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letzen von 150 000 Mark, das aus den Einnahmen des Festes zurückzuzahlen ist. Für Oktober 1931 wird ein außerordent- l-ict-er Sängertag nach Mainz einberufen werden. Die Stadt Frankfurt stellt ferner ein großes Zelt und die Messegebäude sowie notwendiges Personal zur Verfügung.

Mißglückter Anschlag gegen die Warschauer Towjet- gesandtschaft.

Warschau, 27. April. Wie soeben verlautet, entdeckte die Warschauer Polizei durch Zufall cm: Samstag vormittag aus dem Dachboden der sowjetrussischen Gesandtschaft angeblich eine Höllenmaschine, die von unbekannten Tälern dorthin ge­bracht wurde, und wie die Polizei vermutet, offenbar in der Absicht, einen Anschlag aus das Gebäude der sowjetrussischen Gesandtschaft zu verüben. Die Untersuchung hat bis jetzt noch kein Ergebnis gezeitigt. Das Gebäude der sowjetrussischen Gesandtschaft wurde fast den ganzen Tag über von einer- starken Polizeiabteilung bewacht. Hierzu wird weiter gemel­det: Der fowjetrnssisckre Gesandte faßt den mißlungenen Bombenanschlag außerordentlich ernst aus. In der sowjet­russischen Gesandtschaft ist man übrigens der Meinung, daß dieser Höllenmaschinenanschlag, wenn er gelungen wäre, sicher­lich zu sehr schwerwiegenden Verwicklungei: und Folgen und vielteiM sogar zu einem Kriegsausbruch zwischen Polen und 'Sowjetrußland geführt hätte. Bis zum jetzigen Augenblick verlautet von Liplomatisckien Schritten seitens der sowjetrussi­schen Gesandtschaft noch nichts. Das im Schornstein der Sow­jetgesandtschaft gefundene Paket hat sich während des Weg­schaffens losgelöst und ist auf den Grund des Schornsteines gefallen. Ilm es herausholen zu können, mußte die Grund­mauer des Schornsteins durchbrochen werde::. Bei näherer Untersuchung hat sich herausgestellt, daß es sich um ein 70 Zentimeter langes und 18 Zentimeter breites Stahlrohr han­delt, das von einer dunklen Masse ausgefüllt ist. Das Rohr war mit einem elektrischen Zünder versehen. Der Gegenstand wurde den Militärbehörden zur Prüfung übergeben. Die Untersuchung wird äußerst energisch durchgeführt. In dem Hause, das an die Sowjetgesandtschaft angrenzt, wurden in sämtlichen Wohnungen Haussuchungen vorgenommen.

Hüte mit doppeltem Boden.

Warschau, 27. April. Die Warschauer Polizei hat bei ihren Nachforschungen nach kommunistischen Werbeschriften und Agi­tatoren in Warschau die aufsehenerregende Entdeckung ge­macht, daß man in den Räumen des Verbands der Warschauer Hutmacher Hüte mit doppeltem Boden herstellte. Diese Hüte dienen dazu, kommunistische Werbeschriften, schriftliche Anwei­sungen, chiffrierte Telegramme und Werbegeld zu verbergen und zu verbreiten. Von den Mitgliedern des Verbands wurde lediglich der Sekretär verhaftet, während die anderen flüchten konnten. Der Polizei ist es bisher nicht gelungen, ihnen aus die Spur zu kommen.

Pariser Mitztönc.

Paris, 27. April. Die Aufregung der hiesigen Chauvini­

sten über den gestrigen Zeppelin-Besuch hat sich noch nicht ge­legt. In die aufrichtige Begeisterung der Pariser Bevölkerung mischt sich wie ein greller Mißton ein fürchterliches Schimpfen der französischenPatrioten", die den Flug des Luftschiffes

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samt Hintergebäude und dazugehörigen Grundstücken sofort unter günstigen Bedingungen zu verkaufen. In dem An­wesen wird ein Kolonial- und Gemischtwarengeschäst betrieben und eignet sich dasselbe nebenbei auch für tüchtigen Schneider oder Sattler.

