reiche Parlamentarier Dr. Kahl noch persönlich ihre Glück­wünsche zum Ausdruck. Die Reichstagsausschüsse für die Strafrechtsreform und für die Rechtspflege, deren Vorsitzender der Abgeordnete Kahl ist, haben dem Jubilar neben einem Blumenkorb folgende Adressen überreichen fassen:Unserem hochverehrten langjährigen Vorsitzenden Dr. Wilhelm Kahl bringen wir im Namen des Ausschusses des Reichstages für Rechtspflege und für den Entwurf eines allgemeinen deutschen Strafgesetzbuches die wäriüsten Glückwünsche zur Vollendung des 80. Lebensjahres. In aufopfernder Tätigkeit haben Sie, hochverehrter Herr Geheimrat, viele Jahre hindurch dem Wohl des Vaterlandes, der Wissenschaft und den Arbeiten des Reichstages gewidmet. Wir sprechen den Wunsch und die Hoff­nung aus, daß Sie in gleicher Frische wie bisher uns noch viele Jahre erhalten bleiben, (gez.) Dr. Bell, Landsberg." Minister­präsident Braun hat ein in herzlichen Worten gehaltenes Glück­wunschtelegramm an Geheimrat Kahl gerichtet.

Reichstag und Reichswehr.

Berlin, 17. Juni. Der Sozialdemokrat Dr. Leber hatte offenbar den Auftrag, die überspitzte Kritik seines Fraktions­kollegen Schöpflin, die in Koalitionskreisen einiges Befremden hervorgerufen hat, nachträglich zu mildern. Herr Grüner habe sich, so wurde dem Minister ein wenig von oben herab eröffnet, in den Augen der Sozialdemokraten einigermaßen dadurch rehabilitiert, daß er die Reichswehr ausdrücklich alsInstru­ment der Republik" gekennzeichnet habe. Dann aber ließ sich Leber zu einer ganz groben Beleidigung des Generals von Lettow-Vorbeck Hinreißen. Er entblödete sich nicht, den ver­dienten Afrikakämpfer auf eine Stufe mit den Negern zu stellen. Es gab einen großen Lärm und nicht nur bei den Deutschnationalen Empörung. Der Admiral Brüninghaus von der Deutschen Volkspartei bemerkte jedoch höchst verstimmt, daß solche peinliche Vorkommnisse nicht gerade geeignet find, die Koalitionsfreudigkeit zu stärken. Der deutschnationale Schmidt-Hannover bestritt den Sozialdemokraten überhaupt die Fähigkeit zum Mitregieren. Für die Notwendigkeit der Erhaltung unserer kleinen Armee zeugte ebenso wie Brüning- Hans der Deutschnationale Treviranus. Die Panzerkreuzer­frage, die, einst künstlich aufgebauscht, die Gemüter so heftig erregte, wurde nur ganz nebenbei berührt. Nachdem noch der Demokrat Tantzen eine genauere Durchprüfung des gesamten Wehretats als wünschenswert bezeichnet hatte, konnte man die Aussprache schließen. Morgen will man zur Beratung des Haushalts der allgemeinen Finanzverwaltung übergehen.

Munitionsexplofion in einem Berliner Vorort.

Berlin, 17. Juni. In dem Vorort Hohenneuendorf an der Oranienburger Strecke ereignete sich heute vormittag im Dacv- geschoß eines Hauses der Viktoriastraße eine starke Explosion. Dachziegel und Sparren wurden nach allen Seiten geschleudert und aus dem Dach schoß eine Feuergarbe, die das Obergeschoß in Brand setzte. Während die Bewohner des Hauses hilfe- rusend ins Freie stürzten, ertönten aus den Flammen fort­während kleinere Detonationen. Die freiwillige Feuerwehr von Hohenneuendorf konnte ein weiteres Umsichgreifen des Feuers verhindern. Die Dachkonstruktion und eine im Ober­geschoß befindliche Küche brannten völlig aus. Bei den Auf­räumungsarbeiten fand die Polizei unter den Trümmern des Daches in einem Winkel des Bodenraumes ein altes franzö­

sisches Maschinengewehr, 11 moderne Gewehre und Karabiner und zahlreiche Hülsen von Jnfanteriepatronen. Daraufhin wurde die Äandeskriminalpolizei benachrichtigt, die den Besitzer des Hauses, einen früheren Flieger namens Elfers und den im Obergeschoß wohnenden Maurer Rocks ins Verhör nahm. Beide gehören einer rechtsgerichteten Organisation an. Elfers soll zugegeben haben, daß er die Jnfanteriemunition auf dem Boden seines Hauses aufgestapelt hatte. Dagegen bestreiten er sowohl wie Rocks, von dem Vorhandensein der Handfeuer­waffen etwas gewußt zu haben. Das französische Maschinen­gewehr war übrigens beschädigt und nicht in einem gebrauchs­fähigen Zustand. Me Ursache des Brandes wird in der Selbst­entzündung von Kohlenvorräten erblickt, die in den Boden- verschlägen lagerten. Wie dieVossische Zeitung" berichtet, sind Elfers und Rocks vorläufig festgenommen worden.

Urteil im Nogensprozetz.

