Wiesbaden herbei, um diese einzigartige Darbietung zu genießen. Wie damals werden auch dieses Mal wieder zahlreiche Besitzer von Gesellsckrafts- und sonstigen Mietautos Sonderfahrten nach Wildbad veranstalten. Die Reichsbahn führt lt. Fahrplan an Tagen der großen Enzanlagenbeleuchtung einen Verwaltungssonderzug Pforzheim ab 19.05 Uhr, Wildüad an 20.02 Uhr, Wildbad ab 22.46, Mörzheim an 23.22 Uhr. Von hier Anschluß Richtung Stuttgart und Karlsruhe. Wo.
Württemverg.
Stuttgart, 7. Aug. (Bauernfänger tn Stuttgart.) In der Altstadt ereignete sich in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch ein ebenso heiterer wie kostspieliger Vorfall. Kommt da ein Gastwirt, Bäuerlein und Viehhändler, Witwer in den vierziger Jahren, aus der näheren Umgebung in die Residenz, um seinen Geschäften nachzu- gehen. Wahrscheinlich hatte die Hitze den lustigen Witwer zu übermäßigem Alkoholgenuß veranlaßt: so kam es, daß er in feuchtfröhlicher Stimmung, von zartesten Fcauenhänden betreut, die Nacht verbrachte. Nicht genug, daß der biedere Bauer die ansehnliche Zeche bezahlte, machten die guten „Freunde" ihn noch um 730 Mark, die er vom Markt noch übrig hatte, leichter, schnitten ihm die Hälfte seines Kaiser Wilhelmbartes ab und veredelten sein Haupt mit dem ehrbaren Zeichen der Tonsur. Ohne einen Pfennig in der Tasche zu haben, suchte er am Mittwoch morgen eine Polizeistation auf und berichtete resigniert von den Erlebnissen der kostspieligen Nacht. Der erste Gang von hier aus. begleitet von zwei Schutzleuten, war zum Friseur, der das Bäuerlein wieder menschenähnlich gestalten sollte. Der Fall dürfte noch ein gerichtliches Nachspiel haben.
Sulz a. N, 7. Aug. (Kostspielige Verwechslung.) Zwei hiesige Metzgermeister kauften von einem Händler in dessen hiesiger Stallung eine altere Schlachtkuh. Neben dieser stand auch eine schon verstellte gleichsarbige schöne Milchkuh. Im Eifer des Geschäfts verbrachten nun die Metzger heute früh in Abwesenheit des Händlers die Milch- anstatt die Schlachtkuh nach dem Schlachthaus und schlugen sie alsbald tot. Gleich darauf stellte sich die Verwechslung heraus: es gab sehr erstaunte Gesichter und der errechnte Gewinst an der Schlacht- Kuh soll nun ins Gegenteil Umschlagen.
Sigmarswangen OA. Sulz. 7. August. (Eine verwegene Wette.) Dieser Tage zeigte ein Sulzer Meggermeister an dem in Reparatur befindlichen Kirchturm, daß er vollständig schwindelfrei ist. Aus Grund einer Wette mit einen hiesigen Bürger bestieg er den Turm bis hinauf zum abschließenden Kreuz, an dem er sich festhielt und dem Verlierer der Wette seine Grüße zuwinkte.
Ulm, S. Aug. (Das letzte Opfer des Unglücks von Dinkelscherben.) Die bei dem Eisenbahnunglück tn Dinkelscherben am 31. Juli v. I. schwer verletzte Marie Schneider aus Unterelchingen bei Ulm ist setzt, also gerade ein Jahr nach dem Unglück, aus dem Augsburger Krankenhaus entlassen worden. Sie war als Dienstmädchen bei einer Herrschaft in Ulm nach München zur Aushilfe geschickt worden. Als schwerbeschädigte Invalidin ist sie jetzt tn ihre Heimat zurückgekehrt.
Ulm, 7. Aug. (Leichenländung.) Die Leiche des bei dem Boots- unglück auf der Iller am 7. Juni dieses Jahres ertrunkenen Flußarbeiters Hagele wurde gestern früh an der Baggermaschtne in der Nähe des Donaubads entdeckt und geländet. Der Körper war durch das lange Liegen im Wasser stark mitgenommen.
Warthaüsen OA. Biberach, 7. Aug. (Auf hoher See gestorben.) Letzten Freitag traf bei der Familie Lochbühler hier die Trauernachricht ein, daß ihr 21 Jahre aller Sohn, der sich seit einem Jahre als Seemann auf dem Dampfer Monte Sacmiento befand, gestorben ist. Nach Mitteilung des Seeamtes Hamburg an die Hinterbliebenen hat der betreffende Dampfer den Heimathafen am 25. Juli verlaßen. Auf hoher See wurde der junge Mensch bei seiner 5. Ausfahrt nach Amerika von einem Herzschlag betroffen.
