eißt Brücken weg und im Niederdorf strh^ en. Auch in Raubten gedrungen-, so daß die Das Hochwasser der Formen angenommen. 2er bisher angerichtete zu übersehen. Außer ende Dörfer von de» kehr ist nicht nur aus tstraßen unterbunden : unermeßlichen Sch«- Gärten, Wiesen und au selbst rechnet man eter. Es steht zu er- nstadtteil völlig unter echtsseitigen Katzbach rmittag in der Mhe geborsten. Wenn die nt zu rechnen, daß die mz unterbrochen wird.

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I»nmlU de« 30. Moder MO

88. Jahrgang.

Deutschland

Aus Stadt und Bezirk.

Berlin, 29. Okt. Das Amt des Schlichters in Len neuen Verhandlungen im Metallkonslikt wird der frühere Reichs­arbeitsminister Brauns übernehmen.

Spenden für die Opfer der Bergwerksunglücke.

Stuttgart, 29. Okt. Die Zentralleitung für Wohltätigkeit in Württemberg, Stuttgart, Falkertstr. 29, ist als die Landes- geschäfsstelle der Deutschen Nothilfe in Berlin bereit, in glei­cher Weise wie für die Hinterbliebenen der in Alsdorf bei Aachen verunglückten Bergleute Spenden auch für die An­gehörigen der bei dem Grubenunglück in Friedrichstal im Zaargebiet ums Leben gekommenen Bergleute und für die Verletzten entgegen-zunehmen. Die Gaben können beim Kassen- mi der Zentralleitung abgegeben oder unter Angabe des Zwecks auf das Postscheckkonto Stuttgart Nr. 2825 überwiesen werden.

Ter Brief des Reichsinnenministers an Braunschweig.

Berlin, 29. Okt. Zu dem Schreiben des Reichsinnenmini- stcrs Dr. Wirth an die braunschweigische Regierung, in dem mitgeteilt wird, daß der Minister sich die Sperrung der Po­lizeikostenzuschüsse an Braunschwerg Vorbehalte, hören wir, daß die Angelegenheit bereits seit 14 Tagen in der Schwebe ist. In dieser Zeit haben auch wiederholt Besprechungen statt- gesunden. In politischen Kreisen hält man es durchaus für möglich, daß die Sperrung der Polizeikostenzuschüsse wegen des Verhaltens des braunschweigischen Innenministers Dr- Frauzen in der Angelegenheit der Verhaftung des Landwirts Guth erfolgt, da Dr. Franzen unter dem Verdacht der Be­günstigung einer strafbaren Handlung steht, und ein derartiger Vorwurf gegen den Polizeiminister eines Landes nicht mehr als eine persönliche Angelegenheit des betreffenden Alinisters angesehen werden kann.

Weniger Feiern!

Berlin, 28. Okt. Bei der großen wirtschaftlichen Not, mit der weiteste Kreise des deutschen Volkes zu kämpfen haben, muß jedes Uebermaß an Feiern und Vergnügungen vermieden werden. Aus diesem Grunde haben die Reichs- und die preu­ßische Staatsregierung beschlossen, Einladungen gesellschaft­licher Art nur beim Vorliegen besonderer Anlässe Folge zu leisten, und ihre gesellschaftlichen Veranstaltungen auf das Mindestmaß dessen einzuschränken, was mit pflichtgemäßer Re­präsentation vereinbar ist. Der Reichspräsident hat diesen Be­schluß ausdrücklich gutgeheißen. Die Reichsregierung und die Preußische Staatsregierung richten an alle Kreise die drin­gende Aufforderung, doch ihrerseits die gesellschaftlichen Ver­anstaltungen einzuschränken und insbesondere von öffentlichen Festlichkeiten möglichst abzusehen. Im Zusammenhang mit dem Beschluß der Reichsregierung und der preußischen Staats­regierung, Einladungen gesellschaftlicher Art nur bei Vorlie­gen besonderer Anlässe Folge zu leisten, hat der Reichskanzler an die Reichsminister einen Brief gerichtet, in dem er aus­führt, daß es ihm, dem Reichskanzler, geboten erscheine, in der Einschränkung gesellschaftlicher Veranstaltungen voranzugehen. Aus diesen Erwägungen wird er die an ihn ergehenden Ein­ladungen gesellschaftlicher Art nach Möglichkeit ablehnen. Der Reichskanzler wird es mit besonderem Dank anerkennen, wenn er von den Reichsministern in dieser Absicht tatkräftig unter­stützt wird. Er würde es u. a. begrüßen, wenn die Reichs­minister auf Einladungen zu größeren öffentlichen Veranstal- tmigen, z. B. zu öffentlichen Millen, möglichst eine Absage er­teilen würden.

