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Llnsrücken, Naturkneipen, Stiftunysfesteni, Bereinsvercmstal- tuugen und sonstigen Anlässen. Auch auswärts war die Kapelle Schneckenburgers vielbegehrt und gerngehört. 1914, vor Ausbruch des Weltkriegs, wurde Obermusttmeister Schneckenburger nach 52jähriger mustergültiger Militärdienstzeit zur Ruhe gesetzt. Während des Krieges hat er sich in den Dienst der Tübinger Sanitätskoloune gestellt. Seiner glücklichen Ehe sind 8 Kinder entsprossen.
Ehingen a. D-, 1. Juli. (Auto führt in eine Fußgängergruppe.) Auf der Straße Berg—Ehingen ereignete sich ein schwerer Autounfall. Ein Personenkraftwagen aus Ehingen fuhr in eine Gruppe Fußgänger hinein, wobei das Ehepaar Gunzenhauser schwer verletzt wurde. Frau Gunzenhauser starb kurz nach dem Unfall. Der Mann liegt schwer verletzt darnieder. Der Sohn wurde leichter verletzt.
Blaubeuren, M. Juni. -(Die Amtsversammlung gegen den Reichssparkoinmissar.) Am letzten Samstag fand im Rathaussaal unter dem Vorsitz von Landrat Bertsch die diesjährige ordentliche Amtsversammlung statt. Dabei wurde eine von Ltadtschultheiß Dorn-Blaubeuren vorgelegte Entschließung einstimmig gutgeheißen, in der die Amtsversammlung Blan- beuren die in dem bis jetzt veröffentlichten Gutachten des Reichssparkommissars vorgeschlagene Sämsfung großer Bezirke wegen der Entstehung einer neuen Zentralisation als verfehlt ablehnt. Tie für den Staat erhofften Ersparnisse sind relativ gering, allgemein betrachtet würden sie sich Wohl in das Gegenteil verkehren und bestenfalls eine Lastenverschiebniig zum Nachteil des platten Landes bedeuten. Was dem Lande not mt und auch spürbare Ersparnisse bringen wird, ist nicht eine Zerstörung fast alles längst Bestehenden und in der Hauptsache Bewährten nach russisch-bolschewistischem Muster, sondern die Rückkehr zu einer vernünftigen Dezentralisierung der Verwaltung, eine Vereinfachung der Gesetzgebung und des Jnstanzen- zugs, besonders aber ein gerechter Lastenausgleich unter starker Beteiligung des Staates, in erster Linie aus dem Gebiet des Straßenwesens, Fürsorgewesens und des Schulwesens. Etwaige durch die veränderten Verkehrseinrichtungen im Laus der Zeit widersinnig gewordenen Zustände in der bisherigen im allgemeinen bewährten und int Volksbewußtsein festverwurzelten Bezirkseinteilung lassen sich durch vernünftige Grenzberichtigungen beseitigen.
Aichstetten, OA. Lentkirch, 1. Juli. (Großfeuer.) Am Montag früh gegen 8 Uhr brach in dem Oekonomiestaüel des Mühleubesitzers Georg Anderer Feuer aus. Das Feuer schlug schon aus dem Dachstuhl, ehe es bemerkt wurde. Mit knapper Mühe konnte das Vieh und die Pferde gerettet werden. Etwa 70 Slbveine sind dagegen mitverbrannt. Vernichtet ist ferner öie gesamte eingcbrachte Heuernte. Die Weckerlinie Lentkirch bekämpfte mit der hiesigen Feuerwehr eifrigst das Feuer. Kurzschluß wird als Brandursache angenommen.
Bader»- *
Karlsruhe, 1. Juli. Wie verlautet, hat die Badische Lokal- elseubahn-A.G., Karlsruhe, deren Aktien sich fast ausschließlich ui den Händen des Kreises Karlsruhe befinden, vor einigen Tagen bei der badischen Regierung den Antrag gestellt, die seit Jahren unlohnende Strecke Busenbach—'Brötzingen stillegen und für die außerhalb des Kreises Karlsruhe liegenden Bahnen die in Frage kommenden Kreise zu Zuschußleistungen heranziehen zu dürfen. Wir können dem beifügen, daß in letzter Zeit auch Verhandlungen wegen der tariflichen Bezahlung der Angestellten und Beamten der Albtalbahn geschwebt haben, welche auf den Antrag woh- Einfluß hatten.
