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^ckwsseugericht Gmünd unter dem Borsitz von Amtsgerichtsdirektor Funk. Angeklagt sind: Hermann Bah, Sohn deS irüheren Schultheißen Bah, geb. 1900, verheirateter Bankbeamter, Ludwig Armbrufter, geb. 1873 in Ebingen, OA. Ba- linaen verheiratet, Kaufmann in Plüderhausen, Jakob Retter, „z 1872, verh., Schneidermeister in Plüderhausen, Otto Lüur geb. 1900 in Biberach, verheirateter Kaufmann in Stuttgart, Wilhelm Geiger, geb. 1896, verh. Innenarchitekt, wohnhaft iu Schorndorf, Adolf Reiniger, geb. 1895 in Hebsack, „erheiratet, wohnhaft in Schorndorf, zuerst Bauarbeiter, dann Teügrapheilarbeiter, Likörfabrikant, zuletzt Restaurateur.
Gegenstand der Beschuldigung ist Untreue gegen die Bank und lleberschreitung der Kreditgewährung in Höhe von über MgMO R.M., irmtche Beträge größtenteils verloren sind. Die Angeklagten, der Rechner und die Borstandsmitglieder, duldeten die Gewährung dieser Kredite, die Vorstandsmitglieder teilweise, um für ihre Firmen Unterstützungen und Vorteile herauszuschlagen. Ferner haben die Angeklagten versäumt, den Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens zu stellen. Vorspiegelung falscher und Verschweigung wahrer Tatsachen. Ilnterlassungssünden, Handelsbücher ordnungsmäßig zu führen und gesetzliche Bilanzen vorzulegen, sind Klagegründe qegen die Angeklagten, die im Vorstand saßen und zugleich leitende Stellungen in den Firmen »innahmen, die die Haupt- schuldner der GeiwssensckMtsbank waren. Gestern wurden Mackst die 6 Angeklagten und 6 Zeugen vernommen.
Hall, 16. Juni. (Versuchter Mord.) Im zweiten Fall des Schwurgerichts war der am 15. Juli 1905 in Heimhausen, Gemeinde Buchenbach, geborene ledige Dienstknecht Friedrich Kraft wegen eines Verbrechens des versuchten Mordes angeklagt. Der Angeklagte ist der drittälteste Sohn des Bauern Kraft in Heimhausen, OA. Künzelsau. Da der älteste Sohn Ernst als Bauernwart gelernt hatte und somit nach Ansicht des VaterS sein Auskommen gehabt hätte, hat der Vater dem Angeklagten den Hof versprochen. Nachdem jedoch der Vater „or etwa Jahren gestorben ist, hat die Mutter das dem
Angeklagten gegebene Versprechen zurückgezogen und die llebernahme des Hofes dem ältesten Sohn zugesagt. Infolgedessen kam es zwischen den Brüdern zu heftigen Auftritten und schließlich verließ der Angeklagte das elterliche Anwesen und trat bei einem Gutsbesitzer in Laßbach, OA. Künzelsau, in Dienst. Der Angeklagte hegte sedoch einen beständigen Hatz gegen seinen Bruder und brachte dies auch öffentlich zum Ausdruck. Da er npn auch noch erfuhr, daß sein Bruder in einer Wirtschaft in Künzelsau über ihn geschimpft habe, schritt er zur Ausführung der Tat. Am 9. Dezember 1929, in einer stürmisckM Winternacht, fuhr er mit seinem Fahrrad nach dem unweit entfernten Heimhausen, wo er gegen 9X Uhr ankam. Er begab sich direkt in den Pferdestall. Als sein Bruder dorthin kam, um den Pferden Futter zu geben, schlug er den Ahnungslosen in der Dunkelheit mit einem Karst nieder. Toni am Boden Liegenden versetzte er noch einige Streiche mit dein Karst auf den Kopf, so daß er ans 5 Wunden blutete. Hierauf verbrachte er den Bewußtlosen hinter die Pferde, um vorzutäuschen, daß er von einem Pferd geschlagen worden sei, woraus er ungesehen in seine Dienststelle zurücksuhr. Trotz des gefährlichen Werkzeugs waren die Verletzungen nicht tödlich und hatten nur eine 5—6wöchige Arbeitsunfähigkeit zur Folge. Der Angeklagte leugnete längere Zeit hartnäckig die Tat, gab sie aber dann schließlich unter dem Druck der Beweise zu. Die Beweisaufnahme gestaltete sich zu Gunsten des Angeklagten, insosern der verletzte Bruder von dem Recht der Zeugnis- verweigernng Gebrauch machte. Infolgedessen ließ der Staatsanwalt die Anklage auf versuchten Mord fallen und plaidierte aus versuchten Totschlag mit mildernden Umständen. Nach zweistündiger Beratung wurde der Angeklagte wegen eines Vergehens der gefährlichen Körperverletzung im Sinne des § 223 g des Strafgesetzbuches zu der Gefängnisstrafe von einem Jahr 6 Monaten, abzüglich 6 Monate Untersuchungshaft und zur Tragung der Kosten verurteilt. Der seinerzeit erlassene Strafbefehl wurde aufgehoben und der Angeklagte auf freien Fuß gesetzt.
