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Aiaatsanwa In der Halle in einem Berliner Friedhof wurde

inem Zinklarg die Leich; einer Frau entdeckt, die vor 14 Jahren

dem Kaukasus übergesürt werden sollte, aber wegen Ntchtbezahl- E p-r Transportkosten stehen geblieben und jetzt erst wieder gefunden E ° w Der Fall erregt besonders Aufsehen, weil schon vor kurzem Gleicher Weise die Leiche eines türkischen Studenten in einem Berliner «-u-r aeiunden wurde.

" Berlin 9 Sept. Einen schweren Uebergriff, der zur Zeit Gegen» k.^nd diplomatischer Verhandlungen ist, hat sich die italienische polt-

Voltzet gegen zwei Berliner Damen erlaubt, die zum Sommer» nacb Äbbazia gereist waren. Nachdem sie dort vier Wochen ÄÜ völlig unbehelligt gelebt hatten, wurden sie auf der Rückreise in Wumia aus dem Zuge geholt und zuerst in das dortige Gefängnis, N,er m das Gefängnis Iesutto in Triest gebracht. Dort haben sie » Tage zwischen Diebinnen. Kindesmörderinnen und Kokainschmugg» i n »umbracht. Ihrem dringendem Verlangen, den deutschen Konsul in Mailand zu benachrichtigen, wurde nicht entsprochen. Erst als es Mnen aelang sich mit ihren Verwandten in Berlin in Verbindung ri, leben konnten Schritte zu ihrer Befreiung unternommen werden. Ale italienischen Behörden haben weder etm n Grund für die Ver­sal,una angegeben, noch haben sie sich bet den Damen entschuldigt oder eine Entschädigung für die unschuldig erlittene Hast geleistet.

Villau, 9- Sept. Das zur Hilfeleistung für den am vergangenen Knmstaa in den ersten Morgenstunden untergegangenen dänischen DamvsersDan" ausgesahrene LinienschiffHessen" ist gestern nach- mittaa mit dem einzigen Ueberlebenden derDan", dem Matrosen Martin Melm, nach Pillau zurllckgekehrt. Die Suche nach einem »weiten Boot mit weiteren Schiffbrüchigen ist ergebnislos verlaufen. Auch das TorpedobootSeeadler" kehrte wenige Stunden nach der Kellen" ohne eine Spur von den Schiffbrüchigen gefunden zu haben, nack, MUaü zurück. Der gerettete Matrose ist noch nicht vernehmungs- Mia Ein dänischer Dampser, der am Sonntag aus der Fahrt von Danzig nach Riga die vermutliche Unsalistelle passierte, hat gleichfalls keine Spur mehr oon der Schiffskatastrophe seststellen können.

Eberswalde, 9. Sept. In den späten Nachmtttagsstunden wurde in der Viktoriastratze in Eberswalde die Witwe Ellebrand in ihrem Ziaarrengeschäst ermordet aufgefunden. Alle Behältnisse der Woh­nung waren durchwühlt. Der Täter hat anscheinend mehrere hundert Mark erbeutet. Von der Staatsanwaltschaft Breslau wurde um die Entsendung eines Berliner Kriminalbeamten ersucht.

Genf, 9. Sept. Die Völkecbundsversammlung hat mit 50 oon 53 Stimmen Polen ein weiteres dreijähriges Mandat als nicht stän diaes Mitglied des Völkerbundsrates bestätigt. An Stelle Rumäniens wurde Südslavien mit 42 Stimmen, an Stelle Chiles Peru mit 36 Stimmen sür drei Jahre in den Vöikerbundsrat gewählt. Der Rat jetzt sich jetzt folgendermaßen zusammen: Deutschland, England, Frank reich Italien und Japan: zwei nichtständige, aber wieder wählbare Ratsmitglieder: Polen und Spanien: sieben nichtständige Ratsmit- qlieder: Persien, Finnland, Kanada, Südsiawien und die drei latein­amerikanischen Staaten Peru, Kuba und Venezuela.

