ehrenden Nachruf, während Oberamtspfleger Strobel, Stuttgart, im Auftrag der württ. Oberamtspfleger das letzte Geleite gab. Zu Herzen gehende Worte fand der Deutsch-demo­kratische Landtagsabgeordnete Johannes Fischer, der das Leben des Dahingeschiedenen mit den Worten des Freiherrn von Stein unterlegte: Weil wir sterben muffen, sollen wir tapfer sein. Drang für Volk und Land beherrschten sein ganzes Denken und Fühlen. In schweren Kriegs- und Nach- kriegsjahren ist er auf vorderstem Posten geständen bis ein Höherer ihm die Arbeit aus der Hand genommen hat. Weitere Kranzniederlegungen erfolgten namens des Landw. Bezirks­vereins durch dessen zweiten Vorsitzenden Erich Weiß, Otten­hausen, der Angestellten und des Dienstpersonals des Bezirks­krankenhauses durch Hausmeister Stäbler und Fräulein Lina Dietz, des X. Landwirtsch. Gauverbands durch Sekre­tär Knecht, Tübingen, der Gewerbebank durch Bankvorstand Rothenberger, des Gewerbevereins durch Fabrikant Gollmer, des Kriegervereins durch Obersteuerinspektor Buck und des Turnvereins durch Vorstand Fink deiner. Tief erschüttert, in dem Bewußtsein, einen wertvollen Menschen verloren zu haben, kehrte die Trauergemeinde zurück von der Stätte des Todes, die so eindringlich mahnt, daß alle Hast und aller Lärm um irdische Werte auf einem Trugschluß beruhen.

(Wetterbericht.) Der Einfluß der nordwestlichen De­pression hat sich nach dem Festland hin ausgedehnt. Im Osten liegt noch Hochdruck. Für Donnerstag und Freitag ist mehr­fach bedecktes, auch zu vereinzelten Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.

Herrenalb, 22. Oft. (Oberamtspfleger Kübler fl) Diese Kunde hat auch besonders in seiner Geburtsstadt aufrichtiges Bedauern ausgelöst. Eingehende Kenntnisse der Verhältnisse seiner Geburtsstadt haben den leider zu früh Verstorbenen sicher bei vielen Amtshandlungen leiten lassen und seine Herren­alber durften des Wohlwollens von Herrn Oberamtspfleger Kübler stets sicher sein. Zu der Trauer des ganzer: Oberamts­bezirks gesellt sich im besonderen die Teilnahme seiner Vater­stadt.

Neusatz, 21. Oft. (Einweihung eines Ferienerholungs­heims des ev. bad. Jungmännerbundes, Karlsruhe.) Bei präch­tigstem Herbstwetter und unter Anteilnahme der Bevölkerung aller umliegenden Orte feierte am Sonntag der ev. bad Jung- männerbund die Einweihung seines hier neu erstellten Ferien­erholungsheims, zu welchem sich ungefähr 15» Jungmänner aus allen Teilen Badens eingefunden hatten. Die Feier be­gann mit einem Vormittagsgottesdienst in Dobel. Nach ver­schiedenen Ansprachen des Ortsvorstehers, des Herrn Pfarrers von Dobel, des Vorsitzenden des Vereins und des Bad. Lan­desfugendpfarrers, sowie des Architekten übergab dieser den Schlüssel zu dem Heim, das dann zur allgemeinen Besichtigung sreigegeben wurde. Das Heim, das einen Aufwand von 22 (XX) Reichsmark verursachte, bietet bis zu 60 Personen Unterkunft. Es steht in prächtigster Lage unseres Ortes. Der Blick geht bis weit ins badische Land hinein und hinüber zu den Vogesen. Der Architekt hat seine Ausgabe in genialer Weise gelöst. Das Gebäude Paßt überaus gefällig in die reizvolle Landschaft. Insbesondere gefällt die FarLenzusammenstellung und der Schweizerhausthp mit Laufgang. Neben dem Bau ist noch ein großer Spielplatz.

