man sich darauf gefaßt machen, daß es unter günstigeren Umständen sein ganzes Gewicht gegen die englische Kolonialpolitik einsetzen werde. Man muffe damit rechnen, daß Deutschland eines Tages mit der Forderung der Wiedergabe seiner alten Kolonien auf den Plan treten werde.
Bombenangriff auf eigene Truppen.
Mexiko, 26. Juni. Ein Flieger der Bundestruppen entdeckte bei einem Erkundigungsflug in der Nähe von Sarrance eine Truppenabteilung, die sich verschanzt hatte. In der Annahme, daß es Aufständische seien, warf der Flieger Bomben ab. In Wirklichkeit handelte es sich um Bundestruppen, von denen durch die Fliegerbomben ein Offizier und 15 Mann getötet und 15 Mann verwundet wurden.
Aus Stadt und Bezirk
— Der Herr Staatspräsident hat u. a. eine Lehrstelle an der evangelischen Volksschule in Illingen, OA. Maulbronn, dem Hauptlehrer Fritz in Ottenhausen übertragen.
— Der Herr Staatspräsident hat auf die Oberförsterstelle Wildbad den Oberförster Sigle bei der Forstdirektion seinem Ansuchen entsprechend versetzt.
Neuenbürg, 27. Juni. Die Heeresrentenbezüge für Monat Juli werden am 28. Juni ausbezahlt.
Neuenbürg, 26. Juni. Bei dem Gauturnen in Haiterbach hat der Turnverein Neuenbürg recht gut abgeschnitten. Sämtliche Teilnehmer, mit Ausnahme von einem, der Pech hatte, waren Kranzsieger. Es erhielten folgende Preise: Zwölfkampf Turner Unterstufe 169"Punkte 6. Preis Max Kainer; Sechskampf Turner Oberstufe 100 P. 3. Pr. Wilh. Fink deiner, letzterer hat noch die Gaumeisterschast im Stabhochspringen (2.90 m); Fünfkampf 67 P. 5. Pr. Alfred Wieland; Jugend Zehnkampf 161 P. 2. Pr. Wilhelm Gorgus; Jugend Vierkampf 53 P. 3. Pr. Friedrich Wagner, 52 P. 1. Pr. Karl Frautz, 47 P. 5. Pr. Adolf Müller, 47 P. 6. Pr. Fritz Schmid; Turnerinnen Vierkampf 55 P. 4. Pr. Mina Grem- mer, 54 P. 5. Pr. Frida Schick. 52 P. 6. Pr. Elsa Müller, 51 P. 7. Pr. Emma Geuß, 41 P. 8. Pr. Gertrud Müller, 44 P. 10. Pr. Gertrud Gärtner. Mögen Turner und Turnerinnen zur Ehre ihres Vereins auch weiterhin so intensiv arbeiten! K.
Neuenbürg, 26. Juni. (Ausflug des Schwarzwaldvereins.) 8s war eine wanderfrohe Schar, die am letzten Sonntag mit dem Frühzug nach Wildbad fuhr und sich die Stimmung nicht nehmen ließ, obschon der Himmel kein besonders freundliches Gesicht zeigte. Das in Wildbad bereitstehende Auto brachte sie in kurzer Zeit nach Gompelscheuer, von wo aus der Marsch nach Schönmünzach angetreten wurde. Auf der Höhe wogten die Nebel und verwehrten den Ausblick ins Murgtal mit seinen saftiggrünen Wiesen, seinen dunklen Bergwäldern und seinen reizvollen Ortschaften. Wie dies nicht anders sein konnte, lichtete sich aber der Himmel, als man zum „Verlobungsfelsen" kam, der einen Prächtigen Blick auf das vielbesuchte Schönmünzach und in die hier zusammenlaufenden Täler der Murg und der Schönmünz gestattet. In Kirschbaumwasen wurde das Stauwerk an der Murg besichtigt. Eine Gletschermühle, hart an der Straße gelegen, aber erst in den letzten Jahren aufgedeckt, zeigte, daß selbst der harte Granit der beharrlichen Arbeit des Vstrssers nicht zu widerstehen vermag. In Kirschbaumwaffen nahm das freundliche Gasthaus die Wanderschar auf, und man tat sich gütlich an dem, was Küche, Keller und Rucksack boten. Mit der Bahn gings dann weiter durch das romantische Gebirgstal mit seinen ragenden Felsen