früher in einer Bijouteriefabrik tätig war, hat sich von seiner Firma verschiedentlich Waren geben lassen, die er immer bezahlte; später jedoch gab er von 4 erhaltenen Ringen nnr 2 znrück und versetzte die beiden anderen für 20 und 15 Mk. Am 16. Juni rief Kopp die Firma unter dem Namen einer anderen Schmucktvarenfirma an und bestellte 7 wertvolle Brillantringe für einen Amerikaner, die er abholen lassen wollte. Mit Hilfe eines Druckapparats fälschte er sowohl Lieferschein wie Umschlagaufdruck und schickte den Dietz damit zu der Firma, welche die Ringe diesem auch ausfolgte. Das Gericht sprach Gefängnisstrafen von 2 bis 10 Monaten aus.
Karlsruhe, 20. Aug. Der 23 Fahre alte ledige Kaufmann Artur Malsch aus Karlsruhe stand am Dienstag nachmittag vor dem Einzelrichter des Amtsgerichts unter der Anklage des Betrugs. Er hatte es verstanden, verschiedenen jungen stellenlosen Kaufleuten, die er für seinen „Betrieb" engagieren wollte, Kautionen oder „Jnteresseneinlagen" in Höhe von 500 und 300 Mark abzuschwindeln, indem er ihnen erzählte, er sei Inhaber einer chemischen Fabrik. In Wirklichkeit hatte er aber nur einen Fabrikationsraum besessen, in dem er Schuhcreme und Bodenwachs herstellte. Der Betrieb lag zu dieser Zeit bereits still. Die Beweisaufnahme ergab, daß 3 Fälle des vollendeten Betrugs und ein Betrugsversuch Vortiegen. Der Angeklagte erklärte, er habe keine Betrugsabsicht gehabt. Ein Teil der Kautionen sei auch bereits zurückbezahlt worden. Das Urteil lautete unter Zubilligung mildernder Umstände auf eine Gefängnisstrafe von 10 Wochen.
Baden-Baden, 20. Aug. Die heutige Bürgerausschußsitzung war sehr lebhaft. Die Aufwendungen für die Arbeitslosenunterstützung und Armenfürsorge sind in einem Maße gestiegen, daß sie eine ernste Bedrohung des kaum erst zum Ausgleich gebrachten Haushalts darstellen. Mit den durch die Notverordnung des Reichspräsidenten den Gemeinden in die Hand gegebenen neuen Steuermöglichkeiten hofft man einigermaßen die Mittel für die Arbeitslosen zu erhalten. Die Erhöhung der Biersteuer wurde mit Zweidrittelmehrheit u. a. gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen. Die übrigen Gemeindesteuern, Bürgerabgabe und Schankverzehrsteuer will man sofort einführen, sobald die Ausführungsbestimmungen erschienen sind. Bezeichnend übrigens, daß bei dieser wichtigen Sitzung nicht weniger als 42 Stadtverordnete fehlten.
Waldkirch, 21. Aug. Unter dem Verdacht der Brandstiftung wurde der Besitzer des am Montag hier abgebrannten Wohnhauses mit seiner Ehefrau festgenommen. Me Untersuchungen hahen ziemlich einwandfrei ergeben, daß die Speicherräume des Hauses mit Petroleum übergossen und dann angezündet wurden. Es scheint sich mehr oder weniger um die Verzweiflungstat eines sich in schwerer wirtschaftlicher Not Befindlichen zu handeln.
