gehend zü gestalten; die Mittagspause sei zu groß und für die Kinder nicht gut. Dr. Großmann bemerkte, daß etwa 50 Prozent auswärtige Schüler in Frage kommen; er wies aus die mancherlei Schwierigkeiten hin, eine Aenderung des Stundenplanes vorzunehmen, um gleichzeitig allen Wünschen der Angehörigen von Schülern unter Berücksichtigung der Verbindungsmöglichkeiten und den Belangen der Schute Rechnung zu tragen. Durchgehender Unterricht stelle an Lehrer wie Schüler starke Anforderungen und wirke erschöpfend. Der Borsitzende des Elternausschusses, Stadtschultheiß Knödel, betonte, man habe diese Frage schon früher erörtert, sei aber immer wieder daraus gekommen, es beim Alten zu belassen. Die Rachteile der durchgehenden Unterrichtszeit dürfen nicht übersehen werden. Eine Probeabstimmung zeigte, daß diese Frage noch nicht genügend reif ist, man einigte sich dahin, daß der Elternausschuß sich mit ihr noch beschäftige.
In etwa halbstündigem, gemeinverständlichem Vortrag sprach hierauf die Leiterin der öffentlichen Berufsberatungsstelle Pforzheim, weläier Neuenbürg als Nebenstelle des Arbeitsamts Pforzheim angegliedert ist, Fräulein Becker, über Ziele und Grundsätze der öffentlichen Berufsberatungsstellen. Das wertvollste Kapital des Volkes ist der schaffende Mensch. Ziveck und Ziel der Berussberatungsstelle ist, jeden Menschen in die Wirtschaft so einzufügen, damit er nach seinen geistigen und körperlichen Fähigkeiten in der Lage ist, das bestmögliche zu leisten. Voreilige Wahl eines Berufs hat schon manche Enttäuschung und Verlust an Zeit gebracht. Die Schule will die Jugend mit dem geistigen Rüstzeug ausstatten; die Schwierigkeiten guter Unterbringung der Jugend beiderlei Geschlechts liegen in der immer größer werdenden Spezialisierung. Die Berufsberatungsstelle beratet Schüler und Schülerinnen aller Schulen. Auf die innere Einstellung zum Beruf kommt es vornehmlich an; schwieriger ist die Einstellung der Mädchen zum Beruf, falsch angebrachte Einbildung und Eitelkeit mancher Mädchen hat schon viel geschadet. Die wirtschaftliche Not zwingt die Frau, sich das Recht der persönlichen Entfaltung zunutze zu machen. Weiter sprach die Rednerin über das Berechtigungswesen und die Aussichtsmöglichkeiten in den verschiedenen Berufen beiderlei Geschlechts. Die kaufmännischen Berufe sind außerordentlich überfüllt, in den Handwerks- und gewerblichen Berufen bieten sich noch mancherlei Möglichkeiten; für Frauenberufe kommen vorwiegend in Betracht: Fachlehrerinnen an Hauswirtschaftsschulen, Lehrerinnen an Frauen- arbeitssckmlen, K indergärtnerinnen, Wohlfahrtspflegerinnen. Im Hinblick aus das Volkswohl ist der Berufsberatung die größte Bedeutung beizumessen; ihre Aufgabe ist, den Wünschen junger Menschen Rechnung zu tragen, die Möglichkeit der freien Berufswahl zu geben, andererseits planlosen Forderungen des Nachwuchses zu steuern und jedem die Möglichkeit zu geben, in seinem Beruf seine Anlagen und Fähigkeiten auf das Vorteilhafteste zu entwickeln. Ausschlaggebend sind Neigung, Eignung und Berufsaussichten. Aus ein vertrauensvolles Zusammenarbeiten nrit der Berufsberatung baut sich alles auf. Möge unsere Jugend die Arbeit finden, die ihr als Lebensinhalt und Äebensglück dient und sie in die Reihe der Menschen stellt, die unsere Volkswirtschaft so nötig braucht.