und den mächtigen Granitblöcken, die überall im tief eingeschnittenen Flußbett lagern. In Forbach angelangt marschierte man zuerst durch das schön gelegene Dorf zum Kraftwerk. Ein kundiger Führer erwartete die Wißbegierigen und gab Aufschluß über die fast gigantischen technischen Einrichtungen des Werks. Man staunte, wie es Menschengeist vermag, solch gewaltige Natur- kräfte in seinen Dienst zu stellen und sie durch Länder hindurch nutzbar zu machen. Bei der Mittagsrast im „Sternen" trug zu der frohen Stimmung nicht wenig die anwesende „Hofkapelle" mit ihren urwüchsigen Erscheinungen bei. Allmählich mußte man sich zum Aufstieg auf die Latschingfelsen anschicken. Wohl kostete es da und dort manchen Schweißtropfen, zumal allerlei turnerische Hebungen zu machen waren; aber der Blick, den die Latschingfelsen auf das tief unten liegende Forbach und all die anmutigen Orte des Murgtales bis hinaus in die Rheinebene und auf all die Höhen ringsum gewähren, ist so schön und eindrucksvoll, daß einem Brust und Herz frei und weit wird und man sich am liebsten nicht mehr von dem herrlichen Bilde trennen möchte. Mit den Klängen eines Liedes nahm man Abschied und stieg vollends zum Hohloh empor,
wo man noch einen Blick ins Rheintal genießen durste und dem hell schimmernden Strom einen Gruß zusandte. Im tannenumrauschten Kaltenbronn gabs nochmals eine kurze Rast. Der humorvolle Förster zeigte uns das fürstliche Jagdhaus mit seinen Sehenswürdigkeiten und Erinnerungen. Noch eine Marschstunde, in der bis zuletzt wacker ausgeschritten wurde, und man saß, unangefochten vom Regen, wieder im Auto und fuhr der Heimat zu. Der jüngsten Schwarzwaldvereinswandrerin, die mit ihren 7 Jahren bis zum Schluß flott durchhielt, unfern besonderen Glückwunsch!
Neuenbürg, 26. Juni. (Siebenschläfer.) Es ist ein weit verbreiteter Volksglaube, daß sieben Wochen hintereinander jeden Tag Regen fällt, wenn es zum Siebenschläfertag regnet. Der Siebenschläfer fällt auf den 27. Juni. Seinen lltamen trägt er nach einer Legende. Als der römische Kaiser Decius die Christen verfolgen ließ, verbargen sich 7 Jünglinge in einer Höhle, die in Kleinasien bei der Stadt Ephesus lag. Aber sie wurden von den Verfolgern entdeckt und diese waren grausam genug, die Höhle heimlich zuzumauern, ehe die Schläfer aufwachten. Dies geschah im Jahre 251. Im Jahre 446, also fast 200 Jahre später, als der Kaiser Theodosius regierte und das Christentum längst zur Staatsreligion geworden war, kam jemand auf den Gedanken, die Mauer, die die Höhle schloß, zu öffnen. Da zeigte es sich, daß die Jünglinge während der ganzen Zeit ihrer Gefangenschaft geschlafen hatten und nun aufrvachten. Alles eilte herbei, das Wunder zu schauen, auch der Bischof Martin und der Kaiser selbst. Die Häupter der Jünglinge waren vom Glorienschein der Heiligkeit umstrahlt. Sie lebten nicht mehr lange, sondern wurden zum Himmel ausgenommen. Diese Sage ist weit durch den Orient verbreitet, findet sich aber auch in der alten abendländischen Literatur. Die „acta sanctorum" erzählen sie unter dem 27. Juni, weshalb dieser Tag den Namen „Siebenschläfertag" erhielt.
(Wetterbericht.) Eine Depression über der Ostsee beeinflußt die Wetterlage und läßt für Freitag und Samstag unbeständiges und zu zeitweiligen Niederschlägen geneigtes Wetter erwarten.
