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Berlin, 7- Aug. Das Reichsverkehrsministerium hat namens der Reichsreaier'ung Dc. Eckener in Lakehurst eingeladen, zur Feier des Neriassungstaqes am 11. August über Berlin zu erscheinen.
Königshütte, 7. Aug. Dem verantwortlichen Redakteur des Qberschlesischen Kuriers" ist von der Polizeidirektion Königshütte mitacteilt worden, daß in dem Blatt die Ortsnamen und Straßenbe- »lcknungen gemäß einer neuen Verfügung nur noch in der polnischen Schreibweise erscheinen dürfen. Im Falle von Zuwiderhandlungen werden Strafen angedroht. Diese Verfügung ist bezeichnend für die Diktatur, dte in Polen gegenüber der deutschen Presse ausgeübt wird. Man will jetzt sogar die deutschen Zeitungen polonisieren.
Allenstein, 8. August. Die beiden Allensteiner Brüder Otto Kung und Paul Kung, dte im Jahre 1922 wegen Ermordung des Holz. Händlers Paul Kuchenbecker aus Hohenstein zum Tode verurteilt und dann zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt wurden, betrieben ihr -Miderausnahmeocrfahren. Sie haben während ihrer langjährigen Zuchthausstrafe fortwährend ihre Unschuld beteuert. Jetzt ist ihnen unerwartet Hilfe gekommen. Der Berliner Kriminalkommissar Johannes Müller, der vor krrzer Zeit den Händler Baginski aus Ostpreußen überführte. in der dortigen Gegend einen Mord verübt -u haben, hat jetzt festqestellt, daß Bagtnski gleichfalls dringend oer- dächiig ist, auch den Mord verübt zu haben, wegen besten die beiden Brüder Kung schon seit Jahren im Zuchthaus sitzen.
Rom, 7. Aug. In Siena kam es gestern zwischen zwei Familien, deren Beziehungen schon länger gespannt waren, zu einer schweren Schlägerei. Sechs Familienmitglieder mußten in das Krankenhaus gebracht werden, eine Frau ist an den Folgen der Verletzungen de- «its qestorben.
Paris, 7. August. Der ehemalige französische Ministerpräsident Hmiot ergreift heute in der „Ere Nouvelle" die Feder zu einem Aus atz über die Konferenz. Ec schreibt: „Man wird tm Haag bereits den deutschen Willen fühlen, auf jeden Fall dte deutsche Ausfuhr zu steigern und zu billigeren Rohstoffpreisen zu kommen, sodaß die Re- parationen aus dem deutschen Reichtum bezahlt werden. Diese Politik müßte eine Stärkung der deutschen Industrie zur Voraussetzung und Folge haben. Um zu einer solchen Bereickerung zu gelangen, ist Deutschland von dem Wohlwollen der Vereinigten Staaten abhängig. Wir hoffen, daß Briands europäischer Föderalismus sich nicht an einer offenen oder versteckten Entente zwischen diesen beiden Staaten stößt. Die Reparationsbank wird in großem Maße zur Steigerung der deutschen Ausfuhr helfen müssen. Man wird sich im Haag einem Deutschland gegenüber befinden, das zweifellos den guten Willen hat, die Politik der Entspannung anzunehmen, die mit dem Noungplan ringeleitet worden ist.
Haag, 7. August. Ionkheer Ruys de Beecenbrouck ist es am Mittwoch gelungen, ein außerparlamentarisches Kabinett zu bilden, das sich wie folgt zusammensetzt: Ministerpräsident. Innen- und Landwirtschaftsminister: Ionkheer Ruys de Beerenbrouck; Außenminister: Beelaerts van Blokland; Iustizminister: N. Donner,- Fi- nanzmintster: de Geer; Minister für Kunst und Wissenschaft: R. H Wolljer, Professor an der reformierten Universität in Amsterdam; Minister für die Kolonien: 8. de Grass, der frühere Gencralgouver- neur von Niederländisch-Indien; Minister für Handel und Industrie: T. P. Berschuur; Minister für Wafferverkehr: Senator P. I. Reymer; Kriegsminister: Dr. Becker. Das neue Ministerium ist aus Vertretern der Rechtsparteien gebildet, wobei die stärkste Partei Hollands, die römisch-katholische, vier Minister vertreten. Ionkheer Ruys de Beecenbrouck ist bereits von 1918 bis 1925 Ministerpräsident gewesen.
