen Mund mit glühenden Küssen.
Brigitte riß sich los, empörte Abwehr in den großen Augen.
„Wenn Sie noch immer glauben, keine Achtung vor mir haben zu brauchen, dann muß ich Ihnen zurufen: Ehren Sie das Gewand, das ich trage."
„Warum sagst du mir das?" fragte er verständnislos.
„Warum, Dietz Barnekow? Zwischen mir und einem
verheirateten Manne gibt es keine Gemeinschaft, das-
niemals wird das sein."
Da wußte er, warum sie ihn zurückgestoßen hatte.
„Liebe kleine Brigitte, ich habe dich immer geliebt! Dieser unselige Irrtum trennte uns. Hättest du doch gesprochen. Brigitte, ich liebe dich. Ich bin längst wieder frei. Meine Frau starb vor langer Zeit. Du hast mich doch auch geliebt, Brigitte. Bitte, stoße mich nicht zurück, ich will tausendfach gutmachen, Brigitte."
Um das Mädchen wurde es hell, die Dunkelheit ringsum wich, es klang wie tausend Engelstimmcn, und jetzt:
„Tu wirst noch einmal ein großes Glück finden, Brigitte, du mußt nur ganz fest daran glauben." ^
Da trat Brigitte auf Dietz von Barnekow zu. Ganz scheu und zart küßte sie ihn.
„Ich habe dich nie vergessen! Ich habe dich zu hassen geglaubt und habe dich trotzdem geliebt. Nun ist alles gut, Dietz. Du hast mich noch lieb, nun habe ich keinen Wunsch mehr."
Ganz, ganz fest schlossen sich Dietz von Barnekows Arme um den schlanken Mädchenkörper. Er küßte den Mund, die großen, gläubigen Augen, die Weiße Stirn. Und immer dichter fielen draußen die Flocken und hüllten die Erde ein.
— Ende.
Unser neuer Roman
Helmut Lorenz:
Sie MWedter
(Die Parlamentarier von Michelstedt)
Ein Treffer ins Schwarze nach Sprache, Inhalt, Durchführung des Stoffes und Lösung des Knotens? Der Verfasser geißelt unsere Zeit, er tut es mit der wirksamen
Waffe der Narrenpritsche. Man hört ihre Schläge klatschen, man hört aber auch das feine Klingen der Schellen eines echten Humors, der aus dem Herzen quillt. Das Buch ist ein Spiegelbild unserer Zeit von seltener Reinheit und Anschaulichkeit. Was in Michelstedt vor sich geht, geht im Grunde genommen in ganz Deutschland vor sich. Die Freiheit der Etaatsform hat alle Untugenden der Deutschen ins Kraut schießen, von ihren Tugenden aber so manches verkümmern lassen. Lorenz schreitet nun als ein Kundiger durch das deutsche Land, der mit festem Griff und klarem Blick Unkraut jätet, wo er es nur findet. Die „Parlamentarier von Michelstedt" verdienen im ganzen deutschen Volke bekannt zu werden.
(H. v. Walderier-Hartzj
Persiiuinte Mnnenlents
bitten wir entweder bei der Post oder den Austrägerinnen nachzuholen.
VerlsnM
Nv
vorm.
Wollwe
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