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M bis 500 junge Leute im Alter von 16 bis 20 Jahren aus München badeten dort in der Isar. Ein Teil von ihnen lagerte ück aus den Dämmen des Kanals und verübte allerlei Unfug. Da das Betreten der Dämme verboten ist, wollte ein Gendarm die Badenden von den Dämmen weisen. Der größte Teil von ihnen leistete seiner Aufforderung Folge, nur einige junge Burschen weigerten sich, den Platz zu verlassen. Daraus schritt der Beamte zur Festnahme eines Beteiligten. Nun umringten etwa 150 junge Leute den Beamten und wollten ihn zur Freilassung des Festgenommenen zwingen. Im . Gedränge mutzte der Beamte einige Schreckschüsse abgeben. Die Leute bewarfen den Polizeibeamten mit Steinen und suchten, ihm Len Rückzug über den Steg abzufchneiüen. Durch weitere Scküsse, die glücklicherweise niemanden verletzten, erzwang er sich den Weg über den Steg, nachdem er den Fest genommenen wieder frei lassen mußte. Der Beamte alarmierte sodann das Münchener Ueberfallkommaudo, das rasch anrückte, den Platz räumte und 1 Personen festnahm. Der Haupträdelsführer konnte noch nickch ermittelt werden.

Der Massenmörder Kürten wird auf seinen Geisteszustand untersucht. Wie die Düsseldorfer Justizpressestelle mitteitt, soll sich die Vernehmung des Düsseldorfer Massenmörders schwie­riger gestalten, als die Polizei zunächst angenommen hat. Bei den Versuchen, über die einzelnen Taten, über die Kürten ein Geständnis abgelegt hatte, eine nähere Aufklärung zu erlangen, Beiwickelte sich Kürten in derartige Widersprüche, daß sich weder die Polizei noch der Veruehmungsrichter in den Aus­sagen noch anskannte. Kürten wechselt ständig feige Geständ­nisse einen Teil davon hat er bereits widerrufen. Daher soll Kürten jetzt zunächst einer Beobachtung seines Geisteszustandes unterworfen werden. Die Untersuchung wird längere Zeit

Anspruch nehmen, wodurch das gegen Kürten eingeleitete Verfahren naturgemäß ins Stocken geraten muß. Die Sach­lage nt zurzeit derart verworren, daß mit einer Eröffnung des Hauptversahrens für die nächsten Monate nicht gerechnet werden kann, da noch nicht einmal die Voruntersuchung ab­geschlossen ist.

Wie Urgroßvater Eisenbahn fuhr. Die Staatsbahugefell- schast in Paris hat am Sonntag eine ebenso interessante wie originelle historische Feier begangen. Zu Ehren der 100- jährigen Wiederkehr des Einweihungstages der ersten.Eisen­bahnlinie von Paris nach St. Germain wurde ein vollkommen echter Personenzug aus dem Gründuugsjahr über die Strecke gefahren, ans der heute täglich hundert schnelle elektrische Vorortziige Verkehren. Die Lokomotive, die kaum Manns­höhe erreickst, noch keinen Führerstand besitzt, dafür mit einem riesigen Schornstein versehen ist, setzte sich heute nach 100 Jahren wieder treu und diensteifrig in Bewegung, wenn auch mit feierlichem Rauchen, Pusten und Dampfen. Hinter sich zog sie 3 Personenwagen der zweiten und dritten Klasse, die mit einigen Dutzend stilecht gekleideten Reisenden besetzt waren. Die kaum 20 Kilometer lange Strecke nach St. Germain legte der raffelnde Altväterzug in etwas über einer Stunde zurück.

n! Die Polizei :ts«tz««S folgi-l

Handel» Verkehr und Volkswirtschaft

Stand der Früchte in Württemberg zu Anfang Juli 1830.