Stockholm, 7. Aug. Am Samstag abend ist, wie jetzt bekannt wird, in der Nähe des Leuchtturmes Neroö im Finnischen Meerbusen der Dampfer „Prima" aus Riga untergegangen. Wer Wahrscheinlichkeit nach hat die aus elf Personen bestehende Mannschaft den Tod gefunden. Nur der Kapitän wurde am Dienstag in einem Rettungsboot treibend bewußtlos ausgefunden und ins Krankenhaus eingeltesert.
Belgrad, 7. August. Wie aus Agram gemeldet wird, hat der dortige Pollzeichei für Donnerstag, den ersten Jahrestag von Ra- dilschs Tod, sämtliche Kundgebungen verboten. Es wurde auch untersagt, Trauerfahnen zu hissen oder das Bild Raditschs in den Schaufenstern auszustellen. Diese Maßnahmen werden damit begründet, daß die Kommunisten angeblich die Absicht hätten, die Kundgebungen zu Trauerkundgebungen auszunutzen.
Newyork, 7. Aug. Wie Funksprüche von der „Mauretania" andeuten, hat der Dampfer seinen eigenen bisherigen Rekord gebrochen, bleibt jedoch mehrere Stunden hinter dem Rekord der „Bremen" zurück. Die bisherige Durchschnittsgesrywtndigkeit beträgt 27,04 Knoten.
Me Ueberfälle im Schwarzwalb vor dem Schöffengericht.
Freibnrg i. B., 7. Aug. Das hiesige Schöffengericht verurteilte «den aus Berlin stammenden Arbeiter Paul Hetzdorf wegen mehrfachen schweren Raubes zu der Gesamtzuchthausstrafe von 6 Jahren, Aberkennung der bürgerlichen- Ehrenrechte ans die Dauer von 5 Jahren und Zulässigkeit der Stellung unter Polizeiaufsicht. Sein Komplize, der aus Essen sknnmende Gärtnergehilfe und Knecht Heinrich Göbel, wurde wegen schweren Raubes und Hehlerei unter Zubilligung mildernder Umstände zu der Gesamtgefängnisstrafe von 2 Jahren l Monaten verurteilt. Die beiden führten- gemeinsam im Juni 2 Raubüberfälle im Schwarzwald aus, einen auf Chri- schonaberg an der Schweizer Grenze und den andern in nächster Umgebüng des Kurorts Badenweiler. Es fiel ihnen jedesmal nur ein geringer Barbetrag in die Hände. Hetzdorf, der nn 30. Lebensjahr steht, führte seit Kriegsende ein ziemlich abenteuerliches Leben. Er leistete u. a. 3^ Jahre Dienste in der Fremdenlegion, wo er sich nicht weniger als dreimal immer erneut aufnehmen ließ. Besondere Bedeutung maß das Gericht dem Umstande bei, daß es sich bei den Ueberfällen einmal um einen Ort handelte, wo die Besucher religiöse Erbauung zu tuchen pflegten, in dem andern Fall um ein Gebiet des aus- erwähltesten Kurorts des Badener Landes.
Bayern wünscht einen Vertreter.
Berlin, 7. Aug. Was schon in der vergangenen Woche vesurchtet wurde, ist nun eingetreten. Die bayerische Regierung läßt nämlich durch den „Regensburger Anzeiger", ein Äatt, das bekanntlich in engster Beziehung zum bayerischen Mimsterpräsidenten Held steht, den Anspruch Bayerns an- Mden, innerhalb der deutschen Abordnung für die Konferenz Mi Haag vertreten zu sein. Zum letztenmal haben wir diesen Beweis des deutschen Partikularismus bei der Londoner Kon- lkrmz erlebt, wo neben dem Reich noch Preußen und Bayern vertreten waren. Diesmal hat Preußen von sich aus darauf verzichtet, aber Bayern läßt trotzdem nicht locker und begrün- Et die Forderung damit, daß diesmal besondere Fragen des besetzten Gebietes zur Erörterung stünden, an denen Bayern unmittelbar beteiligt sei. Man wird in Berlin Wohl auf diese Svrderung des „Regensburger Anzeigers" gar nicht hören, wildern mit Recht über sie zur Tagesordnung übergehen.
Bombes hinterlasfener Brief.
