Baden.

Eisenbahner und Weng.

Vom Landesverband der Gewerkschaft Deutscher Eisenbah­ner wird geschrieben: Am Sonntag fand in Ittersbach eine Betriebsversammlung des Personals der Bleag statt, in der insbesondere die Frage der Stillegung der Jttersbacher Linie und die Finanzwirtschaft der Bleag behandelt wurde. Die Ver­sammlung stellte sich aus den Standpunkt, daß die Art der Betriebsftihrung des Unternehmens, aber auch die Methoden des Aufsichtsrats und Kreises bezügl. der Finanzwirtschaft die jetzige Lage vielfach mitbeeinflußt haben. Es wurde scharf da­gegen protestiert, daß die maßgebenden Instanzen der Bleag die Sanierung des Unternehmens nur durch Verschlechterung der Arbeits- und Einkonnnensverhältnisse des Personals herbcizu- führen versuchen. Als einmütige Willensauffassung der Ver­sammlung wurde eine Entschließung gefaßt, in der es u. a. heißt:

Das am 3. August 1930 im Gasthaus zumBahnhof" in Ittersbach versammelte Personal der Albtalbahn nimmt mit Bedauern davon Kenntnis, daß die wirtschaftliche Entwicklung der Albtalbahn, insbesondere der StreckeBrötzin­

gen, maßgebliche Instanzen bewogen hat, die Stillegung der zuletzt bezeichneten Linie bei der Aufsichtsratsbehörde zu bean­tragen. Das gesamte Personal, das zum Teil in jahrzehnte­langer treuer Pflichterfüllung bemüht war und noch ist, für wirtschaftliche Gestaltung des Unternehmens mit zu sorgen, erkennt eine solche Maßnahme als in den festgelegten Tatsachen nicht gerechtfertigt an. Abgesehen davon, daß vitale Lebens­interessen einer Anzahl der bei der Bleag Beschäftigten bedroht sind, müßte eine Stillegung der Strecke BusenbachBrötzingen weitreichende, wirtschaftliche Schädigungen des von der Bahn berührten Gebietes zur Folge Haben. Im Interesse der Ab­wendung dieser Gefahren muß es Aufgabe aller beteiligten In­stanzen der Gemeinden, des Kreises, des Staates und des Reiches sein, kein Mittel unversucht zu lassen, die Bahn zu erhalten. Das Personal erkennt die maßgeblichen Ursachen der erst seit 1926 eingetretenen Defizitwirtschaft: 1. In der von Verwaltung und Aufsichtsrat in verfehlter Weise betriebenen Finanzpolitik, die das Unternehmen mit einer untragbaren Zinslast belastet hat, obwohl der Kreis vertraglich verpflichtet war, entstehende Defizite zu tragen. 2. In betriebswirtschaft­lichen Maßnahmen der Direktion, die den Betrieb mit Un- Kosten belastet hat, die in de Betriebsverhältnissen nicht ge­rechtfertigt sind. 3. In der verfehlten Verkehrspolitik der Stadt Karlsruhe, die ihrerseits namhafte Zuschüsse zum Autobus­betrieb KarlsruheRüppurr leisten muß, der seinerseits als eine ebenfalls wesentliche Ursache für die gefährdete Wirtschaft­lichkeit der Bleag gewertet werden muß. Die wirtschaftliche Nonsens eines solchen Gebahrens wird noch besonders dadurch verdeutlicht, daß die Stadt Karlsruhe über den Kreis, die durch ihr eigenes Desizitunternehmen bei der Bleag verursachten De­fizite mittragen muß. Das Personal lehnt es mit allem Flach­druck ab. wie bisher auch weiterhin die Hauptlast der ver­fehlten Betriebsführung zu tragen. Es weiß sich im Bewußt­sein seiner Pflichterfüllung in seinen Bestrebungen den Be­trieb und damit seine Existenzgrundlage zu erhalten, eins mit der gesamten -Oeffentlichkeit im Kreis Karlsruhe, die ihr eige­nes Besitztum gegen unverantwortliche Verwaltung und Ver­schleuderung zu verteidigen hat.

