durch einen Wegzg ir zum Hohenneuff, idtgemeinde Neuss» die Ausfahrt aus ^ führt ein bequem» allcinnahmen in ließen.

uto in der Renm »der Metzgermeistkn Söppingerstraße z, an einer Stelle. H der Besitzer im Gast, in der Rems. Au Zagen in Bewegu»- zerbrach die stark!, inunter, um in di, unbeschädigt bliebt« aden.

unken.) Im Vmo« Wachten AugentM ! eine Abwassergrub,

(Grenadiertag.) Au emaligen Ulmer Er» >en Omnibuflen w zer Zahl einsandn ,ten den Festtag ei» ;ug, der sich um es :rte als Tradition» rf. Regiments. In, Fabnen. Der Z»z >ßen Menschenmenzi Generalfeldmarsch«! t Eugen von Mm ud zahlreiche höhn, lehört hatten. ui»n rrhr. o. Lupii» des Krtegerbuud« iehörden. Aus bm mit Festgottesbich .Helmer OrtsgruM illt wurde, wähmi ataillonsmusik ch eitz Kraut-Wiiim- sitzender. Na^i, seldgottesdiensi «» Krebs, Laudenbch, derländischen Dluib- er Nachmittag mi

Vertraumsm». -weg günstig; bei lud der Gesche» »achstum ist etM- in dieser Erschein oarnre Tage Eick Periode unbestiin- >, Nachtfröste bist bis nahe an den >rbereiteten Froft- sührt zu werde». Feuchtigkeit; die Muschelkalkbodeii Felgen wird in

en zarten Grüne as Auftreten von die Kräuseikrank- inu.des Motten­wird daher nötig aller Bälde >.mi> ingcschärt hat sich >. wie kleine Gk- -ert.

schcreivereins.

wshauptversamm nit der Feier dr- ceins Ulm, hatir Gauen Württm- der Begrüßung-, war zunäck-st em ssaal die Haupt- i Kriegsrat Treis, - Vereins. Er über- -

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»ich. Da wollte Sie rechnete mit > in Gestalt von

aber ganz gllem eren. Lange Zeit kam Hanna zu»» oder Perwauüter. iben. Sie fühitt nicht undankbar »handeln. Tr b unserem Plan er im Friihje.hr

jnen der Förster >en würde?" zu rechnen. Ich . wenn der Föc- Glaulben Sie

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wohl mehr als

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»rrklich Gewiß-

tsetzung folgt.)

brachte einleitend dem Ulmer Jubelverein die besten Glück- iNlnsche des Landesvereins. Tie anschlieszeitd sich vollziehende Ehrung verdienter Vereine und Mitglieder brachte auf Vor­schlag des Landesvorsitzenden für Kommerzienrat Dr. Schwenk den Ehreuvorsitz bei der Jahresversammlung. Gerichtsnotar a. D. I. Käßbohrer erhielt vom Landesverein als Ehrengabe eine silberne Medaille. Dem Festverein überreichte Landes- vorsitzender Dreiß einen prachtvollen silbernen Becher. Weiter durfte Bürgermeister Dr. Sindlinger für die Stadt Ulm eine goldene Medaille entgegennehmen, ebenso der Vertreter ,on Riedlingen eine silberne Medaille. Sodann erstattete Landesfischerei-Sachverständiger und zweiter Vorstand des Landesfischereivereins, Regierungsrat Dr. Sinolian, den Jah­resbericht für 1929. Der schon im Jahre 1928 beobachtete Rück­gang der Fruchtbarkeit der Gewässer infolge mangelhafter Zu- schwcminung verwertbarer Stoffe aus den.Niederschlagsgebie­ten verstärkte sich noch mehr und wurde noch vergrößert durch den außerordentlich niederen Wasserstand aller Flüsse. Ferner wirkte sich noch ungünstig auf die Erträge die im Frühjahr HW durchgeführte Eissprengung aus. Endlich vermehrte der niedere Wasserstand aller Vorfluter die Konzentration fischerei­schädlicher Abwässer. Die Fangergebnisse des ganzen Landes können deshalb nicht als günstig bezeichnet werden. Württem­berg steht in seiner Forellerrproduktion an der Spitze aller deutschen Länder. Im Geschäftsjahre wurden 65 Fischreiher als abgeschossen gemeldet, für die insgesamt :N9 RM. aus­gezahlt wurden. Als Tagungsort für die nächste Jahresver­sammlung wurde Mergentheim bestimmt.