Berlin, 7. Aug. Die Frage, aus welchen Motiven Land- Brichtsdirekto-r Bombe Selbstmord verübt hat, ist noch nicht bErt. Der Tote hat bekanntlich einen an den Präsidenten ws Landgerichts III gerichteten Brief hinterlassen. Wie die Nachtausgabe" erfahren haben will, kommt eine Veröffent- myiNlg des vollen Textes dieses Schreibens kaum in Frage. ^üEich soll nur der Sinn des Schreibens veröffentlicht 2Aden. Die Behörden weisen darauf hin, daß es sich bei dein ^werben um einen letzten „offiziellen Bericht eines höheren Merlichen Beamten an seinen Vorgesetzten" handle, den vor H Öffentlichkeit zu bringen nicht Gebrauch sei. — Laut UW- Ztg " hat Iustizminister Schmidt die Beförderung Mürbes zum Landgerichtspräsidenten bereits vor einigen
Monaten vorgeschlagen. Das Staatsministerium mit dem Ministerpräsidenten an der Spitze hat dieser Beförderung, die am 1. Oktober erfolgen sollte, zugestimmt.
Die Snowden-Rede Und die deutsche Leistungsfähigkeit.
Berlin, 7. Aug. In hiesigen politischen Kreisen wird in Bezug auf die Aeußerung des britischen Schatzkanzlers Snow- den im Haag, daß der Aoungplan die deutsche Leistungsfähigkeit berücksichtige, darauf hingewiesen, daß die deutschen Sachverständigen über die Leistungsfähigkeit Deutschlands anderer Meinung seien. Zu der Bemerkung Snowdens über die Verwendung eines Ueberschusses von 380 Millionen erinnert man in hiesigen politischen Kreisen daran, daß es sich bei diesem Betrag um eine Summe handle, die aus der Ueberschneidung des Dawesplanes und des Noungplanes entstehe. In Deutschland habe man jedoch nur eine Summe von insgesamt 300 Millionen aus dieser Ueberschneidung errechnet. Weiter weist man darauf hin, daß die 48 Millionen, die England durch die neuen Verteilungssätze weniger bekommen soll, nur zirka 3 pro Mille des englischen Haushalts darstellen. Bezugnehmend auf eine weitere Aeußerung Snowdens über die Herabsetzung der Sachlieserungen auf Grund des Noungplanes aus 750 Millionen, von denen 28 Prozent aus den Reparattons- recowerh-Akt entfallen, so daß für Deutschland nur Sachliefe- rungen in Höhe von 540 Millionen bestehen bleiben, betont man, das; diese Herabsetzung der Sachlieserungen einen schweren Schlag für die deutsche Wirtschaft bedeute.
Kranzabwuf des „Gras Zeppelin" über Sibirien.
Breslau, 7. Aug. Wie die hiesigen Blätter melden, hat die Breslauer Vereinigung ehemaliger Kriegsgefangener in Sibirien sich anläßlich des Weltrundfluges des Luftschiffes „Gras Zeppelin" an Dr. Eckener gewandt und von ihm dte Zusage erhalten, daß er einen Kranz mit entsprechender Widmung über einem sibirischen Ort abwersen werde. In einem beigefügten Schreiben werden die russischen Behörden gebeten, den Kranz ans dem nächstgelegenen Friedhof niederznlegen.
Auf dem Europaflug.
Basel, 7. Aug. Sämtliche heute morgen in Paris zum Europarundflug gestarteten Flugzeuge sind in Basel glatt gelandet und haben nach einem kurzen Aufenthalt, der zum Tanken benutzt wurde, den Weiterflug angetreten. Me Organisafion in Basel war vorzüglich. In Genf ist als Erster der Deutsche Stoerig mit seinem Raab-Katzenstein-Flugzeng um 13.31 Uhr angekommen und hat nach einem Aufenthalt von 25 Minuten den Flug nach Lyon fortgesetzt. Er hat als Passagier den Irländer Carberry an Bord. Bis ^45 Uhr haben bereits über 30 Flugzeuge den Flugplatz Genf passiert. Bis jetzt sind in Genf 40 Flieger des Europafluges eingetroffen. 35 von ihnen find bereits nach Lyon—Marseille weitergeflogen. Nur 5 wollen die Nacht in Gens verbringen, darunter der Klemm-Flieger Fritz Siebel. Wie es heißt, sollen bereits die ersten Flieger, darunter sehr viele deutsche, in Marseille eingetroffen sein.
