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IiensW de» 22. April M».
88. Jahrgang.
Dt-utfManK
Berlin, 19. April. Der Vorstand des Bundes zur Erneuerung des Reiches hat in einer besonderen Sitzung von der Niederlegung des Vorsitzes durch den zum Reichsbantpräsidenten ernannten Reichskanzler a. D. Dr. Hans Luther Kenntnis genommen. Aus Vorschlag des stellvertretenden Vorsitzenden, Freiherr von Wilmowsky, wurde zum Vorsitzeirden des Vorstandes für das laufende Jahr Graf von Roedern-Hamburg gewählt.
Berlin, 10. April. Durch eine am 15. April in Kraft tretende Verordnung wird der Zollsatz für Weizen und Braugerste von 12 auf 15 R.M. je Doppelzentner erhöht. Der Zollsatz für Gerste zur Viehfütterung bleibt wie bisher >0 Alk., wenn die Gerste unter Zollsicherung abgefertigt wird.
Gifhorn, 10. April. Reichspräsidenten von Hindenburg traf gestern vormittag um II Uhr in Begleitung seines Sohnes, Oberstleutnant v. Hindenburg, und seiner Schwiegertochter aus dem Bahnhof Isenbüttel-Gifhorn ein und fuhr im Automobil nach Grosz-Schwülper weiter, wo der Reichspräsident die Ostertage verbringen wird.
Das Urteil des Staatsgerichtshofs.
Stuttgart, 10. April. Das Urteil des Staatsgcrichtshoss für das Deutsche Reich in der verfassungsrechtticizen Streitsache der Fraktion der Sozialdemokratischen Partei im Württ- Landtag gegen Las württembergiscl-e Staatsministerium und den Württembergischen Landtag wegen verfassungswidriger Bestellung der Regierung und wegen Bersassungswidrigkeit einer Bestinrmung der Gesklstistsordnung des Landtags und zweier Abstimmungsermittlungen, das am 18. Februar verkündet und bekannt gegeben wurde und das aus Zurückweisung der Anträge lautete, ist nunmehr nebst Begründung als Laud- tagsdrucksache erschienen. In der Begründung heißt es u. a.: Ta überwiegende GrüirLe für eine der herrschenden Auffassung vom Art. 51 RVerf. entsprechende Auslegung des 27 Abs. 2 Satz 2 WBs. sprechen, bedurfte das am 8. Juni 1928 gebildete württ. Staatsministerium, insbesondere auch der Kultministcr Dr. Bazille, eines Vertrauensüeschlnsses oder einer sonstigen Bertrauenskundgebung des Landtags nicht. Unbegründet ist auch der Hilssantrag, das Verbleiben des Staatsministeriums im Amte für die Zeit vom II. Juni 1929 ab wegen der am 10. Juni 1029 erfolgten Aenderung in der Besetzung von drei Abgcordnetcnmandaten aus Grund des 8 27 Abs. 5 WVf. für verfassungswidrig zu erklären. 9lach K 27 Abs. 9 hat „eine Neuwahl des Staatspräsidenten und eine Neubildung des Staatsministeriums nach jeder Neuwahl des Landtags statt- zusindcn". „Neuwahl des Landtags" käme aber nach den tztz ll Abs. 2, 16 Abs. 9 WVf. nur die gemäß diesen Bestimmungen gegen Ende der vierjährigen Landtagsperiode oder nach einer Auflösung des Landtags vorznnehmende Neuwahl des gesamten Landtags bedeuten. Die auf Ungültigerklärung des H 76 Abs. 3 der Geschäftsordnung und der danach bestimmten Abstimmungsergebnisse vom 8. Juni .1028 und 19. April 1929 gerichteten Anträge stützen sich aus 19 Abs. 1 Satz 2 WVf. Dieser besagt indessen nur, daß der Landtag mit Stimmenmehrheit beschließt, nicht, ob und unter welchen Bedingungen aus die Abstimmung bezügliche Erklärungen der Landtagsmitglieder als ablehnende oder zustimmcnde Stellungnahme zu Iverten oder bei der Zählung der Stimmen außer Ansatz zu lassen sind. Dem Antrag aus Nichtigerklärung der Stimmabgabe des Abg. Dr. Bazille oder aus Niästzählung seiner Stimme bei den Abstimmungen vom 8. Juni 1928 und 19. April 1029 wird entgegengehalten, daß ein Verstoß gegen die verfassungsmäßigen Grundsätze in der Mitberücksichtignng der Stimme des Abg. Dr. Bazille nicht zu erblicken ist. Es kann dem Minister, der als Abgeordneter die von ihm als richtig gehaltene Politik zu Vertretei: und sie gerade bei unsickieren Mehrheitsverhältnissen mit Gebrauch seiner Abgeordnetenstimme zu unterstützen hat, rechtlich nicht verwehrt werden, seine Stimme auch bei Abstimmungen über die Bertrauens- frage zugunsten der Regierung abzugeben. Sittenwidrigkeit kann einer solchen Stimmabgabe nicht zum Vorwurf gemacht werden.