Vermischtes«

Das gefräßigste Tier der Welt. Das gefräßigste Tier der Kelt ist die Spinne. Untersuchungen, die von Wissenschaftlern angesteltt wurden, ergaben, daß dieses merkwürdige Geschöpf in seiner unfreiwilligen Gefangenschaft morgens, also gewisser­maßen zum Frühstück, das Vierfache seines Gewichts, zu Mit­tag das Neunfache und abends des Dreizehnfache seines Ge­wichts verzehrt. Wollte ein Mensch, der etwa 160 Pfund wiegt, ebenso viel essen, wie die Spinne frißt, so müßte er zum Frühstück einen 6 Ztr. schweren Ochse»», zu Mittag ebenfalls und als Nachspeise ungefähr 6 fette Hammel, und zum Abend noch 2 Ochsen, 8 Schafe und 4 Schweine verzehren.

Sperrholz, der Bau- und Werkstoff der Zukunft. Eigent­lich ist es der Luftschiffbau, besonders von Dchntte-Lanz, der sich zuerst mit dem Problem des Sperrholzes eingehend be­faßte. Unter Sperrholz versteht man bekanntlich verschiedene in Längs- und Onerfaser-Richtnng aufeinander geleimte Plat­ten. Dadurch wird dasArbeiten" des Holzes, also das Schwinden und Ansdehnen unterbunden und eine dem Metall ähnliche homogene Masse erzielt. In derLehrschau Holz" in der Staöthalle in Stuttgart, die nur noch diese Woche zu sehen ist, werden in den Ständen der Sperrholzindustrie die ver­schiedenen Anwendungsgebiete dieses Materials und seiner Oberflächenbehandlung gezeigt. Man jst heute sogar so weit gekommen, daß man Heizkissen aus Sperrholz herstellt. Sie sind abwaschbar und geben eine sehr angenehme Wärme ab, da das Holz nicht die übermäßige Hitze von Metallen aufweist. Auch Wärmeplatten verschiedener Art fabriziert man aus Sperrholz. Das größte Verwendungsgebiet des Sperrholzes ist natürlich der Hausbau und die Inneneinrichtung. Da wer­den Türen und alle Arten von Nibbeln aus diesem Material hergestcllt. Tie großen glatten Flächen, die unser heutiges Hausgeräte answeist, wären ohne Sperrholz überhaupt nicht denkbar. Ten Ingenieur interessiert die Verwendung des Sperrholzes für den Modellbau und für Automobilkarosserien, sowie auch für den Flugzeugbau. Auch in der Verpackung wird dieses Material sehr häufig verwendet. Wie wenige unserer Damen wissen, daß ein großer Teil der Hutschachteln aus Sperrholz hergestellt ist. Jedenfalls zeigt dieses Material, daß heute der technische Erfindergeist bemüht ist, dem Holz immer weitere Anwendungsgebiete zu erschließen.

