allernächster Zeit ihrer Vollendung entgegen. Das der Reichs­versicherung gehörige Sanatorium Schwarzwaldheim wird durch Verschindelung und Anstrich mit großem Aufwand außen gründlich erneuert. Nachdem man sich über Lage und Form geeinigt hat, kann demnächst auch der Neubau der kath. Kirche beginnen. Die Grab- und Bauarbeiten wurden den Unternehmern Fuchs-Schömberg und Geiger-Neuenbürg über­tragen. Da staubfreie Straßen für einen Kurort drin­gendstes Bedürfnis sind, soll, nachdem voriges Jahr die Lieben­zellerstraße geteert wurde, dieses Jahr die Schwarzwäldstraße durch Kolas eine Kaltteerung erfahren, nachdem die Straßen­walze gründliche Vorarbeiten geleistet und die Straße eine be­trächtliche Verbreiterung und einen Gehweg erhalten hat. Da­bei hat vor dem Schulhäuse ein prächtiger mit dem Bilde Bis­marcks versehener Felsblock, den man 1915 zum Jahrhundert- Gedächtnis seines Geburtstages errichtet hat, Weichen müssen. Er erzählte der Schuljugend immer von großer Zeit und hatte dem Heranwachsenden Geschlecht vieles zu sagen. Jetzt steht er abseits zur Verschönerung des Kurparkes bis er wieder ein strafferes Volk sieht. Seit 15. Juni haben wir eine von der Reichspost eingerichtete Kraftpost mit zweimaliger Personen­beförderung über Liebenzell, Hirsau nach Calw und über Langenbrand. Höfen, Calmbach nach Wildbad. Mit dieser neuen Verbindung wird ein langersehnter Berkehrswunsch er­füllt, der durch Anschluß des Zuges Pforzheim ab 18.31, Höfen an 19.23 an den Abendkurs Wildbad ab 19.10 die bequemste und billigste Abendverbindung vom Enztal hierher und weiterhin nach dem Nagoldtal herstellt und sich besonderer Beliebtheit erfreut. Einen hohen Genuß bereitete Kurgästen und Schul­jugend das Künstler-Marionettentheater Georg Deininger aus Stuttgart. Es spielte mit einer Vollkommenheit, wie sie uns nur von den französischen und italienischen Marionettenbüh­nen her bekannt ist. Eine weitere Abwechslung für die Sana­torien brachten die Gesänge der Freizeit des Mädchenbibel­kreises Bielefeld vom Jugenderholungsheim Monbachtal.

Zur Weihe des katholischen Gotteshauses in Neuenbürg.

-r. Kirchweihfest. Das Wort stimmt festlich und freudevoll bei seiner jährlichen Wiederkehr als Erinnerungs- und Dank­fest. Sehr viel mehr Grund zur Freude und frohen Festes­stimmung ist aber für eine Kirchengemeinde gegeben, wenn sie sich rüsten darf zum eigentlichen Weihetag eines neuerbauten Gotteshauses. Wer will es deshalb der katholischen Diaspora­gemeinde in Neuenbürg verargen, wenn sie in freudiger Er­wartung des morgigen Weihetages der Festesfreude Ausdruck geben will? Und wahrlich, sie hat Grund dazu.

In liebevoller Freude schmücken heute fleißige Hände die neue Kirche als Braut zum Empfange des Bräutigams. Ein­fach ist die Braut gekleidet, und doch vornehm und modern. Ihr Gewand trägt nirgends eitle Ziererei und Flitter, ihre Züge nicht weichliche, süße Frömmelei. Die edlen Linien ihres Gesichtes zeigen tiefreligiösen Ernst, der dem, der guten Willens ist, den Blick nach oben weistund die Seele zu Ergriffenheit und Ehrfurcht zwingt". Und dem tut keinen Eintrag, daß der Teint der Braut etwas morgenländischen Einschlag hat: ihr Reiz wird dadurch nur erhöht!