Schömberg, 21. Oft. Zu dem Doppelfubiläum: 60. Ge­burtstag Dr. Schröder und SOjähriges Bestehen der Neuen Heilanstalt sei noch folgendes berichtet: Den Auftakt am Vor­abend des Festes bildete ein Liederabend der Konzertsängerin Hedwig E n g el h o r n - R o d e. Die sinnigen Lieder von Schu­bert, Mendelssohn, Wolf und Grüner schufen die richtige Stim­mung. Beim Festessen, zu dem neben den Patienten auch geladene Gäste erschienen waren, wurden mehrere Tischreden auf den Jubilar gehalten. Apotheker B i tz e r - Schömberg dankte als Geschäftsführer im Namen der bleuen Heilanstalt für die unermüdliche Tätigkeit, Dr. Deist, leitender Arzt der Heilstätte Ileberruh, als Vertreter der Schüler, die ihrem Meister in der Ueberreichung einer Festschrift eine ganz be­sondere Freude bereiteten. Die Glückwünsche der Gemeinde überbrachte Schultheiß Hermann unter gleichzeitiger Wür­digung der großen Verdienste Dr. Schröders um die Ent­wicklung Schömbergs als weltbekannten Lungenkurort. Für die Patienten sprach Dr. Tschierfchke. Er brachte beson­ders das Vertrauen zum Ausdruck, das zwischen dem Jubilar und den Patienten bestehe. Stadtpfarrer Fischer-Wildbad feierte ihn in humorvoller Weise und ermunterte ihn zu wei­terem erfolgreichen Schaffen auf. Auch von auswärts waren Glückwünsche eingelaufen: Der württ. Staatspräsident Dr. Bolz, Landrat Lempp-Neueubürg und die Universitätsprvfes-

soren Geheimrat Prof. Dr. v. Romborg-Münchey, Liuser- Tübingen und die Medizinische Fakultät Tübingen, Prof. Dr. Brauer-Hamburg und Geheimrat Dr. Neufeldt, Robert-Koch- Institut Berlin u. a. brachten in besondern Schreiben ihren Dank für die Tätigkeit in der Tuberkulosebekämpfung zum Ausdruck. Dr. Schröder dankte allen herzlich und gab einen kurzen Bericht über seine Tätigkeit. Am Abend ver­anstalteten sämtliche Vereine Schömbergs einen Fackelzug. Die zahlreiche Beteiligung an demselben war der Ausdruck des großen Vertrauens und der Wertschätzung, das der Gefeierte in der ganzen Bürgerschaft genießt. Der GesangvereinGer­mania" umrahmte mit einigen Chören die nächtliche Kund­gebung. Mit einem Appell an die Einigkeit und mit der Aufforderung zu gemeinsamem Singen des Deutschlandliedes schloß der Jubilar die Ovation.

Württemberg.

Altensteig, OA. Nagold, 21. Okt. (Unfall eines Hochzeits­omnibusses.) Am Samstag mittag begegnete beim alten Fried­hof ein Omnibus, der mit einer Hochzeitsgesellschaft von der Kirche kam, einem von einer Dame aus Liebenzell gesteuerten Personenauto. Während diese Dame ihre Fahrbahn ohnedies nicht einwandfrei einhielt, fand sie noch Zeit, die Landschaft zu betrachten, so daß der Omnibusführer, um einen Zusam­menstoß zu vermeiden, ganz nach rechts biegen mußte und auf einen Gartenzaun auffuhr, der samt drei großen Zaunsteinen in Brüche ging. Der Wagen erlitt verschiedene BesMdigun- gen. Die zertrümmerte Scheibe verletzte einen der Brautfüh­rer im Gesicht, so daß er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Der Personenwagen fuhr auf eine Holzbeige und wurde ebenfalls beschädigt.

