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Waldsee, 6. Juli. (Ertrunkeir.) Eine überaus traurige Botschaft wured der Witwe Fricker in Unterurbach zuteil. Sie erhielt aus der Schweiz, wo ihr 21 jähriger Sohn Otto als Malergehilfe beschäftigt war, die Nachricht, datz dieser beim Baden ertrunken sei.

Baden.

Psullendorf, 7. Juli. Die 31 Jahre alte Frau Leim Boll, die ihrem Mann, dem Fuhrunternehmer Paul Boll beim Kiesfahren half, wurde von einer eiustürzeuden Kieswaud ver­schüttet und erstickte. Obwohl das 5 Jahre alte Kind in der Mhe war und sofort Hilfe herbeiholte, konnte die Bedauerns­werte nur als Leiche geborgen werden.

Singen a. H., 6 . Juli. Heute nachmittag 6 llhr zog von Südosten kommend ei» schweres Unwetter über die Hohen­twielstadt und den Hegau. Ein wolkenbruck>artiger Regen ging

Stunden lang über die Stadt und die Umgebung nieder. An der Eisenbahnunterführung bei Engen stauten sich die Wasser so stark, datz die Fußgänger die Straße nicht mehr passieren konnten, sondern zu Hunderten auf den nahen Wiesen stehen bleiben mutzten. Kraftfahrzeuge konnten sich nur mit Blühe den Weg bahnen. In Tengen hat der Regen die Ltratzen aufgerissen. Die Bauern hatten alle Blühe, das Wasser aus Leu Wohnungen und aus den Ställen zu schaffen und das Pich zu retten. Zwischen Fützen und Weizen wütete das Un­wetter furchtbar. Die gut geteerten Stratzen wurden auf- gerissen und machten ein Passieren unmöglich. In Fützen steht die ganze Ortschaft unter Wasser. Der in Feldern, Wiesen, Gärten und Obstanlagen angerichtete Schaden ist ausserordent­lich gross. Seit Jahrzehnten wütete in dieser Gegend ein Unwetter nicht mehr mit einer solchen Gewalt wie heute.

Vermischtes.

Setbstentzündund des Heustocks. Die Zahl der Brände, die auf Selbstentzündung des Heus zurückzuführen sind, mehren sich. Verschiedentlich mußten schon Heustöcke, die uereits braun aesärbt waren und deutlich die Spuren der drohenden Selbst­entzündung zeigten, umgesetzt werden. Der Grund der stärkeren Gärung des Heus liegt darin, datz das Futter Heuer beim Schnitt sehr vvllsaftig und fett war und bei der heißen Tem­peratur sehr schnell eingebracht -wurde. Die Landwirte tun daher gut, ihre Henstöcke mit größter Sorgfalt und in regel­mäßigen Zeitallschnitten genau nachzusehen und zu überwachen.

Reineke Fuchs. In Scheidegg drang in der Nacht ein Fuchs in eine Hühnerfarm ein und biß alle vorhandenen 120 Hühner und etliche Enten tot.

Zaubere Kurgäste. Die beiden ledigen Dienftknechte Rie­mer aus Memmingen und Tchmid aus München schlichen sich in Abwesenheit der Hausbewohner in den Einödhos des Land­wirts Straub in St. Johann bei Erkheim ein und erbeuteten über 50 Mark Bargeld. Bei einem früheren Einbruch ebenfalls bei einem Landwirt fielen ihnen 530 Mark in die Hände. Mit diesem Geld leisteten sich die sauberen 'Gesellen einen Kur­aufenthalt in Oberstdorf, bis das ganze Geld restlos auf- gebraucht war.