Landesdurchschnitt <1 sehr gut, 2 gut, 3 mittet, 1 gering, 5 sehr gering): Winterweizen 2,1 (im Vormonat 2,1), Sommerweizen 2,6 (2,6), Winterdinkel 2,1 (2,1), Winter­roggen 2,1 (2,1), Sommerroggen 2,8 (2,8), Wintergerste 2,6 >(2,6), Sommergerste 2,7 (2,6), Haber 2,8 (2,6), Frühkartoffeln 2,7 (2,6), Spätkartoffeln 2,5 (2,8), Zuckerrüben 2P (2,8), Runkel­rüben 2,7 (2,8), Hopfen 3,2 (2,6), Klee 2,1 (2,3), Luzerne 2,1 (2,1), Bewässerungswiesen 2,3 (2,3), andere Wiesen 2,5 (2,3), Achsel 1,1 ((3,5), Birnen 1,3 (1,0), Weinberge 2,1 (2,3). Ter Monat Juni war sehr warm und gewitterreich. Doch verteilen sich die gewitterigen Niederschläge ganz ungleich aus die einzel­nen Landesgemeinden; teils waren die Niederschläge fast über­reichlich, teils aber nur spärlich, so daß mancherorts starke Trockenheit sich fühlbar mackste. Mitunter war mit den Ge­wittern auch Hagelschlag verbunden, wodurch auf manchen Markungen nicht unbeträchtlicher Schaden entstanden ist. Der Stand des Wintergetreides ist im allgemeinen ein befriedigen­der. Der gefürchtete Rost ist nur wenig ausgetreten; dagegen ist durch wolkenbruchartige Gewitterregen nicht selten Lage­rung entstanden. Nickst gleich günstig ist der Stand des Som­mergetreides. Das starke Auftreten des Hederichs, in Gerste auch der Streisenkraukheit, wird den Ertrag nicht unwesentlich beeinträchtigen. Auch leidet die Sommerfrucht teilweise sehr- unter der Trockenheit. Die heißen Junitage werden zur Folge haben, daß mit Schnellreife zu rechnen ist und daß die Ge­treideernte frühzeitig beginnt; mit dem Schnitt von Winter­gerste ist bereits angefangen worden. Die Frühkartoffeln stehen ichön und werden bereits geerntet, während Spätkartoffeln nicht durchweg den gewünschten gleichmäßigen Stand zeigen. Die Zuckerrüben sind, eine Folge des Auftretens von Draht­würmern, Engerlingen, Rübenaaskäfern, vielfach lückig und von Gitterrost befallen, auch die Blattwespe tritt schädigend mp- Die Futterrüben find teilweise noch zurück; manck-erorts wird das Verpflanzen jetzt erst vorgenommen. Die Hopfen­felder stehen sehr ungleich und sind nickst selten von Perono- Ipora befallen, lläeigung zur Anwendung von Bekämpfungs­maßnahmen scheint nur wenig vorhanden zu sein, da mit uie- oeren Hopfenpreisen gerechnet wird, weshalb eine Bekämpfung der Peronospora nickst als lohnend erachtet wird. Die Heu­ernte ist zumeist beendet und im großen ganzen gut geborgen worden. Nur vereinzelt wurde durch Gewitterregen das Ein- ""vgen gestört und beeinträchtigt. Der Ertrag ist nach Menge Mo Güte ein befriedigender zu neunen. Der Ansatz des zwei- . d ^utterschnitts ist dort, wo es an Niederschlägen nicht ge- Ws Mt,- ein guter, während dort, wo nur wenig Nieder- m erfolgten, der Nachwuchs bis jetzt nickst gesickiert ist. Die ÄusfichtM in Kernobst haben sich noch weiterhin verschlechtert Md es ist Heuer im Landesdurchschnitt mit einem geringen s-Vtrag zu rechnen. Nur vereinzelt wird eineGlücksernte" A erhoffen sein. Für die obstreichen Gegenden des Landes v ^ "er Heuer zu erwartende Fehlertrag einen großen Bcr- M bedeuten. Ein erfreuliches Bild bieten dagegen die Ewberge. Die Traubenblüte ist gut und rasch verlausen; na: ^ Abhang ist ein recht befriedigender. Vereinzelt mackst bm Erdings die Peronospora bemerkbar. Die Mäuseplage MivE) nicht ausgehört und der Heuer dadurch erwachsende ^Matzen wird ein nicht geringer fein.

