gleittrng übernahm Frau Pfarrer Gaffer. Die Aufführuugs- stücke waren der württembergischen Geschichte und dem heischen evangelischen Kirchenlied entnommen. Das Festspiel eines Liedes Macht ist der Zeit nach dem 30jährigen Krieg entnommen. Der Ausführung liegt die Erzählung Mariete Trene- mann zugrunde. Heitere Stimmung schuf „D' Frankfurterc" mit ihrem köstlichen Bildungsfimmel. Alles in allem kann dieser Fannliemrbend als sehr gut gelungen bezeichnet iverden und der Kirchenchor unter Leitung von Hauptlehrer Schick hat das Lob verdient, das ihm von Pfarrer Gaiser unter würdigender Anerkennung seiner bisherigen Leistungen in alter Kirchen- musik ausgesprockun wurde.
Württemoertz
Stuttgart, 21. März. (General von Moser 70 Fahre alt.) Generalleutnant a. D. Otto von Moser, der die Kriegsgeschichte der Württemberger im Weltkriege herausgegeben hat, vollendet heute das 70. Lebensjahr. General v. Moser lebt in Ludwigshöhe bei Jsny und widmet sich dort militärschriftstellerischer Tätigkeit. Diese hat ihre besondere Anerkennung dadurch gefunden, daß die Universität Tübingen im Jahr 1927 General v. Moser zum Ehrendoktor ernannt hat. General v. Moser rückte ins Feld an der Spitze der 53. Jnfanteriebrigade. Später war er im Osten Führer einer Rescrvedivisiom Er zählt zu den hervorragendsten württembergischen Führern im Weltkrieg.
Stuttgart, 20. März. (Eine unerhörte Anmaßung.) Ein geradezu unglaublicher Fall bornierter Intoleranz eines stad- tischen Beamten wird, so schreibt das „Deutsche Volksblatt", zurzeit in Künstler- und Bürgerkreisen erzählt. Bei Verhandlungen der Stadt mit dem Stuttgarter Galerieverein wegen llebernahme eines Gemäldes, aus dem sich drei Kreuze befinden - es handelt sich um Landenbergers „Karfreitag" (!) —, verflieg sich der Vertreter der Stadt, Bürgermeister Tr. Klein, zu dem Ausspruch: ein Bild, auf dem sich das Kreuz befinde, kaufe er nicht. Er sei „Nietzschesner"; das Kreuz wirke aus ihn wie das rote Tuch auf den Stier. Wir wissen wohl. Laß man auf dem lliathaus kräftige und bildhafte Ausdrücke liebt und wollen dem Leiter der städtischen Kunstpflege das Recht, sich mit irgend einem gehörnten Geschöpf zu vergleichen, nicht bestreiten. Aber wir Protestieren gegen eine Gesinnung, die vom Kreuz, als dem Zeichen der Christenheit, in solch gehässiger Weise zu sprechen wagt. Und wir Protestieren gegen einen Beamten, der als Leiter der städtischen Kunstpslege und als Vorstand des Württembergischen Kunstvereins stärksten Einfluß auf den Ankauf von Bildwerken ausübt.
Stuttgart, 20. März. (Großer Prozeß gegen die „Südd. Arbeiterzeitung"). Im Januar und Februar brachte die „Süddeutsche Arbeiterzeitung" mehrere Artikel, die sich mit der Stuttgarter politischen Polizei beschäftigten und in denen Kri- minalbeanrtc beschuldigt wurden, wissentlich falsche Angaben in dem Hochverratsprozetz gegen Württembergische Kommunisten in den Jahren 192t bis 1927 gemacht zu haben. Der Prozeßtermin ist aus 4. April anberaumt. Die Verteidigung des Angeklagten Albert Zwicker liegt in den Händen des Rechtsanwalts Obuch, des Hauptverteidigers im Baikhardt- Prozeß. Die Verhandlung dürste zirka 8 Taoe in Anspruch nehmen.
