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die Opfer von Alsdorf

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^ 249.

NcilU de» ri. Oktober MO.

88. Zahrgang.

Deutschland

Die Stuttgarter Konferenz.

Stuttgart, 23. Okt. Zu der Besprechung des Reichskanzlers Dr. Brüning und des Reichsfinanzministers Dr. Dietrich mit den Ministern bon Württemberg, Baden und Hessen, schreibt dasDeutsche Volksblatt", das Landesorgan des Zentrums: Die Besprechungen trugen in erster Linie informatorischen Charakter. Da sie vertraulicher Natur waren, konnte über den Inhalt nichts Näheres erfahren werden. Sicher ist, daß die Beratungen bei den Beteiligten die notwendige Klarheit über die Absichten der Regierung und die Meinung der Länder hier­über schufen. Schon darin liegt eine große Bedeutung der Konferenz. Von besonderem Wert aber ist die Feststellung, Laß es gelang,eine weitgehende Uebereinsttmmung" zu er­zielen. Die Tatsache, daß der Reichskanzler und der Reichs- fMnzminister solche Beratungen mit den Vertretern der süd­deutschen Länder abhalten, mag im übrigen symptomatisch sein für die erfreuliche Besserung des Verhältnisses von Reichs- regierung und Ländern, wie sie vor allem unter der Kanzler- * schast Brüning eingetreten ist.

Die Verhandlungen über den Kanaldurchstich.

Heilbron«, 23. Okt. Im Anschluß an die Verhandlungen des Reichskanzlers und des Reichsfinanzministers mit den süd­deutschen Länderministerien über den Finanzausgleich fanden am Dienstag in Stuttgart Besprechungen über die Durchfüh­rung des Neckarkanaldurchstichs zwischen Neckargartach und Bückingen statt. Die Beratungen nahmen einen befriedigenden Verlauf. Es trat bei Reich und Land Württemberg der feste Wille zutage, den Durchstich bei Heilbronn so rasch als mög­lich auszuführen. Im Augenblck aber macht die Finanzierung bei den Verhältnissen im Reich und Land selbstverständlich große Schwierigkeiten. Voraussetzung ist die Beruhigung der deutschen Bankwelt. Im Uebrigen wird in der nächsten Woche der Finanzausschuß des Landtags sich mit der Angelegenheit befassen. Es Handelt sich um die Aufbringung von 2-H Mil­lionen Mark, die nach dem Bauprogramm des Reiches erst IW Mig werden, für die aber das Reich jetzt schon die Zinsen geben würde, wenn das Kapital durch das Land Württem­berg aufgebracht werden wird. Die Länge des auszuhebenden Abschnitts ist 2,2 Km., der Aushub ist auf 1,3 Mill. Kubikmeter berechnet. Man darf annehmen, daß ca. 500 bis 600 Mann für zwei Jahre Beschäftigung finden.

Der bayerische Gesetzentwurf zur Abgleichung des ordentlichen Staatshaushalts.

München, 22. Okt. Die bayerische Regierung hat dem Landtag am Dienstag mittag den Gesetzentwurf zur Abglei­chung des ordentlichen Staatshaushalts unterbreitet. Die Be­stimmungen über die Schlachtsteuer, die bis 31. März 1933 be­fristet wurde, sind im wesentlichen ans dem früheren Gesetz­entwurf übernommen. Nach dem Haushaltsvoranschlag schließt der Haushaltsplan mit einem Fehlbetrag von rund 21,8 Mil­lionen ab, hierzu kommt noch eine Mehrausgabe für Ver­sorgungsbezüge der Beamten und ihrer Hinterbliebenen mit rund 2 Millionen Mark. Dem stehen gegenüber Minderaus­gaben von insgesamt 5,8 Millionen Mark. Die Steuer vom Fleischverbrauch soll im Rechnungsjahr 1930 noch einen Ertrag von rund 6 Millionen Mark liefern. Zur Deckung des danach noch im ordentlichen Staatshaushalt 1930 verbleibenden Fehl­betrags von 12 Millionen Mark sollen einbehalten werden bei den Persönlichen Verwaltungsausgaben 800000 Mark, bei den sachlichen Verwaltungsausgaben 2 Millionen, bei den sog. Sachausgaben 2,6 Millionen, bei den Leistungen für kirchliche Zwecke 1 Million, somit im ganzen 6,4 Millonen Mark. Der hierdurch noch nicht gedeckte Fehlbetrag von 5,6 Millionen soll durch die zu erwartenden Zinsen für die vom Reich geschuldete Postabfindung ausgeglichen werden.

