Kombinationen im Umlauf. Eine offizielle Untersuchung ist bereits eingeleitet worden und ein Ausschuß von Sachverständigen hat sich zu diesem Zweck nach Frankreich begeben. Die bisherigen Feststellungen sollen es als ausgeschloffen erscheinen lassen, daß eine Explosion an Bord erfolgte, bevor das Luftschiff Len Boden berührte. Auch die Theorie, daß die Längsachse des Luftschiffes gebrochen sei, ist auszuschließen, und wird schon durch die heute veröffentlichten Photographien des Wracks als unmöglich erwiesen. Die „Times" erörtert heute die Darstellung der verschiedenen Ueberlebenden und Augenzeugen und kommen zu dem Ergebnis, daß die Ziavigatoren des Luftschiffes nicht gewußt haben, wie niedrig sie über der Erde geflogen. Das Luftschiff war schwerer beladen, als jemals zuvor. Schon beim Start hatte es Schwierigkeiten, sich schnell genug in die notwendige Höhenlage zu erheben. Der Regen und der niedrige Barometerdruck muffen es weit herabgedrückt haben. Am schwierigsten waren jedoch die Wolken, die jede Orientierung nach Sternen und Terrain unmöglich machten. Me letzte Radiobotschaft, die nur wenige Minuten vor dem Unglück in London eintraf, sprach von der Schwierigkeit der Navigation infolge der tiefliegenden Wolken. Bis zum Ende hat das Luftschiff keine Ztachricht von irgendwelchen Mafchinenschwierig- keiten gegeben. Die Mannschaft war zweifellos völlig im unklaren über die Gefahr, in der das Luftschiff schwebte. Der Hügel, mit dem der Zusammenstoß erfolgte, ist nur eine geringe Erhebung, und das Luftschiff muß aus unerklärlichen Gründen sehr tief heruntergegangen sein. Me Tatsache, daß die Hülle sofort Feuer faßte, ist leicht dadurch zu erklären, daß die Motorengondeln unmittelbar unter der Hülle hängen und durch den Anprall in den Luftschiffkörper hineingedrückt werden mußten. Dadurch mußte Wasserstoffsas entweichen und sich an den heißen Zylindern der Motoren entzünden. Es ist jedoch kein Anhaltspunkt dafür vorhanden, daß plötzliche atmosphärische Veränderungen wirksam waren. Völlig unklar ist es daher, daß das Luftschiff keinen Ballast abgeworfen hat, um höher hinaufzusteigen. Die Möglichkeit, daß die Höhensteuer versagten, ist allerdings nicht von der Hand zu weisen.
In der Stadt Bretford, wo die meisten Familien der Besatzung des Luftschiffes wohnen, ist tiefe Trauer eingekehrt. Vierzig Familien sind vaterlos geworden. Me Kunde war einigen Personen in den Morgenstunden bekannt geworden und blitzschnell verbreitete sie sich durch die Stadt. Man sah aber, wie die Flaggen auf halbmast gesetzt wurden. Einigen Ueber- lebenden der Besatzung des Luftschiffs war es gelungen, sich mit ihrer Familie in Verbindung zu setzen, wodurch die erste Nachricht in die Stadt gelangte.
„Ein nationales Unglück".
London, 6. Okt. Me Katastrophe des „R. 101" hat England wie ein Keulenschlag getroffen. Das Luftschiff war der Stolz Englands und der glänzendste Vertreter seines Ruhmes in allen Teilen des Weltreiches. Wenn jetzt an allen Plätzen der
Hauptstadt sich gegenseitig die Leute die Nachrichten aus den Händen reißen, wenn in den Kaffeehäusern, in den Restaurants und in Len Zügen von nichts anderem als dem tragischen Untergang des „R. 101" gesprochen wird, dann fühlt man Sie ungeheure Schwere des Verlustes für jede« Briten. Das furchtbare Ereignis trifft das Land in einer besonders kritischen Stunde. 3licht ohne Grund war das Luftschiff zu seinem Jndienflug zu Beginn der britischen Reichskonferenz gestartet. Es sollte die Idee der allbritischen Zusammengehörigkeit vor den Blicken der in London weilenden Delegierten Kanadas, Indiens, Australiens, Südafrikas, Neuseelands und Neufundlands dokumentieren, sollte Raum und Zeit überbrücken und ein Bote der Einheit, des guten Willens und der Verwandtschaft zwischen allen britischen Völkern sein. Deshalb ist es nicht zuviel gesagt, wenn man mit allen Gefühlen der Sympathie zum Ausdruck bringt, daß die Katastrophe innerhalb der Reichskonferenz als eine unbedingte Tragödie empfunden wird. Nicht umsonst sprach der englische Monarch in seiner Trauerbotschaft an den Premierminister Macdonald von einem nationalen Unglück, das ihn mit Schauern erfüllt hat. König Georg war der erste, der unmittelbar nach dem Eintreffen der Meldung durch Fernruf nach Schloß Sandringham von dem Unglück in Kenntnis gesetzt wurde. Selbstverständlich ist das ganze Land in Trauer mit den Hinterbliebenen der Opfer. Aber besonders schmerzlich wird der Tod des Luftfahrtministers Lord Thomson empfunden, der weit über seine Partei hinaus als ein hervorragender Kenner seiner Materie, als einer der wirklichen Förderer des Luftfahrtwesens in England und als untadeliger Charakter geschätzt wurde. Thomson, ein Mitglied der Arbeiterpartei. Wies seine militärische Vergangenheit auf die Luftschiffahrt als ein Reich der Zukunft. Einen erschütternden Beiklang bekommt sein Tod durch die Tatsache, daß der Flug, wie man in gut unterrichteten Kreisen annimmt, ihn zu den höchsten Ehren geführt haben würde, die England zu vergeben hat. Er war nämlich nach diesen Informationen als Nachfolger Lord Irwins in der Würde des Vizekönigs von Indien ausersehen. Gerade darum war seine Teilnahme an dem Jndienflug von nicht zu unterschätzender politischer Bedeutung. Schon hieran wird man ermessen, wie stolz die Gefühle waren, mit denen England dem Flug des „R. 101" nach Indien folgte. Eine wahrhaft illustre Gesellschaft von Sachverständigen befand sich an Bord.