Ausland.

Rom, 29. Okt. Das neunte Jahr der faschistischen Aera Kurde heute mit dem üblichen Zeremoniell, Grundsteinlegung und Enthüllungen, die Mussolini erledigte, eingeleitet. Ftug- We schrieben mit Rauchwolken ein Hoch auf den Duce in dre Wi, Am Haus, das im Frühjahr 1919 die ersten Faschisten versammelte, wurde ein Denkmal eingeweiht. In der Villa Borghese überreichte Mussolini dem neu zum Faschismus hin- Mekommenen Verbände von 10 000 Kriegsverletzten ein neues Banner.

London, 29. Okt. In der englischen konservativen Partei I..ein Zwist ausgebrochen. 24 Abgeordnete forderten den Rücktritt Bald w ins.

Schacht fordert Abschaffung der Reparationen.

Newhork, 29. Okt. Dr. Schacht, der auf seiner Rundreise öürch Amerika nunmehr in Chicago eingetroffen ist, hielt in ?er Universität von Chicago einen aufsehenerregenden Bortrag, in dem er die Reparationsfrage eingehend behandelte. Dr. Wacht betonte, daß die Wirtschaftskrise in den Vereinigten Waten direkt auf die Wirtschaftslage in Deutschland zurück- Mihren sei. Die deutsche Wirtschaftskrise habe aber ihre Ur- mche in der derzeitigen Reparation-sregelnng. Schacht wies m a. darauf hin, daß Deutschland bis an den Grenzen des Mög- «chen besteuert sei, und daß eine weitere Besteuerung, um die Warationen bezahlen zu können, Deutschlands Wirtschaft auf oas Schwerste gefährden würde. Da das unmöglich sei, for­derte Schacht die Abschaffung der Reparationszahlungen. Nur Beseitigung der gegenwärtigen Reparationslösung sei ge­eignet, die Heilung der Weltwirtschaft herbeizuführen.

Neuenbürg, 29. Okt. (Not in Sicht.) Sollte wirklich ein baldiger und gar strenger Winter Einkehr halten, so muß man halt in Gottes Namen einander helfend beistehen, den Armen Gutes tun, wie's in unseren Kräften liegt, die Hungrigen speisen, hinüberretten über die ärgste Zeit, nicht hartherzig sein, Brüder sein eines Volkes, treu in Not und Drangsal! An das Landvolk wenden sich jetzt auch schon in ihrer Angst die der Obstbaumzucht so nützlichen gefiederten Lieblinge, die heimischen Vögelein mit der innigen Bitte: Schnee füllt bald die weite Fläche, Tal und Hügel, Wald und Flur, eisbedeckt sind bald die Bäck)e und erstarrt liegt die Natur. Gute Men- sclien, habt Erbarmen mit uns armen Vögclein, nehmt ihr doch aus Schöpfers Armen, reich der Ernte Segen ein; gebt von Eurer vollen Habe uns ein Körnlein in der Not, jede frohe, milde Gabe, segnet euch der treue Gott!

Neuenbürg, 29. Okt. (Der November Pocht an die Türe.) Mit eiligen Schritten geht's nun in den Winter hinein, der November steht vor der Türe und pocht. Die letzten Tage mit ihren kalten Temperaturen und den Schneesällen im Ge­birge waren gewissermaßen ein Vorzeichen des Winters. Viel­leicht erfreuen uns zwischendurch noch einige heitere Tage, aber die schöne und sonnige Zeit ist bald endgültig vorbei. Die Tage zwischen Herbst und Winter sind berückend und düster und nur des Winters Weiße glitzernde Herrlichkeit kann sie freundlicher gestalten. Wegen der unfreundlichen und trüb­seligen Witterung, die den Povember zu charakterisieren Pflegt, führt dieser Monat auch den Beinamen Nebel- oder Wind­monat. Vor der Taufe dieses Herbstmonats durch Karl den Großen nannte man ihn den Wintermonat. Der November bringt ernste kirchliche Gedenktage.

