Defizits gewesen, die in dem letzten Jahre eine starke Tpan- nung in den öffentlichen Finanzen hervorgcrufen haben «nd jetzt Lasten der deutschen Wirtschaft gerade in dem Augenblick sehr ernst vermehren, in dem sie am meisten Freiheit benötigt, um sich auf die neuen Verhältnisse, die durch das Linken der Weltmarktpreise und den allgemeinen Konjunkturrückgang ein getreten sind, umzustellen. Die Forderung nach sparsamer und übersichtlicher Finanzpolitik wird bei Besprechung des Bud­gets von Parker Gilbert wiederum stark betont und eingehend begründet. Es wird u. a. ausgeführt: Es besteht zweifellos die unmittelbare Notwendigkeit, die Staatsfinanzen in Ord­nung zu bringen und zu diesem Zweck werden wenigstens im Augenblick Stcucrerhöhungcn nicht zu umgehen sein. Aber die Aufmerksamkeit mutz sich in erster Linie auf das Problem der Begrenzung der öffentlichen Ausgaben richten, und solange das Problem nicht offen in Angriff genommen und gelüst wor­den ist, kann von Steuerermäßigung keine Rede sein. Das Problem der Begrenzung der öffentlichen Finanzen beschränkt sich nicht auf die gegenwärtige Lage oder allein auf die kom­menden Jahr, es ist das grundlegende Haushaltsproblem, das nur durch entschlossene Befolgung gesunder Finanzgrundsätze gelöst werden kann. Vor allem kommt es auf den Entschluß an, das Budget tatsächlich jederzeit und unter allen Umständen effektiv im Gleichgewicht zu halten, wozu die Erkenntnis der Tatsache treten muß, daß die öffentlichen Ausgaben nicht Jahr für Jahr in dem gegenwärtigen Tempo anwachsen dürfen ivenn man nicht Gefahr laufen will, daß die Steuerquelleu versiegen und die künftige Entwicklung der deutschen Wirt­schaft in Frage gestellt wird. Parker Gilbert erinnert an feine in früheren Jahren geäußerte Kritik an der deutschen Finanz- gebahrung und gibtwegen ihrer Bedeutung für die Zukunft" eine Reihe von Beobachtungen als Ursachen der Budgetschwie­rigkeiten des Reiches an: Das Reich selbst habe mit am schlimmsten gegen den Grundsatz gesündigt, den da» Finanz­ministerium in seiner Begründung zum Haushaltsvoranschlag für 192s 30 mit stärkster Betonung aufgestellt habe, datz nämlich alle Ausgaben durch Einnahmen gedeckt sein «nützten. Auch habe es die Regierung Jahr für Jahr unterlassen, die so oft versprochene Reform durchzuführen, die sie selbst als grund­legend für einen gesunden Haushaltsaufbau anerkenne. Fi­nanzausgleich, Verwaltungsreform und Reform der Arbeits­losenunterstützung seien nicht entschlossen genug in Angriff genommen worden und wenn man auch die Schwierigkeiten besonders bei dem letzten Problem anerkenne, so sei doch fest­zustellen, datz die Regierung nicht durch ihre bisherige Passivi­tät neue Schwierigkeiten geschaffen habe. Ferner sei es in der« letzten 5 Jahren eine beliebte Gepflogenheit gewesen, neue Maßnahmen durch Gesetz oder Verordnung ohne angemessene Berücksichtigung oder auch Kenntnis ihrer finanziellen Aus­wirkungen zu treffen. Einer der schlimmsten Fälle dieser Art sei die allgemeine Gehaltserhöhung vom Oktober 1927 gewesen. Die Kosten dieser Erhöhung, die in der Praxis über die ur­sprünglichen Berechnungen hinausgegangcn seien, hätten sich als einer der stärksten Faktoren bei der ständigen Erhöhung des Ausgabenniveaus erwiesen. Aber auch wenn bei derartigen Maßnahmen die ungünstigen finanziellen Auswirkungen all­mählich zutage getreten seien, hält man so stark an der Theo­rie der Zwangsläufigkeit der Ausgaben fest, datz nichts geschehe, um sie zu korrigieren. Das Budget als Ganzes sei immer noch in ein solches Dunkel gehüllt, insbesondere wenn es vor den Reichstag komme, datz die heilsamen Hemmungen ausblieben, die sonst von der Oeffentlichkeit und dem Parlament selbst zu erwarten wären. Parker Gilbert kritisiert in diesem Zusam­menhang die Anweisung besonderer Einnahmen für besondere Zwecke außerhalb des Budgets, eine Tendenz, die im Budget 1930 31 zur Herausnahme fast der gesamten lleberweisungen an die Länder und Gemeinden geführt habe, ferner die ver­wirrende, durch aeoenseitige Uebertragungen noch mehr kom­plizierte Unterscheidung zwischen ordentlichem und außer­ordentlichem Haushalt, und vor allem die Methode des Vor­trags von Einnahme- und Ausgabe-Posten aus früheren Jah­ren ohne Berücksichtigung der erwarteten Ergebnisse im Bud- gctvoranschlag für das laufende Jahr. Unter diesen Umstän­

