ger von Auswertungshypotheken erblicken, denen man nicht nur den größten Teil ihres Vermögens gestrichen, sondern auch die Zinsen seit der Stabilisierung in unzulässiger Weise gekürzt hat. Die Volksrechtpartei erhebt gegen die Verzögerung der Zinsfestsetzung schärfsten Protest und fordert alle Auswertungsgläubiger auf, ihre Hypotheken auf 31. Dezember 1931 unter Vorbehalt aller Rechte und unter Hinweis auf die Möglichkeit von Verhandlungen zwischen Gläubiger und Schuldner zu kündigen. Die Organisation des Sparerbundes sind zur Beratung der Aufwertungsgläubiger bereit.
>(W etterbericht.) Die Wetterlage wird von dem über England liegenden Tiefdruckgebiet bestimmt. Für Freitag und Samstag ist unbeständiges, zu Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.
Grunbach, 21. Okt. Wegen der Angelegenheit des Straßenbaus Pforzheim-Schömberg und Erstellung erner Autoverbindung fanden sich lt. Pf. Anz. Vertreter der Gemeinden Grunbach, Engelsbrand, Salmbach, Langenbrand und Schömberg, ebenso die Forstverwaltung Langenbrand und Bürgermeister Britsch (Büchenbronn) im hiesigen Rathaus zu einer Besprechung ein- Schultheiß W e r n e r - Grunbach, von dem die Einladung erging, eröffnete die Vertreterversammlung und hieß die Erschienenen willkommen. Er bedauerte die Verzögerung des Straßenbaues infolge Uneinigkeit der interessierten Gemeinden, stellte aber erneut an die Vertreter die Frage, ob sie nun gewillt seien, an dem Straßenbau mitzuwirken. Schultheiß Hermann - Schömberg äußerte sich dahingehend, daß Schömberg bereit sei, mitzuwirken; jedoch könnte Schömberg, da es ohne Wald sei und sowieso schwere Lasten zu tragen habe, nicht die gleiche Summe aufbringen, wie die anderen stärker interessierten Gemeinden. Oberforstrat Eberhard, Langenbrand, trat warm für den Straßenbau Pforzheim- Schömberg ein und sicherte seine Unterstützung zu. Bürgermeister B r i t s ch - Büchenbronn bedauerte, daß der Plan nicht schon bei der Errichtung der Autolinie Pforzheim—Büchenbronn ausgeführt wurde, wo seine Gemeinde bis zum äußersten die Hand geboten habe. Heute sei Büchenbronn stark belastet und könne nicht mehr so weit gehen wie früher. Trotzdem werde er sich für den Straßenbau einsetzen. Die Vertreter von Engelsbrand, Salmbach und Langenbrand sprachen sich alle für den Bau der Straße Schömberg—Pforzheim aus und sicherten volle Unterstützung zu. Alsdann wurde zur Abstimmung geschritten, die völlige Einmütigkeit ergab. Von einem Verteilungsschlüssel wurde vorläufig Abstand genommen, bis die Angelegenheit die Zustimmung der Vorgesetzten Behörden gefunden hat. Zur weiteren Behandlung des Planes wurde ein Ausschuß gewählt, bestehend aus Schultheiß Werner- Grunbach, Schultheiß Wurster-Engelsbrand und Schultheiß Hermann-Schömberg- Als Ersatzleute wurden bestimmt: Schultheiß Knödler-Langenbrand und Schultheiß Eckert-Salm- bach. Man hofft und wünscht vom Ausschuß, daß er nichts unversucht läßt, um den von der gesamten in Pforzheim tätigen Arbeiterschaft gehegten Wunsch nach einer Perkehrsgelegenheit zu erfüllen. Hier könnte die von Minister Treviranus vorgeschlagene Arbeitspflichtgemeinschaft in Tätigkeit treten; es könnten endlich praktische Werte geschaffen werden, und mancher Arbeitslose wäre froh, wenn er wieder seine ganze Arbeitskraft der Volkswirtschaft zur Verfügung stellen könnte-
Ausschutzsitzung der Verkehrsgemeinschaft Albtal.