Amtliche Revision im Storchennest. In einem Iöachbardors von Bransckfe im .Hannoversäum machte ein Hofbesitzer die Wahrnehmung, daß ihm fortgesetzt auf einer Wiese in der Hafenniederung zum Bleichen ausgelegte Wäschestücke ver­schwanden. Es wurde angenommen, daß die Wäsche in früher Morgenstunde von einem Dorfbewohner gestohlen würde, doch war es nicht möglich, den Täter festzustellen; aus den Storch, der ini Wiesengrunde harmlos nach Futter suchte, hatte nie­mand Verdacht. Da sah zufällig eine Hofbesitzersrau eine un­heimlich; Erscheinung in der Luft, von wÄcher sie nur ein langes, flatterndes Gewand erkannte, das in einem im Dorf befindlichen Ttrochennest verschwand. Der Gemeindevorsteher wurde benachrichtigt und ordnete eineHaussuchung" auf dem Dachfirst des Hau-ses an. Der Dieb war der Storch, man war nicht wenig überrascht, ein molliges, großes Nest, das aus allerlei Gestrüpp und Leinwandstücken von dem Langbein her­gerichtet war, vorzufinden.Beschlagnahmt" von der Dorf- obrigkcit wurden ein Männcrhemd, ein Frauenhemd, zwei Kinderhemdchen, 5 Taschntücher und 3 Handtüchr. Der Spitz­bube stand bei der Revision seiner Wohnung auf einem Nach­bardach und klapperte, vermutlich eine Verteidigungsrede. Das Gericht" trat zusammen, der Kläger beantragteTod durch Erschießen". Mit Rücksicht aber daraus, datz sich unter dem Raub zwei Kinderhemdchen befanden, die der Gevatter bei Be­sorgung seiner Obliegenheiten wahrscheinlich gleich mituehmeu wollte, erfolgte seine glänzende Freisprechung.

Zu den Lübecker Todesfällen. Direktor Haendel vom Reichsgesundheitsamt erstattete vor einem großen Kreis von Pressevertretern Bericht über den Stand der von ihm geleite­ten Untersuchungen über das Lübecker Kindersterben. Die Ar­beiten haben nach zu keinem Endergebnis geführt. Das wird vielmehr frühestens in I Wvchen zu erwarten fein. Die Untersuchungen erstreckten sich auf 3 Punkte: Es gilt nämlich erstens scstzustellen, ob durch die Verwendung anderer als der bei Calmette üblichen Nährböden für die Ealmettekulturen in Lübeck eine Virulenzsteigeruiig eingetreten ist. Dann mutz ermittelt werden, ob etwa eine Vertauschung von Kulturen vorgekommen ist und zuletzt ob eine Vermengung von virulen­ten Teilen mit den Ealmettebazillen, also eine Verunreinigung, stattgefunden hat. Professor Deycke hat in der Tat, wie ihm vor längerer Zeit vorgeworfen worden ist, die zur Impfung benutzten Aufschwemmungen der Calmette-Kulturen nach dem ersten Todesfall fortwerfen lassen, nicht aber sind die Kulturen selbst vernichtet worden, so daß die mit der Untersuchung betrauten Stellen nicht annehmen wollen, datz eine Ver­tuschungsabsicht beim Leiter des Lübecker Krankenhauses Vor­gelegen hat. Auch sonst haben die Lübecker Behörden alles not­wendige Material dem Reichsgesundheitsamt bereitwillig zur Verfügung gestellt, lieber das Calmette-Versahren> selbst wird das Reichsgesundheitsamt ebenfalls erst ein abschließendes urteil sich zu bilden vermögen, wenn die Untersuchungen be­endet sind. Allerdings hat' man bereits im Jahre 1927, als hier das erste Mal das Calmette-Verfahren begutachtet werden sollte, die Aerzte vor einer Anwendung gewarnt. Dessen un­geachtet sind aber seitdem in Berlin, Breslau und Ostpreußen Galmette-Fütteruugeu erfolgt, zum Unterschied von Lübeck aber nicht generell, sondern nur an ausgewähltem Kinder­material. Todesfälle sind nicht eingetreten.