Vermischtes
Tragischer Fliegertod. Mittwoch nachmittag hat sich, wie schon kurz gemeldet, auf dem Flugplatz München-Oberwiesen- feld ein schweres und zugleich tragisches Flugzeugunglück ereignet. Der Pilot Erich Ohm, der von der Berkehrsfliegerei Braunschweig dem Münchener Flughafen vom Wetterdienst zugewiesen war, machte nachmittags gegen 4 Uhr mit seiner eigens konstruierten Höhenflugmaschine einen Probeflug, bei dem er auch verschiedene Kunstflüge aussührte. In etwa 2000 Meter Höhe brach plötzlich an der Maschine ein Flügel ab, und das Flugzeug stürzte mit rasender Geschwindigkeit zur Erde nieder. Der Pilot, ein erfahrener Flieger, der schon über 250 Höhenflüge über 6000 Meter und bei schwierigstem Wetter ausgeführt hatte, suchte sich von der abstürzenden Maschine durch Fallschirmabsprung zu retten. In 800 Meter Höhe entfaltete sich auch der Schirm und es schien, daß der Flieger glücklich landete. In 300 Meter Höhe aber riß dann der Gurt des Fallschirmes, und der Flieger stürzte jählings ab und blieb tot auf dem Flugfeld liegen. Die Leiche hatte sich tief im Erdboden abgezeichnet. Das Flugzeug wurde vollkommen zertrümmert. Die Leiche lag etwa 30 Meter neben der Maschine. Der Fallschirm landete etwa 400 Meter entfernt vom Flugfeld. Mit dem Pilot Ohm hatte täglich der bekannte Wetterbeobachter Dr. Lauter, der früher auch vom Observatorium der Zugspitze-Station die Wetterflüge ausführte und auch heute morgen noch den üblichen Flug mit Ohm gemacht. Der Flieger Ohm war erst 28 Jahre alt, galt
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(5. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)
' „Also, das ist einfach der Höhepunkt der Gemeinheit!" Busch betrachtete die Pistole von allen Seiten. „Vor dem Kriege konnte man so'u Dings in jedem Eisenwarengeschäft für 'nen Taler kaufen, und jetzt verstehe ich, warum die Durchschlagskraft eine so minimale war, aber — für ein Stück Wild ist diese etwas altmodische Höllenmaschine keinesfalls bestimmt gewesen, sonst hätten der oder die Halunken sicher kein gehacktes Blei, sondern Kugel geladen, und das Terzerol müßte auch gut dreißig Zentimeter tiefer stehen
— nun bitt ich Sie, sollte man so etwas für möglich halten?!"
Der Heidebrucher Förster tat feinen Gefühlen keinen Zwang an.
„Es ist einfach eine ganz unglaubliche, infame Schweinerei, glatter Meuchelmord — Herrgott, wenn man bloß herauskriegte, wem das alte Schießeisen gehört!"
„Da können Sie lange suchen — meinen Sie vielleicht, das Terzerol sei jetzt erst gekauft? Jeder Kirschenpflücker hat ja so 'ne Knallbüchse, um die Stare zu verscheuchen und
— ich möchte nun doch beinahe bezweifeln, ob die Poyritzer als Täter i» Frage kommen."
„Weshalb denn?"
„Weil die Kerle viel zu dämlich sind, um sich so einen famosen Apparat auszudenken."
„Na. was das anbetrisft — stille Wasser sind tief, und Glienecke und Voßberg sind zwei ganz gerissene Kunden, denen traue ich jede Teufelei zu, oder haben Sie vergessen, wie die Bande unsere Fasanen von den Schlafbäumen schwefelte — nachts, bei Vollmond, mit Armbrüsten und langen Malternägeln obschoß, damit es nicht knallte, und den Rebhühnern in Rum gequollenen Hinterweizen schüttete, daß ein ganzes Volk immer gleich beisammen lag? Nee — wer die für dumm kauft, hat sein Geld umsonst ausgegeben!"
Busch zerrte wütend an seinem Vollbart herum.
„Verfluchte Zucht! Tja, und was nun, Kollege? Einer von uns muß unbedingt hier bleiben, bis die Kommission «intrstst, denn sonst kommen die Brüder womöglich zurück und räumen den ganzen Kram weg!"
„Hm, da haben Sie freilich recht — wie wäre es, wenn ich erst mal die Dickung absuchte und dann nach der Forstmeisterei ginge, um Bericht zu erstatten?"
I als einer der tüchtigsten Piloten des Wetterdienstes im deut- j scheu Flugverkehr. Die Ursache, warum der Gurt des Fallschirmes reißen konnte, ist noch nicht geklärt. Man vermutet, daß der Flieger beim Absprung mit dem Gürtel die Maschine streifte, so daß schon da ein Riß im Gürtel war. Me Flugpolizei und die Staatsanwaltschaft erschien bald nach dem Unglück auf dem Flugfeld.
Ein mutiges Unterfange«. Mittwoch früh startete in Tempelhof der Sportredakteur Aoshihara der japanischen Zeitung „Horli Chimbun" mit einem Ganzmetall-Leichtslugzeug „Junkers junior" zu einem Flug nach Tokio, den er ohne Begleiter durchführen will. Me Maschine ist mit den japanischen und deutschen Fahnen geschmückt. Um mit dem Flugzeug möglichst große Strecken ohne Zwischenlandung zurücklegen zu können, ist in den Vordersitz ein Zusatzbenzintank eingearbeitet worden.
