eine Rede vom Stapel zu lasten, die lebhaft an die sonntäglichen Weihereden Poincares in den ersten Nachkriegsfahren und zur Zeit der Ruhrbesetzung erinnerte. Alles, was seither auf dem Gebiet der Verständigungspolitik geschehen ist, scheint für Millerand nicht zu existieren. Diese Ansicht drängt sich wenigstens auf, wenn man hört, wie Millerand heute sein Bedauern darüber aussprach, daß das Rheinland nicht zum Pufferstaat gemacht werden konnte, der die Sicherheit Frankreichs und Deutschlands garantieren würde. Millerand ließ heute erkennen, daß man in französischen Kreisen noch immer an dem Gedanken eines von Deutschland abgetretenen Nhein- staates herumbrütet.
Mardonald über die Minderheitenfrage.
London, 16. Juni. „Sunday Times" veröffentlicht einen Aufsatz des Premierministers Macdonald über die Minderheitenfrage, in dem es u. a. heißt: Wenn nicht eine Lösung des Minderheitenproblems im Geiste gegenseitiger Achtung und gegenseitiger Zugeständnisse erfolgt, so wird es ernstliche Schwierigkeiten in Europa geben. Die siegreichen Staaten haben keinen Versuch unternommen, die Balkanstaaten entsprechend ihrer Rasse abzugrenzen, da Präsident Wilson den Grundsatz des Selbstbestimmungsrechtes nur auf die besiegten Staaten anwandte. So ist z. B. Mazedonien in einem Zustand der Gährung geblieben, auch Fälle,wie die des Elsaß' und des Saargebiets dürfen bei einer Betrachtung des Minderheitenproblems nicht unberücksichtigt bleiben. Macdonald führt weiter aus: Für ein demokratisches Regierungssystem soll es keine Unterschiede im Genuß der bürgerlichen Rechte geben. Sprachliche und religiöse Unterschiede sollten bei der Gesetzgebung, Verwaltung und im Unterricht beachtet werden. Wo Minderheiten zu staatlichen Einheiten zusammengeschlosten werden können, sollte ihnen Selbstverwaltung gewährt werden. Mißbrauch dieser Vorrechte kann nur durch Geduld und durch zweckmäßige Unterweisung entmutigt werden. In Süd- slawien hat die Politik der „Verserbung der Kroaten" eine Lage geschaffen, in der keine der Nationalitäten mit der anderen Zusammenarbeiten will, und die nur die Wahl zwischen zwei gleichgroßen liebeln läßt, eines fortdauernden parlamentarischen Krieges oder einer Diktatur. Die Friedensverträge haben Italien eine große deutsche und slawische Bevölkerung gegeben, die Italien durch jede mögliche Art der Unterdrückung zu italianisieren sucht. Angesichts der Umstände, unter denen diese Gebiete ihren Staaten zugeteilt wurden, und angesichts der Tatsache, daß dies infolge eines Krieges geschah, für den wir alle gezahlt und gelitten haben, sollten Minderheiten wie diese Zutritt zum Völkerbund als eine letzte Versöhnungsinstanz haben. Es ist ein großes Unglück, daß die Befugnisse des Völkerbundes die Erfüllung der Pflichten der Staaten ihren Minderheiten gegenüber zu kontrollieren nicht auch auf alte Staaten wie Italien angewandt worden sind, und daß sie, soweit sie bestanden, in Praxi geschwächt wurden. Dem sollte ungesäumt ein Ende gemacht werden. Eine wirksame Aufsicht durch den Völkerbund sollte wiederhergestellt werden. Die Schwierigkeiten, die die Einbringung von Gesuchen behindern, sollten beseitigt werden und die Verteidigung der angeschuldigten verantwortlichen Staaten sollte veröffentlicht werden. Ein ständiger Minderheitenausfchuß ähnlich dem Mandatsausschuß sollte eingesetzt werden und die Vertuschungs-Diplomatie sollte bei seiner Tätigkeit ausgeschaltet werden. Der Aussatz schließt: Dr. Stresemann hat nach dem Protest, zu dem er im Dezember in Lugano prov- ziert worden war, angekündigt, daß er die ganze Frage des. Schutzes der Minderheiten auf der nächsten Zusammenkunft des Völkerbundes aufwerfen werde. Jedem, dem die Fortdauer der Demokratie und Sicherung des Friedens in Europa am Herzen liegt, wird ihm Glück dabei wünschen.