Vermutungen des „Temps" über die Feststellungen der Ursache der Luftschiffkatastrophe.
Paris, 6. Okt. An der Unfallstelle des Luftschiffs „R. 101" bei Beauvais ist heute vormittag eine Untersuchungskommission, die aus dem Attaches für das Luftfahrtwesen bei der englischen Botschaft in Paris, Bone, Major Holt, Major Couva und Montgomery Moore, sowie einem Vertreter des französischen Luftfahrtministeriums besteht, eifrig an der Arbeit. Obwohl die Schlußfolgerungen der Kommission, deren Mitglieder
äußerst zurückhaltend find, noch nicht bekanntgegeben wurden, will der „Temps" bereits über gewisse Tatsachen berichten können, die die Aufmerksamkeit der Kommission besonders in Anspruch genommen haben. U. a. soll die Funkstation von Le Bourget Samstag abend über die -Fahrt des „R. 101" sehr besorgt und sogar beunruhigt gewesen sein. Sie habe die gam. Nacht hindurch bei dem Leiter der Luftfahrtstation von Beauvais angerufen und mit immer größerer Ungeduld, aber vergeblich, um Nachrichten über das Luftschiff gefragt. Die Trümmer, die in Laversine, 10 Kilometer nordöstlich von Beauvais aufgelesen wurden, seien bereits von der Kommission untersucht worden. Nicht gelöst sei die Frage, ob es sich hierbei nur Gegenstände handle, die während der Fahrt des Luftschiffes abgestürzt seien. Me Gendarmerie ist im Begriff, festzuftellen ob längs der von „R. 101" über dem Departement Oise znrürk- geleften Strecke sich nicht noch andere Bestandteile des Lustschiffes finden.
Sporlecke.
1. B.C. Birkenfeld — 1. F.C. Pforzheim 3:3. Halbzeit 0 3 Der große Lokalkampf obiger Gegner, der sich am Sonntag auf dem Birkenfelder Platz bei der „Sonne" abwickelte, endete unentschieden 3:3, nachdem der Pforzheimer Club mit 0:3 im Vorteil war. Etwa 1000 Zuschauer wohnten dem von beiden Mannschaften mit zäher Energie geführten Kampf bei. Dir zweite Halbzeit gehörte Birkenfeld ganz. Mit eiserner Energie arbeitete die ganze Mannschaft. So konnte es kommen, Latz 15 Minuten nach Halbzeit der Ausgleich da war. Wenn Wi'rkeri- feld auch infolge einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters bezüglich eines erzielten vierten Treffens unentschieden spielte so hat die Mannschaft gezeigt, daß sie jedem Bezirksligaverein gleichwertig ist. Rektor Fauth hat eine schwere Operation in Tübingen überstanden »nd durfte erstmals wieder einen solch großen Erfolg seines Vereins miterleben, ein Zeichen dafür daß die Stabführung bei Birkenfeld in guten Händen liegt. Dt
F.V. Neuenbürg — F.C. Calmbach 3:2. Halbzeit 0:1. Der zweite große Lokalkampf im Enztal spielte sich auf den: Neuenbürger Platz vor einer für die Neuenbürger Verhältnisse großen Zuschauermenge ab. Beide Mannschaften traten in stärkster Aufstellung an. Hin und her tobte der Kampf, wobei Calmbach klar im Vorteil war; es gelang ihnen aber erst eine I Minute vor der Pause, den sehr gut arbeitenden iläeuenbürger Torwart zu schlagen. Nach Halbzeit drehte Neuenbürg mächtig - auf, spielte auf Sieg und es gelang ihnen auch, in etwa 30 > Minuten das Ergebnis aus 3:1 für Neuenbürg zu stellen. Calmbach unternahm mächtige Anstrengungen und es gelang ihnen auch, noch ein Tor aufzuholen. Neuenbürg verläßt bei Schluß als glücklicher Sieger Len Platz und führt nun mit einem Punkt Vorsprung vor Calmbach als einziger ungeschlagener Verein die Tabelle der Klaffe st an. M.
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Gemeinde Birkenfeld.
Auf die am Rathaus angeschlagene
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wird hiemit besonders hingewiesen.
Birkenfeld, den 6. Oktober 1930.
Ratfchreiberamt.
Zwangs-Versteigerung.
Am Mittwoch den 8. Oktober, nachm. 3 Uhr, kommen in Calmbach öffentlich zur Versteigerung:
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Zusammenkunft beim Rathaus.
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Zusammenkunft beim Rathaus.
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