steil Kommissar für Aserbeidschan ernannt wurde. Bagiroff ging mit Masseniverhaftungen der widerstrebenden Bauern vor, ließ dieselben zu 250 Mann aus Lastautos zur Richtstätte schaffen und kurzerhand erschießen. Das hatte zur Folge, daß das ganze Gebiet in Aufruhr geriet und die empörten Bauernmassen sich gegen die Sowjetherreil erhoben, wobei zahllose Kommunisten.und G.P.U.-Leute von den Aufständischen ermordet wurden. Bis heute haben angeblich 35 große Kämpfe zwischen roten Truppen und den Aufständischen stattgefunden,. bei welchen Bagiroff selbst erst jüngst eine schwere Niederlage erlitt und der Führer der Aufständischen, Medzid, Maschinengewehre, Automobile und Flugzeuge eroberte. Um diese Scharte auszuwetzen, hat die Sowjetregierung nun eine eigentliche militärische Fachgruppe, S.P.U., nach Aserbeidschan entsendet, doch hat die rote Armee bei Agdasch eine neue Niederlage erlitten. Dort schloß der Führer der Aufständischen nach langen schweren Kämpfen mit dem Gegner zum Scheine einen Waffenstillstand, der mit einem wüsten Trinkgelage gefeiert wurde. In diesen Kämpfen war bereits die neue Fachgruppe S.P.U. mit ihrem Oberkommandanten beteiligt. Als die Russen infolge des Gelages schwer betrunken waren, drangen die Aufständischen mit ihrem Führer, Mamed-Kasirm, in das Quartier Martionffs ein und machten ihn und seinen ganzen Stab mit Messerstichen nieder. Die Truppen Maritnoffs schlossen sich hierauf den Aufständischen an.
Französische Außenpolitik.
Paris, 26. Juni. „Ein erfrischender Optimismus beherrschte die Erklärungen des Außenministers Briand, der in einem fast zweistündigen Bortrag die Beziehungen Frankreichs zu den europäischen Staaten schilderte und dabei charakteristische Urteile über die politische Lage der letzten Zeit abgab", erklärte ein Senator, der gestern nachmittag einer Sitzung des Senatsausschusses für auswärtige Angelegenheiten beiwohnte. Außenminister Briand sprach über die französisch- italienischen Beziehungen sehr eingehend. Er zeigte die Probleme auf, deren Klärung erstrebt werden müssen. Ohne auf die durch Italien geltend genlachten kolonialpolitischen Wünsche einzugehen, betonte Briand, daß den in Genf ausgenommenen Konversationen bald Verhandlungen über die Regelung der tunesischen Frage folgen würden. Für den Augenblick suche man das geeignete Verfahren, um die Verhandlungen in Gang zu bringen. „Wir erstreben die Befestigung herzlicher Beziehungen zwischen Frankreich und Italien. Frankreich hat sich niemals geweigert, seine Hilfe anzubieten, wenn es sich um die Beilegung von Schwierigkeiten handelt und um die Regelung aufgetauchter Differenzeil und möglicher^ Gegensätze. Wenn Italien von uns diesen Dienst wünscht, w sind wir bereit, diesem Verlangen Rechnung zu tragen." Alan ersieht aus dieser Erklärung, daß Italien als Antragsteller bezeichnet wird. Der italienische Standpunkt gebt, entsprechend den Darlegungen Grandis dahin, daß es Frankreichs Sache sei, Vorschläge zur Regelung der kolonialpolitischen Rechtsansprüche Italiens zu machen. Der französische Außenminister betonte ferner die Beilegung gewisser Zwisäiensälle, die ein den Frieden gefährdendes Aussehen hatten, dank der versöhnlichen Haltung Frankreichs und der Bereitwilligkeit, derartige Vorfälle loyal zu erledigen. Senator Poincare sprach den Wunsch aus, daß den in Frankreich lebenden Italienern die