Tübingen, 20. März. (Die Dußlinger Wilderer vor Gericht.) Vor dem Großen Schöffengericht begann heute die Verhandlung gegen die Dußlinger Wilderer, die Ende v. I. durch Eingreifen eines starken Polizeiaufgebots verhaftet werden konnten. Vor dem Gericht erschienen zunächst der 27 Jahre alte Bauhilfsarbeiter .Hermann Kienle, der 21 Jahre alte Mühlenbauer Eugen Kienle, der 42 Jahre alte Korbmacher- Georg Hämmerle und der 43 Jahre alte Händler Gg. Schneider. Drei weitere Wilderer befinden sich noch in Untersuchungshaft. Die beiden Kienle und Hämmerle find des Wilderns in der gesetzlichen Schonzeit und des unberechtigten Tragens von Waffen, Schneider der Hehlerei beschuldigt. Die Angeklagten haben es recht toll getrieben, bis man ihrem Treiben ein Ende Wachen konnte. Georg Hämmerle ist wegen Wilddieberei mehrfach vorbestraft. Seit Fahren lvurde gewildert. Zweimal wurden Jagdaufseher von Wilderern angeschossen. Niemand ivar mehr vor ihnen sicher. Im Jahre 1928 haben
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sie eine förmliche Treibjagd auf Rehe veranstaltet. Festessen mit Reh- und Hasenbraten wurden öfters veranstaltet. Die Wilderer waren mit zusammenlegbaren, leicht zu versteckenden Büchsen ausgerüstet. Zur Verhandlung sind 10 Zeugen und mehrere Sachverständige geladen.
Tübingen, 19. März. (Verurteilter Brandstifter.) Im Hause des Fuhrmanns August Pfeisser in Dobel feierte man ani 1. Februar des Jahres 1926 die Verlobung der Tochter, bei der es hoch herging. Bei diesem Anlaß trat dem 25 Jahre alten Bauern und Fuhrmann Emil König ein Servierfräulein in den Weg, in die er verliebt war, die aber am Schluß der Feier mit eineni anderen Liebhaber, einem jungen Dobler Bürger, wcgging. Er forschte, wohin die beiden gegangen, um sich zu rächen. Er suchte das Pfeiffersche Haus Lurch, bis aus den im Erdgeschoß befindlichen Scchoeinestall, an dem er mit Streichhölzern herumleuchtete. Als er die Gesuästen nicht gewahrte und sic dennoch im Hause versteckt wähnte, zündete er aus Verärterung umherliegcndes Stroh an, um, wie er sagte, sie aufzuscheuchen, zu erschrecken oder sie aus dem Hause hinauszubringen. Als das Stroh schon funkte und knisterte, habe er sich gedacht, „das brennt ja doch nicht weiter", ging ruhig nach Hause und legte sich ins Bett. Als aber kurz hernach Feuerlärm ertönte, soll König als einer der ersten, ordnungsmäßig und sorgfältig angekleidet und urit dem Feuerwehrabzeichen versehen, am Brandplatz erschienen sein. Das Haus des Pfeiffer brannte bis auf den Grund nieder, zwei Familien, die es bewohnten, wurden obdachlos. Es wurde ein Mobiliarschaden von von 6050 Mark festgestellt, der Besitzer war entsprechend versichert. Kein Mensch in Dobel hatte auf König Verdacht. 4 volle Jahre lang. Drei Wochen nach dem Brand bei Pfeiffer hatte König Len Mut, in dem im Hanse des Holzhauers Karl Maulbetsch in Dobel eingebauten Schuppen einen zweiten Brand zu entfachen, dadurch, daß er durch die offen stehende Türe des Schuppens nachts eindrang und dort liegende Reisigbüschel anzündele, auf die er von der nebenliegenden Holzbeige einige Scheiter auflegte, damit eS besser brenne. Auch dabei will er sich gedacht haben, es brenne ja doch nicht weiter und werde bald gelöscht. Die letztere Meinung war aber nickst zutreffend, denn es konnte nur einem Zufall verdankt werden, daß dieses Gebäude nickst auch ein Opfer des König wutde. Denn als ein junger Bürger von seiner Braut nur diese Nachtzeit heinrt'ehrte, sah er Rauch ans dem Schrippen herausdringen und inachte noch rechtzeitig Lärm. Auch hier dachte kein Mensch an den Brandleger König. Das Feuer konnte gelöscht werden, ohne daß ein nennenswerter Schaden entstanden war. König war mit einem jungen Friseur in Dobel befreundet, mit dem er zuweilen auch zusammen zechte. Durch irgend eine Aeußerung des Freundes entstand Verdacht gegen König. Letzterer wurde schließlich zu einem Geständnis veranlaßt. König wurde vom Schwurgericht wegen eines vollendeten und versuchten Falles der Brandstiftung zu der Zuchthausstrafe von einem Jahr 2 Monaten, abzüglich der Untersuchungshaft, und zu 3 Jahren Ehrverlust verurteilt.
