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Kehl ehrt Stresemana.

Kehl, 29. Juni. Die stadtgemeinde Kehl hat am Grave -es verstorbenen Außenministers Dr: Stresemann einen präch ttgen Schwarzwaldkranz niederlegen lassen, der aus der schwarz-rot-goldenen Schleife die Worte trägtDie befreite Stadt Kehl in Dankbarkeit". Am Samstag nachmittag legte Bürgermeister Dr. Luthmer an: Denkmal der Gefallenen der Stadt Kehl auf deni Friedhof einen prächtigen Lorbeerkranz nieder Zum Zeichen dessen, daß mit diesem Lage die Kriegs Vergangenheit ihren Abschluß gefunden und eine neue Epoche für Kehl beginne und in Dankbarkeit für das Opfer, das die Helden für ihre Heimat gebracht haben. Einen weiteren Kranz legte er am Grabe von Pfarrer Dietrich, dein Vater des jetzigen Reichsfinanzministers und Ehrenbürgers der Stadt Kehl nieder.

Der Tag von Pirmasens

Der 12. Februar 1924 brachte die denkwürdige Tat der Pirinasenser Bürger. Das von den Separatisten besetzte Be­zirksamt wurde von deutschen Männern in Brand gesteckt, nachdem man in das Gebäude Benzin und andere brennbare Stoffe geschleudert hatte. 14 Separatisten wurden von der erregten Bevölkerung zu Tode gelyncht, zwei erlagen im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Auf Seiten der Bürgerschaft wurden 6 Tote und 12 zum Teil Schwerverletzte gezählt. Dieses Volksgericht ivar Las Signal zur Nieder­werfung des Separatismus und ist rein von selbst aus der bis aufs Blut gequälten Bevölkerung herausgewachsen. Die Franzosen verhafteten wegen dieser Erstürmung des Bezirks­amtes !0 angesehene Bürger von Pirmasens als Geiseln. Die Einwohnerschaft von Pirmasens sandte am 20. Februar 1924 durch die Funkstation Nauen folgenden Hilferuf an die Welt: S.O.S." Während die Separatisten monatelang in der Pfalz Plündern, rauben und morden dürfen. Werder: jetzt in Pirma sens alteingesessene Bürger von der französischen Kriminal­polizei ins Gefängnis geworfen und mißhandelt. 'Hunderte fliehen aus Furcht vor der Rache. Dies alles nur, weil die Bevölkerung aus Notwehr und in der Verzweiflung sich des separatistischen Gesindels entledigte. Die Erregung ist un­geheuer.Rettet Pirmasens!"

Unerkannt im Gefängnis von Mainz.

Es war in der Zeit der ärgsten Schikanen und Verfolgun­gen unserer deutschen Beamten und Eisenbahner, als nach Ber­lin die Ädachricht kam, daß die in den Gefängnissen schmachten den. teilweise zu langjährigen Haftstrafen verurteilten Lands­leute dringend einer Aufmunterung und der Versicherung bedurften, daß sie von der Regierung und Volksvertretung in Deutschland nicht im Stich gelassen werden. Für Vertreter der Regierung war die Reise ins besetzte Gebiet nicht empfeh­lenswert. Abgesehen von persönlichen Nachteilen, die man zur Not gern ertragen hätte, blieb die Gefahr neuer schwerer Reibungen, wenn sich die Soldateska, rücksichtslos wie überall, an den amtlichen Vertretern vergriff. Mitglieder der Regie­rung konnten also das besetzte Gebiet in dieser Zeit kaum aufsuchen. Aber auch für den Vorsitzenden der Volksvertretung gebot sich Vorsicht, da gewaltsam herbeigeführte Demütigungen nicht nur seiner Person, sondern dem Reichstag selbst zugefügt worden wären. Doch die Vorstellungen waren so dringend, daß ich mich entschloß, mich unbekannt und unerkannt über die Paßstation Goldstein nach Mainz zu begeben. Mit drei Freunden im Wagen 1. Klasse reisend, entgingen wir den miß­trauischen Aufpassern an der Paßgrenze und zogen gen Mainz. wo die deutschen Gefängnisbeamten schon benachrichtigt waren und zu der angesetzten Stunde ebenso unsichtbar blieben wie die französische -Oberaufsicht. Ohne auch nur nach Namen und Art gefragt zu werden, durchschritten wir das Gefängnis- Portal, ein halbes Dutzend Korridore und Treppen und be fanden uns bald in einem größeren Gefangenenraum, wo sich nach und nach wohl 20 Verhaftete, die zum Teil mit Gefängnis bis zu 10 Jahren verurteilt waren, einfanden. Wir konnten ungestört ihre Wünsche wegen Stellung von Verteidigern in der Revisionsinstanz, zum Teil in Paris, wegen Versorgung ihrer Angehörigen und ihre sonstigen Wünsche für die Regie­rung anhören, und erst, als unsere Besprechung ziemlich zu Ende war, fanden sich einige höhere deutsche Gefängnisbeamte ein, um den unerwarteten Gast möglichst rasch und unauffällig aus der gefährlichen Umgebung wieder abzuschieben. Paul Löbe, Präsident des Reichstags.