den wird das Budget dem Reichstag auf erlangter Bargrund­lage vorgelegt und oft bekommt das Parlament erst, nachdem die Ausgaben bereits gemacht und das Defizit entstanden sei, ein klares Bild von der Lage. Parker Gilbert schließt seinen Bericht mit folgenden Ausführungen: Der Neue Plan ist ein Akt des Vertrauens auf de« guten Willen und die finanzielle Integrität Deutschlands, und Deutschland hat jetzt unter eige­ner Verantwortung eine klare Aufgabe ohne fremde Aufsicht und ohne den Transferschutz des Dawcsplanes zu erfüllen. Unter den neuen Bedingungen hat Deutschland sowohl die volle Verantwortlichkeit, als auch den normalen Anreiz, seine öffent­lichen Finanzen in Ordnung zu bringen und cs ist kein Zwei­fel, datz dieses Problem, das jetzt das dringendste Gegenwarts­problem des deutschen Volkes ist, gleichfalls, und zwar aus einer gesunden Grundlage gelöst werden kann, ivenn ungefähr die gleichen Anstrengungen jetzt auf die Reform der öffentlichen Finanzen verwandt werden, wie sie zurzeit des Dawesplans dem allgemeinen Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft ge­widmet wurden.

Pabst aus Oesterreich ausgewiesen.

Wien. 15. Juni. An« Samstag nachmittag wurde der Buudesstabschef der Heimwehreu, Major Waldemar Palm, si- dem Augenblick, als er das Büro der Heimwehr in der Herreu­gasse betreten wollte, von 2 Kriminalbeamten verhaftet. Es wurde ihm mitgeteilt, daß er wegen seiner politischen Be­tätigung ausgewiesen werden soll und zwar auf Grund der Tatsache, daß er nach wie vor als deutscher Staatsairgehöriger gelte. Die Verhaftung von Major Pabst erfolgte in Anwesen­heit des Bundesrats Dr. Steidle, mit den« Pabst gerade in das Büro der Heimwehr gehen wollte. Steidle srug den Kriminal­beamten, der die Verhaftung vornahm, nach dem Grund und erhielt die Antwort, daß Pabst sich in unerwünschter Weise in Oesterreich betätigt habe. Pabst sei Reichsdeutscher und ein von ihm eingereichtes Gesuch um Zuerkennung der doppelten Staatszugehörigkeit sei erst vor kurzem abgewiesen worden. Bundesrat Steidle verwies daraus, daß die Verhaftung eines auszuweisenden Ausländers ungesetzlich sei, der Kriminal­beamte erklärte, daß er seinen Auftrag ausführen müsse.

Gegensatz zu den Christlich-Soziale«« brachte. Bleibt sein spruch fruchtlos, so steht es ihm nach den« Gesetz 0 -°; k Grenze, über die er Oesterreich verlassen will, selbst zu wühl«

0 Millionen Arbeitslose

Ncwyork, 15. Juni. Das Mitglied des Repräsentant» Hauses, Green, erklärte im Ausschutz des Hauses, der Senat angenommene Arbeitslosengesetz des Senators behandelte, datz die Maiziffer der Arbeitslosen 3,8008 M lionen betrage. Der Newhorker Abgeordnete Sirovich ferte dir Zahl auf 8,8 Millionen, was den Tatsachen zwcifel näherkommcn wird. Demnach wäre jeder vierte Arbeiter! Amerika arbeitslos. Tie Lohnsumme ist jedeirsaüs nach ^ Feststellung Sirovichs um zwei Milliarden Dollareinlil Die Wagner-Bill führt staatliche Arbeitsbürsen ein, für« auf vier Jahre insgesamt vier Millionen Dollar an'gcf«^ werden.