Revolutionäre Namen verboten.
In der vorsaschisfischen Zeit war es in Italien vielfach Brauch, daß politisch linksstehende Eltern ihren Kindern Namen gaben, die den Rebolutionshelden entlehnt waren oder an irgend eine revolutionäre Tat erinnerten. In Bologna hat die Behörde jetzt verfügt, daß alle diese Namen abgeschafft und -durch harmlose oder faschistische Benennungen ersetzt werden müssen. Es wird in Zukunft keine Lenin, Jaures, Prole- tario, Anarchio, Vendetta und Internationale mehr geben. Anstatt dessen werden die Kinder Antonello, Dino, Colombo und Pia heißen. Wenn übrigens diese Namensveränderung mit voller Konsequenz durchgefiihrt wird, so müssen sich auch Mussolini und sein Bruder eine Umbenennung gefallen lassen. Ihr Vater war ein überzeugter Sozialist und nannte den ältesten Sohn Benito nach einem mexikanischen Revolutionär und zum zweiten Arnaldo nach dem bekannten und erbitterten kirchenferndlichen Revolutionär Arnoldo de Brescia.
Generaldebatte über den Noungplan.
Der englisch-französische Gegensatz augenblicklich beherrschend. England anerkennt Deutschlands Rechtsanspruch ans Räumung.
Haag, 7. Aug. Die zweite Konserenzsitzung fand heute vormittag von 10 bis 12 Uhr statt. Sie war der Generäldiskussion über den Noungplan gewidmet, und es haben im Verlause der Debatte der Reihe nach die Vertreter Rumäniens (Titulescu), Portugals (Alricht), Frankreichs (Finanzminister Cheron), Italiens (Finanzminister Mosconi), Deutschlands (Dr. Stresemanu), Griechenlands (Venizelos), Südflawiens (Marinkowitsch), das Wort ergriffen. Die Reparattonsgläu- biger Deutschlands ließen ihre Ausführungen wieder einmal darin gipfeln, daß sie von den großen Opfern sprechen, die sie seit dem Versailler Vertrag in der Wiedergutmachun-gssrage gebracht hätten. Man hätte glauben können, daß das deutsche Volk sozusagen nichts mehr zu bezahlen hätte. Me Klagen der Delegierten Frankreichs, Italiens und Rumäniens über den großen sogenannten Schuldennachlatz, den man Deutschland gewährt hätte, klingen den Vertretern des deutschen Volkes sonderbar in den Ohren. Als erster sprach Titnlesr«. Er betonte, daß die kleineren Staaten bei der Neuverteilung der Reparationen sehr große Nachteile erleiden und unterstrich, daß Rumänien sich letzten Endes mit dem Noungplan einverstanden erkläre, aber aus eine gerechtere Behandlung bei der noch zu veranlassenden Neuregelung rechnet. Ebenso meldet der portugiesische Vertreter seine Wünsche an. Er stellt die Forderung auf, daß in der künftigen Reparattonsbank alle Staaten vertreten sein müssen. Dann ergriff der französische Finanzminister Cheron das Wort, um nachznweisen, welche Opfer Frankreich durch die Annahme des Noungplanes gebracht habe. „Wir alle muffen Opfer bringen, um die Repa- rativnsfrage zu liguidieren-, sagte Cheron, um den Frieden auf einer festen Basis zu errichten. Der Noungplan ist als ein Kompromiß zu betrachten, dessen Verwirklichung uns allen Opfer anferlegt. Frankreichs Reparationsquote war im Dawesplan größer als im Noungplan." Cheron betonte ferner, daß England durch die Regelung der Sächlieferungs- srage wesentliche Erleichterungen erhalten habe und daß man hoffen dürfe, bald zu der wirtschaftlichen Freiheit zurückkehren zu können, von der Dr. Stresemanu in seiner gestrigen Rede sprach. Die Vorteile der ireucn Reparattonsregelung seien auch, daß nunmehr das deutsche Volk selbst die Verantwortung für die Erfüllung des Noungplanes übernommen habe. Aus diesem Grunde habe sich auch die französische Regierung entschlossen, das neue Reparationsstatut, so wie es geht und steht, anzunehmen. Me Ausführungen des Finanzministers Cheron erweckten den Eindruck, daß aus französischer Seite die neu auftauchenden Schwierigkeiten über die Verteilungsfrage nicht pessimistisch beurteilt werden. Nach Cheron sprach der italienische Finanzminister Mosoni. Er schloß sich den Ausführungen des französischen Hauptdelegierten in dem Sinne an, daß er den Noungplan als ein Kompromiß bezeichnete. Me Sachverständigen wären wohl unabhängig gewesen, aber jede Delegatton habe auf der Pariser Reparatronskonferenz im Interesse des betreffenden Landes gearbeitet. Der Noungplan sei keine absolute, sondern nur eine relative Regelung. Me