Dr. Grotzmann sprach der Rednerin warmen Dank für das Gehörte aus. Schule, Elternhaus und Berufsberatung müssen sich zusammenfinden zu gemeinsamer, nutzbringender Arbeit im Dienste unserer Jugend, der wir als bestes Rüstzeug mitgeben müssen die Weste körperliche und geistige Ausbildung. Stadtschultheiß Knödel dankte Dr. Großmann für die Veranstaltung des Abends und bat ihn, im Herbst anläßlich der Schulentlassnng wieöer eine kleine Feier zu veranstalten, um Gelegenheit zu geben, in den Elternausschüssen sich zusammcn- zufinden und gemeinsam die brennenden Fragen zu behandeln, was von dem Veranstalter zngefagt wurde und wofür er um weitere Mitarbeit bat.
(Wetterbericht.) Infolge des nördlichen Hochdrucks ist für Sonntag und Montag immer noch trockenes und mehrfach heiteres Wetter zu errwarten.
Birkenfeld, 21. Febr. Auf Grund des Berichtes von Förster Ehmann werden etwa WO Fm. Forchen- und Fichtemrammholz aus den Gemeindewald-Abteilungen Stockbrunnen, Keltcrwald, Klettenbusch und .Heidebuüel im Benehmen mit dem Wcrld- bcsitzerverband in Stuttgart zum Verkauf ausgeschrieben. — Auf Grund Ausschreibens im Staatsanzeiger sind für die hiesige Gemeindepflegerstelle 67 Bewerbungen eingegangen. Alach geheintsr icyriftlicher Abstinrmung entschied sich der Gemeinde- rch mit 8 zu 7 Stimmen für die Besetzung der Stelle durch' einen Fackmrann und zog von den Bewerbern 6 geprüfte Ber- waltungslente einschließlich des seitherigen Stelleninhabers in die engere Wahl. Die Vorstellung der Betverber vor dem Gemeinderat findet am 1. März ds. Js. statt. — Um in der Frage der Verpachtung oder Nichtverpachtnng der hiesigen Winterschafweide ein klares Bild über die Einstellung der hie-
31. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
XVII.
Zum erstenmal ln diesem Sommer ist der Eroßreicher auf die Windakogelalm hinaufgestiegen, wo Kathl, seine Almerin. das ihm gehörige Vieh betreut. Der Einfall ist ihm ganz plötzlich gekommen.
Er ist vor Tagesanbruch von daheim fort nach dem Eaisbruch, wo er im Winter und Frühjahr schlägern ließ und von wo jetzt die letzten Holzfuhren abtransportiert werden.
Dort hat er mit dem Holzmeister abgerechnet und ihm mitgeteilt, daß er fortan anderswo Arbeit nehmen könne, da er. der Eroßreicher, vorderhand nicht mehr schlagen lasse. Er habe den Holzhandel satt mit seiner ewigen Herum» kutschiererei —
Vom Eaisbruch ging er zur Sägemuhle, um zu sehen, wie weit sie dort mit der Arbeit seien, denn am ersten September sollte eine größere Partie Bretter nach der Stadt abgehen
Bei der Sagemühle kam ihm der Einfall, gleich auch einmal auf der Alm oben nachzusehen. Denn die Almerin hatte schon zweimal Post geschickt, sie sei krank und könne es allein mit dem Lippl nicht mehr machen. Der Bauer solle doch eine Ablösung schicken —
Aber das Ablösen war leine leichte Sache, denn so gut und gewissenhaft wie die Kathl schaute eben keine andere aus das Vieh, höchstens die Agerl, und die brauchte man am Eroßreicherhof.
..Wird eh nit jo arg sein mit der Kath," dachte der Eroßreicher, an seiner derzeit geschlossenen Hube vorüber aufwärts zur Alm steigend. „Aber nachschauen kann nit schaden, auch schon wegen dem Vieh. Sind bei sechzig Stück oben, das ist kein Pappenstiel heutzutage."