Die Einzelheiten der Reichshilfe.

Der dem Reichsrat von der Regierung zugeleitete Gesetz entwurf betitelt sichGesetzentwurf über eine Reichshilfe der Personen des öffentlichen Dienstes über einmalige außerordent­liche Zuschläge im Rechnungsjahr 1930". Er besteht aus drei Abschnitten: l. Reichshilfe der Personen des öffentlichen Dienstes, 2. Zuschlag zur Einkommensteuer für die Einkommen von mehr als 8000 Mk. und 3. Zuschlag zur Einkommensteuer der Ledigen. Der ganze Gesetzentwurf ist bis zum 31. März 1931 befristet. Der Reichshilfe der Personen des öffentlichen Dienstes unterliegen die Beamten des Reiches, der Länder, der Gemeinden, der Reichsbank, der sonstigen Körperschaften des öffentlichen Rechts, der Reichsbahn, die Soldaten der Wehr­macht und die Beamten bei Unternehmungen oder Einrich­tungen mit überwiegender Kapitalbeteiligung der Körper­schaften des öffentlichen Rechts, sofern sie ein Einkommen von mehr als 2000 Mark jährlich haben. Das gleiche gilt für die Pensionäre, Wartegeldempfänger und Ruhegehaltsempfänger. Ausgenommen sind die Bezieher von Witwen- und Waisen- geld. Ferner unterliegen der Reichshilfe die Angestellten des öffentlichen Dienstes. Dem Gesichtspunkt, daß diese Angestell­ten zum großen Teil arbeitslosenversicherungspflichtig sind, ist dadurch Rechnung getragen, daß ein Betrag von 3600 Mark jährlich von der Reichshilfe befreit bleibt, also nur der darüber hinausgehende Einkommensteil herangezogcn werden wird. Auch der Reichskanzler und die Reichsminister sowie die mit öffentlichen Funktionen ausgestatteten Personen bei den Län­dern und Gemeinden unterliegen der Beitragspflicht. Die Reichshilfe beträgt 2ft v. H. des Bruttogehalts nach Abzug der Kinderzuschläge. Nicht einbezogen in die Reichshilfe werden u. a. die Dienstaufwandsentschädigungen und die Renten der Kriegsbeschädigten. Bei der Lohnsteuerberechnung ist die geleistete Reichshilfe vom Gehalt abzuziehen. Die Lohnsteuer wird also von dem um die Reichshilfe gekürzten Arbeitslohn berechnet. Dem Zuschlag zur Einkommensteuer für die Ein­kommen von mehr als 8000 Reichsmark unterliegen alle Per­sonen, die zur Einkommensteuer veranlagt werden. Lohnsteuer­pflichtige bleiben also von diesem Zuschlag frei. Der Zuschlag

