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^ Livorno, 5, Juli. Auf dem Landgut der Familie des Grafen Malaspina ereignete sich eine erschütternde Tragödie. Die mit dem Obersten Graf Malasplna verheiratete Marchesa Strozzi tötete ihre beiden Kinder durch Revolverschllsse und beging danach Selbstmord. Die Ursache der Tat ist unbekannt. Man vermutet, die Marchesa bade in einem Anfall von Geistesstörung gehandelt.

Newyork, 3. Juli. In den Vereinigten Staaten sind im Verlauf der Unabhängigkeitsfeier 159 Personen ums Leben gekommen. Sieben von ihnen wurden durch Explosion von Feuerwerkskörpern getötet, 71 sind den Brandwunden erlegen, die sie erlitten haben und 70 Per­sonen haben durch Automobilunfälle das Leben eingebützt.

Beendigung der zweiten Lesung des Etats.

Stuttgart, 5. Juli. Der Landtag machte in seiner Frei­tagssitzung rasche Arbeit und beendigte die zweite Lesung des -Etats. Zu den Steuerfragen mußten noch verschiedene Ab­stimmungen nachgeholt werden. Dabei wurde der sozialdemo­kratische Antrag, eine Denkschrift über die Wirtschafts- und Steuerverhältnisse des Landes -vorzulegen, mit 29 Ja gegen 23 Nein bei 18 Enthaltungen, die als Nein zählen, abgelehnt. Der sozialdemokratische Antrag betr. steuerliche Entlastung der Konsumvereine wurde mit 21 Ja gegen 33 Nein bei 10 Ent­haltungen abgelehnt und der sozialdemokratische Antrag, für die Württ. Wohnungskreditanstalt 2 Millionen Mark mehr als im Etat vorgesehen, zur Verfügung zu stellen, mit 28 Ja gegen 35 Nein bei 8 Enthaltungen verworfen. Angenommen wurde ein Antrag Bauser (V.R.P.) betr. Aufwertung der Liguidationspfandbriese. Zwei weitere sozialdemokratische An­träge betr. Befreiung von der Gewerbesteuer für alle Genossen­schaften, deren Tätigkeit sich auf den Kreis ihrer Mitglieder beschränkt und betr. Erhöhung des Gemeindeanteils an den Reichssteuerüberweisungen wurden ebenfalls abgelehnt. Bei der Beratung der restlichen Kapitel des Finanzetats sprachen sich mehrere Abgeordnete für eine Erweiterung der Badeein- richtungcn in Wildbad aus. Anerkennung fand dabei die Tätigkeit des jetzigen Badekommissars; gewünscht wurde eine stärkere Reklame. Der Abg. Dr. Mauthe (Dem.) verlangte auch eine Entscheidung in der Frage der Stuttgarter Schwarz­waldwasserversorgung. Der Abg. Dingler (B.B.) wünschte, das; bei der Verpachtung der Domänen auch die Notlage der Landwirtschaft zum Ausdruck komme. Präsident Kuhn erklärte, daß für neue Bohrungen in Wildbad 50 000 Mark in den Etat eingestellt seien. Falls neues Wasser gefunden werde, könne allen Mißständen abgeholfen werden. Erfreulich sei, daß alle Neuerungen in Wildbad aus den Einnahmen des Bads geschaffen werden konnten. Präsident König von der Forstdirektion teilte mit, daß mit Bayern und Baden Verhand­lungen wegen gemeinsamer Wildhege ausgenommen worden und daß infolge Wind- und Schneedrucks die Holzfällungen dieses Jahr größer als sonst sind. Von kommunistischer Seite wurde beantragt, den Beitrag von 2 Millionen Mark für den Zeppelinbau zu streichen, da es sich um eine rein nationalistische Angelegenheit handle und in Friedrichshafen mit den Staats­geldern verschwenderisch umgegangen werde. Diesen Ausfüh­rungen des Abg. Vollmer wurde von den Abgeordneten Gengler (Ztr.), Dr. Hölscher (B.P.), Keil (Soz.) und Fischer (Dem.) entgegengetreten. Als die Kommunisten dem Abg. Keil zuriefen: Sie dürfen umsonst fahren, gab er ihnen unter großer Heiterkeit des Hauses prompt die Antwort: Sie werden noch fliegen, auch ohne Luftschiff. Der Abg. Keil betonte, das Luftschiff diene der Annäherung und Verständigung der Völker, nicht aber imperialistischen Zwecken. Der Abg. Joh. Fischer (Dem.) bezeichnete das Ausscheiden von Kommerzienrat Dr. Colsmann als sehr beklagenswert. Der kommunistische Antrag wurde abgelehnt. Zum Schluß gab es auch noch eine Woh­nungsdebatte. Präsident Aichele von der Wohnungskredit­anstalt teilte dabei mit, daß für das laufende Jahr 23 Mil­lionen in Aussicht genommen und daß die Bescheide dieses Jahres nicht zu spät gekommen sind. Auf 15. Juni wurden 1226 Gesuche mit 12 K> Millionen Mark als erste Rate beschie- Len. Für die Kinderreichen, für die besonders der Abg. Bausch (C. Vd.) eintrat, wird besonders gesorgt werden. Nachdem die Beratung des Finanzetats erledigt war, wurde das Staats­haushaltsgesetz in zweiter Lesung angenommen und schließlich wurden auch noch verschiedene Eingaben nach Len Ausschuß­anträgen erledigt. Die nächste Sitzung findet am Mittwoch, den 10. Juli statt. Auf der Tagesordnung stehen Kleine An­fragen und die dritte Lesung des Etats. Man hofft, in zwei Sitzungen fertig zu werden. Dann beginnen die parlamen­tarischen Sommerferien.

