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Der Lnztäler
Knzeiger für Sas Lnztal unv Umgebung.
Amtsblatt für Sen Vberamlsbezirk Neuenbürg.
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N 152.
DmuerslU den 3. Juli MO.
88. Jahrgang.
Landau, 1. Juli. Nach amtlichen Auszeichnungen haben die Leparatisten mährend ihres unheilvollen Wirkens in der Pfalz 11 Personen getötet, etwa 250 verwundet, über 1000 Personen der Freiheit beraubt und 176 Personen ausgewiesen. 2azu kommen zahlreiche Fälle schwerster Mißhandlung, Plünderungen, Einbruchsdiebstähle und anderes mehr. Der Sachschaden, den die Separatisten in der Pfalz durch Plünderung und Raub verursachten, wird von amtlicher Seite aus rund MM Goldmark geschätzt.
Trier, 2. Juli. In einer Sondersestsitzung der Stadtverordnetenversammlung des befreiten Trier wurde am Dienstag morgen dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz, Dr. Fuchs, der Ehrenbürgerbries überreicht. Die Trierer Stadtverordneten haben gleichzeitig beschlossen, auch dem Reichspräsidenten von Hindenburg das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Ae Urkunde wird ihm anläßlich seiner Anwesenheit in Trier Ende Juli überreicht werden.
Die Kehler Befreiungsfeicr.
Kehl, 2. Juli. Bürgermeister Dr. Luthmer hielt anläßlich der Befreiungsfeier folgende Rede, die wert ist, für spätere Jahrhunderte festgehalten zu werden. „Wir sind frei, liebe Mitbürger, wir sind frei! In hunderttausend jubelnden Akkorden verbindet sich das feierliche Geläute unserer Glocken mit dem aller Kirchen im weiten deutschen Vaterland. Was wir anfangs kaum zu hoffen wagten, was wir in 11 Ls schweren Jahren äußerster wirtschaftlicher Not und seelischer Bedrängnis mit heißem Herzen ersehnten, unsere Gebete, die wir in stillen Nächten zum Sternenhimmel emporsandten: Herr, mach uns frei — sie sind erfüllt: Ja, wir sind frei! In diesem Augenblick ist der Krieg zu Ende. Noch dröhnt in unseren Ohren das dumpfe Rollen der Eisenbahnzüge, die über die Brücke Millionen deutscher Männer zur Schlacht führten, noch klingen in uns die fröhlichen Soldatenlieder: In der Heimat, in Är Heimat, da g-ibtts ein Wiedersehen. Unsere Hossungen jener stolzen Tage der Vaterlandsliebe, sie sind zunichte geworden. Der Sieg ward nicht unser. Ein armes Volk sind wird geworden, und die Schatten und Wolken schwerer Not haben sich über uns gesenkt. Durch die Worte des Bürgermeisters und durch die Seelen der Tausende zitterte Wehes Leid, als die Musik leise und zartverhaltend die alte, innige Toldatenweise „Ich hatt' einen Kameraden" erklingen ließ und die folgenden Worte des Redners musikalisch untermalte: Zu tiefer Trauer denken wir heute in dieser weihevollen stunde der schweren Opfer, die die letzten 16 Jahre von uns gefordert. Wir denken unserer Toten, der Millionen deutscher Männer, die draußen sterben mußten, damit wir, damit die Heimat leben könne, wir gedenken in dieser Kehler Gedenkseier besonders der vielen hundert Kehler Bürger, die für uns ihr Leben hingegeben haben. Wir gedenken der Frauen, die in jenen Jahren ihr Herzblut gaben, wir gedenken der Männer, der Familien, die von Haus und Hof Vertrieben wurden, um ihres Deutschtums willen, wir gedenken auch der verlorenen Gebiete in Ost und West und grüßen unsere Brüder in Danzig b>ie im Saargebiet mit einem treuen deutschen Gruß. Schwere 5ahre.liegen hinter uns, seit an jenem 30. Januar 1919 die französischen Truppen hier einmarschierten. Wieviel stille Tränen sind in jenen Tagen vergossen