Neueste Nachrichten

Stuttgart, 8. August. Die Landesverbandsleitung der Katho­

Die Deutschen im Urteil der Franzosen.

Wir verdanken diese Arbeit einem Freund un­seres Blattes, der längere -Zeit studienhalber in Frankreich weilte, mit den verschiedensten Kreisen Fühlung nahm und deshalb als gründlicher Kenner der französischen Geisteseinstellung durchaus in der Lage ist, ein zuverlässiges Bild darüber zu geben, wie viele französische Kneife über Deutschland ur­teilen.

Deutschland/seine Bewohner, seine Sitten und Gebräuche und vor allem seine Nachkriegsmentalität sind, man kann sagen, seit Kriegsende in Frankreich der Gegenstand lebhafter Dis­kussionen. Vor allem sind es namhafte französische Journa­listen der verschiedensten politischen Einstellung, die auf ihren Reisen dasDeutschland von heute" zu ergründen suchen, und in den Tageszeitungen oft über Monate hin täglich in längeren Ausführungen fortlaufend Bericht erstatten. Die Ueberschrif- ten, wie auch die Hauptpunkte ihrerEnquete" decken sich alle mehr oder weniger und lassen den Kern ihres Interesses in die Augen springen. Es sind Probleme, die jeden politisch Wachen Franzosen interessieren, und die uns Deutschen jeder Franzose vorlegt, wenn wir drüben sind.Strebt das deutsche Volk wieder nach einer Monarchie? Ist es wirklich republika­nisch? Was ist mit den vaterländischen Verbänden los? Stimmt es, daß die akademische Jugend reaktionär ist? Haben die deutschen Familien immer noch so viele Kinder? Werden die Soldaten immer noch mit Stöcken geschlagen?" usw. Daß es keine leeren Phrasen sind, sondern hinter jeder eine ganz bestimmte Vorstellung steht, beweist die Definition des Wortes Schlag" in dem 1929 neu aufgelegten französischen Wörter­buch von Larousse". Dort stehtSchlag" von deutsch: schlagen, militärische Strafe, die in Deutschland im Gebrauch ist, und in der Anwendung einer gewissen Anzahl Stockschläge beruht. Ein anderer Journalist erkundigt sich überall, wo er hin­kommt, über die Stellung der Deutschen zur Korridorfrage und stellt fest, daß diese Frage für keinen Deutschen gelöst sei. Nach dem Rhein, muß die Weichsel wieder frei und Von neuem ein wirklich deutscher Strom werden; das ist die Forderung, der alle anderen deutschen Geschicke untergeordnet werden müssen." Er stellt dann weiter fest, daß wir jetzt schon wieder über 6700 OVO gut ausgebildete Truppen verfügen. Eine ähn­liche Zähl hat auch der sozialistische Abgeordnete Daladier letzten Herbst in der Kammer vorgerechnet. Ein General äußerte in einer Protestkundgebung gegen die Rheinlandräu­mung, daß man sich hüten müsse vordiesen Leuten da, die lieber ihrem verhaßten Feind gehorchen als überhaupt nicht zu gehorchen". All diese Fragen und Äeutzerungen sind Beweise der Angst, die noch in den französischen Köpfen steckt und zeigen auch gleichzeitig das extreme Denken der Franzosen.

Ein Beispiel, wo das extreme Denken und Urteilen der Franzosen geradezu zur bewußten Lüge, und fürchterlichen Entstellung wird, sind die Ausführungen, die ein Franzose namens Felix Malgras macht in einer 1929 in 2. Auflage erschienenen 'Kurzgefaßten Geschichte von Frankreich mit einigen Einzelheiten über die deutschen Kriege 1870 und 1914". So lautet der Titel. Es ist mir in einer Buchhandlung in Paris zufällig in die Hände gefallen. Ich gebe im folgenden einen kurzen Auszug. Selbstverständlich ist das nicht die An­sicht ganz Frankreichs, aber doch sicher eines großen Teils Ich kann wenigstens meinerseits ähnliches- -aus mündlicher Unterhaltung bestätigen. Viele Franzosen stellen sich Deutsch­land primitiver und unkultivierter vor als wir Deutschen es von Rußland zu tun Pflegen. Die Gegenerwägung, daß ein