Schweres Unwetter in der Seegegend.

Konstanz, 4. Juli. Aus der Schweiz kommend, ging heute nachmittag- 3 Uhr über dem ganzen Bodensee-Gebiet ein schweres Unwetter mit Hagelschlag nieder, wie es feit Menschen­gedenken nicht mehr zu verzeichnen war. Kurz vor 3 Uhr verdunkelte sich der Himmel so stark, daß überall die Lichter -angezündet werden mußten. Die Schweizer versuchten, mit Hilfe von Böllern, den Niedergang des Unwetters zu ver­hindern oder wenigstens in seiner Wirkung abzuschwächen, was aber offenbar nur teilweise gelungen ist. Dann setzte ein furchtbares Hagelwetter ein. Die Körner erreichten vielfach Nußgröße und richteten in den Garten- und Obstkulturen schwere Schäden an. Am schwersten hat die Altstadt durch das Unwetter gelitten, wo zahlreiche Fensterscheiben und Glasdächer von Jndustriegebäuden durch die Hagelkörner durchschlagen wurden. Auf der linken Rheinseite bot die Landschaft ein geradezu winterliches Bild. Aehnliche Verheerungen werden aus dem ganzen Bodenseegebiet gemeldet. So hat der Hagel w den Obst- und Gartenkulturen der Insel Reichenau schweren schaden angerichtet. Auch die Radolfzeller Bucht wurde stark mitgenommen. Dort wurden Hagelkörner bis zu 1,5 Zenti­meter Durchmesser gefunden. Während Ueberlingen verhält- vismäßig wenig gelitten hat, haben Salem und Beckenhaus schwere Garten- und Flurschäden zu verzeichnen. Weiter wurde auch der Stockacher Amtsbezirk schwer in Mitleidenschaft ge- zogen, vor allem die Orte Winterspüren, Mahlspüren und Seelfingen, wo die Obst- und Gemüsekulturen schwer heim­gesucht wurden. Auch hier wurden Hagelkörner bis zu Nuß- vud sogar Taubenei-Größe beobachtet. Schwere Verheerungen an Bäumen, Getreidefeldern und Gartenkulturen meldet auch «r Bezirk Pfullendorf.

Bayern und Reich.

» ^.München, 5. Juli. Wie verlautet, hat der bayerische Mini- ^cheasident Dr. Held der Länderkonferenz eine zweite baye­rische Denkschrift über das ProblemBayern und Reich" über- rercht. In dieser Denkschrift wird zur Frage des Aufgaben-