Baden
Karlsruhe, l7. Juni. Nach einer Meldung aus Wien, fuhr die Gattin des Generalmusikdirektors des Badischen Landestheaters, Frau Marie Krips, am Sonntag mit ihrem Auto von Amstetten nach Melk. In einer scharfen Biegung versagte vermutlich infolge eines Motorschadens die Steuerung und der Wagen üderscklug sich zweimal. Frau Krips wurde herausgeschlendert und blieb tot liegen. Generalmusikdirektor Krips, der am Sonntag abend, während seine Frau schon nicht mehr unter den Lebenden weilte, die Johann-Strauß-Operette „Der lustige Krieg" mit großem Erfolg dirigierte, erfuhr erst am Montag mittag von dritter ^Seite die Unglücksnachrickst, die rhu veranlaßte, sofort abzureisen.
Bruchsal, 17. Juni. In dem benachbarten Forst brach Dienstag vormittag gegen 10 Uhr in der Billa des Zigarren- sabnkanten Josef Hcrbstfrieth Feuer aus. Die vor zwei Jahren erit neuerbaute Billa brannte vollständig nieder. Im Hause befanden sich die 77jährige Schwiegermutter und zwei Enkelkinder, die mir mit Mühe gerettet werden konnten. Das Feuer wurde durch einen fünfjährigen Jungen gelegt. Die Eltern befinden sich zurzeit in der Schweiz.
,«i»ge» a. H., 16. Juni. Zwei Beamte der Staatsaussichts- vehorde nehmen zurzeit bei der Stadtverwaltung Singen eine Kasten- und Verwaltungsprüfung vor. Der Verwalter des Krankenhauses, Anton Brückmann, wurde mit sofortiger Wirkung seines Amtes enthoben und dem Wohlfahrtsamt zugeteilt. Et dieser Amtsenthebung, die auf verschiedene Vorkommnisse > Muckzuführen ist, ist Brückmann verschwunden.
Verwischtes
, .Wildwest in Berlin-Tempelhof. Eine aufregende Ber- B'M"iagd spielte sich am Montag mittag in Tempelhof ab. Zwei Einbrecher drangen in die Wohnung eines Schlächter- MijierZ^ ein und bedrohten das allein anwesende Dienftmäü- Zn ihrer Todesangst sprang die Angestellte durch die i TE'dedes Küchenfcnstcrs auf den Hof hinab und trug dabei ryeUichx Verletzungen davon. Infolge der Hilferufe der verfallenen flüchteten die Täter. Zahlreiche Personen nah- -D." dw Verfolgung der Verbrecher auf, die nach zwei ver- ! Wievenen Richtungen davonlicfen. Nach längerer Jagd wurde der Täter gefaßt und zwei Polizeibeamten übergeben, us dem Wege zu dem Polizeirevier wurde auf die Beamten n verwegener Uebcrsall verübt. Ein Privatauto fuhr dickst M Bordschwelle heran und hielt dicht vor den Poli-
Mei! Alaun sprang aus dem Wagen und gab drei
^wuhe ab. von denen zwei den einen Beamten trafen. Die i, ^bieine Verwirrung benutzten die Verbrecher, um in den
eitstehenden Wagen zu. springen
. . ..... ^_und in rasendem Tempo
Das alarmierte Ueüerfallkommando nahm die stolgnng des flüchtigen Autos auf, verlor aber bald die ^vur des Wagens.
Al, Säugtingssterben vor der Lübecker Bürgerschaft. Die
ickl Bürgerschaft nahm am Montag in zweiter und damit .rer Beratung mit den Stimmen der Sozialdemokraten und!
