freier Lust, Wasser verlieren. Der Torfmull, -er zweckmäßig nur einmal verwendet wird, stellt im Frühsahr nach Gebrauch einen wertvollen Zusatz zur Gartenerde dar oder findet mannigfache Verwendung im Kleintierstall, für Abortgruben usw.
Dr. P. Lieb, Landwirtschastslehrer.
Württemberg.
Liebenzell, 7. Okt. (Schatzgräber.) Kam vor zwei Jahren ein sonderbarer Heiliger ins Bad Liebenzell, barhäuptig, mit wallenden Haaren; mit irdischen Gütern war er offenbar nicht gesegnet, denn seine Behausung schlug er auf in den Trümmern der Burg und nächtigte dort auf den Bänken. Eines Tages raunte er einer bejahrten Frau ein sonderbares Geheimnis zu: Es sei unter den Trümmern der Burg ein großer Schatz und eine Kassette mit wichtigen Urkunden verborgen. Andern Tags war der sonderbare Fremdling verschwunden. Durch das Städtchen ging nun das Geheimnis von Mund zu Mund all die Jahre her. Drei Männer erwirkten nun beim Ministerium in Stuttgart die Erlaubnis, nach dem Schatz zu graben und ihn zu heben, unter Hinterlegung einer kleinen Geldsumme und dem Versprechen, den alten Zustand hernach wieder herzustellen. Mit großem Eifer wurde nun an verschiedenen Stellen des Burginnern gegraben, eine seither verschüttete Mauer wurde bloßgelegt. Der Schatz wurde bis jetzt noch nicht gehoben, aber "einige Steinkugeln, Tierknochen und Tonscherben wurden freigelegt.
Leonberg, 6. Okt. (Bahnbauten.) Nach den vom Stadtschultheißenamt eingezogenen Erkundigungen kann mit dem Beginn des zweiten Gleisbaues Ditzingen-r-Leonberg Ende nächster Woche gerechnet werden. Dabei findet der größte Teil der Erwerbslosen Beschäftigung.
Stuttgart, 7. Okt. (Eine Klage gegen den württ. Fiskus.) Von Kraftfahrer gefürchtet ist die sog. „Todeskurve" beim Mönchsbrunnen zwischen Vaihingen und Böblingen. Die Kurve ist falsch angelegt; ihr Befahren bedeutet vor allem bei Frost eine große Gefahr für Kraftwagen. Die Deutsche Auto- Schutz-AM. hat nun eine Klage gegen den württ. Fiskus wegen eines Unfalls, der sich in der Kurve ereignete, angestrengt. Die Klägerin stellt sich auf den Standpunkt, daß der Staat als Wegeigentümer die ihm obliegende Verkehrssorgfalt verletzt hat, indem er nicht für die erforderliche Sicherheit des Verkehrs durch geeignete Umänderung der Straße oder auch nur entsprechende Warnungs- und Verbotstafeln gesorgt hat. Da in der Verhandlung vor dem Landgericht am Dienstag vormittag der Fiskus einen neuen, umfangreichen Schriftsatz vorgelegt hatte, wurde die Verhandlung auf 4. November vertagt.
Winnenden, 7. Okt. (Einbruch im Postamt.) In der Nacht vom Sonntag auf Montag wurde im Postamt eingebrochen. Den Tätern, die den Kassenschrank Lurch Herausschneiden der Seitenwand erbrachen, fielen über 100 R.M. Bargeld und Postwertzeichen im Wert von über '20 000 R.M. in die Hände.
Rottenbnrg, 7. Okt. (Die Biersteuer muß erhöht werden.) In der gestrigen Gemeinderatssitzung wurde nach langer Debatte die Erhöhung der städtischen Biersteuer von 2X> auf 5 Reichsmark pro Hektoliter mit allen gegen eine Stimme beschlossen- Der Stadtverwaltung blieb nichts anderes übrig) als die Erhöhung durchzuführen, weil der Stadt ein Betrag von über 30000 R.M. aus dem Ausgleichsstock verlustig gegangen wäre. Durch die Nichtbewilligung wäre die Ansführung der Notstandsarbeiten (die schon beschlossene Kanalisation) verhindert worden weil der Staat die Mittel hiezu von der Erhöhung der Biersteuer abhängig macht.