Gattenmord und Versicherungsbetrug? Die Berliner Kri­minalpolizei verhaftete am Freitag den Kaufmann Kouraü

aus Schmargendorf unter dem Verdacht, datz er am Tod Inner Frau schuld sei.' Wie Berliner Blätter dazu ergänzend melden, war der Verhaftete am 16. Juni bei der Polizei mit der Meldung erschienen, datz seine Frau einer Gasvergiftung Mm Opfer gefallen sei. Nach einiger Zeit tauchten jedoch Gerüchte auf. datz nicht alles niit rechten Dingen zugegangen mn soll, besonders da Frau S. mit 20000 Mark gegen Unfall mit tödlichem Ausgang versichert war. Der Verhaftete bestrei­tet jede Spur.

^ Wieder ein Drahtseilanschlag. Ans der Landstraße zwischen valzwedel und Brome entdeckten zwei Kraftwagenfahrer ans osenbüttel und Gifhorn im Scheinwerferlicht ein quer über

die Stratze gespanntes Seil. Durch scharfes Bremsen konnte der Wagen dicht vor dem Hindernis zum Stehen gebracht werden. Es wurde fcstgestellt, daß es sich um ein aus vielen Drähten bestehendes Seil handelte, das kunstgerecht mit Schif­ferknoten an Chausseebäumen beiderseits der Straße angebracht war. Die zuständige Landjägerstelle wurde verständigt. In einem nahen Roggenfeld konnte deutlich die Stelle erkannt werden, wo die Verbrecher auf der Lauer gelegen haben müssen; sie selbst sind in der Dunkelheit entkommen.

Ein nobles Paar. DerParis Midi" berichtet von einer eigenartigen Hochzeitsfeier zwischen den beiden prinzlichen Häusern Brogkie und Bourbon. Die Prinzessin Amidee de Broglie soll dieser Tage in aller Stille mit dem Prinzen Don Louis de Bourbon in den Ehestand getreten sein. Was die Aristokratie an dieser Hochzeit besonders erregt habe, sei nicht nur die Tatsache, daß die Braut 73 und der Bräutigam 10 Jahre zähle, sondern vor allem der Umstand, daß Don Louis de Bourbon jener famose spanische Grande sei, der vor einigen Jahren wegen mehrfacher Zechprellerei in Frankreich verurteilt wurde und nur durch das Eingreifen des Königs Alfons aus seinen schlimmsten Schulden gerettet werden konnte.

Das Erdbeben in Indien. Das Erdbeben in Indien hat an den Eisenbahnlinien großen Schaden ungerichtet. Der Verkehr wird teilweise mindestens 2 Wo Mn unterbrochen sein. Auf einer Strecke sind 5 Brücken schwer beschädigt worden. An einer Stelle wurde der Schienenst»ang auf eine Länge von 32 Kilonietern durch das Erdbeben verlegt.

Tie Landung der Dauerflieger. Wie aus Chicago gemeldet wird, waren die Dauerflieger Gebrüder Hunter zu landen gezwungen, weil die Oelventile und die Oelleitung ihres Flug­zeuges verstopft waren- Insgesamt haben die Flieger eine Strecke von 66 360 Kilometern zurückgelegt, wobei 223 mal Ver­bindung mit dem Brenustoffversorgungsflugzeug aufgenom- meu wurde, das von 2 weiteren Brüdern Hunter geführt wurde. Tie Dauerflieger verbrauchten während ihres Rekord­fluges 30 520 Liter Gasolin und 1600 Liter Oel. Die beiden Flieger Hunter waren völlig erschöpft. Sie blieben minuten­lang regungslos, bevor sie schwerfällig und ihrer Beine kaum mächtig aus der Kabine traten. Sie waren über und über mit Fett beschmiert. Ihre Gesichter waren hohläugig. Die Flieger machten einen völlig schlaftrunkenen Eindruck. Bei der Kraft­probe zwischen menfchliclfem und technischem Element hatte die Technik die Oberhand behalten. Das Flugzeug hätte noch mehrere Tage stand gehalten, während die Brüder in dem erschöpften Zustand nicht mehr die Energie auszubringen ver­mocht hätten, um die Reparatur an der Oelzuführung durch­zuführen. Sie landeten unter dem frenetischen Jubel der Zuschauer.