Sportecke.

Futzbaü. Vorschlußrunde um die Deutsche FußballmMr, sclnrft: In Leipzig: 1. F.C. Nürnberg Hertha B.SC z, in Duisburg: Dresdener Sp.Cl. Holestin Kiel 0:2.

Pabst in Italien.

Berlin, 15. Juni. Heute nachmittag um 5 Uhr hat Major Pabst im Flugzeug Wien verlassen und ist nach Italien ge­flogen. In den Nachmittagsstunden wurde seiner Forderung auf Freilassung entsprochen, woraus er sich in Begleitung seiner Frau und eines Kriminalbeamten im Flugzeug zur ita­lienischen Grenze begab. Auf italienischem Boden soll Major Pabst jetzt die Erledigung seiner Berufung gegen den Aus­weisungsbeschluß abwarten wollen. Seit gestern abend be­findet sich die Wiener Sicherheitspolizei in erhöhter Alarm­bereitschaft. Sämtliche öffentlichen Gebäude sind durch starke Polizeiabteilungen gesichert. In Innsbruck zogen heute nach­mittag 1500 bewaffnete Heimwehrleute vor das dortige Regie­rungsgebäude und verlangten stürmisch die sofortige Freilas­sung des Majors Pabst.

Das Vorgehen der österreichischen Regierung gegen Pabst wird in der Berliner Rechtspresse scharf kritisiert, während die Blätter der Linken, voran derVorwärts", unverhohlene Be­friedigung über diesen Schritt äußern. Major Pabst war bei Kriegsende Generalstabsoffizier bei der Gardekavallerieschützen­division, deren Hauptquartier sich im Eden-Hotel in Berlin befand. Ein Verfahren, das gegen Pabst wegen Anstiftung zur Ermordung Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs eingelei­tet wurde, ist später niedergeschlagen worden. Zum zweiten Avale trat Pabst beim Kapp-Putsch hervor, als dessen eigent­licher geister Urheber er gilt. Nach dem Scheitern des Unter­nehmens wandte er sich nach Oesterreich. Er organisierte die Heimwehren, deren Stabschef er wurde. Eine Tiroler Ge­meinde hatte ihm Heimatrecht gegeben. Es scheint, daß die Tiroler Landesregierung sich auch bemüht hat, ihm Len Er­werb der Staatsangehörigkeit zu ermöglichen. In der Leim­wehr vertrat Pabst, der zugleich als Verbindungsmann mit den bayerischen Amtsorganen fungierte, die nationalsoziali­stische Richtung, was ihn in letzter Zeit in einen gewissen

wird also das Endentscheidungsspiel zwischen Hertha B>i und Holstein Kiel airsgetragen.

Um den Aufstieg zur Bezirksliga: Gruppe WiirtteiM F.V. Niefern F.V. Zuffenhausen 2:5, Sportfreundes lingen F.Vs Nürtingen 2:0. Gruppe Baden: F.C. ^ stanz - F.E. Rheinfelden 1:3, V. f. B. Karlsruhe F.P.^-.

Privatspiele: Sportklub Stuttgart I. F.E. PforM 0:0, Sp.V. Cannstatt Stuttgarter Kickers 1:5, AM, Tübingen Ballspielklub Pforzheim 3:1, Sp.V. Neckars»!« F.V. Calw 2:2, F.V. Neuenbürg F.C. Schwann l:i -g Mühlburg Karlsruher F.V. 1:1-

Sprechsaal.