Mannheim, l. Juli. Wegen Mißbrauchs der Dienstgewalt hatte sich der Wachtmeister Max Schweitzer aus Schwetzingen vor dem Mannheimer Schöffengericht zu verantworten. Er hat einen 16jährigen jungen Menschen, der den Verlust von 6b Mark melden wollte, grundlos einen Lügner geheißen, weil er ihm nicht glaubte, und hat ihn verprügelt. Der Wachtmeister erhielt 6 Monate Gefängnis. Außerdem wurde ihm die Befähigung zur Ausübung öffentlicher Aemter auf fünf Jahre abgesprochen.
Vermischtes-
Berliner Morde. Am Sonntag wurde aus dem Landwehrkanal ein Paket mit Leichenteilen gelandet. Es handelte sich dabei um den zerstückelten Oberkörper eines Mannes, der nach dem ärztlichen Gutachten etwa 25 Jahre alt gewesen sein soll. Das Paket dürste bereits eine Woche im Wasser gelegen haben. Am Montag abend wurden an der Potsdamer und nahe der Möckernbrücke zwei weitere Pakete aufgefischt, von denen das eine mit zwei Ziegelsteinen beschwert war. Das andere Paket enthielt einen Kops, der durch Wegschneiden der Lippen, der Ohren und der ÄLase vollkommen unkenntlich gemacht worden war, sowie in einem besonderen Pappkarton die Gedärme des Ermordeten. Dieser Fund war in braunes Packpapier eingewickelt.
Handel, Verkehr und Volkswirtschaft«
Stuttgart, l. Juli. (Schlachtviehmarkt.) Dem Dienstagmarkt am stSdt. Vieh- und Schlachthof wurden zugeführt: 26 Ochsen, 34 Bullen, 300 Inngbnllen (unverkauft l5), 256 Iungrinder, 189 Kühe, ll >47 Kälber, 1742 (50) Schweine, 2 Schafe. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht : Ochfen s 54-57 (letzter Markt: -). d 49—52 (—). Bullen s 52—53 (50-52), b 48—50 (47—49), Iungrinder s 56—59 U- 58 ). b Zg -54 (48-53), c 46-49 (-), Kühe s 41—47 (-), b 22-39 (-). c 25—30 (-), cl 18-23 (—), Kälber b 74-78 (76—80). c 86-72 (66-75), ck 56—64 (58—66). Schweine s fette über 300 Pfd. «-60 (56-58). b vollfleischige von 240-300 Pfd. 59-61 (58-59). "°N 200—240 Pfd. 62—64 (59-62), b von 160—200 Pfd. 62—64 '^-61), Sauen 45—49 (45—46) Mark. Marklverlauf: Großvieh «Mg belebt, Kälber ruhig, Schweine ruhig, fette Schweine vernach- Mgt, Ueberstand.
in Pforzheim, 1- Juli. (Schlachtviehmarkt.) Austrieb: 3 Ochsen, w Kühe, 51 Rinder, 26 Farcen, 68 Kälber, 329 Schweine. Preise: Achsen z 54—57, Farren » 54, d und c 52—50, Kühe d und c 42 °K23. Rinder s 58—61. t, 53-56, Kälber b 80-83, c 72—78, Schweine b 64-66. c und ck 65-67 Mark. Marktverkauf: Mäßig
^.Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und MOen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, «kam- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer sowie Len natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erheben.
Neueste Rachrichte«
«s. Stuttgart, 1. Juli. Nach Beschluß des Aeltestenrats finden die kMsillen in der laufenden Woche zur Erledigung der auf der Tages- ronung stehenden Berhandlungsgegenftände am Mittwoch und nachmittag und am Donnerstag und eventl. am Samstag °°rmlllag statt.
»»».^Edrichshafen, 1 Juli. Der Ausstieg zu der morgen statt- moenden Fahrt des .Graf Zeppelin" über die süddeutschen Alpen Bayerischen Wald geht früh 5 Uhr vor sich. Die Rückkehr ^ MM« dürste gegen 17 Uhr erfolgen.
Bussrldorf, 2. Juli. Der Verteidiger deutscher Angeklagter im Gebiet, der frühere Oderlandesgerichtsrat Dr. Führ, der »«utfchen Regierung als Offizialverteidiger deutscher Aageklo
von »geklagter
vor den französischen Militärgerichten bestellt war und sich demgemäß als Rechtsanwalt in Landau niedergelaffen hatte, ist jetzt — nach der Räumung des Rheinlandes — in Anerkennung seiner Verdienste um die deutschen Interessen zum Senatspräfidenten am Oberlandesgericht in Düsseldorf ernannt worden.