Haussuchungen in kommunistischen Büros.
München, 19. April. In München und Nürnberg waren Organe der politischen Polizei in den Sekretariaten der »Kommunistischen Partei, im Verlag und in der Redaktion der „Neuen Zeitung" erschienen, um Haussuchungen durchzusühren. Diese Haussuchungen waren nach Angabe des Blattes vom Magdeburger Amtsgericht angeordnet, das die Mai-Zeitung der Kommunistischen Partei beschlagnahmte. In Nürnberg wurden außerdem noch bei etwa 20 Funktionären der Partei Haussuchungen nach der Rot-Front-Zeitung veranstaltet.
Unnötige Ansregung.
Berlin, 19. April. Der Beschluß des Reichsrats, schon jetzt Mittel für den Bau eines zweiten Panzerschiffes in den Etat einzusetzen, hat in Frankreich die gleiche Aufregung hervor- gerusen, wie seinerzeit die Bewilligung der ersten Baurate für das Panzerschiff F. Selbstverständlich fordert die ganze Presse erneut Sicherungen gegen die angebliche deutsche Gefahr- Sie macht auch schon Stimmung für den Bau von Großkampsschiffen. Daß unsere Ersatzbauteil, die sich übrigens an den Versailler Vertrag halten, der riesigen französischen Flotte niemals gefährlich werden können, braucht nicht erneut betont zu werden. Tatsächlich greift Frankreich auch nur den Beschluß des Reichsrates aus, um ihn znm Vorwand der weiteren Ausrüstung zur See gegen England zu benutzen, llm aber das Gesicht zu wahren, wird in Pariser politischen Kreisen das Gerücht kolportiert, daß der französische Botschafter in Berlin angewiesen werden soll, bei der Reichsregierung wegen des Baues vorstellig zu werden. Er soll nicht gegen die Kiellegung
selbst protestieren, die zum Versailler Vertrag nicht in Widerspruch steht, sondern daraus aufmerksam machen, daß durch die entstehenden Baukosten der Reichshaushalt in Unordnung kommt und die Durchführung des Poungplanes gefährdet werden könnte. Wir finden, daß das Frankreich unnötige Sorgen macht. Wir werden auch in aller Ruhe die angekündigten Vorstellungen des französischen Botschafters abwarten. Wahrscheinlich wird es aber dazu gar nicht kommen, weil das eine Einmischung irr unsere inneren Angelegenheiten wäre, die wir uns verbitten würden und die wohl auch schon deswegen kaum erfolgen wird, weil mair in Paris genau weiß, daß durch die Baurate von 2,9 Millionen, die dazu im Reichswehretat selbst wieder- cigespart wird, die Durchführung des Aoungplanes nicht im geringsten in Mitleidcnsclraft gezogen wird. Dementsprechend würden wir auch dem Botschafter zu verstehen geben, daß es sich hier um eine Angelegenheit handelt, die lediglich das deutsckie Volk, nicht aber andere Nationen angeht.
Westarp gegen Hilgenberg.