Amerikas Krankheit: der Wallstreet-Bazillus. Wieder gab es zwei schwarze Tage an der Newyorkcr Börse! Wieder Hunderttausend!: und Abertausende, die in diesen Nächten keinen Schlaf finden, noch weniger Schlaf und Ruhe, als in den Nächten vorangegangener Wochen und Monate. Nirgends in der ganzen übrigen Welt gibt es eine Spekulation von dem llmfaug der amerikanischen. Wir kennen so etwas nickst. Der Schuster, der Schneider, der Bäcker, der Tischler, der Bauer, der Büroangestellte - alle, alle Männer und Frauen, Mädchen und Jünglinge spekulieren. Machen Geld. Viel Geld. Soviel wir möglich. Wie vom Spielteufel besessen. Auf möglichst wenig anstrengende und vor allem möglichst schnelle Art Geld, und wieder immer nur Geld. Warum? Bei uns heißt es allgemein, daß in.Amerika das Geld auf der Straße liegt. Gefunden wurde es noch von- keinem, der hinüberkam tu das gelobte Land. Aber sehen kann man einiges davon. Da ist eine Straße in Newyort, die sogenannte Park Avenue. Dort wohnen zweitausend Dollarmillionäre. Das britische Weltreich, in dem die Sonne nicht nntergeht, MM armselige 562 Millionäre. Was ist das im Vergleich? Denn der Durchschnittsverbranch von- etwa 5000 Familien in Park Avenue beträgt jährlich 85000 Dollar Pro Familie nur mr den Lebensunterhalt. Das Gesamtvermögen der Park Avenue wird auf rund fünf Milliarden Dollars eingeschätzt, was Wort Reichtum ist ein armseliges Wörtchen und für solche Millionen und funkelnde Golddollars, für solche Diamanten ust Perlen nicht mehr zu brauchen. Und dasZurschautra- Mn dieser Millionen und Milliarden erzeugt auch im letzten Newyorker jene wahnsinnige Gier nach dem Geld. Alan hat vollkommen verlernt, ruhig zu überlegen und zu prüfen. Was aber ist der Erfolg? Nirgends sonst in der Welt soviel Ver- Abchen, wie in den Bereinigten Staaten. Was denn? Mit Alkoholschmuggel verdient man an einem Tag das Zehnfache von dem, was sonst normal ein Jahr dein Buchhalter an Ein­nahmen bieten kann. Also los! Wer wird so dumm sein und oa incht zugreifen? Sogar die Polizisten. Sie verdienen bei oen Gangsters das P-fache. Wer wird sich da noch der Gefahr aus-wtzen, von ihnen angegriffen zu werden? Keiner. Oder aber: nirgends in der Welt ein solches Uebermaß an Nerven- rraukheiten, Nervenzusammenbrüchen, nirgends eine solche sÄbstmörderguote, wie imParadies" des amerikanischen gol­denen Westen. Die Ziffern steigen jährlich fast könnte man wgen: monatlich. Kaum gibt es Aerztc und Hospitäler, um oen Nervenkranken die notwendige Pflege angedeihen zu lassen. Nirgends in der Welt ein derartiger Wirtschaftskampf, eine .artige Konkurrenz, Alier nicht gesund. Keine Rede. Un- amrnd. Im Laufe der letzten acht Jahre zehn Millionen fermer weniger! Verschwunden, nntergegangen in der Krank- m^.^Erikas; eine Epidemie, ein Bazillus. Der Wallstreet- -oazmus! George, Newyork. (Pf. Anz.).

Neueste Nachrichten.

25. Juni. Bon zuständiger Seite wird mitgeteilt: Der DT-,Esanzetger enthält folgende amtliche Bekanntmachung: an»»D^"^?Enisterium hat entsprechend dem Borgehen des Reichs i i aus Anlaß der Befreiung der rheinischen Lande am

i ds. Is. die staatl. Dienstgebäude zu beflaggen find. An die

Gemeindebehörden und die Einwohnerschaft ergeht das Ersuchen, sich ebenfalls an der Beflaggung zu beteiligen.

Stuttgart, 25. Juni. Das Plenum des württembergischen Land­tags wird am nächsten Dienstag, 1. Juli, nachmittags 4 Uhr, zu einer einwöchtgen Tagung wieder zusammentreten. Voraus geht eine Aeltestenratssitzung, ferner Frakttonssitzung. Auf der Tagesordnung der Vollsitzungen stehen neben sechs Kleinen Anfragen drei Große so­zialdemokratische Anfragen betr. Schaffung von Arbeitsgelegenheit, betr. das Ausführungsgesetz zum Mineralwaffer-Steuergesetz und betr. Steuererleichterungen für Neubauwohnungen. Dann folgt die 1. Be­ratung des 1. Nachtrags im Staatshaushaltsgesetz für 1930, die 1. Beratung des Aenderungsgesetzes der Landesfürsorgeverordnung, ferner die Beratung des Antrags des Verwaltungs» und Wirtschaftsaus­schusses zu der Eingabe verschiedener Bereinigungen in Zuffenhausen um Eingemeindung von Zuffenhausen nach Stuttgart in Verbindung mit der Begründung, Beantwortung und Besprechung der Großen Anfrage der Regierungsparteien betr. die Frage der Eingemeindung von Zuffenhausen nach Stuttgart. Zuletzt werden verschiedene Anträge des Verwaltungs und Wirtschaftsausschusses, des Peditionsausschuffes und des Finanzausschusses zu verschiedenen Gegenständen und Ein­gaben behandelt.