Birkenfeld, 26. Juni. (Gemeinderatssitzung am 25. Juni.) Die heutige Gemeinderatssitzung fand unter dem Vorsitz des stellvertretenden Ortsvorstehers statt. Dem vom Ortsvorsteher, Schultheiß Fazler, eingereichten Gesuch um Beurlaubung für den Rest seiner am 22. September d. I. endigenden Amtszeit wird stattgegeben und als Amtsverweser für die erledigte Ortsvorsteherstelle der seitherige stellvertretende Ortsvorsteher, Ratschreiber Bürkle, einstimmig gewählt — Die Abgeordneten zur Amtsversammlung für die Kalenderjahre 1929, 1930 und 1931 wurden in geheimer Abstimmung gewählt und zwar als Abgeordnete: Gemeinderat Bester und Gemeinderat Seufer, als Stellvertreter: Gemeinderat Kübler und Gemeinderat Ahmar. — Den Schluß der Sitzung bildeten einige Arbeitsvergebungen und kleinere Verwaltungssachen.
Flacht, OA. Leonberg, 26. Juni. (Tödlicher Unfall.) Der 32 Jahre alte verheiratete Postagent Otto Morlock kam zwischen hier und Weissach mit einem Leichtmotorrad auf bis jetzt ungeklärte Weise zu Fall. Er wurde ein großes Stück geschleift. Mit schweren Kopfverletzungen wurde der Verunglückte heimgebracht, wo er seinen Wunden erlegen ist.
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Backnang, 26. Juni. (Tödlicher Motorradunfall.) Sonn- tag abend ist auf der Höllentalstraße Freiburg—Titisee in ch Ortschaft Falkensteig der in den 30er Jahren stehende Motor radfahrer Dipl.-Jng. Julius Stolpp aus Backnang mit de« talabwärts fahrenden Kraftwagen zusammengestoßen und s, schwer verletzt worden, daß seine schleunige Einlieferung in di, chirurgische Klinik in Freihurg notwendig wurde. Auch hj, auf dem Soziussitz befindliche Dame wurde in die Klinik ein geliefert. Der Unglückliche starb wenige Stunden danach«, den erlittenen Verletzungen.
Schwenningen a. N., 26. Juni. (Eine Bluttat.) Am Montag nachmittag um 4 Uhr ereignete sich auf dem hiesig«, Marktplatz ein aufregender Vorfall. Der 25jährige, seit zu,« Jahren mit der Frida Brunner verheiratete Josef Brunnei wohnhaft in Ludwigshafen, lebte von seiner Frau schon >j Monate getrennt. Die Trennung erfolgte von Seiten d« Frau, weil ihr Mann nicht arbeiten wollte. Das EhejM besitzt ein einjähriges Kind. Zunächst hielt sich die Frau n Bräunlingen auf, wurde von ihrem Manne verfolgt und Lah, gestochen, worauf der Mann ins Gefängnis kam. Sie gm nach Dürrheim, wo sie längere Zeit in Stellung war. Wege, fortgesetzter Verfolgung seitens des Mannes wechselte di Frau wiederum ihre Stelle und kam nach Schwenningen. Zs Mann erfuhr ihren jetzigen Aufenthalt, kam auch hierher uck wartete auf eine Gelegenheit, seine Frau zu stellen. Alz ^ Frau über den Marktplatz ging, lief ihr der Mann nist Sie schrie und sprang fort, kam aber dabei zu Fall. Der Ist mensch zog das Messer und versetzte seiner Frau 4 Stich, 3 Stiche in den rechten Unterarm und einen Stich in de, Hals. Die Verletzungen sind nicht lebensgefährlich, hätte, aber leicht die Schlagader treffen können. Die Frau wuch ins Krankenhaus gebracht. Brunner wurde verhaftet. Er behauptet, nicht die Absicht gehabt zu haben, seine Frau z, morden; er wollte sie nur entstellen, damit sie keinem andere, mehr gefallen würde.
Ulm, 26. Juni. (Meineid.) Der 33 Jahre alte Landwirt Joh. Späth von Gruibingcn, OA. Göppingen, hatte sich vor dem Schwurgericht wegen Meineids zu verantworten. Z, einem Alimentenprozeß hatte er falsch geschworen, indem er angab, mit der Kindsmutter Straub von dort keinen Berühr in der gesetzlichen Empfängniszeit gehabt zu haben. Die Kindsmutter dagegen hat unter Eid ausgesagt, daß der Angeklagte in der gesetzlichen Zeit wiederholt mit ihr verkehrt habe. Der Angeklagte leugnet auch in der Verhandlung noch. Das G» richt sprach ihn jedoch des Meineids schuldig, und verurteilt, ihn zu 1 Jahr Zuchthaus und 2 Jahre Ehrverlust. Auch Wink ihm die Fähigkeit zur Eidesleistung abgesprochen.