Am Freitag den 17. Oktober ds. Js. tagte der Ausschuß der aus den badischen und württembergischen Gemeinden des Albtals bestehenden „Verkehrsgemeinschaft Albtal" in Herren- alb unter Vorsitz des Herrn Bürgermeisters Kraft-Ettlingen und erledigte dabei eine reichhaltige Tagesordnung; u. a. wurden folgende Beschlüsse gefaßt:
1. Da der vorhandene Albtalführer, der schon einige Jahre vor dem Kriege geschaffen wurde, stark veraltet ist, wird im Interesse der Steigerung des in der Nachkriegszeit nicht unerheblich zurückgegangenen Kurgast- und Passantenverkehrs im Albtal die Herausgabe eines neuen Albtalführers für notwendig erachtet. Zu diesem Zweck wird eine Kommission gebildet, die aus den Herren Stadtschultheiß Grüb-Herrenalb, Dipl.-Jng. Schotlmüller vom Verkehrsverein Ettlingen und Bürgermeister Becker-Reichenbach besteht. Die Kommission wird beauftragt, Vorschläge wegen Ausgestaltung und Finanzierung des Albtalführers in der nächsten Ausschußsitzung zu machen.
2. Zu der Frage der Stillegung der Bleag-Linie Busenbach—Brötzingen sind die maßgebenden Stellen dringend zu ersuchen, dem in Frage kommenden Gebiet der Bezirksämter Ettlingen und Pforzheim sowie des Oberamts
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Neuenbürg eine zeitgemäße Verkehrs-möglichkeit zu belaßen bzw. zu schaffen. Aus diesem Grunde darf eine Stillegung der Linie Busenbach—Brötzingen der Bleag solange nicht ln Frage kommen, als nicht ein gleichwertiger Ersatz gefunden ist. Da eine Bahnverbindung Wohl immer noch das in erster Linie in Frage kommende Verkehrsmittel ist, ist es notwendig, die Bleag durch irgendwelche Btaßnahmen derart zu stützen, daß sie ihre Zweiglinie Busenbach—Brötzingen aufrecht erhalten kann. In dieser Richtung ist der Schritt des badischen Finanzministeriums, mit der Stadt Karlsruhe Verhandlungen mit dem Ziel zu führen, den städtischen Autobusverkehr Karlsruhe-Rüppurr — bei gleichzeitiger Einführung eines dichteren Zugverkehrs der Albtalbahn auf dieser Strecke — stillzulegen, nur zu begrüßen. Selbst wenn die durch diese Maßnahme der Bleag zufließenden Mehreinnahmen nicht hin- reichen sollten, das Defizit aus dem Betrieb der Linie Busenbach—Brötzingen voll zu decken, so werden sie sicherlich in Verbindung mit anderen Sparmaßnahmen die Bleag in Stand setzen, die Linie Busenbach—Brötzingen aufrecht zu erhallen. Im Zusammenhang damit wird auch eine Beschleunigung der Fahrgeschwindigkeit der Züge und eine günstigere Zugslage, vor allem an Sonntagen, die eine zweckmäßigere Verbindung der in Frage kommenden Landorte mit den Städten Ettlingen, Karlsruhe und Pforzheim gewährleistet, für dringend nötig erachtet.
3. Zur Neuaufstellung des Fahrplans sind eine Reihe von Wünschen an die zuständigen Stellen einzureichen. Diese sind vor allem die Wiedergabe des so beliebten beschleunigten Personenzuges,998 an Ettlingen und das Albtal sowie die Führung des Gegenzugs B.P. 999 sowie des Eilzugs 306 über Ettlingen mit einem jeweiligen Halt daselbst. Außerdem soll die früher bestandene Frühverbindung nach Stuttgart, die insbesonders die Bewohner des Hinteren Albtals instandsetzt, morgens 8 Uhr in Stuttgart zu sein, wieder erstrebt werden.