am r^^Uvt, 8. Juni. (Schlachtviehmarkt.) Dem Dienstagmarkt h- and Schlachthof wurden zugesührt: 36 Ochsen (un- 17 » M-. 5). 11 Bullen. 300 (40) Jungbullen. 368 (30) Iungrinder. o'^uhe. 906 Kälber. 1943 (150) Schweine. Erlös aus je 1 Ztr.

dickst: Ochsen s 54-57 (letzter Markt -). b 4952 (). tunn i (51-52), b 4850 (47-49), Iungrinder s 56-59

,ü-i ^0-54 (unv.), c 46-49 (). Kühe a 4147 (-), v 3239 bis 6a ck 18-23 (-). Kälber b 73 -76 (72-75), c 61

58-sa U^9). 6 52-60 (53-60). Schweine a fette über 300 Pfd.

J58-60), t, vollfleischige von 240-300 Pfd. 5861 (59-621, <83-200-240 Pft 53-g4 (g4). Z von von 160-200 Psd. 62-64 -1 am!' Luschige von 120-160 Psd. 60-62 (-), Sauen 4549 Marktoeriaus: Großvieh ruhig, Ueberstand, Kälber langsam, Fettschweine Ueberstand!

450 "M, Juli. (Schlachtotehmarkt.) Aufgetrteben waren

ö">ar 6 Ochsen, 4 Kühe, 50 Rinder, 24 Farren, 37 . 5 Schafe, 324 Schweine. Marktoerlauf: mäßig belebt, lieber­

stand: i2 Stück Großvieh, 10 Kälber, 20 Schweine. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Ochsen n 5457, d 5053, Farren s 54. b und c 52-50, Kühe b und c 4225, Rinder F 5860, b 5356, Kälber d 7882. c 70-76, Schweine b 64-66, c und ck 6567.

Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erheben.

Pforzheim, 7. Juli. (Pferdemarkt.) Auftrieb 95 Pferd-, da­runter 2 Fohlen. In der Hauptsache war schönes Pserdematerial zu- geführt. Es wurden folgende Preise gehandelt: 10001400 Mark für schwere Arbeitspferde, mittlerer Schlag 550900 Mark, leichte Pferde 150500 Mark, Schlachtpferde 50100 Mark. Beste Tiere über Notiz. Der Handel war etwas belebter als am vorigen Pferdemarkt. Der nächste Pferdemarkt findet am Montag, den 4. August statt.

Pforzheim, 7. Juli. (Nutzoiehmarkt.) Zugeführt waren 3 Kiihe, 1 Kalbin, 4 Iungrinder und 1 Kalb. Verkauft wurde nichts. Wegen starkem Regen wurde der Markt frühzeitig geräumt. Der nächste Nutzviehmarkt findet am Nontag den 4. August, aus dem Vtehmarkt- platz beim alten Schlachthos statt.

Bayreuth, 8. Juli. In dem Meußdörfer-Prozcß, der die völlige Unschuld des Kommerzienrats Heinrich Meußdörfer ergeben hat, wurde heute abend das Urteil gefällt. Schuberth erhielt sechs Jahre Zuchthaus und Popp B/z Jahre Zuchthaus. In der kurzen Urteils­begründung wird ausgefllhrt, daß der Tod der Frau Meußdörfer un­mittelbar oder mittelbar durch die Angeklagten bei ihrem Ueberfall auf die Frau im Schlafzimmer verursackt worden sei. Zugunsten der Angeklagten wird nur angeführt, daß Frau Meußdörfer herzkrank gewesen sei. Beiden Verurteilten werden die Ehrenrechte auf fünf Jahre aberkannt. Sie werden unter Polizeiaufsicht gestellt.

Erbach (Odenwald), 8. Juli. In der vergangenen Nacht um 2 Uhr wurde die Erbacher Gendarmeriestation an die Stätte einer grauenvollen Begebenheit gerufen. In unmittelbarer Nähe der Allee, im wgenannten Blechgarten, wurde von Passanten die Leiche der 29 Jahre alten Lina Flechsenhaar aus Mlchelstadt gefunden. In der Nähe lag der Bräutigam des Mädchens, der 21jähr. Arbeiter Georg Konrad, der beim Eintreffen der Polizei dieser unter Tränen erklärte, seine Braut sei von den Scheinwerfern eines AutoL geblendet worden und dabei von der Brücke in das Wasser gefallen und tödlich ver­unglückt. Er selbst sei dann nachgesprungen. Wie der Landcspreffe- dienst erfährt, zeigt die Leiche aber Würgspuren am Hals und ver­schiedene Messerstiche, sodatz Konrad unter Mordverdacht verhaftet wurde. Vorläufig leugnet er jede Schuld am Tode seiner Braut. Die Leiche wurde zur Feststellung der Todesursache nach dem Er­bacher Krankenhaus gebracht.