Berlin, 19. April. Gras Westarp hat im Namen seiner engeren Freunde einen ausführlichen Brief an den Parteiführer Hugenberg gerichtet, in dem er sich gegen ein Rundschreiben der offiziösen Parteilung über die Haltung der oppositionellen Abgeordneten der deutschnationalen Fraktion wendet. Gras Westarps Erwiderung richtet sich vor allem gegen die Behauptung, die Annahme der Agrargesetze iväre ohne gleichzeitige Bewilligung der Steuergesetze möglich gewesen. Auch der Abgeordnete Dr. Reichert ist im Auftrag des deutschnationaten Jndustriellenverbandes den Kampsmcthoden Hugenbergs mit einem Schreiben cntgegengetreten. Die Parteivorstandssitzung vom 25. April wirst bereits ihre Sckmtten voraus. Wie das „Berliner Tageblatt" behauptet, soll die Nichtwiederausstellung Westarps in seinem Potsdamer Wahlkreis beschlossene Sache sein. Der Vorstand des Landesverbands Berlin der Deutsch- nationalen Volkspartei hat in einer einstimmig angenommerren Entschließung an Hugenberg und den demnächst zusammentretenden Parteivorstand das Ersnckml gerichtet, alle erforderlichen Maßnahmen zu treffen, „um die Geschlossenheit der Partei wieder herzustellen".
Ter „Falke"-Prozetz.
Hamburg, 19. April. Im „Falke"-Prozeß wurde am Samstag der Steward Fischer vernommen, der mit Kapitän Zipplitt verwandt ist. Er erklärte, Frau Zipplitt habe ihm vor der Ausreise gesagt, in Marokko sei Revolution und Onkel Zipplitt müsse Munition hinbringen. Fischer bestätigt, daß der Kapitän aus dem Schiss einen Karabiner bei sich getragen habe. Kapitän Zipplitt leugnet, einen Karabiner getragen zu haben. Er habe nur sein Zeißglas mit sich geführt. Der zweite Offizier Schneider und der dritte Offizier Esser erklären übereinstimmend, beim Kapitän keinen Karabiner gesehen zu haben. Ans dem Vernehmungsprotokoll des Heizers Herzmann ergibt sich, daß Herzmann persönlich mit Del Gado verhandelt hat, wobei dieser ihm zugesichert habe,' er könne hinter Eumana genügend Geld von der Bank abheben, um die der Mannschaft zugesicherten Gratifikationen zu zahlen. Nur deshalb seien die meisten mitgegangen. Die Verhandlung wurde aus Dienstag vertagt.
Ausland«
Der Ucbergang zur Gewaltanwendung in Indien.
Kalkutta, 19. April. In einer amtlichen Mitteilung über die Unruhen in Chittagong wird erklärt: Etwa 100 Aufständische griffen gestern abend die Waffenlager der Polizei und der Eisenbahn an und setzten sie in Brand. Alle Eisenbahnangestellten konnten sich- mit ihren Frauen und Kindern in Sickzerheit bringen. Die Polizei und die Truppen der Garnison sind bemüht, die Ausstäirdischen einzukreisen.
Stark beschränkte Einwanderung nach Kanada.
In diesem Jahr werden Weden der Lage des Arheitsmarkts und wegen der geringen Ernte des letzten Jahres voraussichtlich nur 90 000 Einwanderer, davon die meisten ans England, zugelassen werden. Ans Mitteleuropa dürfen nicht mehr als 8000 Landarbeiter einreisen gegen ll OM im Jahre IVO und 91000 im Jahre 1928.
Aus Stadt und Bezirk
Neuenbürg, 22. April. Am Samstag vormittag wurde in einem Gebüsch abseits vom Dietrichsweg die Leiche eines etwa siebenmonatlichen Kindes weiblichen Geschlechts in Zeitungs- papier (Frankfurter Zeitung) eingcwickelt gefunden. Ob das Kind bei der Geburt gelebt hat oder tot geboren wurde, dürfte die eingeleitete Untersuchung ergeben. Es wär zu wünschen, daß durch diese Nachricht die unnatürliche Mutter ermittelt und ihrer Bestrafung zugesührt würde. Sachdienliäie Mitteilungen wollen an das Landjägerstationskommando gerichtet werden.