Geislingen, 7. Ott, (Vom Schnellzug getötet.) Gestern vormittag ist der 45 Jahre alte Hilfswärter Quirinus Schweikart zwischen Geislingen und Altenstädt vom Schnellzug erfaßt und getötet worden. Wie sich der Unglücksfall zugetragen hat, läßt sich nicht genau feststellen, da er von niemand beobachtet wurde. Man vermutet, daß Schweikart, der als Streckenlänfer das Gleis zu kontrollieren hatte, im sog. Hufeisen einem aufwärts fahrenden Güterzug ausgewichen ist und dabei das Gleis betreten hat, auf dem der Schnellzug Ulm—Stuttgart (Geislingen ab 11.30 Uhr) gefahren kam Schweikart war sofort tot. Er hinterläßt Frau und zwei Kinder.
Ulm, 7. Ott. (Rettung aus der Donau.) Ein Mjähriges Dienstmädchen eines Cafes, das schon tagsüber vermißt war, wurde Freitag abend beim Steinhäusle aus der Donau gezogen. Die Neu-Ulmer Sanitätskolonne brachte das unglückliche Mädchen,das in selbstmörderischer Absicht in die Donau gehen wollte, ins Krankenhaus.
Ulmer Alb, 7. Ott. (Viehzucht.) Landesökonomierat Dr. Schmucker brachte am Montag in Langenau anläßlich einer Kritik bei der Fleckviehzuchtpramiierung zum Ausdruck, daß sich das Zuchtziel beim Fleckvieh verschoben hat. Man legt
l mehr denn je Wert aus Milchleistung und es wird bald soweit
> kommen, daß von den Auslandskommissionen (Rußland) eine
- gewisse Mindest-Milchleistung verlangt wird. Die Russen rich- . taten an die ÄiehzuHtgenossenschast Ulm verschiedene Anfragen, denen zu entnehmen war, daß der Vtachweis der Leistung ausschlaggebend ist. Diese Tatsache müsse für die Züchter hinsichtlich Veranlagung und Aufzucht der Tiere richtung-
^ gebend sein.
. Ravensburg, 7. Okt. (Im Streit erstochen.) Zwei Zu- i gereiste, die ihre Bekanntschaft hinter vergitterten Fenstern . gemacht hatten und sich am Samstag hier in einer Wirtschaft wieder trafen, kamen in angeheitertem Zustand wegen einer
> edlen „Holden" in Streit, wobei sich die hitzigen Raufbolde
- nicht den Anordnungen des Wirtes fügten, weshalb sie aus , der Wirtschaft verwiesen wurden. Außerhalb der Wirtschaft . setzte sich der Streit noch heftiger fort, wobei der ungefähr
30 Jahre alte Händler Kästle mit einem Messer seinen Gegner i in den Hals stach. Der Stich ging in die rechte Halsschlagader, s Das Blut schoß sofort stark aus der Wunde. Der Messerheld i selbst suchte durch ein Taschentuch den Blutstrom zu hemmen, , aber der Blutverlust war in wenigen Sekunden so stark, daß , der Gestochene zusammenbrach und nach wenigen Minuten i starb. Der Getötete heißt Brobst und ist 43 Jahre alt. Der . Täter flüchtete, konnte aber nach einigen Stunden von der
> Polizei festgenommen und ins Amtsgericht abgeführt werden. Die Gerichtskommission, die an Ort und Stelle den Tatbestand aufnahm, beschlagnahmte die Leiche.
Ellwangen, 7. Okt. (Hochwasser.) Infolge des andauernden Regens ist die Jagst über die Ufer getreten und überschwemmt das Tal. Heute früh ist ein kleiner Rückgang des Hochwassers zu verzeichnen.