Baden.
Pforzheim, 24. Juni. Die 64jährige Witwe eines Eise» gießers wollte das Grab ihres Mannes besuchen und fuhr mit der Elektrischen nach dem Friedhof auf der Schanz. Bei der Endstation der Straßenbahn am Friedhof angelangt, fühlte st sich völlig entkräftet und wurde bewußtlos. Mittelst des Saw tätsautos in das städtische Krankenhaus verbracht, erlag st eine Stunde später einem Herzschlag.
Durmersheim, 25. Juni. Am Montag nachmittag braid in den Oekonomiegebäuden des Gasthauses zum „Schiff" ein Brand aus, der sich mit rasender Schnelligkeit über die ganzen Oekonomiegebäude verbreitete. Das Feuer griff auch auf dis angrenzende Anwesen des Bäckermeisters Franz Haiz über welches ebenfalls ein Opfer der Flammen wurde. Das Feuer wurde von einem Grenzaufseher entdeckt. Der Brand fand in dem vor kurzem eingefahrenen Frühheu reiche Nahrung. Die Feuerwehr konnte nur die Wohngebäude retten. Besonders gefährdet waren auch die Gebäulichkeiten des Landwirts Haiz, die auch bedeutenden Wasserschaden aufweisen. Der Gesarnt- schaden ist nicht unerheblich. Die Brandursache ist in de» leichtsinnigen Wegwerfen eines Zigarrenrestes, der noch nicht völlig erloschen war, zu suchen.
Schlimmes Ende. Am Samstag abend versetzte der Zi» mermann Wechs in Oberstdorf dem Sägcwerksvorarbeiter Hiesinger einen tödlichen Stich ins Herz. Beide Männer sind Familienväter. Die Tat ist die Folge von Familienstreitigkeiterl. Mehrmalige Sühneversuche vor dem Amtsgericht hatten z» keinem Erfolg geführt.
Neuschnee. In der Nacht auf Montag ist infolge des Witterungsumschlages auf den höheren Bergen im Mg» Neuschnee gefallen.
Das Rätsel um den Tod der Frau Laiminger. Die Angabe des festgenommenen Brauereiangestellten, nach der die als zerstückelte Leiche aufgefundene Frau Laiminger an den Folge»
Nächte der Angst.
Ein Sylt-Roman von Annq Wothe.
Copyright by Greiner L Co., Berlin NW 6.
(Nachdruck verboten.)
Schön-Estrid trug einen Kranz im Haar und ein weißes Kleid. —
Das jah gut aus zu ihrem blonden Gelock und den tiefgründigen Augen, von denen man nicht wußte, ob sie blau, grau oder schwarz waren.
Sie hatte eine zarte, durchsichtige Haut, leicht getönt, wie matter, gelblicher Marmor, und seingeschwungene, blaßrote Lippen.
Schön-Estrid trug den Kranz stolz und selbstbewußt, denn sie war Peter Bonkens Braut, «nd Peter Banken war einer der Reichsten auf der Insel.
Heute war sie in der Keitumer Kirche Peter Banken angetraut.
Nun brauchte sie nicht mehr Tag und Nacht an der Spindel zu sitzen, wo so oft müßig der Faden auf der Kunkel ruhte, obwohl die Mutter, Wibke Wedderken, schalt und sie zur Arbeit mahnte.
Das war vorbei!
Ein seltsames Lächeln irrte um Estrids Lippen, als sie jetzt bedächtig den Kranz aus dem Blondhaar nahm und ihn einen Augenblick wie wägend m der Hand hielt.
Estrid stand in dem Giebelstübchen hoch unter dem Strohdach des mütterlichen Heims. Die Schar der Hoch- zensgäste hatte das Haus verlassen. Drunten im Wohn- gemach harrte der junge Gatte, um sie mit heimzunehmen aus den Gotteskoog, so hieß Peter Bonkens stattliches Anwesen, von dem man auf das weite Nöeer und auch auf das schimmernde Watt sah.
Estrid lächelte noch immer. War es das holde Lächeln des Glückes? Nein, säst wie Grausamkeit zuckte es um die blaßroten Lippen, als sie nun, als wolle sie etwas Lästiges von sich scheuchen, stolz den schönen Kopf in den Nacken warf.
