dem Kirchenvorplatz wurde gemeinsam mit der Höfener Feuerwehrkapelle mit großer militärischer Schneid der Marsch „Preußens Gloria" vorgetragen. Anschließend war die Tagung der Bezirksleitung im Gasthos zur „Sonne". Der Borsitzende derselben, Franz Schädel (Birkenfeld) begrüßte zunächst den Bezirksfeuerwehrvorsitzenden Großmann (Höfen), sowie die Kommandanten der Wehren und die Kameraden. Kurz zu sammengefaßt führte er Folgendes aus: Mcht um das Enztal um ein weiteres Fest zu bereichern, sind wir hierhergekommen, sondern um Rückschau zu halten auf das verflossene Geschäftsjahr, um Wege für ein gedeihliches Weiterkommen aufzuzeichnen. Der Zusammenschluß der Schellente war eine Notwendigkeit, und es werden die Kommandanten und die Berwaltungs- mitglieder gebeten, sich immer mehr der Spielmannssache anzunehmen in dem Gedanken: Einer für alle, alle für einen! Nach ebenfalls begrüßenden Worten von seiten des Bezirks- Feuerwehrvorsitzenden Großmann wird in die Verhandlungen eingetreten. Bezirksvorsitzender Schädel (Birkenfeld) erstattet den Geschäftsbericht, Kassier Jäck (Birkenfeld) den Kassenbericht, Bezirkstambour Bonwetsch (Golmbach) den technischen Bericht. Die Neuwahlen bringen keine Aenderung in der Zusammensetzung des Ausschusses. Nächster Spielmanns- tag in Birkenfeld, wieder im Herbst. Die Beitragsregelung bleibt der nächsten Sitzung Vorbehalten. Die künftigen Sitzungen der Bezirksleitung sollen Sonntags stattfinden. Der Vorsitzende schließt die Sitzung mit dem Wunsche, daß sich einige schöne Stunden anschließen mögen. Dieser Wunsch ging reichlich in Erfüllung durch kameradschaftliches Beisammensein, gemeinsamen Gesang und Borträge der hiesigen Feuerwehrkapelle.
Württemberg.
Maulbronn, 5. Okt. (Teurer Wein.) In der Nähe des Elfingerhofs fiel bei einer Straßeniurve der mit neuem Wein beladene Anhänger eines nach Stuttgart fahrenden Lastautos um, wodurch etwa 6000 Liter des Inhalts verloren gingen.
Schwaigern, 6. Okt. (Großfeuer in einem Sägewerk.) In dem Trockenhaus des Sägewerks Gebr. Köhler brach gestern früh ein Brand aus, dem das ganze Gebäude und große Vorräte zum Opfer fielen. Dem Eingreifen der Heilbronner Motorspritze war es zu verdanken, daß das direkt angebaute Sägewerk selbst gerettet werden konnte. Um das Feuer wirksam bekämpfen zu können, mußte eine 400 Meter lange Schlauchleitung in den Leinbach gelegt werden. Der Schaden ist recht beträchtlich.
Biberach, OA. Heilbronn, 6. Okt. (Schwerer Unglücksfall.) Am Donnerstag abend wurde der verheiratete Ziegeleiarbeiter Bernhard Nobis von einem vom Felde nach Hause fahrenden Landwirt bewußtlos und mit einer schweren Kopfverletzung auf der Wimpfenerstraße aufgefunden. Der Landwirt legte den Verunglückten auf den Kartoffelwagen und brachte ihn ins Dorf. Der sofort herbeigerufene Arzt stellte einen schweren Schädelbruch fest und ordnete die sofortige Verbringung ins städtische Krankenhaus an. Nach 24 Stunden war er noch nicht beim Bewußtsein. Nobis war arbeitslos und brachte seine Ausweispapiere nach dem Arbeitsamt in Wimpfen. Ans dem Heimweg ist er auf ebener Straße, wie es scheint, vom Rad gestürzt und liegen geblieben. An seinem Auskommen wird gezweifelt. Nobis ist Vater von sechs Kindern, wovon das älteste erst 10 Jahre alt ist.