worden, Tränen der Trauer und, wahrlich auch heimlich, Tränen der Wut. Wir wollen m diesem feierlichen Augenblick nicht mehr all die schweren stunden lebendig werden lassen, als die Wohnungen beschlagnahmt, unser Hafen besetzt, die Presse mit Zensur belegt wurde, jene Tage, als deutsche Bürger in französische Gefäng- mhe wandern mußten. Wir wollen in diesem Augenblick nur stolz ins deutsche Land Hineinrufen: Nun habt Ihr uns endlich wieder, nun sind wir wieder Euer, nnd wir kommen reinen Herzens zu Euch! Za, liebe Mitbürger! Nie war ich in meinem Leben stolzer, nie war ich glücklicher, nie war ich ' mm, als in dieser langersehnten Stunde, wo ich sagen und Menne,,, und danken darf: Unsere Bevölkerung ist in diesen ochren äußerer und innerer Not nicht zerbrochen worden, wo 'ch von Euch lieben Mitbürgern, weit ins deutsche Land Meinrufen darf: Ihr habt Euere deutsche Ehre gewahrt, Ihr Md in tiefstem Herzen rein, Ihr seid deutsch geblieben. Und wenn einst in späten Tagen die Geschichte dieser Besatzungs- M. ^schrieben wird, dann soll sie in leuchtenden Lettern ab- Mießen mit der Feststellung: Die Kehler Bevölkerung ist »eu gewesen! Dieser Dank, den ich allen meinen Mitbürgern «Mit abstatte, das Bekenntnis, daß Verwaltung und Bür- Mtchaft gemeinsam schwerste Not getragen haben, soll uns me mp unsichtbarem Bande auch für die Zukunft verbinden, s?, laßen wir fallen den Gedanken an dunkle Vergangenheit; neu wir stark im Glauben an unsere, an Deutschlands Zu- lckr nicht zerbrochen werden konnten in Zeiten
Memmster Bedrängnis, so wollen wir mutig und mit aller > rast Mitarbeiten am Wiederaufbau des Vaterlandes. Wir "icht mit leeren Worten, denn wir haben unsere Kraft bewiesen. Ja, lassen wir leere Worte! Die Lippen das Herz sprechen will. Nnd so lassen Sie mich ucy danken aus vollem Herzen unserem Badnerland, unserer
Regierung, die uns nicht im Stich gelassen Ml. Lagen Sie mich danken der Reichsrogierung, die in mühe- Uer, vaterländischer Arbeit erreicht hat, daß wir jetzt schon ^st 1935 den gallischen Hahn haben verschwinden ün-l Lassen Sie mich dankend gedenken der Männer, die ?- treu waren wie Stresemann. Diese vaterländische Arbeit Vorbild. Wir wollen unserem Vaterlande eine Zukunft erarbeiten. Wir wollen jeden Tag unser „ «ufs neue bekennen und erleben, Werl wir an
m Deutschland glauben. Nnd aus dieser tiefnationalen Ge- . "Ung heraus fordern wir auch Verständnis für unsere Stel
lung als äußerste Grenzwacht deutscher Kultur und deutschen
Geistes, aber auch als Wacht au der Brücke, die zur friedlichen Verständigung der Völker führt. In den stolzesten Zeilen des mittelalterlichen Straßburgs, in den Zeiten der höchsten Blüte der Selbstverwaltung, versammelte sich alljährlich die Bürgerschaft der Stadt, geteilt in ihre einzelnen Zünfte, vor dem hohen Rate ihrer Stadt. Sie schwuren vor dem hohen Münsterportal ihrer Heimat, ihrer Obrigkeit Treue. Lassen Sie uns an diesem Abend ein Gleiches tun: Lassen Sie uns dem Vaterlande sagen, daß wir ihm dienen wollen. Lassen Sie uns dem deutschen Volke zurufen, daß wir Mitarbeiten wollen an seiner glücklichen Zukunft, die auch unsere glückliche Zukunft bedeutet. Und lassen Sie uns der Regierung in Karlsruhe, wie der berehrungswürdigen Gestalt unseres Reichspräsidenten, dem Vater des Vaterlandes, Treue geloben." Viel tausend Arme reckten sich zum Schwur der Treue und aus viel tausend Kehlen schwoll das Deutschlandlied über die Kronen der Kastanienbäume empor und hinüber über den freien deutschen Rhein.