Wettlauf mit dem Tode.

Köln, 23. Okt. Unmittelbar nach den ersten Stunden des Unglücks bei Alsdorf hatte eine Vertreter derKölnischen Zei- tung" Gelegenheit, von einem Bergmann, der auf der 360- Meter-Sohle des Schachtes Wilhelm der Grube Anna n mit Rr Tagesschtcht eingesahren war und der sich mit fünf Kame­raden in verzweifeltem Rennen durch die Stollen zum Schacht Udols hin gerettet hatte, sein Erlebnis schildern zu lassen. Der Egwann erzählte: Ich war um 6.30 Uhr mit den anderen un Schacht Wilhelm eingesahren zur Tagesschicht. Wir be- gaben uns an die Arbeit in einem vom Stollen entfernt liegen- d'ett Flöz der 360-Meter-Sohle. Die Schüttelrutschen arbeite­ten mit ohrenbetäubendem Lärm. Mitten im Hochbetrieb der ersten Förderung ging durch den Schüttelstoß ein Beben, ein Sumpfes Rollen schien sich durch das Bergwerk hinzuziehen, trs gab Steinschlag aus dem Hangenden und abstürzende Koh­lenmassen. Zugleich war ein Luftdruck zu verspüren. Da kam ourch das Sprachrohr das Alarmkommando: Alles ausfahren juv 250-Meter-Sohle! Schwelender Rauch, betäubendes Gas >Mug uns entgegen, und durch die dunkeln Schächte zuckte etwas wie Feuerschein, der nicht von Grubenlaternen kommen konnte. Mit fünf Mann liefen wir in entgegengesetzter Rich­tung der eindringenden Rauchschwaden dem Nebenschacht der Grube Anna II, dem Schacht Adolf, zu, kilometerweit stolpernd und hin und wieder zusammenbrechend, durch Atemverlust und ourch die Beklemmung sich schwer auf die Lungen und aus das Gehren legender Gase benommen. Hand an Hand gefaßt Mirmten wir los, dem Stollen zum Adolf-Schacht zu Unter­wegs schrie ein schwerverletzter Bergmann, den der Luftdruck '"mne Ecke geschleudert hatte, um Hilfe. Wir packten ihn M und schleppten ihn durch den Stollen mit, bis wir zu einem «ungebrochenen Stapel kamen; dessen Schräge und Enge machte es uns selbst nur unter größten Schwierigkeiten mög- ucy, chn zu erklettern, um in den eigentlichen, anscheinend

einzigen gas- und einbruchfreien Zugangsstollen zum Schacht Adolf zu gelangen. Wir mußten den Schwerverletzten vor dem Stapel sitzen lassen und einer Rettungskolonne zu chm den Weg weisen, die ihn auch zu Tage brachte. An den Zugangsstollen zum Schacht trafen noch weitere Kameraden ein, die sich eben­falls aus ähnliche Weise gerettet hatten. Ich ging mit meinen Kameraden zu unserem Schacht Wilhelm, den wir eingestürzt vorfanden. Mit Leitern erkletterten wir die Waschkaue, wo zwischen den Mauerresten noch unsere Kleider an der Decke hingen. Dann begaben wir uns zu unseren Familien, aus dem Heimweg von weinenden und wehklagenden Frauen und Angehörigen unserer Kumpel umdrängt und von Fragen be­stürmt- Furchtbares hatten wir erlebt, Flammen und Rauch, giftiges, betäubendes Gas und in dem Stollen verzweifelte Kumpel, die mit dem Tod um die Wette rannten nach dem rettenden Schacht.