Vergangenes sollte tot fein. Nur die Zukunft durste sie kümmern. —
Der Sturmwind heulte wild um das Haus und in dumpfem Brausen schwoll das Meer höher »nd höher empor. Schon sprühte weißer Gischt über die Dünen und netzte wie Schneeflocken Fenster und Türen.
Das gab gewiß eine schaurige Hochzettsfahrt über die Heide bei Wind und Wetter.
Da öffnete sich leise die Kammertür und ein junges Mädchen huschte herein. Auch sie hatte einen Kranz im Haar, auch sie trug ein weißes Kleid.
Beide Hände preßte sie gegen die Brust und die großen, blauen Kinderaugen richteten sich angstvoll auf die ältere Schwester, die das lichte Kleid mit einem dunklen vertauschte.
„Nun ist es doch geschehen," Hub die kaum Achtzehn- jährige zu Estrid an, „was nie geschehen durste, und du bist so ruhig, als scheue sich dein Fuß gar nicht, über einen Abgrund hinweg dem Glücke zuzustreben."
„Närrchen du," lächelte die junge Frau, „du wirst noch viel lernen müssen, Sölve. So wie du es dir denkst, ist das Leben nicht."
Das junge Mädchen warf den blonden Kopf — er war etwas dunkler als der Estrids und hatte einen leichten, rötlichen Schimmer — stolz zurück, genau wie vorhin die ältere Schwester.
„Nein, ich weiß nichts vom Leben, Estrid. Ich war nicht, wie du, aus dem Festland, um zu lernen. Das aber weiß ich, daß man treu sein muß, treu im Leben und im Sterben."
Dunkle Glut huschte über das zarte Gesicht der jungen Frau und ihre Augen flackerten zornig aus.
„Warum suchst du dir zu diesen Eröffnungen gerade meinen Hochzeitstag aus? Ist das schwesterlich?"
„Ich kann nicht anders, Estrid. Ich muß es dir sagen, ehe du dieses Haus verläßt. Jngewart ist mir diese Nacht erschienen."
Einen Augenblick stockte der Atem der jungen Frau, dann sagte sie wie im leisen Spott:
„Also du träumst schon von ihm, der nicht wiederkehrte. der treulos wurde —"
„Das ist nicht wahr," beharrte die jüngere Schwester.
„Sicherlich hat ihn ein widriges Geschick zurückgeyalten. Du hättest aus ihn warten müssen, bis er zurückkam."
„Und darüber alt und grau und häßlich werden? New, Sölve, das konnte ich nicht. Jngewart versprach mir bei unserer Verlobung, nach Jahresfrist heimzukehren. Wie eine Närrin wartete ich an dem Tage auf ihn — ich hatte damals auch einen Kranz tm Haar, nur daß er, wie der deine heute, von weißen Rosen war — aber Jngewart Ferks kam nicht, und nie hat man von ihm seit drei Jahren ein einziges Wort gehört. Er ist lange tot, das weiß ich gewiß."
„Nein, Estrid, ich fühle, daß er lebt, wenigstens bis jetzt lebte. Vielleicht aber ist er in der Nacht zu deinem Hochzeitstage gestorben."
Estrid wurde noch einen Schein bleicher.
„Woraus folgerst du daS, Sölve?"
„Aus meinem Traum, Estrid. Der Gonger*) war diese > Nacht bei mir."
Die junge Frau tastete nach einer Stütze.
Wie seltsam. Auch bei ihr war er gewesen.
„Er stand an meinem Bett," berichtete Sölve erregt. „Todesbleich, in einem fahlen Schimmer, und seine eiseskalte Hand legte sich über meine Stirn. Ich wollte schreien, aber ich konnte nicht."
„Bist auch du treulos, wie deine schöne Schwester?" fragte seine Stimme dumpf und hohl, und der Blick seiner ganz erloschenen Augen bohrte sich in die meinen.
Da schrie ich auf, und die Erscheinung zerrann. Am Morgen entdeckte ich die Spur von seinen feuchten Tritten in der Stube."
Die junge Frau sah nicht auf.
„Seegespenster hat es immer auf der Insel gegeben," sagte sie leichthin. „Du bist eben ein furchtsames Kind, Lütje." —
„Entweder ist Jngewart in dieser Nacht gestorben, Estrid, oder er wollte dich holen, um deinen Treubruch zn rächen." '
*) Gonger ist eine Gespenstererscheinung, die den Tod des Seefahrers anzeigt.
(Fortsetzung folgt.) .
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