Die Angehörigen und Freunde der Braut kommen, ihr Glück zu wünschen und wenn sie ihr zum Einzug des Bräutigams einen recht schönen Blumenstrauß in die Hand drücken, so tut dieser Ausdruck freudiger Liebe dem einfachen Ernst keinen Eintrag und entspricht schönem Brauch und treuer Sitte.

kung zu meistern verstanden und konnte dennoch seiner mit neueren Kirchen eingeschlagenen Richtung treu bleiben. Jan Innern konnte so dergroßartige Gedanke der Basilika und ihres überhöhten Mittelschiffes" festgehalten und gerade da durch größtmöglichster Raum geschaffen, im Aeußern aberdem Trotz der steilen Berge der Gegentrotz seiner Pultdächer" ent gegengefetzt werden. Der eigenwillige Bau hat nicht nur das Interesse der Laienwelt in weitestgehendem Maße in Anspruch genommen. Kam doch sein Bild in der Berliner illustrierten Zeitung und hat lebhaftes Interesse von Männern in Köln Düsseldorf. Elberfeld, Hamburg hervorgerusen und schon eine beträchtliche Zahl von Fremden herbeigelockt, die das Kunstwerk persönlich besichtigten wollten. Aber auch in der Architekten Welt selbst hat er eine lebhafte Diskussion hervorgerusen, die sich aber mehr und mehr zu Gunsten des Erbauerkünstlers entwickelt.

So wird es der Gemeinde immer mehr zum Bewußtsein kommen, was für ein Kleinod sie in dem neuen Kirchlein be sitzt und wird teilnehmen können an dem Ruhm des Künstlers In erster Linie wird dies mit Recht in Anspruch nehmen kön nen der unermüdliche, mutige und kunstsinnige Pfarrherr mit seinen treuen Helfern, indem er dem Künstler freie Bahn ließ Seine Arbeiten und Mühen werden ihn morgen in das be freiende Gebet miteinstimmen lassen, mit dem die Kirche betet: In der Einfalt meines Herzens habe ich alles freudig geopfert und auch dein Volk, das stich eingefunden, sah ich mit großer Freude".

Die Weihe der Kirche am morgigen Tage erfolgt durch den Bischof nach eltehrwürdigem, mehr als tausendjährigem Ritus Die tiefsinnigen und ergreifenden Gebete und Zeremonien verfolgen den Zweck, das Haus Gottes allem irdischen Gebrauch zu entrücken als eine Stätte der Gnade, die vom Heiligtum ausströmen soll auf den einzelnen Gläubigen, die Familien und die ganze Gemeinde.

So komm denn, Hohcrpriester du.

Um unser Gotteshaus zu weih'n,

Wie Berge rings in ew'ger Ruh,

Mög um sein Volk der Herr nun sein.

Ein leichter Schatten von Wehmut möchte sich über die frohgestimmte Seele legen, wenn sie beim Anblicke der edlen und vornehmen Braut sich erinnert an das allzu ländlich, ja ärmlich gekleidete Mädchen, das sich trotzdem vorher Braut des Höchsten nennen durfte! Ich meine die bescheidene Kapelle, die vorher der Gemeinde als Gotteshaus dienen mußte. Recht klein, mit dürftigem Altar, die Sakristei in Form eines ein­fachen links neben dem Altar aufgestellten Paramentenkastens. Rechts der Beichtstuhl, eingerahmt und überragt von dem Ofenrohr des Wärmespenders, der sich anstrengte, das Ver­weilen in diesem Raume zur Winterszeit angenehmer zu ge­stalten. Des KirchenchorsEmpore" war hinter den Bänken zu ebener Erde die Kapelle war fast ein Mädchen aus dem Armenhause!