In einem Leitartikel bemerkt „Sunday Times", alles, was Macdonald sagt, wird allgemein Zustimmung finden. Das Minderheitenproblem enthält viele Möglichkeiten von Gefahren für den Frieden und die Sicherheit der Völker und ist bisher in der Regel nicht mit dem nötigen Takt und der nötigen Geschicklichkeit behandelt worden. Ob allerdings Macdonalds Kritik an der Behandlung der Minderheiten in Staaten wie Italien klug ist, kann bezweifelt werden. Es ist kaum Wünschenswert, daß der englische Premierminister in dieser Angelegenheit so rückhaltlos Partei ergreift.
Aus Stadt und Bezirk
Neuenbürg, 17. Juni. (Vorsömmerglück.) Nun hat das Jahr seinen Höhepunkt erreicht und der Sommer ist da. Und
Das Todesurteil.
Roman von Kurt Martin.
(Alle Rechte Vorbehalten.)
Vertrieb: Literarisches Büro „Das neue Leben",
Bayr. Gmain, Oberbayern.
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„Der Brief meines Mannes hat es mir bewiesen! Sie haben ein falsches Spiel mit mir getrieben! Ihre Tochter —"
Da rief er rasch dazwischen:
„Halt, Mutter! Kein Wort des Vorwurfs mehr!"
Frau Trude Schmidt war fassungslos.
„Du! — Du hier!"
„Ich kam vor zwei Stunden. — Und ich kam zur rechten Zeit!"
Er sah zu Frau Jutta hinüber.
„Irmingard wartet!"
Da verließ sie das Zimmer. Er aber trat dicht auf seine Mutter zu.
„Was hast du mir getan?"
Sie maß ihn zornerfüllt.
„Meine Pflicht tat ich."
„Rein! — Du warst nahe dabei, Irmingard in Wahnsinn zu treiben!"
„Dies falsche Geschöpf!"
„Kein böses Wort auf Irmingard! — Sie nahm auf sich die Last, die du ihr brachtest; sie ging die bittere Leidensstraße ihres Opferganges! Ihr junges Leben wollte sie für alle Zeit in Ketten legen. Mir zuliebe! — Mir wollte sie damit das Glück bringen, — und hätte mich getötet, mich fürs Leben unglücklich gemacht! Sie hätte zu Ende geführt, was sie begann, wäre der Mann heute hier gewesen, dem sie sich ausliefern wollte! — Und ich wäre zu spät gekommen!"
Er bekam keine Antwort.
„Daß du das tun konntest, Mutter!"
Sie richtete sich auf.
„Du und dein Vater! — Ihr zwei! — Ihr habt es rrreicht!"
„Du wolltest aus falschem Stolze, aus Eigenliebe Irmin- gards Leben vernichten! Das kann ich dir nie vergessen!"
ganz urplötzlich ist er gekommen, ohne daß ihm ein eigentlicher Frühling vorangegangen wäre. Was die Natur an Schönheiten zu vergeben hat, bringt der Rosenmonat in verschwenderischer Blüte. Langsam hat sich die Natur im Mai zu schmücken begonnen, jetzt steht alles in voller Farbenpracht da. Wohin wir blicken, grünt und blüht und duftet es; die Vögel iubilieren in tausendstimmigem Konzert, die Wiesen sind so bunt wie nie und die Blumen entfalten auf den Wiesen und im Garten ihre üppige Pracht. Jeder Rand am Wege und jeder Graben leuchtet im Farbenreichtum. Die Sommerherrlichkeit beginnt, die Tage sind lang und voller Sonnenschein und laue Abende gestatten den Genuß eines Abendspazierganges. Bald werden nach den Kirschen die Aprikosen, die Johannisbeeren und die Stachelbeeren gepflückt werden können. Im Wald blühen Ginster und Wegericharten und aus Wüstland Geisblatt und andere Blumen und bald wird der Holunder seine würzig duftenden Doldenblüten entfalten. In den Feldern kommen mit den Halmen die blauen Kornblumen und der rote Mohn hervor. Schafgarbe und Vogelwicke zeigen sich, und über den Wiesen schwebt der betäubende Duft des Heues. Im Vogelreich wird es gegen Ende des Monats stiller; nur jene Arten, die die erste Brut hinter sich haben, singen aus voller Kehle. Jetzt ist es Zeit, dieses Leben in der Natur draußen zu genießen. Darum hinaus ins Freie, denn bald wird uns die Sonnenwende darauf Hinweisen, daß die Natur ihren Höhepunkt be/eits wieder überschritten hat.