(Wetterbericht.) Im Westen liegt Hochdruck. De- presfionsgebiete sind aber noch im Norden und Nordosten vor­handen. Für Freitag und Samstag ist immer noch mehrfach bedecktes, unbeständiges Wetter zu erwarten.

Birkenfeld, 29. Okt. (Gemeinderatssttzurrg.) Zu Beginn der Sitzung wurden als nichtöffentlich von der Ortsfürsorge- Lehörde einige Fürsorgesachen erledigt und daran anschließend vom Gemeinderat ebenfalls in nichtöffentlicher Sitzung einige Grundstücksschätzungen vorgenommen. Die Verpachtung der Gemeindegrundstücke hinter der Kirche wurde vom Gemeinde- rat nicht genehmigt und es muß deshalb eine neue Verpach­tung vorgenommen werden. Von den Pächtern der Grund­stücke sind jeweils Bürgen zu stellen. Von den Dekreturen und vom Bericht des Gemeindepflegers über die Ausschuß- Sitzung der inneren Verwaltung wurde Kenntnis genommen.

Aus Antrag eines Steuerschuldners, seine Steuerschuld mit Wechsel bezahlen zu dürfen, ohne dafür einen Bürgen stellen zu müssen, wurde vom Gemeinderat wiederholt beschlossen, Zahlungen mit Wechsel nur bei Stellung eines tüchtigen Bür­gen anzunehmen und keine Ausnahme zu machen, da sonst für einzelne Steuerzahler das Verlangen zur Stellung eines Bür­gen ein Mißtrauensvotum bedeuten würde. Für die Ver­pachtung der Schafweide ist bis jetzt kein Angebot eingegangen.

Ein Gesuch um Nachlaß der Anschlußgebühr an die Wasser­leitung von 50 R M. mit der Begründung, daß an eine andere Leitung angeschlossen worden sei, und hiesür schon- ein höherer Betrag habe bezahlt werden müssen, wurde abgelehnt. Gegen den Antrag auf Erteilung um Erlaubnis zum Gewerbebetrieb einer -Gast- und Schankwirtschaft des Otto Dittus hier in seinem neu erworbenen Anwesen, Gasthaus zurSonne", wurde keine Einwendung erhoben und die Erteilung der vor­läufigen Erlaubnis zu seinem Gewerbebetrieb ab 1. November 1930 beim Oberamt Neuenbürg befürwortet. Die Arbeiten im Gemeindesteinbruch sollen vorerst noch fortgesetzt werden. Mit den Arbeiten des neu geplanten Waldwegs wurde begon­nen und es sind dort zurzeit 21 Wohlfahrtserwerbslose be­schäftigt, die zum Teil nach 14tägiger Arbeit wieder aussetzen müssen, damit der übrige Teil der Wohlfahrtserwerbslosen auch beschäftigt werden kann. Es soll also bei den Wohlfahrts­erwerbslosen 14tägig abgewechselt werden.