Königswinter. 1. Juli. Das Ehepaar Kraus, das, wie gemeldet, vorgestern im benachbarten Honnef mit tödlichen Kopfverletzungen aufgesunden wurde, ist nach polizeilichen Feststellungen einem Mord zum Opfer gefallen. Der Mörder ist in der Person eines als arbeits scheu bekannten jungen Mannes namens Neukirchen in Köln festge nommen worden. Neukirchen hat gestanden, die beiden Eheleute mit einem Bügeleisen erschlagen zu haben. Als Kraus am Boden lag, hat er noch einen Revolverschuß aus ihn abgegeben. Es liegt zweifellos Raubmord vor. Man hatte zuerst angenommen, daß die beiden Eheleute sich nach einem Streit gegenseitig erschlagen hätten.
Dresden, 1. Juli. Nach einem Beschluß des Gesamtministeriums wird der sächsische Landtag für Donnerstag den 10. Juli, nachmittags 1 Uhr, nach Dresden elnberufen.
Berlin, 1. Juli. Der mit dem Flugzeug nach Breslau desertierte tschechische Fliegerleutnant Schorz ist, nach einer Meldung der „Dos Zeitung", von dem Bereitschastsgertcht in Breslau wegen Patzver gehens zu drei Wochen Gefängnis verurteilt worden.
Berlin, 1. Juli. Nach einer Meldung der deutschen Gesandt schüft vom gestrigen Tage ist in La Poz ein provisorischer Regent- schaftsrat gebildet worden, der zum größten Teil aus Offizieren unter Vorsitz des Generals Carlos Blanco Galindo zusammengesetzt ist. Gegenwärtig herrscht Ruhe. Auf Vorstellungen des diplomatischen Korps haben sämtliche Gesandtschaften Militärwachen erhalten.
Oldenburg, 1. Juli. Das Schwurgericht verurteilte heute den Landwirt Wilhelm Lultmann aus Älten-Oyte und dessen Knecht Johann Lultmann wegen Mordes, Meineids und Brandstiftung bezw wegen Anstiftung zu diesen Vergehen zum Tode. Johann Lultmann hatte am 28. Januar 1930 die Frau des Wilhelm Lultmann erschossen und danach das Haus angezündet, um die Spuren seines Verbrechens zu verdecken. Wilhelm Luttmann, der Ehemann der Ermordeten, hatte seinen Knecht zu den Verbrechen angestiftet, um sich seiner zwei Jahre älteren Frau zu entledigen.
Lübeck, 1. Juli. Die Zahl der Todesfälle unter den mit dem Tuberkuloseprävarat gefütterten Säuglingen hat sich um einen au' 47 erhöht. Krank sind noch 72 Säuglinge, gebessert 73, gesund 59 Säuglinge.
Helsingfors, 1. Juli. Der Reichstag nahm heute die Regierungs Vorlage und den Bericht der Regierung gegen die Kommunisten ent gegen. Von den 23 kommunistischen Abgeordneten fehlten 8. Die Sitzung verlies ruhig.
Paris, 1. Juli. Kciegsminister Maginot hat an den bisherigen Oberstkommandierenden der Besatzungstruppen, General Guilleaumat, ein Schreiben gerichtet, in dem er erklärt, daß die Rheinarmee als Garantie für die Ausführung der Verträge bisweilen inmitten ernster Schwierigkeiten die ihr übertragene Aufgabe mit Wachsamkeit erfüllt habe. Ihre Rückkehr habe sich in Ordnung und Würde vollzogen, was ihr zur größten Ehre gereiche.
Paris, 1. Juli. Die Unvorsichtigkeit eines Autofahrers führte in einer Ortschaft bei Beauvais den Tod von vier Personen herbei. Der Wagen fuhr in eine Gruppe am Stroßenrande sitzender junger Leute und tötete drei auf der Stelle. Die Begleiterin des Fahrers ist später gestorben.
London, 1. Juli. In West-Hartlepoole wurden in der Wohnung eines Arbeiters der Familienvaler und fünf seiner sechs Kinder tot aufgesunden. Die Gasrohre waren durchschnitten. Das jüngste Kind im Alter von zwölf Monaten lebte noch. Die Tragödie hatte sich in Abwesenheit der Frau des Arbeiters abgespielt.