Der Prozeß wegen des Eisenbahnunfalls von Buir.
Köln, 1. Juli. In der heutigen Verhandlung wegen des Eisenbahnunsalls bei Buir bekundete der Eisenbahnwerkstättenvorsteher in Hamm, wo Nordhaus beschäftigt war, daß der fragliche Vorsichtsbefehl 32 vor dam Unglück nicht in der Tabelle eingetragen gewesen sei. Auch das Anweisungstelegramm, das die Anweisung in Kraft setzt, sei nicht in die Dienstmappe gekommen. Ein Eisenbahuassistent sagt aus, er habe nach der Dienstanweisung 32 gesucht, sie aber nirgends gefunden und daher angenommen, daß sie für den Bezirk ohne Bedeutung war. Nach dem Unglück am Montag habe er dann die vermißte Dienstanweisung 32 gefunden, sie hätte sich in die Dienstanweisung 33 geschoben. Staatsanwalt: Aus der Dienstanweisung 32 steht der Vermerk „Angeheftet am 23. August, abgenommen am 26. August". Ist das richtig? Zeuge: Das habe ich selbst erst am Montag darauf geschrieben. Rechtsanwalt Frank wies darauf hin, daß dieser Zeuge das Recht der Zeugnisverweigerung habe. Er habe die Anordnungen der Reichsbahn durchkreuzt, also schwere Urkundenfälschung begangen. Heute nachmittag findet ein Lokaltermin an der-Un- sallstelle statt.
Thüringen gegen die Deckungsvorlage.
Weimar, 1. Juli. Das thüringische Kabinett befaßte sich mit dem neuen Deckungsprogramm der Reichsregierung und lehnte dieses bis auf die Ledigensteuer ab. Bevor der Thüringische Landtag am Dienstag seine Beratungen fortsetzte, hielt der sozialdemokratische Vizepräsident Leber anläßlich der Rheinlandräumung eine große Gedächtnisrede. Die Kommunisten und Nationalsozialisten erschienen erst im Sitzungssaal, als der Landtag in die Tagesordnung eingetreten war. Auch Minister Dr. Frick erschien erst, als Vizepräsident Leber seine Gedächtnisrede beendet hatte. Die Abwesenden hörten die Kundgebung durch eine Türspalte.
Die Liquidierung der Besatzungsgerichtsbarkert.
Berlin, 1. Juli. Wie verlautet, wurde in Wiesbaden mit dem Reichskommissar für die besetzten Gebiete und den Oberkommissaren der an der Besetzung beteiligten Mächte am 27. Juni 1930 eine Vereinbarung zur Ergänzung der sog. Räumungsamnestie vom 6. Oktober 1929 beschlossen. Durch die Räumungsamnestie wurde von der deutschen Regierung seinerzeit völlige Straffreiheit für alle mit der Besatzung zusammenhängenden politischen Straftaten, soweit sie vom Beginn der Besatzungszeit bis zum 20. Januar 1930 begangen sind, mit Ausnahme der Tötuugsdelikte, zugesagt, während die Besatzungsbehörden ihrerseits die bis zur gleichen Frist begangenen politischen und polizeilichen Straftaten amnestierten und die Uebergabe der Strafgefangenen aus der zweiten Besetzungszone an die deutschen Behörden regelten. Bei der jetzigen Vereinbarung handelt es sich lediglich um eine formelle Ergänzung durch Angleichung der Fristen an das endgültige Räumungsdatum zum 30. Juni 1930. Die deutsche Regierung wird die Wirkungen des bestehenden Abkommens durch geeignete Verwaltungs-Maßnahmen aus die Frist bis zum 30- Juni 1930 erstrecken. Die französisch-belgische Amnestie wird ebenfalls zeitlich bis zum 30. Juni 1930. dem Räumungstage, verlängert und die Uebergabe der wenigen noch nicht begnadigten rein kriminellen Besatzungsgefangenen an die deutschen Behörden sichergestellt. Die Vereinbarung stellt demnach die endgültige Liquidierung der Besatzungsgerichtsbarkeit dar.