einzelnen Teile des neuen Reparcftionsplanes seien so eng miteinander verknüpft, daß man, ohne das Gesamtwerk zu gefährden, nicht einzelne Teile daraus wieder herausnehmen dürfe. Mosconi stellte die Frage, ob man es hier in dem Haag daraus abgesehen hätte, die Sachverständigen noch einmal einzuberusen. „Ich warne," so ries er aus, „vor der Wiederausrollung der Debatte über den Noungplan. Wenn wir das täten, würden wir die Konferenz, die zur endgültigen Regelung der Reparattonssrage und zur Durchführung der Genfer Beschlüsse führen soll, zum Scheitern bringen."
Nachdem der italienische Hauptdelegierte seine Darlegungen beendet hatte, verlas Dr. ^stresemanu im Namen der deutschen Regierung eine Erklärung folgenden Inhalts: „In den verschiedenen Erklärungen, die gestern nachmittag und heute abgegeben worden sind, sind hinsichtlich einzelner Teile des Noungplanes Ansichten zum Ausdruck gekommen, die voneinander abweichen. Es handelt sich dabei im wesentlichen um Punkte des Planes, die in erster Lime das Verhältnis der Gläubiger-Regierungen untereinander angehen. Ich glaube deshalb, daß ich mich in dieser Genevaldiskussion zur Kennzeichnung der Haltung der deutschen Delegation darauf beschränken kann, auf die seinerzeit von der deutschen Regierung abgegebene Erklärung hinzuweisen, die dahin lautet, daß Deutschland auf der Grundlage des Noungplanes eine endgültige Lösung des Reparationsplanes zu erreichen hofft." Sodann erklärte Dr. Stresemanu, daß nach Ansicht der deutschen Regierung ein Zusammenhang zwischen den Arbeitern der politischen Kommission und denen der finanziellen Kommission besteht." Da, wie der Präsident gestern betont hat, unsere Generaldiskussion sich wesentlich auf den Noungplan und nicht auf die Politischen Fragen- erstreckt, kann ich auch davon absehen, näher darauf einzugehen, welche politischen Fragen nach Auffassung der deutschen Regierung in der Regelung der Reparattonssrage in einem Zusammenhang stehen. Ich darf mir Vorbehalten, in der politischen Kommission darauf zurückzukommen, die ihre Arbeiten gleichzeitig mit der Finanzkommission aufnehmen wird.
Was die hier vorgetretenen Meinungsverschiedenheiten über die einzelnen Teile der Noungplanes anlangt, vermöchte ich, welche Bedeutung ihnen auch zukommen mag, doch der dringenden Hoffnung Ausdruck geben, daß es der Fiuanzkom- mission gelingen wird, darüber eine Einigung unter den beteiligten Delegierten zu erzielen. Me deutsche Delegation wird mit allen Kräften dahin wirken, die Konferenz zu einem Abschluß zu führen, der, wie Herr Cheron sagte, die Vergangenheit liquidiert und die Grundlage eines dauerhaften guten Verhältnisses der beteiligten Nationen bilden kann."
Nachdem Venizelos und Marinkowitsch ihre Mehrforde- rungen anhängig gemacht hatten, wurde die Sitzung geschloffen und aus heute nachmittag vertagt. Im Lause des heutigen Tages finden Zusammenkünfte zwischen Dr. Schacht und Moreau, dem Gouverneur der französischen Staatsbank, statt. Wahrscheinlich werden in den nächsten Tagen die hier anwesenden Finanzsachverständigen zu Verhandlungen über die endgültige Durchführung des Noungplanes zusammenkommen. Dr. Schacht hatte gestern abend eine längere Besprechung mit dem englischen Schatzkanzler Snowden.