Unterurbach OA. Waldsee, 7. Aug. (Roheit.) Eine Gefühlsroheit sondergleichen beging der Bauer W. von hier. Aus Bergeshöhe baut er zur Zeit ein Oekonomieanwesen, zu dem er Backsteine zu führen im Begriff war. Das Bernerwägelchen aber krepierte. Er wußte nichts Gescheiteres zu tun, als dem einzigen Pferd zuzumuten, sechs bis acht Zentner Backsteine per Schlitten den Berg hinan zu ziehen. Er mußte doch sehen, daß sowas ungewöhnlich war; trotzdem nahm er einen Prügel und mißhandelte das arme Tier so lange, bis es nicht mehr konnte und niedersank, blutende Knie davontragend. Die am Bau beschäftigten Arbeiter waren Zeugen dieses unbarmherzigen Gebarens.
Neresheim, 8. Aug. (Alles reist.) Fährt da am heutigen tausrischen und sommerlich schönen Frühmorgen ein Motorrad durch unser Städtchen, aus dem Lenksitz der Vati, auf dem Soziussitz die Mutti und im angehängten Beiwagen die zwei Kleinsten, ein Pärchen, schön eingemacht in ihr farbiges Bettchen und, wohl im Bewußtsein „der Vater fitzt am Steuer", selig schlafend, wahrscheinlich sanft eingewiegt von dem gleichmäßigen Spektakel, den jedes Motorrad verursacht. Ein Familienidyll. Glückliche Neifel
Baden.
Pforzheim, 6. Aug. Ein junger Mann entwendete seinen Eltern das Sparkassenbuch, hob 2500 RM. ab und suchte mit einem Kameraden das Weite. Nach einer Meldung aus Rietz find die beiden Ausreißer, Burschen im Alter von 16 und 17
Jahren, dort sestgenommen worden. Sie sollen ihren Eltern wieder zugeführt werden.
Pforzheim, 6. Aug. Im benachbarten Dorfe Würm wollte der 40jährige Taglöhner Wüst in der Nacht von Sonntag auf Montag gegen 11 Uhr noch im Hofe etwas Nachsehen, nachdem er zuvor schon zu Bett gegangen war. Unglücklicherweise rutschte er auf der Treppe aus und kam so schwer zu Fall, daß er die Wirbelsäule brach und tot in dem Hausflur liegen blieb. Der Bedauernswerte hinterläßt Frau und 2 unmündige Kinder.
Freiburg, 5. Aug. Gestern nachmittag fuhr eine Arbeiterin von Umkirch, die auf den Soziussitz einen Gipser zur Fahrt eingeladen hatte, nrit einem von ihrem Freund, einem hiesigen Kaufmann, geliehenen Motorrad in der Kartäuserstraße an einen Baum. Der Gipser stürzte vom Rad und erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Die Fahrerin erlitt eine Knieverletzung. Der Besitzer des Motorrads, der wußte, daß seine Freundin keinen Führerschein besaß, wurde wegen Vergehens gegen das Kraftfahrgesetz sestgenommen.
Häusern bei St. Blasien, 5. Aug. Bei der Firma Holler (Schwarzabruck) entgleiste eine der Oellokomotiven und kippte um- Während der Heizer abspringen konnte, kam der Führer unter die Lokomotive, eine 120 Zentner schwere Maschine, zu liegen und wurde totgedrückt. Es ist der aus Mannheim stammende Maschinist Steinmetz, der eine Frau und 2 unmündige Kinder hinterläßt.
Engen, 5. Aug. Ein rücksichtsloser Motorradfahrer fuhr am Samstag mittag an einer Schar spielender Kinder vorbei. Als ein Kind mit Sand nach ihm warf, kehrte er um und fuhr zwischen die Kinder hinein, wobei er ein Mädchen überfuhr, das einen schweren Beinbruch davontrug. Mit den Worten: „Dich habe ich nicht fassen wollen," fuhr er, das Kind liegen lassend, davon.
Vermischtes.
