halten wird, die im Grunde genommen auf die Aufforderung hinausläust, den bürgerlichen Elementen des Reichsbanners zuvor zu kommen und ihnen den Stuhl vor die Tür zu setzen.
Bad Kreuznach besatzungsfrei.
Bad Kreuznach, 1. Mai. Heute vormittag verabschiedete sich der letzte Adjutant als Vertreter der französischen Besatzungsbehörde von der Stadt, nachdem der Abzug der Besatzung in den letzten Wochen stillschweigend und ohne irgendwelche offizielle militärisä)e Form stattgefunden hatte- Zugleich wurde heute das letzte militärische Gebäude an die zuständige deutsche .Behörde zurückgegeben. Alle Kasernen sind jetzt geräumt und nur noch einige Gendarmen und Beauftragte der Sicherheitspolizei verbleiben noch einige Wollen bis zum offiziellen Räumungsschluß in der Stadt. Auch die Einholung der Flagge vor dem Garnisonskommando erfolgte ohne jegliche militärische Form.
Sieben Rauschgiftschieber verhaftet.
Berlin, 1. Mai. Die Polizei hat hier in den letzten Tagen 7 Rauschgistschieber festgenommen. Es handelt sich um den Buchhalter Walter Berndt, einen Martin Simon, einen russischen Emigranten Baron Basti von K., einen gewissen Ruckenstein, der seit 1920 in Deutschland lebt, obwohl er bereits dreimal ausgewiesen wurde, und der als internationaler Hoteldieb bekannt ist, einen ebenfalls ausgewiesenen Polen namens Jlik, einen bekannten Wohnungseinbrecher und einen türkischen Arzt, der auch mit Teppickren handelt. An diesen sollte ein Kilo reines Kokain, das aus der Tsck>echoslowakei über die Grenze eingeschmuggelt worden war, für den Preis von >0000 Mark verkauft werden. Das Kokain, das beschlagnahmt wurde, ist nachweislich von einer Prager Firma geliefert worden, die früher schon dreimal von den Berliner Kriminalbehörden gewarnt worden war. Die Prager Behörden sind von der neuen Lieferung verständigt worden. Gesucht wird noch der Führer der Schiebergesellsckiaft, ein gewisser, aus Galizien stammender Fleischmann, der sich auch schon länger in Berlin aufhält. Alle Verhafteten werden wegen Rauschgifthandels dem Untersuchungsrichter zugeführt werden.
artige Szenen der Reisenden, ab. Die Fahrgäste drangen zu den Ausgängen in der Hoffnung, den Verunglückten noch Hilfe bringen zu können. Die Getöteten sind die Arbeiter Roland, Pülklas und Welmstrok, die in den Dörfern in der Umgebung von Hannover wohnten. Kurze Zeit später erschienen an der Unglücksstätte Polizei und Abordnung der Reichsbahn, um die Ursache des Unglücks zu untersuckien.
Waffenfunde im Marinesportverein.
T-Zug fährt in Arbeiterrotte.
