Woche statt, die mit Unterstützung und Förderung des Reiche» nnd der Länder durchgeführt wird- Die etwa 30 000 Feuer­wehren der deutschen Orte werden sich in den Dienst der großen Veranstaltung stellen, deren lltotwendigkeit u. a. darin begrün­det liegt, daß jährlich ruird X- Milliarde R.M. unseres Volks­vermögens nutzlos in Rauch und Flammen aufgeht und daß X aller Brände aus Fahrlässigkeit, Sorglosigkeit und Un­kenntnis znrückzuführen sind. Die wirtschaftliche Not unseres Volkes gebietet, eine derartige Veranstaltung zum Nutzen der Allgemeinheit durä>zuisühren, bedeuten doch die Verluste durch Feuer für jeden Erwerbstätigen im Reich eine jährliche Be­lastung vori etwa 25 R.M., die voll der Mehrzahl in harter Arbeit verdient werden müssen.

Stuttgart, IX April. (Württ. Handwerkskammertag.) Am 2. und am 8. April hielt der Württ. Handwerkskaminertag Sitzungen ab. Irr Anwesenheit des Handwerksreferenten beim Württ. Wirtschaftsministerium, Oberregierungsrat Dr. Möh­ler, wurden die für die Durchführung der Handwerkskammer­wahlen in Württemberg erforderlick-en Maßnahmen erörtert. Der Kammertag nahm ferner Stellung zu den neuen Reichs­steuergesetzen, sowie zu dem Entwurf eines Mineralölsteuer­gesetzes und der Aenderung der Kraftfahrzeugstener, deren Be­messung nach dein Brennstoffverbrauch auch der Kammertag seine Zustimmung gibt. In der Frage der Aenderung des Lebensmittelgesetzes unterstützt der Kammertag die Eingaben des Bäcker- und Metzgergewerbes, daß der Verkauf von Fleisch- und Wul-stwareir und von Backwaren auf den Märkten in Zu­kunft verboteil werden soll. In der Frage der Veröffentlichung der Schuldnerverzeichnisse beschloß der Kammertag, sich an den Amtlichen Mitteilungen über die lui den württ. Amtsgerich­ten geführten Schuldnerverzeichnisse" zu beteiligen. Wegen der Zugehörigkeit von Bierbrauereien zur Handwerkskammer oder Handelskammer wird der Württ. Handwerkskammertag dis Verhandlungen mit dem Württ. Brauerbund erneut aufneh­men über die Festsetzung der Höchstgrenze des Ausstoßes, bis zu welcher ein Brauereibetrieb als handwerklickler Betrieb an­gesehen werden kann. Der Kammertag besagte sich außerdem mit der Frage der Bekämpfung des Auto Hausierhandels durch polizeiliche Maßnahmen der Gemeinden. Dieser Autohausier- handel hat namentlich auf dem Lande einen solchen Umfang angenommen, daß die Selbsthilfe des ortsansässigen Handwerks und Gewerbes zu einer wirksamen Abwehr allein nicht immer ansreicht. Der Kammertag wird über das Wirtschaftsmini­sterium an das Innenministerium herantreten, damit dieses auf die Gemeinden einwirkt, durch'Aenderung der ortspolizei- lichen Vorschriften, durch entsprechend höheren Ansatz von Sporteln und ähnliche Maßnahmen diese Mißstände abzustel- len. In einzelnen Gemeinden wurden durch das Verbot der Aufstellung dieser Auto-- aus öffentlichen Straßen und Plätzen innerhalb des Gemeindebezirks schon gute Erfolge erzielt. In der Frage einer Zusammenarbeit mit Industrie, Handel und Landwirtschaft erklärte der Kammertag seine Bereitwilligkeit, mit den zuständigen Interessenvertretungen dieser Berufs­kreise nach Möglichkeit zusammen zu arbeiten.