Kommunisten und Nationalsozialisten den sozialdemokratischen Antrag auf sofortige Suspendierung der Leiter des Lübecker Gesundheitsamtes, Professor Dr. Dehckes und Dr. Altstedts an. Die Sozialdemokraten erhoben auch gegen den Oberstaatsanwalt schwere Angriffe. Dieser hätte ihrer Ansicht nach längst eingreifen müssen. Die Kommunisten verlangten wie die Nationalsozialisten auch die Entfernung der verantwortlichen Senatoren von ihren Aemtern. Der Senatsvertreter, Senator Mehrlein, rechtfertigte die Haltung des Oberstaatsanwalts und eripähnte, daß das Disziplinarverfahren gegen Dr. Allstedt bereits schwebe. Der Senatsvertreter gab zu, daß in 2 bis 3 Fällen, obwohl die Fütterung offiziell eingestellt war, noch nach dem 26. April Calinette-Schutzstosf abgegeben und verfüttert worden sei. Diese Angelegenheit werde augenblicklich noch untersucht.
Der Lodzer Bankraub. Zn dem sensationellen Einbruch in der Lodzer Handelsbank, über den bereits berichtet wurde, werden nun noch weitere Einzelheiten bekannt. Die drei Gefangenen, es waren dies der Hauptkassier und zwei Bürodiener, sind um 2 Uhr nachts mittels illachschlüssel lebend und gesund aus der Panzerkammer befreit worden. Die Verbrecher, fünf Mniin und eine Frau, sind im Laufe des Sonntags von einem gekündigten Bürodiener, der zum letzten Mal seinen Dienst versah, in die Bank hereingelassen worden. Den Kasseneinbrechern, die mit allermodernsten Einbruchwerkzeugen gearbeitet haben, ist eine Beute in Höhe von 300 000 Zloty in die Hände gefallen. Die Safes blieben jedoch unverletzt, da die Bankräuber es für angezeigt hielten, den Tatort so rasch wie möglich wieder zu verlassen. In Lodz hat der Vorfall große Erregung hervorgerufcn. Zahlreiche Kunden sind sofort nach dem Bekanntwerden des Einbruchs in die Bank geeilt, um zu prüfen, ob ihre Werte nicht angetastet waren.
Handel, Verkehr und Volkswirtschaft,
Stuttgart. 17. Juni. (Schlachwiehmarkt.) Dem Dienstagmarkt am stabt. Vieh, und Schlachthos wurden zugesührt: 27 Ochsen, 39 Bullen, 280 Iungbullen, 249 Iungrinder (unverkauft 10), 183 Kühe, 892 Kälber, 1720 (140) Schweine. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen a 54—36 (letzter Markt: uno.), b 49—52 (unv.), Bullen 3 52 bis 54 (51—54), d 48—51 (48—50), Iungrinder 3 57—59 (unv.), b 51—55 (unv.), c 46—49 (unv.), Kühe 3 -«—47 (unv ), b 32—39 (uno ), c 25—30 (uno.), ck 18—23 (uno.), Kälber b 83—86 (unv.), c 73—80 (72—80), ck 62—70 (60—69), Schweine 2 feite über 300 Pfd. 60—62 (61—63). b vollfleischige von 240-300 Pfd. 62—64 (unv ), c von 200-240 Psd. 66-67 (unv.), ck von 160—200 Pfd. 66-67 (64-66), Sauen 46—51 (47—53) Markt. Marktverlauf: Großvieh und Kälber mäßig belebt, Schweine langsam, Ueberstand in feiten Schweinen.
Pforzheim, 16. Juni. (Schlachtoiehmarkt.) Aufgetriebcn waren 457 Tiere und zwar: 5 Ochsen, 6 Kühe, 32 Rinder, 21 Fairen, 59 Kälber, 334 Schweine. Marktverlauf: mäßig belebt. Ueberstand: 1 Stück Großvieh. 26 Schweine. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Ochsen 3 54—57, d 50—53, Farren 3 54, b und c 52—50, Kühe b und c 42—25, Rinder 3 58—61, b 53—56, Kälber d 82—86, c 74 bis 80, Schweine d 65—67, c und ck 66—68.
Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erheben.
Karlsruhe, 16. Juni. (Viehmarkt.) Zufuhr: 35 Ochsen. 49 Bullen, 25 Kühe, 147 Färsen, 121 Kälber, 1097 Schweine. Preis für den Zentner Lebendgewicht: Ochsen 46—58, Bullen 46—53, Kühe 18 -36, Färsen 47—61, Kälber 60—82, Schweine 61—68, Sauen 45 bis 47 Mark. Bestes Vieh über Notiz bezahlt. Verlauf des Marktes bei Großvieh und Schweinen langsam. Ueberstand, bei Kälbern langsam, aeräumt.
Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erheben.
Stuttgart, 17. Juni. Der Verein württ. Körperschaftsbeamten hielt unlängst einen Bezirksvertretertag ab, wobei das vom Landtag im April beschlossene Aenderungsgesetz zur Landcssteuerordnung und zum Gemeindesteuergesetz eingehehend erörtert wurde. Es war die einstimmige Meinung des Bezirksvertretertags, daß mit diesem Gesetz den Gemeinden nicht gedient sei und vom Staat für eine wettere Ent lastunq der leistungsschwachen Gemeinden gesorgt werden müsse.
Friedrichshafen, 17. Juni. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist nach seiner Schweizer-Fahrt um 17.55 Uhr bei ziemlich starkem Boden wind glatt gelandet.
Mainz, 17. Juni. Die Todesopfer im Mittelrhein erreichten am Samstag und Sonnlag eine wahre Rekordziffer. Im Mainzer Gebiet und im anschließenden Stromteil ertranken an den beiden Tagen im ganzen neun Personen.
Dresden, 17. Juni. Von der sächsischen Staatskanzlei wird amtlich mitgetcilt: Das Gejamtministerium hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, im Reichsrat dem Entwurf eines Gesetzes über eine Reichshtlfe der Festbesoldeten nicht zuzustimmen. Außer verfassungsrechtlichen Bedenken waren hierbei bestimmend, daß die Reichs Hilfe der Festbesoldeten ein Teil eines auf Senkung der Preise, der Produktionskosten und der Löhne gerichteten Programm sein soll, daß aber, bevor besten Durchführung nicht irgendwie gewährleistet ist, etke so einseitige und schematische Belastung eines Bolksteils nicht am Platze erscheint.
Glauchau, 17. Juni. Nach einer nationalsozialistischen Versammlung im benachbarten Reinholdheim kam es vor dem dortigen Gast- Hause zu einer Schlägerei zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten, bei der ein Kommunist einen Stich in die Lunge erhielt, an dessen Folgen er im Krankenhaus verstarb. Auch zwei Nationalsozialisten wurden bei der Schlägerei so schwer verletzt, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußten.
Berlin, 18. Juni. Auf der Graf Brand-Kohlengrube bei Ima- nuelssegen, die zum Fürst Pletz'schen Besitz gehört, brachen, nach einer Meldung des „Berliner Tageblatts", große Wassermaffen durch und überfluteten eine Teilstrecke. Drei Bergarbeiter, die von dem Waffer- durchbruch überrascht wurden, konnten sich nicht mehr retten und ertranken. "
Berlin, 18. Juni. Der auf dem Kaliwerk Calsersroda der Gewerkschaft Wintershall bedienstet gewesene Werkpolizist Flock, der unter dem Verdacht steht, an Unterschlagungen beteiligt zu sein, und dann im Verlaus seiner Vernehmung einen Gendarmertesberwacht- mcister durch Reoolverschiisse getötet, sowie den Werkdirektor und einen Bürovorsteher verletzt hatte, hat sich jetzt, wie der „Lokalanzeiger" aus Hanau meldet, der Polizei gestellt. Als Grund der Bluttat gibt er an, die Nerven verloren zu haben. Er habe niemals etwas mit Unterschlagungen zu tun gehabt und sei durch den ungerechtfertigten Verdacht in Aufregung gebracht und zu der Tat getrieben worden.
Berlin, 17. Juni. Der gestern von der Fraktion der Wirtschasts- pariei des Landtags Angebrachte Antrag aus Erhebung der Ministeranklage gegen den Ministerpräsidenten Braun wegen einer kürzlich beim Staatsgerichtshof in öffentlicher Landtagssitzung geübten Kritik ist laut „Lokalanzetger" vom Büro des Landtages wegen nicht ge- nügender Unterstützung zurückgewiescn worden. Die hundert vorgeschriebenen Unterschriften stehen der Fraktion der Wirtschastsvartei des Landtags nicht zur Verfügung und sie scheint daher andere Fraktionen um ihre Unterstützung anzugchen.
Berlin, 17. Juni. Der Verhandlungen, die zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern über eine gemeinsame Aktion für die Lohn-
und Preissenkung gesührt werden, find, wie die „Nachtausgabe" meldet, auf so große Schwierigkeiten gestoßen, daß man mit dem Scheitern dieser Verhandlungen rechnet.