London, 1. Juli. In Beantwortung einer Frage erklärte Premierminister Macdonald heute im Unterhaus, daß man im Hinblick aus die Kürze der Zeit, die noch zur Verfügung stehe, beschlossen habe, in dieser Parlamentssession sich nicht weiter mit der Bildung des Ausschusses zu befassen, der die Frage einer engeren Bereinigung von Ostafrtka prüfen sollte. Die Frage der Bildung des vorgeschlagenen Ausschusses werde jedoch in der nächsten Parlamentssession so bald wie möglich zur Erörterung gestellt werden.
Allahabad, 1. Juli. Mottlal Nehru, der Präsident des Vollzugs ausschusses des allindischen Konkreffes, der verhaftet wurde, und Soyd Mahmud, der Schriftführer des Vollzugsausschusses, wurden -zu je einem halben Jahr Gefängnis verurteilt.
Antworten auf Kleine Anfragen.
Stuttgart, 1. Juli. Aus deu Antworten, die seitens der Regierung heute im Landtag aus verschiedene Anfragen ge geben wurden, ist folgendes hervorzuheben: Die angeblichen Verfehlungen des Direktors der Jura-Oelschieferwerke A.G. sind, und zwar mit auf dessen eigenen Wunsch, bereits vor längerer Zeit erschöpfend untersucht worden. Dabei ist der zuständige Ausschuß des Auffichtsrats aus Grund der ein gehenden Prüfung des Tatbestands durch eine bewährte Tren- yandgesetzschaft und unter Mitwirkung von erfahrenen Sach verständigen zu der abschließenden Entscheidung gelangt, daß zu einem Vorgehen gegen- das Vorstandsmitglied keine Veranlassung- vorhanden ist. Der gleichfalls erhobene Vorwurf der Unfähigkeit jenes Vorstandsmitgliedes und der Mißwirtschaft ist durchaus unbegründet. Von einer Mißwirtschaft und einer Verschwendung staatlicher Gelder durch die Verwaltung der Jura-Oelschieferwerke kann keine Rede sein. — Da die Hybridenreben in Niedernhall dem Anbauverbot zuwider an- gepflanzt worden sind, kann für ihre zwangsweise Entfernung keine Entschädigung geleistet werden. — Eine allgemeine Unterbindung des Eigenwohnhausbaus durch Versagung der Genehmigung von Schuldaufnahmen hiefür ist nicht beabsich tigt. — Die Ortspolizeibehörde in Backnang hatte die Kund gebung, die die Kommunistische Partei am 1. Mai d. I. an der Äspacher Brücke aus der Wühlwiese Plante nicht verboten, vielmehr hatte der Eigentümer dieses Grundstückes dessen Benützung nicht gestattet. Tatsächlich ist die Kundgebung auf dem neuen Marktplatz abgehalten und dort von der Orts Polizeibehörde nicht beanstandet worden. Ebenso konnte die Kommunistische Partei einen Umzug durch die Stadt aus- iuhren, — Das Staatsministerium muß es aus grundsätzlick>en Erwägungen ablehneu, über Aeußerungen eines Ministers in vertraulichen Besprechungen Auskunft zu geben. Denn es ist eine selbstverständliche Pflicht, über die in einer solchen Besprechung gemachten Ausführungen der Minister des Reiches und der anderen deutschen Länder Stillschweigen zu bewahren.
Beim Oberamt Wangen ist über nennenswerten Wildschaden im Oberamtsbezirk nichts bekannt geworden; abgesehen von dem Schaden im Hofgut Rempen ist dort seit Jahren kein Wildschadensfall zur Anmeldung gelangt.
Sommertagung des Landtags.