O welche Lust, Reichsbankdirektor zu sein! Bekanntlich stehen die Mitglieder des Direktoriums der Reichsbank außerhalb der Reichsbesoldungsordnung. Sie erhalten einschließlich der Zuschläge usw. ein Jahresgehalt von 130000 R.M.; der Präsident bezieht 340 000 R.M. jährlich. Scheidet ein Mitglied des Direktoriums ohne Verschulden aus, so erhält er den achtfachen Jahresbetrag seines Einkommens als Abfindung. Jedes Mitglied des Direktoriums erhält also beim Ausscheiden 1440 000 Reichsmark, der Präsident etwa 2,75 Millionen Reichsmark. Ungefähr die gleichen Verhältnisse bestehen bei der Hauptverwaltung der Reichsbahn.
Erwerbslosigkeit als Beruf. Ein umfangreiches Betrugsverfahren gegen den Kaufmann Christian Holtz, der sich in Untersuchungshaft befindet, beschäftigt gegenwärtig den Moa-
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öfter Untersuchungsrichter. Holtz hat in einer ungeheuer!!^ Weise die Erwerbslosenfürsorge geschädigt, und zwar in ei^. Umfang, daß er fast 1^ Jahre hindurch in Saus und Br-m leben konnte. Er war zeitweise bei 12 und nrehr Berw arbeitsänrtern gleichzeitig als arbeitslos gemeldet. Er arb^ tete mit falschen Papieren und war überall unter ^ anderen Namen eingetragen. Obwohl er unverheiratete war er stets als verheirateter Mann mit mehreren Kinden gemeldet und bezog den Höchstsatz von 32 Mark wöckenW Auf diese Weise hatte er ein recht ansehnliches Einkormm und seine Haupttätigkeit bestand darin, die Gelder einznkass,- ren. Bei den weit auseinanderliegenden Bezirksämtern k» denen er überall unter anderem Namen gemeldet war, hafte« Mühe, stets rechtzeitig zum Stempeln und Kassieren zu keimen und mußte sogar das Auto in Anspruch nehmen. SM lich war Holtz dazu übergegangen, daß er bei den Erwerb losenpapieren Aenderungen vornahm, wenn einzelne Daft nicht genau übereinstimmten. Das wurde schließlich bemei und man hielt ihn an. Bei einer Haussuchung fand man ncr 25 vorbereitete Anmeldungen für die Erwerbslosigkeit, die al auf die verschiedenartigsten Persönlichkeiten lauteten. H Untersuchungsrichter ist augenblicklich eingehend damit beW tigt festzustellen, ob Holtz die Fälschungen selbst vorgenomm hat oder ob er seine Papiere aus einer FälschungswerlM bezogen hat. . '
Flugrekord einer 68jährigen Herzogin. Die 63jahri^ Herzogin von Bedfort ist nach einem Flug von 4 Tagen vr London in Karachi eingetroffen und hat damit den Rekord tz den Jndienflug geschlagen. Sie begibt sich noch heute d« Karachi nach England zurück, die sie sich vorgenonrmen he innerhalb 8 Tagen von England nach Indien und zurückzusk gen. Das Flugzeug ist ein Fokker-Eindecker. Außer der de zogen befinden sich zwei Flugzeugführer an Bord, die abwei selnd am Steuer sitzen.
Das nächste Luftschiff. Dr. Eckener erklärte in ei« Interview, er beabsichtige, nächstes Jahr ein neues LuftW zu bauen, das einen größeren Durchmesser haben und kiirz- und schneller als der „Graf Zeppelin" sein werde. Dich neue Luftschiff werde 8 Motoren statt 5 haben und die Ozear führten werden 12 Stunden weniger beanspruchen. Es Weh 24 Fahrgäste befördern können, werde aber für Frachten ui Post, die mehr bringen, als die Passagiere, viel mehr 3km haben: Dr. Eckener sagte zum Schluß, die Entwicklung em Luftschifftranspvrtverkehrs, der eine gute Rentabilität g« währe, würde mehrere Jahre erfordern. Um die Unkosten j! vermirrdern, sollten mehrere Luftschiffe im Dienst sein.
Neueste Nachrichten
München, 7. Aug. In einer Bekanntmachung der sämtlich« Staatsministerien wird angeordnet, daß am Verfassungstag die Stack gebäude und die Gebäude der Hochschulen sowie der staatlich vermt teten Anstalten und Stiftungen in den Landesfarben zu beflagg« sind. Den staatlichen Beamten, Angestellten und Arbeitern ist za Teilnahme an Verfaflungsfeiern auf Ersuchen Dienstbefreiung zu g« währen, soweit es die dienstlichen Verhältnisse zulassen.