Stuttgart, 6. Okt. (Stand der wichtigeren Tierseuchen in Württemberg.) Nach einer Zusammenstellung des Statistischen Landesamt war am 30. September 1930 der Milzbrand in 1 Oberamt mit 1 Gemeinde und 1 Gehöft, die Faulbrut der Bienen in 14 Oberämtern und 16 Gemeinden und 37 Gehöften, die Maul- und Klauenseuche in 3 Oberämtern mit 5 Gemeinden und 18 Gehöften, die Schweineseuche und Schweinepest in 4 Oberämtern mit 6 Gemeinden und 7 Gehörten verbreitet- Ferner traten auf die Kopfkrankheit der Pferde in 13 Oberämtern mit 16 Gemeinden und 16 Gehöften, die ansteckende Blutarmut der Pferde in 26 Oberämtern mit 57 Gemeinden mit 62 Gehöften, sowie die Geflügelcholera in 1 Oberamt mit 1 Gemeinde und 1 Gehöft.
Rottenburg, 6. Okt. (Unter dem Lastauto.) Am Samstag vormittag wurde ein Schüler des hiesigen Progymnasiums, der 14jhrige Sohn des Försters Hipp von Felldorf, von einem Lastartto überfahren. Beide Räder fuhren ihm über den Leib, so daß er schwer verletzt liegen blieb. Der Verunglückte, der sofort in die Klinik nach Tübingen verbracht wurde, dürste kaum mit dem Leben davonkommen.
von Neckarsulm, in Sulgau Verwaltungspraktikant Weber von Stuttgart zum Ortsvorsteher gewählt. Beide Gemeinden haben also Fachmänner den Vorzug gegeben. Der in Sulgau Gewählte hatte in der Vorabstinrmung nur eine Stimme erhalten, ein Beweis, daß solche Proben nicht ausschlaggebend sind.
Waldsee, 6. Ott. (Vom Rathaus.) Laut Gemeinderatsbericht würde die durch die Steuernotverordnung vorgesehene Erhöhung der Gemeindebiersteuer von 2.40 auf 5 Mark Pro Hektoliter Wohl der Stadtpflege eine Mehreinnahme von 15000 Reichsmark einbringen; nach eingehender Beratung wurde aber die Durchführung dieser Steuererhöhung vertagt. — Eine Getränke- und Bürgersteuer kommt vorerst für Waldsee nickst in Betracht. Der jährliche Nutzungsplan für die städt. Waldungen wurde mit 1166 Festmeter Haupt- und Zwischennutzungen anerkannt.
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geschriebene Sendung ein. Als Absender vermerkte sich die I Pariser Ordenskanzlei der Ehrenlegion. Sie ersucht Monsieur de maire de Kehl, beiliegendes Großkreuz der Ehrenlegion de« Oberstleutnant Briou — der während der Besatzungszeit in Kehl residierte — feierlichst überreichen zu wollen. Der Müh? mußten sich aber begreiflicherweise Straßburger Herren unter ziehen.
Platz für 180 oov Zuschauer und 75voy aktive Turner.
Der Turnausschutz der Deutschen Turnerschaft.