Samstag nachmittag gegen 2 Uhr ereignete sich bei Hannover ein schiveres Eisenbahnunglück. Der D-Zug 111 Köln - Leipzig raste auf Block US zwischen dem Bahnhof Rheda und Gütersloh, wenige Kilometer von Hannover, in eine auf dem Gleis beschäftigte Rotte von 2 Arbeitern. Alle 2 Arbeiter wurden auf der Stelle getötet. Zwischen den Stationen Rheda und Gütersloh werden seit einigen Tagen Reparaturarbeiten an den Gleisen vorgenonimen. Gestern nachmittag, nach der Arbeitsruhe, war noch ein Rest von 2 Arbeitern damit be- sckiäftigt, die Aufräumungsarbeiten zu beenden. Ein Auffichtsposten hatte die Aufgabe, Signal zu geben, ivenn ein Zug sich der Arbeitsstelle näherte. Als aus der Richtung Gütersloh ein Güterzug sichtbar wurde, gab der Posten Signal und die Arbeiter sprangen, ohne nach der anderen Seite zu sehen, aus das illebengleis, auf dem im selben Augenblick der D-Zug im 00 Kilometer-Tempo heranbrauste. Alle 2 Arbeiter wurden, ehe sie sich der Gefahr bewußt waren, von der Lokomotive ersaßt und überfahren. Der Lokomotivführer hörte noch die gellenden Schreie der Verunglückten und hielt sofort den Zug an. Das Zugpersonal bemühte sich eine halbe Stunde lang, um die Leichen unter dem Zug hervorzuholen. Im Zug selbst spielten sich, als das furchtbare Unglück bekannt wurde, panik-
Berlin, >. Mai. Die an den Bootsstegen des Jachtklubs am Stößensee liegenden Boote des Deutschen Marinesportklubs und die Wohnung des in Berlin-Dahlem wohnenden Leiters dieses Sportklubs, des Regierungsrats beim Reichspatentanrt Dr. Lübben, wurde einer Durchsuchung nach Waffen und Munition unterzogen. Es wurde eine beträchtliche Menge Waffen und Munition gefunden, so ein Gewehr (Modell 98), 7 schwere Pistolen. 0 Trommelrevolver, 5 Handgranaten, 1U> 8-Patrvnen nnd eine erhebliche Menge sonstiger Munition. Ferner wurden zahlreiche Zubehörteile für Waffen, darunter Zubehörteile für Maschinenpistolen, außerdem l>00 Ehrhardt-Abzeichen gefunden. Lübben war früher Mitglied des Wickingbundes und will jetzt der Deutschnationalen Volkspartei angehören. Verschiedene Mitglieder des Deutschen Marinesportklubs haben sich ebenfalls mit der Beschaffung von Waffen besaßt. Gegen sämtliche Beteiligte wurde ein Strafverfahren eingeleitet. - Zu Sem Waffenfund wird bekannt, daß bisher sowohl Dr. Lübben wie hie beiden anderen Vereinsmitglieder, die mit ihm festgenommen wurden, bei den Vernehmungen bestritten haben, daß die gesundenett Waffen mit der dazu gehörigen Munition irgend welchen hochverräterischen Zwecken dienen sollten. Die Polizei vertritt vorläufig den Standpunkt, daß es sich um Uebungswaffen handelt, zumal die ltzewehre nnd Revolver sich in ausgezeichneten! Zustande befanden, fachmännisch gereinigt und eingefettet waren. Da der Marinesportklub in der Hauptsache jüngere Mitglieder, zum Teil sogar Jugendlick>e hatte, liegt der Verbäckst nahe, daß die in dem Verein tätigen ehemaligen Offiziere mit diesen Waffen und dem übrigen Heeresgerät die jungen Klubmitglieder ansgebildet haben. Es. verlautet auch weiter, das; in den Sportvereinen militärische Disziplin innegehalten und sogar llebungen durchgeführt wurden.
Distanz zur Regierung.
willigen würden. Sie wird also im Reichstag keine Affin-1 heit erhalten. Tie Regierung hat sich auch bereits damit ab i gefunden und erklären lassen, daß sie die Entscheidung dem hohen .Hause anheimstelle. Sie wird also aus der Panzerkreu - zerangelegenheit keine Kabinettsfrage mackien. Meyers Hinwch ' aus den thüringisck>en Konflikt veranlagte den Reichsinnem minister Warth zur Erwiderung, daß er bereit sei, dem Hau^ tmltsansschiiß das gesamte Konfliktmaterial vorznlegen und bei der Beratung des Jnnenetats eingehend den Fall Frist zu be- l-andeln. Auch aus den Reden der Vertreter der Wirtschach vartei, der Bayerischen Volkspartei und der Christlich-nationalen Bauernpartei klang das Bemühen heraus, vorsichtige Distanz zu der Regierung zu wahren. Der Reichsfinnnzminiskr zog zum Schluß eine Bilanz der Debatte. Sehr geschickt fertigte Dr. Moldenhauer die Vorwürfe ab, die ihn, von ffr Sozialdemokratie wegen seiner Haltung zum Problem der Arbeitslosenversicherung gemacht worden sind. Dr. Moldenhauer hält eine Reform nach wie vor für unerläßlich, aber eine solche, die nicht etwa nur die Lasten vom Reich ach dH Länder abschiebt. Die Sozialdemokraten haben in der Aussprache überhaupt sehr schlecht ahgeschnitten. Ihr Versuch, sich von der Schuld der Zerschlagung der Großen Koalition rein- znwaschen. ist mißlungen. Das Plenum des Reichstags tritt erst am 15. Mai wieder zusammen, um alsdann die zweite iff- ratung des Etats vorznnehmeu.
