srciung als eines Ereignisses unserer nationalen Geschichte ge­denken. Der Minister dankte der rheinischen Bevölkerung und gedachte gleichzeitig des Ministers Dr. Stresemann, mit dessen Namen die deutsche Geschichte der letzten Jahre unlöslich ver­bunden sei. Eurtius lbandte sich dann gegen die Stimmen in der Weltöffentlichkeit, wonach Deutschland nach der Räumung seine wahren Absichten enthüllen und sich in seiner eigentlichen furchtbaren Gestalt zeigen werde. Die Ziele der deutsüwn Politik, so erklärte der Minister, ergeben sich aus der Gesamt­lage der internationalen Verhältnisse von selbst. Wir werden danach streben müssen, die volle politische Freiheit und Gleich­berechtigung Deutschlands zu erreichen. Wir werden uns mit allen Kräften sür eine Evolution der Dinge einsetzen, die den natürlichen und unverzichtbaren deutschen Lebensinkeressen Genüge verschafft. Bei alledem werden wir uns stets vor Augen halten, daß wir das höchste Interesse an der Sicherung des Friedens tragen. Jedes vorherige Festlegen von Einzel­heiten verbietet sich gegenüber der künftigen Entwicklung von selbst. Der laufende diplomatische Verkehr wird in Zukunft von den Reibungen, Zwischenfällen und Meinungsverschieden­heiten befreit sein, die sich aus der Besetzung nur allzu häufig ergeben haben. Tie Saarverhandlungen werden setzt mit be­sonderer Intensität geführt. So wenig wir die Volksabstim­mung zu scheuen haben, wäre es doch ein ersreulick>es Ereignis, wenn diese Frage durch freiwillige Vereinbarung mit Frank­reich geregelt werden könnte. Der Völkerbund, so fuhr der Minister fort, steht auch heute nach mehr als zehnjähriger Aktivität noch im Anfang seiner Entwicklung. Es ist die Pflicht Deutschlands, die im Völkerbund vereinigten Regie­rungen immer wieder auf die fundamentalen Verpflichtungen hinzuweisen, die sie bei seiner Gründung auf sich genommen haben. Mit der deutschen Antwort auf das Briandsche Me­morandum wird sich das Kabinett in den nächsten Tagen be­fassen. Die deutsche Regierung wird ebenfalls nichts unter­lassen, um sich unter den von ihr für richtig gehaljtenen Gesichtspunkten an den bevorstehenden Beratungen des Pro­blems zu beteiligen. Ter Minister besprach dann das Verhält­nis zur Sowjetunion. Zweifellos drphte sich gegenüber der bisherigen deutsch-russischen Politik ein starker Stimmungs­umschwung zu vollziehen. Wir hoffen, daß die Verhandlungen der Schlichtungskommission zu guten praktischen Ergebnissen führen werden. Ein großer Teil unserer künftigen politischen Aufgaben ist im Esten zu suchen. Deshalb hommt es auf die sorgsame Pflege der Beziehungen zu unseren Ostnachbarn, Namentlich zur Sowjetunion an. Wenn wir die Brücken zu unserem größten Nachbarn im Osten nicht abbrechen wollen, leisten wir auch dem Weltfrieden einen großen Dienst. Er­hebliche Beunruhigung haben in der Oeffentlichkeit die deutsch- polnischen Grenzzwischenfälle hervorgerufen. Mit Entschieden­heit müssen gewisse Auslandsstimmen zurückgew'iesen werden, daß solche Zwischenfälle von deutscher Seite systematisch provo­ziert würden, um die Aufmerksamkeit auf die Grenzverhältnifse im Osten hinzulenken. Wir haben es nickst nötig, solche Mittel anzuwenden, um Grenzverhältnisse zu beleuchten, über die sich