Als er dann oben über den samtweichen, würzig duftenden Almboden schreitet, sieht er es unter den Lärchen
sigen Landwirtschaft hiezu zu erhalten, wird eine entsprechende 1 christliche Umfrage veranstaltet werden. — Nach einem Bericht des Ausschusses über die hiesige Farrenhaltung wurden einige Fürsorgesack-en und sonstige kleinere Verwaltungsangelegenheiten erledigt.
Calmbach, 22. Febr. Auf Veranlassung des Alldeutschen Verbandes wird am nächsten Mittwoch im Änkersaal Oberstleutnant a. D. v. Feldmann - Hannover über „Deutschlands innen- und außenpolitische Lage unter dem Druck des neuen Tributplanes" sprechen. Der Redner war während der Reichspräsidentenwahl der Leiter des politischen Büros des Generalfeldmarschalls von Hindenburg und nach dessen Wahl zum Reichspräsidenten als dessen politischer Ratgeber in Aussicht genommen, aber von der damaligen Reichsregierung, weil nicht etatmäßig, abgelehnt worden. Seitdem ist er pvlitiich tätig. Er ist der Landesborsitzende der Deutschnativnalen Volkspartei Hannover-Süd und auch Mitglied des Gesamtvorstandes des Alldeutschen Verbandes. Vor dem Krieg war er im Osten in verschiedenen Stellungen im Generalstab verwendet; im Krieg war er in der Türkei und zwar: zum Schluß Chef der Operationsabteilung in der türkischen obersten Heeresleitung.
Dobel. Schneehöhe 18 Zentimeter, etwas verharrscht, 4 Grad Kälte, heiter, Ski- und Rodelbahn sehr gut.
Zur Einführung für die Abend«Singwoche.
Von L. Mall.
Eine der stärksten geistigen Bewegungen, die gegenwärtig durch die Lande fluten, ist die deutsche Singbewegung. Sie hat sich zur Aufgabe gesetzt, ein „neues Singen" unter das Volk zu bringen. Was hat es denn eigentlich für eine Bewandnis mit diesem „neuen Singen", was soll «s denn bedeuten? Diese Frage wurde schon viel und oft gestellt. Es wird sich lohnen, den Strom rückwärts zu schreiten und den Quellen nachzuspüren, von denen aus die Singbewcgung gespeist wird.
Eine neue geistige Bewegung setzt immer da ein, wo man mit einem seither bestehenden Zustand nicht mehr zufrieden ist, wo man also einem alten verknöcherten Wesen neue Lebenskräfte einhauchen will, um es wieder zum Leben zu erwecken. Was war auf dem Gebiet des Singcns das „Alte"? Worin bestand das seitherige Singen? Es wäre ungerecht, zu sagen, man hat wenig gesungen. Hat doch jedes kleine Oertchen seine zwei oder gar noch mehr Vereine, die ihre bestimmten Satzungen haben, jedes Jahr eine Generalversammlung halten, es zu ihren heiligsten Verpflichtungen zählen, von Zeit zu Zeit festliche Anlässe zu feiern mit Lied und Saug. Also mau saug seither bei festlichen Veranstaltungen, wenn es recht feierlich hergehen sollte, wenn der Patriotismus rief, wenn Gefühle der Freude oder des Leids hervorgezaubert werden sollten.