Stuttgart, 5. Okt. Donnerstag nachmittag tagte auf dem Stuttgarter Rathaus der Vorstand des Turnausschusses der Deutschen Turnerschast unter Leitung des Obertnrnwarts Steding-Bremen. Die Herren besichtigten zuerst den Eann- statter Wasen, dann das Modell von den für das Deutsche Turnfest auf dem Wasen geplanten Anlagen. Bei den sich anschließenden Beratungen wurde die vom Stadterweiterungsamt entworfene Platzeinteilung für das Deutsche Turnfest in allen Teilen gutgeheißen. Es kam dabei zum Ausdruck, daß der Entwurf eine bisher noch auf keinem Turnfest in gleichem Maße erreichte flotte Abwicklung ermöglichen dürfte. Am Samstag und Sonntag wird sich nun der Hauptausschuß der D.T., der in München tagt, auch noch mit den Vorarbeiten für das 1933 in Stuttgart stattftndende Turnfest befassen, dann geheni die Leiter der einzelnen Fachgebiete ebenfalls an die Arbeit, um bis zum kommenden Frühjahr das Arbeitsprogramm festzulegen, damit 12000 Turnvereine rechtzeitig mit den Vorbereitungen für 1933 beginnen können. Mit Interesse konnten die Vertreter der D.T. die Mitteilung entgegennehmen, daß die Anlagen auf dem Wasen für eine Zuschauerzahl von 180 000 und für eine Beteiligung von 75 000 aktiven Turnern gebaut werden. Das Stadion allein faßt 39 000 Menschen: 36 500 Stehplätze und 2500 Tribünenplätze. Die gesamten Anlagen dehnen sich auf einer Fläche von 65 Hektar aus. Die Schwimmwettkämpfe der Turner müssen im 1200 Meter entfernten Untertürkheimer Stadion ausgetragen werden. Auf Cannftatter Seite errichtet die Reichsbahn den Festbahnhof Stadion. Dabei ist auch reichlich Platz gelassen für Parkende Kraftfahrzeuge, und zwar für 3000 Wagen. Die Festwiese kann von dem Aufstellungsplatz durch sechs Tunnel betteten werden, die Kampfbahn von dort aus durch einen großen Tunnel. Zu beiden Seiten der Festwiese sind je 30 000 Stehplätze vorgesehen. Alles in allem: eine riesige Anlage/bei deren Erstellung alle Erfahrungen beim Stadionbau in den letzten Jahren mitverwertet werden.
Vermischtes.
Die Beamten in der Sozialversicherung. Die Gegner der Sozialversicherung behaupten vielfach, daß in den Verwaltungsstellen ein aufgeblähter Beamtenapparat sich breit mache. Der Allgemeine Deutsche Beamtenbund zeigt in einer Auf stellung, wie die Verhältnisse wirklich sind. In der Invalidenversicherung sind 5000 Beamte tätig, die 18 Millionen Ver sickerte betreuen mit einem Gesamtvermögen von 1,5 Milliar den Reichsmark und einer Jahreseinnahme an Beiträgen von 1,1 Milliarden R. M. Die Angestelltenversicherung arbeitet mit nur 900 Beamten, die 3,4 Millionen Versicherte betreuen, wobei die personalen Kosten der Angestelltenversicherung nur 2,05 Prozent der Einnahmen betragen. Die Krankenversicherung hat 22 000 Beamte, die 22 Millionen Versicherte bearbeiten; in einer mittleren Krankenkasse von 20 000 Mitgliedern haben etwa 20 Beamte jährlich 160000 Personen abzufertigen., Für die Arbeitslosenversicherung stehen an Beamten und Angestellten der Reichsversicherungsanstalt nur rund 15000 Personen zur Verfügung bei 17.5 Millionen Versickerten. Für die sozialen Versicherungen sind somit rund 50 000 Beamte erforderlich.
Handel, Verkehr und Volkswirtschaft.
Baden.
Schramberg, 6. Okt. (Ortsvorsteherwahlen.) In den Leiden ' '."ett
Gemeinden Suchen und Sulgau fanden unter Leitung von Landrat Reihling die Ortsvorsteherwahlen statt. In Suchen wurde der aussichtsreichste Bewerber, Obersekretär Steinbacher
Pforzheim, 6. Ott. Zu dem Großfeuer, das dem letzten Spieltag der Pforzheimer Heimatspiele auf dem Wartberg ein katastrophales Ende brachte, wird noch ergänzend gemeldet: Als die alarmierte Feuerwehr an der Brandstätte eintraf, stand die 3000 Personen fassende Zuschauörtribüne mit den Garderobe- und Wirtschaftsräumen bereits in Hellen Flammen. Das Feuer griff so rasend um sich, daß die Bühneneinrichtung vernichtet wurde, so daß keine Möglichkeit bestand, das Wertvollste zu retten. Die Hitze bei der brennenden Halle war so stark, daß die Feuerwehr an den Brandherd nicht herankommen konnte. Aus den Kleider- und Geräteräumen ließ sich fast nichts retten. Sieben der großen Halle verbrannten auch die gegenüberstehenden beiden Stilbühnen, doch gelang es der Feuerwehr, die Gebäude links und rechts neben den Stilbühnen zu retten. Der Brandherd soll in der Kleiderablage seinen Ausgang genommen haben, von wo er mit dem stürmischen Südwest die gesamte Anlage erfassen konnte. Die Wahrsckiein- lichkeit der Brandstiftung liegt nahe. Das gesamte Heimatspiel erforderte einen Aufwand von 120 000 Mark. Zur Deckung der Verluste wird die Versicherung nicht ausreichen.