Weinsberg, 7. Ott. (Nicht am Auto anhängen!) Der etwa zwölfjährige Helmut Waldmann aus Heilbronn besuchte am Sonntag nachmittag mit dem Fahrrad seine Tante in der Weinsberger Heilanstalt. Bei der Heimfahrt hängte er sich mit einem Arm an ein schwer beladenes Lastauto. Kurz unterhalb Weinsberg wollte er sich loslösen und geriet im Fallen unter ein nachkommendes Auto, das ihn tödlich verletzte.
Heimats chutz-Tagung.
Freudenstadt, 6. Okt. Am Samstag und Sonntag fand hier die Herbstversammlung des Bundes für Heimatschutz in Württemberg und Hohenzollern statt. Am Samstag mittag begannen die Führungen durch die evangelische Stadtkirche, um den Marktplatz und auf den Kienberg. Abends trafen sich die Mitglieder im Saal des evang. Gemeindehauses, wo sie von Professor Schuster in Vertretung des 1. Vorsitzenden begrüßt wurden. Professor Dr. Schenkel vom Landesamt für Denkmalpflege überbrachte die Wünsche des Kultministeriums. Studienrat Ankele sprach für den Württ. Schwarzwaldverein und Stadtschultheiß Dr. Blaicher namens der Stadt Freudenstadt. Den Hauptvortrag hielt Professor Wetzei von der Technischen Hochschule Stuttgart über „Freudenstädter Baufragen, vor allem die Bebauung des Marktplatzes". Er betonte, daß nach seiner Ansicht die Trennung von Jnnstadteingang und Vorstadt noch eine nachdrückliche Unterstreichung ertragen könne. Niemals sei der Marktplatz als eine Baueinheit gedacht gewesen. Der Marttplatzraum verfalle in zwei Raumabschnitte. Die heute völlig verwischte Beziehung dieser beiden Raum- abschnitte zueinander müsse wieder hergestellt werden. Der Ueberbauungsvorschlag von 1927 sah Postneubau, Saalbau, Realschule und Schwimmbad vor, vier Baukörper zum Viereck zusammengeschlossen. Das Postamt auf dem Marktplatz ist neu gebaut. Wenn es die Umstände gebieten, kann es dabei sein Bewenden haben mit der Platzbebauung, aber nur unter der Voraussetzung der Schaffung klarer räumlicher Beziehungen. Bei der Lösung der Marktplatzfrage handelte es sich entfernt nicht um die romantische Idee der Vollendung eines Stadt- baugedankens vergangener Zeit, vielmehr um die Beseitigung des unmöglichen Zustandes, in» dem sich der weltberühmte Freudenstädter Marktplatz heute präsentiere. Daß dabei Erinnerungswerte geopfert werden müßten, sei selbstverständlich. Aufräumen und Ausputzen muß die Devise sein. Zu der Frage der baulichen Erschließung des Kienberges erklärte der Redner, daß mehr Einheitlichkeit als hier sich nicht erreichen läßt, solange der Einzelbauherr noch nicht ganz auf Kosten der Kollektivbauherrsämft von der Bildfläche verschwunden ist. Anschließend an die Vortragsversammlung fand in der „Post" ein geselliges Beisammensein statt. Am Sonntag fand die Tagung mit einem Waldspaziergang und einer Autofahrt zur Schwarzenbachsperre ihren Abschluß.