Staatssekretär v. Schubert konferierte mit dem Generaldirektor des Außenamts, Berthelot, über die Behandlung der politischen Fragen. Der englische Schatzkanzler teilte heute nochmals in einem Preffegespräch mit, daß England die Ber- teilungsfrage als Angelegenheit betrachte, die ausschließlich deshalb zu Reparationsforderungen keinen Anlaß geben könne. Deutschland habe nach Annahme des Noungplanes das Recht auf die Gesamträumung des Rheinlandes. Wie verlautet, wird Henderson noch im Laufe der Generaldebatte diesen Standpunkt des englischen Kabinetts zum Ausdruck bringen. Der französisch-englische Gegensatz besieht darin, daß Frankreich in der politischen Kommission erst dann zu Beschlüssen übergehen wolle, wenn die Finanzkommiffion alle den Aoung- plan betreffenden Fragen, also auch die Verteilung der Reparationsleistungen geregelt habe. Die Engländer lehnen diese Verknüpfung ab und wünschen die Durchführung von Beschlüssen in der politischen Kommission, ganz unabhängig dom Stand der Arbeiten in der Finanzkommiffion. Die französisch-englischen Meinungsverschiedenheiten beherrschen momentan die ganze Lage.
Die zwei Lager.
Haag, 7. Ang. Me heutige Aussprache auf der Haager Konferenz führte zu einer sehr deutschen- Scheidung der beiden Lager innerhalb der Alliierten, während Deutschland vernünftigerweise die gesunde Mitte wahrte. Da es sich bei den ganzen Gegensätzen einzig um die Verteilung des Pfunds Fleischs handelt, das aus dem Körper des deutschen Volkes herausgeschn-itten wird, hat Deutschland keinen Anlaß, sich an diesem Familienzwist in dem gar nicht so sehr friedlichen Hause der Alliierten zu beteiligen. Auf diese Hintergründe waren die Ausführungen Dr. Stresemanns mehr oder weniger ab- gestimnft. Er drückte bekanntlich seine Hoffnung und seinen Glauben aus, daß auf Grund des Noungplanes eine Lösung der Frage der Reparationen möglich ist. Er wiederholte damit den grundsätzlichen Standpunkt des deutschen Kabinetts, der ja bereits bekannt ist. Er schloß sich dann den Forderungen des Vorsitzenden an, daß sich die gestern begonnene und gegenwärtig fortgesetzte allgemeine Aussprache nicht mit politischen Fragen zu beschäftigen habe. Daher, so meiste Stresemanu, kann ich jetzt davon absehen, darauf einzugehen, welche politische Frage nach Ansicht der deutschen Delegation im Zusammenhang mit der Regelung der Reparationen bedeutsam ist. Ich tue dies allerdings unter dem Vorbehalt, darauf während der Verhandlungen der politischen Kommission zurück- znkommen, die ja ihre Arbeiten gleichzeitig mit der wirtschaftlichen Kommission aufzunehmen hat. Man erkennt schon aus diesen Sätzen, daß es dem Außenminister bei seinen Erklärungen um eine sehr grundsätzliche Darlegung der deutschen Stellungnahme zu den großen Fragen der Haager Konferenz
Erste Ausfahrt nach 53 Gefängnisjahren. Der amerikanische Sträfling Jesse Pomeroy, der vor mehr als einem halben Jahrhundert 3 Knaben aus brutale Weise ermordete, hat jetzt zur Verbüßung seiner lebenslänglichen Zuchthausstrafe mehr als 53 Jahre hinter den Mauern des Stvats- gesänguiffes von Massachusetts in Charlestown zugebracht, davon 41 Jahre -in Einzelhaft. Vor kurzem sah er zum ersten Male wieder die Welt außerhalb der Zelle, als er in dem Transportautomobil der Strafanstalt zur Gefängnisfarm befördert wurde, um dort zu arbeiten. Der Sträfling war etwa 2 Stunden unterwegs und sah bei dieser Gelegenheit zum ersten Male in seinem Leben Flugzeuge, Motorräder und eine Dampfschausel. Die Dampfschaufel erregte sein besonderes Interesse. Er starrte sie lange durch die vergitterten Fenster des Gefängniswagens an. Jesse Pomeroy hat bei der Schwere seines Verbrechens keine Aussicht auf Begnadigung.
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