Birkenfel-, 17. Juni. In der gestrigen Bürgerversammlung im Hotel „Schwarzwaldrand" konnte Gemeinüe- rat Aymar eine beinahe noch größere Teilnehmerzahl als letzten Sonntag begrüßen; es galt Stellung zu nehmen zu der kommenden Sonntag den 23. Juni stattfindenden Ortsvorsteherwahl. Er bat, in der Aussprache sich kurz und bündig zu fassen; nur die Ortsvorsteherwahl stehe zur Debatte, jede politische Aussprache müsse unterbleiben. Obwohl der Gemeinderat es ermöglichte, eine größere Zahl Bewerber der Wählerschaft zu präsentieren, so sei derselbe nach wie vor bestrebt, unbedingte Neutralität zu wahren, und der Wählerschaft die Entscheidung in die Hand zu geben. Der Bewerber Ernst Neuhaus habe die Bedingung gestellt, die Versammlung möge sich darüber entscheiden, ob auswärtige Bewerber tatsächlich zugelassen werden; in der Folge stimmte die Versammlung einem dahingehenden Antrag, auswärtige Bewerber zuzulassen, zu. Gemeinderat Bester hob die eminente Bedeutung der Ortsvorsteherwahl hervor, von deren Ausfall für die Gemeinde Gedeih und Verderb abhängen könne; daher sei es nötig, daß man sich von allen persönlichen Momenten frei mache und nur die rein sachliche Seite ins Äuge fasse. Zur Personenfrage habe der Gemeinderat bis jetzt noch nicht Stellung genommen, sondern nur der Stimmung in der Wählerschaft Rechnung getragen, ihr weitere Bewerber zuzuführen. Er selbst habe kein Persönliches Interesse am Ausgang der Wahl. Zur Frage, wie stellt sich der Gemeinderat zur Ortsvorsteherwahl, wie ist der Gemeinderat mit dem bisherigen Ortsvorsteher zufrieden, gab er in längeren Ausführungen der Versammlung ein Bild, in dem er auf Einzelheiten einging und Licht- und Schattenseiten in dieser Angelegenheit sorgfältig gegeneinander abwog und zum Schlüsse der Bürgerschaft anheimstellte, ihre Entscheidung selbst zu treffen. Der Vorsitzende gäb, nachdem er vorausschickte, daß die Persönlichkeit des seitherigen Ortsvorstehers und seine Tätigkeit bekannt sei, die Zeugnisse der Bewerber Rudolf Bürkle-Birkenfeld, Gotthilf Kazenwadel-Stuttgart, Ernst Neuhaus-Stuttgart und Otto Simeon-Stuttgart bekannt; allen Bewerbern standen recht gute Zeugnisse zur Verfügung. Otto Simeon sei Katholik, lebe aber in gemischter Ehe mit evangelischer Kindererziehung, was seines Erachtens der Bewerbung desselben keinen Eintrag tue. Vor der Aus- sprache gab Gemeinderat Bester einen Ueberblick über die Lasten, welche der Gemeinde erwachsen würden, wenn der jetzige Ortsvorsteher nicht mehr gewählt würde; im ersten Jahr nach dem Ausscheiden käme der volle Gehalt, im zweiten Jahr 75 Prozent desselben, im dritten, vierten und fünften Jahr die gesetzliche Pension in Betracht, der Anteil der Gemeinde betrage etwa 16 500 Mark. Wenn der Ortsvorsteher vor der Zeit von 5 Jahren einen anderen Posten übernehmen würde, so würde selbstverständlich die Differenz zwischen seinem Gehalt und der Summe von 16 500 Mark ausgeglichen werden. Ziffernmäßig wies er nach, wie^bei einer eventuellen Nichtwiederwahl des Ortsvorstehers beispielsweise Besetzung des Postens durch Ratschreiber Bürkle die finanzielle Seite innerhalb 10 Jahren sich auswirken würde. Hienach käme unter Gegenüberstellung des Gehalts des Ortsvorstehers in den folgenden 10 Jahren unter Berücksichtigung von Kinderzulage, Wohnungsgeldaufwand usw. ein Betrag von 78 000 Mark in Betracht, dem bei einem Wechsel in der Ortsvorsteherstelle Mk. 56 000.