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Plochingen, 30. Juni. (Plochingen bleibt der Wahlkampf erspart.) Wie vorauszusehen war, hat sich für die Ortsvorsteherstelle kein weiterer Bewerber gemeldet. Das bedeutet von vornherein ein Bertranensvotum für den seitherigen Ortsvorsteher, Schultheiß Häußler.
Eßlingen, 30. Juni. (Der Bezirksrat wird dem Wirt- sämstsminister Dr. Maier antworten.) Zu den Vorwürfen, die Wirtschaftsminister Dr. Maier bei seiner Rede in Plattenhardt ani 26. d. M. gegen den Bezirksrat und die Amtsversammlung in Eßlingen erhoben hat, wird der Bezirksrat in seiner nächsten Sitzung am Dienstag Stellung nehmen.
Deizisau, OA. Eßlingen. Juni. (Schultheiß Kirchner wie- tu-raewählt.) Bei der gestrigen Ortsvorsteherwahl stimmten von 1085 Wahlberechtigte 930, d. h. 85 Prozent, ab. Auf den lnsberiqen Amtsinhaber Kirchner entfielen 837 Stimmen, wahrend der kommunistische Landtagsabgeordnete Fischer aus Metzingen 87 Stimmen erhielt. Sechs Stimmen waren ungültig. _—_
Handel, Verkehr und Volkswirtschaft
Stuttgart. 30. Juni. (Landesproduktenbörse.) Die Preisschwan- bnnaen in der verflossenen Woche haben die Geschäftstätigkeit nicht k-leben vermocht. Die Käufer verhalten sich weiter obwartend, s-s notierten je i00 Kg.: Auslandsweizen 3i—33 (31.50—33.50). mürtt Wetten 29.50-30 (30-30.50). Roggen 17.50-,8(17.75-18.25) s»aier 15 75—16.25 (unv.), Wiesenheu 5—6 (5—5.50), Kleeheu 6—6.50 Uv t drahtaepretztes Stroh 3-4 (3.60-4.20), Weizenmehl 45.50-46 ( 46^7 50 ). Brotmehl 33 50-34 (34-34.50). Kleie 6.50-7 (unv.) Mk.
Neueste Nachrichten
München. 30. Juni. In verschiedenen militärischen Standorten Banerns fanden aus Anlaß der Befreiung der Rheinlande und der Mott Serenaden mit Zapfenstreich statt, der in besonders großem Ausmaß? in München durchgesührt wurde. Beim Anmarsch zur Feld- tierrnkalle spielten die vereinigten Musikkorps der Garnison der Lan- vesbauvtltadt die Parademärsche der früheren Pfälzer Regimenter. Der Platz war von Zuschauern dicht gestillt. Die Veranstaltung nahm einen ieterlichen Verlaus.
Kehl, 30. Juni. Elsäßische Blätter melden, daß nach französischer Darstellung die sogenannten Grenzkarten noch Gültigkeit haben, bis das am 26. Juni vom Senat angenommene Abkommen ratifiziert ist Eine offizielle Bestätigung dieser Meldung von amtlicher deutscher Stelle konnte nicht erlangt werden. Die Meldung ist jedoch von den sranzöschen Blättern in bestimmtestem Tone gehalten.
Kehl, 30. Juni. Bon dem Ostmärkischen Sängerbund Wien ist bei dem Sängervorsitzenden und Vorstand der Kehler Liedertafel folgendes Telegramm eingeganaen: Stadt und Land sind endlich von der Fremdherrschaft befreit. Wir nehmen innig und begeistert an die- sein vaterländisch bedeutsamen Ereignis Anteil nnd senden den Sängerschaften Kehls hierzu sangesbrüderliche treudeutsche Grüße und Glückwünsche. Heil Euch!
Mainz, 30. Juni. Bei der Abfahrt des Sonderzuges des französischen Oberbefehlshabers Guillaumat um 13.28 Uhr brach die Bevölkerung tn Pseisen und Johlen aus, sodaß die Fenster des Zuges durch Vorhänge geschlossen wurden. Am Nachmittag marschierten von Kastel über die Straßenbrücke 500 berittene Schutzpolizisten und 300 Beamte zu Fuß unter Vorantritt einer Kapelle und der deutschen und hessischen Farben ein. Als die deutschen Farben auf dem ehemaligen französischen Stabsquartier und der früheren Residenz des Generals Guillaumat gehißt wurden, brach die Menge in Hochrufe aus und sang das Deutschlandlied. Sie bereitete der Schupo einen herzlichen Empfang. Immer und immer wieder wurden Blumen von den beflaggten Häusern heruntergeworsen. Bekannte Separatisten haben Drohbriefe erhalten. Auch wurden in der Nacht Plakate in der Stadt angeschlagen, aus denen zu lesen steht: „Was gedenkt ihr Verräter nach dem Abzug Eurer Beschützer zu tun?"