Neuenbürg, 22. April. Das Osterwetter hat erfreulicher Weise nicht gehalten, was man von ihrn befürchtete. Regen, immer noch Regen gab es zwar am Ostersonntag Morgen, aber schon im Lause des Vormittags ließ der nasse Segen des Himmels langsam nach und nachmittags brach sich ein Sonnenstrahl siegreich Bahn. Die Wolken lichteten und teilten sich; aus einmal war das schöne Wetter da. Doch es war zu spät gekommen. Durch den regnerischen Morgen war der Verkehr auf der Bahn stark beeinträchtigt worden. Mancher längst geplante Osteransslug mußte unterbleiben. Nur ganz Wetterfeste hatten es gewagt, eine richtige „Spritz"-Tour zu unternehmen. Und sie haben recht behalten, denn es gab auch für sie schließlich doch noch fröhliche, sonnige Ostern. Am zweiten Ostertag, der sich freundlicher anließ, belebte sich der Verkehr in stärkerem Maße, allein zu dem sonst an Ostern üblichen außer
ordentlichen Massenverkehr kam es nichl mehr. Was der Anfang verdorben, konnte das Ende nicht mehr ganz gut machen. Abends trat wieder Regen ein. Unter des Wetters Ungunst hatte leider auch die zurzeit hier gastierende Künstlertruppe Thys sehr zu leiden- Das ist wirklich vedauerlich, denn die Truppe besitzt tatsächlich recht gute Kräfte, die, jedes in seinem Fach, Außerordentliches leisten. Wie uns mitgeteilt wird, findet heute Dienstag abend 8 Uhr die letzte Vorstellung statt. Es wäre zu wünschen, daß das Unternehmen, das aus solider Basis beruht, durch einen recht starken Besuch eine teilweise Entschädigung für den Ausfall der letztere Tage fände. Der Besuch kann aufs wärmste empfohlen werden.
(W e t te r be r i ch t.) Bon Nordwesten her hat Hochdruck Aufklärung gebracht. Für Mittwoch und Donnerstag ist zwar mehrfach ausheiterndes, aber noch nicht beständiges Wetter zu erwarten.
Feldrennach, 21. April. Dem Kirchenkonzert am heutigen Ostermontag war leider nicht der materielle Erfolg beschieden, auf den es in Anbetracht seines guten Zweckes und dessen, was geboten wurde, Anspruch hatte; die geräumige Kirche wies im Vergleich zur Orgelweihe vor drei Jahnen große Lücken aus. Eine überreiche und vielseitige, von außerordentlichem Kunstsinn zeugende Vortragsfolge zeigte das Programm. In den Dienst der edlen. Sache hatten sich gestellt: Frau Jda Eck-Ludwigsburg (Sopran), .Herr H. Keppler-Luü- wigsburg (Orgel), der wiederholt seine Kunst zur Verfügung stellte, Chormeister Kurt Ansmann-Durlach mit dem Liederkranz Feldrennach, der Mustkverein Feldrennach unter Leitung von H. Becht-Birkenfeld, die Gesamt leitu ng und Rezitation lag in den Händen von Pfarrverw. Weber-Feldrennach. Um es vorweg zu nehmen, die Palme des Erfolges gebührt unstreitig Herrn Keppler, der sich als Meister und Beherrscher in der Behandlung der Königin der Instrumente, des Schmuckstückes der alten Kirche, der neuen Orgel, erwies. Mit dem Bach- schen Präludium und Fuge in Es-dnr führte er sich sehr vorteilhaft ein und gab damit dem ganzen einen hochkünstlerischen, weihevollen Rahmen. Vollendete Technik, seelenvolle Hingabe und Ausgehen in dieser Kunst ließen ihn seine Ausgabe spielend lösen; das gilt auch von den folgenden Darbietungen „Heut' triumphieret Gottes Sohn", und „Christ lag in Todesbanden" von Bach und dem weihevollen „Ave Maria" von Reger; in Handels Konzert in G-moll, das außerordentliche