Mülheim-Ruhr, 8. Juli. In dem Lohnkonflikt zwischen der Belegschaft und der Betriebsleitung der Siemens-Schuckert-Werke ist es bei den gestrigen Besprechungen der Gewerkschaftsführer und der Vertreter der Gruppe Nordwest, Trauert und Raabr, zu einer Eini­gung gekommen. In einer heute vormittag abgehaltenen Belegschafts­versammlung wurde beschlossen, mit dem 9. Juli die Arbeit geschlossen wieder aufzunehmen. Die Betriebsleitung machte die Konzession, daß die Severingsklausel bestehen bleibt und die Arbeitnehmer das Zuge- ständnis, daß nach Verhandlungen mit dem Betriebsrat im Laufe der nächsten Woche die Belegschaftsziffer um 100 Mann vermindert wird.

Erfurt, 8. Juli. In einem Zustand schwerer nervöser Depression hat der Fabrikdirektor und Stadtverordnete Franz Herrmann, von der Lederfabrik A.-G. Franz Herrmann, seinem Leben ein Ende ge­setzt. Der Bestand der Fabrik soll in keiner Weise gefährdet sein Der Status sei mit nahezu einer Million Mark aktiv. Der Grund zu der Tat soll allgemeine Entmutigung über die Ertragslosigkeit der Lederwirtschast sein.

Magdeburg, 8. Juli. Der am 19. Februar an dem Bergwerke direktor Kramer aus Nachterstedt verübte Mord scheint vor der Aus Klärung zu stehen. Direktor Kramer wurde, wie erinnerlich, nachts vor seinem Haus durch einen Schuß aus der Dunkelheit getötet und es gelang nicht, den Täter zu ermitteln. Am Montag erschien nun die Frau des Heilgehilfen Otto Koch aus Hoym bei der Gruben­direktion in Nachterstedt und gab an, daß ihr Ehemann den Mord an Direktor Kramer begangen habe. Koch war bis zum Jahre 1929 als Heilqehilse und Bademeister auf der Zeche beschäftigt gewesen und wegen Unregelmäßigkeiten von Kramer entlassen worden. Die Frau, die wohl ein unruhiges Gewissen und Familtenstreittgkeiten zu ihrem Schritt veranlaßt haben, hat ihre Angaben vor dem Richter wieder, holt. Otto Koch wurde sestgenommen und dem Gefängnis in Halber stadt zugeführt. Bisher bestreitet er die Tat. Die Ermittlungen haben gegen Koch schwer belastendes Material zu Tage gefördert. Die Ehefrau des Verhafteten gab bei ihrem Verhör an, daß ttir Mann die Waffe nach der Tat ln einen Mühlengraben geworfen habe. Der MUHlengraben wurde abgelassen und man fand die Waffe, ein MM iärgewehr Modell 98, an der bezeichneten Stelle vor.

Berlin, 8. Juli. Der Prioatdiskont ist für beide Sichten um je

'/s auf 3ffs Prozent ermäßigt worden.

Berlin, 8. Juli. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, find bei der gestrigen Unterhaltung des französischen Botschafters in Berlin de Margerie mit Reichsaußenminister Dr. Curtius keine Schaden­ersatzforderungen wegen der Separatistenunruhen im Rheinland ange­meldet worden.

Berlin, 8. Juli. Wie die Deutsche Allgemeine Zeitung meldet, besteht Aussicht, daß das Verbot der Landesverbände Rheinland und Westfalen-Industriegebiet des Stahlhelm aufgehoben wird. Die Auf­hebung des Verbotes soll in den nächsten Tagen und zwar noch vor dem Beginn der amtlichen Rheinlandbefreiungsfeiern erfolgen.