Darmstadt, 30. Juni. Ein mit zwei Schupobeamten besetztes Kleinflugzeug der Akademischen Fltegergcuppe erlitt kurz nach dem Start aus dem hiesigen Flugplatz einen Vergaserbrand und mußte zur Notlandung schreiten. Bet der Landung auf dem Hochschulstadion schlugen die Flammen tn den Benzintank. Dem Flieger Hoderlein gelang es, abzuspringen. Sr kam mit leichten Brandwunden davon. Der sestgeschnallte Fluggast, Polizeiwachtmeister Bickel, verbrannte mit der Maschine. Eine aerichtliche Untersuchung ist eingeleitet.
Gletwitz, 30. Juni. Das Schwurgericht verurteilte Samstag den Arbeiter Schygulla wegen Mordes, begangen an der Fleischerssrau Siebtem, zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Er hatte in der Nacht vom 15. zum 16. Mai in Hin- dendurg die Fleischersfrau Siekicra im Beisein ihrer drei Kinder mit einem Beil getötet.
Berlin, 30. Juni. Der Reichspostminister hat aus Anlaß der Räumung des besetzten Gebietes den beteiligten Beamten, Angestellten und Arbeitern der deutschen Reichspost die höchste Anerkennung für ihr pflichttreues, opferfreudiges Verhalten in der Besatzungszeit zum Ausdruck brtnaen lassen. Gleichzeitig veröffentlicht die preußische Staatsregierung Worte des Dankes an die Beamtenschaft, in denen es zum Schluß heißt: Die Haltung der Beamten wird allen kommenden Geschlechtern ein Vorbild sein.
Kiel, 29. Juni. Der Fliegertag in Holtenau mußte gegen 4 20 Uhr wegen eines Unfalls der vom Flugzeugführer von Lilienfeld geflirrten Maschine, die ohne Absicht des Führers ins Trudeln geraten war, abgebrochen werden. Das Flugzeug stürzte aus 200 Meter Hohe rechtstrudelnd etwa 400 Meter vor der Setlflugstation ins «affer. Der Führer konnte lebend geborgen werden, hat jedoch so lchwere Verletzungen erlitten, daß er am Sonntag abend starb, q? .ff- 30. Juni. Bundespräsident Miklas hat gestern an den ,^ ^Präsidenten von Hindcnburg anläßlich der Rhetnlandbcfreiung »» Glückwunschtelegramm gerichtet, in welchem er der Freude aller putschen Oesterreichs über die erfolgte vollständige Räumung des jemandes innigen Ausdruck gab.
Baris, 29. Juni. Nach den letzten Meldungen aus Bolivien sollen ?? Ausständischen La Paz am Samstag erobert haben. Eine Nach- N aus Chile besagt, daß der gestürzte Präsident Siles, sowie der i,i. m General Kundt, verhaftet und an die Grenze gebracht worden L ,"' Rach einer unbestätigten Meldung aus Buenos-Aires soll General m I.Ett worden sein. In La Paz sollen von dem Präfekten , u^tangnisse geöffnet worden sein. Hunderte von politischen Ge- seien in die Reihen der Aufständischen geströmt. In der L, 7 Madt sollen jetzt nur noch vereinzelt kleine Kämpfe in den ^ stattfinden. Ueber die Lage im Lande verlautet, daß der , Boliviens ruhig sei. Noch am Samstag abend sei eine l"9ierung gebildet worden. Sie setze sich hauptsächlich aus B«tr°tern der Militärjunten zusammen.
60. Juni. Nach einer Reutermeldung aus Schanghai »mm Gouverneur von Mukden, General Tschang, Hsüh Liang, Tschtang Kai Schek telegraphisch vorgeschlagen, zur Bei- chinesischen Bürgerkrieges eine Friedenskonferenz in Muk- ^Mhalten und in der Zwischenzeit die Feindseligkeiten zwischen umitonalarmee und den Nordlruppen einzustellen.