Berlin, I. Mai. Vom Reichstag ist am Samstag der Etat für 1000 an den Haushaltsausschuß überwiesen worden, der bereits am Montag seine Beratungen aufnehmen wird. Die zweitägige allgemeine Aussprache war so schwunglos, wie man es noch selten erlebt hat. Das Haus zeigte sich in einem Grade desinteressiert an der Debatte, daß man doch einigermaßen erstaunt war. Ein völliges Novum in der Parlamentsgeschichte bedeutet es auch, daß ein Teil der Opposition, namentlich die
iffutschnativualen, überhaupt aufs Wort verzichtete. Der Rich-
tungsstreit innerhalb der Deutschnationalen Fraktion, der noch in voller Schärfe fortbesteht, macht ein einheitliche politische Stellungnahme vorerst unmöglich. Die Regierung hatte sieh daher eigentlich nur der sozialdemokratischen Angriffe zu erwehren und der Kritik, die aus den Reihen der ihr nahestehenden Parteien geübt wurde. To ließen vor allem die Demokraten durch den Abgeordneten Oskar Meyer eine ganze Beschwerdeliste vortragen, aus der zu entnehmen war, daß die Demokratische Fraktion in mehr als einem Punkte mit der Politik des Kabinetts Brüning nicht einverstanden ist. Wie das bereits von ZentrumSfeite geschehen, kündigten auch die Demokraten an. daß sie die Rate für das Panzerschiff 6 nickst be-
Sporlecke.
Fußball. Im gestrigen 10. Länder-Wettkampf SäM gegen Deutschland, der gestern in Zürich zum Anstrag lai«,
gewann die deutsche Nationalmannschaft in einem großen Zph> mit 0:5 Torrn.
Meisterschaftsspiele: Runde der Zweiten nnd Dritten. Abt. Südost: A.S.V. Nürnberg Union Bückingen 2:2.
Entscheidungsspiel um die dritte VertretersteUe: Fh, Nürnberg — F.Sp. V. Frankfurt 1:0. Nürnberg nimmt nun als dritter süddeutscher Vertreter an den Endspielen um die Deutsche Fußballmeisterschaft teil.
^ Aufstiegsspiele zur Bezirksliga: Gruppe Württemberg: Sportfreunde Eßlingen - F.V. Zuffenhausen 2:0. Gruvpe Baden: F.V. Kehl B. f. B. Karlsruhe 1:2.
Privatspiele: V. f. R. Pforzheim - Frankvuia Karlsruhe 0:2, Germania Brötzingen Schwaben Augsburg 0:0. P. s. B. Stuttgart - Slcrvia Prag 2:1, Karlsruher F.V. — Tlavia Prag 2:2, Ulmer F.V. 9l — V. f. R. Heilbronn l:2. Dietlingen Huchenfeld (Atffstiegsspiel zur Kreisliga) 1:0, Sp.Vgsi.M-- weißensteiu F.C. Kieselbroun 6:2. M.
Friedrich Schiller
Zum Gedächtnis seines 125. Todestags, am 5. Mai. Dein ew'ger Ruhm steht in den Sternen,
Du Tchtvabenkandes größter Sohn!