Naturalisierung erleichtert würde. Ter Vorsitzende der Senatskommission für Heeresfragen, General Bourgeois, erhielt einige militärpolitische Aufklärungen. Darauf äußerten zwei Mitglieder der Kommission den Wunsch, von Briand Näheres über den Stand der Saarkonferenz zu hören. Dem Außenminister ging ein Fragebogen in dieser Angelegenheit zu. Gestern begnügte sich Briand damit, folgendes zu wiederholen: „In dieser Affäre hat Deutschland Anträge zu stellen und zu sagen, was es verlangt und was es bietet. Frankreich nimmt in der Saarfrage die Position ein, die ich in der Kammer öffentlich gekennzeichnet habe." In einer der nächsten Kommissionssitzungen werden Briand und der Verkchrsminister Pernaut in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der französischen Saardelegation sprechen. Zu den Erklärungen des Reichsaußenministers Curtius über die Saarsrage macht die heutige Morgenpresse keine Bemerkungen. Nur der „Figaro" begnügt sich mit einer historisch ausgestoßenen Warnung, „das Saargcbiet prciszugeben und dadurch Frankreich einen schweren Verlust beizufügen". Nach Mitteilung aus halbamtlicher französischer Quelle nahm der deutsche Botschafter, Herr von Hoesck, in seiner gestrigen Unterredung mit Briand Gelegenheit, darauf hinzuweisen, daß die öffentliche Meinung in Deutschland eine recht baldige Einigung in der Saarfrage, und zwar bis zur Vollversammlung des Völkerbundes im September, wünsche. Dieser Punkt soll, wie das „Journal" zu wissen glaubt, der wicküigste ge
12 koman von Kuist DOsistin
„Oder haben Sie sich in Ihrer Liebe zu dem Mädchen nur eingebildet, wiedergeliebt zu werden? Haben Sie nicht vielleicht ein leichtsinniges Tändeln des Mädchens mit Ihnen nur irrtümlich für Liebe gehalten?
„Ja, wie kommen Sie denn darauf' — Freilich, Sie kennen Hanna nicht! — Würden Sie sie kennen, so sprächen Sie nicht derart. — Hanna und leichtsinnig! — Ach nein! Sie war ein aufrichtiger, herzlicher Mensch und ihre Liebe treu und wahr. — Sie war mein ganzes Glück! — Ich siehe vor den Trümmern meines Lebens, und bin noch io jung. — Herr Inspektor, wenn ich den Acürder fände, bei Gott, ich —"
„Haben Sie nie beobachtet, daß Hanna Lang noch mit anderem Männern freundlich tat, sagen wir, daß sie mit ihnen flirtete?"
„Wie kommen Sie darauf?"
„Ich frage Sie, antworten Sie mir!"
„Selbstverständlich hat Hanna mit keinem Manne geflirtet. Das lag ihr ja nicht!"
„Sind Sie niemals eifersüchtig geworden während des letzten halben Jahres? Oder wenigstens beunruhigt?"
„Ganz und gar nicht." ,
„Es verkehrte doch im Herbst öfters ein Kunstmaler im Forsthaus. Wie stand Hanna Lang zu dem?"
„Sie meinen Herrn Sasse, der in der Waldschenke wohnte. — Ach, da brauchte ich keine Angst zu haben. Der dachte nicht daran, Hanna für sich zu gowiniren. Der wußte ja von unserer Liebe, und er legte manch gutes Wort für uns bei dem Förster ein."
„Ich habe aber gehört, daß Hanna Lang sich sehr für den Maler interessiert habe. Sie soll ihm direkt nachgelaufen sein."
Stein sah einen erstaunten Ausdruck aus Funks Antlitz wachsen, der aber rasch wieder einem vertrauenden Lächeln wich.
„Das ist nicht wahr! — Nein, das stimmt nicht."
„Und wenn sich nun dieser Flirt hinter Ihrem Rücken abgespielt hätte?"
wesen sein. In zweiter Linie sprach Herr von Hoesch über den voraussichtlicheil Inhalt der deutschen Antwort aus Briands Fragebogen.