Verschuldung der Landwirtschaft.
Berlin, 30. Juni. In Beantwortung einer sozialdemokratischen Interpellation teilte die Reichsregierung dem Reichstag das Ergebnis der Erhebungen der Finanzämter über die Verschuldung der deutschen Landwirtschaft mit. Aus der Statistik ergibt sich, daß sich der Gesamtbetrag der festgestellten Schulden auf 7,218 Milliarden Mark beläuft. Hiervon entfallen auf Aufwertungsschulden 1,406 Milliarden, auf Altenteile und ähnliche Lasten 733 Millionen, auf neue Hypothekenschulden 3,149 Milliarden und auf sonstige Schulden 1,658 Milliarden Mark. Zu dem Ergebnis dieser Verschuldungsstatistik wird darauf hingewiesen, daß durch sie nur etwa 70,5 Prozent der Fläche der landwirtschaftlichen Betriebe berücksichtigt sind. In der Statistik sind lediglich landwirtschaftliche Betriebe ausgenommen worden, nicht dagegen forstwirtschaftliche und gärtnerische Betriebe. Ans diesem Grund ist das Ergebnis der Verschuldung mit den Schätzungen des Instituts für Konjunkturforschung, die für 1. Januar 1928 eine Verschuldung von 9,7 bis 10 Milliarden und für die Gegenwart von 11,1 Milliarden bis 113 Milliarden ohne die Rentenbankgrundschuld von 2 Milliarden ergaben, nicht vergleichbar. Jm einzelnen ist ans der
Statistik festzustellen, daß die Verschuldung am stärksten in Ostpreußen und Pommern ist.
Berlin ohne Etat.
Berlin, 1 . Juli. Die Berliner Stadtverordnetenversamm- lung hat in ihrer heutigen -Sitzung den Etat der Stadt Berlin einmütig abgelehnt. Gegen die vom Magistrat vorgelegten Deckungsvorschläge haben sämtliche Parteien gestimmt. Die Folge dreier Abstimmung wird sein, daß der Oberpräsident für Berlin einen Zwangsetat sestsetzen muß. Der Abstimmung gingen schwere Lärmszenen voraus. Jm Borraum des Sitzungssaales kam es zu einer wilden Schlägerei zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten, wobei ein Nationalsozialist zu Boden geworfen und verprügelt wurde.
Ausland«
Danzigs Anteilnahme zur Befreiung der Rheinlande.
Danzig, 1. Juli. In der heutigen Sitzung des Senates nahm Präsident Sahm Gelegenheit, auf die Bedeutung des heutigen Tages für die Bevölkerung des Deutschen Reiches hinzuweisen und zu betonen, wie sehr die deutsche Bevölkerung der Freien Stadt Danzig an diesem Tage der Brüder am Rhein gedenke und wie sie sich mit ihnen über alle Grenzen hinweg in dem Gefühl der Freude darüber verbunden fühle, daß ein bedeutsamer Schritt zur Liquidation der Folgen des Krieges getan sei. Auch die gesamte Presse Danzigs würdigte in herzlich gehaltenen Ausführungen die große Bedeutung des Tages und übermittelte dem deutschen Brudervol-ke die Glückwünsche aus dem abgetrennten Osten. Zum äußeren Beweis der Teilnahme erklangen heute vormittag von sämtlichen Kirchen Danzigs die Glocken.
Die Haltung der ostoberschlcsischen Oppositionsparteien.