Stuttgart, 18. April. (Errichtung der Betriebswirtschafts­stelle für das württ. Handwerk.) Aus Grund einer Verein­barung zwischen den vier württ. Handwerkskammern und dem Württ. Landesgewerbcamt wurde mit Wirkung vom l. April 10M ab eineBetriebswirtschaftsstelle für das württ. .Hand­werk" mit dem Sitz in Stuttgart als Bezirksstelle des Deut- sckten Handwerksinstituts gegründet. Diese Stelle ist als end­gültige Organisationsform des seitherigenAusschusses für wirtschaftliche Betriebsführung im Handwerk" zu lmtrachten und stellt sich in großen Zügen die Aufgabe, betriebswirtschaft­liche Fragen aller Art des württ. Handwerks zu erforschen und für die Verwertung der gesammelten Erfahrungen und Ergebnisse in den Handwerksbetrieben zu sorgen. Diese Zu­sammenarbeit zwischen dem Württ. Landesgewerbeamt und den vier Handwerkskamern wird vermittelt durch den Verwal­tungsrat, der fick» aus den Vorsitzenden und Geschäftsführern der Handwerkskammern lind zwei Vertretern des Landesge- werbeamls zmammensetzt. Solange der Geschäftsführer der Stelle, der vom Landesgewerbeamt gestellt wird, diesem Amt angehört, werden die Kosten der Geschäftsführung durch das Laudesgewerbeamt getragen. Die erste Sitzung des Verival- tungsrats der Betriebswirtschaftsstelle für das württ. Hand­werk fand am 8. Ilpril 1030 unter dem Vorsitz von Handwerks- kammerpräsidenk Schurr-Heilbronn und in Anwesenheit von

Präsident von Zehle vom Württ. LanüeSgcwerbeamt statt. Zunächst wurde auf Grund der getroffenen Vereinbarung der Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende aus den Ver­tretern der Handwerkskammern gewählt und bestimmt, daß den Vorsitz im Verwaltungsrat die jeweilige Vorortskanmrer und den stellvertretenden Vorsitz die folgende Vorortskammer führen soll. Hierauf gab der Geschäftsführer der Betriebs­wirtschaftsstelle, Baurat Schumaäier vom Landesgewerbeamt, in großen Zügen das Arbeitsprogramm bekannt und stellte hierbei folgende Punkte als wesentlich heraus: l. Systema­tische Untersuchungen über Unkosten und Gewinnsätze in den einzelnen Handwerkszweigen, die für solche Erhebungen be­sonders geeignet sind. 2. Untersuchung der Absatzverhältnisse unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse. 3. Beratung der Betriebe iu kaufmännischer und technischer Beziehung unter besonderer Berücksichtigung der Kalkulation, l. Ausbau des VortragsweseuS (evtl, unter Benützung des Radios als Uebertraguugsmittel). Ausgestaltung des betriebstechnischen Ausstellungswesens mit Vorführung von Arbeitstechniken für die iu Betracht kommenden Arbeitsgebiete. Veranstaltung von Wettbewerben. Zum Schluß teilte der Geschäftsführer noch mit, daß die neue Reklanie mit Farbenphotvs, die im De­zember v. I. für einige Handwerkszweige in der unteren Königstraße im Marstallgebäude veranstalte! wurde, so ausge­fallen ist, daß zu gelegener Zeit eine ähnliche Reklame unter Verwertung der gemachten Erfahrungen wiederholt werden soll. Damit hat, so schreibt Dr. Sck-erm imWürtt. Hand­werk", denr Organ der Handwerkskammern, die Betrieüswirt- siffaftsstelle ihre Arbeit im Dienste des württ. .Handwerks aus­genommen und es ist zu hoffen, daß ihre Tätigkeit sich zum Nutzen des gesamten württ. Handwerks auswirken wird.