E der aus den preußischen Provinzen neu zu schaffenden E^der Stellung genommen. In einer Vorbemerkung zur sLnkich-rift wird betont, daß aus der Tatsache seiner Aeuße- r»ng keineswegs ein grundsätzliches Einverständnis des Mini- H V^asidenten Dr. Held mit den Ratschlägen Von Koch-Weser, Mcht, Dr. Remmele und Horion herausgelesen werden dürfe. M ersten Teil der neuen Denkschrift sind der Frage der Be- ?MUng des Dualismus zwischen Preußen und dem Reich "gehende Ausführungen gewidmet. In Uebereinstimmun-g

mit einer Kundgebung des Preußischen Ministerpräsidenten Braun im preußischen Landtag wird in Abrede gestellt, daß sich der Dualismus für die Gesamtheit des Reiches so nach­haltig auswirke, wie dies zuweilen behauptet werde. Bestritten wird, daß Bayern im kurzsichtigen Partikularismus nur an seine eigenen Rechte denke. Im Gegensatz zu Petersen, Brecht und den anderen wird die Auffassung vertreten, daß der Pro­vinzbegriff eine Erweiterung auf die bisherigen Länder er­fahren werde. Im zweiten, dem wichtigsten Teil des Referats, werden die bisherigen Zuständigkeiten der preußischen Pro­vinzen und die Entwicklungsgeschichte der Autonomiebewegung dargestellt. Im dritten Teil sind die Forderungen nach De­zentralisation und Beseitigung des Nebeneinander behandelt. Zum Schluß heißt es in dem Referat Helds, mindestens mit dem gleichen Recht, mit dem eine Einverleibung der nord- und süddeutschen Länder in Preußen verlangt werde, könne auch der Weg des Anschlusses preußischer Gebiete an außerpreußische Länder beschritten werden, wofür Hessen ein Beispiel wäre.

Kein Verlust beim G.D.A.

München, 5. Juli. Vom Vorstand des Gewerkschaftsbundes der Angestellten wird dem Landesdienst des Süddeutschen Correspondenzbüros mitgeteilt, daß die Nachricht von Millio­nenunterschlagungen beim G.D.A. in dieser Form nicht den Tatsachen entspreche. Es sei richtig, daß Dr. Matthießen, der Geschäftsführer des Sieben-Städte-Nerlages unter Mitnahme von 150 000 Mark geflüchtet ist. Er hatte den ihm bewilligten Urlaub angetreten und angeblich vorher in München noch verschiedene Geschäfte erledigt. Haftbefehl ist vom Staats­anwalt erlassen und ebenso die Auslieferung beantragt.

Die Veruntreuungen im Deutschen Sängerbund.

Nürnberg, 5. Juli. Der hier unter außerordentlich starker Teilnahme der Sängerschaft aus allen Teilen des Deutschen Reiches äbgehaltene 22. außerordentliche Sängertag des Deut­schen Sängerbundes beschäftigte sich heute in der Hauptsache, nstt den umfangreichen Veruntreuungen des früheren Bundes­schatzmeisters Redlin. Zeitweise kam es zu stürmischen Debatten, die sich zu lebhaften Protesten gegen die Kassenführung steiger­ten, durch die es dem ungetreuen Bundesschatzmeister möglich wurde, Bundesgelder in Höhe von 900000 Mark an sich zu bringen. Ein außerordentlicher Sängertag in Leipzig soll im Frühjahr 1930 eine neue Zusammensetzung der beiden Aus­schüsse des Bundes vornehmen. In der Zwischenzeit soll eine Fünferkommission, bestehend aus 2 Juristen, 2 Wirtschaftlern und einem Bücherrevisor, eine strenge Untersuchung wegen des Verhaltens der bisher führenden Persönlichkeiten des Bundes durchführen. Die Versammlung beschloß, zur Sanie­rung der Finanzen des Bundes für das Jahr 1930 eine frei­willige Umlage von 30 Pfennigen je Sänger zu erheben.

Nürnberg, 5. Juli. Der Präsident des Deutschen Sänger­bundes, Rechtsanwalt List-Berlin, ist nach zwanzigjähriger er­folgreicher Tätigkeit von seinem Posten zurückgetreten. Als Nachfolger wurde Geheimrat Dr. Hammerschmidt-München gewählt.

Der Weißenseer Raubmord aufgeklärt.