Freiburg, 8. Aug. Der am Sonntag abend nach Einbruch ki Dunkelheit in der oberen Karthäuserstraße erfolgte schwere MotonO Unfall, bei dem wie berichtet ein des Motorradfahrens unkundig« Mädchen gegen einen Baum fuhr, ist durch den Abschluß einer miß» nigen Wette verursacht morden. Das Mädchen hatte mit zwei Ir» den eine Wette abgeschlossen, daß es ohne Führerschein und technW Fertigkeiten (bar jeder Erfahrung) eine schwere Maschine zu st«! in der Lage sei. Während der Besitzer des Kraftwagens zurück» nahm der Verunglückte auf dem Soziussitz Platz, um sich zu ill» zeugen, daß die Lenkerin auch tatsächlich das ihr zügetraute Köm« unter Beweis stellen würde. Es ging dann auch bis an die bezO nete Stelle gut, dort ereilte den 28jährigen Schubnell sein Schickst So endete dieser unheilvolle Wettscherz.
Köln, 7. Aug. Auf der Grube „Bereinigte Ville" sollte gesim mit einer eisernen Winde ein Drahtseil am Kohlenstock festgezog« werden. Hierbei fiel das Drahtseil auf die gerade unter Strom gischte Drehstromleitung von 5000 Volt Spannung, sodaß das Dich seil und die eiserne Winde unter Strom kamen. Von den mit d«l Hochwinden beschäftigten Arbeitern wurde ein Mann getötet, e« schwer und zwei leicht verletzt.
Berlin, 7. Aug. Das Seddiner Kleinluftschiff, das in den Bch der Deutschen Lustschiffgesellschaft übergegangen ist, hat heute früh sei« Deutschlandrundsahrt angetreten. Der Start des Kleinluftschiffes m folgte um 5.35 Uhr früh auf dem Tempelhofer Flugbafen nach Dresden, wo es gegen 10 Uhr aus dem Flugplatz Dresden-Heller landete. Des Kleinluftschiff wird von Dresden aus in Fortsetzung seiner Rundsch durch Mitteldeutschland nach Chemnitz und Leipzig fahren.
Berlin, 8. August. Gestern nachmittag brach in Dahne In m Mark im Nordteil der Stadt ein Feuer aus, dem 17 Scheunen, i« mit Ernteoorräten angefüllt waren, zum Opfer fielen. Das Feuer >r dadurch entstanden, daß eine Futterschneidmaschine, mit der in e»
Nächte der Angst.
Ein Sylt-Roman von Anny Wothe.
Copyright Hy Gceiner äe Co>, Berlin NW 8.
(Nachdruck »erboten.)
37 . Fortsetzung.
Sie klingelte nach Akke.
„Bringe alles an seinen Ort", sagte Estrid, auf die Kindersachen deutend, „bis es gebraucht wird. Oben in der Kammer wird Platz sein. Lösch die Lichter aus, der Schern tut meinen Augen weh, und entferne auch die Blumen, sie machen mir Kopfschmerz."
Wortlos tat Akke nach ihrer Herrin Gebot. Als sie das Bäumchen hinaustrug, murmelte sie:
„Sie hat wirklich kein Herz. Sie verdient es nicht, daß der Herr so gut zu ihr ist, der drüben einsam im Pesel sitzt und gewiß darauf wartet, daß sie ihn rufen läßt."
Aber kein Ruf Estrids erging an Peter, der bei den abgebrannten Lichtern des Weihnachtsbaumes im Dunkeln saß und in die Winternacht hinausstacrte.
Ec wußte nicht, daß Estrid diese Weihnachtsnacht in Angst und Tränen verbrachte und die alten Seegespenster durch ihre Träume huschten und sie verfolgten, so daß sie einmal laut nach ihm rief.
Draußen fiel der Schnee noch immer tn weichen, weißen Flocken, und Peter meinte, das Winterweib webe am Rocft« ein Leichentuch.
Der letzte Tag im Fahr, das dem Gotteskoog so viel Leid bescherte, kam heraus.
In Glanz und Pracht brach er an. Rosenlicht verklärte dte weiße Welt ringsum, und Estrid dachte, als sie in den klaren Wtntermorgen blickte:
„Du müßtest mit Peter reden."
- Sie tat es nicht. Nicht ein Wort hatte sie ihm über den „Julklapp" gegönnt, der ihr Herz so erschüttert hatte.
Sre konnte es nicht.
Am ersten Weihnachtsferertag stellte sich auf Peters Einladung Mutter Wibke ein und überraschte sie mit allerhand guten Dingen, auch mit einem reizenden Kinder- mützchen von Sölve, das diese selbst gearbeitet hatte.