Liegt Kehl in Baden?
Die Frage scheint einigermaßen umstritten, wenn man hört, daß in dem badischen Grenzstädtchen täglich aus Deutschland Briefe mit Auslandsporto eintreffen. Aber auch in Frankreich ist man sich anscheinend nicht immer ganz klar über die neue Grenzziehung, die der Versailler Vertrag zum Stacht eile Deutschlands brachte. Ging da dieser Tage bei dem „Maire
Stuttgart, 6. Okt. (Landesproduktenbörse.) Bei schleppendem Geschäftsgang verkehrte oer Getreidemarkt in abgelauferer Woche in abwartender Haltung. Die Offerten vom Ausland waren etwas höher, auch Inlandiweizen ist infolge des hohen Vermahlungszwangs mehr beachtet. Es notierten je 100 Kg.: Auslandsweizen 36.50-3L.R (am 29. Sept. 30—32). württ. Weizen 24—26 (23 50—26), Sommer- gerste 19—23 (unv.), Roggen 17—18 (unv.), Hafer 14.50-15.75 (15 bis 16), Wiesenheu 5—6 (unv ), Kleeheu 6—6.50 (unv.), drahtgepreßtes Stroh 3—3.50 (unv ), Weizenmehl 42—42 50 (unv.), Brotmchl 30 bis 30.50 (unv.), Kleie 6.25-6 75 (unv.) Mark.
Stuttgart, 6. Okt. (Mostobstmarkt auf dem Nordbahnhaf) Seit 3. Oktober sind 41 Wagen neu zugesührt, und zwar aus Württemberg 1, Preußen 8, Oesterreich 11, Jugoslawen 10, Italien 7, Rumänien 3. Holland 1. Nach auswärts sind inzwischen 16 Wagen abgegangm. Preis heute wagenweise für 10 OM Kg. von 1800—2250 RM. und zwar für Obst aus Italien 1800—1900, im übrigen 2000—MO, im Kleinverkauf 11—12.20 Mk. für 50 Kg.
Herbstnachrichten. In Lausfen a. N. geht die Lese zu Ende. Verkauf zu 125—140 Mk. pro Eimer. — Die Versteigerung des Frühgewächses der Fürst!. Herrschaft In Oehringen erbrachte einen Erlös von 121—130 Mk. pro Eimer. — In Bönnigheim hastet das Frühgewächs 130 Mk. je 3 Hl. — In Marke 1 sheim beginnt die allgemeine Lese am 9. Oktober. Die Qualität wird ganz hervorragend. — In Cleebronn ist die Lese in vollem Gang: lebhaster Verkauf zu 130—135 Mk. je Eimer. — In Eibensbach wurde viel verkauft zu 120 und 130 Mk. pro Eimer. Ki rch h etm a. N, hat die Lese beendtat. Käufe zu 150 RM.
Neueste Nachrichten.