Englisch-russische Verhandlungen.
London, 26. Juni. In Moskau ist eine Kommission ernannt worden, die sich demnächst nach London begeben wird, um mit der englischen Regierung Verhandlungen über die russischen Kriegs- und Vorkriegsschulden aufzunehmen. Darunter sind sowohl die Staatsschulden und die russisck>en Gegenforderungen zu verstehen, wie die Privatforderungen an die russische Regierung, die sich aus der Beschlagnahme und Nationalisierung englischer Besitzungen in Rußland ergeben. Der Leiter der russischeil Kommission wird der Botschafter in London, Sokolnikow, sein, während die drei anderen Mitglieder aus Moskau ernannt werden. Die englische Kommission, die mit den Russen verhandeln soll, wird in diesen Tagen ernannt werden. Diese Verhandlungen bewegen sich ini Rahmen des englisch-russischen Generalvertrags, in dem bereits für die spätere Aufnahme von Schliäsiungsverhandlungen Vorsorge getroffen war. Immerhin findet die Tatsache, daß es jetzt nach langen fruchtlosen Auseinandersetzungen zu direkten Besprechungen der beiden Regierungen kommt, starke Beachtung. Ueberhaupt sind die russischen Probleme wieder einmal im Begriff, in den Vordergrund der öffentlichen Aufmerksamkeit zu gelangen. Dazu hat namentlich das Interesse beigetragen, das man den deutsch-russischen Verhandlungen hier entgegenbringt. Das kürzliche deutsch-russische Communigue ist hier sehr lebhaft besprochen worden und auch die gestrige Rede des Außenministers Curtius wird namentlich in ihren Hinweisen auf die deutsch-russische Politik mit großer Sorgfalt wiedergegeben. Es gibt Kreise, die in der Erneuerung der deutsch-russisclien Besprechungeil eine Schwenkung der deutsck>en Politik sehen wollen und im „Manchester Guardian" kommt schon seit einiger Zeit die Auffassung zum Ausdruck, daß Deutschland durch die Abkehr Frankreichs von Locarno zu einer Ostschwenkung gedrängt werde. Alan kann jedoch keineswegs lagen, daß diese Auffassung von maßgebendeil englischen Kreisen geteilt wird. Gerade die gegenwärtige Regierung, die sich ohne jede Begeisterung die friedliche Verständigung mit Rußland zum Ziel gesetzt hat, weil sie diesen Weg für den vorteilhafteren hielt, hat völliges Verständnis für die Bemühungen der deutschen Regierung um reibungslose Beziehungen mit Rußland. Auch die vorherrschende Meinung der Presse ist im allgemeinen verständnisvoll und sieht in der Belebung der deutsch-russischen Beziehungen keine Schwenkung, sondern nur eine Vervollkommnung der deutschen Außenpolitik, die ganz in der Linie liegt, die Deutschland seit Locarno eingeschlagen hat.
Nuv Stadt und Bezirk
Neuenbürg, 26. Juni. Der Evang. Kirchenchor hatte sich als Ziel seines diesjährigen Ausflugs das Niederwalddenkmal gesetzt. Verbunden sollte mit dem Besuch dieses Wahrzeichens aus Deutschlands großer Zeit eine Rheinfahrt werden, die uns die Poesie des schönsten aller deutschen Ströme am wirkungsvollsten zu Gemüte führt. Und es darf gesagt werden: Es wurden alle Hoffnungen erfüllt. Strahlender Sonnensckiein war uns beschieden und in prächtiger Fahrt ging es nach Heidelberg und durch die schöne Landschaft der Bergstraße nach Darmstadt. Hier wurde Quartier genommen und dem leiblichen Mensclmn zugeführt, was er bedurfte. Ehe man sich zur Ruhe begab, sah man sich noch in der einstigen großherzoglichen Residenz um und pflegte in der friscl>en Abendluft der Gemütlichkeit. Für einzelne Teilnehmer soll die Nacht sehr kurz geworden sein.