Berlin, 8. Juli. Wie derDemokratische Zeitungsdienst" meldet, bereitet die preußische Staatsregierung ein großes Sparprogramm vor, das im Herbst dem Staatsrat und dem Landtag als Gesetz vorgelegt werden soll. Die Maßnahme geht auf den vom Landtag angenom­menen Antrag zurück, der verstärkte Sparmaßnahmen fordert. Es verlautet, daß eine Aufhebung von rund hundert Amtsgerichten und einigen Landgerichten vorgesehen ist. Auch sollen etwa 50 Landkreise und drei Reaierungspräsidien ausgehoben werden.

Berlin, 8. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: In den Verhandlungen über die Zwischenfälle bei der deutsch-polnischen Grenze haben sich die deutsche und die polnische Regierung dahin geeinigt, den Sachverhalt durch je einen Beamten der beiden Regierungen einer gemeinsamen abschließenden Prüfung unterziehen zu lassen. Diese Kommission wird ihre Tätigkeit unverzüglich beginnen.

Berlin, 8. Juli. Der Haushaltausschuß des Reichstages führte am Dienstag die Beratung ber Osthilse zu Ende. Das Osthilfegcsetz und das Gesetz über die deutsche Ablösungsbank wurden anaenommen.

Groß-Kreutz, 8. Juli. Ein mit 16 Personen besetzter Kraftwagen wurde Heu» abend von einem aus Lehnin kommenden Zuge der Lehniner Kleinbahn kurz vor Groß-Kreutz auf einem ungesicherten Bahnübergang überfahren. Der Wagen wurde etwa 15 Meter mit­geschleppt. Eine Person wurde tödlich verletzt, während drei andere anscheinend schwere und mehrere Insaffen leichte Verletzungen erlitten.

Kalmar, 8. Juli. Nach einer beim hiesigen Flughafen einge- aangenen Meldung ist das in der Nähe von Bornholm gekenterte Flugboot gesunken. Man vermutet hier, daß die drei noch vermißten Personen in der Kabine geblieben und ertrunken sind.

Bern. 8. Juli. Am Sonntag und Montag sind in verschiedenen Gegenden der Schweiz 12 Personen beim Baden ertrunken.

Brünn, 8. Juli. In der größten Brünner Tuchfabrik Paul Beu- mark brach um B /2 Uhr abends ein Brand aus. der bald ein kata­strophales Ausmaß annahm. In ganz kurzer Zeit wurde ein drei­stöckiges und ein vierstöckiges Haus von dem Feuer vollständig ver­nichtet. Der Brand hat bereits aus die benachbarte Tuchfabrik der Brüder Stiasni übergegriffen, deren Dachstuhl bald in Flammen stand. Nach einer halben Stunde gelang es den Anstrengungen der Feuerwehr, den Brand nahezu zu lokalisieren, sodatz keine weitere Gefahr mehr besteht. Bet den ausgebrannten Gebäuden handelt es sich um ältere Bauten. Der Schaden wird aus einige Millionen Kronen geschätzt.

Paris, 8. Juli. Im weiteren Verlauf der Aussprache über das Petroleumabkommen zwischen dem französischen Staat und der fran­

zösischen Petroleumgesellschaft wurde die vom Abgeordneten Guernter gestellte und vom Handelsmintster bekämpfte Vorfrage mit 297 gegen 275 Stimmen angenommen. Die Regierung hatte nicht die Vertrauens­frage gestellt. Die Kammer wird stch nunmehr am Donnerstag mit der Rückwirkung dieses Abstimmungsergebnisses auf die Regierungs­vorlage zu beschäftigen haben.

London, 8. Juli. Unter der UeberschriftEin neuer Kciegsschrecken" bemerkt der Korrespondent des Star für Flugwesen: Großbritannien prüft, wie andere Länder, gegenwärtig die Frage, ob es möglich ist, Flugzeuge mit Geschützen auszustatten, die Granaten abseuern. Bisher hatten die Kriegsfingzeuge bekanntlich nur Maschinengewehre an Bord.

Kairo, 8. Juli. Bei einer Versammlung ägyptischer Nationa­listen kam es hier zu schweren Unruhen. Aas Automobil des früheren Premierministers Nahas Pascha durchbrach die Absperrung der Poli­zei und wollte auch die militärische Absperrung durchbrechen, wurde jedoch durch die Bajonette aufgehalten. Die Truppen gaben eine Salve ad. durch die mehrere Personen getötet wurden.