Der Kirchenchor sang, um die Gemeinde zü erbauen und sich selbst. Man mußte also alle Mittel anwenden, daß das Singen auf das Gefühl «des Hörers wirkt. Das ganze „Erbauen" war demnach durchaus eine Angelegenheit des Gefühls. Damit wird nun eigentlich nicht „erbaut", sondern höchstens „gestreichelt" und hinter der vermeintlichen Erbauung stand keine sittliche Verpflichtung als Inhalt des Gesungenem
Damit im Hörer, ob er in der Kirche saß oder in einer Feier außerhalb der Kirche, der Gefühlsiurpüls ein wirklich eindringlicher war, und all diese Zwecke ihre richtige Erfüllung fanden, mußte ..schön" gesungen werden. Die schönheitsdurstige Seele ergötzte sich am Wohllaut der Melodie, berauschte sich an der Fülle des Klangs, die womöglich noch durch ein kolossales Orchester gesteigert wird, au der Farbigkeit der Harmonien und an der verfeinerten Melodiegestaltung. Im Zusammenhang damit mußten solche Aufführungen natürlich außerordentliche Leistungen sein. Man fragte dabei weniger nach dem „Was", dem Stoff des Singens; im Vordergrund stand das „Wie". Man konnte also zu einem solchen Singen nur gute Sänger branckien, daher Ivar man möglichst darauf bedacht, ausgebildete Stim-men im Chor zu haben. Ein weiteres Erfordernis war ein guter Dirigent, der eine feine Auffassung hat und diese den Sängern Verbringen kann. Er muß also seine Partitur studieren, dort seine dynamischen Bezeichnungen hineinmachen ustv. Der Chor nruß funktionieren wie ein Instrument. Der äußere Erfolg einer solchen Arbeit kann natürlich nicht ausbleiben und der Chor mit seinem ausgezeichneten Dirigenten schneidet beim -Sängerfest oder beim Konzert gut 'ab. Er hatte zum Einüben ja auch eine herrliche Hilfskraft, das Klavier, mit dem der Dirigent so lange hämmerte, bis alles klappte. Es ist interessant, in diesem Zusammenhang eine Autorität auf dem Gebiete des Gesanges zu hören. Hermann Schercheu sagt in seinem soeben erschienenen „Lehrbuch des Dirigieren--". der Gesang sei das „Grundgesetz aller Musikdar- ftellung" und .nennt das Klavier als Einübinstrmnent eine „Seuche", die verheerend in der Musik wütet. (Schluß folgt.)
Württemberg.
Ravensburg, 21. Febr. (Zum zweitenmal wegen Totschlags
am Waldkogel weiden Laurer prächtige Stücke, wohlgenährt und gut gehalten. Jungvieh. Milchkühe und den dunkelgrauen Stier in der Mitte. Die meisten grasen, ein paar Kalbinnen treiben Allotria zwischen den rotleuchtenden Inseln blühenden Almrausches.
Der Bauer ist stehengeblieben und betrachtet wohlgefällig das schöne Bild Wolkenlos wölbt sich der blaue Himmel darüber, dis Nachmittagssonne taucht alles in goldenen Glanz. Von den Felszinnen der Hochalm. die sich im Norden schützend aufturmt, weht ein frischer Wind nieder und läßt die lang herabhängenden Mooshärte der Lärchbäume wie Fahnen in der klaren reinen Lust wehen.
Dem Eroßreicher will sich das Herz weilen. So lang ist er nicht da heroben gewesen und so schön ist der Alm- frieden, daß man schier vergessen möcht. was einen drückt Aber die Last ist zu schwer, «ls daß das Herz sich weiten könnte. Der Eroßreicher gehl weiter.
Die Kathl ist beim Butierrühren. als er in die Hütte tritt. Sie steht mit dem Rücken gegen die Tür. sieht ihn also nicht gleich. Er aber sieht, wie mühsam sie atmet beim Raddrehen und wie lang und schmal ihr Rücken geworden ist —
„Tust dich hart, Kathl?" fragte er mitleidig.
Sie fährt herum.
„Jesses — Ihr. Bauer? Jetzt habt Ihr mich aber erschreckt?" —
..Das war mein Wille nit. Hab bloß schauen wollen, wie 's dir geht heroben! Na — und ausschauen tust ja gottlob nit schlecht! Hast ja völlig Röserln im Gesicht, Kathl!"
„Das macht nur die Freud setzt? Tu mich hall so viel freuen. Bauer. daß Ihr einmal nachschauen kommt! Werdet auch Freud haben mit 'n Vieh — war noch nie so gut beinand, wie das Jahr!"