Friedrichshafen. 25. Juni. Das LuftschiffGraf Zeppelin" ist um 6.40 Uhr von seiner Deutschlandreise nach Friedrichshasen zurück­gekehrt. Die Landung erfolgte 7.06 Uhr glatt und ohne Zwischen­fall. 7.20 Uhr war das Luftschiff in der Halle geborgen.

Landau, 25. Juni. Heute vormittag verließ ein Trupp von etwa 50 französischen Feldgendarmen, die in den letzten Tagen aus der ganzen Psalz in Landau zusammengezogen wurden, mit der Esenbahn tn Richtung Weißenburg die Psalz. Wie wir erfahren, wird General Mangln, der Kommandeur der 77. französischen Infanteriedivision und Befehlshaber der restlichen Besatzungstruppen der Psalz, am Don­nerstag vormittag von dem Regierungspräsidenten der Pfalz in Speyer sich verabschieden. Am Nachmittag findet, wie bekannt, in Landau eine Parade statt und abends rückt der General mit seinem Stabe nach Frankreich ab.

Weimar, 25. Juni. Die vom thüringischen Staatsministerium verfaßte Klage wegen der Sperrung der Poltzeizuschüsse durch das Reichsinnenministerium ist am Mittwoch abend gegen 7 Uhr an den Staatsgerichtshof abgeschickt worden. Es handelt sich um ein um­fangreiches Schriftstück mit einer ganzen Anzahl von Anlagen, die zur Erläuterung des außergewöhnlichen Charakters dieses Schrittes dienen sollen.

Berlin, 25. Juni. Wie der Amtliche preußische Pressedienst mit- tetlt, sind auf Beschluß des preußischen Staatsmtnisteriums am 1. Juli ds. Is. aus Anlaß der Befreiung der rheinischen Lande die staatlichen und kommunalen Dienstgebäude, die Gebäude der übrigen Körper­schaften des öffentlichen Rechts, sowie die Gebäude der öffentlichen Schulen nach oen Bestimmungen der Verordnungen vom 29. Juni 1929 zu beflaggen.

Berlin, 26. Juni. In der Spionageangelegenheit des Obermusik­meisters Adam vom 6. Art.-Regt. hat die Untersuchung ergeben, daß die vom Ausland an Adam gerichteten Pakete und Briefe an ein bei der Familie Adam beschäftigtes Mädchen gerichtet waren. Auch die Antwortbricfe wurden mit dem Namen des Dienstmädchens als Ab­sender versehen. Frau Adam hatte das Mädchen in den Glauben gewiegt, daß es sich um einen Liebcsbriefwechsel zwischen ihr und einemForschungsrcisenden" handle.

Berlin, 2S. Juni. Die Stadt Berlin hat gegen die Witwe Ag­nes Busch als alleinige Erbin des verstorbenen Stadtrats Paul Busch wegen der städtischen Ansprüche auf Herausgabe der Schmier- und Bestechungrgeldcr beim Landgericht II einen Arrestbefehl und Pfän­dungsbeschlutz erwirkt.

Lübeck, 25. Juni. Der Oberstaatsanwalt hat aufgrund der bis­her bei der Oberstaalsanwaltschaft vorliegenden Untersuchungserged- nisse wegen der Calmettc-Fütterung in Lübeck nunmehr die Vorunter­suchung gegen Obermedizinalrat Dr. Altstaedt, sowie gegen die Pro­fessoren Dr. Deycke und Klotz, ferner gegen die Laboratorivschwester des Professors Dr. Deycke beantragt. Die Voruntersnchung gegen die vorgenannten Personen ist inzwischen vom Untersuchungsrichter er­öffnet worden.