8. Württ. Aerztetag.
Freudenstadt, 6. Okt. Unter zahlreicher Beteiligung der württembergischen Aerzte fand am Samstag- und Sonntag
hrer dn 8. wurtt. Aerztetag statt. Der Vorsitzende der Württ Aerztekammer und des württ. Aerzteverbandes, Dr. Langbein- Pfullmgen, erosfnete am Samstag- den Aerztetag im Kursaal' dem sme Reihe von Gästen, darunter Ministerialrat Dr Gnant vom Innenministerium, Landrat Knapp, Vertreter der Tübinger medizinischen Fakultät, des Oberversicherungsamtes des Krankenkassenverbandes, beiwohnten. Der Vorsitzende betonte, daß nicht die Verringerung der Einnahmen der Aerzte von Seiten der Kassen es gewesen sei. die die Aerzte beunruhigt habe, sondern die Tatsache, daß durch die Notverordnung auf Treu und Glauben geschlossene Verträge einseitig zu Ungunsten der Aerzte unterbrochen werden können des weiteren die Bestimmung, die den ärztlichen Nachwuchs am Jahre und Jahrzehnte von der ärztlichen Tätigkeit ausschließt Die von den Krankenkassen propagierte Verbeamtung der Kassenärzte ist abzulehnen. Der beamtete Arzt wird das Vertrauen des Kranken nie bekommen. Der Grundgedanke der Slotverordnung, Einsparungen durch Sonderlasten, Beteiligung an Arzt- und Arzneikosten zu erzielen, sei Psychologisch falsch und wirke verbitternd auf den Versicherten, erschwere die rechtzeitige Erkenntnis der Krankheit, wirke sich aber finanziell nur durch die Erschwerung der ersten Inanspruchnahme des Arztes aus. Der Vortragende tritt für ein System ein, das die Idee der Versicherung mit derjenigen der Zwangssparkasse verbindet Auf die besonderen württembergischen Verhältnisse eingehend verwahrte sich der Vorsitzende gegen eine aufhetzende Verall gemeinerung einzelner Fälle, wie sie auf der Krankenkassen lagung vom 29. September zum Ausdruck gekommen sei. Na mens des Innenministeriums sprach dann Ministerialrat Dr Girant, namens der Stadt Freudenstadt Dr. Bubenhofer Ve grüßungsworte. Das Thema „Slotverordnung zur Kranken Versicherung" behandelte dann als Referent noch einmal ein geheich der zweite Vorsitzende des Verbandes der Aerzte -Deutschlands, Dr. Reichert-Leipzig. Zu diesem Thema wurde folgende Entschließung angenommen: Die württ. Aerzteschast, die sich auch bisher nie geweigert hat, der Not der Zeit entsprechend, Opfer zu bringen, anerkennt die Notwendigkeit von Sparmaßnahmen auf dem Gebiet der Krankenversicherung auch so weit sie Ausgaben für ärztliche Behandlung betreffen, und ist bereit, an der Senkung dieser Ausgaben mitzuwirken, soweit diese ohne gesundheitliche Sclstidigung des einzelnen Kranken möglich ist, als eine Reihe von Bestimmungen der Notverordnung weit über den eigentlichen Zweck der Verordnung, Einsparungen zu erzielen, hinausgeht, daß sie die Rechte des Arztes als Staatsbürger und seine Freiheit in der Behandlung des Kranken unnötig beschränkt. Als zweites Thema stand auf dem 8. Württ. Aerztetag zur Debatte die „Krankenhausstage in Württemberg". Den Standpunkt der Krankenhausverwaltungen vertrat Oberrechnungsrat Pfuderer-Reutlingen, den Standpunkt der Krankenkassen Verwaltungsdirektor Elwert- Stuttgart, den Standpunkt der Chefärzte öffentlicher Krankenanstalten Professor Dr. Veiel-Ulm, den Standpunkt der freipraktizierenden Aerzte Dr. Eychmüller-SLeckarsulm und den Standpunkt der privaten Krankenanstalten Dr. Reinert-Stutt- gart. Bei den verschiedenen Standpunkten konnte eine restlose Einigung nicht erzielt werden, so daß von einer Entschließung Abstand genommen- wurde. Bei der Tagung am Sonntag gav Dr. Neunhöfer den Bericht über Aerztekammer und Bersor- gungskasse. Professor Dr. Kohlrausch-Tübingen sprach dann über die Funktion der Nerven und Professor Dr. Jüngling, Stuttgart, über Fortschritte in der opercstiven und Strahlenbehandlung des Krebses. Mit diesen wissenschastlickren '-Vorträgen schloß die Tagung.