Die Elektrifizierung des Stuttgarter Vorortverkehrs.

Stuttgart, 8. Juli. Der amtlichen Mitteilung über das Ergebnis der Beratung des Verwaltungsrats der Deutschen Reichsbahngesellfchaft, die am 7. und 6. Juli in Stuttgart stattgefunden hat, entnehmen wir folgendes: Den Vorschlägen der württenrbergischen Regierung für die Verbesserung der Stuttgarter Verkehrsverhältnisse wurde zugesttmmt. Durch Hergabe eines Darlehens des Landes Württemberg unter gün­stigen Zinsbedingungen wird es möglich, die Strecke Äuüwigs- burgStuttgartEßlingen zu elektrifizieren und die Strecke Ditzingen Leonberg zweigleisig auszubauen.

Die Reichsbahn will Arbeitsgelegenheit schaffen.

Stuttgart, 8. Juli. Der Verwaltungsrat der Reichsbahn, der am 7. und 8. Juli iu Stuttgart tagte, stimmt der Reichs­regierung bei. daß im Interesse der deutschen Wirtschaft wie der mit dieser eng verknüpften Reichsbahn selbst eine möglichst wirksame Förderung der Arbeitsgelegenheit durch die Reichs­bahn geboten ist. Die begonnenen Verhandlungen wegen Be­schaffung der nötigen Mittel sollen mit Beschleunigung fort­gesetzt werden. Sobald diese Mittel gesichert sind, sollen die Aufträge erteilt werden. Auch in der letzten Zeit ist die Ein- nahmeeutwickluug der Reichsbahn ungünstig gewesen. Bon Januar bis Juni 1980 sind die Betriebseinnahmen um rund 310 Millionen R.M. hinter den vergleichbaren Einnahmen des Vorjahres zurückgeblieben. Um so dringlicher ist zu erwarten, daß die Reichsregierung im Sinne des bekannten Schreibens des Präsidenten des Verwaltungsrats neben der noch aus- stehenden Genehmigung der beantragten Personentariferhöh­ung weitere Wege zu der unbedingt nötigen dauernden Ver­besserung der Betriebsrechnung der Reichsbahn findet. Aus diesem Grunde hat der Verwaltungsrat die Frage der Güter­tariferhöhung zunächst weiter vertagt.

Start desGraf Zeppelin" zur Nordlandfahrt.

Friedrichshafen, 9. Juli. Das LuftschiffGras Zeppelin" ist heute nacht 12.05 Uhr zu feiner Nordlandfahrt aufgestiegen. An Bord befindet sich u. a. auch Knut Eckener. der seit seiner Amerikareise zum ersten Mal wieder mit dem Luftschiff fliegt. Bemerkenswert ist noch, daß am 8. Juli der Geburtstag des Grafen Zeppelin war. und daß am 8. Juli 1910 Gras Zeppelin mit dem DampferMainz" eine Reife nach Spitzbergen unter­nahm. um dort mit einem Fesselballon die meteorologischen Verhältnisse des Nordkaps zu studieren.

Die bahcrische Zugspitzbahn eröffnet.

Garmisch, 8. Juli. Am Dienstag erfolgte die feierliche Eröffnung der bayerischen Zugspitzbahn auf der Strecke bis zum Schneefernerhaus am Platt. Um 10.10 Uhr war im Reichsbahnhof Garmisch-Partenkirchen ein mit einer großen Zahl von Ehrengästen gefüllter Sonderzug eingetroffeu. der um 10.35 Uhr iu drei Abteilungen von der Zugspitzbahn nach Eibsee weilergeführt wurde und dort 11.30 Uhr eintraf. Dort erfolgte die kirchliche Weihe der Zugspitzbahn durch Kardinal Faulhaber, der dabei eine kurze Weiherede hielt. Im Anschluß daran erfolgte die Abfahrt der Sonderzüge vom Bahnhof Eib­see nach dem Schneefernerplatt. Um 13.40 Uhr fand, nachdem alle Gäste zur Eröffnungsfeier angekommen waren, im Schnee­fernerhaus ein Frühstück statt. An der Eröffnungsfeier nahm mit zahlreichen anderen Ehrengästen auch der bayerische Mini­sterpräsident Dr. Held teil, der im Schneefernerhaus das Wort ergriff, um die Bedeutung der bayerischen Zugspitzbahn zu würdigen.