An der Unglücksstätte spielen sich weiter erschütternde Szenen ab. Ein Familienvater fuhr kurz nach seiner eigenen Rettung wieder ein, um nach seinen Söhnen zu suchen. Eine Mutter hatte drei Söhne in der Frühschicht. Sie stand jam­mernd vor dem Fabriktor, als einer der Jungen ihr geschwärzt entgegenkam. Viele Stunden später warteten sie noch immer ans die zwei anderen.

Keine beschleunigte Einbernfvng des Reichstags.

Berlin, 23. Okt. Reichskanzler Dr. Brüning empfing den Vertreter der Landvolkpartei, Reichstagsabgeordneten Dr. Gereke. Dr. Gereke trug den Wunsch der Landvolkfraktion aus beschleunigte Wiedereinberufung des Reichstages vor, damit er zu Len von der Landvolkpartei gestellten dringenden agrar­politischen Anträgen Stellung nehmen kann. Der Reichskanzler betonte, daß bei aller Anerkennung der Notwendigkeit, der notleidenden Landwirtschaft beschleunigt weitere Hilfe zu ge­währen, es zur Zeit nicht möglich sei, seitens der Reichsregie­rung den Wiederzusammentritt des Reichstags zu veranlassen. Im Gegenteil habe sich der Reichstag selbst, einer Anregung der Reichsregierung entsprechend, bis' zum 3. Dezember ver­tagt. Die Reichsregierung habe sich jedoch bekanntlich in ihrer Regierungserklärung vom 16. d- M. für die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zur Belebung der landwirtschaftlichen Not ausgesprochen, und die hierzu erforderlichen Vorarbeiten seien sofort in Angriff genommen worden.

Sachsens Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit.

Berlin, 23. Okt. Im sächsischen Arbeitsministerium fanden gestern Besprechungen mit den Spitzenorganisationen der Ar­beitgeber, der Arbeitnehmer und der Gemeinden über die Frage statt, in wie weit durch Kürzung der Arbeitszeit Ein­stellung von Arbeitslosen in die Betriebe erfolgen könne. Eine einheitliche Grundlage konnte noch nicht gefunden werden. Das Ministerium wird nunmehr in einer weiteren Verhandlung selbst Vorschläge zur Durchführung der geplanten Maßnahmen vorlegen. Zur Stützung des Arbeitsmarktes soll auch die Er­richtung einesstaatlichen Wirtschaftsstocks" dienen. In einem dem Landtag vorgelegten Entwurf ist vorgesehen, aus den für die wertschasfende Arbeitslosenfürsorge aus Staatsmitteln ge­währten Darlehen einen solchen Stock zu bilden. Der Stock soll Darlehen in solchen Fällen zur Verfügung stellen, in denen die Lebensfähigkeit des Betriebes zu erwarten ist. Die Unterstützung soll in der Form eines normal verzinslichen Kredits, in besonderen Fällen auch auf andere Art, z. B. durch Beteiligung, erfolgen.

Wenn die andern nicht abrüsten, Aufrüstung Deutschlands.

Berlin, 23. Okt. DerTag" meldet unter der Ueberschrift Auch die Deutsche Volkspartei für Aufrüstung" über die Ver­handlungen des Auswärtigen Ausschusses:Für die Deutsäie Volkspartei sprach Generaloberst von Seeckt. Er behandelte sehr eingehend die Abrüstnngsfrage und forderte eine Auf­rüstung, da die Genfer Verhandlungen gescheitert seien und auch von der Locarnopolitik eine wesentliche Beruhigung der internationalen Lage für Deutschland nicht zu erwarten sei." Die Verhandlungen des Auswärtigen Ausschusses sind nicht öffentlich. Es handelt sich bei dieser Meldung desTag" also um eine Indiskretion, die nur zum Zweck einer Intrige gegen den Reichsaußenminister.begangen sein kann- Noch mehr zu verurteilen ist die Indiskretion vom außenpolitischen Gesichts­punkt, da sie uns empfindlich schädigen kann. In Wahrheit hat Generaloberst von Seeckt ganz etwas anderes gesagt. Er forderte lautNLG.", dem Pressedienst der Deutschen Volks- Partei,in einer sehr eingehenden Darlegung der ganzen Ab- rüstungssrage das Recht für Deutschland, seine Heeresmacht aufzurüsten, wenn die anderen Mächte nicht in vollem Umfange die von ihnen übernommene Pflicht der Abrüstung erfüllen." Deutschlands Recht auf Aufrüstung seiner Heeresmacht im Falle der Nichterfüllung 8er Ubrüstnngspflicht der anderen wird auch von führenden Publizisten Englands und Amerikas nicht be­stritten. Es ist nur selbstverständlich, daß, wenn die Abrüstung in Genf am Widerstand der französischen Rüstnngspolitiker scheitert, Deutschland alles unternehmen muß, um durchznsetzen, daß die Abrüungsbestimmnngen revidiert werden.