,au, 30. Juni. Ein von Irkutsk kommender Personenzug reknm ^chge falscher Weichenstcllung kurz vor Leningrad. Die im mehrere Waggons wurden vollkommen zertiim-
Mctzt ^ Personen kamen bei dem Unglück ums Leben, 28 wurden
Iw 60- Juni. Bewaffnete Bürger patrouillieren die Stro
th ^."Mbung der brasilianischen und deutschen Gesandtschaft
iS blucht des Expösidenten Siles und des Generals Kundt rn. Gestern fanden Umzüge statt. General Galtndo be- "bend die Demonstranten, heimzukehren und die Abreise Flüchtlinge nicht zu verhindern.
Chikag«, 30. Juni. Das Flugzeug City of Chikago, das bereits gestern den Weltrekord im Dauerflug mit Brennstoffübernahme geschlagen hat, setzte heute vormittag während eines Gewittersturmes seinen Flug fort. Um 10.40 Uhr amerikanischer Zeit befand es sich 451 Stunden tn der Luft. Um 8.40 Uhr erfolgte die 167. Betriebr- stoffergänzung. Bevor bei Tagesanbruch die 166. Nachfüllung statt- sand, hatte das Flugzeug nur noch so viel Brennstoff an Bord, daß es sich nicht länger als 5 Minuten hätte in der Luft halten können. Bisher sind während des Fluges 28000 Liter Benzin und 1280 Liter Oel verbraucht worden. Die Führer des Flugzeuges, die Gebrüder Hunter, wollen versuchen, bis zum 4. Juli, dem amerikanischen Nationalfeiertag, weiterzufliegen.
Rheinland-Befreiungsfeier in Stuttgart.
Stuttgart, 30. Juni. Aus Anlaß der Räumung des Rheinlandes und der Pfalz von fremder Besatzung veranstaltete die württembergische Staatsregierung, das Wehrkreiskommando V und die Stadtverwaltung -Stuttgart unter Beteiligung der Technischen Hochschule und der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim, heute abend 9-15 Uhr im Hof des Äteuen Schlosses eine eindrucksvolle Befreiungsseier. In großen Scharen strömte Stuttgarts Bevölkerung auf den Schloßplatz und in den Schloßhvf, der in der Mitte abgeteilt und für die Zuschauer sreigegeben, schon lange vor Beginn dicht gefüllt war. Bor dem Mittelbalkon des Schlosses hatten die Reichswehrtruppenteile von Grosz-Stuttgart, Infanterie, Kavallerie, Artillerie, Nachrichtentruppen, die studentischen Korporationen, zahlreiche Vereine und Verbände und die Schuljugend Aufstellung genommen. Pünktlich um 9>( Uhr rückte unter flotter Marschmusik die Zapfenstreich-Kompagnie, umlodert vom flackernden Schein der Fackeln, an und nahm vor der Mitte des Schlosses Aufstellung. Trommelwirbel erfüllten die Lust und wuchtig erklangen die Weisen der alten Armeemärsche, vorgetragen von den Reichswehrkapellen von Stuttgart und Cannstatt unter Leitung von Oüermusikmeister Langer. Nach dem Niederländischen Dankgebet hielt Generalmajor Zaenker von Danken- schweil, der Stellvertreter des beurlaubten Befehlshabers im Wehrkreis V, eine kurze Ansprache, in der er betonte, daß wir in dieser Stunde, die nach 12 schweren Jahren und bitterem Leiden den deutschen Landen am Rhein die Befreiung vom Joche fremder Besatzung bringt, mit heißem Dank und tiefem Mitempfinden der Bevölkerung gedenken wollen, die stark, unbeirrt und opsermutig dem Vaterland die Treue gehalten hat. Wir sind stolz auf den unerschrockenen und erfolgreichen Abwehrkampf. In die Freude der Befreiungsstunde mischt sich aber das bittere Gefühl des Schmerzes und der Trauer, daß deutsches Land beiderseits des Rheins durch einseitige Bestimmungen minderen Rechtes bleiben, und das Saargebiet noch nicht seinem Mutterland zurückgegeben ist. Der Große Zapfenstreich, der die Soldaten des Reichsheeres mit den Vertretern der Reichsregierung, der württ. Staatsregierung, der Stadt Stuttgart, der Hochschulen und weitester Kreise der Bevölkerung zusammengeführt hat, sei deshalb keine frohe Festseier, sondern eine ernste, wehmutsvolle Gedenkstunde. Staatspräsident Dr. Bolz führte darauf aus, daß die Unfreiheit, die Schmach, die Quälerei der fremden Besatzung heute nacht 12 Uhr ein Ende finden wird. Die Freude des Rheinlands soll auch unsere Freude sein. Mitseiern und mitfreuen wollen wir uns, weil nicht nur das besetzte Gebiet frei wird, sondern das ganze Vaterland. Ein Teil bleibt auch heute noch unfrei. Der Saarbevölkerung wollen wir heute ganz besonders gedenken und sie bitten auszuharren, bis auch ihr die Besreiungs- stunde schlägt. Nach dem gemeinsamen Gesang des Deutschlandliedes gab eine Batterie von Schloßgarten aus 21 Salutschüsse, woraus sämtliche Kirchenglocken Stuttgarts läuteten. Den Schluß der Feier bildete der Große Zapfenstreich, der von dem Musikkorps der Truppenteile eindrucksvoll gespielt wurde. Unter klingendem Spiel rückten daraus die Reichswehr, die studentischen Korporationen und die anderen teilnehmenden Vereine und Verbände ab.