Und nun die Vorgeschichte zum heutigen Anlaß der Freude:

Die Meuenbürger Katholiken wurden zuerst von Weil der Stadt, nach Erbauung einer kath. Kirche in Wildbad i. I. 1877 von dort aus Pastoriert. Im Jahre 1883 wurde unter Stadt­pfarrer Keppler von Wildbad in Neuenbürg die Kapellezum hl. Kreuz" erbaut. Von da ab wurde alle 1 Wochen und von 1912 ab alle 14 Tage Gottesdienst abgehalten durch den H. Stadtpfarrer in Wildbad. Im Januar 1920 wurde die Ge­nehmigung der Staatsregierung zur Errichtung einer eigenen Seelsorgestelle erteilt. Am 5. März desselben Jahres zog als erster Seelsorger Vikar Anton Kästle (vorher in Zwiefalten) in Neuenbürg auf. Er hat es verstanden, die Diasporakatho­liken zu sammeln und das Gemeindeleben zu organisieren. Er steht heute in bestem Andenken bei der ganzen Gemeinde. Durch Erbauung des Pfarrhauses 1922 und des Sakristeianbaues 1924 hat er den Anfang zu dem großen Werk gemacht.

Dieses selbst in Angriff zu nehmen war nun Aufgabe seines Nachfolgers, des H. Stadtpfarrverw. Vogel. Und dieser ging mit Mut und gottvertrauender Tatkraft an die gestellte Ausgabe heran, die keineswegs eine leichte war. Galt es doch für den Pfarrherrn wie für den Baumeister, gar mancherlei widerstreitende Interessen miteinander in Einklang zu bringen. Mit tatkräftiger Energie gelang es jedoch dem Pfarrherrn unter treuer Mithilfe der Mitglieder des Kirchenstiftungsrats, alle Hindernisse aus dem Wege zu räumen. Mut dazu gab nicht zuletzt die väterliche Fürsorge des H. H. Bischofs Joh. Baptista, der damit ein früher gegebenes Versprechen einlöste.

Am 26. April 1928 wurde mit dem Neubau der Kirche be­gonnen. Am 13. Mai konnte die Grundsteinlegung erfolgen und am 4. Adventssonntag die Uebersiedlung aus dem Berg- friedhofkirchlein stattsinden, das die ev. Gemeinde während der Uebergangszeit in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt hatte.

Nun steht das Gotteshaus fertig da und harrt der Weihe. Ein Prächtiges Geläute, ermöglicht durch die Gebefreudigkeit edler Spender, macht die Freude vollkommen und kündet sie von Hoher Warte mit ehernem Munde dem Enztal. Stolz können die Erbauer, stolz die Gemeinde sein. Wahrhaftig, auch der Architekt, Hans Herkommen stand vor einem schweren Problem! Es mußte der Lärm der zukünftigen Wildbader­straße hinter der Kirche vermieden werden. Man hatte zu rechnen mit kleinem Raum und wenig Geldmitteln. Der Bau war dem Gelände anzupaffen! Wenn dennoch ein Werk zu­stande kam, nicht in althergebrachter Form, sondern ein Kult­bau von kühner moderner Eigenart und dennoch tiefreligiöser Wirkung; ein Bau, dessen Aeußeres nicht nur, sondern noch mehr dessen Inneres ein mächtigesSursum Corda" dem rbigen Sinn entgegenruft, so stellt das dem Genie des ten ein glänzendes Zeugnis aus. Gr hat die Beschrän-

Gegründet fest ist, Herr, dein Haus Und sicher auf dem Felsengrund. Viel Beter gehen ein und aus.

Gib ihnen Trotz zu jeder Stund!

Und wenn auch furchtbar dieser Ort, So ist doch lieblich dein Gezelt,

Dein Haus, o Herr, des Himmels Pfort, Sein Name: Haus des Herrn der Welt.

Erhöre Deiner Diener Flehn,

Am Orte, den Du selbst gemacht,

Wo Engel-Chöre Dich umstehn,

Am Tabernakel halten Wacht.

Die am Kirchenbau beteiligten Firme«.