Dein Bild grüßt aus Elysiums Fernen,
Tein Haupt trägt stolz die Dicksterkron'.
Was du dem deutsckien Volk gegeben An Geistesschätzen groß und hehr Wird fort in allen Zeiten leben Wie Tonne, Mond und Sternenmeer.
Vor hiindertsünfundzwanzig Jahren, Als früher Tod dich weggerafft.
Da trauerten der Völker Scharen Doch ewig lebt, was du geschafft!
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Maul- und Klauenseuche.
Nachdem die Abheilung der Maul- und Klauenseuche in der Gemeinde Königsbach Bez-Amt Pforzheim fest- gestellt ist, hat das Bezirksamt Pforzheim die Anordnung des 15 Km.-Umkreises aufgehoben: die Gemeinde Königsbach bleibt noch Beobachtungsgebiet.
Die am 19. März 1930 — Enztäler Nr. 66 — erlassenen Anordnungen des Verbots von Klauenoieh- märkten und marktähnlichen Veranstaltungen, sowie des Handels mit Klauenvieh werde« hiemit aufgehoben.
Neuenbürg, den 1. Mai 1930.
Oberamt: Lempp.
Amtsgericht Neuenbürg.
I« dem Koukursversahren
über das Vermögen der
Helene Poschen, led. vollj. Inhaberin eines Confi- türengeschäfts in Schömberg,
ist Termin zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters und zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis bestimmt auf
Dienstag den 27. Mai 1930, nachmittags 4 M Uhr,
vor dem Amtsgericht Neuenbürg.
Den 2. Mai 1930.
Feldrennach OA. Neuenbürg.
WmvchW.
Ottenhausen.
Mel-Stvmmholz- Verkavs.
___ Die Gemeinde bringt am Mittwoch, den 7. Mai ds. Is., im schriftlichen Aufstreich zum Verkauf:
Tannen- und Fichtenstammholz:
18,66 Fm. II.-VI. Kl.
Forchen-Stammholz:
44,29 Fm. III.— V!. Kl.
Forchenabschnitt:
100,59 Fm. I.—V. Kl.
Angebote hierauf wollen bis Mittwoch, den 7. Mai ds. Fs., vormittags 10 Uhr. beim Gemeinderat eingereicht werden. Auszüge fertigt gegen vorherige Bestellung Waldhüter Großmann.
2. Mai 1930. Gemeiuderat.
Dennach, 4. Mai 1930.
ToSes-Knseige.
Den seligen Heimgang ihrer lieben, unvergeßlichen Mutter, Großmutter und Schwiegermutter
Friederike Härter, Witwe,
geb. Schaible,
im 80. Lebensjahr zeigen an
Ernst Hummel und Frau Luise» geb. Hörter.
Beerdigung: Dienstag nachmittag 3 Uhr.
Die Fagd auf unseren beiden Mar : kungen Feldrennach und Pfinzweiler, um- ffsend ca. 560 ks Feld und Wald, wird infolge Ablebens es seitherigen Pächters am
Samstag den 10. Mai d. I., nachmittags 3 Ahr»
uf dem hiesigen Rathaus auf etwa 6 Jahre im öffentlichen lusstreich verpachtet.
Liebhaber, unbekannte mit Bermögenszeugnissen neuesten )atums versehen, werden freundlichst eingeladen.
Den 2. Mai 1930. Gemeinderat.
Fahrnis - Versteigerung.
Der Unterzeichnete versteigert infolge Geschäftsaufgabe
n Freitag den 9. ds. Mts., von vormittags 9 Uhr
,, in seinem Hause in Dernbach gegen Barzahlung sein
sämtliches Haus- und Mchniaerät,
»runter 9 vollständige Betten. 6 Wirtschaftstafeln, eine nzahl Wirtschaftsstühle, 1 Liter- und 7- Liter-Wein- ischen. sonstige Bier- und Weingläser, verschiedenes irr, Bestecke und Sonstiges, den 3. Mai 1930.
Hermann Sieb zum „Bernstein".
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