Neuenbürg, 17. Juni. (Päckchen.) Die Post klagt darüber, daß jetzt häufig Päckchen mit Gegenständen aufgeliefert werden, die unter dem Einfluß der Wärme leicht verderben oder Flüssigkeiten absetzen, wodurch andere Sendungen beschmutzt werden. Für die Absender können daraus leicht Weiterungen und Ersatzverbindlichkeiten entstehen. Die Post ist auch berechtigt, derartige Sendungen von der Beförderung auszuschließen. Es empfiehlt sich daher, solche Gegenstände, wie Früchte. Beeren, Butter und andere leicht schmelzende Fette, in der heißen Jahreszeit in Päckchen nicht zu versenden. Auch zu anderer Zeit ist es ratsam, eine Verpackung anzuwenden, bei der der Inhalt so gesichert ist, daß eine Beschädigung anderer Sendungen nicht Vorkommen kann.
(Wetterbericht.) Unter der Einwirkung eines östlichen Hochdrucks ist für Mittwoch und Donnerstag mehrfach heiteres, jedoch zu Gewitterstörungen geneigtes Wetter zu erwarten.
Es Conweiler, 17. Juni. Ein mit 2 Damen besetztes Stuttgarter Auto wollte kurz vor dem „Hasenstock" an der badischen Grenze auf der Fahrt nach Baden-Baden ein anderes Stuttgarter Auto, das gleichfalls von Damen geführt wurde, überholen. Dabei kam es anscheinend dem Bankett zu nähe. Die Führerin verlor die Herrschaft über ihr Fahrzeug und fuhr in den Graben und ins Feld. Das Auto richtete sich hoch auf, als wollte es das Fliegen Probieren, nahm aber nur geringen Schaden. Die beiden Damen flogen im Bogen aus dem Wagen, nahmen aber gleichfalls keinen Schaden und konnten in einem vom Autohaus König herbeigeholten Wagen ihre Reise nach Baden-Baden fortsetzen. Der etwas beschädigte Wagen wurde nach Neuenbürg zur Reparatur geschleppt.
Höfen a. Enz, 17. Juni. Am Samstag abend hielt die Freiwillige Feuerwehr eine außerordentliche Hauptversammlung ab. Voraus ging eine Sitzung des Verwaltungsrats. Da Kommandant Karl Großmann dienstlich verhindert war, die Versammlung zu leiten, sprang der stellvertretende Kommandant, Heinrich Weimar, ein. Er begrüßte zunächst die Kameraden und gab die Tagesordnung bekannt, die Hauptsächlich Neuwahlen und Ehrung von Verdienten betraf. Schultheiß Feldweg dankte dem seitherigen 1. Kommandanten für seine 17jährige erfolgreiche Tätigkeit. Er habe es verstanden, die Feuerwehr Höfen auf die gegenwärtige Höhe zu bringen. Hierauf bat er die Feuerwehrleute, dem alten Kommandanten, der sich wieder zur Verfügung stelle, auch für die Zukunft das Vertrauen zu schenken und ihn wieder zu wählen. Das Wichtigste aus den Wahlergebnissen: 1. Kom-
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Mandant Karl Großmann, wiedergewählt mit W. 137 Stimmen. An Stelle des wegen vorgerückten Alters zmi? getretenen 2. Kommandanten Heinrich Weimar wird ZimuO meister Georg Großmann gewählt. Schriftführer -,(i Kassier Wilh. Lustnauer bleibt auf seinem Posten. M dankte der Ortsvorsteher dem scheidenden stellvertretend« Kommandanten für seine 42jährige treue Dienstzeit. L 25jährige Zugehörigkeit zur Wehr wurden ausgezeichnet Ä mann Binder, Gottlob Großmann, Friedr. Leistn-, Karl Mettler, Karl Neuweiler. Anläßlich des M» Gelingens des Bezirksfeuerwehrtages erhielt jeder Teilnehw der Versammlung ein Vesper aus den Ueberschüssen der Win schuft. Die sehr anregend verlaufene Tagung war umrab» von passenden Vorträgen der Feuerwehrkapelle.
Württemberg.
Altensteig, 17. Juni. (Das Gewissen.) In einer hiesig Wirtschaft kam letztes Jahr eine goldene Brille auf uneM liehe Weise abhanden. Nun wurde sie dem Wirt mit folgend, Zuschrift anonym zugesanüt: „Vom Dieb bereuend, wird dich Brille jetzt zurückgesandt; sick wurde voriges Jahr in Zh« Wirtschaft gestohlen. Verzeiht dem Dieb". Ja, wenn d-, Gewissen nicht wäre!