jeder verständige Mensch längst im Klaren sein muß. To be­dauerlich derartige Zwisck)enfälle sind, so iväre es doch falsch, sie mit dem deutsch-polnischen Handelsvertrag in Verbindung zu bringen. Der Minister ging in diesem Zusammenhang auf die Handelspolitik der letzten Jahre ein und betonte, daß diese trotz schmerzlicher Opfer im ganzen erfolgreich gewesen sei- Wenig erfolgreich gestalteten sich die Verhandlungen mit den Ländern im Osten und Tüdosten Europas. Der Grund daflir liege in der landwirtschaftlichen Situation. Der Minister ver­teidigte dann den Handelsvertrag mit Polen und suchte die Bedenken hinsichtlich der Schweine- und Kohleneinfuhr zu zer­streuen. Besonders zu begrüßen sei der endliche Abschluß eines Vertrages mit Oesterreich. Zum Schluß betonte der Minister, daß zwischen Außen- und Innenpolitik eine unauslöslick>e Ver­bindung bestehe und daß eine erfolgreiche Außenpolitik beson­ders jetzt nur möglich sei aus gesicherter Jnnenbasis. Wir müßten daher auch vom Standpunkt der Außenpolitik mit allen Kräften für eine Konsolidierung unseres innerstaatlichen Lebens sorgen.

Manzoni bei Briand.

Paris, 25. Juni. Außenminister Briand hatte gestern nachmittag eine längere Aussprache mit dem italienischen Bot­schafter Manzoni. Nach Mitteilungen von unterrichteter Seite wurde die heftige Kritik der italienischen Presse an den fran­zösischen Rüstungskrediten besprochen und deren Rückwirkung auf die Gestaltung der französisch-italienischen Beziehungen erörtert. Dem italienischen Botschafter sollen bestimmte Klar­stellungen geliefert worden sein, die dazu angetan sein dürften, die in der italienischen Oeffentlichkeit hervorgerufcne Erregung erheblich abzuschwäckwn.

Birma ist zufrieden.

London, 25. Juni. Der Präsident des Allindischen Kon­gresses, Motilal Nehru, erklärte in einer Rede in Bombay, daß es ein Verbrechen sei, den Simon-Bericht zu lesen. Der Bericht sei nichts als eine Faree. Während die indische Presse, besonders die extremistische, dem Bericht feindselig gegenüber­steht, ist die Aufnahme in Birma, dessen Abtrennung von Indien in dem Simon-Bericht empfohlen wird, eine sehr warme. Nicht nur die europäische Presse jubiliert über die Abtrennung, sondern auch die einheimischen Zeitungen äußern sich sehr befriedigt und sagen eine Wiederkehr der vergangenen glorreichen Zeiten Birmas voraus.

Diktatur auf Malta.

London, 25. Juni. Macdonald erklärte gestern im Unter­haus, daß die Regierunginfolge von Jnterverrtionen des Vatikans in den weltlichen Angelegenheiten der Insel Malta" genötigt worden sei, die Veranstaltung von Wahlen auf der Insel rückgängig zu machen. Als Notmaßnahme habe die Regierung nunmehr bis auf weiteres die Verfassung außer Kraft setzen müssen. Alle gesetzgebende Tätigkeit und die ge­samte Verantwortlichkeit für die Verwaltung sei dem Gouver­neur der Insel übertragen worden. Das bisher im Amt be­

findliche Kabinett werde im Amte bleiben, aber nur in be­ratender Eigenschaft", das heißt, der Gouverneur könne "sich des Kabinetts als Ratgeber soweit bedienen, als er es für zweckmäßig halte.

Der Streik in Sevilla.

Madrid, 25. Juni. In Sevilla haben sich neuerdings heftige Zusammenstöße zwischen Streikenden und der Polizei abgespielt, wobei auf beiden Seiten von der Schußwaffe Ge­brauch gemacht wurde. Hierbei wurden 12 Personen verletzt darunter eine Frau und ein Kind. In einigen Betrieben wurde noch am Dienstag morgen gearbeitet, bis die Streiken­den erschienen und die Schließung der Fabriken einschließlich der Militärfabriken erreichten. Tie Brotversorgung hat das Militär übernommen. Die Straßenbahnen haben nach an­dauernden Steinhagelangriffen von seiten der Streikenden den Verkehr völlig eingestellt. Die Läden haben geschlossen. Die Polizei beschlagnahmte eine Anzahl Waffen und Streikgeldcr und nahm 150 Verhaftungen vor. Voraussichtlich wird der Belagerungszustand über Sevilla verhängt werden. Die Re­gierung ist der Ansicht, daß die Propaganda sür den revolutio­nären streik unter der Leitung der katalanischen Syndikalisten steht.