4. Da in sämtlichen Amtsbezirken des Kreises Karlsruhe mit Ausnahme des Gebiets des früheren Amtsbezirks Durlach und des Amtsbezirks Ettlingen Rinderzuchtgenos- s e n s chaft e n, die sich sehr zum Vorteil der heute mehr denn je zu fördernden einheimischen Landwirtschaft auswirken, bestehen, ist die Gründung einer solchen Rinderzuchtgenossenschaft auch für den Amtsbezirk Ettlingen zu erstreben, zumal der Kreis Karlsruhe auch die Einführung einer Jungviehweide, mit der man in anderen Kreisgebieten nur die besten Erfahrungen gemacht hat, plant. Die in dieser Richtung vom Vorstand der Verkehrsgemeinschaft Albtal bereits unternommenen Schritte werden gebilligt und die Weiterverfolgung dieser Angelegenheit dringend gewünscht.
Württemberg.
Calw, 22. Okt. (75jähriges Jubiläum der Bürgergesellschaft.) Die Bürgergesellschaft, eine aus dem mittleren Bürger- stand hervorgegangene Vereinigung, die sich die Pflege der Geselligkeit zur Aufgabe gesetzt hat und eine sehr geachtete Stellung unter den Vereinen der Stadt einnimmt, konnte dieser Tage das Fest des 75jährigen Bestehens feiern. Die vom Vorstand der Gesellschaft, Oberamtsgeometer Spießhofer, vorbereitete und geleitete Jubiläumsveranstaltung nahm einen glänzenden Verlauf; den Höhepunkt bildete die Aufführung des zweiaktigen Singspiels „Mozart" durch Mitglieder dieser Gesellschaft.
Stuttgart, 22. Okt. (Kirchengeläute am Gefallenengedenktag.) Den Kirchengemeinden wird vom Evang. Oberkirchenrat nahegelegt, beim diesjährigen Gefallenengedenktag, der wieder am Totensonntag, 23. November, begangen wird, von 12 bis 12.15 Uhr mittags ein volles Geläute zu veranstalten. In den Gottesdiensten soll der Opfer des Weltkriegs gedacht werden. Das Kirchenopfer wird zur Hälfte der Landeskirche zugute kommen für Zwecke der Kriegsbeschädigten- und Hinterbliebenenfürsorge und der mit den Kriegsfolgen zusammenhängenden Jugendfürsorgen.
Stuttgart, 22. Okt. (Vom Vater erstochen.) Zerrüttete Familienverhältnisse führten dazu, daß der als gewalttätig bekannte 50 Jahre alte verheiratete Hilfsarbeiter Konrad Ruß von Dettingen, OA. Kirchheim, am Sonntag, den 29. Juni, abends 10 ^ Uhr, ohne begründeten Anlaß mit einem Stilet- messer seinen 25 Jahre alten Sohn Friedrich in den Unterleib stach, sodaß dieser einige Tage später an den Folgen der schweren Stichverletzungen starb. Vor dem Schwurgericht Stuttgart, wo diese Familientragödie ihren Abschluß fand, suchte sich der Angeklagte dadurch zu verteidigen, daß er in Notwehr gehandelt habe, ein Vorbringen, das ihm aber einwandfrei widerlegt werden konnte. Der Angeklagte wurde
hübsche Kellnerin in sie runde, rosige Wange und war allerbester Laune.
* » *
„Ich habe vorhin die Bekanntschaft eines bekannten Malers gemacht. Er will das Schloß malen. Ich habe ihm die Erlaubnis gegeben. Außerdem habe ich ihn für heule abend zum Abendbrot gebeten. Es ist ein bekannter Berliner Künstler. Wir sahen im Salon Vierer Bilder von ihm. Ich weiß allerdings nicht, ob du dich erinnerst. Ludwig Lehrter ist sein Name."