In der Sonntagfrühe wachten wir uns zur Abfahrt bereit, als die Stadt noch in tiefem Schlummer lag, und auch in Wiesbaden herrschte noch sonntäglick>e Morgenstille, als unsere beiden. Autos dort einfuhren. Wir besichtigten die berühmten Anlagen und das prunkvolle Kurhaus, statteten auch dem Kochbrunnen eineii Besuch ab, wobei jedoch die vorgenommene Kostprobe nicht allgemeinen Beifall fand. Weiter ging es durch den herrlichen Rheingau nach Rüdesheim, der Perle dieses gesegneten Landstrichs, in dem an sonnigen Hügeln und steilen Felsen das edle Rebenblut reift. Plötzlich grüßt die Germania vom Niederwalde herab, und nach kurzem Aufenthalt in -Rüdesheim drängte man weiter, dem Ziele zu. Die größere Zahl der Teilnehmer ließ sich mit der Zahnradbahn auf die Höhe bringen, einige ließen es sich nicht nehmen, durch die Weinberge und den Wald hinaufzuwandern zu der für jeden Deutscheil so bedeutungsvollen Stätte. Und nun standen wir vor dein Denkmal! Es läßt sich nicht mit Worten be
schreiben, wie mächtig dieses Mal deutscher Einigkeit und deutscher Größe auf jeden wirkt, dem ein warmes Herz für sein Vaterland und sein Vaolk in der Brust schlägt. Von gewaltiger Wucht ist das Denkmal in seinem ganzen Aufbau und in allen seinen Teilen, und eine tiefe Symbolik liegt in allen seinen bildlicklen Darstellungen. Welch wunderbare Gestalt ist doch die Germania! Würde, Hoheit, Entschlossenheit, edles Wollen das ganze deutsckie Wesen ist in dieser Gestalt, in diesem Blick' in diesem Antlitz verkörpert! Und deutscher Sinn, deutsche Treue tritt uns überall entgegen, wohin wir das Auge auch richten mögen. Zwei mit Begeisterung gesungene Lieder klangen hinunter zu den Ufern des deutschen Rheins und hinaus in das deutsche Land. Ein Gelöbnis sollen sie sein: Heilig sei uns die Heimat, heilig die deutsckie Erde!
Wir nahmen Abschied von der geweihten Stätte und wanderten über Rossel und Jägerhaus nach Aßmannshaufen wo wir in der echten rheinischen Geist atmenden Bauernscl-enke Mittag hielten. Schade wars, daß wir nicht länger weilen konnten. Wir wollten noch ein Stück Rhein genießen, und so mußten wir zum Schiffe eilen. Rheinabwärts gings auf dem herrlichen Strom, vorbei an Felsen, Burgen, Schlössern, an den Wohnplätzen froher Menschen. Wir grüßten die Lorelei, und im malerisch gelegenen Goarshausen fand sich wieder,' was durch die Tücke der Umstände auf kurze Zeit getrennt worden ivar. Kartengrüße wanderten nach allen Richtungen hinaus Wieder vertrauten wir uns dem Schiffe an und nahmen in langer Bergfahrt all die Schönheit und Romantik des sagenumwobenen Stroms in uns auf. Im weinfrohen Rüdeslxüm landeten wir wieder. Noch kurze Zeit wollte man den Zauber des rheinischen Landes genießen und den Duft der Reben atmen. Der Drosselgasse wurde ein Besuch abgestattet, und gerne wäre man noch ein weiteres Stündchen geblieben. Aber die Autos waren parat und dahintenzubleiben wollte man doch nicht riskieren. In froher Fahrt gings durch die Orte am Rhein, über die Rheinbrücke nach Mainz und von da dem Rhein entlang nach Worms und Mannheim. Die Stacht war inzwischen hereingebrochen. Wir schieden vom Rhein und unentwegt gings weiter. In Schwetzingen ließ man die Autos nochmals verschnaufen. Der Schwarzwald nahm uns wieder auf, als am östlichen Himmel die ersten Lichter des nahenden Tages Heraufstiegen, und das Herz voll von all dem, was man gemeinsam erlebt, drückte man sich beim Auseinandergehen die Hand. Die Erinnerung daran wird noch lange in uns lebendig bleiben.