lischen Arbeiter, und Arbeiterinnenoereine Württembergs hat laut Schwäbischer Arbeiterzeitung" in Uebereinstimmung mit dem Vorstand des Arbeiterbrirats des Zentrums den Präsidenten der Landesoer» sicherungsanstalt, Andre, zum Kandidaten für die Reichstagswahl proklamiert. Andre, der aus der Arbeiterbewegung hervorgegangen und in ihr groß geworden ist, ist Landesoorstand des Verbandes. Der Beschluß wurde gefaßt auch ohne jedwede Rückfrage und ohne Andre vorher zu hören.

Ulm, 8, August. Nach Schluß einer nationalsozialistischen Ver­sammlung in Ulm, in der General Litzmann sprach, wurde Musik- Meister Goliath, der bei der Versammlung die musikalische Leitung hatte, auf dem Heimwege überfallen und durch mehrere Stiche erheb­lich verletzt, sodatz er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Bon dem Täter fehlt jede Spur.

Neuwied, 8. Aug. Der seit mehr als fünf Jahren von mehreren Staatsanwaltschaften steckbrieflich gesuchte Photograph Wilhelm Merse aus Groß-Hegersdorf konnte heute verhaftet werden. Er be­trieb seit einiger Zeit in der Provinzialstraße zwischen Weißenthurm und Koblenz ein Photogeschäft. Der Verhaftete, der vor etwa fünf Jahren aus dem Zuchthaus in Halle ausgebrochen war und noch sechs Jahre zu verbüßen hat, hatte eine Anzahl Stempel von Be­hörden bei sich, mit deren Hilfe er sich falsche Papiere verschaffte.

Berlin, 8. August. Nachdem das Wrack des deutschen Postflug­zeuges am Donnerstag von schwedischen Marinefliegern gesunden worden ist, sind die übrigen Flugboote wieder in ihren Heimathafen eingelaufen. Der zum Wrack hinabgestiegene Taucher konnte von der Besatzung nicht die geringste Spur finden, dagegen konnten noch die Gepäck- und Postbeutel entdeckt werden. Man muß nun damit rechnen, daß der Pilot und sein Begleiter aus ihren Sitzen geschleu­dert wurden und ins Meer gestürzt sind. Jetzt muß also erst abge- wartct werden, bis das Meer die beiden verunglückten Flieger ans Land spült. Bei der näheren Untersuchung der Unfallstelle hat sich gezeigt, daß die Maschine mit dem Propeller und der Tragdecke einen Felsenriff berührt hat. Daraus kann man schließen, daß der Pilot versuchte, aus dem schlechten Weiter herauszukommen, wobei er an einem Felsen gescheitert ist. Der 40jährige Flugkapilän Langanke ist einer der ältesten Piloten derLufthansa" und war schon lange Zeit vor Bestehen dieser Gesellschaft als Flieger bei den Iunkerswerken. Er ist aus Königsberg gebürtig und hinterläßt Frau und Kind. Auch der Flugmaschinist ist schon eine Reihe von Jahren bei derLuft­hansa" tätig, war früher beimAero-Lloyd" und bei der Deutschen Verkehrsschule. Er stand im 26. Lebensjahr und war auch im Besitz eines Flugzeug-Führerscheins.

Berlin, 8. August. Die nachstehenden bisherigen Mitglieder der deutschnationalen Fraktion des preußischen Landtages: Paul Becker- Berlin, Bundtzen-Schleswig-Holstein, Fischer-Frankfurt a. O., Gauger- Potsdam l, Hecken-Merseburg, Iusti-Yeflen-Naffau, Querengäffer- Erfurt haben ihren Austritt aus der Deutschnationalen Volkspartei erklärt. Gleichzeitig haben die genannten Abgeordneten auch ihren Austritt aus der deutschnationalen Fraktion des preußischen Land­tages vollzogen.

