Nach langen Jahren drückender Besetzung ist nun der Rhein, unser Rhein, endlich wieder,Lr»i. Mit dem heutigen Tag^ denr 1. Juli, ^ tritt Deutschland Widder lifftine Hoheitsrechte am Rhein und in den daran grenzenden Gebieten ein. Lange Jahre schwerer Bedrückung, sowohl finanzieller, wie auch moralischer Art, gehören nun der Vergangenheit an.
Bald werden sie im Grau der Vergangenheit durch die schnell dahineilende Zeit nur noch eine Episode in der deutschen Nachkriegsgeschichte sein. Und doch werden Einzelheiten sich nicht so leicht verwischen lassen. Bor allen Dingen werden die Aelteren der am Rhein lebenden Generation nicht so schnell diese „Vergangenheit" ins Meer der Vergessenheit schicken können, wie dies bei der Heranwachsenden Jugend der Fall sein wird.
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nicht mehr sehr lange dauern, bis auch die dritte und letzte Zone zurückgegeben würde. Das „Deutsche Eck" in Koblenz wurde wieder „deutsch", und schweigend, mit kaum unterdrückter Freude, sah man den abziehenden Truppen nach.
Es blieb nur noch die dritte Zone besetzt. Wann würde auch ihre Freiheitsstunde schlagen? So fragte man sich dort, so fragte jeder Deutsche. Und nun? Nun hat sie geschlagen, und mit ehernem Munde verkünden es die Glocken, und Heller Jubelrus braust durch das Land:
„Unser Rhein wieder frei!"
Gleich einer Zentnerlast fällt es vor allen Dingen den bisher Bedrängten vom Herzen und Gemüt. Wie haben sie alle dem deutschen Vaterlande die Treue gehalten! Wie haben sie geseufzt unter der Willkür der fremden
liebe nicht nur an der herrlichen Natur stärken, sondern ihr sollt uns erzählen, was ihr alles geduldig ertragen habt, damit unser Herz die Größe des eurlgen fühlt und nur noch heftiger für unser geliebtes Vaterland schlage. Ausrichten wollen wir uns an euch, die ihr ein leuchtendes Vorbild der Treue all die Jahre der Besetzung hindurch gewesen seid, und wollen auch unsererseits treu sein! Dean gerade jetzt, wo neue Lasten und eine neue schwere Verantwortung auf unsere Schultern gelegt werden, wollen und müssen wir treu und einig sein, einig in der Hoffnung, daß uns nur die Treue zum Vaterland durch alle schweren Zeiten führen und uns alle schließlich frei machen kann!
Am heutigen Tage schlagen Mil- lionen deutscher Herzen euch entgegen und sind im Geiste mit euch vereint in der Freude über die glück-
Als die erste Zone geräumt wurde, ging eine Bewegung durch alle deutschen Herzen. Man war froh, daß nun endlich der Anfang gemacht wurde, der schließlich eine weitere Räumung der zweiten und dritten Zone erhoffen ließ. Der Jubel war damals groß, aber doch war ein Wermutstropfen in diesem Freudenbecher. Noch schmachteten andere deutsche Brüder unter dem Joch der Knechtschaft.
Dann wurde die zweite Zone freigegeben. Schon schwoll der Jubelstrom an; denn nun konnte es ja
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liche Befreiung. Mainz, die alte Bischofsiadt, die von Drusus im
wurde, ist frei und mit ihr die ganze dritte Zone, der letzte Teil der besetzten Gebiete längs des Rheines. Darüber herrscht nicht nur dort, sondern in allen deutschen Gauen herzlichste Freude!"
Möge diese Freude nicht mit dem Fluge der Zeit verschwinden, sondern sich auswirken zu Taten, damit unsere befreiten Brüder nicht den Glauben an das deutsche Vaterland und an uns verlieren!
G. Füllkruß.
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Herrschaft! Und nun fällt dieser Druck weg! Ein Seufzer der Erleichterung steigt aus jenen Gegenden auf, und die Blicke unserer Brüder dort sind auf das übrige Deutschland gerichtet, stumm, fragend:
„Dies tat ich für dich, du deutsche Heimat! Weißt du. was dies sagen will? Sannst du nur im entferntesten nachfühlen, was wir um deineknüllen gelitten und erduldet, worum wir in zäher Hingabe und Treue gekämpft haben? Sannst du es verstehen . . . oder auch nur ahnen?"
Sie fragen nicht: „Was tut ihr anderen nun für mich?" Sie haben alles ertragen aus Liebe zur deutschen Heimat. Damit dürfen wir andern die Sache aber nicht auf sich beruhen lassen! Worte sind zwar nur Schall und Rauch. Aber trotzdem müssen wir unfern Brüdern am befreiten Rhein zurufen:
„Es soll und darf euch nicht vergessen werden, was ihr für die deutsche Heimat getan, gelitten und erduldet habt, und wir gelobt euch in dieser heiligen Stunde, unsere ganze Liebe und Verehrung euch zu weihen, nicht nur durch Worte, sondern auch durch die Tat. Neues Leben soll dort wieder pulsieren, wo die Faust des Gegners alles knebelte und lähmte. Handel und Industrie sollen wieder unter unserer Mitwirkung emporblühen, und jeder soll frei sein in seinem persönlichen Handeln und Reden. Wir wollen euch aufsuchen und unsere Heimat-