Berlin, 5. Juli. Der Raubmord, dem vor 8 Tagen die Obsthändlerin Johanna Senger zu Weißenfee zum Opfer fiel, ist jetzt aufgeklärt. Der Täter, ein 22 Jahre alter Arbeiter Przybylski, wurde vergangene llkacht von der Kriminalpolizei in Malchow ermittelt und verhaftet. Er hat ein umfassendes Geständnis abgelegt. Ms Grund für die Bluttat gibt er an, daß er sich habe von der reichen Frau Geld holen wollen. Er habe von einem Haufen Pflastersteine, die auf der Straße auf­gestapelt waren, einen Stein mitgenommen und sei unter der Jalousie hindurch in den Laden geschlüpft. Die Kasse war aber Wider Erwarten leer. Durch die Gardine, die die Stube von dem Laden trennte, sah er das elektrische Licht schimmern und schlich sich in das Zimmer. Fräulein Senger, die auf der Bank eingeschlafen war, erwachte von den Schritten und wollte auf­springen. Er schlug nun mit dem Stein auf den Kopf der Frau ein, bis sie tot von der Bank fiel. Von den aus der Kommode geraubten 400 Mark kaufte sich der Mörder am anderen Morgen neue Kleidung, die er in Friedrichshain an­zog. Er fuhr dann zu einer Freundin nach Malchow, wo er sich mehrere Tage aufhielt, bis er verhaftet wurde. Der unter Mordverdacht verhaftete Bruder der Ermordeten ist nunmehr aus der Haft entlasten worden.

Festnahme eines Erzberger-Mörders?

Berlin, 5. Juli. In Berlin läuft gegenwärtig das Gerücht um, daß es auf jugoslawischem Gebiet gelungen sei, wieder einmal einen der Mörder des Reichsministers Erzberger zu verhaften. Es wird allerdings verschwiegen, welcher der beiden Täter es diesmal sein soll, ob Schulz oder Tillesten. Die Ver­haftung erfolgte durch jugoslawische Gendarmen auf einem Gebiet, das früher zu Ungarn gehörte, jetzt aber unter jugo­slawischer Herrschaft steht. Ein Beamter sollte den Verhafteten in der nächsten großen Stadt dem Gericht übergeben, unter­wegs gesellten sich aber Passanten hinzu, die im nächsten Ort mit dem Beamten und Häftling in eine Wirtschaft gingen und dort eine große Zecherei begannen. Daran hat sich der jugoslawische Gendarm zu heftig beteiligt. Als er wieder zu sich kam, war der ihm übergebene Mann verschwunden, lieber die Personen, die ihn verleiteten, befragt, teilte er mit, daß es sich um Deutsche gehandelt haben müsse. Sowohl von dem Mörder, als auch von seinen Freunden fehlt jede Spur. Man nimmt an, daß sie über die ungarische Grenze entkamen, die nicht allzuweit entfernt ist. An den zuständigen amtlichen Stellen in Berlin ist über den Sachverhalt der Gerüchte weder eine Bestätigung noch ein Dementi zu erlangen gewesen.

Ein seltsamerIrrtum".

Saarbrücken, 5. Juli. Die Regierungskommission des Saar­gebiets ließ heute zu der Nachricht derSaarbrücker Landes­zeitung", die die Anwesenheit eines mit Vermessungen beschäf­tigten französischen Pionierkommandos im Saargebiet fest­stellte, bekanntgeben, nach Prüfung der Angelegenheit habe sich ergeben, daß die Anwesenheit dieses Truppenkommandos auf einem Irrtum beruhe und daß das Kommando das Saar­gebiet alsbald verlassen habe.

Uebernahme derBremen" durch den Norddeutschen Lloyd.

Bremen, 5. Juli. Wie der Norddeutsche Lloyd mitteilt, fand heute abend an Bord des neuen SchnelldampfersBre­men" in der Nähe von Cap Lindennaes in Norwegen nach mehrtägiger, sehr zufriedenstellend verlaufener Probefahrt die formelle Uebernahme des Schiffes von der Werft namens des Norddeutschen Lloyd durch Generaldirektor Glässel statt. Die Probefahrt hat die volle Erfüllung der kontraktlichen Verein­barungen zwischen dem Norddeutschen Lloyd und der Deschi- mag-Weserwerft ergeben. Nach vollzogenem Flaggenwechfel übernahm Kapitän Ziegenbein das Kommando mit dem Gelöb­nis, den DampferBremen" stets pflichtgetreu führen zu wollen unter dem Wahlspruch: Alles nur für die gute Sache, zum Nutzen des Norddeutschen Lloyds und der Heimatstadt Bremen und zum Ruhme des deutschen Vaterlandes. Ein Loch auf den Reichspräsidenten von Hindenburg als Taufpaten des Schiffes und auf das deutsche Baterland beschloß die ein­drucksvolle Feier.