(W e t t e r b e rüch/t.) Der Hochdruck über Süddeutsch- lang schwächt sich ab. Für Samstag und Sonntag ist nur zeitweilig heiteres, zu Gewitterstörungen geneigtes Wetter zu erwarten.
Birkenfeld, 27. Juni. Bei den Gaumeisterschaftskämpsen des Pforzheimer Turngaues (D.T.) am 2t. Juni konnte sich Willi Ochner vom hiesigen Turnverein im lOO-Meter-Lauf (Mittelstufe) als Gaubester mit ll,3 Sekunden und im Weitsprung als Gaubester mit 5,75 Meter je den ersten Preis erringen. Gleichfalls wurde Rudolf Oelschläger vom hiesigen Turnverein ein dritter Preis im Speerwurf mit Meter znerkannt.
Württemoerg-
Stuttgart, 26. Juni. (Alter schützt vor Torheit nicht.) Es war ein seltsames Wiedersehen zwischen den kahlen nüchternen Wanden des Gerichlssaales, wo sie sich den Abend so ganz anders vorgestrig hatten. Er, der Postdirektor a.D., leicht beschwibst und seines Stroh- witwertums froh, bummelte über den Schloßplatz, um seine Freiheit so gut wie möglich auszunlltzen. Da begegnete ihm eine Bäuerin mit ihrer 13 Jahre alten Tochter, die es jedenfalls nicht eilig zu haben schienen. Er sprach die beiden an, die ihm ihr Leid klagten, denn sie hatten den letzten Zug versäumt und dazu noch die Fahrkarten verloren. Der Bäuerin machte er daher den Vorschlag, sie aus seine Kosten in einem Gasthos unterzubringen, während er die Tochter mit nach Hause nehmen wollte. Darauf ging aber die Bäuerin nicht ein, sodaß ihm nichts anders übrig blieb, als eben beide mirzunchmen. Dies wäre an sich harmlos gewesen, hätte er der Tochter nicht einen Platz in seinem Ehebett angewiesen, während er die Mutter im Gastzimmer unterbrachte. Besonders schlimm war es, daß eine Dirne am Echloßplatz seinen Vorschlag mitangehört hatte und aus Gründen der Geschäftskonkurrenz die Polizei verständigte, woraus diese das Nest aushob. So sahen sie sich jetzt wieder vor Gericht, wo der Postdirektor a. D. seine auserlesenen Wünsche mit sechs Monaten Gefängnis bezahlen mußte, denn die Tochter der Bäuerin war ja erst 13 Fahre alt. Die bedenkenfreie Bäuerin, die sich dabei nichts gedacht haben wollte, mußte ihren Kuppelpelz mit sieben Monaten 'Gefängnis begleichen.
Stuttgart, 26. Juni. (Staatsspende an die evangelische Landcs-
„Oh! — Sie wollen, jetzt schon während der ganzen Zeit unserer Unterhaltung Hanna in meinen Augen Herabfetzen. Sie unterschieben ihr immer wieder unlautere Absichten. — Warum das, Herr Inspektor? — Was veranlaßt Sie denn, Hanna in den Tod hinein Schlechtigkeiten nachzusagen?"
„Ich spreche ja nur von Möglichkeiten."
„Und warum?"
„Eine Frage noch zuvor! — Was machte dieser Herr Sasse für einen Eindruck auf Sie?"
„Er war ein guter Gesellschaftler, erzählte viel von seinen Reisen. Er muß sehr vermögend gewesen sein. — Er sprach ein etwas fremdklingendes Deutsch Die Malerei übte er meiner Ansicht nach nur aus Liebelei aus."