Rotterdam, 9. Sept. Der in Glasgow beheimatete Tankdampfer Visnetre", der bei der Rotterdamsche Droogdok Maatschappij zur Bornahme von Reinigungsarbeiten sestgemacht hatte, ist heute mittag plötzlich in Brand geraten. Während der Reinigungsarbeiten hatten sich die tn der Nähe des Schiffes auf dem Wasser treibenden Oellachen aus unaufgeklärten Gründen entzündet und die Flammen griffen so rasch auf das Schiff selbst über, daß sowohl die Besatzung wie das mit der Reinigung betraute Werstpersonal den Weg zur Flucht ver­legt sand und sich durch Schwimmen zu retten versuchen mußte. An­scheinend ist das nicht allen gelungen. Nach den bisherigen Feststell ungen werden 810 Personen vermißt. Drei stark verkohlte Leichen wurden bereits geborgen.

Paris, 9. Sept. Wie derMatin" aus Koblenz berichtet, werden die in Koblenz stehenden französischen Truppen noch im Lause dieses Monats mit der Räumung beginnen. Das 151. Infanterieregiment wird Koblenz am 18. September verlassen und in Metz neue Garni­sonen beziehen. Das 23. Infanterieregiment wird ihm folgen und teils in Hagenau, teils in Weißenburg stationiert werden. Das 39. Arüllerieregtment soll im Lause der nächsten Wochen aufgclöstt werden. Die englischen Truppen, die am Bahnschutz im Saargebiet teilnehmen, werden nach diesem Blatt Saarbrücken am 30. September verlassen.

London, 9. Sept. Nach einem Funktelegramm der drahtlosen Station Northsoreland an der Themsemündung meldete der amerika­nische Dampfer Brush, er habe um 3.30 Uhr einen brennenden deut­schen Lankdampser passiert. Die Besatzung habe sich in einer Motoc- barkasse in der Nähe des brennenden Schiffes aufgehalten. Die ange­borene Hilfeleistung sei abgelehnt worden. Der Name des Tankdampsers ist nicht bekannt.

Stockholm, 9. Sept. Am Sonntag abend ereignete sich in Du- rusund in den Stockholmer Schären noch eine Schiffskatastrophe. Der schwedische DampferHeimdall", der sich auf dem Wege nach Helsing- sors befand, stieß in voller Fahrt auf Grund. Im Mittelschiff ent­stand ein riesiges Leck. Das Wasser strömte in den Maschinenraum ein und in zehn Minuten ging der Dampser unter. 70 Menschen be­fanden sich an Bord, von denen die meisten bereits zu Bett gegangen waren. Trotz der panikartigen Aufregung konnten in den wenigen Minuten, die zur Verfügung standen, alle Fahrgäste und die Besatz­ung in den Rettungsbooten an Land gebracht werden. Ein großer Teil der Fahrgäste war in den Nachtkleidern. Alle mußten ihr Ge­päck und zum Teil ihre Wertsachen zurücklassen. Die Lage verschlim- werte sich dadurch, daß sofort das elektrische Licht erlosch. DieHeim­dall" hatte 1300 Brutto-Tonnen und gehörte zu' den modernsten Schiffen der schwedischen Reederei Soea.

Oslo, 9. Sept. Auf Ersuchen eines Osloer Bürgers, der eine der norwegischen Kommunistischen Partei geliehene Summe von 6000 Kronen nicht zurückerhalten konnte, ist ein Konkursverfahren gegen die Partei eingelettet worden. Es wurde ein einstweiliger Verwalter sür das Eigentum der Partei ernannt.

Helsmgfors, 9. Sept. Nach den letzten Feststellungen sind bei der Schiffskatastrophe von Tummerfors 126 Personen ums Leben gekommen. Nur 26 Personen konnten gerettet werden.