Friedrichshafen, 6. Oktbr. kNach Schilderungen der Fahrtteilnehmer hatte das Luftschiff „Graf Zeppelin" auf feiner Rückfahrt von Görlitz über tzos und Nürnberg nach Friedrichshofen einen äußerst schweren Sturm zu bestehen. Trotz heftigster Gegenwinde und Regenböen fuhr das Luitschiff jedoch sicher und ruhig und traf gegen 4 Uhr früh erstmals über Friedrichshasen bei heftigem Weststurm ein. Nach dreistündiger Kreuzfahrt über dem Bodcnsee erfolgte dann, wie gemeldet, um 7.03 Uhr die Landung.
Konstanz, 6. Okt. Das Schwurgericht Konstanz verurteilte de» 23 Jahre alten Landwirt Ernst Schiele aus Kirnach (Gemeinde Hatten- wetlec) wegen Mordes zum Tode und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit und wegen Mordversuch zu 7 Jahren Zuchthaus. Schiele hatte am 17. Januar dieses Jahres beim Burgberqwade in der Nähe von Ueberlingen die 18 Jahre alte ledige Toste Friedrichs, die von ihm in anderen Umständen war, mit einem Strick erdrosselt und die Leiche an einem Brückengeländer aufgehängt, um so Selbstmord vorzutäuschen.
Freiburg i. Br., 6. Okt. Seit Samstag abend weht über dem südlichen Schwarzwald ein Heftlaer Südweststurm mit einer Stärke von 15 Sekundenmetern. Die Temperatur ist auf den Höhen aus den Nullpunkt getreten. Im Fernsprechverkehr sind in den über die Höhen führenden Leitungen umfangreiche Störungen eingetreten. Auch der Schaden in den Wäldern ist erheblich. Der Sturm ist von starkes Reaenböen begleitet, sodaß ein beträchtliches Anschwellen der Schwarz-
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Als ihr Mann längst gestorben war, hatte sie heimlich, ohne daß Dietz es wußte, immer und immer wieder Schulden für Hans-Georg bezahlt. Und dann war er bei einem Trainingsrennen tödlich gestürzt. Bitterlich hatte sie um ihn geweint, aber ganz tief in ihrem Herzen war doch etwas, das da sagte:
„Vielleicht ist es so am besten. Er würde sich nie geändert haben, ebenso wie sein Vater sich nie geändert hat."
Frau von Barnekow war lange nicht in diesem Zimmer gewesen. Es hingen zu trübe Erinnerungen daran. Da es hier stark nach Mottentinktur roch, öffnete sie das Fenster weit. Langsam ging sie dann zu dem großen, breiten Schrank und schloß ihn auf. Liebkosend fuhr ihre Hand über die blauen Uniformen. Friedensuniformen Hans- Georgs. Eine nach der anderen nahm sie heraus, glättete hier, ordnete dort etwas. Sie sah den schlanken Reiter mit dem frischen, kecken Gesicht, hörte seine Stimme:
„Verteufeltes Pech gehabt, Mama. Sag' mal, wie wäre es mit ein paar hundert Em?"
Sie hatte gesagt:
„Schon wieder? Ich gab dir doch erst vor kurzem? Du weißt doch, daß wir sehr rechnen müssen, Hans-Georg."
Er hatte gelacht.
„Natürlich weiß ich das, liebste Mama, das Lied ist uns ja von jeher in Barnekow vorgesungen worden. Aber sei nicht so und gib! Ich will mir ganz gewiß Mühe geben, mich zu ändern."
Sie hatte dann den Worten sinnend gelauscht, Worte, die auch ihr verstorbener Gatte so oft zu ihr gesprochen hatte.
Frau von Barnekow entdeckte plötzlich, trotz der Mottentinktur, die ihr bald den Atem verschlug, eine Motte, die
gerade in den Aermelaufschlag der blauen Uniform hinein
kroch. Sie wandte kurz entschlossen den Aermel um und nahm sich vor, daß Johann die Sachen durchklopfen mußte.
Da rollte ein Gegenstand auf den Boden. Auf dem Teppich blieb er liegen, blickte mit höhnischem Grinsen zu ihr empor, ein blaues Strahlenbündel voy sich werfend.
Wie zu Stein erstarrt, stand Frau von Barnekow da und blickte auf den Ring.