„Selb Hab ich wohl gesehen im Hergehen. Kathl. Bist ein braves Leut und wüßt mir keinen Ersatz für dich Gelt, wirst es innerst noch machen können bis zum Abtrieb im Herbst ?"
„Weiß nit, Bauer! Euch zu lieb tat ich ja gern bleiben. aber seit ich mich am Annatag so arg verkühlt Hab,
verurteilt.) Das Schwurgericht hat den wegen Totschlag an dem Wirt Alois Bott in Weitprechts OSl, Ravensburg an- geklagten Taglöhner Andreas Hofbauer zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt. Da Hofbauer Revision gegen das Urteil des Schwurgerichts Kempten eingelegt hat, so konnte von dem Schwurgericht Ravensburg keine Gesamtstrafe gebildet werden. Im Laufe der Verhandlung hatte Hofbauer, der den wilde» Mann markierte, die Verhandlung abgelehnt, den eigenen Verteidiger angegriffen und dafür einen Münchener Anwalt gewünscht.
Baden.
Pforzheim, 21. Febr. Das Schöffengericht befaßte sich u. a. mit der Anklage gegen einen Hilfskassier vom hiesigen Schlacht - Hof wegen Amtsunterschlagung, Falichbeurkunüung und Urkundenvernichtung. Ter Angeklagte hatte seit 1927 bis zum Tage seiner Verhaftung, also volle 2 Jahre lang, Geldbeträge von etwa 7000 Mark, die er von Viehhändlern als Gebühren einnahm, nicht abgeliefert und für sich verbraucht unter Anwendung von allerlei Manipulationen, um seine Verzchutdung zn decken. Die Gerichtsuntersuchung aber führte zu dem Ergebnis, daß die Unterschlagungen sich auf 8721 Mark beliefen. Der ungetreue Beamte wurde zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr zwei Monaten verurteilt. Der Haftbefehl blieb bestehen.
Ettlingen, 21. Febr. Der Ausschuß des Berkehrsvereins befaßte sich in einer Sitzung mit der von der Stadt Karlsruhe erstrebten Auto-Höhenlinie Baden-Baden—Freiolsheim—Ettlingen—Karlsruhe. Gegen die Verlängerung der jetzigen Linie Ettlingen-Völkersbach ins Murgtal feien Einwendungen nicht zu erheben, wenn dies Projekt nickst mit neuen Ausgaben verknüpft sei. Gegen die Verlängerung der Autolinie nach Karlsruhe hegte man schwere Bedenken, da dann ein großer Teil von der Albtalbahn auf die Post abwandern würde, so daß der Albtalbahn in der Hauptsache nur noch der -Berufsverkehr verbleibe. Die Folge werde eine Verringerung der Zugdichte sein, die schließlich lebensunfähig werden würde. Die Albtalbahn sei aber eine Notwendigkeit.
Freiburg, 19. Febr. Eine bisher gutbeleumundete 22jähr. Näherin, die Tochter rechtschaffener Eltern auf dem Lande, fuhr von Zeit zu Zeit nach Freiburg, um hier Diebstähle in Kirchen ausznsühren. Sie hatte es auf die Handtaschen oder Geldbeutel der Kirckienbesucherinnen abgesehen. Acht Diebstähle führte sie in der Martinskirche und 3 im Münster aus. Mitunter fielen ihr ansehnlickie Geldbeträge in die Hände, so erbeutete sie einmal eine Tafck>e mit 80 R.M. Aber gerade diese bestohlene Frau überraschte die Diebin beim Versuch eines weiteren Diebstahls und hielt sie fest. Was sie mit dem gestohlenen Geld anfing, darüber gibt die „Unschuld vom Lande" nur unzureichende Auskunft, möglicherweise hatte ein Liebhaber die Hand im Spiele. Die bisher nicht vorbestrafte Angeklagte wird auf 9 Monate ins Gefängnis geschickt.