Newyork, 9. Sept. Die ZeitschriftWorlds Work" veröffentlicht einen Artikel des Commander Rosendahls, in dem ausgeführt wird, daß das neue in Akron in Bau begriffene Riesenluftschiff der Marine Vorrichtungen zur Anhängung von 7 Flugzeugen unv ferner um 00 Grad drehbare Propeller erhalten werde.

Newyork, 9. Sept. Die Blätter geben ein Interview mit dem Agenten William B. Shearer wieder, in dem dieser erklärt, ihm sei von höheren Marineoffizieren Material sür seine Tätigkeit in der Mottenbaupropaganda zur Verfügung gestellt worden. Er werde jedoch die Namen dieser Offiziere erst vor dem Ausschuß des Senats am Dienstag nennen. Er sei auf Betreiben des damaligen Staatssekretärs Kellogg von den Schiffbaufirmen entlassen worden.

Washington, 9. Sept. In amtlichen Kreisen hat die Behauptung Ehearers, daß vier amerikanische Admirale seine Tätigkeit als Pro­pagandist für eine Verstärkung der Flotte unterstützt hätten, große Aufregung verursacht. Shearer behauptete weiter, er habe dazu bei­getragen, die Dreierkonferenz für die Abrüstung zur See in Gens 1927 zu einem Mißerfolg zu führen, indem er das amtliche Material be­nutzte, das Offiziere des Nachrichtendienstes der Vereinigten Staaten ihm zukommen ließen. Senator Borah verlangte eine Untersuchung über diese Behauptungen und Präsident Hoover gab zu verstehen daß eine noch eingehendere Untersuchung nötig wäre.

Benton Harbor (Michigan), 9. Sept. Hier erfolgte ein Zu 'nmmenstoß zwischen einem Autobus und einem Lastkraftwagen, wobei o Personen getötet und 15 verletzt wurden.

Grant (Neumexiko). 9. Sept. Die Ueberreste des Flugzeuges »City of San Franziska" wurden spät nackts vom Mount Taylor hierher gebracht. Man nimmt an, daß alle Insassen des Flugzeuges einen schnellen Tod gestorben sind. Das Flugzeug ist mit so großer Gewalt gegen den Berg gestoßen, daß, obwohl während der Kata­strophe ein heftiger Regen fiel, das Flugzeug in Brand geriet und O'k Insassen und sogar die umstehenden Bäume verbrannten.

Manila, 9. Sept. Die Zahl der Todesopfer, die der Taifun im s"v"chen Teil der Insel Luzon gefordert hat, beläuft sich aus über 200. Tausende von Personen sind obdachlos.

die diese Gerüchte verbreitet hatte, sei Strafantrag bei der I

Die Spitzenverüändc der württembergischen Wirtschaft zur Frage der Arbeitslosenversicherung.