Ledigen unterliegen alle Personen, die bisher noch nicht ver­heiratet waren, also ledig im eigentlichen Sinne des Wortes sind. Kinderlos geschiedene und verwitwete Personen werden nicht einbezogen. Ledige, die für uneheliche Kinder, Adoptiv- und Pflegekinder Anspruch auf Kinderermäßigungen haben, sind vor: dem Zuschlag befreit, im übrigen unterliegen dieser Ledigensteuer sämtliche Einkommen, ganz gleich, von welcher Höhe. Bei Einkommen bis zu 2640 Mark, also 220 Mark mo natlich, beschränkt sich die Ledigensteuer auf den Wegfall des 25prozentigen Abschlages von der Lohn- bezw. Einkommen­steuer. Durch mehrere Änderungen des Einkommensteuergesetzes ist bekanntlich vor einigen Jahren vom Reichstage bestimmt worden, daß von dem errechnten Lohnsteuerbetrage 25 v. H., jedoch höchstens 2 Mark monatlich abgesetzt werden. Dieser Abschlag soll künftig wegfallen. Während sich bei den kleinen Einkommen die Ledigensteuer darauf beschränkt, tritt bei den Einkommen über 2640 Mark jährlich zu diesem Zuschlag, der bei diesen Einkommen 36 Mark jährlich ausmacht, noch ein besonderer Zuschlag von 10 v. H. zur Lohn- bezw. Einkommen­steuer. Bei der veranlagten Einkommensteuer werden diese Zuschläge unmittelbar an die Einkommensteuer l929 an­geschlossen.

Reform der Krankenversicherung.

Berlin, 30. Juni. Die Novelle zur Krankenversicherung, die der Reichsrat am Samstag verabschiedet hat, von denen die Reichsrcgierung erhofft, daß die Krankenkassen den durchschnitt liehen Beitragssatz von gegenwärtig 6,3 auf etwa 5,5 Prozent senken können. Die wichtigsten Bestimmungen der Novelle sind folgende: Die Novelle schreibt jetzt 50 Pfennig Gebühr für die Ausstellung des Krankenscheines vor, ferner soll der Ver­sicherte in Zukunft 50 Pfennige Heilmittelkosten-Beteiligung, jedoch nicht mehr als die wirklichen Kosten, tragen. Das Kran­kengeld soll künftig erst vom vierten Werktag der Krankheit an, nicht wie bisher schon vom vierten Krankheitstag un­gezählt werden. Der Anpruch auf Kranken- und Hausgeld soll ruhen, soweit der Versicherte Anspruch auf Arbeitsentgelt hat Diesen Sparmaßnahmen steht auf der anderen Seite der Aus­bau der Familienkrankenpflege zur Pflichtleistung gegenüber. Die Regierung rechnet mit einer Ersparnis von 210 Millionen Reichsmark. Ferner stimmte der Reichsrat einer Neufassung des Wechselsteuergesetzes und der Verlängerung des Nothaus­haltes durch den Reichstag zu.

taler verbrecket, loste un Städtchen allgemeine Freude aus und die drer Vereine, Turnverein, Liederkranz und Freund schüft rüsteten zum Empfang der abends 7 Uhr auf dem Balm- hol eintreffenden, in hartem Wettstreit Preisgekrönten Kapelle des Musikverems. Drer Fahnen wehten der frohgestimmten Kapelle entgegen und beide Gesangvereine, vereinigt zu einem Ehor, stimmten mächtig ein in den Gruß des Schwäbischen ^angerspruches. Zweiter Vorstand, Postinspektor Schur

entbot den Willkomm namens der passiven Mitglieder der an­wesenden Vereine und der M-.,. ...

Ausland

Oesterreichs Freude über die Rheinlandräumung.

Wien, 30. Juni. Deutsch-Österreich nimmt lebhaften und herzlichen Anteil an dem historischen Tag, an dem das Rhein­land von der fremden Besatzung befreit wird. Die öfter reichlichen Städte sind übereingekommen, nach den befreiten rheinischen Städten Abordnungen, meist den Bürgermeister an der Spitze, zu entsenden und wertvolle künstlerische Erinne -rungsgeschenke zu überreichen, so Wien für die Stadt Aackien, Klagenfurt für Wiesbaden usw. DieNeue Freie Presse" ge­denkt Stresemanns mit besonderer Verehrung und sagt:Die österreichischen Deutschen nehmen an diesem Siege des Frie dens brüderlichen Anteil, und von der Donau geht ihr Gruß nach dem befreiten deutschen Westen". Dasbleue Wiener Tageblatt" sagt in seinem Leitartikel:Sollte es allzu kühn sein, am Tage der Rheinlandräumung, dem Datum gleichsam des eigentlichen Friedensschlusses zwischen Deutschland und Frankreich, an ein künftiges deutsch-französisches Zusammen­gehen in Europa zu denken, den Traum auszufpinnen, den die besten der beiden Nationen in ihren besten Stunden gehegt haben?"

Genugtuung in England.