Lübeck, 17. Juni. Nach einer Mitteilung des Gesundheitsamtes hat sich bei dem mit dem Calmette-Präparat gefütterten Säuglingen heute nacht abermals ein Todesfall ereignet. Die Zahl der dem Präparat zum Opfer gefallenen Säuglinge ist damit auf 40 gestiegen. 86 Kinder sind noch krank, 48 werden als gebessert bezeichnet, 72 sind gesund, bezw. befinden sich noch in ärztlicher Beobachtung.
Breslau, 17. Juni. In der Strafsache gegen Frau Magdalene Neumann wegen Mordes ist der Antrag des Verteidigers, über den Geisteszustand der Angeklagten ein Obergulachten einzuholen abgelehnt und die Beschwerde gegen diesen Beschluß von der 6. Strafkammer als unbegründet zurückgewiesen worden. Ferner ist durch Beschluß der Landeskammer vom gestrigen Tage die Angeschuldigte gemäß dem Anträge der Staatsanwaltschaft außer Verfolgung gesetzt worden. Die aus dem Gutachten des Professors Dr. Reutter sich ergebenden Bedenken gegen die Zurechnungsfähigkeit der Angeschul- vigten im Zeitpunkt der Tat sind als so schwerwiegend erachtet worden, daß auch eine etwa andersgeartete Stellungnahme eines Obergutachters nicht die Ueberzeugung von der strafrechtlichen Verantwortung der Neumann begründen könnte.
Insterburg» 17. Juni. Am Montag und Dienstag verhandelte das Schöffengericht in Insterburg gegen den Schrankenwärter Fiedler und den Krastwagensührer Hasenbein, die beschuldigt sind, durch Fahrlässigkeit das furchtbare Eisenbahnunglück bei Sprindt am Silvesterabend des Jahres 1929 verursacht zu haben, bet dem sechs Personen getötet und neun verletzt worden waren. Das Insterburger Schöffengericht verurteilte den Bahnwärter Fiedler wegen fahrlässiger Tötung unter Verletzung seiner Amtspflicht in Tateinheit mit fahrlässiger Körperverletzung unter Verletzung seiner Amtspflicht zu einem Fahr und sechs Monaten Gefängnis. Der Autoomnibussührer Hasenbein wurde sreigcsprochen.
Wien, 17. Juni. Der Bundesrat nahm heute das Entwaffnungsgesetz mit 26 gegen 15 Stimmen an. Dafür stimmten der Landbund, die Großdeutschen und die Christltchsozialen mit Ausnahme des Tiroler Bundesraies Sieidle. Der Abstimmung ging eine lebhafte Debatte voraus, in der auch Bundeskanzler Schober und Sieidle sprachen.
Paris, 17. Juni. Das Pariser Strafgericht verurteilte heute wegen Verteilung revolutionärer Flugschriften, in denen Militärpersonen zum Ungehorsam ausgeforüet wurden, vier Kommunisten, die nicht zur Verhandlung erschienen waren, zu acht Monaten Gefängnis und 2000 Francs Geldstrafe und vier weitere, die erschienen waren, zu zwei Jahren Gefängnis und 2000 Francs Geldstrafe.
Newyork, 17. Juni. Schmeltng fuhr mit elf Freunden im Flugzeug nach Endtcott zu einem kurzen Besuch. Nach einer Meldung ver Associated Preß aus Chikago wird dort erwogen, das Soldierfield- Stadion für einen neuen Boxkampf zwischen Schmeling und Sharkcy zur Verfügung zu stellen. General Clinnin, der Vorsitzende der Illinois State Athletic-Lommission erklärte aus die Anfrage, ob die Illinoiser Kommissson den Kampf gutheißen würde, die Erlaubnis würde erteilt, wenn die Vorschriften erfüllt werden.
Newyork, 17. Juni. Präsident Hoöoer Unterzeichnete am Dienstag das neue Zollgesetz. Die Zollgesctze treten damit um Mitternacht vom Dienstag aus Mittwoch in Kraft. Die Schiffe, die jedoch Dienstag nach 17.30 Uhr Newyorker Zeit in den amerikanischen Häfen einlausen, werden ihre Waren bereits nach den neuen Zollsätzen verzollen müssen, da die Zollämter zu dieser Stunde bereits schließen.
Norman (Oklahoma), 17. Juni. Ein Auto mit acht jungen Leuten im Alter von 11—20 Jahren wurde auf einem Bahnübergang von einem Borortzug ersaßt und 150 Meter geschleift. Von den Insassen waren fünf sofort tot, die drei übrigen wurden tödlich verletzt.