Handel» Verkehr und Volkswirtschaft

Stuttgart, 7. Juli. (Landesproduktenbörse.) Die fest mehreren Wocknn anhaltende Trockenheit und Hitze läßt Befürchtunqen für die zur Reife neigende Ernte aufkommen. Trotzdem konnte sich auch in abgelausener Woche noch keine festere Stimmung auf dem Getreide- markt durchsetzen, da die Mühlen nach wie vor über schlechten Mehl- abiatz Klagen. Die Umsätze erstrecken sich auf Deckung des lausenden Bedarfs. Es notierten je 100 Kg.: Auslandsweizcn 3133 (letzter Markt uno), württ. Weizen 29.5030 (unv). Roggen 17.5018 (unv.), Hafer 1616,50 (15.7516.25), Wiesenheu neue Ernte 56 Kleeheu neue Ernte 66.50 (unv ), drahtgepreßtes Stroh 34 (unv ), Weizenmehl 45.7546.25 (45.50-46), Brotmehl 33.75-34.25 (33.50 bis 34). Kleie 7.508.50 (6.507) MK.

Neueste Nachrichten-

Freiburg, 7. Juli. Im Oberrheintal im südöstlichen Schwarz­wald unv im Bodenseegebiet gingen gestern nachmittag starke Wolken­brüche mit Hagelschlag nieder. Sie richteten in Feld und Flur sowie in den Ortschaften umfangreichen Schaden an. Der Telephonverkehr erlitt erhebliche Unterbrechungen durch Sturmschäden. In der Donau» cschinger Gegend schwollen die nach dem Rhein zu fließenden Bäche stark an und setzten in dem kleinen Ort Fützen den größten Teil der Häuser unter Wasser. Gleiches geschah im Hegau, besonders in Engen. In Ueberlingen am Bodensee entwurzelte der Sturm zahlreiche Bäume, darunter eine Jahrhunderte alte Libanonzeder. Verschiedentlich wurden Dächer von den Häusern abgedeckt. Der Schaden, besonders an den Gebäuden, ist sehr groß. Das Unwetter war das schwerste, das bisher in diesem Jahre über Obecbaden und das Bodenseegebiet nieder­gegangen ist.

Nürnberg, 7. Juli. DieFränkische Tagespost" berichtet, daß die Staatsanwaltschaft Fürth gegen den nationalsozialistischen Studen­ten Sunkel ein Ermittlungsverfahren eingeleitet hat. Sunkel hat bei der Enthüllung des Gefallenendenkmals der Universität Erlangen in einer Ansprache ausgeführt:Dik'Beseitigung des heutigen Staates ist unser oberstes Gebot".

Trier. 7. Juli. Nach den ersten Schadensfcststellungen hat ein schweres Hagelwetter, das am Samstag nachmittag das Ruwertal heimsuchte, große Verwüstungen angerlchtet. Aus der staatlichen Do­mäne Avelsberg und in dem Weinorte Casel wird mit einer völligen Vernichtung der Ernteauesichten gerechnet: in den Nachbarorten sollen etwa 2530 Prozent der Ernte vernichtet sein. In Casel wurden vom tzagelschlag zahlreiche Dächer beschädigt und Fensterscheiben zer- kümmert. Die zu Tal schießenden Wassermafsen rissen in den Wein­bergen derart viel Geröll mit, daß in den Tälern der Boden davon bedeckt war. In den Weingärten sieht man Furchen von einem halben Meter Tiefe und zahlreiche Reben wurden mit den Pfählen aus dem Boden gespült.