Parts, 25. Juni. Ein schweres Einsturzunglück ereignete sich am Dienstag in Eonstanline in Nordasrika. Ein Neubau, der bereits bis zur sechsten Etage fertiggeftellt war, stürzte plötzlich zusammen und begrub 20 Arbeiter unter den Trümmern. Bis in die späten Nach- mittagsstunden wurden neun Tote und sechs Schwerverletzte geborgen. An die übrigen Verschütteten heranzukommen war noch nicht möglich, da die Forträumung der Trümmer längere Zeit beansprucht. Man hat nur wenig Hoffnung, die Verschütteten noch lebendig zu bergen.

Paris, 25. Juni. Nach einer Haoasmeidung aus Madrid ist in Sevilla eine Besserung der Lage eingetreten. Der Stratzenbahn- verkehr ist wieder ausgenommen worden. Ein sozialistischer Stadt­rat und mehrere Gewerkschaftsführer sind verhaftet worden.

Paris» 25. Juni. Botschafter von Hoesch hatte heute eine aus­führliche Unterredung mit dem französischen Außenminister Briand, die einem Meinungsaustausch über eine Reihe schwebender Fragen diente.

Die Feierrr in Augsburg.

Augsburg, 2l. Juni. Reichspräsident v. Hindenünrg hat anläßlich der 100-Jahrseier der Augsburger Konfession an den deutsüwn evangelischen Kirchenausschuß ein Schreiben gerichtet, in dem er n. a. die Hoffnung ausspricht, daß die Erinnerung an das reformatorisck-e Bekenntnis von Augsburg dazu bei­tragen möge,' die christliche Gesinnung im deutschen Volke zu erhalten und zu stärke». Gleichzeitig traf ein Schreiben des Reichsinuenmiuisters Wirth ein, in dem es u. a. heißt:Möge die Versammlung an geschichtlichen Stätten zu innerer Stär­kung im Sinne des christlichen Gemeinschaftsgedankens führen und die Gewißheit befestigen, daß die kulturelle Krise der Gegenwart nur dann überwunden werden kann, wenn über alles Trennende hinweg die erlösenden Ewigkeitswerte wieder zu vorherrschendein Einfluß gelangen!"

Die offiziellen Feierlichkeiten- nahmen am Dienstag unter großer Beteiligung aus dein In- und Ausland mit einem Festgottesdienst ihren Anfang. Im HotelDrei Mohren" fand dann ein Begrüßungsabend statt. Der Präsident des Deutschen evangelischen Kirchenansschusses, O> Dr. Kapler, hielt eine Ansprache, in der er den Gedächtnistag als einen Festtag von höchster kirchengeschichtlicher und gegenwärtiger Bedeutung für den Protestantismus Deutschlands und für die gesamte evangelische Welt kennzeichnete. Anschließend über­brachte Minister Dr. Bredt die persönlichen Grüße des Reichs­präsidenten und des Reichskanzlers. Die Augsburger Kon­fession sei nicht allein ein Glaubensbekenntnis, sondern ein Rütli-Vertrag, in dem sich die evangelischen Kirchen und Völker znsammenschlossen. Heute sei nach der Weimarer Verfassung das Deutsche Reich nicht religionsseindlich. Während der alte Staat ein christlicher war, sei der neue ein iveltanschanlich neutraler. Ein fester Zusammenschluß des Protestantismus nach innen und außen sei heute das Gebot der Stunde. Der bayerische Kultusminister Dr. Goldenberger sagte, die baye­rische Staatsregierung sei sich Wohl bewußt, was dieser Kir­chentag für das Leben des deutschen Protestantismus bedeute. Kirche'npräsident Dr. Boit entbot den Gruß der deutsch-luthe­rischen Kirche rechts des Rheines. Sodann sprachen zahlreiche ausländische Kirchenvertreter.

A»»s dem Reichstag.