Anforderungen in Spiel und Technik stellte, setzte er seinen Darbietungen die Krone aus. Frau Jda Eck sang trotz einer leichten Indisposition die aus die Passion eingestellten Lieder aus Raimarus deutscliem geistigem Liederbuch „Die Psyche ladet die Waldvögelein zum Lobe Gottes ein", „Ostern" und „O Heiland reiß die Himmel aus" und drei weitere Lieder „Die Psyckie jubiliert über die Auferstehung Jesu Christi", „Fröhliche Erwartung der Auferstehung" und „Der am Abend Dankende" mit inniger Hingabe. Ihr wohlklingendes, sympathisclies Organ fügte sich harmonisch ein in die Orgelbegleitung und gestaltete die Wiedergabe zu einem Germß der durchweg für sie einnahm. Als ein Rezitator großen Formats erwies sich Herr Pfarrverw. Weber. Ausgestattet mit einem kräftigen Organ, das bis in die hinterste Ecke der Kirche gut vernehmbar war und fein pointierter Aussprackze waren seine Vorträge, neun an der Zahl, durchweg tiesreligiöser Art und zum großen Teil fußend auf den Ereignissen der Passionszeit, Leistungen, die in den Herzen und Sinnen der Zuhörerschaft dankbare Ausnahme fanden. Mit dem Choral „Ich bete an die Macht der Liebe" und der Paraphrase über „Harre meine Seele" zeigte der Mnsikverein „Harmonie" mtter Leitung von Herrn Becht für einen ländlichen Musikverein recht achtunggebietende Proben seines musikalischen Könnens. Der Liederkranz verfügt über eine wohldisziplinierte Sängerschar mit gutem Stimmenmatc- rial unter Leitung von Chormeister Ansmann; Präziser Einsatz, gute Aussprache, feinsinniges Hineinfühlen in die Eigenart der verschiedenen Lieder trugen zu einer guten Wiedergabe der Chöre „Sanktus" aus der deutschen Messe, C-dur von Schubert, „Schäfers Sonntagslied", „Laßt Jehova sicherheben" Lei. Mit dem ergreiserrden Beethovenschen Chor „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre" mit Orgelbegleitung beschloß er die Veranstaltung, die für alle Teilnehmenden einige Stunden tiefempfundenen seelischen Erlebens brachte.
Dennach, 11 . April. Ansslüglern und Naturfreunden bietet der hochgelegene, 127 Treppen hohe Ausstchtsturm einen wunderbaren Fernblick in die schöne romantische Gegend. In greifbarer Nähe liegt Pforzheim, dann weiter der Stromberg, Turm von Sennheim, das schöne Neckartal, der württember- gisckie und badische Schwarzwald, das Pfinztal mit seinen Naturschönheitcn, die Heidelberger Gegend, Odenwald, Katzenbuckel und Königstuhl, ferner den Dom von Speyer, die Rheinebene, Duriacher Turm, Maxau und Maximiliansau, Hardt und Vogesen. Wem sollte das Herz nicht rasckier schlagen, wenn er das Tal sieht, dem Ganzhorn sein „Im schönsten Wiescngrunde" ablauschte. Gewiß findet jeder Wanderer aus dem unteren Neckartal, der an einem heiteren Maimorgen auf das Blütenmeer der Obstbäume blicken durfte, freudige Zustimmung, wenn er ausruft: „Beneidenswert ist der Mensch, der den Blütenfrühling im Unterland und auf dem Schwarzwald, also zweimal im Jahr, von diesem Turm aus genießen darf." Wer seine Schritte nach unserem schön gelegener; Schwarzwalddörschen lenkt, sollte nicht versäumen, von; Dennacher Aussichtsturm diese prächtige Fernsicht zu genießen.
Württemoerg.
Stuttgart, 12. April. (Feuerschutz-Woche.) In der Woche vom 27. April bis 1. Mai findet unter dein Motto „Schützt LeNrr und Sachwerte!" in aanz Deutschland eine Feuerschutz-