Bericht aus Stuttgart, 2S. Okt. Am Samstag, Len 11. Oktober, hielt der Bezi rksv e rein Neuen bürg seine Generalversammlung ab. Sie war gut besucht. Der Bezirks­verein wurde im November 1929 gegründet und zählt heute nach einem Jahr 88 Mitglieder. Der Verein hat die Aufgabe, die Landsleute ans dem Oberamt Neuenbürg ausznnehmen zur Pflege der Landsmannschaft und geselligen Unterhaltung. Die Vorstandschaft besteht aus dem 1. Vorsitzenden H. Weller (Herrenalb), 2. Vorsitzenden Wald mann (Herrenalb), dem Schriftführer M. Wild (Neuenbürg), Kassier Ochner (Ro­tensol), als Beisitzer R. Förstner '(Herrenalb), Fauser und Schwemmle (Neuenbürg). Besonderer Dank wurde dem Kassier Ochner für seine rührige Werbetätigkeit zu­gesprochen. Es wäre zu wünschen, daß jeder, der aus dem Bezirk Neuenbürg nach Stuttgart kommt und sich dort nie­derläßt, den: Bezirksverein sich anschließen würde. Die Ge­schäftsstelle befindet sich bei unserem Landsmann Max Wild, Gaststätte zurWeißen Feder", Hackstraße 14, wo sich die Landsleute auch seden ersten Sonntag im Monat treffen und wo derEnztäler" als beliebtes Heimatorgan aufliegt. An­merkung der Schriftl.: Wir freuen uns herzlich über das frohe Gedeihen des Vereins, senden allen Mitgliedern treue Heimatgrüße und wünschen ferneres Wachsen und Blühen.

Gegen den Mißbrauch der Arbeitslosenversicherung. Der

vielfach festgestellte Mißbrauch der Arbeitslosenversicherung hat das Landesarbeitsamt zu einer verschärften Kontrolle ver­anlaßt. Das Kontrollpersonal für Len Außendienst wurde ver­

stärkt. Die Ortsvorsteher und die beamteten ortskundigen Personen sind verpflichtet, alle Wahrnehmungen über Arbeits­lose den Kontrolleuren zur Kenntnis zu bringen. Künftig werden alle Erwerbslosen, die die Meldevorschriften übertre­ten, nnnachsichtlich zur Anzeige gebracht. Die Mindeststrafe für derartige Vergehen ist eine Woche Gefängnis. Eine Be­währungsfrist wird dabei grundsätzlich versagt.

Wirtschaftskrise und Weltspartag.

Wer in einer Zeit größter Arbeitslosigkeit und des Dar- niederliegens der Wirtschaft vom Sparen spricht, muß aus den Einwand gefaßt sein, daß ein Hinweis aus das Sparen in solchen Zeiten nicht recht am Platze sei. Sparen könne erst dann in Frage kommen, wenn der notwendige Lebensunter­halt, das Existenzminimum, gesichert ist. Diesem Einwand läßt sich naturgemäß nicht viel Stichhaltiges entgegenhalten, man kann nur sagen, daß in solch schweren wirtschaftlichen Zeiten der Nutzen einer rechtzeitig geübten Spartätigkeit, der Zweck des Sparpfennigs als Notgroschen, offenkundig wird. Die starke Unsicherheit der wirtschaftlichen Konjunktur zwingt den Einzelnen, etwas zur Sicherung seiner Zukunft zu tun, und eine Sparrücklage ist nun einmal die beste vorsorgliche Zn- kunstssicherun-g. Zweifellos wäre die Auswirkung der gegen­wärtigen Wirtschaftskrise noch fühlbarer, wenn nicht das in den letzten Jahren neu gebildete Sparkapital vielen einen gewissen Rückhalt geboten hätte und noch bietet. Gerade in Notzeiten, wie der gegenwärtigen, zeigt sich deutlich, daß die Hilfe, die die Allgemeinheit dem Einzelnen gewähren kann, immer nur begrenzt sein kann und durch eigene Vorsorge er­gänzt werden muß. Die Beziehungen zwischen Sparkapital­bildung und Wirtschaftskrise haben jedoch noch eine andere wichtige Seite. Von überallher ertönt der Ruf nach Kapital zur Ueberwindung des Wirtschaftlichen Tiefstandes. Es wird Kapital zur Ankurbelung der Wirtschaft, zur Durchführung des Arbeitsbeschaffungsprogramms und zur Wiedereingliede­rung des Arbeitslosenheeres in das Erwerbsleben gefordert. Da genügend Kapital nicht zur Verfügung steht, müssen Kre­dite aus öffentlichen Mitteln, also letzten Endes aus Stenern, gewährt werden, oder man richtet den Blick ans das Ausland, das jedoch selbst unter Krisenerscheinungen zu leiden hat. So ergibt sich von selbst die Notwendigkeit der heimischen Kapital- Lildung bei den inländischen Sparinstituten; sie ist die geeig­netste und billigste Form der Kapitalbeschaffung. Sie ge­währleistet auch die richtige Verwendung der Kapitalien an der richtigen Stelle. So erweist schon diese kurze lleberlegnng die Berechtigung des Weltspartages auch in diesem Jahr. Der Weltspartag soll zum Nachdenken über die Lebensfrage unse­rer Wirtschaft, die Sparkapitalbildung, anregen.