Altnuifra, OA Nagold, 21. Oft. (Das Großfeuer.) Das Anwesen des Anwalts Wilhelm Krauß in Altnuifra ist ein rauchender Trümmerhaufen. Wohnhaus und Oekonomie- gebäude sind am Samstag früh bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Das Vieh und ein Teil des Mobiliars konnte geborgen werden, während alles übrige, auch ein Teil der landwirtschaftlichen Maschinen, dem Feuer zum Opfer gefallen ist. Der Brandschaden dürfte sich auf etwa 8090 000 R.M. belaufen. Wie man Hört, soll die Brandursache sein, daß ein elektrisches Bügeleisen versehentlich an die Stromguelle cm- geschlossen blieb, so daß der auf dem Tisch ausgebreitete Tep­pich Feuer fing.

Mühlacker, 21. Oft. (Eröffnung des Rundfunk-Groß- Senders.) Der neueflüddeutsche Groß-Sender in Mühlacker, 833 kHz. 60 K.W., ist soweit fertiggestellt und wird mit den ersten llebertragungsversuchen beginnen. Es ist beabsichtigt, den Sender am 5.-6. November offiziell zu eröffnen. Der neue französische Sender in Straßburg-Brumath 869 kHz- 12,2 K.W., ist seit einigen Tagen gut zu hören. Die Ansage erfolgt deutsch und französisch. Die Station liegt nur wenige Teilstriche unter Stuttgart und wird auch tagsüber gut emp­fangen.

Stuttgart, 21. Okt. (Ein weiterer Austritt aus der Demo­kratisches Partei.) Aus dem Demokratischen Partei ist auch die Borsitzende der Frauengruppe, Frau Dr. Oßwald, aus­getreten.

Horkheim, OA. Heilbronn, 21. Oft. (Eine männliche Leiche aus dem Neckar geländet.) Gestern vormittag wurde am Rechen bei Horkheim eine männliche Leiche geländet. Es ist noch völlig unbekannt, um wen es sich bei dem Toten handelt. Der Er­trunkene ist im Alter von etwa 4550 Jahren.

Stuttgart, 21. Okt. (Pariser Besuch.) Seit vorgestern weilen in Stuttgart 25 Vertreter der Möbelindustrie und des Möbelhandels Frankreichs, u. a. der Direktor des großen Möbelhauses Bucheron in Paris, sodann der Leiter und ein Professor der bekannten Ecole boulle daselbst und außerdem Bertreter eines französischen Verbandes moderner Innenarchi­tekten. Die Herren wollten mit einer Reise nach dem Rhein den Besuch einiger bedeutender Möbelfabriken verbinden und sind dann von sachverständiger Seite darauf aufmerksam ge­macht worden, daß sie sich zum Studium der Möbelindustrie am zweckmäßigsten nach demMöbelzentrum" Stuttgart be­geben, das auf dem Gebiet der Möbelfabrikation zu den füh­renden deutschen Städten zählt. Sie besichtigen nun nicht bloß einige der bedeutendsten Möbelfirmen Stuttgarts und der Umgebung, sondern auch die Württ. Kunstgewerbeschule, die Stuttgarter Fachschule für das Holzgewerbe und die zur­zeit stattfindende Werkbundausstellung im staatlichen Aus­stellungsgebäude. Der Verband württ. Holzindustrieller, der Lei einer im Mai d. I. nach Paris entsandten Kommission vertreten war, die dort sehr gut ausgenommen wurde, hat die Führung der Herren übernommen.

Stuttgart, 21. Okt. (Ein schwerer Einbruch.) Am Freitao wurde schon wieder in Wangen eingebrochen. Der Einbrecher nahm im ersten Stock eines Wohnhauses in der Karlstratze seinen Weg durch die Glastüre in ein Zimmer, wo er von vier Kleiderkästen ausgerechnet Len mit einem Meißel öffnete der den wertvollsten Inhalt barg. Der Täter nahm aus einer Zigarrenkiste und einem hölzernen Kästchen etwa 600 RM Altsilbergeld, lauter einzelne Markstücke, Zehn- und Zwanzjg- dollargoldstücke, Goldbarren in Walz- und Stangengold, Wew papiere usw. Dem Täter sind etwa 2500 R.M. in die Hände gefallen.