Hannelore besah angelegentlich die roten Rosen, die auf dem Tische der Veranda standen.
„Lehrter? Aber natürlich erinnere ich mich. Uebrigens kenne ich ihn. Ich — er wurde mir vorgestern bei Berkens vorgestellt. Hans Berkens ist sein Freund."
Barnekows Blick glitt, kurz fragend, über Hannelore.
„Warum wohnt er dann im .Schwan'? Und warum erfahre ich erst jetzt von dir, daß du Herrn Lehrter persönlich kennst?"
Hannelore nahm eine der dunklen Rosen und befestigte sie an dem rosa Morgenkleid, das ihr sehr gut stand.
„Ach, das war doch viel zu wenig wichtig, um es dir gegenüber auch nur zu erwähnen. Was kann ich dafür, wenn der tolle Hans Berkens mit irgendeinem bekannten Künstler befreundet ist und der ihn nun zufällig besucht, wenn ich die Damen Berken besuche? Warum er im .Schwan' wohnt? Nun, es ist doch bei Frau Berkens soliden Ansichten ganz selbstverständlich, da sie doch zwei Töchter im Hause hat."
.Ja. so!"
Durch die Halle klang lautes Lachen, dann stürmte Wolf von Barnekow in die Veranda. Jauchzend begrüßte er seinen Vater, zog sich an ihm hoch und küßte ihn. Dann stand der Knirps vor seiner Mutter und küßte ihr die Hand.
„Guten Morgen, Mama!"
Hannelores Hand strich über die erhitzten Wangen.
„Guten Morgen, Wolf. Du sollst doch nicht am früher. Morgen schon so tollen, daß du ganz erhitzt bist!"
daher zu 7 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt. Der Staatsanwalt hatte 8 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust beantragt.
Stuttgart, 22. Okt. (Ein ungetreuer Sachverwalter.) Das erweiterte Schöffengericht hat gestern den früheren Rechner der Baugenossenschaft „Familienheim", Len 55 Jahre alten Rechnungsrat a. D. Wille, der von Anfang 1928 bis Ende Januar 1930 insgesamt 23 700 Mark veruntreut hatte, zu 1>§ Jahren Gefängnis verurteilt.
Stuttgart, 22. Okt.' (Eine Vorlesung des Reichssparkommissars.) Während des Wintersemesters 1930/31 wird an der Württ. Verwaltungsakademie Stuttgart der Reichssparkommissar Dr. Sämisch, Staatsminister a. D., Präsident des Deutschen Rechnungshofes in Berlin, eine Vorlesung über „Das Spargutachten über die Landesverwaltung Württembergs" halten.
Stuttgart, 22. Okt. (Verleihung der Rettungsmedaille.) Der Staatspräsident hat dem Schlosser Wilhelm Stolz in Zuffenhausen die Rettungsmedaille verliehen.
Möhringen a. F., 22. Okt. (Kindsentführung.) Wie der „Filder-Bote" erfährt, wollte eine ältere Frau ein etwa vierjähriges Mädchen vor 14 Tagen entführen. Nur durch reinen Zufall ist dieses mißlungen, denn ein hier wohnhafter Straßenbahnschaffner erkannte das Kind in Stuttgart und fragte es, wo es Hinreisen wolle, worauf das Kind sagte, diese Frau hier will eine Reise mit mir machen. Bei der nächsten Haltestelle wollte der Schaffner Polizei herbeirufen, da ihm die Sache verdächtig vorkam. Die Entführerin bemerkte scheints dieses und flüchtete sofort unerkannt durch den Hinteren Wagenteil. Der Schaffner brachte sodann das Kind wieder seinen Eltern zurück.