Leipzig, 7. Juli. In der Reoisionsverhandlung lm Iorns-Pro- zeß vor dem Reichsgericht beantragte der Vertreter des Angeklagten, Professor Sinzheimer. die Revision des Nebenklägers zurückzuwcisen. Zur allgemeinen Ueberraschung erklärte er sodann, daß er die Revision desjAngeklagten Bornstein zurückziehe. ReichsanwaltFcisenberger stellte nach langen Ausführungen seinerseits den Antrag, auf die Revision des Nebenklägers das Urteil auszuheben und die Sache zur neuerlichen Verhandlung und Entscheidung an die Bortnstanz zurückzuweisen.

Leipzig, 7. Juli. In der Reoisionsverhandlung des Falles Jörns vor dem 2. Strafsenat des Reichsgerichts verkündete Senatspräsident Dr. Witt heute nachmittag nach dreistündiger Beratung folgendes Ur- teil: Die Revision des Angeklagten Bornstein wird verworfen. Durch die Revision des Nebenklägers Jörns wird das Urteil aufgehoben uno die Sach« zu neuer Verhandlung an dir Vorinstanz zmückge- wiesen.

Berlin, 7. Juli. Im Reichstag wurde heute zunächst das vor­läufige deutsch-rumänische Handelsabkommen nach kurzer Debatte gegen die Stimmen der Rechten in zweiter und dritter Beratung angenommen. Darauf folgte die Beratung der Deckungsvorlagen der Reichsregierung, verbunden mit der zweiten Beratung des Haushalts des Reichsfinanzministeriums. Die Debatte wurde durch eine Rede des Reichsfinanzministers Dietrich über die Deckungsoorlagen einge- leitet. Sie zog sich bis 7 Uhr hin. Dann wurden, da keine Wort­meldung mehr vorlag. die Deckungsvorlagen dem Steuerausschuß überwiesen. Das Haus vertagte sich auf morgen. 3 Uhr, zur Beratung des Haushalts des Rcichsfinanzministeriums.

Berlin, 7. Juli. Wie wir von gut unterrichteter Seite hören, hat der deutsche Außenminister in seiner heutigen Unterredung mit Botschafter de Margerte selbstverständlich die Gewalttaten verurteil», dabei aber daraus htngewiesen, daß sich der Umfang der Ausschrei­tungen psychologisch aus dem erneuten Ausbruch der Leidenschaften über das hochverräterische Treiben der Separatisten erklärt. Der Reichs- außenminister hat dann des weiteren dargelegt, welche Maßnahmen die Reichsregierung von sich aus und auf ihre Veranlassung die Landesbehördrn zur Durchführung der Amnrstievrreinbarungrn er- griffen haben.

Berit«, 7. Juli. Gegenüber den Mittellungen von Pertinax im Echo de Paris, nach denen der französische Botschafter in Berlin, de Margerie. Vorstellungen gegen die Reise des Reichspräsidenten zu den Befreiungssetern im Rheinland erhoben oder Bedenken geäußert habe, erfahren wir von unterrichteter Seite, daß diese Mitteilungen unrichtig sind. Der französische Botschafter hat lediglich im Intereffe der Weiterpflege guter deutsch-französischer Beziehungen gebeten, im Programm dieser Feiern alles zu vermeiden, was diese Beziehungen stören oder beeinträchtigen könne.