Drei Deutsche wegen Betrugs in Südtirol verhaftet. Auf
Veranlassung der Berliner Kriminalpolizei wurden drei Mutsche namens Otto Wilhelm, Frida Mackensen und Elisabeth Kaiser von den italienischen Behörden im Hotel „Zur Post" in Colalbo bei Bozen wegen Diebstahls und Unterschlagung verhaftet. Elisabeth Kaiser hatte, während ihr Alaun aus Gesundheitsrücksichten ein Berliner Sanatorium aussuchen mußte, das gesamte Guthaben in Höhe von 80 000 Mk. von der Bank abgehoben und außerdem noch einen Spediteur aus Osnabrück beauftragt, die Möbel aus der Charlottenburger Wohnung abholen zu lassen.
Sacharinschmuggel nach Siebenbürgen. Wie dem „Magyar Hirlap" aus Debreczin gemeldet wird, beschlagnahmte ,die dortige Zollwache einen Waggon mit Sacharin im Werte von etwa 2)4 Millionen Pengö, der als eine von Magdeburg nach Nagykaroly in Siebenbürgen bestimmte Superphosphat-Sen- dung deklariert war. Es stellte sich jetzt heraus, daß nur die zu äußerst gelegenen Fässer Superphosphat enthielten, während die übrigen mit Doppelböden versehenen Fässer Sacharin enthielten. Die Polizei hat umfangreiche Recherchen eingeleitet, da begründeter Verdacht besteht, daß es sich um eine weitverzweigte, umfangreiche Schmugglerorganisation handelt.
Der umgebaute „R. 101". Me baulichen Veränderungen an dem Luftschiff „R. 101" sind bereits ziemlich weit vorgeschritten. Das Luftschiff wird infolge der Aenderungen eine Tragfähigkeit von 172 Tonnen gegen 156 Tonnen des „R. 100" besitzen. Dagegen wird „R. 101" in Zukunft nur noch für 52 Personen Platz bieten anstatt für 100, für die früher Raum vorhanden war.
Handel, Berkehr und DolksrrürtschM
Stuttgart, 21. Aug. (Echlachtviehmaikt.) Dem Donnesrlagmarkl am städt. Vieh- und Schlachthof wurden zugesührt: 2 Ochsen, I Bulle, 60 Iungbullen (unverkauft 30), 26 Iungrlnder, 85 Kühe, 246 Kälber, 525 Schweine. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendoeiviwt: Ochsen —, Bullen s 49—51 (letzter Markt 50—52), b 45—48 (47—49), Iunarinder s 57—60 (58-60), d 52—55 (53-56), c 48—50 (49-51). Kühe —. Kälber b 73—76 (73—75). c 66—71 (unv), ck 60-66 (60-64), Schweine s fette über 300 Psd. 65—66 (65—67), b vollfleischtqe von 240-300 Pfd. 65—67 (67-68). c von 200—240 Psd. 67—69 (unv.). ck von 160-200 Psd. 66-67 (67-69), e fleischige von 120—160 Pfd. 65—66 (65—67), Sauen 50—55 (50—56) Mk. Marktoerlauf: Großvieh langsam, Ueberstand in Iungbullen, Kälber belebt, Schweine ruhig.
Renette Nachrichten
Stuttgart, 21. Aug. Als Spitzenkandidat wurde von der Wirtschaftspakte! Württemberg der frühere deutschnationale Rcichstags- abgeordnete Schrelnerobermeister Siller-Ludwigsburg bestimmt. Ihm folgt auf der Wahlliste der Wirtschaftspartei an zweiter Stelle Drogist Franz in Biberach, der Vorsitzende des Landesverbands Württem- berg in der Retchswittschastsparlei: an dritter Stelle kommt der bisherige Reichstagsabgeordnete Köster-Berlin, Präsident des Verbands deutscher Gastwirte, und an vierter Stelle Mechanikermeister Retzbach- Heilbronn a. N.
Karlsruhe. 21. August. Im benachbarten Söllingen wurde eine Falschmünzer-Werkstatt entdeckt, in der plump nachgemachte Zwei- und Fünf-Markstücke hergestellt wurden. Der Hersteller, der 23jäh- rige Mechaniker Oskar Lamprecht. und seine Frau wurden bei der Verausgabung de» Falschgeldes in Grötzingen sestgenommen.