Die Trcuekundgclmng des Saargebiets.
Saarbrücken, 30. Juni. Aus Anlaß der Räumung des besetzten rheinischen und pfälzischen Gebietes wurden heute abend auch im Saargebiet große Kundgebungen veranstaltet, die den Willen für die Rückkehr des Gebiets zum Reich machtvoll zum Ausdruck brachten. Die Feiern begannen mit Glockengeläute sämtlicher Kirchen, an das sich Massenchöre, Platzkonzerte, Ansprachen'und gemeinsamer Gesang des Niederländischen Dankgebets schlossen. Ueberall war die Teilnahme der Bevölkerung, die sich durch die reich beflaggten Straßen bewegte, gleich lebhaft. In Saarbrücken hielt Landesratsabgeordneter Kiefer eine Ansprache, in der er u. a. aussührte: Die Freiheit, die dem besetzten Gebiet geworden ist, muß auch dem deutschen Saargebiet bald für immer werden. Wir wollen heim zum angestammten Volk und Vaterland, ungetrennt und ungeschmälert. Das ist der Ruf, der seit Inkrafttreten des Versaillers Vertrages im Saargebiet erhoben wurde, von allen Parteien, Ständen und Konfessionen. Ein Volk, das um seine nationale Freiheit kämpft und leidet, hat ein Recht darauf zu fordern, daß ihm sein gutes Recht ungeschmälert wird, daß ihm keine Opfer abverlangt werden, die sich mit seiner nationalen Ehre und Selbständigkeit nicht vereinbaren lassen und die eine untragbare Einengung seiner eigenen Lebensgrundlagen bedeuten. Vor Beginn der Kundgebung um 20 Uhr begann auf dem Rathausplatz ein Stafettenlauf der Deutschen Turnerschast nach Trier, an dem 450 Leute teilnahmen. Sie überbrachten der Stadt Trier einen Glückwunsch der Stadt Saarbrücken.
Die Befreiungsseier in Mainz.
Mainz, 1 . Juli. Wie in anderen Städten der mit dem heutigen Tage freiwerdenden Rheinlandc fand auch in Mainz um die Mitternachtsstunde eine Befreiungsfeier statt, die mit denr Glockengeläut sämtlicher Kirchen, Sirenengeheul der Fabriken und Böllerschüssen eingeleitet wurde. Zehntausende von Menschen füllten den Platz, wo nach gemeinsamem Gesang des Chorals „Großer Gott wir loben Dich" Oberbürgermeister Dr. Külb als erster das Wort zu einer Rede ergriff, in der er die Freude darüber zum Ausdruck brachte, daß der Rhein, den man zu Deutschlands Genze Herabdrücken wollte, wieder Deutschlands Strom geworden sei. Der Redner erinnerte an die furchtbaren Leiden der rheinischen Bevölkerung während des Ruhrkampses und der schrecklichen Herrschaft der Separatisten und gedachte mit herzlichen Worten der noch unter fremder Herrschaft stehenden deutschen Brüder an der Saar, denen auch bald die Stunde der 'Befreiung schlagen möge. Staatspräsident Tr. Adelung gedachte in seiner Rede zunächst der Toten, die da starben, damit Deutschland lebe, und sprach Dank und Anerkennung allen denen aus, die in den langen Jahren der Bedrängnis und der Demütigung unerschütterlich und treu zu ihrem Volke standen und nicht zuließen, daß sich fremde Machtbcstrebungen am Rhein verwirklichten. Er feierte vor allem die weitgehende und konsequente Politik deutscher Staatsmänner, die sich an die Namen Ellert, Rathenau, Wirth, Strcsemann und Hermann Müller knüpft, und gab der Hofst innig Ausdruck, daß die Saarberhandlungcn bald zmn gewünschten Ziele führen werden. Die Tatsache, daß der sran-- Wüsche Imperialismus seine Rhcinlandpläne nickst verwirk- lickcn konnte, so schloß der Staatspräsident, ist uns die Hoffnung, das; der lOVOjährige Kamps um den Rhein endlich seinen