Keine Ausschaltung der Saarfrage!

Berlin, 6. Juli. Unter dieser Ueberschrift befaßt sich die Deutsche Allgemeine Zeitung" mit der Forderung desPetit Parisien", die Saarfrage aus dem Programm der politischen Reparationskonferenz auszuschalten, und sagt u. a.: Das Ver­sailler Diktat hat das heutige Saarregime in erster Linie ge-. schaffen, um Frankreich einen Ersatz für die nordfranzösischen Kohlengruben zu verschaffen. Hieraus ergibt sich, daß die Saarfrage durchaus in einem engen inneren Zusammenhang mit der Tributsrage steht. Das Saargebiet ist sozusagen jetzt eineReparationsprovinz", Wenn einer der wesentlichen Grundgedanken des Uoungplanes verwirklicht werden soll, daß Deutschland von allen politischen und sonstigen Kontrollen zu befreien ist, so muß auch diese Reparationsprovinz aufhören zu existieren. Darüber hinaus ist aber politisch zu sagen, daß von einerGesamtliguidation", wenn überhaupt, auf keinen Fall dann die Rede fein kann, wenn die Saarfrage jetzt von der Diskussion ausgeschlossen wird. Das genannte Blatt bezeichnet es als eine Verhöhnung des Saargebiets, wenn behauptet wird, daß das Interesse der Bevölkerung eine weitere Auf­rechterhaltung des gegenwärtigen Regimes erfordere. Auch in Frankreich weiß jedermann, daß die Saarbevölkerung ohne Ausnahme nichts sehnlicher wünscht, als die endgültige Wieder­vereinigung mit Deutschland. Das Blatt erklärt dann noch: Bei der von Deutschland gewünschten Regelung des Problems auf der bevorstehenden Regierungskonferenz, eine Regelung, die ja keineswegs gleich alle Einzelfragen endgültig zu lösen brauchte, wird auch der Völkerbundsrat keineswegs ausgefchal- tet zu werden brauchen. >

' Englischer Rcgierungsbcfehl:Sofort Truppenübungen

abbrechen!"

Wie derVorwärts" aus Frankfurt a. M. meldet, ist dem englischen Hauptguartier von der englischen Regierung in London der direkte Befehl übermittelt worden, die Truppen­übungen in der Eifel und in der Gegend von Simmern sofort einzustellen.

Unwetter überall.

München, 5. Juli. Das schwere Unwetter, verbunden mit Sturm, Hagel und Blitzschlägen, das am Donnerstag über Oberbayern, Niederbayern, die Oüerpfalz, die fränkischen Ge­genden und den schwäbischen Kreis niederging, läßt sich erst jetzt, nachdem die telephonischen Störungen behoben sind, in vollem Umfang erkennen. An den Straßen, den Feldern, den Gebäuden und Wäldern wurden in zahlreichen Orten große Schäden angerichtet, die in die Hunderttausende gehen. Ver­heerende Folgen hatte das Sturmwetter für den Chiemgau. Dort wurden mehrere Gebirgsdörfer schwer mitgenommen. Vielfach brachen auch Brände aus. Auch Bad Reichenhall und Umgebung wurden durch die Unwetter schwer heimgesucht. Ein verheerender Wirbelsturm raste über das Berchtesgadener Land und richtete auch dort allenthalben großen Schaden an. Am schwersten tobte der Sturm auf dem Königssee und zwar zu einer Zeit, wo fast sämtliche Boote der Königsseer Schiffahrt unterwegs waren. Das MotorschiffHochkaiser", auf dem sich etwa 100 Passagiere befanden, wurde vom Sturm erfaßt und abgetrieben. Das ganze Oberdeck des Schiffes wurde glatt abrasiert. Auf dem Schiff entstand eine Panik. Die Passagiere legten sich glatt auf das Deck nieder und schrien um Hilfe. Dank der Umsicht der Schiffsleitung konnte ein größeres Un­glück vermieden werden. In schwere Bedrängnis kamen vor allem die kleinen Ruderboote, doch gelang es den meisten, sich noch in Sicherheit zu bringen. Der Berliner Kaufmann Fritz Labuhn, der sich mit seiner Frau in einem Kahn befand, ver­sank in den Wellen. Seine Leiche konnte bis jetzt noch nicht geborgen worden. Auch anderwärts fanden Personen durch Blitzschläge und durch Ertrinken den Tod. Bei Straubing wurde ein Mann mit Pferd und Wagen in die Donau ge­schleudert und ist ertrunken. Im Eisenbahnverkehr gab es große Störungen. Verschiedentlich mußte der Zugverkehr zeit­weise ganz eingestellt werden.