Stuttgart, 19. April. (Dur- 12. Opfer oer Lrilymo>e.) Frau Gabriele Bretzler. die, wie schon kurz gemeldet, als zwölftes Opfer der Trichinose im Kaiharinenhospital gestorben ist, stand im Alter von 43 Jahren. Sie war die Gattin des hiesigen Edelsteinhändlers Bretzler, der bereits am 27. März, ebenfalls als ein Opfer der Trichi­nose, gestorben ist. Bretzler war am Königshos-Restaurant vordeige- gangen, hatte dort einem Plakat entnommen, daß Bärenschinken zu haben war und kaufte sich eine Portion, um sie seiner Frau zu bringen. Beide aßen davon. Der Mann weniger als die Frau. Trotzdem wurde Bretzler zuerst krank. Seine Frau besuchte ihn täg­lich im Krankenhaus, bis auch sie sich nicht mehr aufrecht erhalten konnte und im Krankenhaus bleiben mußte. Nun sind beide im Tode vereint.

Ludwigsburg. 19. April. (Ludwigsburg wünscht Verhandlungen mit Stuttgart.) Bei der Beratung des städtischen Etats gab der Ludwigsburger Stadtvorstand Dr. Schmid zur Frage der Eingemein­dung von Zuffenhausen nach Stuttgart folgende Erklärung ab:Die Beunruhigungen des Bezirks, die die Eingemeinvungsoerhandlungen StuttgartZuffenhausen mit sich brachten, läßt es wünschenswert er­scheinen, daß die vom Stuttgarter Oberbürgermeister ausgesprochene Anregung einer gemeinsamen Bearbeitung der mit der Lösung der Groß-Stuttgart-Frage zwangsläufig verbundenen Bezirksvereinigungen von den beteiligten Amtskörperschaften in Gemeinschaft mit der Stadi Stuttgart in Bälde ausgenommen wird. Die Stadtgemeinde Ludwigs­burg erklärt sich hiezu bereit, wie sie überhaupt den in der Aeußerung enthaltenen allgemeinen Gedanken der Gemeinschaftsarbeit begrüßt".

Freudenstadt, 20. April. (Verschmelzung OEW. mit Hetmbach- krastwerk.) Wie derGrenzer" hört, haben am 16. April in Freu­denstadt die beiden Kommissionen gemeinsam getagt, die die Bezirks­verbände Oberschwäbische Elektrizitätswerke und Heimbachkraftwerk auf Grund der Verhandlung in Stuttgart vom 1. April eingesetzt haben, mit dem Auftrag, die Möglichkeit und die Form der Ver­schmelzung der beiden Bezirksverbände zu untersuchen. Die Verhand­lungen endeten mit dem einstimmig gefaßten Beschluß, durch die beiden Direktionen den Entwurf eines Berschmelzungsvertraqes ausarbeiten zu lassen. Dieser soll sodann in einer nochmaligen Kommissionsver- Handlung durchberaten werden.

Neuffen OA. Nürtingen, 19. April. (Im Sieinbruch tödlich ver­unglückt.) Im hiesigen Sieinbruch des Zementwerks Nürtingen, in dem schon längere Zeit in Tag« und Nachtschichten gearbeitet wird, ereignete sich am Mittwoch abend ein tödlicher Unfall. Mehrere Ar­beiter waren mit dem Abbau eines großen und hohen Abraumhaufens beschäftigt, als dieser infolge des durchweichten Erdreichs zusammen­rutschte und den 32 Jahre alten Arbeiter Schnitzler von Kappishäusern vollständig verschüttete. Erst am Donnerstag früh gelang es, den Leichnam des Verunglückten zu bergen. Er hinterläßt Witwe und zwei Kinder.

Schwenningen, 20. April. (Zur Stadtvorstandswahl.) Nachdem es der Schwenntnger Gemetnderat in seiner letzten Sitzung abgelehnl bat, eine Auslese unter d-n Bewerbungen um die Stadtoorstandsstelle

zu treffen, haben Vertreter der Bürgerpartei. der Deutschen Bolkspartei der Zentrumspartei und der Deutsch-demokratischen Partei (die eing^ ladene Sozialdemokratische Partei hatte keine Vertreter entsandt) »er. langt im Interesse der Wählerschaft, aber auch tm Interesse der über, aus zahlreichen Bewerber um di« hiesige Stadtoorstandsstelle. eise Ausscheidung derjenigen Bewerbungen oorzunehmen, die nach ihrer Ueberzeugung keine Aussicht auf Erfolg haben. Die Vertreter der oorbenannten Parteien sind der Auffassung, daß solche Herren nicht tn die engere Wahl zu ziehen sind, die mit den süddeutschen, speziell württembergischen Verhältnissen, nicht vertraut sind, ferner solche Be. Werber, bei denen aus Grund ihres bisherigen Berufs- und Lebens- gangs, aber auch infolge ihres zu jugendlichen Alters nicht die nötige Erfahrung im kommunalen Verwaltungsdienst vorausgesetzt werden kann.