Ulm, 20. März. (Ein sauberer Wirt.) Ein hiesiger Witt namens Sch. war angeklagt, daß er im Sommer und Herbst v. I. die Gläserschwenttvanne seiner Wirtschaft zum Waschen seines Körpers benützte, Tropfbier nachgoß und 300 Liter Bönnigheimer Wein dadurch vermehrte, daß er 10 Pfund Zucker und 20 Liter Wasser- zufetztc. Der Wirt wurde von entlassenen! Personal angezeigt und bestreitet mit Ausnahme der Weingefckstckste die Anklage. Er wurde zu der Geldstrafe Von 40, 25 und 10 Mark verurteilt.
Ravensburg, 20. März. (Urteil gegen Hofbauer rechtskräftig.) Ter von dem Schwurgericht Ravensburg und Kenststen zu 8 und 12 Jahren Zuchthaus wegen Totschlags verurteilte Andreas .Hofbauer hatte gegen beide Urteile Revision eingelegt. Die Revision gegen das Kemptener Urteil wurde jedoch, da die Begründung nicht rechtzeitig einging, zurnckgewiesen. Nun hat Hofbauer die Revision gegen das Ravensburger Urteil wieder zurückgezogen. Es sind sonnt beide Urteile reckstskräftig geworden und die Strafen werden auf das höchstbegrenztc Strafmaß von 13 Jahren znsanrmengezogen.
Oehringen, 20. März. (Noch ein Opfer der Trichinose?) Der im besten Mannesalter stehende Landwitt und Brannt- weinbrennereibcsitzer Grupp in Kirchenfall ist am letzten -Samstag an den Folgen einer Darmkrankheit. die einen sehr raschen Verlaus näbm, gestorben. Gerüchtweise verlautet, daß Grupp ein Opfer der durch den Genuß von Bärenschinken hcrvor- gcrufcnen Trichinose geworden sei. Grupp soll sich in der fraglichen Zeit in dem Stuttgarter Restaurant, wo der Bären - schenken verabreicht wurde, aufgehalten haben. Ob tatsächlich Tod infolge Trichinose vorliegt, bedarf indessen noch näherer Untersuchung.
Baden.
Riedöschingen bei Donaueschingeu, 20. März. Vergangene
Nacht brarrnte hier das Anwesen des Landwirts Hermann Böhler nieder, in dem auch die Postagentur untergebracht war. Es war ein riesiges Feuer, das in dem großen- Gebälk und den aufgestapelten Holzvorräten reiche Nahrung fand. Die Motorspritze hatte hatte Arbeit bei der Bekämpfung dieses Brandes, dem auch noch das angrenzende Wohn- und Oekononriegebärwe I des Landwirts Emil Schmied zum Opfer fiel. Der Gesamt- : gebäudeschaden beträgt zirka 30 000 Rüst-, der Fahrnisschaden ^ steht noch nicht fest. Ein Teil der Fahrnisse, wie auch das Vieh, ' wurden gerettet. Als Brandursache wird wiederum Brand- i stiftung angenommen- , !
Donaueschingen, 20. März. Der Brand aus dem „Ganther"- Hof in der Nähe von Furtwangen hat seine Aufklärung gefunden. Der dort beschäftigte Hirtenjunge hat eingestanden, ans Weisung des Sohnes des Besitzers gehandelt zu haben, weil dieser von seinem Vater kein altes Anwesen übernehmen wollte.
Vermischtes- i
Unter dem eisernen Vorhang. Am Dienstag abend ereig- ! nete sich nach Schluß der Vorstellung im Kölner Schauspiä- haus ein entsetzlicher Unfall. Man hatte eines der alljährlichen Dialektfestspicle des Kölner Männer-Gcsang-Vereins „Et Domdaufeß zu Kölle" gegeben, bei dein von der Bühne zum Zuschauerraum eine Brücke gebaut wurde. Während der Schlußvorhang mehrfach aus- und niederging, betrat ein Zuschauer, der Kaufmann Karl Stork, die Bühnenrampe über die erwähnte Brücke, um einen Bekannten unter den Laienschauspielern zu begrüßen. Er- fand nickst gleich die Mitte de» . L-clstußvorhanges, scheint auch gestolpert zu sein. Jedenfalls geriet er unter den eisernen Vorhang, der sich inzwischen gesenkt hatte und wurde von ihm zu Boden gepreßt. Der Maschinenmeister veranlaßte zwar sofort, nachdem er Las Unglück erkannte, das Hochziehen des Vorhanges. Es war aber zu spät. Ter Unglücklicku ist am Mittwoch morgen seinen Verletzungen erlegen.