Wien, 5. Juli. Der orkanartige Weststurm, der gestern Abend über Wien hinwegbrauste, hat auch in der weiteren Umgebung und in der Provinz schweren Schaden angerichtet. Der Berliner Schnellzug über Prag, der gestern um ^11 Uhr abends in Wien fällig war, traf erst gegen 3 Uhr früh ein, weil die Strecke durch entwurzelte Bäume und zerbrochene Tele­graphenstangen verlegt war. Das Zentrum des' Unwetters dürfte in Salzburg gelegen haben, wie denn auch das Salz­kammergut besonders schwer betroffen zu sein scheint. Am Eingang in Len Mirahellgarten wurde der frühere Chefarzt des Salzburger Kinderspitals, Dr. Biala, unter einem stürzen­den Baum begraben und erlag kurz darauf den erlittenen Ver­letzungen. Zwei junge Holzhauer wurden in Ischl von einem umstürzenden Mast der Starkstromleitung getroffen und sofort getötet. Auf dem Bahnhof von Ischl wurde ein Beamter durch herabfallende Leitungsdrähte schwer verletzt. Die Verwüstun­gen sind bei Seekirchen besonders arg. Das Postamt Hendorf ist vollständig zerstört, ebenso wurden auch zahlreiche Bauern­häuser vernichtet. In Nonnta wurde eine Wäscherin getötet.

Neusalz (Oder), 5. Juli. Ein furchtbares Unwetter ver­nichtete gestern abend gegen X6 Uhr in der Gegend von Neu­salz die gesamte Ernte. Die Katastrophe begann mit einem ungeheuren Wirbelsturm, der Bäume knickte und entwurzelte und schweren Schaden an den elektrischen Lichtleitungen an­richtete. Es folgte ein Hagelschlag, bei dem 10 Minuten lang Hagelstücke in Größe von einer Walnuß bis zu einem Hühnerei die Gegend verwüsteten. Die Felder und Gärten sind voll­kommen zerschlagen. Die Ernte der Landwirte in dem Dorf Küster ist vernichtet. Hier steht auf einem breiten Streifen kein einziger Halm mehr. In der Stadt Neusalz richtete der Orkan ebenfalls außerordentlichen Schaden an. Kein Haus der Stadt hlieb unversehrt. Fensterscheiben und Dachziegel gingen zu Zehntausenden in Trümmer. Bei den Gruschwitz- Textilwerken sind über 3000 Fensterscheiben zerschlagen worden. Das Unwetter wandte sich dann über die Oder und richtete in dem Dorf Aufhalt ähnlichen Schaden an. Hier zertrümmerte der Blitz den Glockenturm. In der Aufhalter Heide entwurzelte der Orkan eine Anzahl Bäume. Die Landwirte der Gegend haben sich an die Behörden gewandt, um Hilfe zu erhalten. Sie sind gegen Hagelschaden nicht versichert.

Unser Recht auf Räumung.

Berlin, 5. Juli. Im Verlauf der Aussprache im Unter­haus führte Chamberlain nach einem Bericht derV. Z." aus, daß bas englische Volk und Unterhaus einig seien in der For­derung, daß das Rheinland sobald wie möglich und von allen Mächten zugleich geräumt werden, wüste. 3Ken» England Mein räumen sollte und das englisch besetzte Gebiet von den fran­zösischen und belgischen Truppen besetzt werden sollte, so würde das einen Mißerfolg der Regierungspolitik barstclle«. Es sei zweifelhaft, ob die deutsche Regierung überhaupt eine englische Teilräumung begrüßen würde. Außenminister Henderson äußerte sich in der Rheinlaudfrage wie folgt:Ich teile die Auffassung von Sir Austen Chamberlain, wonach nur eine