Ebersbach, OA. Göppingen, 22. Okt. (Festgenommener Ausbrecher.) Vor einigen Tagen entwich aus dem Amtsgerichtsgefängnis in Kirchheim u. T. der wegen Diebstahls zu mehrjähriger Zuchthausstrafe verurteilte 29 Jahre alte von Kaiserslautern gebürtige und in Reichsbach a. F. ansässige Karl Eberle. Er konnte gestern abend von einem Landjäger auf der Straße in Reichenbach festgenommen werden.
Wellendingen, OA. Rottweil, 22. Okt. (In der Not verzweifelt.) In einer dichten Kultur im Gemeindewald in der Nähe des Ziegelhofes wurde am Sonntag mittag ein Mann erhängt aufgefunden; die Untersuchung hat ergeben, daß es sich um die Leiche eines hiesigen 58jährigen Mannes handelt, die schon stark in Verwesung übergegangen und mehrere Wochen dort gelegen sein dürfte. Der Bedauernswerte war Vater von 17 Kindern, von denen noch acht am Leben sind. Armut und Arbeitslosigkeit dürften als Grund zu dieser Tat angenommen werden.
Mm, 22. Okt. (Ein Unglück auf dem Ulmer Bahnhof verhütet.) Letzten Mittwok mittag hat ein an einer Weiche beschäftigter Gehilfe den drohenden Zusammenstoß eines im Hauptbahnhof durchfahrenden bayerischen Güterzugs, der auf ein Gleis eingelassen wurde, auf dem ein Wagen stand, durch Besonnenheit im letzten Augenblick verhütet.
Hall, 22. Okt. (Ein Haller Kaufmann freiwillig aus dem Leben geschieden.) Großes Aufsehen erregte hier die Nachricht von dem freiwilligen Tode des Kaufmanns Fr. Gansser. Der so jäh aus dem Leben Geschiedene war Inhaber des altbekannten Feinkosthauses Gansser und stand im 59. Lebensjahr. Seit einiger Zeit schon hatte sich Gansser wahrscheinlich infolge des immer stärkeren Auftretens einer hartnäckigen Krankheit, die ihn schon längere Zeit befallen, aus dem gesellschaftlichen Leben ganz zurückgezogen. In einem plötzlichen Anfall geistiger Schwermut machte er am Montag abend seinem Leben freiwillig ein Ende. Er galt allgemein als mustergültiger Geschäftsmann und geachteter Bürger.
Landesdersammlung der Berwaltungsaktuare.
Stuttgart, 22. Okt. Am Samstag, 18. Oktober, fand in Verbindung mit dem Vertretertag des Zentralverbands württ. Gemeinde- und Körperschaftsbeamten in Stuttgart in der Liederhalle die Äandesversammlung der Verwaltungsaktuare Württembergs unter dem Vorsitz von Verw.-Aktuar Bohn- acker-Blaubeuren statt. Aus dem Geschäfts- und Tätigkeitsbericht ist zu entnehmen, daß dem Innenministerium Vorschläge für die Vollzugsverfügung zur neuen Gemeindeordnung unterbreitet wurden. Auch wurde zu der Frage der Erlassung einer neuen Kassen- und Rechnungsordnung für die Gemeiudepflegen Stellung genommen. Die Versammlung ist der Auffassung, daß die einzelnen Verwaltungsbezirke im Interesse der Verbilligung der Verwaltung bei sich bietender Gelegenheit zu vergrößern sind. Die Eindämmung der Lehrlingszulassung ins Verwaltungsfach wird als dringend erachtet. Die Verwaltungsaktuare sind sich der Not, in der sich
Um den Mund des Knaben zuckte es trotzig; doch er entgegnete nichts. Kurze Zeit darauf lief er drüben zwischen den Beeten hin und her. Die zwei große«, schlanken Windhunde liefen rechts und links von ihm.
„Wolf ist viel zu wild. Aber du unterstützt das ja noch."
Hannelores Stimme klang leicht gereizt.