Neustrelitz, 17. Juni. Im Nogensprozeß wurden folgende Urteile gefällt: Der Angeklagte August Nogens wird wegen Mordes zum Tode und wegen schweren Meineides ^u einem Jahr 6 Monaten Zuchthaus verurteilt; der Angeklagte Fritz Nogens erhält wegen Beihilfe zum Morde und wegen Mein­eids unter Berücksichtigung des Jugendgerichtsgesetzes 4 Jahre und 3 Monate Gefängnis. Er hat 2 Jahre Gefängnis zu verbüßen und erhält dann eine fünfjährige Bewährungsfrist. Die Angeklagte Frau Kähler wird wegen Beihilfe zum Morde und wegen schweren Meineids zu 9 Jahren Zuchthaus ver­urteilt (starke Bewegung im Zuhörerraum), der Angeklagte Blöcker wird wegen Meineids zu einer Zuchthausstrafe von einem Jahr 6 Monaten verurteilt. Bei den Angeklagten Llugust Nogens, Fritz Nogens und Frau Kähler werden 8 Monate der Untersuchungshaft auf die Strafe angerechnet. Der Vorsitzende verlas dann die Begründung des Urteils.

Französische Angriffe gegen Macdonald.

Paris, 17. Juni. Der Artikel Macdonalds in derSunday Times" über die nationalen Minderheiten hat die hiesige führende Presse außer Rand und Band gebracht. Sie bricht in ein wahres Zetergeschrei aus und gebärdet sich so, als gefährde der neue englische Premierminister absichtlich den europäischen Frieden, der nach dem sattsam bekannten Schlag­wort der französischen Nationalistenblätter nur dann gesichert ist, wenn die Friedensverträge nicht angetastet werden, womit natürlich gemeint ist, daß die Zerstückelung der ehemaligen Mittelmächte, wie sie in Versailles vorgenommen wurde, für alle Zeiten bestehen bleiben muß. Besonders zu beachten ist, daß selbst die nach links neigende Presse äußerst verstimmt über den Artikel Macdonalds ist. Vom deutschen Standpunkt aus ist die Tatsache besonders bemerkenswerk, daß einige Rechts­blätter sich dagegen auflehnen, daß Macdonald die Saarländer und die Elsässer in einen Topf geworfen habe. Me Elfteren seien von Deutschland nur zeitweilig abgetrennt, die Letzteren aber für immer in Frankreich ausgegangen. Dieses Geständnis Verdienst festgenagelt zu werden. Ob es den französischen Rechtskreisen damit ernst ist, das Saarland als nur zeitweilig abgetrennt zu betrachten, erscheint allerdings angesichts der mit Hochdruck betriebenen Annexionspolitik der französischen Saar­vereinigung etwas unwahrscheinlich. Der PoincarS nahe­stehendeJntransigeant" beklagt sich besonders darüber, daß Macdonald mit seinem Artikel die Beziehungen zwischen Eng­land und Frankreich verschlechtert habe und noch in einem

Augenblick, wo wichtige internationale Verhandlungen über- die Reparations- und Räumungsfrage bevorstünden. In diesen, Augenblick sei ein geschlossenes Vorgehen der Entente cordiale notwendiger als je.

Das Erdbebenunglück auf Neuseeland.

London, 17. Juni. Blättermeldungen zufolge war da-, Erdbeben, das heute Neuseeland heimsuchte, das schwerste seit 28 Jahren. Der Stoß erschütterte zahlreiche Städte und Dörfer im nördlichen Teil von South Island und wurde noch im südlichen Teil von North Island verspürt. Eine Krast- station in Takaka wurde zerstört. Der Turm des Postamts in West Port stürzte ein und überall in der Stadt wurde großer Schaden angerichtet. In Nelson wurden zahlreiche Schulen beschädigt. Hunderte von Schornsteinen stürzten ein. In Wellington eilten Frauen und Kinder schreiend auf die Straße, Funksprüche von Schiffen in West Port Harbour besagen, daß die Stadt' sehr schwer beschädigt worden ist. Infolge des Einsturzes des Postamtsturmes ist die Telefonverbinvung mit der Stadt unterbrochen. Es wird gemeldet, daß 2 Stutwnten einer höheren Schule durch falleiche Bausteine verletzt wurden, Andere erlitten kleinere Unfälle. Die Wasser- und elektrische, Leitungen in vielen Betrieben sind vollkommen außer Betrieb gesetzt, was die Lahmlegung des Geschästslebens zur Folgc hatte. Die Bevölkerung befindet sich in einem Zustand der Panik. Weiteren Meldungen zufolge sollen im ganzen 8 Per­sonen getötet und zahlreiche verletzt worden sein.

Schweres Flugzeugunglück.

London, 17. Juni. Ein am Montag vormittag fahrplan­mäßig um 10.30 Uhr mit 11 Reisenden, dem Piloten und dem Mechaniker an Bord von Croydon abgeflogenes Verkehrsflug­zeug der Strecke London-ParisZürich sah sich 3 Meilen von der englischen Küste entfernt zur Notlandung gezwungen. Während alle Meldungen noch bis zum späten Nachmittag von einem glatten Verlauf der Landung und Rettung sämtlicher Insassen sprachen und auch eine entsprechende amtliche Mit­teilung dieses Inhalts herausgegeben wurde, wird nun amtlick-, der Verlust von 7 Menschenleben bekannt gegeben.

Drei Dörfer von Lavamassen zugedeckt.

London, 17. Juni. Meldungen aus Tokio zufolge sind bei einem Ausbruch des japanischen Vulkans Komagatake drei be­nachbarte Dörfer von den Lavamassen vollkommen bedeckt worden, Schwere Verluste an Menschenleben werden befürchtet, Der Vulkanausbruch war von einem Erdbeben begleitet, das in anderen Orten zahlreiche Häuser zum Einstürzen brachte und aus den Eisenbahnstrecken schweren Schaden anrichtete. Der Bevölkerung hat sich eine Panik bemächtigt. Tausende haben sich aus Furcht vor weiteren Erdbeben in Booten aus die See geflüchtet.

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