Reue Entlastung Dietingens. Bei der weiteren Zeugev- vernehmung war die Aussage eines Willy Vater von Wichtig- - keit, der zusammen mit dein Zeugen Meier in der Krankenstube des Osnabrücker Gefängnisses gelegen hatte. Meier ist jener Alaun, der den Angeklagten damals zum Geständnis gebracht haben soll. Der Zeuge Vater erklärt, Laß Meier im ganzen Haus als Spitzel bekannt gewesen war. Er habe den Meier gefragt, ivarum er dein Angeklagten das falsche Geständnis eingercdet habe. Meier halu geantwortet: „Das ivar damals. das beste für Dielingen. Seine Eltern saßen damals schon imt hätten sicherlich auch Zucksthaus bekommen." Meier habe ihm damals erzählt, daß er dem Dielingen damals das Geständnis eingepau.1t habe. Auf den Vorwurf Vaters, daß dies doch eine große Gemeinheit gewesen sei, habe Meier geantwortet, wenn er gewußt hätte, daß Dielingen zum Tode verurteilt werden würde, hätte er die Finger davon gelassen. Der Zeuge Vater bezeichnet Meier als den Typ eines Gesängnisschmarotzers. der für eine Zigarette oder das Lachen eines Wachtmeisters das Leben eines Menschen zugrunde richtete. Bei dem Versuch des Staatsanwalts, die Glaubwürdigkeit des Zeugen Vater z« erschüttern, kam es zu so schweren Zusammenstößen mit der Verteidigung, daß der Vorsitzende den Prozeß nur einige Minuten vertagen mußte.
Geldschrankknacker auf frischer Tat festgenommen. In der
Nacht zum Donnerstag versuchten Einbrecher, in einem Hanse an der Liudenpassage in Berlin in den Geschäftsräumen der i Deutschen Vereinsbank AG. die Panzerschränke auszubrecheii. i Die Geldsciwankkuacker. die unter der Masse harmloser.Gäste, durch ein im Hause befindliches Weinlokal sich eingeschlichen hatten, wurden von dem Heizer des Hauses, einem 7l Jahre alten Manu, überrascht. Sie fesselten den Heizer und fetzten ihn auf einen Stuhl, ohne ihm sonst etwas zuleide zu tun. Als der Nachtwächter auf seinem Koutrollgang den Heizer- Vermißte, benachrichtigte er einen auf der Straße patrouillierenden Polizeiposten, der dann gemeinsam nnt dem Ueberfall- kommando das Haus durchsuchte. Inzwischen hatten die Einbrecher einen Geldschrank umgebrochen. Da dieser aber nur 50 Mark Bargeld enthielt. Vers richten sic ihr Heil an eineni zweiten. Hier kamen sie aber nickst bis an die Tresore heran, so daß sie die Arbeit einstellen mußten. Sie versuchten, durch das Gewirr der Höfe den nach ihnen suchenden Polizeibeamten zu entkommen und versteckten sich im Keller und in Toilettr- räumen. Nach und nach fanden die Polizeibeamten alle 5 Mann und nahmen sie fest.
Handel, Verkehr und Volkswirtschaft.