Berlin, 8. August. Der Prioatdiskont wurde für beide Sichten um je r/g Prozent auf 3>/« Prozent ermäßigt.

Berlin, 8. Aug. König Feisal vom Irak, der unter dem Namen Prinz Usama" incognito für drei oder vier Tage nach Berlin kommt, ist heute nachmittag hier eingetroffen. Er hat den Wunsch, Berlin, welches er auf seinen früheren Europareisen zu besuchen noch keine Gelegen­heit gehabt hat, kennen zu lernen. Er wird sich von hier aus Uber Paris nach Bern begeben.

Berlin, 8. August. Der gestrige blutige Zusammenstoß zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten in Spandau hat ein ebenso blu­tiges Nachspiel gehabt. Als Racheakt für den gestrigen Ueberfall wurde heute vormittag vor dem Städtischen Arbeitsamt in Spandau der 20jährige Bauklempner Alfred Nowickt, der Angehöriger der NSDAP, ist, von mehreren Kommunisten angegriffen und niederge­schlagen, sodaß er mit schweren Verletzungen ins Spandauer Kranken­haus geschafft werden mußte. Die Täter entkamen.

Berlin» 8. August. General a. D. Walter Reinhardt, der letzte

preußische Krtegsminister und der erste Chef der Heeresleitung der Reichswehr, ist heute hier im 59. Lebensjahre gestorben. General Reinhardt war zuletzt Befehlshaber des Wehrkreises-V und Oberbe­fehlshaber der Retchswehrgruppe II.

Berlin. 8. Aug. Der Hauptbeschuldigte in dem großen Bomben, legerprozeß, der am 85. August in Altona beginnen soll. Herben Volck, ist gestern aus der Hast entlassen worden. Die Haftentlassung die von der Verteidigung selbst durchgesetzt wurde, wird mit Unfähigkeit begründet.

Berlin, 8. August. Der Generaldirektor der Geschäftsfinanzie. rungs-A.-G. in Berlin-Pankow, Willy Frost, wird, wie das Tempo berichtet, seit einigen Tagen von der Polizei gesucht. Nach bisheri- gen Feststellungen hat er durch betrügerische Transaktionen seine Kunden, meist kleine Sparer, man spricht bisher von 600000 Mark um Riesenbeträge geschädigt. Mehrere Geschäftsleute in mehreren ostpreußifchen Städten sollen besonders empfindlich getroffen sein. Bor 14 Tagen reiste er nach Paris und ist seitdem verschwunden.

Berlin, 8. Aug. Auf eine kleine Anfrage der Landtagssraktlon der Deutschen Volkspartei, in der Beschwerde darüber geführt worden war, daß die preußische Regierung bei der in Augsburg stattgefun- denen 400 Iahrseier der Augsburgischcn Konfession eine Teilnahme und Begrüßung unterlassen habe, hat der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung folgende Antwort erteilt' Dem preußischen Staatsministerium ist eine Gelegenheit, sich an der Feier der Augsburgischen Konfession zu beteiligen, zu seinem Be­dauern nicht geboten worden, da ihm eine Einladung zu der Ver­anstaltung nicht zugegangcn ist.

Berlin, 8. Aug. Nachdem Reichrfinanzminister Dr. Dietrich i, Berlin wieder eingetroffen ist, werden die nächsten Arbeiten den vor­gesehenen Einsparungen gellen. Damit wird im August noch dos Finanzreformprogramm in Angriff genommen, und endlich müsse, die notwendigen Vorarbeiten für den Reichshaushalt des Jahres W durchgesührt werden.

Berlin, 8. August. Das deutsch-finnische Prioatabkommen weg«, der finnischen Butter- und Käselieseruügen ist endgültig gescheitert

Berlin, 8. August. Die chinesische Gesandlschaft in Berlin erhielt eine amtliche Nachricht aus dem Hauptquartier der chinesischen Natio­nalarmee in Liuhe, daß die Negterungstruppen einen großen Sieg über die aufständischen Truppen der Nordpartei in der Provinz Koch daoongetragen haben. Nach der Einnahme von Taian am 5. August rückten sie über Feischeng hinaus vor und nähern sich Tsinanfu. Nr Aufständischen ziehen in größter Unordnung zurück, lieber IgW Gefangene wurden gemacht, ! 1 000 Gewehre und 105 Geschütze wur­den erbeutet.