Stuttgart, 1. Juli. Der Landtag trat heute nachmittag zu einer kurzen Sommertagung zusammen, um einige unaufschiebbare Aufgaben zu erledigen. Landtagspräsident Pflüger widmete dem verstorbenen früheren Landtagspräsidenten, Landgerichtsdirektor a. D. Walter in Ellwangen, einen herzlich gehaltenen Nachruf und gedachte dann in eindrucksvoller Rede der Befreiung des Rheinlanües. Nachdem dann sechs Kleine Anfragen beantwortet waren, begründete der Abg. Weimer (Soz.) eine Große Anfrage betr. Maßnahmen zur Schaffung von Arbeitsgelegenheit. In der Anfrage wird u. a. der weitere Ausbau des Verkehrsnetzes in der Umgebung von Stuttgart sowie die Elektrisierung der Vorortslinien der Reichsbahn verlangt, ferner die Unterstützung von Bauvorhaben der Gemeinden, die Gewährung von Darlehen, die Verrichtung von Notstandsarbeiten in den Staatsforsten, die Ausführung des Neckardurchstichs bei Neckargartach und bei
Deizisau sowie die Ausführung von Arbeiten zur landwirtschaftlichen Bodenverbesseruug. Gleichzig stand auch zur Erörterung ein Antrag des Finanzausschusses, wonach Las Dtaatsministerium ermächtigt wird, einen Vertrag mit der Reichsbahn betr. Elektrisierung der Bahnlinien Stuttgart— Ludwigsburg und Stuttgart—Eßlingen sowie den Bau eines zweiten Gleises zwischen Ditzingen und Leonberg unter der Voraussetzung, daß die Stadt Stuttgart sich bereit erklärt, durch Uebernahme der Reichsbahnstrecke Leinfelden—Ikenhausen oder auf andere Weise den Bau des zweiten Gleises zwischen Ditzingen und Leonüerg und den Ausbau des Filderbahnnetzes zu ermöglichen sowie die Gemeinden Bonlanden und Plattenhardt an das Filderbahnnetz anzuschließen, und daß die beteiligten Amtskörperschaften sich an der Aufbringung des in Höhe von 8,5 Millionen Mark in Aussicht gestellten Darlehens angemessen beteiligen. Wirtschaftsmiuister Dr. Maier wies darauf hin, daß die große Wirtschaftsdepression allmählich an den Grundfesten des Staates zu rütteln beginne und daß ein großes Arbeitslosenheer stets ein Gefahrenherd für jeden Staat sei. Die württ. Regierung sei zur Frage der Arbeitslosen- fürsorge positiv eingestellt, doch wirke sich das jetzige System wegen der Gefahrengemeinschaft für Württemberg nachteilig aus. Hätte Württemberg allein für seine Arbeitslosen zu sorgen, so würde es heute noch mit einem Satz von 3,4 Prozent auskommen. Die Beihilfe des Reiches für Notstandsarbeiten werde immer geringer. Nachdem die ganze Angelegenheit reichsgesetzlich geregelt sei, erleiden die Länder aus jeden Fall finanzielle Nachteile, wenn sie eigene Mittel aufwenden. Württemberg stehen für die Arbeitslosenfürsorge vorläufig 2,1 Millionen Mark zur Verfügung, die Verwendung finden sollen für das Wirtschaftsgebiet von Heilbronn und für die Elektrisierung der Strecke Ludwigsburg—Eßlingen. Im Herbst erhält Württemberg noch 2 Millionen Mark aus der englischen Anleihe. 7000 Arbeiter könnten auf drei Jahre Arbeit finden. Die Stadt Stuttgart würde einen Schwabenstreich machen, wenn sie sich an dem vorgesehenen Vertrag nicht beteiligen würde, dem die Reichsbahn voraussichtlich schon in der nächsten Woche zustimmen wird. Das Innenministerium will außerdem in den nächsten drei Jahren die Landeswasserversorgung mit einem Aufwand von 30 Millionen ausbauen. Auch hiedurch wird der Arbeitsmarkt belebt werden. Bei Besprechung der Anfrage bezeichnte der Abg. Dr. Wider (W.P.) als die Hauptursache der Arbeitslosigkeit die Tributlastem Der Nouugplan sei nur beim 14-Stunden-Arbeitstag erfüllbar. Die sozialdemokratischen Anträge seien rein agitatorisch. Nach weiterer Debatte, in der der Abg. Gengler (Ztr.) Notstandsmaßnahmen auch während der Sommermonate beantragte, wurde die Weiterberatung und Abstimmung aus Mittwoch nachmittag vertagt.
Eine Botschaft des Evangelischen Kirchentags.