Hans-Georgs Ring, den er einst von ihrer Schwester erhalten und den Herr Elsner gestohlen haben sollte, der für diesen Diebstahl verurteilt wurde!
Frau von Barnekow kämpfte mit einer Ohnmacht. Dennoch hielt sie sich steif aufgerichtet, als sie laut und anhaltend klingelte.
„Bitten Sie meinen Sohn sofort hierher."
„Jawohl, gnädige Frau."
Mit schreckensbleichem Gesicht blickte Johann aus den Ring, der auch ihm entgegengleißte. Dann ging er. Er war seif vierzig Jahren im Hause und wußte um alles Wußte, daß vor Jahren dem tollen Hans-Georg dieser wertvolle Ring gestohlen worden und der Dieb für die gemeine Tat ins Gefängnis gewandert war. Und jetzt lag dieser Ring, den er ganz genau im Gedächtnis behalten hatte, hier im Zimmer des toten jungen Herrn, und die gnädige Frau stand totenblaß daneben und zitterte am ganzen Körper.
Den langen Gang hinunter lief der Alte jetzt mit großen Schritten. Die Tür zum Arbeitszimmer war nur angelehnt. Der alte Diener klopfte.
„Bitte!"
Dietz blickte den hastig eintretenden Diener erstaunt an.
„Nanu, Johann?"
„Gnädiger Herr, die gnädige Frau ist im Zimmer des seligen Herrn Hans-Georg und läßt den gnädigen Herrn bitten, sofort zu kommen."
Barnekow war schon an dem Alten vorüber und ging mit schnellen, elastischen Schritten den Gang hin.
Und dann stand er im Zimmer, blickte mit starren Augen auf den Ring.
Mutter, jener Elsner hatte ihn also doch nicht; er ist
unschuldig verurteilt worden."
„Ja, Dietz, ein Mensch wurde irrtümlich verurteilt; es ist furchtbar. Wir müssen sofort gutmachen, was noch gut zu machen ist. Du hast mir gesagt, seine Witwe sei in Not! Morgen fahren wir nach Berlin. Ich hätte keinen Tag länger Ruhe. Du begleitest mich doch?"
„Ja, Mama, wenn du durchaus reisen willst? Ich denke, man könnte es vielleicht auch einstweilen schriftlich tun?" — Sie wehrte ab.
„Nein, Dietz, unsere Schuld dieser Familie gegenüber ist zu groß, als daß ich auch nur eine Minute daran denken könnte, durch einen Brief das alles aus der Welt zu schaffen."
„Du hast recht» Mama. Aber willst du mir nicht erklären, wie du den Ring fandest?"
Barnekow hob das wertvolle Kleinod auf. Dann schob er seiner Mutter einen Sessel zurecht.
„Bitte, nimm Platz, Mama! Wir wollen es ganz in Ruhe besprechen. Oder ist es dir hier zu kalt?"
Er deutete auf das offene Fenster.
„Schließen kann man es nicht; es ist ja eine atemberaubende Luft hier."
„Laß nur, Dietz. Also höre zu, bitte!"
Und sie erzählte ihm, wie sie den Ring gefunden hatte. Dietz hörte ihr, in Gedanken verloren, zu. In ihm stürmte es. Jetzt wäre die Möglichkeit dagewesen, die kleine Brigitte an sein Herz zu nehmen; denn er liebte sie! Längst wußte er das.
Doch das andere! So etwas heiratete ein Dietz von Barnekow nicht! Sie hatte sich in lockerer Gesellschaft bewegt, ihre vielen Bekanntschaften ließen keinen Zweifel darüber aufkommen, wie es in Wirklichkeit um die schöne Blumenverkäuferin bestellt war. Also einmal und allemal Schluß mit dummen Gedanken! Man würde eine große Summe als Entschädigung zahlen, mußte natürlich auch bei Gericht Schritte unternehmen, die den Angehörigen des inzwischen verstorbenen Verdächtigten die Ehre Zurückgaben. (Fortsetzung folgt )
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