Lörrach, 21. August. Nachdem die spinale Kinderlähmung in Oberdaden etwa acht Tage lang sich auf ihrem Stand gehalten hatte, wird heute ein neuer Fall spinaler Kinderlähmung aus Wyhlen bei Lörrach gemeldet.
„Gut, » "»ar Butterbrote und Tabak habe ich ja mit, du halte ich »» pn aus, nur, wenn Sie auf dem Rückwege meiner Frau Kescheid sagen wollten, damit sie sich nicht ängstigt-"
„Wird pünktlich besorgt, und an Polizeiwachtmeister Knorr und Fußgendarm Büttner in KönigswÄde werde ich auch gleich telephonieren, die beiden können Sie ja von Mittag an ablöfen — na, Weidmannsheils
Als Thieme eine Stunde s^iter den geräumigen Hof der Forstmeisterei betrat, kam ihm gerade Dr. Gcheinpflugt entgegen. Der Beamte grüßte.
„Guten Tag, Herr Doktor, und wie geht es denn dem Herrn Forstmeister?"
,'n Tag, Herr Thieme," der Arzt zuckt« di« Achseln, „so durchwachsen, der rechte Arm wird schwerlich wirrer gebrauchsfähig werden."
„Um Gottes willen"
„Ja, was denken Sie denn! An vier Stellen ist der Knochen buchstäblich in ganz kleine Splitter zerschossen, ich mußte erst mit Cocain örtlich betäuben, ehe ich sondieren konnte, und auch dann war es noch eine Tortur."
„Aber die anderen Verletzungen?"
„Sind nicht der Rede wert, der alte Herr hat eine beneidenswerte Konstitution; als ich vorhin die Temperatur maß, war sie ganz normal — jetzt sitzt er im Bett, raucht und liest den St. Hubertus!"
Der Revierförster atmete auf.
„Da fällt mir wirklich ein Stein vom Herzen; als ich Sie sah. Herr Doktor, fürchtete ich schon-"
Der Arzt lachte.
„Nee, darüber kann ich Sie beruhigen, aber Fräulein Eva ließ nicht locker, ich mußte über Nacht da bleiben, und schließlich war's mir auch ganz lieb, denn ein paar Stunden Schlaf braucht man doch."
„Selbstverständlich — ob ich denn jetzt den Herrn Forstmeister sprechen kann?"
„Allemal, eine Ablenkung ist ihm sogar ganz gut, und er hat schon ein paarmal nach Ihnen gefragt. Na, 'n Morgen, Herr Thieme, ich will wieder in meine Benzinkutsche steigen, es warten noch mehr Patienten auf mich."-
Aylert streckte dem Revierförster die gesunde Hand hin.
„Gut, daß Sie kommen, hier, setzen Sie sich und langen Sie zu, die Zigarrenkiste steht auf dem Nachttisch, haben Sie Feuer, ja? Also nun berichten Sie erst mal!"
Und Thieme erzählte.-
In dem Gesicht des alten Herrn zuckte und wetterte es.
„Wissen Sie, so 'was ist mir in den fast vierzig Jahrgo,
Dortmund, 21. Aug. Beim Stillegung-Kommissar find fol».^. Anträge aus Bergarbeiterentlassungen gestellt worden: Zeche straße in Lanaendreer 85l1 Blnnn I„ c» . ^
, (Vesta) in Langendreer 250 Mann, Karolinenglück in Bo»>m 250 Mann. Prlnzregent in Bochum 100 Mann. Die Kündig»»»,» am 1. September zum 15. September ausaeivrocken
sollen am 1. September zum 15. September ausgesprochen
Bei der Gewerkschaft Ewald in Herten sollen 900 Bergleute entlaß
werden.