Berlin, 25. Juni. Der Reichstag führte heute zunächst die Beratung des Etats des Reichsernährnngsministeriums zu Ende. Die Abstimmungen ergaben die Ablehnung des kom­munistischen Mißtrauensantrags gegen Minister Schiele mit­

großer Mehrheit und die Annahme des Etats mit den vom Ausschuß vorgelegten Entschließungen. Das Osthilse-, das Wein- und das Milchgesetz wurden dem volkswirtschaftlichen Ausschuß überwiesen. Dann folgte die Beratung des Etats des Auswärtigen Amtes, zu der Mißtrauensanträge gegen den Reichsminister des Aeußern Dr. Curtius von den Deutsch- nationalen und den Kommunisten eingebracht worden waren. Nach einer ausführlichen Rede des Ministers und einer De­batte, in der Redner der Sozialdemokratie, der Deulschnatio- nalen. des Zentrums und der Deutschnationalen Arbeits­gemeinschaft zu Worte tarnen, wurde die Beratung nach 6 Uhr abgebrochen und aus morgen 11 Uhr vertagt.

Die Kabinettssitzung.

Völlige Einigung über die finanzpolitischen Maßnahmen.

Berlin, 25. Juni. Die Aussprache des Reichskabinetts über die gesamtpolitische Lage wurde heute abend unter Vorsitz des Reichskanzlers Dr. Brüning Wie bereits gestern in Aus­sicht genommen zu Ende geführt. Die Beratungen führten zur völligen Einigung über die zu ergreifenden finanzpoliti­schen Maßnahmen.

Berlin, 25. Juni. Wie wir zu der heutigen Kabinetts­sitzung, die bis 11 Uhr abends dauerte, noch erfahren, ist damit zu rechnen, daß die neuen Finanzvorlagen am Samstag an den Reichsrat gehen, der sie dann gleich zu Beginn der kom­menden Woche in Angriff nehmen wird. Damit hat sich das Kabinett also entschlossen, den gütlichen parlamentarischen Weg zu beschreiten, und der Gedanke eines Ermächtigungs­gesetzes kann deshalb zunächst als überholt betrachtet werden. Ueüer den Inhalt des Finanzprogramms wird strengstes Still­schweigen gewahrt, bis der Reichspräsident unterrichtet wor­den ist. In politischen Kreisen gilt es aber als wahrscheinlich, daß das Kabinett sich auf ein Notopser von 2^: Prozent ge­einigt hat. Ob auch die Festbesoldeten in dieser Höhe ein­bezogen werden, oder ob es bei dem zuletzt bekannt gewordenen Vorschlag eines fünfprozentigen Zuschlages auf die höheren Einkünfte der Nichtbeamten bleibt, ist angesichts der Vertrau­lichkeit nickst festzustellen. Die Betonung der völligen Ein­mütigkeit in dem Bericht über die Kabinettssitzung läßt daraus schließen, daß auch Reichsminister Curtius dem Ergebnis im wesentlichen zugestimmt hat. In politischen Kreisen glaubt man aber, daß in bestimmten Punkten eine gewisse Annähe­rung an die Forderungen der Deutschen Volkspartei und der Wirtschaftspartei gefunden worden ist. Wie sich die Fraktionen dieser beiden Parteien zu den Vorlagen stellen, läßt sich erst erkennen, wenn die Beschlüsse des Kabinetts bekanntgegeben worden sind.

Fraktionen und Minister.