London, 29. Juni. Ganz England sieht mit Genugtuung das Ende der Rheinlandbesetzung, da hiermit der Schlußstrich unter einen der bedeutsamsten Abschnitte der europäisck>en Geschichte gemacht werde. Die Wiederherstellung der deutsckfen Gebietshoheit beurteilt man als wertvollen Faktor für die Förderung des Friedensgedankens. Um so mehr bedauert man es, daß die Franzosen diese große Gelegenheit nicht für eine verständnisbereite Geste benutzen, sondern bis zum letzten Augenblick Zerstörungsarbeiten vornehmen und damit natür­lich neue Gefühle der Bitterkeit in Deutschland auslösen müssen. Bezeichnenderweise wird so an manchen Stellen nicht die Bemerkung unterdrückt, daß die Hoffnungen des deutschen Volkes auf eine faire Politik Englands sich nicht erfüllt hätten, und daß insbesoirdere die in weiten Kreisen erwartete englische Intervention bei den Abrüstungsbesprechungen in Locarno nicht in die Erscheinung getreten sind. Auch die Berichterstat tung der hiesigen Presse gedenkt der morgigen Rheinlandbefrei­ung. DerObserver" setzt über die lange Meldung seines Berliner Korrespondenten in deutschen Worten die Ueberschrift Die Wacht am Rhein". Eine temperamentvolle, fröhliche und lachlustige Bevölkerung werde, wie es nur die Bollnatur des Rheinländers vermöchte, das heitere Fest begehen. Besonders stresemann und seiner Leistungen wird in dem Bericht ge dacht. Seitdem er 1923 die Führung übernommen habe, habe Deutschland, indem es eine Verteidigungsstellung bezog, die Schlacht gewonnen. Es könne heute mit berechtigtem Stolz die Flagge wehen lassen, denn der Abzug der Franzosen bedeute die Aufgabe eines Programms, das jenseits des Rheins mit tiefster nationaler Leidenschaft ausgeführt wurde. Allerdings vergißt der Berichterstatter nicht, alles das zu erwähnen, was unerfüllt geblieben ist. Die Liquidation der französischen Rheinpolitik erstrecke sich nicht auf das Saargebiet. Sie sei auch solange unvollständig, als die Demilitarisierung- des linken Rheinufers fortdauere. Schließlich habe Deutschland die Wunden des Kampfes zwischen den beiden Schrauben der Rheinlandbesetzung und der Reparationszahlungen innerhalb der nächsten Jahrzehnte zu tragen. Me Untrennbarkeit der Rheinlandräumung und der Reparationen mache sich heute in jedem deutschen Haus bemerkbar.

Aus Stadt und Bezirk

beträgt 5 v. H. des gesamten Einkommensteuerbetrags. Bei

Personen, die im Arbeitnehmerverhältnis stehen, wird dieser Zuschlag allerdings erst bei einem Einkommen von mehr als 8720 Mark beginnen, da Lohnsteuerpflichtige bis zu diesem Betrage nicht veranlagt werden, weil die Veranlagung zrch einer über den Steuerabzug hinausgehenden Zählung nicht! führen würde.' Da für diese Pflichtigen Steuerbescheide mcht j ausgestellt sind, kann, wie die Regierung in ihrer Vorlage aus­führt, aus technischen Gründen ein Zuschlag von ihnen nicht ^ erhoben werden. Dem Zuschlag zur Einkommensteuer

der'

Neuenbürg, 1. Juli. Anläßlich des in den letzten Tagen in Pforzheim stattgefundenen Südd. Musikfestes beteilig-! ten sich unter stärkster Konkurrenz aus dem Bezirk Neuenbürg sechs Kapellen am Wertungsspiel und zwar in der Oberstufe ^ Musikverein Calmbach, in der Mittelstufe die Musikvereine! Neuenbürg und Dennach, in der Unterstufe die Musik­vereine Höfen und Wildbad und in der Anfängerstufe j Musikverein Conweiler. Die Bezeichnung der Preise er­folgte nach den Noten vorzüglich, sehr gut, gut und befriedi­gend mit der jeweiligen Punktzahl. Die Preisverteilung Montag mittag zeitigte folgendes Ergebnis: ^

Musikverein Calmbach: vorzüglich mit 128,7 Punkten; Musikverein bleuen bürg: sehr gut mit 114 P.; Musikverein I Mnnach: vorzüglich mit 126,5 P.; Musikverein Höfen: Vor- ich mit 124,5 P., sowie den Verbandspreis; Musikverein Wildbad: sehr gut mit 102 P.; Mustkverein Conweiler: sehr- gut mit 96 Punkten.