Die wirtschaftliche Entwicklung des Handwerks im Monat September 1930.
Die Handwerkskammer Reutlingen teilt hierüber >mt:
Für die Handwerkswirtschast verlief auch der vergangene Monat im allgemeinen recht unbefriedigend. Aus den meisten Berufszweigen wird berichtet, daß der Absatz der Erzeugnisse weiter zurückging und auch der Auftragseingang schwächer wurde, so daß der Geschäftsumfang bei vielen Betrieben allmählich ganz erheblich unter den normalen Stand gesunken ist. Immer wieder mußten Arbeitskräfte entlassen, z. T. die Arbeitszeit noch stärker eingeschränkt werden als bisher. Die ungenügeirden Beschästig-ungsmöglichkeiten zwangen manclM Handwerker sogar dazu, feinen Betrieb zeitweise stillzulegen. Kaum ein Geschäftszweig machte eine Ausnahme von dieser ungünstigen Entwicklung. Die Aufträge sielen meist stoßweise an und bewanden größtenteils aus schnell auszuführenden Arbeiten. Besonders lähmend wirkte sich die Minderung der Kaufkraft infolge der steigenden Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit aus. Dazu kommt die weitgehende Zurückhaltung der anderen Wirtschaftskreise. Die Unsicherheit der Verhältnisse
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Dietz wußte, daß ein unglückseliger Zufall den Ring in den Aermelaufschlag geschmuggelt hatte und daß in diesem Falle Hans-Georg bestimmt keine Schuld traf. Dennoch war es ihm, als freue der Bruder sich noch auS dem Grabe heraus, daß er nach so langer Zeit seinen Angehörigen noch einen Streich spielen konnte, daß sie für ihn nun noch unangenehme Wege erledigen mutzten.
Frau von Barnekow erhob sich.
.Ich muß Verschiedenes zurechtmachen für morgen. Es wäre doch immerhin möglich, daß wir ein paar Tage bleiben müßten.*
Dietz begleitete die Mutter hinaus. Er war derart innerlich aufgewühlt, daß er ziemlich schweigsam blieb. Er ging dann ein Stück in den Park hinaus, weil er feine Gedanken sammeln wollte. So gern er auf ein abermaliges Wiedersehen verzichtet hätte, es mußte jetzt fein. Ganz abgesehen davon, daß er seine Mutter niemals allein in Berlin hätte umherlaufen lassen, so hätte es Wohl gerade in diesem Falle ganz besonders häßlich gewirkt, wenn er diese peinliche Angelegenheit von der Mutter hätte erledigen lassen. Also blieb ihm nichts weiter übrig, als die Wohnung der Elsners noch einmal zu betreten.
Wohl eine Stunde lang lief Barnekow durch den Park, an dessen Bäumen noch Schnee hing; auch die Wege waren noch dick mit Schnee bedeckt.
* * *
„Frau Elsner? Ach Gott, die können Sie man nicht mehr sprechen, die ist doch schon vor zwei Monaten gestorben!*
Frau Schmittgen blickte mit traurigen Augen aus die vornehme Dame. Dann sah sie den hochgewachsenen Herrn, und sie wußte, daß das der Besucher von damals war.
„Fräulein Brigitte ist aber noch da. Wenn die Herrschaften mit ihr sprechen wollen, will ich sie gern an- melden.*
Frau von Barnekow sagte hastig:
„Ich bitte darum, liebe Frau!"
Frau Schmittgen ließ die Herrschaften eintreten und führte sie einstweilen in ihre eigene „gute Stube*. Dann trat sie drüben bei Brigitte ein. Das junge Mädchen saß am Fenster. Im Dämmerlicht hob sich ihre dunkle Gestalt noch deutlich ab.