Abschluß gefunden haben möge, und daß aus dem furchtbaren Ringen der letzten 16 Jahre ein dauerhafter Frieden für die Völker Europas erblühen möge. Reichsminister Dr. Wirth überbrachte die Glückwünsche der Reichsregierung. Er gedachte der Gefallenen- des Weltkrieges und der Toten, die in der SLachkriegszeit durch aufopferungsvolle Tätigkeit den Tag der Befreiung haben vorbereiten helfen. Tosender, nicht endenwollender Beifall setzte ein, als Dr. Wirth in diesem Zusammenhang den Namen Dr. Stresemanns nannte, der noch mit seiner letzten Kraft Frankreich die Freundschaft des deutschen Volkes angeboten habe. Dann fuhr der Minister fort: Wir haben die Freiheit am Rhein teuer durch den Tributplan erkauft, der noch Kinder und Kindeskinder belaste. Gerade jetzt sind wir in eine Wirtschaftskrise hineingeraten, die nicht Deutschlands Sache allein ist. Da müssen wir uns fragen, ob die heutige Ordnung der europäischen und Weltwirtschaft noch als befriedigend angesehen werden kann. Sie ist es nicht. Aber jede mögliche neue Ordnung muß Deutschland die Möglichkeit bringen, das zu zahlen, was es wirklich leisten kann. Es ist zu hoffen, daß für die übrigen Staaten einschließlich der wirtsclMtlichen Sieger im Weltkrieg, der Amerikaner, noch in diesem Jahre der Tag der Einsicht kommen wird. Der Rhein ist jetzt zwar frei, Deutschland fühlt sich aber noch nicht frei, da es den übrigen Völkern noch nicht völlig gleichberechtigt zur Seite steht. Der Weg zur wahren Freiheit ist der Weg vom '-anderen Recht zum gleichen Recht, der Weg zur allgemeinen Abrüstung, den wir bereits gegangen sind und den alle gehen müssen, wenn der Friede Bestand haben soll. Das ist die beste Sicherung der französischen Ruhe. Der Minister schloß seine Ansprache mit einer eindringlichen Aufforderung an die Rheinländer, jetzt im Verein mit dem übrigen Deutschland alle ihre Kräfte einzusetzen, um die augenblickliche Krise, überwinden zu helfen.
Reichstagsfeicr.
Berlin, 30. Juni. Eine eindrucksvolle Feier veranstaltete der Reichstag. Es galt, dem befreiten Rheinland auch den feierlichen Gruß des Reichstags zu senden. Herrn Lobe eignet die Gabe, den Geist einer bedeutenden Stunde im Wort ein- zumngen- Er entledigte sich auch heute seiner Ausgabe mit Würde und Takt. Mit dem Gefühl der Freude über die Befreiung des Rheins verband er, immer wieder von Zustimmungsrusen unterbrochen, den Dank an alle, die Leben und Besitz in den trüben Tagen der Besetzung für ihr Vaterland einsetzten und opferten, den Dank für die unerschütterliche Treue der Bevölkerung, die ohne Zweifel und ohne Murren über ein Jahrzehnt ausharrte, und den Dank auch für Dr. Stresemann, der uns dem heute erreichten Ziele nähersührtc, dem es ein hartes Geschick aber nicht mehr vergönnt hatte, den Tag der Befreiung zu erleben. Die Botschaft des Präsidenten klang aus in ein aufrechtes und festes Bekenntnis, eine deutliche Mahnung an die Mächte des Auslandes: „Wir sind bereit zur Freundschaft mit allen früheren Gegnern. Wir sind bereit, in die große friedliche Familie der Völker einzutreten, aber in ihr können keine entrechteten und keine minderberech- tigtc Söhne leben. Wir wollen cs tun als ein gleichberechtigtes Glied unter den Staaten unseres Erdteils!" Herrn Lobe, dessen Worte das Haus stehend angehürt hatte, folgte der Zen- trumsabgeordnete Esser, der einen von allen Parteien — bis aur die Kommunisten — unterschriebenen Antrag einbrachte, in dem die gesetzliche Sicherstellung des den westlichen Grenzgebieten zugesagten Hilssprogramms verlangt wird. Der Antrag soll morgen als erster Gegenstand aus der Tagesordnung erscheinen.