Stuttgart, 9. Sept. Der Württ. Industrie- und Handels­tag, der Württ. Handwerkskammertag, die Württ. Land­wirtschaftskammer, die Vereinigung Württ. Arbeitgeberver­bände E. V., der Verband Württ. Industrieller E. V., der Reichsverband des deutschen Groß- und Ueberseehandels E. V., Bezirksgruppe Württemberg, die Arbeitsgemeinschaft des Württ. Einzelhandels E. V. sowie die Verbände des Bank- und Versicherungsgewerbes haben heute dem Reichsrat, dem Reichstag und den zuständigen Behörden in Reich und Land nachstehende Entschließung in der Frage der Reform der Ar­beitslosenversicherung übermittelt: Mit wachsender Beun­ruhigung verfolgt die württembergische Wirtschaft den schlep­penden Gang über die bisherige Ergebnislosigkeit der Ver­handlungen über die Reform der Arbeitslosenversicherung. Die Versahrenheit der Lage wird durch den Warnungsruf des Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung grell beleuchtet. Mit Sorge erfüllt aber nicht nur die Verzögerung der Entscheidung, sondern hauptsächlich der Mangel einer sachlichen Behandlung des Problems unter dem allein möglichen wirtschaftlichen und finanziellen Gesichtswinkel. Der neueste Gang der Verhand­lungen rückt die Gefahr einer rein von parteipolitischen Ge­sichtspunkten diktierten Entscheidung, die den Keim der Ver­nichtung gesunder sozialer Einrichtungen in sich tragen würde, in bedrohliche Nähe. In letzter Stunde richtet daher die württ. Wirtschaft an die gesetzgebenden Körperschaften die dringliche Bitte, bei ihren demnächst zu treffenden Entschließungen sich allein von sachlichen Gesichtspunkten letten zu lassen, die dem Wohl des Volkes und. der gesamten Wirtschaft Rechnung tragen, nicht aber lediglich Sonderzielen bestimmter Inter­essengruppen entsprechen. Das Problem der Arbeitslosenver­sicherung darf nicht durch einen politischen Kompromiß, der die Mißstände und die Mißbräuche der Arbeitslosenversicherung nicht grundsätzlich ausmerzt, sondern ihrer Beseitigung durch eine Beitragserhöhung ausweicht, eine nur dem Augenblick dienende Lösung finden, weil dadurch für die Wirtschaft gerade in ihrer heutigen unsicheren Lage neue schwere Ge­fahren heraufbeschworen und ein Ausgangspunkt zu erneuten Störungen des Reichshaushalts geschaffen würde, die eine gesunde Finanzpolitik unter allen Umständen vermeiden muß: Denn nur die Erleichterung der auf der Volkswirtschaft ruhen­den, auf die Dauer anerkannt untragbaren Lasten vermag die Kapitalbildung zu stärken, die Produktion zu fördern und damit eine Verminderung der Arbeitslosigkeit herbeizuführen. Die württembergische Wirtschaft erwartet daher von den zu­ständigen Körperschaften, daß sie rechtzeitig die mit größter Beschleunigung wieder aufzunehmenden Verhandlungen zu einem Ende führen, das bei einem angemessenen Verhältnis von Unterstützungsleistung und Versicherungsbeitrag die Sa­nierung der Arbeitslosenversicherung ohne Beitragserhöhung verbürgt. Sollten die gesetzgebenden Körperschaften vor dem 1. Oktober d. I. nicht zu einer brauchbaren Lösung der Frage kommen, so muß gefordert werden, daß der für eine geordnete Finanzpolitik der Reichsanstalt Verantwortliche Verwaltungs­rat sofort entsprechende, in seiner Zuständigkeit liegende Be­schlüsse nach 8Z 99 und 110 des Gesetzes faßt, damit die Be­lastung der Reichsanstalt auf ein dsm Beitragsaufkommen angepaßtes Maß herabgesetzt wird.

Tariferhöhung abgelehnt.

Berlin, s. Sept. Der Reichsverkehrsminister hat heute die seit langer Zeit von der Deutschen Reichsbahn beantragte Tariferhöhung mit der Begründung abgelehnt, daß die noch anhaltende Verkehrs- «nd Einnahmeentwicklung, die durch die Lohnerhöhung seinerzeit geschaffenen Mehrausgaben zu decken in der Lage wäre. Die Reichsbahn selbst hat, da die Entschei­dung ihr eben erst zugegangen ist, noch keine Stellung ge­nommen. Es wird ihr aber vermutlich nichts anderes übrig bleiben, als sich zu fügen, wenn sie sich nicht entschließt, das Schiedsgericht anzurufen. Der Beschluß des Reichsverkehrs- ministers ist zunächst zu begrüßen, da bei unserer schon im allgemeinen nicht sehr rosigen Wirtschafts- und Geschäftslage eine Tariferhöhung kaum zu tragen gewesen wäre.

Stresemann über Völkerbundspolitik.