Nürnberg, 1 . Juli. In der Vollsitzung des deutschen evangelischen Kirchentags legte der Ausschuß, dem die Kirchenfrage überwiesen worden war, das Ergebnis seiner mehrtägigen Beratungen vor. Nach einer Aussprache wurde die vom Ausschuß ausgearbeitete Botschaft einstimmig angenommen. In der Botschaft, die von der Versammlung stehend angehört wurde, werden folgende Hauptpunkte erwähnt: Die deutsche Reformation sei nicht die Entkirchlichung des Christentums. Sie verwerte freilich jede Vergöttlichung eines Kirchentums, achte das Eigentum persönlicher Frömmigkeit und bekenne sich zum allgemeinen Priestertum. Aber sie habe auch die Kraft zur Kirchenbildung empfangen und diese sei nicht nur in der Gestellung von Kirchen und Gemeinden eigener Art bewiesen, sondern auch in der Ausbildung eines neuen geistigen Gottesdienstes. Heute erwachse der evangelischen Kirche im Zusammenbruch unserer Zeit und in einer völlig veränderten iiftlge höchste Verpflichtung und heiligste Verantwortung. Sie habe einer gärenden Welt den wirklichen Gott als die Wahrheit zu verkünden, in der die Kraft der Erlösung und Erneuerung liege. Tie habe gegenüber der Verweltlichung aller Dinge und Zwecke zu zeugen von der Bindung der Gewissen an Gott.
ie habe einem zerrissenen Volk Gemeinschaft zu bieten, die stärker sei als Standes- und Berufsforderungen, als der Kamps der Machtgruppen. Sie habe auch eine weltumspannende Aufgabe, die über die Grenze der Einzelkirche und des eigenen Volks hinausgehe. Zu solcher Verpflichtung bekennen sich die deutschen evangelischen Kirchen. „Die evangelischen Kirchen stellen sich unter das Gericht und die ereuernde Kraft des Evangeliums." So gehen sie getrost in die Zukunft.
Separatistensturm in Kaiserslautern.
Ludwigshafen, 1. Juli. Heute früh gegen 4 Uhr begann ein Sturm auf die Häuser ehemaliger Separatisten in Kaiserslautern. Es wurde alles kurz und klein geschlagen. Die Polizei war machtlos. Mit Pfui-Rufen und Pfeifen wurde 'ie empfangen. Im Kaufhaus Rensche wurden die Schaufenster eingeschlagen und der gesamte Ladeninhalt auf die Straße geschleudert. Junge Burschen versuchten Rensche in ihre Gewalt zu bekommen. Nur durch das sofortige Eingreifen des Ucbersallkommando konnte Rensche vor den tätlichen Angriffen geschützt werden. Ferner wurde das Jnstrumentenhaus Mülbach gestürmt, wobei die Musikinstrumente auf die Straße flogen. In der Eisenbahnstratze wurde das Anwesen Knobloch - der Inhaber war ehemaliger Separatiftenrichter — vollständig ausgeräumt. Die Balkontüre aus dem zweiten Stock wurde ans den Angeln gehoben und auf die Straße geschle», dert. Auch ein Klavier ging in Trümmer. Der Inhaber setzt» sich mit dem Revolver zur Wehr. Da die Menge sich nicht vertreiben ließ, mußte die Polizei sich mit einem Motorspritzenschlauch behelfen. Wie verlautet, soll sich Malbach heute stütz erschossen haben.
Aus dem Reichstag.
Berlin, l. Juli. Bei der Eröffnung der heutigen Reichs- tagssiknug teilte Präsident Löbe mit, daß aus Wien ein Glückwunschtelegramm zur Befreiung des Rheinlandes eingegangen sti. Dann wurde einmütig allein gegen die Stimnien der Kommunisten der Antrag gutgeheißen, der die Sicherstellung der Wirtschaftshilfe für den befreiten Westen Vorsicht. Bei der Fortsetzung der Äussprache zum Etat des Reichsarbeitsmini- steriums nahm Minister Stegerwald nochmals das Wort, um die Regierungsvorlage zur Reform der Krankenversicherung gegen ihre Widersacher zu verteidigen. Der hauptsächlich von den Sozialdemokraten geübten Kritik an der Bestimmung, daß der Versicherte eine Mark für den Krankenschein zu zahlen habe und 50 Pfennig zu den Arzneikosten beisteuern solle, hielt der Minister entgegen, daß die Ermäßigung des Beitrags diese Aufwendung mehr als wett mache. Dr. Stegerwald bekannte 'ich weiter gegen eine „Verbeamtung" der Krankenkassenärzte. In der Aussprache meldeten dann die einzelnen Parteien noch ihre besonderen Wünsche zum Etat des Arbeitsministerinms an. So verlangte Pfeffer von der Deutschen Volkspartei die Einsetzung eines Sachverständigenuntersuchnngsansschusies zur Nachprüfung des finanziellen Standes der Jnvalidenversiche-
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