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über Paris als eine Beleidigung rurd eine Taktlosigkeit zu brandmarken suchen. An das Luftfahrtminifterium tvurde von einer Sektion der patriotischen Liga ein gepfeffertes Protest­schreiben Wege:: des Zeppelin-Fluges über Frankreich gerichtet, das der schlimmsten Haßpsychose entsprungen zu sein scheint. Die patriotischen Schreier werden heute sekundiert von dem Ami du Peuple" des Parfümeriefabrikanten Eoth, der ihnen das Kompliment macht, die Lektüre dieses Protestschreibens erleichtere allevornehmen Herzen". Ein Taktfehler werde von den Franzosen mehr empfunden als ein Fehler schlechthin, meintAmi du Peuple". Das Coly-Blatt übertrifft sich je­doch selbst, wem: es Briand dafür verantwortlich macht, daß der Zeppelin seinen bei Len französische:: Patrioten Anstoß und Entrüstung erregenden Flug über Paris ausgeführt hat. Das Blatt schreibt folgendes:Alan »ruß zugeben, daß zwi- sckren der Politik, die man uns feit einigen Jahren versetzt, ein ursächlicher Zusammenhang besteht. Wenn Briand von der Natur mehr Begabung erhallen hätte, als nur Jntrigenküuste, so hätte er gestern den Zeppelin selbst steuern können, ohne damit jemand in Erstaunen zu setzen. Wenn unser Land nach dem Siege sozusagen alles preisgegeben hat, wenn seine Repa- ratiousansprückw fast auf Null reduziert wurden, wein: Frank­reich dazu gebracht wurde, die frühere Rheiulaudräumuug zuzugesteheu, durch die unsere Grenze von jedem Schutz ent­blöß wird, und unter ganz ähnlichen Bedingungen das Saar­land preiszugebcn und Polen seinem Schicksal zu überlassen, wenn Frankreich politisch fast isoliert wurde trotz all seiner Opfer, so rührt das nur davon her, daß Briand die Locarno- Politik schon auf dem Landwege in Frankreich eingeführt hat. Gestern hat er sie auf dem Luftwege bei uns eingeführt. Der Zeppelin hat uns einen Beweis von der Expansionskraft des Deutschen Reiches vor Augen geführt. Er hat in praktischer Weise gezeigt, was das konstruktive Genie Deutschlands zu schaffen imstande ist, und hat uns daran erinnert, daß die Mechanik von Locarno sich unerbittlich weiterdreht. Für feden Geist, der nvch einiger Ileberlegung fähig ist, bedeutet der Zeppelin nicht nur einen Lenkballon, sondern ein Symbol.'

Diese von rechtsradikaler Seite kommenden Haßgesänge dürren allerdings keineswegs verallgemeinert werden. Die Mehrheit der Pariser Bevölkerung hat dem Besuch des deut­schen Luftschiffes großes Interesse entgegengebracht und seiner Bewunderung über die deutsche Meisterleistung auf offener Straße, wo der Verkehr vollkommen zum Stocken kam, offenen und ehrlichen Ausdruck verliehen.

Englische Anerkennung.