Die Berliner Morgenpreffe zum Tag der Rheinlandbefreiung.
Berlin, 1. Juli. Noch mehr als die gestrigen Abendblätter iteht die heutige Morgenpreffe im Zeichen der Befreiung der Rheinlande vom Besetzungsjoch. „Frei von fremder Gewalt", „Das Rheinland frei!", „Deutsche Fahnen über dem Rhein", so oder ähnlich lauten die Schlagzeilen in Riesenlettern, die gm Kopf der Zeitungen prangew Die Leitartikel der Blätter, die vielfach von hervorragenden Mitarbeitern stammen, sind der historischen Stunde gewidmet. In der „Germania" schreibt der Vorsitzende der Zentrumspartei, Dr. Ludwig Kaas, zum Schluß seines Aufsatzes: Wenn dieses Jahrzehnt der Bitternisse und Kämpfe zwischen -den beiden großen Nachbarvölkern das eine zu Wege gebracht hat, daß beide ihr Heil für die Zukunft nicht mehr im Kampf suchen, sondern im entschlossenen Ringen nach nachbarlicher und brüderlicher Zusammenarbeit für den Ausbau eines neuen Europa und einer neuen, aus das Recht gegründeten Staatenordnung, dann ist auch das Schmer- zeuskapitel der rheinischen Besatzungszeit nicht umsonst mit so tiefen und teilweise blutigen Lettern in die Analen der Geschichte eingeschrieben worden. In der „Deutschen Allgemeinen Zeitung' heißt es, überall braust im Rheinland die festliche Freude.-empor. Ein Volk, das in deutscher Treue 12 Jahre die waffenlose Wacht am Rhein gehalten hat, vereinigt sich unter dem Geläute der Glocken lOOOjähriger Dome zu Dank und Gelöbnis. Die „Bossische Zeitung" gedenkt des Mannes, der heute nicht mehr unter uns weilt und die Befreiung der Deutschen am Rhein nicht miterleben kann: Dr. Stresemann. „Er, der der berufenste Redner bei den Befreiungsseiern gewesen wäre, kann seine Stimme nicht mehr vernehmen lassen. Aber hinter jedem Rednerpodium reckt sich heute sein Bild empor, umkränkt von dem Dank des Vaterlandes. Seine Politik hat die Befreiung- gebracht. Seine Politik der Verständigung und des Ausgleichs, der Erfüllung und damit der immanenten Revision. ,
K 3 des thüringischen Ermächtigungsgesetzes nicht verfassungsmäßig.
Leipzig, 80. Juni. In der Meinungsverschiedenheit zwischen Reich und Thüringen über die Verfafsungsmätzigkeit des 8 3 des thüringischen Ermächtigungsgesetzes hat das Reichsgericht zugunsten des Reiches entschieden und erkannt, daß der K 3 Absatz 1 des thüringischen Ermächtigungsgesetzes vom 2». Mörz 1930 mit dem Reichsrccht nicht vereinbar ist. Das Reichsgericht ist in allen Punkten dem Standpunkt des Reichsministcrs des Innern bcigetretcn.
Weimar, 30. Juni. Das thüringische Kabinett beschäftigte sich am Montag nachmittag mit der ablehnenden Entscheidung des Reichsgerichts wegen der Gültigkeit des § 8 Abs. 1 des thüringischen Ermächtigungsgesetzes. Staatsminister Baum brachte dabei zum Ausdruck, daß die bisher im Rahmen der Verwaltungsreiorm durchgcführten Veränderungen innerhalb der Beamtenschaft durch diese Entscheidung in keiner Weise berührt würden, da die Verwaltnngsreform bisher ohne Zuhilfenahme des K 3 durchgeführt worden sei.
ZWW-Berstetzeruilg.
Am Mittwoch den 2. Juli 1930, vormittags 10 Uhr, versteigere ich in Schömberg öffentlich gegen Barzahlung:
1 Bauauszugwinde» 1 Schlauchhaspel, 2 Kastenwagen. 3 Werkzeugkisten, 2 Zemeutrohrformer»
2 Schubkarren, 1 Speispsanne aus Eisen.
Zusammenkunft am Rathaus in Schömberg.
Hildenbrand, Gerichtsvollzieher.