Ottenbach, OA. Göppingen, 21. Okt. (Fußbodenöl statt Salatöl.) In Kitzen bei Ottenbach gab es in einer Familie u. a. Salat zum Mittagessen. Während des Essens noch wurde einer Person am Tisch übel und erbrach sich. Es stellte sich heraus, daß zur Zubereitung des Salats Fußbodenöl statt Salatöl verwendet worden war. Bei den übrigen Familien­mitgliedern hat das falsche Oel keine Wirkung ausgeübt.

Rottenburg, 21. Okt. (Junghans bleibt.) Dank der Be­mühungen der Stadtverwaltung ist am Samstag nach lang­wierigen Verhandlungen die Entscheidung dahin gefallen, daß die Zweigstelle der Uhrenfabrik Junghans A.G. in Rotten­burg bleibt. Damit ist der drohende schwere Schlag für unser ohnedies darniederliegendes Wirtschaftsleben abgewehrt. Die Bedingungen sind erträglich. Vor allem ist es zu begrüßen daß in dem Vertrag festgelegt worden ist, daß 60 verheiratete Arbeiter im Betrieb eingestellt sein müssen. Die Arbeiterschaft hat am Freitag zu den Bedingungen Stellung genommen. Bei der schriftlichen Abstimmung haben 90 Prozent für die An­nahme der Bedingungen gestimmt.

Amtzell, OA- Wangen, 21. Okt. (Versuchter Mord.) Als der Landwirt Hartnagel von Dietenweiler von einem Kirch­gang nach Amtzell wieder zu seinem Anwesen zurückkehrte sah er, wie eine Person hinter dem Stadel auf ihn zukanp den Kopf auf den Boden gerichtet. Auf kurze Entfernung legte die Mannsperson ein Gewehr auf ihn an. Alsbald krachte ein Schuß und eine Kugel pfiff dem Hartnagel ani Kopf vorbei, zum Glück ohne zu treffen. Der Täter flüchtete in den nahen Wald. Später fanden die Angehörigen des Hartnagcl im Motorenhäuschen Kleider und in den Kleidern befanden sich noch mehrere scharfe Gewehrpatronen. Die An­gehörigen erkannten die Kleider als dem Knecht gehörig, der voriges Jahr wegen Unstimmigkeiten entlassen werden mußte. Man vermutet deshalb einen Racheakt dieses Knechtes. Es wird eifrig nach ihm gefahndet.

Laupheim, 21. Oft. (Einbruch in die Oberamtssparkaffe.) In der Nacht zum Montag stieg einFassadenkletterer" in die hiesige Oberamtssparkasse ein. An abgebrannten Zündhölzern konnte sein Weg auf die Bühne verfolgt werden. In der Mcht um 3 Uhr kam er in Strümpfen herunter in das Schlafzimmer ^ des Sparkassendirektors. Hier versicherte er diesem, der ihn gleich unter der Tür bemerkte, daß er nur ein Nachtlager habe suchen wollen. Aus dem ganzen Benehmen des Einbrechers ging hervor, daß es sich um einen blutigen Anfänger in der Berbrecherlaufbahn gehandelt haben muß. Der Direktor be­förderte ihn aus dem Hause und erstattete am Morgen An­zeige. Es handelt sich offenbar um einen Ortsfremden.

Gmünd, 21. Okt. (Zündelnde Kinder...) Am Sonntag morgen ist im nahen Metlangen die Scheuer und der Stall des Bauern Anton Köder bis auf den Grund niedergebrannt Der Ernteertrag von 50 Morgen ist verbrannt. , Das Lieh konnte bis auf ein Stück gerettet werden. Ein Feuerwehr­mann brach bei den Löscharbeiten den Fuß, ein anderer erlitt starke Brandwunden. Der Brand wurde von dem dreijährigen Söhnchen des Bauern durch Zündeln verursacht.