Die neue Bahn geht einstweilen bis zum sogenannten Platt des Schneeserners. 2650 Meter hoch. Die Endstrecke bis zur 2950 Ale der hohen Gipfelstation soll im November dieses Jahres fertig werden, und zwar als Seilschwebebahn, die eine Steigung von 500 v. H. in 4 Minuten überwindet. Auf dem Platt bietet jetzt schon ein mehrstöckiges Holzhaus Unterkunft und Verpflegung, aber keine Uebernachtung. Für einen großen Gasthof mit 360 Betten ist mit den Unterkellerungsarbeiten begonnen worden. Die Fahrt dauert knapp 2 Stunden, je die Hälfte bis Eibsee und bis zum Platt. Sie geht mit kurzen Aufenthalten ohne Umsteigen durch bis Eibsee, von dort auf der Zahnradstrecke mit 9 Kilometer Geschwindigkeit bei 118 und 250 v. H. Steigung. Die letzte halbe Stunde fährt die Bahn durch den in 1650 Meter Höhe beginnenden, 4,5 Kilo­meter laugen Tunnel, in dem eine Steigung von 1000 Meter überwunden wird. Die bequemen, weißblan gestrichenen Wagen haben 60 Sitzplätze. Die Fahrt kostet einfach 17.50 Mark, hin und zurück 26 Mark. Zum Vergleich sei erwähnt, daß die öster­reichische Seilschwebebahn, die von Ehrwald aus kühn empor­steigt, in 16 Minuten zum Gipfel führt und 10 Mark hin und zurück kostet. Daß auf einen Berg zwei Bahnen gehen, qt gewiß verwunderlich. Die Oesterreicher waren im Jahre 1924 dem baherifckien Plan zuvorgekommen. Dieser wurde aber 1W8 doch in Angriff genommen, um den durch die Zugspitze angezogenen Verkehr diesseits der Grenze zu halten. Der Wettbewerb chürtzte sich auch auf die Erwägung, daß die mit einer Seilschwebebahn bewirkte rasche Ueberwindung eines sehr großen Höhenunterschieds nicht jedermann bekömmlich sei, und daß eine Zahnradbahn zahlenmäßig größere Beförderungs­möglichkeiten biete und bei zeitweise starkem Verkehr die unan­genehmen Wartezeiten überflüssig seien. Die Züge haben von Garmisch aus 1 bis 6 Wagen, für die Zahuradstrecke wird her Zug geteilt in je 2 Wagen mit einer ZahnraLlokomotivo Es können stündlich drei solcher Doppelzüge Verkehren und somit 720 Personen befördert werden. Ob das großartige Werk nicht nur die Technik loben, sondern auch den rechnenden Unter­nehmer befriedigen wird, bleibt abzuwarten. Die Pläne stam­men von schweizerischen Ingenieuren. Das Kapital der Gesamtaufwand wird auf 20 Mill. Mark geschätzt ist zu drei Fünfteln von der Allgemeinen Lokalbahn und Kraft­werke A.G. in Berlin und zu zwei Fünfteln von der AEG. iu Berlin aufgebracht worden. Die Bauleitung hatte die AEG., die die vollständige elektrische Ausrüstung lieferte. Der elektrische Strom kommt von den Jsarwerken. Daß die Bau­zeit, die im August 1928 begann, verhältnismäßig kurz war, ist wesentlich dadurch ermöglicht worden, daß die Tunnelboh- ruug nicht in einem Zug im Innern in die Höhe getrieben, sondern an mehreren Stellen in die Nähe der Außenwände geführt würde, so daß von dort durch Zugangsstollen gleich­zeitig gebohrt werden konnte. An dem Unternehmen waren zeitweise bis zu 1400 Arbeiter beschäftigt. Acht tödliche Un- glücksfällc sind vorgekommen, davon 5 eigentliche Bauunfälle,