Berlin, 26. Juni. Zwischen dem Reichsminister Dr. Cur­tius und der volksparteilichen Reichstagsfraktion, sowie zwi­schen dem präsumtiven Reichsfinanzminister Dietrich und der demokratischen Reichstagsfraktion scheint nach dem Ergebnis der gestrigen Kabiuettssitzung eine gewisse Spannung einge­treten zu sein das kann man jedenfalls aus den Aeußerun- gen verschiedener Blätter schließen. So spricht dieD. A. Z." von einer Ueberraschung darüber, daßvöllige Einigung" im Kabinett erreicht sei und erklärt, daß eine solche Einigung zu mindest in unvereinbarein Wiederspruch zu der Mitteilung der Deutschen Bolkspartei stehe, daß sie auf ihren eigenen Vorschlägen beharre. Auch ein nichtsraktionell gebundenes Ka­binett könne kann» einevöllige Einigung" feststellen, wenn eine Fraktion, der eines der Mitglieder angehört, etwas völlig anderes will. Noch deutlicher wird derLokalanzeiger", der schreibt, daß, falls Differenzen zwischen dem Kabinett und der volksparteilichen Fraktion bestehen bleiben sollten, Dr. Cur­tius entweder »nit Partei und Fraktion brechen »näßte, um als Fachminister im Kabinett Brüning zu bleiben, oder daß er binnen kurzem seinem Kollegen Moldenhauer folgt. Nach An­sicht derVossischen Zeitung" wird die Frage Curtius end­gültig wohl erst nach der Rückkehr des Kanzlers aus Nendeck entschieden werden. Nach der Kabiuettssitzung habe man den Eindruck gehabt, daß Dr. Curtius nicht gesonnen sei, sich ohne weiteres dem Diktat der Fraktion zu fügen, da er sich nicht als Beauftragter seiner Fraktion fühle, sondern als Mitglied des Reichskabinetts, das der Gesamtheit des Volkes gegenüber verantwortlich ist. Nach einer Aeußerung desBerliner Tage­blatts" über die Frage der Anwendung des Artikels 48 liegen die Dinge in Bezug auf den Reichsminister Dietrich ähnlich. Wir würden es nicht begreifen können, so sagt das demokra­tische Blatt, wenn der demokratische Reichswirtschastsminister unter diesen Umstände»» nämlich unter Anwendung der Not­maßnahme des Artikels 48 zur Uebernahme des Reichs- nnanzministeriums bereit wäre. Herr Dietrich »mißte sick- bewußt sein, daß er sich als Repräsentant eines Deckungspro- grainms, das aufgrund des Artikels 48 durchgesetzt werden soll, in den Kreisen aller wirklichen Demokraten für die Zukunft unmöglich machen würde.

Rcichsautzenminkster Dr. Curtius im Reichstag über die außenpolitische Lage.

Berlin, 26. Juni. Der Al in »ster bedauerte zunächst die Ab­lehnung der Umwandlung der Gesandtschastei» in de»» ABC.- Staaten in Botschaften und kündigt an, daß er diese Forde­rung, sobald es die Lage erlaube, erneut an den Reichstag stellen werde. Der Minister betonte dann die Sparsamkeits­politik des Auswärtigen Amtes und stellte fest. Laß sich der Personalbestand des Amtes von 1320 Köpfen im Jahre 1923 aus 698 im Jahre 1930 vermindert habe. Gegenüber 1914 sei der Personalbestand nur um-111 Köpfer größer. Die Stellen- besetznng und Besoldung der Auslandsmissionen werde noch­mals eingehend nachgeprüft werden. Zu den vom Bericht­erstatter im Ausschuß vorgenommenen Vergleick-en des deut­schen Auswärtigen Etats mit dem anderer Länder könne er wegen der Kürze der Zeit noch nicht eingehend Stellung nehmen. Dem Ausschuß wurde eine Denkschrift darüber vor­gelegt. Bei dem Vergleich müsse man aber die Verschiedenheit der Etatsgebarung, die besondere Struktur unseres Ans- landsdienftcs, die Außenhandels- und Kultursörderung, die be­sondere Inanspruchnahme infolge des Friedensvertrages u. a. berücksichtigen. Eine Nachprüfung der Stellen besetz»» ng habe ergeben, daß, wenn man bei den ausländischen Missionen die Militär- und MarmeattachHs abrechne, andererseits die Kopf­zahl der deutschen Missionen in den Hauptstädten der betref­fenden Länder hinzurechne, Deutschland annähernd den gleichen Personalbestand der Auslandsmissionen aufweise wie Italien, aber einen geringeren als England und Frankreich. Zu der Krstik des Rechnungshofes an ei»»zelr»en Auswendungen des Auswärtigen Amtes erklärte der Minister, daß er Mißgriffe entschieden verurteile, Daß aber solche Einzelfälle nicht typi­siert werden dürften, da sonst in der Oeffentlichkeit der Ein­druck entliehe, als herrsche im Auswärtigen Amt Verschwen- dung. Der auswärtige Dienst habe sich als wertvolles Instru­ment der Außenpolitik der Reick-sregiernng erwiesen. Der Minister ging dann zur Außenpolitik über. An die Spitze stelle er die bevorstehende Rheinlandräumung. Er wolle heute nicht davon sprechen, ob eine aridere Politik »nit dein gleichen oder einem besseren Errolg möglich gewesen wäre, sondern der Be-