Berlin, 8. Juli. Zu den Meldungen über einen angeblichen Widerruf der Geständnisse des Massenmörders Peter Kürten erfährt der Bochumer Mitarbeiter des Lokalanzeigers von zuständiger Stelle, daß von einem Widerruf Kürtens noch nicht gesprochen werden kann. Noch am Freitag nachmittag fand eine eingehende Vernehmung Kürtens durch Kriminalrat Momberger, den Chef der Düsseldorfer Octsinspektion, statt, bei dem Kürten weiter ihn selbst belastende Aus- sagen machte. Die Kriminalpolizei weist daraus hin. daß vom Tage der Verhaftung Kürtens das Bestreben der vernehmenden Beamten dahin ging, die Selbstgeständnifle so weit wie möglich außer Acht zu lassen. Eine Zurücknahme von Geständnissen durch Kürten würde ohne jede Bedeutung sein, da ihm die einzelnen Fälle einwandfrei nachgewiesen werden konnten.

Kiel, 7. Juli. Zum Besuch des im hiesigen Hafen liegenden amerikanischen Geschwaders ist der amerikanische Botschafter in Berlin, Sockelt, hier eingetroffen. Etwa 100 Offiziere, Unteroffiziere und Mannschasten des Geschwaders begaben sich heute vormittag, einer Einladung der Städte Hamburg und Bremen folgend, im Kraft­wagen nach den beiden Hansastädten, wo ihnen zu Ehren offizielle Empfänge durch die Senate statifinden werden. Am Nachmittag findet auf dem KreuzerKönigsberg" ein Bordfest statt.

Helsingfors, 7. Juli. Die kommunistischen Abgeordneten, die seinerzeit entführt worden waren, sind in der vergangenen Nacht von den Entführern der Polizei ousgeliefert worden. In der letzten Nacht brachen in Rovaniemi im Bahnhofmagazin und in der Stadt zwei Brände aus, die, wie die Blätter behaupten, auf Brandstiftung der Kommunisten zurückzuführen seien. Der entstandene Schaden beläuft sich auf 2 Millionen finnische Mark.

Helsingfors, 7. Juli. Bei der großen, stark religiös gefärbten, antikommunistischen Kundgebung der Lappo-Leute wurde der Regie­rung das Vertrauen ausgesprochen.

Rom, 7. Juli. Italien erklärt sich grundsätzlich mit der Pan- europa-Idee einverstanden, weist aber darauf hin, daß der Gedanke der Abrüstung von Briand zu wenig berücksichtigt worden sei.

Mexiko, 7. Juli. Bei den Kongreßwshlen in Mexiko, die im allgemeinen zugunsten der Regierungskandidaten ausfielen, kam cs an mehreren Orten zu schweren Zusammenstößen. In Mexiko Stadt allein wurden fünf Personen getötet und 30 verletzt.

Staatspräsident Dr. Bolz spricht vor Studenten.

Stuttgart, 7. Juli. Freitag abend hielt Staatspräs. Dr. Bolz in der Aula der Technischen Hochschule vor der Studentenschaft einen Vortrag über die Reichsreform. Er bekannte sich dabei als grundsätzliclier Anhänger der Reichsreform, weil die gegen­wärtige Reichsgliederung von der jungen Generation nicht mehr verstanden werde. Der Staatspräsident erläuterte dann die vom Verfassungsausschutz der Länderkonserenz angenom­menen Vorschläge und sprach sich gegen die Tendenz der Gleich­macherei und Schematisierung, aber auch gegen eine Ueber- stürzung der Reform und gegen ihre irreführende Begründung mit Ersparnismöglichkeiten aus. Während des Vortrags wurde der Staatspräsident mehrfach durch spontane Beisallsäuße- rungen unterbrockien.

Der Reichspräsident an die badische Regierung.

Berlin, 7. Juli. Der Reichspräsident hat aus das von der Befreiungsfeier in Kehl an ihn gerichtete Telegramm wie folgt geantwortet:Staatspräsident Dr. Schmitt, Karlsruhe. Der badisclien Landesregierung sowie der Stadt Kehl und ihrer Bevölkerung danke ich für das mir anläßlich der Befreiungs- seier übermittelte Treuegelöbnis. Ich erwidere Ihre Grüße mit dem herzlichsten Wunsche, Laß der nun wieder mit uns vereinten Stadt Kehl eine glückliche Zukunft beschieden sei- (gez.) v. Hindenburg, Reichspräsident.