Stuttgart, 20. März. (Schlachtviehmarkt.) Dem Donnerstag- markt am städt. Vieh- und Schlachthof wurden zugeführt: 1 Ochst, 1 Bulle, 13 Iungbullen (unverkauft 5), 26 Iungriader, 12 Kühe. K Kälber, 579 Schweine. Erlös aus je 1 Zentner Lebendgewicht: Och>
55. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
„Schau, da hat sich die Hanni was ausgedacht, das war gar nit Summ und jo könnt's vielleicht recht schnell gehen: Man läßt verlauten — jo, daß es dem Hammer Poldl zu Ohren kommt —. es war' mir von auswärts ein Angebot für meine Wirtschaft gemacht worden, aber ich wollt' mich halt gar nicht recht entschließen, zu verkaufen Weil aber sie Kleebinderin wollt', ich soll zu ihr ziehen, jo hält' sic mich wenigstens so weit gebracht, daß ich zum Schutzenxel- sesi nach Feistring kommen und mit demselbigen Käufer reden wollt' Nachmittag beim Kirchenwirt wollten wir Zusammentreffen, und da wird sich's entscheiden. Und weil der Käufer mir achtzigtaujend Mark bieten will, jo hofft Sie Hanni, ich tat zuletzt doch eingehen drauf. All das wird sie dem Hammer Poldl zu Gehör bringen durch seine Haushälterin, die Kloiben Wabi. mit der sie gut befreunoet ist. Den Käufer aber soll ein Verwandter vom verstorbenen Kleebinder oorstellen, der sich grad jetzt Holzhandels wegen in Feistring aufhält und den die Hanni schon ins Vertrauen gezogen hat. Sie meint, wenn der Hammer Poldl von der Geschichte erfährt, wird er nix eiliger haben, als dem Kleebinder zuvorzukommen und die achtzigtausend Mark vielleicht noch überbietsn, damit daß er nur die Wirtschaft kriegt!"
„Kann so sein, Bäuerin, denn die Sulzerin hat neulich erst verlauten lassen, daß halt in der Traisen ein Wirtshaus fehlt, wo die Leut' Sonntags ein bissel Kurzweil haben könnten. Und wenn nur wo ein Häusel zu haben »är, ihr Vater gings gleich an. bloß bauen wollt er nit."
„Siehst, siehst, nachher hat die Hanni doch recht! Sie hat allweil behauptet, der Hammer Poldl wollt' wieder ein Wirtsgeschäst ansangen! Und gestern hat sie mir geschrieben. ich soll doch ganz bestimmt am Samstag nach Feistring zum Kircheuwirt kommen, es war' schon alles eingekttet. Ln- weit du mir jetzt auch dazu rätst, Jula,
10 werve ich s hall woh! so machen muhen. Aber geU, du kommst mit mir. Jula? Weißt, allein mag ich nii gehen, bin zu unbeholfen dazu und auch so viel leuteschen. Ist ja auch Feuern», hriest am Sonntag beim Kirchenwirt, da wird's nur je wimmeln von Leut' und ich lät mich allein gar nit hinei'.ittuuen!"
Jula blickt ernst, fast finster vor sich hin. Der Gedanke gerade bei einer solchen Gelegenheit, wo ganz Feistring sich beim Kirchenwirt zujammenfinden wird, wieder unter Menschen zu gehen, beunruhigt sie.
Sie weiß ja nur zu gut, wie sie in Feistring von ihr denken
„Kann Euch denn nit die Kleebinderin zum Kirchenwirt begleiten?" fragt sie.
„Nein, das mär' gefehlt, weißt, weil's nachher der Hammer Poldl vielleicht doch merken könnte, daß alles abgekartet ist zwischen ihr und mir."
„Aber mit mir werdet Ihr wenig Ehr' einlegen, Bäu- rin. Weißt wohl, daß sie in Feistring nur die Zuchthäuslerin in mir sehen!"
„Darum brauchen wir uns all zwei nit zu kümmern, denn von die Feistringer wollen wir ja nix. Wir setzen uns ganz ruhig wo auf ein freies Platz! und warten, ob der Hammer Poldl kommt."
„And wenn er kommt? Vor mir, der Magd, wird er ja gar nit reden wollen über die Sach'!"
„Das wird sich nachher schon geben. Will er mit mir allein reden, wird sich schon wo eine Gelegenheit dazu finden und derweil wartest tu halt in der Wirtsstuben auf mich!"
Jula blickt schweigend vor sich hin Und was dieses Warten in der vollen Stube für ein Spießrutenlaufen für sie sein wird, daran Lenkt die Bachbäuerin, ganz erfüllt von ihren eigenen Angelegenheiten, nicht.
Sie sieht es im Geiste schon vor sich: Lauter Feinds ringsum Hohn und Verachtung in den Gesichtern. Keinen einzigen Freund. Und leicht kann es sich treffen, daß sogar der Eine dort ist. dessen Verachtung tiefer schmerzt und mehr erbittert, als alles andere Leid, das sie bisher im Leben betroffen hat.
Neln, dem letzi sie sich srccwilUg cnchr wieder aus! Um keinen Preis geht sie mit der Bachbäuerin
Ader zugleich jagt eine Stimme zu ihr: „Seit wann bist denn jo verzagt worden ? Hast du jemand zu scheuen ' Vorm Großreicher am allerletzten brauchst die Augen ifte- deZuschlägen! Das war' wohl eher an ihm."