Waldhausen OA. Welzheim, 19. April. (In die hochgrhende» Wogen der Rems.) Ein 17 I. a. Dienstmädchen von Schmiden, das hier tätig war, sprang am Donnerstag vormittag in selbstmörderischer Absicht unter der Waldhäuser Sägmühle in die hochgehenden Wogen der Rems, nachdem sie noch ein Lied gesungen hatte. Obwohl der Vorgang beobachtet wurde, konnte das Mädchen nicht sofort geländet werden. Angestellte Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. Dem Mädchen soll auf I. Mat ihre Stellung gekündigt worden sein.

Welzheim, 19. April. (Schneller Tod in der Kirche.) Während des Gottesdienstes bekam Oberlehrer a. D. Krauß einen Schlaganfall, an dessen Folgen er in der Kirche starb. Der jo schnell Verstorbene war mehrere Jahrzehnte hindurch Lehrer hier und bis am Karsreitoz Organist. Am Gründonnerstag durfte er im Kreise seiner Kinder und Enkel seinen 71. Geburtstag feiern.

Uuterdeufstetten OA. Crailsheim, 2g. April. (Rätselhafter Ein­bruch und seine Aufklärung.) In nicht geringen Schrecken wurden dieser Tage einige Hausbewohner versetzt. Als sie in eines ihrer Zimmer traten, fanden sie eine grausige, unerklärliche Unordnung vor. Das Rauchseroice war umgeworsen, die Asche verstreut, Briefmarken- papier lag dazwischen, Bücher waren ausgeschlagen und ein Noten- biatt lag zersetzt am Boden. Niemand konnte sich die Sache er­klären. Der bestürzte Hausherr schaute nach seinem Geldfach, aber dort war alles in Ordnung. Nach langem Hin und Her und den unglaublichsten Mutmaßungen entdeckte man dieVisitenkarte" des Besuchers in mehrfachen, schwer zu beschreibenden weißen Klecksen. Die hier allgemein bekannte zahme Dohle, dieDall", war durchs offene Fenster eingedrungen und hatte ihre Spuren hinterlassen.

Bad Mergentheim, 20. April. (Nach neun Jahren verhaftet.) In das hiesige Amtsgericht wurde am Karfreitag der aus Reckers- tal gebürtige Michel eingeliefert, der 1921 versuchte, das Kaffee Bauer, frühere Elsässer'sche Brauerei, tn Brand zu stecken, was ihm jedoch nicht gelang. Michel flüchtete und wurde wegen versuchter Brand­stiftung steckbrieflich verfolgt. Gestern wurde er nun nach neun Jah­ren von der Hamburger Polizei mit einem Gefangenentransport bis Lauda gebracht und dort der hiesigen Sicherheitsbehörde übergeben.