Genf, 9. Sept. Reichsautzenminister Dr. Stresemann hielt in der heutigen Vormittagssitznng der Vollversammlung des Völkerbunds seine mit Spannung erwartete Rede. Dr. Strese- mann betonte zunächst, daß der Vertreter Deutschlands heute in besonders hohem Maße unter dem Eindruck der Haager Verhandlungen stehe. Was dort entschieden worden sei, das seien für das deutsche Volk Fragen, die sowohl die Grundlage seiner materiellen Existenz, als auch die Grundlagen seines Daseins als souveräner und unabhängiger Staat aus das stärkste berührten. Die Tatsache, daß höchste deutsche Lebens­interessen noch auf dem Spiel ständen, erkläre, daß auch zu dieser Stunde in der Oefsentlichkeit Deutschlands ein fertiges und uneinheitliches Urteil über die Ergebnisse dieser Verhand­lungen nicht zum Ausdruck komme. Der Kardinalpunkt dieser Ergebnisse sei aber die im Haag nun endlich beschlossene Er­füllung des deutschen Verlangens, das deutsche Staatsgebiet von militärischer Besatzung zu befreien. In Deutschland sei vor seinem Eintritt in den Völkerbund vielfach verlangt wor­den, dieser Eintritt solle erst vollzogen werden, nachdem die großen offenen Fragen, die aus dem Weltkrieg in die Friedens­zeit hinausragten, ihre Lösung gefunden hätten. Die deutsche Regierung habe in jener Zeit diese Frage mit voller Ueber- zeugung verneint. Sie habe sich, sobald die Entwicklung der internationalen Beziehungen dies nur gestattete, zur aktiven Mitarbeit an den Aufgaben des Völkerbundes entschlossen. Sie habe diesen Entschluß nicht bereut. Dabei habe die deutsche Regierung die fortdauernde Besetzung des deutschen Landes jeden Augenblick auf das schmerzlichste empfunden. Kein Volk, das sich selbst achtet, hätte anders empfinden können. Es könne aber auch heute nicht stillschweigend daran vorübergegangen werden, daß ein anderer Teil deutschen Landes noch unter nichtdeutscher Verwaltung stehe. Ein Gebiet, dessen Wieder­vereinigung mit dem Heimatland der einmütige Wunsch seiner Bevölkerung sei. Jedoch seien die ersten Schritte zur Besei­tigung dieses Zustandes bereits getan worden. Auch der Völ­kerbund habe alles Interesse an der Verwirklichung dieses Gedankens. Wenn er auch die Initiative in dieser Beziehung nicht ergriffen habe, so begleite er doch die Verhandlungen der unmittelbar beteiligten Staaten mit seiner Sympathie. Es könne jedenfalls sestgestellt werden, daß nicht nur Deutsch­land, sondern auch der Völkerbund sich dazu beglückwünschen können, wenn in der vorigen Woche die Zurückziehung der fremden Truppen ans Deutschland in bestimmter naher Frist eine beschlossene Sache geworden sei. Dr. Stresemann wies hier auf die Erklärung Macdonalds hin. Eine politische Ab­machung biete eine ebenso große Sicherheit wie Regimenter von Soldaten. Falle die Barriere, die seit dem Ende des Krieges trennend zwischen Deutschland und seinem westlickum Nachbarn stehe, so werde der Weg frei, um die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Ländern, die ihm einst als Kriegsgegner gegenüberstanden, so eng und fruchtbar zu ge­stalten, wie das gemeinsame Interesse aller Völker und das ureigenste Interesse des Völkerbunds dies erfordere. Dr.