Berlin. 21. August. Wie die „B. Z." meldet, stehen nunmck endgültig auf der Reichswohlliste der Deutschen Staatspartei' Kol Weser. Bornemann, Bäumer Baitrusch, Fischer. Lemmer. ÄdM Dr. Windschuh, Lüders, Schuld», Apelt und Frau Schüler. diesen 12 ersten Kandidaten der Reichsliste haben folgende sechs bis her dem Reichstag noch nicht angehört: Bornemann, Baitrusch. Adoink Windschutz, Apelt und Frau Schüler. ^
Hannover. 21. August. In den Morgenstunden des Donnecsto- wurde im hiesigen Gewerkschaftshaus ein Paket aufgefunden, in dm sich eine Höllenmaschine befand, die sehr sorgsam konstruiert war M als Sprengkörper eine Granate mit einem hochbrisanten Sprengstoff enthtelt. Durch einen glücklichen Umstand hat das automatische der Höllenmaschine versagt und die Explosion ist unterblieben. Ander Art der Anlage ist zu schließen, daß die Explosion sehr schw,„ Verheerungen angerichtct hätte. Der Täter ist unbekannt. Die mittlungen sind in vollem Gange.
Hamburg. 21. August. Die deutsch-amerikanische Petroleum,, sellschast Hamburg hat tm Aufträge der Standard Shipping Newyork, wie W.T.B.-Handelsdienst erfährt, an deutsche WeG Schiffsbauausträge im Werte von ca. 30 Millionen Mark vergeh
Flatow, 22. August. Gestern nachmittag bald nach 3 Uhr ein polnisches Militärflugzeug, dessen Hoheitszeichen einwandsret >, erkennen waren, in wenigen hundert Metern Höhe Flatow überflogt Es kam aus der Richtung Wen Schwentau, ging mit abgedcoffM Motoren über dem Bahnhof tief herunter, wand sich dann dem Land- ratsamt zu und schlug schließlich die Richtung der Ostbahn ein, W dann direkt aus die polnische Grenze zuzusteuern.
Genf. 21. Aug. Die nächste Sitzung des Dölkerbundsrates soff statt am 5. erst am 8. September beginnen.
Diedenhofen, 21. August. Zwei polnische Arbelter wurden beim Betreten einer Schenke mit Gewehrschüssen empfangen. Einer d« Palm ist so schwer getroffen worden, daß an seinem Aufkommen g,< zweifelt wird. Sein Begleiter wurde gleichfalls schwer verletzt. Der Gastwirt, der Italiener ist, und ein Landsmann von ihm, wurden als Täter verhaftet. Die bei ihnen Vorgefundenen Gewehre sind beschlagnahmt worden. Man glaubt, daß sie auf die beiden Polen feuerten, in der irrtümlichen Annahme, es mit ihnen seindlich ge- sinnten Landsleuten zu tun zu haben.
Bar-le-Duc» 21. Aug. Unter den Mannschaften des 84. Infanterieregiments sind einige Fälle von spinaler Kinderlähmung sestgestillt worden. Das Regiment wird sich deshalb nicht an den Herbstmmö- vern beteiligen.
Brüssel, 22. Aug. Der belgische Soldat Leeuw, der vom Kckgr- gericht in Lüttich in erster Instanz zu drei Monaten Gefängnis m> urteilt worden war. weil er aus einen ln französischer Sprache erteilten Befehl den Gehorsam verweigert hatte, ist jetzt vom Berufungsgericht sreigesprochen worden. Das sreisprechende Erkenntnis sagt, daß Leeuw sich nicht geweigert habe, den Befehl an sich auszuführen, sondern nur die französische Sprache als Befehlssprache anzuerkenncn. Für die Flamen bedeutet die Freisprechung selbst eine große Genugtuung.
London, 21. Aug. Die Herzogin von Park ist von einer Tochter entbunden worden.
Fold Cornwall» 21. Aug. Die Pacht „Isländer" der Kgl. Hecht- flottille kenterte gestern in der Lantioel-Bucht. Die ganze Besatzung (fünf Männer und eine Frau) ist ertrunken.
Moskau, 21. Aug. Nach einer Meldung der Tel. Ag. der Sowjetunion wurden heute neun Personen, die sich mit dem Auskauf von Silbermünzen und ausländischen Devisen beschäftigten, und die gleichzeitig konterrevolutionäre Gerüchte verbreiteten» vom Kollegium du staatlichen, politischen Verwaltung zum Tode verurteilt. Das UM wurde vollstceckt.
Französische Flieger über Kehl.