Die Ausschreitungen gegen Separatisten im Rheinland.

Berlin, 7. Juli. Wenn französische Zeitungen bemüht sind, die spontanen Ausschreitungen einzelner Bevölkerungsteile im Rheinlande gegen als Separatisten bekannte Persönlichkeiten - Ausschreitungen, die übrigens von allen ernsthaften deut­schen Zeitungen verurteilt worden sind als eine Verletzung der mit den ehemaligen Besatzungsmächten abgeschlossenen Amnestieabkommen auszulegen, so ist nach Auffassung hiesiger maßgebender politisclier Kreise ein solches Verfahren als durch­aus abwegig zu bezeichnen. Es handelt sich um plötzlich aus­getauchte kleinere Tumulte, die nicht vorauszusehen waren und deren möglichst schnelle Unterdrückung zunächst Ausgabe der lokalen Polizeibehörden-war, ans die bekanntlich die Reichs­regierung keinen unmittelbaren Einfluß nehmen kann. Die Polizeiorgane haben übrigens selbstverständlich alles getan, um der Bewegung so schnell wie möglich Herr zu werden, obwohl der staatlichen Polizei diese Aufgabe wesentlich durch den Umstand erschwert war, daß ihre Mannschastsbestände eben erst in das geräumte Gebiet. eingerückt und weder mit den örtlichen Verhältnissen, noch mit der Bevölkerung ausreichend vertraut waren. Zu den in einzelnen Pressemeldungen aus- getauchten Gerüchten, daß von französischer Seite Entschädi­gungsforderungen wegen der Ausschreitungen geltend gemacht worden seien, wird in maßgebenden Kreisen daraus hingewie­sen, daß eine vertragsrechtliche Grundlage für die Erhebung dieser Forderungen seitens der französischen Regierung nicht gegeben sei.

Was Dietrich fordert.

Berlin, 7. Juli. 'Reichssinanzminister Dr. Dietrich begann seine Ausführungen vor dem Reichstag mit einem Dank an seinen Vorgänger und weist nach einem kurzen Ueberblick über die Entwicklung der Reichssinanzen in der letzten Zeit auf den ungedeckten Fehlbetrag des Haushalts hin, der be­kanntlich 165 Millionen R.M. beträgt. Die Ursachen dieses Fehlbetrags seien ausschließlich in der wirtschaftlichen Ent­wicklung der letzten Monate zu suchen. Wenn die Arbeitslosen­versicherung wirklich ihre Aufgabe erfüllen und demgemäß den Arbeitslosen die ihnen Anstehenden Ansprüche befriedigen würde, dann wäre das größte Unsicherheitsmoment auf der Ausgaben- seitc des Reickies verschwunden. Dazu komme die Konjunktur­empfindlichkeit auf der Einnahmeseite, insbesondere hinsichtlich der Umsatzsteuer, der Beförderungssteuer und der Lohnsteuer. Der Minister geht dann des näheren auf die Deckungsvorschläge ein. Was die von der Regierung beabsichtigte Einsparung von 100 Millionen an den Haushaltsausgaben angehe, so werde es unter den Ressorts noch einen harten Kampf geben. Er habe aber die tatsächliche Einsparung dieser 100 Millionen zur Vor­aussetzung feines Verbleibens im Amte gemacht. Nicht zu­geben könne er, daß im gegenwärtigen Moment weitere sofort wirkende Ersparnismöglichkeiten beständen. Der Minister setzte sich dann im einzelnen inft den Sparvorschlägen des Hansa-Bundes auseinander. Die vom Hansa-Bund geforderte Streichung des Reichsbeitrages an die Invalidenversicherung und der Ueberweisungen aus der sogenannten lex Brüning seien nickst zu verantworten, lieber den Vorschlag des Bundes,