Stresemann ging sodann auf die gegenwärtig im Völkerbund zur Verhandlung steherrden Fragen über und betonte, daß die viel erörterten Vorschläge übereinstimmend darauf hinzielten, durch den Völkerbundspakt und durch spätere Beschlüsse das geschaffene rechtliche System der Friedenssicherungen noch Weiter auszubauen. Er begrüßte es, daß die englische und französische Regierung sich bereit erklärt hätten, die Schieds­gerichtsklausel des internationalen Haager Gerichtshofes zu unterzeichnen, wie dies Deutschland bereits seit langem getan habe. Deutschland verfolge den fortschreitenden Ausbau Ler schiedsgerichtlichen Vereinbarungen mit uneingeschränktem Vertrauen. Weiter berührte Dr. Stresemann die verschiedenen Vorschläge der englischen Abordnung, die eine Klärung des Verhältnisses des Kellogg-Paktes zum Völkerbuudspakt herbei­führen sollen. Es sei unbedingt notwendig, in dieser Frage jede Unklarheit und Ungewißheit zu beseitigen. Die eingegan- geuen feierlichen Verpflichtungen verlangten eine Formel, die jedem, nicht nur dem Sachverständigen des Völkerrechts, ver­ständlich sei. Wenn man dazu schreiten wolle, das gegenwärtige System der Bestimmungen der Völkerbundssatzungen mit dem Grundgedanken des Kelloggpaktes in innere Harmonie zu bringen, so werde es nicht möglich sein, bei der Prüfung Ler Vorschläge für die einzelnen Artikel stehen zu bleiben. Es wäre notwendig, auch andere Bestimmungen des Völkerbunds­paktes zu behandeln. Der französische Ministerpräsident Briand habe in seiner Rede, von der er wünschte, daß sie in ihrem Appell an die Jugend, Bestandteil der Erziehungsbücher der gesamten Jugend würde, von einer Lücke gesprochen. Die deutsche Regierung habe stets den Standpunkt vertreten, daß der Ausgangspunkt aller Bemühungen um die Friedenssiche­rungen der Ausbau der Methoden für die friedliche Bereini­gung jeder Art von Streitigkeiten zwischen Staaten sein müsse.

Nun behandelte Dr. Stresemann das Problem der all­gemeinen Abrüstung und hierbei auch die Frage etwaiger Sanktionsmaßnahmen. Mit größtem Interesse und Sympathie verfolge Deutschland den Gang der zwischen den großen Seemächten schwebenden Verhandlungen, über die in den letzten Tagen so verheißungsvolle Mitteilungen gemacht worden seren. Man müsse fordern, daß mit dem gleichen tatkräftigen Willen nun auch die Arbeiten an der Abrüstung zu Lande gefördert würden. Die deutschen Vertreter seren gezwungen gewesen, von den Beschlüssen des vorbereitenden Abrüstungsausschusses ausdrücklich abzurücken, um Deutschland nicht mitverantwort­lich zu machen an einem Verfahren, das der deutschen Auf­fassung nach mit den Bestimmungen des Völkerbundspaktes nicht in Einklang zu bringen sei. Es sei zu hoffen, daß man aus diesem Stand der Genfer Abrüstungsarberten jetzt durch die Verhandlungen der großen Seemächte schnell herausgesührt werde. Dr. Stresemann führte dann weiter aus, daß die Liguidatron der aus dem Weltkrieg herrührenden Fragen Rückwirkungen aus die Aufgaben des Völkerbundes haben müsse, und nicht wieder den Eindruck Hervorrufen dürfe, als pb die Methode direkter Einzelverhandlungen zwischen den Regierungen immer noch die allein Erfolg versprechende Methode sei und als ob der große Gedanke solidarischer Zu­sammenarbeit im Völkerbund zur Unfruchtbarkeit verurteilt werde.