Peter, der zusammen mit der Mutter bei Estvid ein trat, war äußerlich ruhig und harmlos gewesen, aber Estrid hatte etwas Feindseliges gegen sie aus seinem Wesen herausgefühlt.
„Willst du nicht heute im Pesel mit uns essen?" hatte er Estrid gefragt. „Die Mutter will, bevor es dunkelt, nach Keitum zurück. Du hättest sonst wenig von ihr."
Estrid hatte kurz das blonde Haupt geneigt. Etwas in den Augen ihres Mannes zwang sie, nachzugeben.. Wie hatte er gesagt:
„Seine Güte hätte sie verlacht, nun wollte er ihr den Herrn zeigen?"
Und er tat es. Er zwang sie gegen ihren Willen. In ohnmächtigem Zorn rang Estrid die Hände ineinander, und doch hatte sie das Gefühl, nur er allein vermöchte sie zu schützen gegen Jngewart Ferks, von dem die Mutter ihr zugeflüstert, daß es besser mit ihm sei und daß er schon wieder auf der Insel herumginge.
Das Mittagsmahl im Pesel war ziemlich frostig verlaufen.
Peter hatte danach bestimmt, daß Estrid von jetzt an ständig an den Mahlzeiten teilznnehmen hätte, und Estrid hatte sich — sie staunte selbst darüber — wortlos gefügt.
Wenn es ihm Spaß machte, ihr alle Tage stumm gegenüberzusttzen, ihr konnte es ja recht sein. Sie würde nicht mit ihm reden.
Aber sie tat es trotzdem. Sie konnte gar nicht anders. Peter sprach, zumal wenn Akke die Speisen auftrug, über Haushaltsangelegenhetten und allerhand Neuigkeiten ans der Umgebung. Estrid sah dann wohl, wie Akke blitzschnell und neugierig von einem zum anderen äugte, und Estrid mußte antworten, wollte sie nicht Akke ein Schauspiel geben, und das mochte sie nicht.
Eigentlich hatte Estrid Furcht vor der kleinen, einfachen Frau, die jo treu zum Gotteskoog und seinen Bewohnern hielt und in ihr die Feindin witterte.
Und doch spürte sie tägttch die Fürsorge der alten Akke, zuweilen auch wohl ihr Mtleid.
Nein, das wollte Estrid nicht. Sie brauchte weder Mkes Mitleid noch ihre Güte.
Auch heute am Silvester war das Mittagsmahl für Estrid wieder eine Qual gewesen.
Peter schien es nicht weiter zu empfinden. Er sprach ganz ruhig davon, daß er heute am Abend nach Munkmarsch wollte, um dort mit einigen Bekannten den letzten Tag des Jahres zu begehen. Vielleicht käme er erst am Neujahrstag zurück.
Peter schien es nicht zu bemerken, daß Estrid seine Eröffnung mit unverhohlener Bestürzung aufnahm. Es war nie vorgekommen, daß Peter eine Nacht auswärts verbrachte, außer auf Reisen.
Und ganz allein mit Akke würde sie dann im Hause sein, denn Knechte und Mägde gingen gewiß ihrem Sü- vestervergnügen nach, und sie hatte doch Furcht vor der letzten Stunde des Jahres.
Schon öffnete Estrid die Lippen, Peter Banken zu bitten, diesen letzten Tag des Jahres daheim zu bleiben. Doch sie konnte es nicht über sich gewinnen, ihm ein gutes Wort zu sagen.
So sah sie ihn am Spätnachmittag tn den Schlitten steigen und flüchtig zu ihr herübergrüßen, als er ihren blonden Kops am Fenster gewahrte.
Sie hörte das Schellengeläut noch lange, als der Schlitten schon ihren Augen entschwunden war.
Das war ein trüber, banger, einsamer Winterabend.
Eine Weile gesellte sich Akke mit ihrem Strickstrumpf zu Estrid. Estrid hatte sie bald fortgeschickt, dte blauen Aeuglein der alten Getreuen wurden ihr unbequem.
Ganz heimlich war Estrid dann, als Akke den Leuten die Abendmahlzeit rüstete, hinauf in die Kammer gestiegen, wo die kleine Korbwiege mit den weißen Mullvsc- hängen und all dem niedlichen Kleinkinderkram stand.
Die Befürchtung, Akke könnte sie ertappen, wie sie mit scheuer Hand liebkosend über die zarten Dinge strich, die ihr Kind schmücken sollten, ließ ihr keine Ruhe, un» sie war wieder hinabgeschltchen, ängstlich bemüht, dB nur kein Laut sie verrate.
(Fortsetzung folgt.) i
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