Berlin, 8. August. In Sachen des vor einigen Tagen hier unter dem Verdacht der Unterschlagung verhafteten Direktors der russische, Handelsvertretung Ruffavstorg in Wien, Samozlow, fand heute vor- mittag ein Hastprüfungstermln statt. Das Gericht beschloß, daß Samoy» low mit der weiteren Vollstreckung der Hast verschont werde. Das Verfahren gegen ihn wird weiter durchgesührt.

Altona, 8. August. Zu dem Ueberfall auf einen Bahnschutzbe- amten am Altonaer Güterbahnhof wird berichtet, daß der eine der drei Angreifer, der durch einen Schuß des Beamten schwer verletzt wurde, seinen Verletzungen erlegen ist.

Paris, 8. August. Nach einer Meldung aus Madrid ist der ehe­malige Ztvilgouverneur von Teneriffa, Domingo Villar, der nach dem Sturz der Diktatur dem Ministerium für öffentliche Arbeiten zugeteilt wurde, unter Mitnahme von 25 000 Peseten geflohen. Diese Summe soll er aus der Kasse des Petroleummonopols entwendet haben. Villar wird außerdem zur Last gelegt, eine größere Geldsumme unter­schlagen zu haben, die dem Arbeitsmtnistertum gehört. Man nimmt an, daß es Villar gelungen ist, die Grenze zu überschreiten.

Paris, 8. August. Havas berichtet aus Amiene, daß sich bei Wiederaufnahme der Arbeit in einer Weberei in tzarondel, die gegen Versprechen einer am 15. September vorzunehmenden Prüfung der Lohnforderungen erfolgte, Zwischenfälle ereigneten. Kommunisten drangen in die Fabrik ein, verjagten die Angestellten und belästigten die Direktoren. Die Gendarmerie mußte eingreifen und die Fabrik

technisch so hochentwickeltes Volk auchein wenig Kultur"

haben muß, scheidet offenbar ganz aus. Wenn man Reinlich­keit und -Ordnung als maßgebende Kulturfaktoren -betrachtet, von höheren Kulturwerten ganz zu schweigen, so können wir Deutschen den Franzosen Vorbild sein. Bei ihm fallen aber diese beiden Faktoren unter den Begriffliberth" ( Freiheit bis zur Schlamperei). Auf einer deutschen Universität habe ich noch nie im Kolleg Studentinnen Läuse und Flöhe fangen sehen, wie in Frankreich. Wo bleibt da die vielgerühmte Kultur dergrande nation"?, die glaubt, auf unsBarbaren" herunter­schauen zu können. Ich habe die hohen Werte unseres Vater­lands und unserer germanischen Kultur noch nie intensiver er­lebt als in Frankreich.

Und nun zu denboches" wie sie unser Geschichtsschreiber im oben erwähnten Buche sieht. Ich zitiere wörtlich:

Der Deutsche ist ein Tier, das sicherlich seinesgleichen nicht mehr unter dem Himmel hat. Er hat unbestreitbar Eigenschaften der Ordnung und der Arbeit wie alle diejenigen, die von niederer Herkunft sind. Aus der langen Reihe von Jahrhunderten, die er unter den Namen Wisigoten, Ostrogoten in den ungeheuren Wäldern seines Landes mit armem Boden verbracht hat, ist er mit der alsoluten Ueberzeugung hervor­gegangen, daß es viel vorteilhafter sei, auf Kosten der von dem Geschick begünstigteren Menschheit zu leben, als dieses erbärm­liche Leben weiterzuführen; daher seine Kriegszüge nach Ita­lien und nach Gallien seit dem 5. Jahrhundert, die sich seither mit der Regelmäßigkeit des Glocken-schlags wiederholen.