Dieses schöne Ergebnis, durch Sonderblätter desEnz-

gesamten Bürgerschaft, gleichzeitig überreichte er dem vortrefflichen Dirigenten, Kapellmeister Herzog, ein herrliches Blumengebinde. Die Kapelle voraus marschierte der imposante Zug unter flotten Marschweisen zum Marktplatz, der teilweise im Flaggenschmuck prangte und den eine große Menschenmenge umsäume. Stach Vortrag de- Preisstücks Ouvertüre aus.Leichte Kavallerie" von Suppe welches begeisterten Beifall auslöste, dankte Vorstand Linde-' in a n n für den warmen Empfang, hervorhebend. Laß es der Kapelle unter ihrem rührigen Dirigenten gelungen ist, trotz der großen Zahl von Zöglingen, einen harten Wettstreit erfolg­reich zu bestehen. Im Lokal Schumacher und Keck z.Ein- rracht" war geselliges Beisammensein bis zur mitternächtlichen Stunde, um welche Zeit gemeinsam zum Marktplatz gezogen wurde, der befreiten Brüder am Rhein zu gedenken. Die Kapelle spielte das Niederländische Dankgebet zum schweigenden Nachthimmel, alle Anwesenden standen ergriffen von dem ge­schichtlichen Augenblick und Stadtschultheiß Knödel gedachte in ernsten Worten der soeben eingetretenen Befreiung des Rheinlandes. Mit dem gemeinsam gesungenen Deutschlandlied schloß die ergreifende Feier.

Neuenbürg, 30. Juni. Am vergangenen Freitag fand auf dem hiesigen Rathaus eine Ausschuß-Sitzung des Verkehrs- Vereins statt. Der Vorsitzende, Gemeinderat Heiiizelmanii, bat nach längeren Ausführungen, daß man doch in diesem Jahre zur Freude der Einwohnerschaft und der Kurfremden an die Hausbesitzer und Mieter herantreten möge, ihre Fenster und Balkone mit Blumen auszuschmücken. Der Vorschlag fand warme Unterstützung des gesamten Ausschusses und wurden als Prämien verschiedene Preise ausgesetzt für die schönsten Fen­ster. Die Prämiierungsschau wird von Blumensachverständigen vorgenommen werden. Zum Schlüsse der Sitzung wünschte Ler Ansschuß eine rege Beteiligung aller Einwohner an diesem Wettbewerb. (Näheres siehe Inserat in den näclssten Tagen.)

(Wetterbericht.) Schwacher Hochdruck beeinflußt die Wetterlage. Für Mittwoch und Donnerstag ist mehrfach hei­teres, aber zu Gewitterstörungen geneigtes Wetter zu er­warten.

Hcrrenalb, :30. Juni. (S o n n ta g s v e r k e h r.) Der letzte Junisonntag brachte unsrem Kurort bei bester Witte­rung ein reichbewegtes Leben. Bahn-, Kraftwagen- und Tou­ristenverkehr steigerten sich zu bemerkenswerter Höhe. 2chou am Vormittag traf in drei Kraftwagen der Männergesangver- einL i e de r k rn n z Freundschaft" in der Stärke von 90 Sängern aus Rastatt hier ein. In den Gartenaulagen von Mönchs Posthotel hielt der Verein erquickende Frühstücks­pause und trug unter wärmstem Beifall zahlreicher Zuhörer mehrere Chöre außerordentlich eindrucksvoll vor. Da die Deutsche Sängerschaft einen allgemeinen Liedertag auf den 29. Juni festgelegt hatte, waren die prächtigen Liedergaben doppelt willkommen. Die Weiterfahrt ging über Dobel, wo im Gast­hof zurRößle" das Mittagsmahl eingenommen wurde, nach Wildbad. Die beiden Kurkonzerte unserer vorzüglichen Kapelle, geleitet von Kapellmeister Hunhaczek, waren in erfreu­lichem Maße besucht. Auswahl und Vortrag des Musikpro- gramms fanden hohe Wertschätzung. Wir heben besonders hervor den weihevollen Choral beim Vormittagskonzert, die Troubadour-Phantasie von Verdi, und die Ungarischen Tänze V und VI von Brahms. Abends erfolgte das 1. Gesamtgasr- spiel des Landeskurtheaters Wildbad die Auffüh­rung des Frank-Hirschfeld'schen LustspielsGeschäft mit Ame­rika". Das Freischwimmbad hatte gleichfalls einen stark- besuchten Tag zu verzeichnen.