Stuttgart, 17. Juni. (Verleihung der Rettungsmedaille Der Herr Staatspräsident hat dem Kaufmann Erwin PfM in Weilheim a. T. und der Haustochter Lydia Eichele in All dorf die Rettungsmedaille verliehen.
Stuttgart, 14. Juni. (Erste deutsche Eigenheimtagung. Die erste deutsche Eigenheim-Tagung veranstaltet am 11, i und 13. Juli in Stuttgart der „Deutsche Eigenheim-Be'rei, der Gemeinschaft der Freunde", Wüstenrot, der in Lies«, Frühjahr auf eine fünfjährige Vereinstätigkeit zurückbAa kann, durch die die deutsche Eigenheimbewegung ganz «M ordentliche Anregungen bekam, sodaß heute in ganz Deutschland und Oesterreich Zehntausende von Anhängern hinter tz stehen, die darauf aus sind, auf ihre Weise das deutsche Wohi- wesen durch Eigenheimbeschaffung auf dem Wege geeignet« Selbsthilfe zu beeinflussen. Tausende von. Besuchern werter zu dieser Tagung aus dem mitteleuropäischen deutscher Sprachgebiet erwartet. Ein Ehrenausschuß, dem maßgebend Persönlichkeiten aller Kreise angehören, hat das Protektorat über diese Tagung übernommen. Für die Tagung sind die Räume der Liederhalle in Stuttgart vorgesehen. Eine Reif! von Vorträgen, die sich zum Teil mit der neuzeitlichen Eiger- heimbewegung beschäftigen, zum Teil modernes Bauwesen M neuzeitliche Wohnweise behandeln, werden von sachkundiger Persönlichkeiten aus Deutschland und Oesterreich, die mit der in Frage kommenden Verhältnissen vertraut sind, gehalte« werden. Die Vorträge werden, um sie der großen zahlreicher Besucherschar in ihrer Gesamtheit zugänglich zu machen, in die verschiedenen Räume der Liederhalle durch Lautsprecher übertragen. Alle die Tagung betreffenden Ansragen und Anmeldungen sind zu richten an den Deutschen Eigenheim-Verein der Gemeinschaft der Freunde in Wüstenrot-Württ.
Stuttgart, 16. Juni. (Der Württ. Fremdenverkehr.) Bei der Ausstellung einer Statistik des Württ. Fremdenverkehrs im Jahre 1926 haben die Oberamtsstädte Aalen, Geislingen, Heidenheim und Ulm die Mitarbeit abgelehnt, auch fehlen die Nachweisungen aus Städten wie Besigheim, Winnenden nnd Ludwigsburg. Von 1882 Gemeinden (ohne Stuttgart) habe» 174 aus 54 Oberämtern berichtet. Es standen dort 1881! Fremdenzimmer mit 28607 Betten zur Verfügung. Die Gesamtzahl der beherbergten Fremden betrug 688 998. Davon waren 115 430 eigentliche Kurgäste, die große Mehrzahl bestand aus Passanten und Touristen. Im Vorjahr betrug die Zahl der beherbergten Fremden 626 333. Unter den beherbergten Fremden befanden sich 26 958 Ausländer. Besonders hohe Fremdenzahlen weisen auf das Oberamt Heilbronn 69 M, Freudenstadt 65 702, Tettnang 54 639, Neuenbürg 46593, Reutlingen 38201, Ravensburg 32 163, Tübingen 31 360. Von einzelnen Gemeinden konnten nur 10 mehr als 20 000 Fremde melden, nämlich Heilbronn 66 790 (im Vorjahr 850 723), Freudenstadt 45 894 >(38 IM), Friedrichshafen 44294 (35791), Ravensburg 32163 (25 693), Tuttlingen 30 259 (27129), Tübingen 30 048 (keine Vergleichszahl), Reutlingen 27 006 (2SB8), Bad Mergentheim 26 573 (23 904), Wildbad 23034 (20 W und erstmals Gmünd 21091. Mehr als 5000 Kurgäste weisen 7 Gemeinden auf: Freudenstadt: 19 261 (14 786), Wildbad 16 765 (13 738), Bad Mergentheim 12 557 (11800), Herren- alb 7885 (8376), Bad Liebenzell 6331 (5620), Baiersbronn 5316 (1100), Friedrichshafen 5200 (4020). Bemerkenswert ist, daß Möttlingen bei Ealw 3826 Kurgäste zu verzeichnen hatte.
Erregt stieß sie hervor.
„So! — Und wenn ich dir sage: In der Stunde, da du dieses Mädchen zu deinem Weibe machst, vernichtest du die Ehe deiner Eltern! Willst du auch dann noch dich an dieses Mädchen hängen, die doch die Tochter eines Mörders ist! Willst du auch dann —"
Er unterbrach sie.