Frz. Geiger, Neuenbürg, Grab-, Beton-, Maurer- und Dachdeckerarbeiten. Fr. Bischofs, Neuenbürg, Zimmerarbeiten. G. Schöll, Neuenbürg, Spenglerarbeiten. R. Kölle, Neuenbürg, Gipserarbeiten. I. Keck, Neuenbürg, Schreinerarbeiten. E. Finkbeiner und K. Schmid, Neuenbürg, Schlosserarbeiten. E. Braunwarth, Neuenbürg, Elektr. Licht. G. Heim, Birkenfeld, Malerarbeiten. G. Bentel, Neuenbürg, Glaserarbeiten. Jahn L Gaiser, Stuttgart, Kunstglaserarbeit. Val. Saile, Stuttgart, Kunstglaserarbeit. Fa. Lauster, Stuttgart-Cannstatt, Altar. I. Denzel, Stuttgart, Tabernakel, Leuchter usw. Carl Eisele, Stuttgart, Plastiken. Gebrüder Manch, Rottenburg, Kommu­nionschranke. Fa. Nhl <L Co., Stuttgart, Elektr. Heizung. Fa. Bayerlin, Stuttgart, Stukkarbeiten. Fa. Schwenk, Ulm, Steinboden. Fa. Frz. Schilling Söhne, Apolda, Glocken

Württemberg.

Ulm, 5. Juli. (Unlauterer Wettbewerb.) Wegen unlaute­ren Wettbewerbs hatte sich vor dem Schwurgericht der Schuh­warenhändler Peter Gold von Eßlingen zu verantworten. Nebenkläger ist der Verein Württ. Schuhwarenhändler. Die Strafsache kam vor das Schwurgericht, weil sie durch die Presse begangen wurde. Württemberg hat hier eine Ausnahme­bestimmung, in anderen Staaten kommen solche Fälle vor die Strafkammer. Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, er habe in der Absicht, den Anschein eines besonders günstigen An­gebots in Schuhwaren hervorzurusen, in 2 Eßlinger Zeitungen Inserate erlassen, in denen er über die Beschaffenheit und Herstellungsart von Waren wissentlich unwahre und zur Irre­führung geeignete Angaben gemacht habe. Zu der Verhand­lung waren 4 Zeugen und 5 Sachverständige geladen. Me Sache wurde schon einmal vor dem Schwurgericht in Stuttgart verhandelt, wo der Angeklagte freigesprochen wurde. Die Staatsanwaltschaft hatte beim Reichsgericht Berufung ein­gelegt. Das Reichsgericht hat die Angelegenheit zur noch­maligen Verhandlung an das Schwurgericht Ulm verwiesen. Der unlautere Wettbewerb wird darin erblickt, daß die an­gepriesenen Schuhe keine Qualitätsware seien, während der Angeklagte in seinem Inserat von hochwertiger Qualität sprach. Der Verein Württ. Schuhhändler hat bei dem An­geklagten 4 Paar Schuhe kaufen lassen, die als Beweisstücke auf dem Gerichtstisch aufgelegt sind. Das Urteil der Sach­verständigen ging dahin, daß die Gesamtbeschaffenheit der Schuhe nicht als erstklassig bezeichnet werden kann. Zwei der Sachverständigen gingen in ihrem abfälligen Urteil nicht so weit, ebenso waren 2 Fabrikanten der Meinung, daß die Schuhe nicht schlecht und sehr preiswert sind. Es handelt sich aber hier nicht um diese Frage, sondern lediglich darum, ob der An­geklagte in seiner Anzeige nicht zuviel behauptet hat. Bei der Frage, ob die Schuhe preiswert sind, ging das Urteil dahin, daß die Qualität der Schuhe dem Preis entspreche. Der Staats­anwalt beantragte 100 Mark Geldstrafe. Der Verteidiger hob hervor, wenn die Fabrikanten die Ware als Qualitätsware be­zeichnen, so sollte der Händler doch das Recht haben, diese Qualitätsbezeichnung bei seinen Anpreisungen ohne Gefahr verwenden zu dürfen. Der Angeklagte wurde zu 60 Mark Geldstrafe und zur Tragung der nicht unbedeutenden Kosten verurteilt.

Baden.