Dr. Stresemann wandte sich sodann der großen Frage des Schuhes der Minderheiten zu, in der er bedeutungsvolle Ausführungen machte. Er wies darauf hin, daß bereits in der vorhergehenden Bundesversammlung von verschiedenen Seiten Anregungen für eine Neuregelung dieser Frage gegeben worden waren. Dr. Stresemann betonte, man müsse an Hand der bisherigen Erfahrungen sich darüber klar werden, ob die früheren Beschlüsse und bisherigen Methoden berücksichtigt oder ergänzt werden müßten. Es wäre ihm nicht daraus an­gekommen, das Schicksal und die Verhältnisse einzelner Minder­heiten zur Erörterung zu stellen. Vielmehr liege ihm daran, die geltenden Verträge und die vom Völkerbund übernommenen Garantien und die sich daraus ergebenden Rechte und Pflichten in ihrer Gesamtheit und ihrem grundsätzlichen Charakter einer ernsten Prüfung zuzusühren. Dr. Stresemann stellte mit Genugtuung fest, daß im Sinne der deutschen und kanadischen Anträge eine Verbesserung des bisherigen Zustandes in der Behandlung der Minderheitenbeschwerde eingetreten sei. Dies rechtfertige die Hoffnung, daß ihre Durchführung die Garantie des Völkerbundes wirksam gestalten und dadurch im Kreise der Minderheiten selbst neues Vertrauen erwecken werde. Es seien allerdings nicht alle Anregungen erfüllt worden, die die deutsche Regierung in ihrer Denkschrift mitgeteilt habe. Die deutsche Regierung habe vor allem eine Klärung der grund­sätzlichen Fragen gefordert, wie der Sinn und die Tragweite der Garantiepflicht des Völkerbunds zu verstehen seien und in welcher Weise die berufenen Instanzen des Völkerbundes dieser Garantiepflicht auch außerhalb des Gebietes der Be­schwerde der Minderheiten zu genügen habe. Dr. Stresemann erklärte hier wörtlich:Ich bin in der Tat überzeugt, daß der Völkerbund sich in der Ausübung seiner Garantiepflicht nicht auf die Erledigung einzelner an ihn herautretender Beschwer­den beschränken darf, sondern daß er nach dem geltende« Minderheitenrecht darauf Bedacht zu nehmen hat, sich fort­laufend Gewißheit darüber zu verschaffen, wie sich das Schicksal der Minderheiten unter den in Kraft befindlichen Verträgen gestaltet." Dr. Stresemann wies gleichwohl darauf hin, daß er zunächst die Weiterentwicklung der Lage und die Auswirkung der neuen Verbesserungen abwarten wolle. Die Zukunft werde lehren, ob die neuen Verbesserungen die notwendige Garantie geschaffen hätten. Dr. Stresemann schloß seine Ausführungen mit einer allgemeinen Bemerkung:Ich vermag in der Stel­lungnahme zu den Minderheitenproblemen keinen Unterschied zwischen den interessierten und den nichtinteressierten Staaten anzuerkennen. Es handelt sich «m ein Problem, das gerade nach dem Grundprinzip des nach dem Krieg geschaffenen neuen Regimes den Völkerbund in seiner Gesamtheit angeht. Der Friede unter den Völkern wird umso besser gesichert sein, je mehr das unverzichtbare Menschenrecht auf Muttersprache, Kultur und Religion unbeschadet deI staatlichen Grenzen ge­achtet und gewünscht wird." Er hoffe, daß der Völkerbund in nächster Zeit für die Behandlung der Minderheitenfrage ein besonderes Organ schaffen'werde, wie dies für die Wirtschafts- und Mandatsfragen bereits geschehen sei. Der Völkerbund müsse sich jedenfalls unter allen Umständen dauernd mit den Minderheitenfragen befassen. Unter allgemeiner Aufmerksam­keit erklärte Dr. Stresemann, er nehme es als selbstverständlich an. daß alljährlich die 6. Kommission sich mit dem Bericht des Völkerbundes über diese Frage und mit der Lösung der ihm

BerlinSevilla in 15 Stunden. Das Verkehrsflugzeug der Deutschen Lufthansa, TypArado V I" ist Sonntag abend gegen 7 Uhr wieder in Berlin gelandet, nachdem es am Sams­tag in knapp 15 Stunden von Berlin nach Sevilla mit der Zwischenlandung in Marseille geflogen war. Zu dem Rück­flug am Sonntag hat es ungefähr die gleiche Zeit gebraucht. Die Aufnahme in Spanien durch die Behörden und Luftfahr- organisationen ist sehr herzlich gewesen. Die Flugversuche sollen fortgesetzt werden und dürften die Grundlage sür einen späteren regelmäßigen Post- und Frachtdienst zwischen Deutsch­land und Spanien, wie darüber hinaus nach Südamerika bilden.