„Ja, auch dann! Nie laste ich von Irmingard Jordan! Irmingard ist meine Braut. — Du wolltest stärker sein als Mine Liebe! Du siegtest nicht! — Und wenn du Later jetzt verlassen wolltest, — er würde nie von mir verlangen, daß ich um seiner Ehe willen Irmingard ließe. — Mutter, denke an einst! Als Vater mich nach Zittau sandte, vor vielen Jahren. Da warst du es, die sprach: Ich will der kleinen Irmingard Schokolade schicken; bringe es ihr!"
Sie lachte spöttisch.
„Ich bedauerte die Leute damals! Hätte ich gewußt, daß sie mir meinen Sohn rauben, daß mein Sohn —, ich hätte niemals ihrer mit Mitleid gedacht!"
„Und jetzt suhlst du nichts, jetzt fühlst du kein Mitleid mit Irmingard? Du hast es sicherlich am besten jetzt erlebr, wie Irmingard litt! Du aber bliebst wie Stein so hart! — Warum? — War das damals vor Jahren nur ein armseliges Empfinden, nur ein plötzliches, flüchtiges Mitfühlen, aus einer Schwäche geboren, nicht aus der Stärke eines Menschenherzens? So, wie gerade der fühllose Mensch auch Augenblicke hat, in denen ihn ein Hauch von Mitleid anflieqt!
— War das so?" '
Sie zuckte die Achseln.
„Wir haben uns in diesem Hause nichts mehr zu sagen.
— Entscheide dich! Willst du hierbleiben, im Hanse der Anverwandten eines Mörders, öder willst, du, wie es deine Sohnespflicht ist, mich nach Zinnowitz begleiten?"
Er sah sie ernst an.
„Allein die Menschenpflicht würde genügen, mich hier zu halten! Mich aber hält noch mehr! Die Pflicht, gut zu machen, was du verschuldet hast! — Pflicht ist das, und noch mehr ein herzliches, inniges Wollen: Irmingard, die es mir vorhin nach langem Kampfe endlich glaubte, daß sie meines Lebens ganzes Glück ist, die sich jetzt nicht mehr wehrt, mein Weib zu werden! — Ich bleibe hier!"
Sie lachte auf.
„Frau Dr. Irmingard Schmidt, die Tochter des Brudermörders Jordan!"
IHrd verließ, ohne den Sohn eines Blickes zu würdigen, das Zrmmmer.
Reinhold blieb ein paar Augenblicke in Gedanken versunken stehen. Dann aber eilte er zur Tür. Er stieß auf Olga, die ihn mit freudigen Augen grüßte, und rief ihr zu:
„Ich gehe zur Post! Ich will an meinen Pater ein Telegramm senden! Ich bin bald wieder hier!"
18 .
Frau Jutta sah in Irmingards Augen, aus denen banges Sorgen u. doch daneben-glücksfrohes Hoffen sprachen.
„Ja, du hast recht getan, Irmingard."
„Und seine Mutter?"
„Sie will nicht sein Bestes. Ich weiß es jetzt! — Vielleicht wird sie einst anders denken, wenn ihr Sohn an deiner Seite ein glücklicher Mensch geworden ist." 4
„Und Reinhold?"
„Er wird durch dich glücklich werden. Das ist meine Gewißheit!"
„So darf ich ihm doch angehörenl Ich darf ihn lieben und ihm meine Liebe zeigen!"
„Ja, du darfst es, und du sollst es!"
„Muttchen! Ich fasse ja all das Glück noch nicht!"
„Du liebes armes Kind! Was hast du doch gelitten! Und wärst beinahe jetzt — eines andern Weib."
Irmingard erblaßte.
„Oh mein Gott! —"
Sie schauderte.
„Es wäre doch mein Tod gewesen!"
„Denke nicht mehr daran! — Alles soll jetzt gut werden!"
„Und wenn Klaus Larsen mich nun haßt? Oder wenn er Reinhold mit seinem Haß versolqtl Wenn er ihm ein Leid antut!"
Sie preßte die Hände auf das Herz.
„Daran dachte ich ja noch gar nicht. — Nein! — Vur das nicht! — Wenn ich Reinhold nun doch noch Unglück bringe!"
(Fortsetzung folgt.)
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Gestern a der würt! Mrchhard rendes Pf mußten zl wodurch c Fürfeld, i bronner § sicht, ihn schweren, mußte sof brachen.
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