Wißgoldingen, OA. Gmünd, 21. Oft. (Arbeitslose im Dienste der Volkskunde.) Eine Masse Leute, Wohl mehrere Hunderte, kamen am Kirchweihsonntag auf dem Graneggle zu­sammen, um die Grabarbeiten einiger Burschen aus Wald­stetten am ehemaligen Turme der Ritter von Granegg.zu besichtigen. Das Graneggle ist die vor dem Kalten Feld an­steigende Burg, auf dessen Gipfel die Ausgrabungen vor B gehen. Die Ausstockung von Baum und Strauch, Auswurf von Schutt und Geröll haben bereits den Turm bis zu einer Tiefe von nahezu IX Meter freigelegt. Die Mauern sollen eine Dicke von 2X Metern haben, der ganze Turm einen Durchschnitt von 7 Metern. Das Graneggle ist im Privat­besitz eines Bauern Barth in Tannweiler. Die jungen GraL- arbeiter sin-d Arbeitslose und wollen ihre Zeit und Kraft der Volkskunde opfern. Es wäre Wohl angebracht, wenn sich das Landesamt für Denkmalspflege der Sache annähme und durch einen kleinen Beitrag das ideale Unternehmen unterstützen würde.

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Sie überließ also Dietz das Feld und benahm sich im übrigen tadellos. Er hätte sich tatsächlich keine bessere Repräsentantin seines Hauses wünschen können.

Wenn es nur nicht so leer in ihm gewesen wäre! In letzter Zeit hatte es einige Auftritte gegeben, da Hannelore mehr Geld verbraucht hatte, als er ihr für ihre verschwen­derischen Neigungen zubilligen konnte.

»Wir sind reich; lächerlich, wenn du mir die Pfennige nachrechnen willst, wo wir doch nun schon einmal die ganze Zeit hier hocken. Du mußtest dir doch sagen, mein Lieber, daß du mich niemals dazu bringen würdest, daß ich mit dem Schlüsselbund in der Hand den Dienstboten nachsehe und womöglich früh die Eier und die Milchkrüge zähle, die man nach der Stadt fährt."

Nein, Hannelore, das habe ich nicht erwartet. Von dir nicht, trotzdem es eigentlich zu den Eigenschaften einer vortrefflichen Gutsfrau auf jeden Fall gehört."

Ein solches Landpomeranzenleben würde ich nicht er­tragen."

Das heißt...", fuhr Dietz auf. Doch im gleichen Augenblick riß er sich zurück. Er dachte an seine Mutter, die noch Tag für Tag nach dem Rechten sah, längst mit der Mamsell über den Wirtschaftsbüchern saß, wenn Hannelore sich noch wohlig in ihrem Bett dehnte. Ein bitterer Zug lag auf seinem Gesicht.

Hannelore ging dann sehr schnell zu einem anderen Thema über. Sie war in letzter Zeit noch üppiger ge­worden. Königlich wirkte ihre blonde Schönheit.

Eine Staatssrau". hatte Herr von Keller sie genannt. Dietz hatte es gehört und stillschweigend ignoriert. In letzter Zeit regte sich eben doch wieder leis«, ganz leise die Sehnsucht nach den verlorenen Jugendidealen. Mehr denn

je erkannte Dietz, daß Bodo von Erlbrück oamats recht ge­habt. Mit einem süßen, hingebenden Geschöpfchen hätte er glücklich werden können, niemals mit der blonden, selbstbewußten Frau, die seinen Namen ftug.

Dabei war Hannelore noch immer maßlos eifersüchtig, überfiel ihn manchmal mit einer sinnlosen Leidenschaft, die ihm lästig war.