x Birkenfeld, 30. Juni« Am letzten Sonntag fand in der hiesigen Kirche des .Bezirksfest der evangelischen Kirckien- gemeinden statt, das sich eines zahlreichen Besuches auch von auswärts erfreuen durfte. Dekan Dr. M c g e r l in - Neuen­bürg hielt eine Ansprache, in welcher er von -der Sonntagsnot, der Ehenot und der persönlichen Slot redete. Darauf hielt tadtpfarrer Gonser aus Wangen bei Stuttgart eine er­greifende Predigt über Psalm 118, wobei er die Frage beant­wortete: Was bedeutet das Augsburger Glaubensbekenntnis? Der Kirchenchor wirkte bei der Feier mit und sang zwei schwungvolle Chöre unter Leitung seines Dirigenten, Haupt­lehrer Glaune r. An die kirchliche Feier schloß sich im Ge­meindehaus das Festspiel zum 400jährigen Jubiläum der Augsburger Konfession von I. Schieber an.

Calmbach, 1. Juli. In schweres Leid versetzt wurde die Familie des Güterbeförderers Barth. KarlBarth, welcher Montag abend 5 Uhr mit beladenem Langholzfnhrwerk vom Eyachtal in Richtung Eyachbrücke fuhr, wurde von einem hinter ihm fahrenden Kollegen in schwerverletztem Zustande gefunden. Vermutlich scheint er eine kurze Strecke Wegs ge­schleift worden zu sein. Trotz seiner raschen Einlieferung ms Bezirkskrankenhaus ist der bedauernswerte, allgemein geschätzte Mann, 35 Jahre alt, nach einigen Stunden seinen schweren Verletzungen erlegen. Er hinterläßt Frau und Kinder. All­gemeine Teilnahme wendet sich den Hinterbliebenen zu.

Höfen a. Enz, 30. Juni. Es ist Tradition, daß dank der guten Beziehungen das Wendling-Quartett alljährlich nach Höfen kommt. So sind uns die vier Wendlinge zu guten Freunden geworden, und wir freuen uns jedesmal, sie hier sehen und hören zu dürfen. Ja, man darf sie nicht bloß m Radio gehört, man muß sie gesehen und mit ihnen gesprochen haben, um diese prächtigen Menschen zu kennen, deren Wesen so vornehm uiid deren Kunst über alles erhaben ist. ^ wir im Enztal und Umgebung eine stattliche Wendlinggememde haben, zeigte der gestrige Kammermusikäbend in der hiesigen Kirche, zu dem sie sich sehr zahlreich eingefunden hatte und in dem weihevollen Raum atemlos den unirdischen Tonen, welche die Künstler ihren Instrumenten entlockten, lauschte, -.ne Werke die sie spielten (Schubert, Streichquartett tVmoll), um den herrlichen Variationen über das LiedDer Tod und das Mädchen", wechselnd zwischen tiefem Ernst und schelmisthem cherz, ferner das selten zu hörende Becthoven'sche Strerchtrw erenade O-dur und ein -Streichquartett von Haydn) sowie Sie hohe Kunst der Spieler sind über jede Kritik erhaben. C- muß gesagt sein: das Wendling-Quartett ist das klassische Quartett. Zu Ehren der zahlreichen Konzertbesucher sti lww verraten, daß Professor Wendling mit seinen Getreuen <Hnvi, Natterer, Professor Saal) recht gerne in Höfen spielt, wert er sich einer dankbaren Zuhörerschaft sicher ist. ,

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Stuttgart, 30. Juni. (Verkauf der Anteile des württ. staats an den Jura-Oel-Schieferwerken.) Von zustandigm S-eite wird mitgeteilt: Das Finanzministerium hat nanzausschuß des Landtags ein Angebot zweier

Firmen der des Staate Der Franz- Aktien zu t Plochin erspart.) ^ steherstelle I vornherein Vorsteher, Z Eßling, schaftsminis die Wirtsch Hardt am versammln i in seiner ni Deizisau, dergewählt. von 1085 L bisherigen ' rend der Metzingen - gültig.

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