Karlsruhe, 5. Juli. Vor der Strafabteilung des Amts­gerichts kam gestern ein Fall wegen Zweikampfes zur Verhand­lung, in welchem sich die hiesigen Studenten Fritz Behrens, Kurt Stengel, Herbert Neubert, Walter Gädeke, Karl Ernst Rio, Hans Gruber und Karl Bohrmann wegen Zweikampfes und der Wirt Leonhard Groß vomGoldenen Löwen" in Karlsruhe-Beiertheim wegen Beihilfe zum Zweikampf zu ver­antworten hatten. Me Angeklagten hatten, ohne daß Ehren­händel vorausgegangen waren, im Saal desGoldenen Löwen" in Beiertheim mehrere Bestimmungsmensuren ausgefochten. Entsprechend dem Antrag des Staatsanwalts wurden die an- geklagten Studenten zu Festungshaftstrafen von je 3 Monaten unter Gewährung von Strafaufschub verurteilt; der Wirt er­hielt an Stelle einer Festungshaftstrafe von 25 Tagen 25 Mark Geldstrafe. Wie der Verteidiger der Studenten, Rechtsanwalt

Kirchenbauer, in der Verhandlung mitteilte, ist der Staats­anwaltschaft Karlsruhe das Mensurenbuch eines hiesigen Stu­denten in die Hände gefallen, so daß in nächster Zeit mit der Verfolgung einer Reihe weiterer Fälle wegen verbotenen Ztvei kampfes zu rechnen sein wird.

Vermischtes«

Versetzt Ham ma'n!" Der Meuoffinger Postzug passiert, dieser Tage die Stationen an der Donautalhahn ohne Post wagen. Auf die Frage der erstaunten Postbeamten, die dj, Post in Empfang nehmen wollten, wurde ihnen die lakonisch, Antwort:Versetzt Ham ma'n". Der Zug war tatsächlich ab­gefahren, ohne den Postwagen mitzunehmen. Die Schuld so» das Rangierpersonal tragen. Auch der Bahnexpreßwagen tvai dem Zuge nicht angehängt worden.

Deutschlands Friedensschlutz mit den Maori. Anläßlir, des Besuchs des deutschen KreuzersEmden" in Neuseelatz wurde das Kriegsbeil zwischen den Maori das sind die Ein­geborenen Neuseelands und Deutschland offiziell begraben Der Kommandant des Kreuzers erhielt von den Maori ein, Kiste. Darin war die von den Maori während des Kriege« benutzte Flagge enthalten, auf der ein dunkelhäutiger Maori- Krieger einen deutschen Soldaten tötet. Der Kapitän wurde gebeten, die Kiste zu verschließen, worauf die Maori die Kill mit einem zweiten Schlüssel zuschlossen und sie in ihre Kirch, brachten. Kapitän von Ärnauld versprach, den Schlüssel bei deutschen Admiralität, oder wenn möglich dem Reichspräßder- ten von Hindenburg zu überbringen.

Torpedo in der Badekabine. Aus Toulon wird berWet Mittwoch nachmittag kreuzte ein Wasserflugzeug über dir Strand von Tablettes, wo Hunderte von Menschen badet« Plötzlich sauste aus einer Höhe von etwa 1000 Metern m Torpedo herab, schlug in eine Badekabine ein und zerriß de: zementierten Boden, in den sich das Geschoß tief eingrub. Ei: Badegast, der sich in der Kabine befand, kam wie durch ei: Wunder mit dem Leben davon. Am rechten Ellbogen ritzt das ihn streifende mörderische Geschoß die Haut auf.