„Liebe Brigitte, draußen ist Besuch für Sie. Eine sehr vornehme ältere Dame und der Herr, der schon einmal hier war.*
Brigitte sprang aus, alles drehte sich um sie. Sie kam mit schwankenden Schritten aus die freundliche Frau zu, fragte mit zitternder Stimme:
„Die Herrschaften wollen mich sprechen? Wo find sie? Bitte, führen Sie sie doch herein. Ich lasse bitten!*
Während Frau Schmittgen ging, machte Brigitte Licht.
Und nun stand sie. schmal und blaß, vor Frau von Barnekow, die ihre Hand in der ihren behielt.
„Mein armes Kind, Sie haben soviel verloren. Für uns ist das auch sehr schmerzlich, weU wir nun zu spät kommen, aber ohne unsere Schuld.*
„Bitte, wollen Sie nicht Platz nehmen, gnädige Frau?*
Frau von Barnekow setzte sich in die Ecke des Sofas und zog Brigitte zu sich nieder. Sie war einigermaßen verwundert über das Benehmen des Sohnes, der halb abgewandt dastand und vorhin Brigitte nicht einmal die Hand gegeben hatte.
Frau von Barnekow sagte:
„Willst du dich nicht auch setzen? Fräulein Elsner erlaubt schon!*
Er aber schüttelte nur den Kopf.
„Danke, ich stehe lieber!*
Und nun erzählte Frau von Barnekow. Brigitte saß da wie gelähmt.
„Sie sehen, liebes Kind, eine Schuld liegt nicht bei uns. Mein Sohn hat den vermeintlichen Diebstahl gemeldet, und
der Verdacht siel aus Ihren unglücklichen Vater. Wir sinv gekommen, um es gutzumachen. Nach jeder Seite bin. Aus dem Namen Ihres verstorbenen Vaters wird nicht länger der Makel ruhen. In den nächsten Tagen unternehmen wir sofort die nötigen Schritte. Wir sind zuerst zu Ihnen gekommen, weil uns das am notwendigsten dünkte.*
„Meine Mutter! Sie hat immer an Vaters Unschuld geglaubt. Nun hat sie es nicht mehr erlebt, daß der Makel von uns genommen wird.*
Die Worte Brigittes zitterten in das Schweigen hinein. Dietz von Barnekows Augen ruhten finster aus dem blassen Mädchengesicht. Liebe, Mitleid und Verachtung rangen um die Herrschaft in ihm. Endlich siegte die letztere.
Komödie!» dachte er verächtlich. Einem Geschöpf wie ihr konnte ja kaum der Makel, der aus ihrem Vater ruhte, noch schaden.
Er sagte kein Wort. Frau von Barnekows Augen ruhten erstaunt auf ihm. Er wich ihrem Blick aus und dachte:
„Wenn doch nun Mama endlich sagen würde, was sie ihr geben will. Es war doch bereits alles zwischen uns erörtert worden.*
Doch es sollte anders kommen. Frau von Barnekow faßte einen ganz anderen Entschluß. Was man daheim vereinbart hatte, sollte der Witwe gegeben werden, damit sie sorglos leben konnte. Jetzt-aber?
Das schöne, junge Mädchen gefiel ihr. Sie hielt die kleinen Hände noch immer in den ihren. ,
„Haben Sie niemanden, zu dem Sie gehen könnten?
fragte sie gütig.
Brigitte zuckte zusammen. Dann aber sagte sie:
„Ich kann zu niemandem gehen, gnädige Frau. Doch meine Wirtsleute sind sehr gute Menschen. Wir haben uns mit Mütterchen sehr wohl bei ihnen gefühlt.*
Brigitte sah scheu zu Barnekow auf. Jetzt konnte er stt nicht mehr verachten, jetzt würde er doch wieder freundlM zu ihr sein. Doch er sah sie finster an; dann ging sem Btta gleichgültig zur Seite.
(Fortsetzung fojgt.)
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