London, 27. April. Die Londoner Sonntagspresse bringt ausführliche Schilderungen des gestriger: Besuchs desGraf Zeppelin". Ein Blatt heißt in einem Leitartikel denGraf Zeppelin" als einen Boten der- Verständigung und des Frie­dens willkommen. Das Blatt erinnert daran, daß während des Krieges England mit seiner Flotte und Deutschland mit seinem Landheer führend waren. Heute muß die Hoffnung für die Zukunft der Welt auf eine enge Zusammenarbeit zwi­schen England und Deutschland gegründet werden. Diese Zu­sammenarbeit wird allerdings nicht leicht zu erreichen sein, da viele bittere Kriegserinnernngen beide Länder kennen. Die bemerkenswerte Erholung Deutschlands seit dem Frieden von Versailles biete aber der ganzen Welt ein vorbildliches Bei­spiel. England könne von: modernen Deutschland mehr lernen als von irgend einen: anderen europäisckien Lande. Der Zeppe­lin sei ein Triumph des Geistes. Er sei von jenen, die ihn im Kriege zuerst als Waffe benutzt, setzt als Bote der Zivilisation und des Friedens gesandt worden und sei gleichzeitig ein Wahrzeichen für die Ausgabe, die die Völker noch zu lösen haben, nämlich die Entwaffnung der Welt herbeizuführen. Der Friedens-Zeppelin", der aus den: entwaffneten Deutschland komme, sei ein Sinnbild für jene neuen Kräfte, welche die Völker verbinde und er werde die Gefährdung, die noch immer die Verständigung erschweren, überwinden helfen.

Sportecke.

dr. Eckener über Lustschiffreisen.

Cardington, 27. April.Lebt Wohl! Ich hoffe,R. 100" bald in Friedrichshafen zu sehen!" Mit diesen Worten verab­schiedete sich Dr. Eckener von seinen englischen Freunden, als er das LuftschiffGraf Zeppelin" zur Heimfahrt nach Deutsch­land bestieg. Mehrere Stunden lang hatte Dr. Eckener die Luftschiffwerke von Eardington besichtigt und sich über das von ihm Geschaute höchst befriedigt geäußert. Er hätte, so erklärte er, von der in Eardington geleisteten Arbeit die besten Eindrücke gewonnen und sei auch von der guten Bergung des Graf Zeppelin" außerordentlich befriedigt.Ich glaube", so schloß Dr. Eckener,wir werden in der Lage sein, mindestens ein Jahr lang uns Versuche zu sparen, wenn wir auf der Grundlage arbeiten, die ich heute geprüft habe.

Handball. Die erste Mannfckiaft des Turnvereins Birken- feld gewann gegen die erste Mannsckmft des Turnvereins Jspringen 5:1. Jugend gewann 2:0-

Fußball. Runde der Meister: V. s. B. Stuttgart F.C. Pirmasens 3:0, Eintracht Frankfurt Bayern München 3:2, Sp.Bgg. Fürth Sp.V. Waldhof 5:1.

Runde der Zweiten und Dritten: Abt. Südost: Karls­ruher F.V. V. f. R. Heilbronn 1:3, F.C. Nürnberg - Jahn Regensburg 2:1. Abt. Nordwest: Phönix Ludwigs­hafen F.Sp.V. Frankfurt 1:2, Rotweiß Frankfurt - Sp.V Wiesbaden 2:1.

Aufstiegsspiele in die Bezirksliga: Gruppe Württemberg: F.V. Zuffenhausen F.V. Nürtingen 6:0, F.V. Niefern Svortfreunde Eßlingen 0:3; Gruppe Baden: F.E. Rheinfelde!: F.C. Konstanz 3:3.

Privatspicle: Germania Brötzingen 1. F.C. Birkenseld 2:3, F.C. Biel 1. F.C. Pforzheim 0:1, B. s. B Lndwigs- burg F.C. Eutingen 3:1, Ballfvielklub Pforzheim Diet­lingen 2:l, V. f. R. Pforzheim Daxlanden 2:1, Sparta Prag Stuttgarter .Kickers 7:1. M.

Interessante Fraucnvorträge mit Ausstellung und Vor­führungen des Thalysia-Systems am lebenden Modell finden gm Mittwoch in Calmbach und Donnerstag in Höfen bei freiem Eintritt um ftl Ilhr und X>8 Uhr statt. In anderen Städten hat diese Veranstaltung begeisterte Ausnahme mW reichen Beifall gefunden. Besonders leidenden Damen, aber auch gefunden, die mit ihrer Figur nicht zufrieden sind, ist der Besuch sehr zu empfehlen. In unserer leichtlebigen Zeit sind ernste Worte und Unterweisungeil oft vonnöten. Näheres im heutigen Anzeigenteil.

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