Preffestimmen zur Berufung Severings.

Die Kölnischen Zeitungen nehmen zur Ernennung Seve­rings zum preußischen Innenminister Stellung. DieKölnische Bolkszeitung" schreibt:Die Ernennung Severings zum Preu­ßischen Innenminister durch den Ministerpräsidenten Braun ist ein politisches Ereignis von mehr als gewöhnlicher Bedeutung. Wir gehen' gewiß nicht seht, wenn, wir sie. als ein weithin leuchtendes Signal der Entschlossenheit betrachten,' das die Grundlagen des Staates und die öffentliche Ordnung gegen den Uebermut der radikalen Parteien unter allen Umständen mit Festigkeit gewahrt werde. Der Radikalismus, auch der von links, wird wissen, daß die Stunde geschlagen hat, wenn dieser energische Mann wieder das Innenministerium in Preu­

ßen übernimmt. Der BerlinerBörsenkurier" findet cs be­greiflich, daß Ministerpräsident Braun in einer Zeit ernster politischer Auseinandersetzungen den Wunsch hat, einenstar­ken Mann" wie Severing auf dem Posten des Innenministers zu sehen. DerJungdeutsche" weist daraus hin, daß Preußen die entscheidende Machtposition sei, die die Sozialdemokratie heute inne habe und daß der Diktator Braun alles tun wolle, um diese Machtposition seiner Partei zu erhalten. DieTäg­liche Rundschau" findet, daß die neueste überraschende Leistung Brauns sachlich die größten Bedenken erregen müsse. Severing als preußischer Innenminister bedeute ein sozialdemokratisches Kampf-Programm. Unter den heutigen Verhältnissen sei Severings Ernennung eine politische Provokation. Die Kreuzzeitung" schreibt, die Sozialdemokratie gebe mit der Be­setzung ihres wichtigsten Machtpostens in Preußen durch Seve­ring das Kampfiignal gegen rechts. Severing heiße Offensiv- Krieg. Severing als Innenminister sei gleichbedeutend mit dem absoluten Willen der Sozialdemokratie, unter keinen Umständen Preußen aufzugeben, auch wenn darüber Demo­kratie und Verfassung in Trümmer gehen sollten.

Ausland.

Wallstreet für ein Moratorium?