Konstanz, 21. Febr. Im Walde von St. Katharina wurde heute nachmittag die völlig nackte, mit Brandwunden besetzte und zum Teil völlig verkohlte Leiche eines unbekannten Dian- nes aufgefunden.
Neueste Nachrichten
Stuttgart, 21. Febr. Der Aellestenrat de» Landtags nahm heute Stellung zu einem Antrag des nationalsozialistischen Abgeordneten Mergenthal r, den Landtag sofort einzuberufen, um zu der Abstimmung der würit. R-gierung Stellung zu rühmen. Mt Ausnahme des Vertreters der Kammun'sten und der Bolksrechtpartei sprach«» sich alle Fraktionen dahin aus, daß sie ang'sichts des nahen Termins der Einberufung de« Landtags von einer sofortigen Aussprache sich keinen Gewinn versprechen. Da am 6. März der Lcat behandelt wird, kann die vom Abg. Mergenthaler gewünschte Aussprache sofort beim Kapitel „Staatsministerium" erfolgen. Es bleibt also bei der Emberuiung des Landtags auf Donnerstag, 6. März.
Bayreuth, 81. Febr. Kommerzienrat Heinrich Meußdörfer, der am Donnerstag abend aus Beschluß der Strafkammer nach mehr als drei Monate langer Hast auf freien Fuß gesetzt worden war, wurde von seinem Sohn und seiner Tochter aus Nürnberg abgebolt und sofort nach Kulmbach gebracht. Der bald 70 Jahre alte Mann erlitt, wie das „Tempo" berichtet, vor Aufregung einen Nervenzu- sammenbruch. Er wird aus längere Zeit rin Sanatorium aussuchen müssen.
München-Giadbach-Rheydt. 21. Febr. Der frühere Dechant Oberpsarrer Dr. Hütten wurde heute nachmittag vom Erweiterten Schöffengericht in Gladbach-Rheidt zu 1 Jahr 2 Monaten Gefängnis wegen fortgesetzter Fälschung und wegen gewinnsüchtiger U-Kundenfälschung in Tateinheit mit Betrug verurteilt. Die Untersuchungshaft wird mit 3 Monaten angerechmt. Der Antrag aus Hastent». lassuna wurde auch bei Stelluua einer Kaution atzaelehnt.
Duisburg-Hamborn, 21. Febr. Auf Schacht 3/7 der Vereinigten Stahlwerke in Hamborn Bruckhausen erschien heute früh in dem zu ebener Erde gelegenen Lohnbüro, in dem sich fünf Beamte befanden, plötzlich ein Mann, der durch das offene Fenster eingedrunqen war
kann Ich mich halt gar Nil ersangen. Immer einmal packt e mich schon so an. daß ich mein, es ging auf die Letzt"
„Aber, Kathl — so ein junges, lebfrische» Dirndl! Wa« fällt dir denn ein?"
Kathl steht ihn seltsam ernst an.
„Ist ja mein Muttert auch jung gestorben. Bauer! Und ich mein immer, ich mach ihr 's nach? So viel miid bi» ich setzt alleweil und in der Brust liegt '» mir oft wir ein Stein "
Der Eroßreicher ist gleichfalls ernst geworden. „Arm'« Dirndl." murmelt er. „Ja wenn's so steht, nachher wirft wohl nunter ins Tal müssen und zum Doktor. Wenn ich nur wüßt, wen ich statt deiner da heraufstellen soll? Die Agerl können wir halt völlig nit geraten unten —"
„Na. so schnell muß es ja nit sein. Bauer, und Sorgen will ich Euch auch nit machen. Derweil geht's schon noch und vielleicht Hali ich auch noch bis Oktober aus — jagen eh alleweil die Leut, die frische Luft heroben tat mir di« Gesundheit am ersten wiedergeben —. Sie lacht. „So letzt ist's aber genug geredt vom Kranksein! Jetzt kommt in die Kammer und schaut's Euch an, was ich an Schmalz und Käs zujammengebracht Hab! Da werdet Ihr aber Augen machen!"