Eine Weiße 5y Jahre unter den Maoris. Eine Wetz namens Caroline Perrett, die als achtjähriges Kind verschwürt, ist jetzt nach 50 Jahren unter den Eingeborenen Neuseeland-, den Maoris, wieder aufgefunden worden. Man nahm Lamal- an, daß das Kind von den Wilden geraubt worden sei ao- Rache dafür, daß bei der Anlage einer neuen Eisenbahnstreck eine Begräbnisstätte entweiht worden war, aber man Haiti keine Spur feststellen können. Nun sah kürzlich eine Verwandt, der Familie, die die Geschichte von dem verlorenen Kind kamt,, unter den Maoris eine Weiße Frau und erkannte eine groß! Familienähnlichkeit. Nähere Nachforschungen ergaben, daß e- sich tatsächlich um das einst geraubte Mädchen handelte. S« hatte die Sprache und Sitten dieser Primitiven angenom« und einen Maori geheiratet. In der neuen Umgebung hatte sie alles aus ihrer Kindheit und auch ihre europäische Ab­stammung vergessen.

Neueste Nachrichten

Friedrichshofen, 5. Juli. Wegen des starken Andrangs der B,- sucher des LuftschiffsGraf Zeppelin" hat sich der Luftschiffbau Z,p- pelin entschlossen, die Besucher bis auf weiteres am Samstag ach Geschäftsschlutz von 15 Uhr nachmittags, sowie an Sonntagen » früh 8 Uhr ununterbrochen bis nachmittags fünf Uhr das Haupt,!»- gangstor passieren zu lassen. An den Wochentagen während der Ar­beitszeit ist wie bisher der Zugang vom Zeppelindorf aus zu benütz,»

Kempten, 5. Juni. Das Schwurgericht verurteilte die Mll- schafterin Marie Schegg, die den Oberarzt Dr. Kutter von der H,ü- und Pflegeanstalt Irsee mit einer Pistole niedergeschossen hatte, null er das Verhältnis mit ihr zu lösen beabsichtigte, zu 2 Jahren 6 Re­naten Gefängnis wegen Totschlags.

München, 5. Juni. Das Schwurgericht Paflau verurteilte di» 23 Jahre alten Maurer Johann Dippl aus Schlott wegen Mord«! an der Mutter seiner Geliebten und Mordversuch an seinem Kind, zum Tode und zu sechs Jahren Zuchthaus. Dippl, der mit der Toch­ter der Ermordeten ein Liebesverhältnis gehabt hatte, wollte ei», Wirtstochter heiraten, was daran scheiterte, daß das aus jenem Ver­hältnis stammende Kind im Wege stand. Er beschloß daher, das Kind zu ermorden, traf aber dann am Tage, den er zur Ausführung der Tat gewählt hatte, im Hause aus die Großmutter, die er in d,r Küche vermutete: er stach in Wut auf die alte Frau mit einem Korbmachermesser ein, eilte nach dem Hof und brachte dem Kind mehrere Stiche am Halse bei. Das Kind, das ohne sofortige ärztlich, Hilfe gestorben wäre, konnte den Bater als Täter bezeichnen.

Nürnberg, 5. Juli. In Fessenheim bei Oettingen fuhr ein Kali«, Blitzschlag in ein Bauernhaus und tötete einen 9 jährigen Knaben namens Riedel: die im Zimmer sitzende Mutter wurde ebenfalls vom Blitz getroffen und liegt schwerkrank darnieder. Von den Fahrgästen des D-Zuges, der gestern bei Nabburg in den tzagelsturm geriet, wurden drei Personen durch Glassplitter bezw. Hagelkörner leicht verletz!

Biebrich, 6. Juli. In dem Gaswerk explodierte in der Nacht auf Freitag aus unbekannter Ursache ein Dampfkessel. Bei der Ex­plosion wurde ein Arbeiter tödlich verletzt, ein zweiter erlitt schwer, Verwundungen, außerdem entstand großer Sachschaden. Der Schorn­stein des Werkes wurde teilweise umgelegt und das Dach des Kessel­hauses zum größten Teil zerstört.

Dortmund, 5. Juli. Aus der ZecheWestfalen" ereignete sich heute infolge eines Grubenbrandes eine Schlagwetterexplosion. Dabei wurden zwei Arbeiter, die mit dem Abdämmen beschäftigt waren, ge­tötet.