Kairo, 17. Juni. Ministerpräsident Nahas Pascha hat sich heute vormittag ins Schloß begeben und dem König die Demission des Kabinetts überreicht.
Jerusalem, 17. Juni. Drei Araber, die im Zusammenhang mit den Unruhen in Hebron zum Tode verurteilt wurden, sind heute durch den Strang hingerichtct worden. Aus diesem Anlaß sind alle arabischen Läden geschloffen und die Büros des arabischen Exekutivkomitees mit schwarzen Tüchern behängt. Die Lage ist ruhig.
Hankau, 17. Juni. Die Regierungstruppen haben heute vormittag oie in die Hände der kommunistischen „Eisenrippen" gefallene Stadt Tschangschan (Hankau) zurückerobert.
Stellungnahme des Landesverbands württ. Amtskörperschaften zu Gesetzentwürfen.
Stuttgart, 17. Juni. Der Landesverband württ. Amtskörperschaften hat in seiner letzten Vorstandssitzung dem vom Finanzministerium ausgearbeiteten Entwurf eines Allgemeinen Gebührengesetzes, das an die Stelle des bisherigen Allgemeinen Sportelgesetzes treten soll und in das auch die Gebühren der Gemeinden und Amtskürperschasten einbezogen sind, im allgemeinen zugestimmt. Dagegen hat er sich gegen den vertraulich mitgeteilten Berichterstatterenlwurs des Württ. Innenministeriums über eine Verordnung betr. die staatliche Prüfung und Anerkennung von Wohlfahrtspslegern ausgesprochen, da ein Bedürfnis für diese Regelung vom Standpunkt.der Amtskörperschaftsverwaltung nicht vorliegt. Was die Ausbildung der mittleren Techniker anlangt, so trat der Verbandsvorstand grundsätzlich dafür ein, daß der bisherige allgemeine Ausüildnngslehrgang für die mittleren Bautech- niker und damit die Möglichkeit einer Besetzung der amts- körperschaftlichen Hochbau- und Tiefbautechniterstellen in einer Person unbedingt erhalten bleiben müsse. Eine Teilung und Spezialisierung der Ausbildung der Anwärter auf diese Stellen nach Hochbau und Tiefbau müßte für die Amtskörperschaften an Stelle der viel geforderten Vereinfachung und Einsparung das gegenteil in der Folge haben.
Reichsbanncrüberfall auf Nationalsozialisten.
Mannheim, 17. Juni. Auf dem Zeughausplatz veranstalteten das Reichsbanner, die Sozialdemokratische und die Demokratische Partei, der Gewerkschaftsbund, der GdA. und Asa- bund, sowie das Arbeitersportkartell am Montag abend eine gemeinsame Kundgebung „gegen Terror und politische Morde". Die Kundgebung war aus Anlaß der blutigen Vorgänge vom vergangenen Samstag einberusen. Die Veranstaltung beschloß ein Demonstrationszug durch die Stadt. Beim Marsch des Reichsbanners kam es beim Friedrichsplatz zu einem blutigen Zwischenfall, wobei ein Nationalsozialist durch einen Stich in den Rücken und ein weiterer Nationalsozialist durch einen Schlag mit der Faust am rechten Auge verletzt wurde. Nach den vorläufigen Ermittlungen besteht der Verdacht, daß in beiden Fällen der Täter in den Reihen des Reichsbanners zu suchen ist. Im Lause des Abends war die Polizei mehrmals genötigt, gegen Störer der ösfcntlichen Ordnung, teilweise unter Anwendung des 'Gummiknüppels, einzuschreiten und die Straßen zu säubern. Hierbei wurden 1l Personen festgenommen.
Das Uniformverbat vor dem bayerischen Landtag.
München, l7. Juni. Im Haushaltsausschutz des bayerischen Landtags kam es bei der Beratung des Etats des Staats- ministeriums des Innern zu einer lebhaften Aussprache über den Erlaß des Innenministers, durch den uniformierte Umzüge und Versammlungen unter freiem Himmel verboten werden. Der sozialdemokratische Abgeordnete Dill führte Klage, daß durch diese Verordnung die staatstreuen Organisationen ebenso betroffen würden wie jene Kreise, die systematisch seit Jahren die Gewaltanwendung als politisches Mittel predigen. Der deutschnationalc Redner. Abg. Hilpert, stellte fest, daß