„So, so! — Sahen Sie seine Bilder?"
„Er skizzierte immer nur."
„War er oft im Tannenhof?"
„Ja, das schon. Er skizzierte erst das Forsthaus. Dann hatte er vom Garten des „Tannenhofes" aus noch einige malerische Ausblicke entdeckt. Ich habe gar nicht Besonderes daran gefunden. Aber Maler haben da wohl ihre eigenen Ansichten, und vor allem, wenn einer nicht ums Geld arbeiten muß; dann kann er ja ausschließlich nach seinem persönlichen Geschmack malen und braucht nicht auf Wünsche der Käufer Rücksicht zu nehmen."
„War Herr Sasse kein Deutscher, wenn er nach Ihrer Angabe ein fremdklingsndes Deutsch sprach?"
„Ec sagte, er sei geborener Schweizer, habe aber viele Jahre in Spanien gelebt und lange Zeit nur spanisch gesprochen."
Paul Stein schwieg; er dachte angestrengt über etwas nach.
Waldemar Funk forschte.
„Sie sind mir noch eine Antwort auf meine Frage vorhin schuldig geblieben."
Paul Stein schien es nicht zu hören. Er fragte:
„Haben Sie etwa beobachtet, ob Herr Sasse mit Waldarbeitern und anderen Leuten von hier viel sprach? Sagen wir z. B., ob er sich mit dem Anton Schwöb unterhielt?"
„Ja. Ich habe ihn öfters im Gespräch mit den Waldarbeitern cmgetroffen. Auch mit Schwöb unterhielt er sich manchmal."
„Vertraulich?"
„Wie meinen Sie das?"
„Nun, sagen wir so, als ob er mit seinesgleichen spräche."
„Ja, gewiß; — er war nicht stolz."
„Woraus schließen Sie denn, daß sr vermögend war?"
„Er lebte in der Waldschenke sehr gut, und was er erzählte — von seinen Reisen —, das kostet doch alles viel Geld."
„Wo war er denn überall?"
„Ach, in Holland, in Schweden, in Italien, in Spamen, in Nordasrika, — auch in Brasilien und Argentinien. Ich weiß das alles gar nicht mehr so genau."
„Das kostet freilich Geld, solch weites Reisen."
„Deshalb muß er eben reich sein."
„Ja. — Spanien. — So, so!"
Paul Stein dachte wieder Uber etwas nach Aber Waldemar Funk ließ nicht locker.
„Wir sind ganz von unserem Gespräch abgekommen, Herr Inspektor. Wir sprachen doch von Hanna. — Was haben Sie gegen Hanna? — Ihre Worte vorhin klangen manchmal geradezu feindlich gegen Hanna gesinnt."
„Irrtum!"
„Nein. Sie wollten mich mißtrauisch machen. Glauben Sie etwa, daß damit mein großes Leid gelinl^rt wird? Das arme tote Mädchen!"
. „Muß Hanna Lang denn tot sein?"
„Besteht noch ein Zweifel?" .... -
„Für mich schon. Solange die Leiche des Müdcheus nicy gefunden ist, steht für mich der Tod Hanna Längs gar nicht fest."
„Main hat schon oft erst nach Jahren die Leiche eines Menschen gefunden, der einem Verbrechen zum Opfer gesellen war." ,
„Wo sollen wir denn des Mädchens Leiche suchen.
„Weiß ich das! Wenn man ihre Leiche mit einem Fuhrwerk fortschaffte. —"
„Warum hat man denn dann die Leiche des Försters nicht auch unauffindbar gemacht? — Ich muß offen gestehen. In diesem Punkte bin ich der gleichen Ueberzeugung wie c».e Staatsanwaltschaft: Ich glaube bestimmt, daß Hanna Lang
noch lebt." , , ,,
(Fortsetzung folgt.)
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