Heidenlirim, 18 . April. (Gemeinderat gegen Ministerial- abteilung. 15 Prozent Umlage.) Die Ministerialabteilnng für Bezirk»- nnd Körperschaftsverwaltung hat an die Stadt Heidenheim einen Erlaß gerichtet, in dem auf die außerordent­lich gespannten Finanzverhältnisse hingewiesen wird, die es nur gestatten, unaufschiebbare dringende Verhältnisse durch größere Kapitalaufwendungen zu beseitigen. Da der Erlvei­terungsban der Bergschule Vvn der Ministerialabteilnng nicht als eine solche dringende Notwendigkeit anerkannt werde, nrüssc sich die Stadt Heidenheim damit abfinden, eine allgemeine Besserung der Lage abzuwarten, und der Gemeinderat wird demgemäß ersucht, das Bauvorhaben zurückzustellen. Ober­bürgermeister Jäkle erklärte im Gemeinderat, daß die Stadt sich mit diesem Erlaß nicht abfinden werde. Im nächsten Fahr müsse unbedingt an den Bau einer Turnhalle in Schnaitheim gcdaclit werden. Ferner haben für das Jahr 1032 die Olmr- realschnle und das Realgymnasium in Bezug auf die Ranm- verhältnisse Wünsche geäußert nnd in 3 bis l Jahren sei auch an die .Handelsschule zu denken. Wenn alle diese Aufgaben Zusammenkommen, dann habe man in einem Jahr doppelt nnd dreifach daran zu tragen. Im übrigen werden durch die kur­zen Tilgungspläne in jedem Jahr so viel Kapitalien abgetra­gen, daß eine Erhöhung des effektiven Standes unserer Schuld nicht eintrete. Unter Berücksichtigung all dieser Dinge werde die Stadt der Ministerialabteilnng gegenüber auf ihrem Be­schluß beharren nnd nochmals um die Genehmigung der Schuld nachsuchen. Wenn man jetzt die Kapitalsumme, die für den Erweiterungsbau der Bergschule nach vielen Mühen sicher- gestellt worden ist, nicht verwenden könne, so würden sich 100 oder 200 andere Stellen darnach reißen. Daß die Stadt Hei­denheim sparen will, das habe der Etat mit seinen großen

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<20. Fortsetzung.)

Das hatte mich, offen gestanden, gewundert, Frau Baronin."

..Wir haben auch so wenig Verkehr. Ich möchte meine Töchter alle in guten Händen wissen. Natürlich standes­gemäß "

Augsburger merkte, daß Marlene das Gespräch peinlich war. Er lenkte es geschickt auf allgemeine Gebiete und sah zu seinem Vergnügen, wie die Mädchen langsam austauten und aus ihrer Schüchternheit heraustraten.

Er zog sie in seiner selbstverständlichen liebenswürdigen Weise ins Gespräch, und als der Baron von der Audienz bei der Königin zurückkam, sah er zu seinem Erstaunen, daß die Tafelrunde eine außerordentlich belebte war.

Friedrich Augsburger erzählte. Die Mädchen hingen an seinem Munde, lauschten still verzückt seinen farbfrohen Schil­derungen einer anderen Welt-

Augsburger sprach von Oesterreich.

Sie sind ein Tausendkünstler. Herr Rittmeister," strahlte der kleine dicke Kammerherr.Wissen Sie auch, daß die Majestäten morgen abend zu unserem Feste ihr Kommen zu­gesagt haben?"

Die Nachricht verwirrte die Familie völlig.

Das sagst du so ruhig, Theodor," sagte die Baronin vor­wurfsvoll.Bedenke doch, wie wir in Verlegenheit kommen. Seit Jahren ist Majestät nicht mehr in unserem Palais zu Vaste gewesen. Wie müssen wir Majestät empfangen, wie bewirten?"

»Liebe Konstanze, diese Schwierigkeiten sind leicht beseitigt. Freuen Sie sich nicht, Herr von Augsburger, daß Sie von dem König so ausgezeichnet werden?"

Ich, lieber Baron? Die Auszeichnung gilt doch bestimmt Ihrem Hause und nicht mir."

Uns! Da kennen Sie den König schlecht» Herr von Augsburger."

Ich verstehe »echt, Herr Baron, welches Interesse der KSnig an mir nehmen könnte."

Der König schätzt Sie ganz außerordentlich, er zeichnet

Sie in jeder Hmpchl aus. Das wißen wir. Warum, das wissen nur Sie selbst. Herr Rittmeister."

Sie irren, Herr Baron, ich weiß es auch nicht."

Die bestimmt gesprochenen Worte machten den Baron bestürzt. Erst nach geraumer Weile faßte er sich und tagte: Glauben Sie, Herr Rittmeister, daß ganz Berlin weiß, daß Sie in wichtiger Mission in Berlin weilen?"

So! Schließlich hcu jeder Mensch eine Mission aus­zufüllen."