Kattowitz, 1. Juli. Die Oppositionsparteien haben in einer gemeinsamen Entschließung gegen die Vertagung des schlesischen Sejms Stellung genommen. In der Entschließung wird gesagt, daß nach dem organischen Statut der Wojewodschaft die gegenwärtige Session von der Verabschiedung des Budgets weder vertagt, noch geschlossen werden dürfe. Die Entschließung stellt demgemäß fest, daß erstens die Verfügung des Präsidenten der Republik vom 29. Juni, durch welche die Session des schlesischen Sejms vertagt wird, den Wortlaut und den Geist der schlesischen Verfassung verletzte und daß zweitens der Standpunkt der Regierung in der Frage des Budgets und des Jdennitätsgesetzes dem organischen Statut der Wojewodschaft Schlesien widerspreche, demzufolge der schlesische Sejm allein das Recht habe, die alljährliche Festsetzung des Wojewodschaftsbudgets vorzunehmen. Die Entschließung richtet sich an die schlesische Bevölkerung,, daß sic innerhalb der Grenzen des Gesetzes in dem Kampf zur Verteidigung der hier durch das organische Statut garantierten Rechte eintrete und alles tue, um den Rechtszustand in der Wojewodschaft im Staate wiederherzustellen. Die Kundgebung ist unterzeichnet -vom Deutschen Klub, der Korfanty-Partei, der nationalen Arbeiterpartei und dem Sozialistischen Klub.
Befreiungsfeicr des Wiener Bundes der Reichsdeutschen.
Wien, 1. Juli. Der Bund der Reichsdeutschen in Wien veranstaltete heute abend eine Rheinlandbefreiungsseier, an der der deutsche Gesandte Graf Lerchenfeld, Vertreter der politischen Parteien, die Vorstände zahlreicher Vereine und Gäste aus allen Kreisen der Bevölkerung tcilnahmen. Nach der Begrüßungsrede des Vorsitzenden, Professors Dr. Cluß, hielt der deutsche Gesandte Graf Lerchenfeld eine Ansprache, die aus drei Leitsätzen bestand, von denen der eine der Vergangenheit, der andere der Gegenwart und der dritte der Zukunft gewidmet war. Der Zustand im Rheinland, so sagte Graf Lerchen- seld, wenn auch ans dem Buchstaben eines Vertrages beruhend, sei in seiner Auswirkung ungerecht gewesen, eine Kette von Leiden und Beschwerden der Bevölkerung, unvereinbar mit den Begriffen von Freiheit, Frieden und Ehre. Die heutige Freude über die Befreiung erfüllt das gesamte deutsche Volk mit einem heiligen Gefühl, erhaben über alle Grenzen und Spaltungen des Volkes. Wenn wir in der Zukunft uns auch der Unbilden der Bcsatzungszeit mit Bitterkeit und der gebrachten Opfer mit Wehmut erinnern, so wollen wir doch nicht dem völkerm-ordenden Haffe Raum geben, sondern einig und verantwortungsbewußt als deutsche Aufgabe in der Welt die Arbeit an der Schaffung eines Reiches wahren Rechts nnd wahrer Freiheit erblicken. Geheimer Legationsrat Professor Zoepfl hielt die Festrede, in der er den Befreiungstag als eine Mahnung bezeichnet«, in Zukunft die Freiheit, welche gewonnen wurde, durch wahren Patriotismus, durch politische und wirtschaftliche Einigung selbst wieder zu verdienen, damit das deutsche Volk nie wieder in Abhängigkeit und Schmach gerate. Den Beschluß der Feier bildete die Vorführung eines Films vom Rhein, der den Zuschauern den deutschen Charakter des Stroms zum Bewußtsein brachte.
Tie Ausweisung don Major Pabst wird rückgängig gemacht?
Wien, 1. Juli. Ein amtlicher Bericht der Heimwehren über eine Sitzung der. engeren Bundesführung in Leoben läßt eine gewisse Annäherung zwischen den Heimwehren und Bundeskanzler Schober erkennen. In der Sitzung erstatteten Bun-desleiter Ranker und Fürst Starhemberg Bericht über ihre Aussprache mit dem Bundeskanzler über die Ausweisung von Major Pabst. In der amtlichen Mitteilung wird daraus hingewiesen, daß sich aus der Anssprache eine Möglichkeit für die Entspannung der Gegensätze ergeben könne. Die Bundes- fuhrnng der Heimwehren erwarte eine schnelle Prüfung des gegen Pabst vorliegenden Materials durch die Staatsanwaltschaft und das gerichtliche Urteil. Sollte die Untersuchung