Frau von Barnekow verfolgte mit trüben Augen dieses Verhältnis. Sie wußte ja, daß das keine Ehe war, wie sie sie für den Sohn gewünscht hatte. Doch sie enthielt sich jeder Bemerkung. Still waltete sie weiter in Barnekow, und Hannelore ließ es nur zu gern geschehen, daß die alte Dame ihr alle Pflichten abnahm und so Dietz keine Ur­sache fand, einmal einen scharfen Tadel auszusprechen.

Der kleine Wolf war das getreue Ebenbild seines Vaters. Nichts, gar nichts hatte er von der Mutter. Er besaß des Vaters große graue Augen, den schöngeschnitte­nen Mund, er warf genau so trotzig den Kopf zurück, wenn er seinen Willen durchsetzen wollte. Er war der Abgott der Großmama. Klugerweise verwöhnte sie ihn nicht und arbeitete der Erziehung des Vaters auf diese Weise nicht entgegen.

Wenn Hannelore ihr Kind einmal küßte, dann wandte es mit unbehaglichem Lächeln das Gesicht, und Hannelore schlug es dann. Doch das tat sie nur, wenn Dietz es nicht sah. Sie verlor aber immer mehr die Liebe im Herzen ihres Knaben.

Wolf war wild und lustig, tobte, als er kaum ein Jahr alt war, und war in jeder Beziehung ein echter Barnekow. Hannelore bildete sich kranke Nerven ein, verzog bei jedem Geschrei des wilden Jungen das Gesicht und lag in ver­dunkeltem Zimmer.

Frau von Barnekow bemühte sich dann um die Schwiegertochter, denn Dietz stand mit malitiösem Lächeln da und war nicht zu bewegen, nach Hannelore zu sehen. Er wußte, daß diese gesunde Frau ja nur diese moderne Krankheit als ihr gutes Recht in Anspruch nahm. So also ging das Leben seinen Gang im alten Barnekow.

An einem wundervollen Junimorgen kam Die- gegen

neun Uhr früh von teurem ersten Runvgang über sie Felder heim, um auf der Veranda das zweite Frühstück einzunehmen, wie er es seit Jahren gewöhn: war. Seine Mutter richtete ihm stets selbst den Tisch. Barnekow schritt schnell über den Wirtschaftshos hinüber in den Schloß- garten. Da blieb er stehen.

Am Pförtchen links der Mauer lehnte ein Fremder. Als er den Schloßherrn bemerkte, grüßte er höflich. Barne­kow erwiderte den Gruß und betrachtete prüfend den Herrn, den er für einen Künstler hielt.

Dieser verbeugte sich jetzt tief.

Habe ich die Ehre, Herrn von Barnekow zu sehen? Ich bin der Kunstmaler Ludwig Lehrter und möchte das Schloß malen, wenn Sie mir dazu gütige Erlaubnis er­teilen würden."

Gewiß, Herr Lehrter. Darf ich fragen, ob Sie erst heute in diese Gegend gekommen sind?"

Die feurigen, dunklen Augen des Künstlers gingen zur Seite.

Ich wohne seit einigen Tagen im .Schwan'. Es war eigentlich als Sommerfrische gedacht. Aber es kommt bei mir immer anders. Das ist nun einmal so: der Künstler ist von Stimmungen abhängig."

Dietz von Barnekow lachte.

Schön, also malen Sie meinen alten Stammsitz. Herr Lehrter."

Ich wollte um die Erlaubnis bitten, mich im Park aufhalten zu dürfen. Die Seite des Schlosses lockt mich, an der die wilden Rosen an dem alten Turm wuchern. Wenn Sie also gestatten?"

Die Herren wechselten einen Händedruck. Barnekow hatte im vorigen Winter, als er acht Tage mit Hannelore in Berlin weilte, Bilder von Lehrter gesehen. Nun hegte er keine Bedenken. Warum sollte er den Wunsch des be* kannten Künstlers nicht erfüllen?

Er ging sogar noch einen Schritt weiter, bat ihn für heute zum Abendbrot. Dankend nahm Lehrter an. Nach einigen herzlichen Worten trennten sich die Herren.

(Fortsetzung folgt.) .

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