Kehl a. Rh., 21. Aug. Nach Abzug der Besatzung nahm man an, daß nunmehr auch die Flugübungen des Straßburger Fliegerregiments über der Stadt aufhören würden. Das traf aber nicA zu. Anfangs fanden die Flugübungen ziemlich nahe an der Rheinstrecke statt und man störte sich schließlich auch noch nicht daran, als sie etwas weiter die Stadt berührten. In den letzten Tagen nahm diese Grenzüberschreitung der Straßburger Flieger derartige Formen an, daß man fast schon von Sabotage sprechen kann. Am Mittwoch konnte wieder ein Geschwader von 6 Flugzeugen mitten über unserer Stadt beobachtet werden, das hier seine Hebungen abhielt und dabei in Richtung Appenweier badisches Gebiet überflog. Bisher war man der Annahme, daß den Franzosen infolge der
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Ber raloberst chung der sein Nacl Hammers Gene erhielt, n rnaiideur als Nach leitung e ministen eine Eü sind in i resbefehl Jnfantei zieren de nischen L ten, daß säßen in Entpoliti die natio Lrganisa zu veran neral voi ders duri worden, leutnant biger aus Ilainen d Reichswe! auch die vor den sich rede zusammc IW der sprach sn des Gene die von i ein. Auc kwmunis adeligen < tärdiktatu damals sc gilt als t fassung u wehr je l stehen.
sei; ick den grünen Rock trage, noch nicht vorgekommen;
Oben, in Ostpreußen, in den posenschen und schlesischen Revieren habe ich mich ja mit allerhand Gesindel herumgeschlagen, Schlingenstellern, Wilddieben, die ihr unsauberes Handwerk berufsmäßig oder aus Passion betrieben, mtt sogenannten Gentleman-Wilderern, und vier solche Kerle habe ich im Laufe der Zeit zur Strecke gebracht, siwenmo zwanzig auf frischer Tat ab gefaßt, und dreimal bin ich selbst angebleit worden, aber das hier-das ist so ungeheuer
lich, daß ich mir einfach keinen Vers darauf machen kann. Der Revierförster fuhr sich mit der Hand über das glattrasierte Kinn.
„Vielleicht gibt's doch eine Lesart: wir sollen einfach aus dem Revier herausgegrault werden, sollen uns auf kemen Schritt und Tritt mehr sicher fühlen, oder-möglicherweise handelt es sich auch um 'nen Racheakt-
„Gegen wen?! Etwa weil Sie in Ausübung Lw" Pflicht dem Voßberg seine beiden Fixköter vor den Kop? geschossen und Rödel zur Anzeige gebracht haben? Das glaube ich einfach nicht, und dann hätten sich auch andere Mittel und Wege finden lassen — nee, dieser Mordappar-" war für uns alle berechnet, denn ebensogut wie ich hotten Sie, Busch oder Kröster die Stellung auslösen können. „Wer, wer soll es dann gewesen sein?"
„Ja, wenn wir das wüßten! Jetzt, seit der Revottmon. wird eben überall gewildert, und am größten ist der -yag gegen die staatlich angestellten Forstbeamten, weil ^Lum
pen ganz genau wissen, daß wir scharf zufassen und Auge zudrücken. Lesen Sie doch mal die Jagdzeltungen, ^ stehen fast in jeder Nummer Berichte über Förstermor drin, aber natürlich — in die breite Oeffentlichkeit dringt ! etwas nicht, in den Augen des Laien ist der Wilderer imme noch mit 'ner Art von romantischem Heiligenschein umgcve , und es gibt sogar politische Parteien und Parlamentär , die lieber heute als morgen die blödsinnige Forderung wirklichen möchten: Wald. Wasser und Weide sind sreu Wenn Sie mich fragen: „Wer sind denn unsere Ferner dann sage ich Ihnen: jeder, der nicht selbst den grünen trägt — wer nicht für uns ist, der ist wider »ns! Und nun. Herr Thieme, hier hilft natürlich nur ems: ^lbsttckum Tun Sie mir also die eine Liebe und schicken Sie Heu einen ganz ausführlichen Bericht an das Landstrstam . fordern Sie — in meinem Aufträge — die unve^gl ck« Entsendung eines Stellvertreters für mich, denn, u» Doktor Scheinpflugk sagte, kann ich auf Wochen hinaus daran denken. Dienst zu tun, und drei Beamte für sechstau
Berit,
ies Arbc nunmehr Reichspost W sich h
Bo,
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send Morgen — also das geht einfach nicht. .
Der RLierförlter nickttz - Mortj-tzMg folgt.)
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