(Für die unter dieser Rubrik stehenden Artikel übernimmt d

Schriftleitung nur die preßgesetzliche Verantwortung)

Der Düsseldorfer Mörder macht Schule". In der ve gangenen Woche sind wir alle durch eine Zeitungsnaäml erschreckt worden, welche unter dieser Ueberschrift von de Uebersall zwisck-en Obernhausen und Gräfenhauscn bericht« Unser Mitgefühl gehört dem jungen Mädckien. Unser Z»i entlädt sich auf den jungen Man««. Wir hoffen, datz er erwischt wird und seine wohlverdiente Strafe erhält. So« schlechter Mensch! So sprachen wir entrüstet. Dann ist s uns dieser Fall erledigt, und wir warten, bis die Zeitung ve nächsten berichtet. Ja, so pharisäisch ist die heutige GesellW Ihr laßt den Armen schuldig werden, daun überlaßt ihr ib der Pein. Ist wirklich bloß der junge Mann der Schuldig! Nein, schuldig sind wir alle. Wer hat das Zusammmlck der jungen Burschen und Mädchen so verwildern lassen? Bk entschuldigt sich so gerne: So ist halt die Zeit? Wo sind di Kämpfer für Reinheit, Recht und Sitte? Wo sind vor adri die Eltern? Warum kümmern sie sich nicht darum, wo ch erwachsenen Kinder sind? Sie wisse«« doch ganz genau,!« für einen großen Teil der Jugend heute eine Tanznntechl tung nur die Einleitung zrr einem andern, ganz trüben Kchin ist. Warum drücken sie daun ein Auge zu und überlassen di Kinder ihrem unerzogenen Triebleben? Wenn schon Bergm gei« und Tanz sein soll, warum lassen sie ihre Kinder M hingehen? In Scharen strömen ledige Mädchen ohne Begle tung zum Tanz. Beim Luftschnappen aber und auf dem Hein weg sind sie zu zweit. Neun Zehntel dieser begleitend Herren" «st es gewohnt, daß neun Zehntel ihrer Begleite innen ihre Wünsche mehr oder weniger gerne erfüllt. N sich also heute in Gefahr begibt, braucht sich nicht zu wunder wenn er darin umkommt. Darum, Ihr Eltern, opfert eun Kindern Zeit! Schafft ihnen bessere und edlere Freude: Seid ihnen Führer, geht selber voran in lichter und rew Lebensgestaltung! Errre Kinder sind es wert. Sie find Eu Bestes.

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Oberamtsstadt Neuenbürg.

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am Dienstag den 17. Juni, nachm. 6 Uhr.

Tagesordnung:

1. Bausachen.

2. Wiederbesetzung der Rats­dienerstelle.

3. Sonstiges.

Stadtschultheiß Knödel.

Stadl Wildbad.

Brennholz-Verkauf

im mündlichen Aufstreich

am Mittwoch den 28. Juni 1930, vorm. 9 Vs Uhr, in Wildbad imGrünen Hof" aus Stadtwald: Meistern, Leonhardswald, Sommer­berg und Wanne:

407 Rm. Brennholz: Bu.: Scheiter 12, Anbruch 14, Prügel 2, Reisprügel 4; Nadelholz: Anbruch 227, Prügel l. 3, Prügel II. 5, Reisprügel 140.

Auszüge durch die Stadtpflege zu 20 Pfg.

M-iiudMWein

offen und in Flaschen

k. LiilSMAlll

Neuenbürg, Tel. 191.

Am Dienstag den 17. Juni 1930, vormittags 10 Uhr, verkaufe ich in Neuenbürg öffentlich gegen Barzahlung: Eine Ladenkafse.

Zusammenkunft am Rathaus.

Versteigerung findet bestimmt statt.

Hildeubrand, Gerichtsvollzieher.

ksugelüei', vksle ÜWOltlktikki. sowie AslMxvoltikkeii,

Nnnskims NusieiUung

nur nocb ckirelll von Lelckgeber an ckie Oelcksucbenckea,

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Müll«!», ». L., krunnenstraüe 38.

Dennach.

Gefunden

wurde ein Autoreifen auf dem Wege von Dennach nach Dobel und kann derselbe ab­geholt werden bei

Fritz Pfrommer.

Höfen a. Enz.

Ein solides, gut empfoh­lenes Mädchen für Zimmer und Bedienung sofort gesucht

im Gasthof z.Ochsen".

Gesangbücher

zu haben in der C. Meeh'fchen Buchhandlung.

erhält derjenige, der einen a! 13. ds. Mts. im Mal es laufenen braunen

Dachshund,

auf den Namen Bonzo höm wieder bringt oder nachm wo er sich befindet. Mitteilung erbeten an

Kaffee Harzer

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L« Etecneünren,

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