Und der Großreicher macht wirklich „Augen", als er die Kübel voll Butterschmalz und die gelben Käslaibc sieht, alles sauber in Reih und Glied ausgestellt wie eine Kompagnie Soldaten.
„Brav bist gewesen, Kathl! Da werd' ich wohl auch einen Ertragriff in die Tasche tun müssen, daß du zum Herbst ein neues Gewand kriegst — was meinst?"
„Iessa-:, Lauer — wenn das war! Die Hännerl vom Rieglbauer hat grad vorige Woche so ein wunderschöner Zeug beim Feistringer Krämer kaust — blau mit rose Röserln drin — und gar nit teuer!"
„Gut ist's, das kriegst! Gleich morgen geh ich zum Krämer und kaus's. Jetzt aber koch mir was, Kathl, ja? Bin seit früh unterwegs und Hab rechtschaffen Hunger!"
„Du mein — und ich steh da und alleweil! Ader gleich sollt's was kriegen!7
(Fortsetzung folgt.)
«nd die Beamten mit l H ld raus!" rief. Ein die aus dem Tisch liege zusammen und o rschw EMiblungen haben bk Halle. 2l. Fckr. g'rich'scat in Halle uw zum Landaerichtsdireki nach Rn bisherigen Ei Selbstmord verübt. Dm ßnd noch nicbt abaeschi Berlin. 2l. Febr. Reichsmark ist bereit, zur D-ck 'Ng dieses Kr Mark 8°/o'ger Schatzan und dem zustäniNqen 2 Berlin, 22. Febru> Niederschlagung des i tzcaiisctie P >ctei im „V Deuischlano", in dem c sold ri werden, am 16 als Mahnung zur Ela R-Publ k.
Berlin. 21. Febr. sterblichen Ü berlist n t am Anballer Bahnhof Fcau Köster, der cilnsb gelmann von der deuts psaal des Bahnhofes ha ^ minister Severing, Eta und der Gfiandte Süd die den Aag! hörixe i d ^ Berlin. 2 t Febr wurde heule das Reich Berlin. 2l. Febr. eine Reitze von Land die Ausrufe, die die L gen das Volksbegehrei jetzt dem „Berliner D lüie, die sich gegen di -stillt haben, einen B.ri -hat ihnen mitgeteilt, dl der Pflichten darstelle, Btrkenwerder, 2l aste, bu>g in Ostpreus itn Bakenwerder bei B war, scheint sich als ei ! Obduktion der Leiche, führte, laut „Bossischer durch außerordentliche j Leichenteile, die deschla, heutigen Tages von de gliche Medizin überwiest üchtschemiker Dr. I.sei Paris, 2l. Febr. Ullrich, dessen Leiche aus II. Februar -ausgesunde senden. Als dringend o d,r 25 Jahre alle Hai Vogtlands und die 2l Benfeld im Unterelsaß. 'schieben sich allerdings d Rom, 2l. Febr. N über das B finven der sschwert. Di« Herztätig Zustand besorgniserrege Rom. 2l. Febr. 2 ^ Grünt»» gegen Fremd nahmen ouigehoben un haltsdeschränkung veru leichtere Polizeistrafen i ! werden.
- Angora, 2l. Febr. leinen G setzentwurf an; Dauer von drei Fahrer ilchen W ederaufbau ur l Es verlautet, daß stre» s bereitet werden.
^ Ar
Stuttgart, 21. F,
: Finanzausschusses tc --aß das Holzwerk > liquidiert werden- sol mit 26 Prozent des . Die Einlage erfolgte : folge starker Kontur ? gebiete verloren unl r erlitten., Nun sollet : äußert, das Gelände aber nach übertragen Mark übernommen WOOO Mark abzuli ! einverstanden, daß d s stocksvermögen borge Winker (Soz.) über für 1930. Sämtliche ändert angenommen iam der Entwurf e den Forstreservefond! Dr. v. Hieber (Dem.) gsvung der Geltung -25. Juli 1910, das a
! F » ck e e - u»
M M