Dietz war auch nicht mehr so geduldig wie früher.
„Mein Junge soll kein Duckmäuser werden. Ueberlaß das ruhig auch weiterhin mir."
Es klang schroff, und Hannelore sah ihn schweigend an. Immer war es wieder dasselbe. Manchmal glaubte sie ihn zu hassen, wenn er gar so kühl und gleichgültig zu ihr war. Dann aber kam doch wieder die alte Liebe und Leidenschaft über sie. So auch heute. Plötzlich sprang sie auf, trat zu ihm, schmiegte ihr Gesicht an das seine.
„Wozu streiten, Dietz? Das Leben ist ja viel zu kurz, um es sich zur Hölle zu machen. Ich habe dich lieb, Dietz."
Seine Arme legten sich um ihre üppige, schöne Gestalt.
„Das ist wohl wahr, Hannelore."
Sie küßte ihn.
Nach einer Weile sagte sie:
„Dietz, ich wollte es dir längst sagen: das Personal betrachtet noch immer deine Mutter als eigentliche Herrin. Daß mich das kränkt, kannst du dir denken. Mama spielt sich aber auch aus."
Sofort ließ er sie aus seinen Armen. Langsam stand er auf. Er sah sie ernst und lange an.
„Meine Mutter spielt sich nicht auf, Hannelore. Du müßtest die stille, sorgende Art der alten Dame anders bewerten als mit diesem häßlichen Ausdruck. r.u darfst dich auch durchaus nicht wundern, wenn die Dienstvoten sie respektieren. Diesen Respekt hat Mama immer in Anspruch genommen, ohne daß sie da erst Worte darum hätte machen müssen. Auch dir wird niemand diesen Respekt zu verweigern wagen, nur mußt du dich etwas mehr mit den häuslichen Angelegenheiten befassen; dann wird man wissen, daß man auch dich zu fragen hat."
(Fortsetzung folgt.)
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Der Künstler schritt den Weg zum Dorfe hinüber. So leichtsinnig er immerhin sein mochte, Dietz von Barnekow gegenüber hatte er sich geschämt. Wenn er geahnt hätte, daß er, Lehrter, nur wegen der schönen Schlotzfrau herübergekommen war, die er vorgestern zufällig in Berkenhof kennenlernte, als er seinen Freund Hans Berken besuchte. Und daß er sich heute in der Nähe des Schlosses umhergetrieben hatte, in der Hoffnung, sie wiederzusehen. Nachdem es für ihn in puncto Liebe kaum noch etwas Neues geben konnte, hatte er sich Hals über Kopf in diese üppige Frau verliebt.
Als er aber heute ihren Mann sah, war ihm nicht mehr ganz so wohl. Herr von Barnekow sah gar nicht aus, als ob er in dieser Beziehung auch nur den allergeringsten Spaß verstände.
Pfeifend schritt Lehrter dahin. Am Waldrand traf er ein paar dralle Bauernmädel. Er blieb stehen und verwickelte sie in ein lust'ges Geplänkel. Die eine mit den schwarzen Kirschenau^.-n gefiel ihm. Und als er ging, hatte er ihr Versprechen, heute abend hier an dieser Stelle zu einem Zusammentreffen zu sein. Er konnte das ganz gut mit seiner Rückkehr aus Barnekow zusammenlegen.
Unter lautem Gelächter gingen die Mädel davon, und der Maler ging schmunzelnd weiter. Ja. er war eben doch nicht umsonst der schöne Ludwig. In Berlin war er sogar ein bißchen berüchtigt. Aber schließlich war doch das Leben nicht zum Versauern da, sondern zum Genießen. Also ja keine Gewissensbisse. Das Schönste von allem im Leben war doch immer wieder die Liebe. Wer das nicht einschen wollte, der war eben ein ausgewachsener Idiot. Punktum, fertig.
Im „Schwan" frühstückte Ludwig Lehrter, kniff die
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