Ten Ozean überflogen.

Ncwyurk, 25. Juni. Illach Meldung aus St. George auf Neufundland hat dasKreuz des Südens" um 7.15 Uhr MEZ. Eap Race überflogen.

Newyork, 25. Juni. DieBremen" hat ihren Nachfolger gefunden, denn nach einem Funkspruch hat die tapfere Mann­schaft desKreuz des Südens", unter Führung des Kapitäns Kingsford Schmith bereits Neufundland erreicht. Es läßt sich allerdings noch nicht sagen, ob Smith mit seinem Flugzeug die Zeit derBremen" unterboten hat, denn infolge ungeheuren Äkebels über Neufundland war den Fliegern jede Orientie- rungsmöglichkcit durch dieses Wetter unmöglich und sie waren gezwungen, untätig zu kreuzen. Nach einer der letzten Mel­dungen, die während des Fluges von Bord in Newyork ein­trafen, hatte die Besatzung über Brennstoffmangcl zu klagen. Auch bei diesem Flug hat sich wieder herausgestellt, daß der schwierigste Teil einer Ostwestüberguerung erst am Ende, also kurz vor dem Ziel, beginnt.

Notgelandet!

Newyork, 25. Juni. DasKreuz des Südens" ist gegen 12 Uhr MEZ. bei Harbour Grace notgelandet.

Kingford Smith wird noch am Mittwoch abend in ltew- nork erwartet, da mau annimmt, daß er nach der Brennstojj- Einnahme in Harbour Grace unverzüglich wieder aufsteigen wird, um seinen Flug zu vollenden.DasKreuz des Südens" irrte fast 5 Stunden im Nebel bei Neufundland umher, wo­durch viel Brennstoff unnütz vergeudet wurde. Daher waren die Flieger zur Notlandung gezwungen, die glatt vonstatten ging. Eine oberflächliche Untersuchung des Flugzeugs ergab, daß alles in bester Ordnung war.

Das BezkksseWer evangelischen Kirchengemeinden

findet am Sonntag, 29. 3«ni, in Dirkenfeld statt.

2 Uhr Feier in der Kirche (ev. im Freien bei der Kirche). Redner: Stadtpfarrer Gonser-Wangen (früher in Calmbach).

Anschließend im Gemeindehaus: Festspiel zum 400jäh° rigen Jubiläum der Augsburger Konfession von I. Schieber. Die Gemeinden des Bezirks werden herzlich eingeladen.

Dekan Dr. Megerli«.

Stadtpflege Neuenbürg.

KirWn-BerklMs

am Freitag den 27. Juni 1939 gegen Barzahlung. Zu­sammenkunft abends 7 Uhr beim Bezirkskrankenhaus. Stadtpsleger Essich.

Konto-Büchlein

C.Meeh'sche Buchhandlung.

Neuenbürg.

Is schnittreifen

StlWllklise,

Pfund 49 Psg., bei

(sri Pfister.

Neuenbürg, den 25. Juni 1930.

Vankiagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Hinscheiden unserer lieben Entschlafenen

Mina Mshöfer

sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichen Dank. Besonders danken wir allen denen, die sie während ihrer Krankheit besuchten und sie zur letzten Ruhestätte begleiteten.

Die trauernde« Hinterbliebenen.

Pfinzweiler, den 26. Juni 1930.

LoSes-klnzeige.

Schmerzerfüllt teilen wir Freunden und Bekannten mit, daß unser lieber Sohn und Bruder

Albert Merkte, Fässer,

im Alter von 21 Vs Zähren jäh aus unserer Mitte gerissen wurde.

Zn tiefer Trauer:

Friedrich Merkte und Fra«. Wilhelm Merkte.

Sophie Merkte.

Frida Merkle.

Beerdigung findet Freitag den 27. Juni, nachmittags 4 Uhr, statt.

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