Gladbeck, 5. Juli. Durch hereinbrechende Kohle wurden heute auf der Zeche Matthias Stinnes Ill/IV fünf Arbeiter verschüttet. Zwei Arbeiter wurden dabei so schwer verletzt, daß sie noch während de, Bergungsarbeiten starben, ein Arbeiter wurde mit schweren Ver­letzungen ins Krankenhaus eingeliefert, die beiden anderen kamen mit leichteren Verletzungen, bezw. unverletzt davon.

Berlin, 5. Juli. Der süddeutsche FallschirmabspringerKarlSchreiber der Deutschen Fallschirm-Gesellschaft unternahm heute auf dem Flug " platz Staaken einen Absprung aus einer Iunkersmaschine, die von dem Piloten Klotz der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt gesteuert wurde. Die Leistung Schreibers kann insofern als Weltrekord be­zeichnet werden, als der Äbsprung bei einer Fluggeschwindigkeit von 200 Stundenkilometern ausgesllhrt wurde. Der Rettungsschirm ent­faltete sich nach 2,5 Sekunden in ca. 500 Meter Höhe. Die Zeit vom Absprung bis zur Landung betrug 1 Minute 41 Sekunden. Obwoht Fallschirmabsprungrekorde bisher amtlich nicht geführt werden, sollst, s Leistung Schreibers zwecks Anerkennung als Weltrekord beim Deutschen Luftrat angemeldet werden.

Gollnow, 5. Juli. Die am Mittwoch in den Hungerstreik ge­tretenen drei kommunistischen Gefangenen haben, nach einer Meldung derWelt am Abend" den Hungerstreik beendet, nachdem am heutigen - Tage der Hosgang um eine Stunde verlängert worden ist und eine weitere Milderung der über sie verhängten Disziplinarstrafen zugesG wurde.

Amsterdam, 5. Juli. Wie der Korrespondent desAlgemeen ! Handelsblad" von gutunterrichteter privater Stelle vernommen haue« - will, hat die deutsche Reichsregierung das in Dietz an der Lahn gk- ^ legene Stammschloß des Fürstenhauses Oranien-Nassau dem hollän­dischen Staate als Ausdruck der Dankbarkeit für die Wohltaten, das holländische Volk während der Kriegs- und Nachkriegszeit not- leidenden Deutschen erwiesen hat, zum Geschenk gemacht. .

Amsterdam, 5. Juli. Meldungen aus Batavia zufolge, M kleine, 278 Meter lange Insel Anak Krakatau, die Im Januar dM Jahres während der wiederholten Ausbrüche des Inselvulkans Kra­katau entstanden war. gestern plötzlich verschwunden. Da die -n»n. die sich 138 Meter hoch aus dem Meere erhob, sich aus losem Vulncm- .

fand und Ger Brandung, d! spült hatte, a Livorno, Malaspina e> Obersten Gra beiden Kinde, Die Ursache habe in einen Newyorl der Unabhänc von ihnen n 7l sind den Z sonen haben

Stuttga

tagssitzung -Etats. Zu stimmungen kratische Ar Steuerverhi Nein bei 1 Der soziald, Konsumverc Haltungen c die Württ. als.im Etat gegen 35 N wurde ein Liquidation träge betr. 2 schäften, der beschränkt i Reichssteuer der Beratui sich mehrere richtungen Tätigkeit de stärkere Ret auch eine Ei waldwasserv daß bei der Landwirtsch daß für ne Etat einges könne allen daß alle N Bads geschc Forstdirektil langen weg und daß in dieses Jahr wurde bean Zeppelinbar Angelegenhi geldern Vers rungen des Gengler (Z (Dem.) ents Keil zuriefe großer Heil noch fliegen Luftschiff di nicht aber i (Dem.) beze Colsmann c wurde abge nnngsdebatt anstalt teilt lionen in l Jahres nich 4226 Gesuch den. Für d (C. Vd.) ein Beratung d haushaltsge wurden -auc anträgen er den 10. Jul fragen und Sitzungen f tarischen So