Gleichzeitig jagt die Bachbäuerin unruhig: „Wirst »« doch die kleine Bitte nit abschlagen, Jula, wo ich mich «ms dich verlassen Hab' und den Gedanken Hab', grad du dringst mir Glück! Hast mir ja bis jetzt in allem nur Gutes §e- tan, so daß ich dich gar nie mehr von mir lassen möcht' Mußt auch nachher mit, wenn ich zur Hanni zieh', das haben wir schon ausgemacht, ste und ich. Und jetzt willst mich am Samstag am End im Stich lassen?"
„Nein, Bäuerin, ich laß Euch nit im Stich," antwortet Jula, in der nur ihk eigenen Art stolz den Kopf zurück- werfend „Soll alles geschehen, wie Jhr's haben wollt"
XXIX
Brigitte, schon in ihrem besten Sonntagsstaat, dank lem Wollkleid, schwarzseidener Schürze und ebensolchen Kopftuch - sie kt den Kopf in Peters Kammer.
„Behüt bich Sott. Bub', wir gehen jetzt zum Kirchd" Wirt, der Bauer und ich. Unsere Leute sind auch scho« fort, bloß die Ager! und der Einleger find da zum HatzS- hüten Bin nur fragen kommen, ob du was brauchst, weil dir Mittag nit gut war?"
Keine Antwort kommt von Peters Lager. UngednkM tritt Brigitte an das im Winkel neben der Tür stehet Bett
„Na — warum antwortest denn nit, Peter?"
Der Bursche liegt bleich, mit zusammengebissenen Zöb- nen da nnd starrt sie mit seltsam fremdem Blick an, bleibt aber stumm.
„Hast wieder ärger Schmerzen?"
Keine Antwort.
Brigitte ist viel zu erfahre«, um nicht zu merke«, daß mit Peter etwas Ungewöhnliches vorgeht u«d ste V« eigentlich in diesem Zustand nicht «Lei« lasse» dürste.
Wertsetzung folgt.)
sen —. Bullen Iungrinder u 5 —, Schweine r von 240—300 (72—74), ck vor bis 160 Psd. 6' verlauf: Große rlugem Austritt
Karlsruhe, Landtags, Dr. d Rechnungshofes einem Schreiben lege. Er hatte e! heutigen Nachn Präsidenten Dr.' mit 66 Stimm Landtages gewc
Karlsruhe, 21 aus 27 MM in seiner heutig! stimmt.
Remscheid, koch mit grösst Sie hatte vorb erdrosselt. Die 2 mut verübt woi beiter Fechtner Iran auf der H Infolge des ftc werden. Aller T der Tat.
Osnabrück, gegen 12 Uhr m mit Todesersolg der Angeklagte zulaflen. Die T Rach der Urieil- gebäude große l Berlin, 20. je '/s Prozent a Berlin, 20. Antersuchungsge Scharinger und Wendt, hat der Landgerichtsdire Berlin, 20. aus einem Art! „Benzinmonopo ständiger Stelle in Deutschland > Berlin, 20. eines Wäschedicl Nowawes verüb sei. trifft nicht z, verdächtigt wort der Frau Momi Verjähren wurk» stahls in den bei Kiel, 20. M Holstein hat ents Schleswig für d und Reumünster -aasgesetzt.
Falkenburg wollte mit seiner über den Lübbes Boot voll Waffe Kahn 100 Mete mehr bringen, l Glogau, 20 sichrer Urbaniack Versammlung a, heute richterlicher werden in den Aburteilung von Breslau, 2l nach 18 tägiger! stellte der Städtij Fahre 1924 Gel schast empfang« eignet zu haben und der Untreue Gründel erhielt Häuser 6 Monai dls zu 140 Mk. gestellte wurde si Patts. 20. l bracht, der die E lionen Francs v, ausbau im Ueber schädigten langst Verfügung gefiel! Wiederaufnahme Jahres gesichert Patts, 20. A der mit dem Dc Ttaatsangehörigl verhaftet worden Oslo. 20. D vom 2l. März l London, 20. diskont von 5 ai Bukarest. 2! Monaten ununtc eignete sich gestei bet der sechs Ar konnten nur mit Gasen gerettet w in den Löschtann schwert find. T Menschen das Le erlitten.
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