Newyork, 23. Okt.Universal Service" meldet aus Wa­shington: Während Präsident Hoover, Staatssekretär Stim- son und Schatzsekretär Mellon einem Moratorum für Deutsch­land stark ablehnend gegenüberständen, setze sich in Wallstreet- Kreisen wegen der amerikanischen-Kapitalanlagen än Deutsch­land in Höhe von 2-4 Milliarden Dollar immer mehr die Ueberzeugnng durch, daß ein Moratorium nicht länger hinaus­geschoben werden könne. Den Standpunkt der Wallstreets habe der Gouverneur der Newyork Federal Reserve-Bank, Harrison, in einer Unterredung mit Präsident Hoover nachdrücklich ver­treten. Er habe gleichzeitig die Forderung erhoben, daß die Regierung ihre bisherige ablehnende Haltung in der Frage einer Verkoppelung der Reparationszahlungen mit der Rück­zahlung der interalliierten Kriegsschulden einer Revision unterziehen müsse. Washingtoner Regierungskreise, welche sich erst seit der Anwesenheit Dr. Schachts mit dem Reparations- Problem befassen, diesem jedoch in diesen Tagen ganz besondere Aufmerksamkeit schenken, verfolgen interessiert die Repara­tionsdiskussion in der französischen Presse, sowie die weitere Entwicklung in Deutschland. Die Auffassung, daß mit der Möglichkeit eines Moratoriums bald gerechnet wird, hat im Verlauf dieser Woche noch auffallend an Boden ge­wonnen, nur daß man sich in Washington bisher geweigert hat, von dem alten Standpunkt abzuweichen, wonach eine Ver­quickung des Reparationsproblcms mit den alliierten Schulden abgelehnt wird, unter besonderer Betonung der Folgen, die die Ausgabe dieser Politik für das amerikanische Schatzamt bezw. für die amerikanischen Steuerzahler haben würde. Der Eindruck verstärkt sich jedvch, daß man unter dem Druck maß­gebender Finanzkreise in Washington anfängt, das Repara­tionsproblem und alle damit zusammenhängenden Fragen nicht lediglich unter dem Gesichtspunkt zu betrachten, daß die Auf- rollnng nicht nur aus die politische Lage zurückzuführen ist, sondern auch unter dem Gesichtspunkt der Weltwirtschafts­depression sowie der Goldsituation, auf welch letztere die Fi­nanzkreise nachdrücklich Hinweisen. Wie starke Kräfte hier am Werke sind, 'beweist, daß sich die Regierung zurzeit mit dem Studium eines von der Newyorker Federal Reservebank aus­gearbeiteten Planes beschäftigt, welcher Anregungen zur Lö­sung der alliierten Schuldenfrage enthält, falls dieses Problem durch ein Moratorium akut würde. Ob und inwieweit sich die Regierung zu einer Aendernng ihres bisherigen Standpunktes bekehren lassen wird, ist natürlich nicht ersichtlich- Auffallend ist jedoch die sachgemäße Behandlung des Problems in der Presse, wobei auf der ganzen Linie die Auffassung ausgedrückt wird, daß, wenn auch nicht jetzt, so doch in absehbarer Zeit irgend eine Lösung ausgehend vom Reparationsproblem ge­funden werden muß.

Aus Stadt und Bezirk.

Neuenbürg, 24. Okt. Der am kommenden Sonntag, statt­findenden außerordentlichen Gauversammlung des Enzgau-Sängerbundes voraus yeht, wie uns be­richtet wird, eine Ansschußsitzung im Gasthaus zumSchiff", bei welcher vorbesprochen wird eine umfangreiche Beschwerde­schrist von Engelsbrand, ferner zwei Anträge von Calmbach, der Gau möge den anläßlich des Gausängerfestes im vergan­genen Sommer entstandenen Abmangel von 452 Mark auf die Gaukasse übernehmen, weiterhin das Preissingen abzuschaffen und dafür Gaukonzerte abzuhalten. Verschiedene Gesangsein­lagen werden vorgenommen durch die beiden VereineLieder­kranz" undFreundschaft". Das verehr!. Dekanatamt ermög­lichte den früheren Verhandlungsbeginn in der Turnhalle in­sofern, als der evangelische Gottesdienst anstatt wie üblich um 10 Uhr schon um -410 Uhr stattfindet.

Neuenbürg, 23. Okt. Wie aus dem Inseratenteil der Mitt­woch-Nummer bereits ersichtlich, findet das Herbstkonzert des Musi kV er eins, welches zugleich das Ab schieds- konzert unseres scheidenden Kapellmeisters Alfred Herzog ist, am Sonntag, den 26. Oktober, nachmittags 5 Uhr, in der siädt. Turn- und Festhalle statt. Auch diesesmal haben die beiden Kapellen des Vereins unter ihrer tüchtigen Leitung keine Mühe gescheut, den Besuchern genußreiche Stunden zu bereiten. Neben Werken von Rubinstein bringt die Streich­kapelle die immer gerne gehörteTräumerei und Wiegenlied" von Schumann, dieEgmont"-Ouvertüre von L. v. Beethoven, die melodienreiche Fantasie aus der OperDer Barbier von Sevilla" von Rossini sowie denKrönnngsmarsch aus dem