Das ist es, Herr von Augsburger. Wir wünsche« Ihu«l ein volles Gelingen Ihrer Mission."

ED

Danke, Herr Baron," sagte der Rittmeister laut, während er im Innern dachte: Wenn der Baron wüßte, wer Friedrich Augsburger ist.

Hatten Sie schon Gelegenheit, die Prinzessin Wilhelmme kennenzulernen?"

Der König hat noch eine Tochter? Ich wußte es bis heute nicht."

Der Baron war wieder betroffen. Verstellte sich der Ritt­meister, oder irrte er sich doch?

Aber. Herr von Augsburger!"

Friedrich lachte:Aber, lieber Baron, muß sich denn gleich jeder, der nach Berlin kommt, mit den Damen des König­lichen Hauses beschäftigen?"

Damit endete das Gespräch, das außer dem Rittmeister alte

m Spannung ließ. Besonders der Baron und seine älteste Tochter, die Marlene, sahen sich voll höchster Spannung an.

Da traf Marlenes Auge den Rittmeister, und er sah in ihm eine Frage, bang und voll Angst.

Die Tafel wurde aufgehoben.

Der Rittmeister zog sich zurück, um sich umzukleiden. Der König hatte ihm keine Order zugehen lassen. Er beschloß daher. Soldin auszusuchen.

Als er sein Zimmer verlassen hatte und die Stufen, die zum Eichgeschoß führten, hinabstieg, sah er auf dem Treppenabsatz Marlene.

Helle Röte stieg in sein Antlitz, als er die ernste, jugend­schöne Gestalt vor sich sah. Ihre dunkelbraunen Augen sahen ihn flehend an.

Marlene!" bat er und faßte ihre Hand

Sie zitterte unter seiner Berührung und schloß die Augen. Weh zuckte es um ihre Mundwinkel.

Marlene, grollen Sie mir?"

Nein." sagte sie kaum hörbar.Aber ich schäm' mich > so und o sagen Sie mir ein Wort."

Was Marlene, was soll Ihnen der fremde Offizier, den eine Laune des Schicksals hier hineinnurbelte, sagen?"

Ske kämpfte mit sich. Es fiel ihr sichtlich schwer, aber sie überwand sich.

Ich bin kein Spielzeug!" stöhnte sie auf.Ich Hab' noch keinen Menschen geküßt. Ich Hab' dich so lieb!"

Schweratmend mit gesenktem Haupte stand sie vor ihm, die Wangen brannten und das Herz schlug wild.

Hast du mich lieb?" Mädchentrotz und Sehnsucht schrien ihn an.

Ja, Marlene, ja. Ich Hab dich lieb und werde doch nie um dich werben können."

Warum kannst du es nicht?" bat sie.

Weil ich ein armer Teufel bin." sagte er bitter.

Sie sah ihn fassungslos an.Du arm! Du arm, dem Gott alle Schönheit der Welt geschenkt hat?"

Marlene, sprich nicht so. Hab' mich lieb, wenn du es ver­magst. Ich werde dir noch einmal sagen, wer ich bin, und dann wirst du mich vergessen."

Dann ging er.

Sie fühlte noch den Kuß auf ihren Lippen und stand lange still. Ihr war, als müsse die Zeit still stehen vor ihrem Glück und ihrem Leid.

* . * (Fortsetzung folgt.)

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Deutscher E ! findet unter dev len I). Schian i Pforzheim statt. Generalsuperint Neue kirchliche äleiigemeinde" v Die praktische der evangelische!

Der englisch Fliegersportklub ihrem Hcimatha j durch Deutschlai ! Frankreich gestai morgen, von Bi eingetroffen und weitergeslogen.

2 in Brüssel, zeit sind die erste ! ans dem Franks»

^ iO Maschinen gc anfgegebe» ivord liegt. Am Sun» lnnder znm Wei! j Entlarvte F, Mors ein änS L s germeister mit ei auf dieser ihn f man in seinen T ? gen sowie die AL ( Mörser Polizei j !! Verdächtigen in '

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