Württemberg.

Stuttgart, 29. Ott. (Das Gehalt des Staatspräsidenten.) In derSüdd. Arbeiterzeitung" war behauptet worden, daß Staatspräsident Dr. Bolz ein Gehalt von 55 000 Mark beziehe, was für jede Stunde seiner Tätigkeit 23 Mark ausmache. Da­zu bemerkt dasDeutsche Volksblatt": Bei den Angaben, mit denen das Blatt das Einkommen von 55 000 Mark aus den einzelnen Posten errechnet, wird sehrgroßzügig" Verfahren, d. h. es werden einige Tausend Mark dazu addiert. So beträgt das Gehalt nicht 22 OM, sondern 20 OM Mark, der Wohnungs­geldzuschuß nicht 4000 Mark, sondern 2800 Mark, die Reprä- sentattonsgelder nicht 16 000 Mark, sondern 8000 Mark. Auch die Angabe von 9000 Mark Reichstagsdiäten und 4320 Mark Landtagsdiäten ist irreführend, weil der Minister infolge des Zusammentreffens gleichzeitiger Sessionen in Land und Reich und anderer Abhaltungen an vielen Sitzungen nicht teilneh­men kann, wodurch sich die Diäten verkürzen.

Stuttgart, 29. Okt. (Einschränkung des Schnellzugsver­kehrs nach Berlin.) Die europäische Fahrplankonferenz, di« vom 20. Vis 25. Oktober in Kopenhagen tagte, beschloß, den Winterfahrplan 1931/32 ausnahmsweise am 21. statt am 14. Mai endigen zu lassen, weil der normalerweise am 15. Mai stattfindende Fahrplanwechsel 1932 mit dem Pfingstfest zu- sammensallen würde. Die Konferenz beschloß weiter, die Tagesschnellzüge StuttgartBerlin, die im Anschluß an die Morgen- und Abendschnellzüge StuttgartZürich laufen, wegen ungenügender Besetzung im kommenden Jahre weg­fallen zu lasten.

Stuttgart, 29. Ott. (Verwegene Einbrecherstückchen.) Mit einer seltenen Verwegenheit ging der 34 Jahre alte schon er­heblich vorbestrafte Buchbinder Karl Elsässer von Vaihingen a. F. nach seiner letzten Entlastung aus der Strafanstalt wieder an die Arbeit. In Wangen drang er zur Nachtzeit in das Schlafzimmer eines Ehepaars ein, wo er die Hose des Ehe­manns nach Geld durchsuchte- In Untertürkheim stieg er durch ein offenes Fenster in das Zimmer zu zwei schlafenden Metzgerburschen ein und leerte den Schrank. In Stuttgart spielte er einem Bäckermeister, dem er ebenfalls die Hosen aus­räumte, insofern noch übel mit, daß er diesem neben dem Bett den Wecker abstellte, so daß der Bäckermeister am anderen Mor­gen nicht rechtzeitig erwachte. Insgesamt führte er 24 schwere Einbrüche aus, wegen denen er sich setzt mit dem schon 24mal vorbestraften und zu insgesamt etwa 20 Fahren Gefängnis und Zuchthaus Verurteilten 49 Jahre alten Lithographen Franz Walz von Stuttgart vor dem erweiterten Schöffengericht in Stuttgart zu verantworten hatte. Der Angeklage Walz hatte ihm in einigen Fällen Beihilfe geleistet, außerdem aber auch einen schweren Einbruch und einen Diebstahl, sowie einige Provisionsschwindeleien selbständig ausgeführt. Während der Staatsanwalt gegen die beiden geständigen Angeklagten 12 und 5 Jahre Zuchthaus sowie je 5 Jahre Ehrverlust und Stel­lung unter Polizeiaufsicht beantragt hatte, erkannte das Gericht