Seine Abstammung ist nach jeder Richtung hin beklagens­wert. Wie seine Mitbewohner der großen Urwälder, ist er das große Raubtier geblieben, das bei jeder Gelegenheit auf der Lauer liegt.

Bei dieser Gelegenheit erinnern wir uns, daß die Deut­schen selbst 1870 in dem großen Krieg mit Frankreich nur eine ertragreiche Raubgelegenheit" sahen.

In -der Tat waren sie nach der Eroberung einer Stadt oder eines Dorfes noch nicht einmal eingerichtet, als hinter ihnen schon Proviantwagen her kamen und an einem im voraus schon fixierten Platz leere Kisten abluden, um sie mit Beute zu füllen.

Fünfzig Prozent der Offiziere und 98 Prozent der Mann­schaft hatten noch nie eine Uhr gesehen, was indessen in der Schweiz und in Frankreich ein sehr gewöhnlicher Gegen­stand ist. Daher sammelten die Offiziere und Soldaten auch sofort alle Uhren ohne eine bronzene im Wert von 1000 frs. von einer zinkenen im Wert von 75 frs. zu unterscheiden, und oft waren es sogar die Uhren aus Zink, die sie vorzogen, wenn sie glänzten. Sie behaupteten, daß die -wenigen Uhren in ihrem Land alle Schwarzwälderholz seien- selbst das Werk.

Wenn sie nicht alles mitnehmen konnten, warfen sie Sta­tuen und andere wertvolle Gegenstände zum Fenster hinaus, um alle Zinkuhren aus der Nachbarschaft einzupacken, die nicht einmal den Transport wert waren; aber die Uhren waren sehr begehrt. Unsere Vater konnten nicht umhin, über die Unwissenheit dieser Ungläubigen zu lachen.

Weiter ist der Deutsche von Anfang an gefräßig und ge­mein in seiner Nahrung. Deshalb macht er viel Umstände mit seinen Kohlraben, welche in Frankreich ausschließlich dem Vieh Vorbehalten sind. (Meine Erkundigung hierüber ergab, daß man in Frankreich auf dem Lande auch Kohlraben ißt )

Man hat niemals in Deutschland die feinen französischen Platten auftragen gesehen. Er braucht unbedingt Blutwurst, Würste und Sauerkraut, sehr dicke und für den ländlichsten Magen zu schwere Teigwaren, vorausgesetzt, daß alles in reichen Mengen aufgetragen wird.

Ebenso ist es mit dem Bier, das er bei Wetten in 1 öder

2 Litergläsern oft auf einen Zug austrinkt, was eine große

Tat darstellt, die der Bewunderung der ganzen Welt würdig ist, wie er sagt, und rvas uns auf jeden Fall genügt, ihn in seiner ganzen Wahrheit zu malen.

Man muß indessen die besondere Art und Weise hinzu- fügen, mit der ihre Offiziere ihren Gästen für ihre liebens­würdige Aufnahme dankten: 1870 erledigten sie ganz einfach ihre Exkremente in die Betten oder auf die Teppiche der Zim­mer, die sie verließen. Das war eine Gewohnheit und keine Ausnahme, wie man versucht sein möchte zu glauben, denn wir habere es mehr als zwanzigmal nachgewiesen. (!) Wir find absolut überzeugt, daß man selbst in Kriegszeiten nicht einen einzigen französischen Offizier finden würde, der en Deutsch­land dieses Verhalten eines vollkommenen Schweines nach­ahmte. (Vgl. Berichte von Augenzeugen im Rheinlande in Friedenszeit.)

1914 hatten sie ihr System vervollkommnet. Wenn sie ein Haus verließen, warfen sie ihre Exkremente überall hin und zerschlugen alles, was sie nicht in die Gräben mitnehmen konn­ten. Wir müssen indessen anerkennen, daß ihre Vorliebe für Uhren jeder Art verschwunden ist. Sie hatte sich jetzt am Teppiche und wertvollen Silber- oder Goldschmuck übertragen, ohne die alten Weinflaschen zu vergessen.

Der Deutsche, wenn er sich als Herr fühlt, ist von eurer wilden Anmaßung und von einer unerhörten Brutalität, aber sobald er einen Vorgesetzten wittert, sei er auch Ausländer, kriecht er jämmerlich. Er bietet daun seine Dienste an und ist bereit zu allen Feigheiten, selbst seine Genossen- zu verkaufen, was ein Franzose, und sei er auch Apache der mindesten Sorte, nicht tun würde. , ,

Vor 1914 haben wir auf der Esplanade von Metz gesehen, wie deutsche Soldaten Stöße mit dem Gewehrkolben UM Huudstritte bekommen haben, weil beim Antreten die Bure nicht gerade war. (Man hat mir schlimmere Dinge auch von -französischen Offizieren erzählt.) Die Soldaten erlaubten st« nicht zu protestieren.

Aehuliche Aeußerungen firrden wir auch bei dem französi­schen Dichter Pierre Loti. An einer Stelle kennzeichnet er N drei Hauptzüge der Deutschen mit:Raubgier, Notzum Lüge."Sein Hauptberuf ist die Notzucht." Ein BIrck m d- frauzöfischeu- Tageszeitungen zeigt uns, daß Frankreich oan

cht nachsteht.

Wenn wir uns empört über solche ungerechte und gememe eurteilung der Deutschen nach der Begründung fingen, I rden wir einen Grund in der Tendenz des Franzosen, exr - .denken- und zu typisieren. Der Italiener ist ber uns iafiener: in Frankreich dermaccaroni", und der Gngianm rrostbeef". Der andere mir wesentlichere Grund oe" > auch von klardenkenden gebildeten Franzosen bestätigt fa - !gt in der -Seßhaftigkeit. Erft feit dem Krieg schickt er stw ' rnigsteus in seinem Land zu reifen. Wandergruppen a 8 n Bohs Scouts gibt es kaum. Umso weniger geht er gar m uslan-d. Er kann weite -Reifen machen, ohne franzostlw - ebiet zu verlassen. So bekommt er aber keinen MafMv , urteilt die Welt nach- seinem- französisch orientierten VM i nt und nach einigen falschen Darstellungen, die or rnch u urteilen kann und die deshalb umso größere Wir s

wen . So erklärt sich auch, daß die Kriegslugen bei s-yn

itiklos angenommen wurden, wie auch heute noch "w o ' imer einseitigen, oberflächlichen und tendenziösen ^

ten-berichte. Ein Engländer schreibt einmal: Der ißt den Engländer, weil er mächtiger ist, den AmerlkLne^ eil er mehr Geld hat, den Deutschen, weil er Deutscher ist u

suche aufs i beiter betroj I Londoi die kommui scha 6000 ck ! Nach einem

- iranischer 2 Besetzung d Missionar ! gearbeitet.

Bukar- -en Lagerst

- riesigen Um ' Millionen

wurden schr

- plofion. wo! i Mauern ve, i Newyo

wird auf 1 jahre geschä Sidney ! wurde ein l ! blick der E > Der Flieger

z Weitere B

i Baden

f gruppen d-

! reiht M n

k in der De: e findet eine l Mann

- Lerverfann

- für die D>

, tagswahl i i

! Bahre der Targ -

- Polizeibea wurde die Geladenen waren erst ralAch, > unter Leit chor einge der der 2 Glaube, s grösste ur Fejffpielch wurde der

! unüberseh

- fugend bil mit Traue wurde die von Kunst! iahrt segn- Darauf fol Meister Pr gelobte au zum Hause

! Berlin tei, Röchli- digte Aus Partei, Dr davon, so imgeu, du näher zu keine Verr

Bri

Köln, Abgeordne lluterredu der Deutsc i Brief geri öffentlicht.

/Lehr gehabten l fir einig i m einer P- amh nach i - darauf hin Mt der Bl großen ur im Reich- ; Aufgabe ir seiten in d uns liegt, i

anlaugt, st de glaubte, M zu kön Me Erg

getrennten lamMirfin! nach wie v sni übrige dH Sie Z haben. M KvMm.-Ra Die De»