— gegenüberstehen, dazu kämen die oben erwähnten 16 500 Mk., so daß sich zusammen 72 500 Mk. ergeben; die Gemeinde hätte also in 10 Jahren noch eine Ersparnis von 5000 Mark; ein finanzieller Schaden käme also im Falle einer Nichtwiederwahl des seitherigen Ortsvorstehers nicht in Frage. Er bitte, aus dieser Feststellung ihm keine falschen Motive unterzuschieben, aber über die finanzielle Frage müsse absolute Klarheit herrschen. In der folgenden Aussprache, an welcher sich Wähler aus allen Kreisen und allen politischen Lagern beteiligten, gingen die Meinungen sehr auseinander; während der Tätigkeit und Tüchtigkeit des seitherigen Ortsvorstehers volle Gerechtigkeit widerfuhr und dem gereiften, auf reiche Lebenserfahrung zurückblickenden Beamtest eine Wiederwahl gewünscht wurde, nicht zuletzt im Hinblick aus die jugendlichen Gegenkandidaten/ an welchen nichts auszusetzen sei, denen aber doch manche Lebenserfahrung und praktische Tätigkeit mangle, fehlte es auch nicht an Stimmen, welche die Tätigkeit des Orts- Vorstehers einer scharfen Kritik unterzogen und eine jüngere Kraft an dessen Stelle wünschten. Der kommunistische Vertreter gab unter Pfuirufen der Versammlung die Erklärung ab, daß die Kommunisten Gewehr bei Fuß stehen werden, weil alle Kandidaten nur für das Bürgertum und das kapitalistische System, nicht aber für die Arbeiter eintreten und, wie ein anderer Gesinnungsgenosse erklärte, bei einer eventuellen
Wahl eines kommunistischen Ortsvorstehers dieser von der Regierung nicht bestätigt würde, weil er auf die Verfassung nicht schwöre. Im Laufe der Aussprache trat mehr und mehr die gleich anfangs geäußerte Meinung zutage, die Versammlung solle durch Abstimmung eine Art Vorwahl treffen, damit man ein Bild erhalte, wie die Stimmung sei, gleichzeitig wurde vorgeschlagen, um Stimmenzersplitterung zu vermeiden, möglichst nur zwei Kandidaten in die Wahl zu bringen; dies fand die Billigung der Versammlung. In geheimer Abstimmung entfielen auf Schultheiß Fazler 31, Ernst Neuhaus 279, Rudolf Bürkle 7, Otto Simeon 13, Gotthilf Kazenwader 0 Stimmen, 1 Stimmen waren ungültig, 19 Zettel wurden unbeschrieben abgegeben. Der Vorsitzende teilte mit, daß den Bewerbern das Ergebnis zugestellt würde, damit sie ihre Konsequenzen ziehen können. Äus der Mitte der Versammlung wurde dem Gemeinderat für seine Bemühungen der Dank ausgesprochen und hierauf die nicht immer einwandfrei verlaufene Versammlung vom Vorsitzenden geschloffen.
Württemberg.
Freudenstadt, 16. Juni. (Belohnung für die Ergreifung des Altensteiger Raubmörders). Landjäger Zeller hier hat am 18. Mai 1928 den Altensteiger Raubmörder Karl Mater von Nagold ermittelt und festgenommen. Das Justizministerium hat ihm nun in Anerkennung seiner besonderen Verdienste eine Belohnung in Höhe von 500 RM. bewilligt.
Stuttgart, 15. Juni. (Ein Feuerwehrmann als Brandstifter.) In der Nacht zum 24. März hat der 24 Jahre alte ledige Mechaniker Kurt Krauß von Plieningen eine Scheune angezündet, um in seiner Eigenschaft als Hornist der Freiwilligen Feuerwehr in Plieningen auch einmal zu einem wirklichen Brand Alarm blasen zu können. Durch dieses frivole Verhalten entstand ein Schaden von 25000 Mark, der allerdings durch Versicherung gedeckt ist. Vom erweiterten Schöffengericht wurde der Angeklagte jetzt zu zwei Jahren sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Der Staatsanwalt hatte vier Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverlust beantragt.
Eßlingen a. N., 15. Juni. (Folgenschwerer Verkehrsunfall — zwei Tote.) Gestern abend kurz vor zwölf Uhr Überschlag sich bet der Baumwollspinnerei Brühl aus bis jetzt unbekannten Gründen ein aus der Fahrt von Stuttgart nach Eßlingen befindlicher geschloffener Personenkraftwagen. der mit vier Personen besetzt war, und begrub die Insassen unter sich. Während der Fahrzeuglenker und die neben ihm sitzende Begleiterin mir dem Schrecken daoonkamen, wurden die übrigen Insassen, zwei Frauen aus Stuttgart, eine Frau Wahl und eine Frau Stetter, so schwer verletzt, daß sie kurz nach dem Unfall oerstarben. Die kriminalpolizeiliche Untersuchung der Schuldsrage ist im Gange.
Brackenheim. 15. Juni. (Vorsicht bei Verwundungen.) Ein tragischer Unfall hat dem Leben des Wilh. Müller, der seit über 30 Jahren bei der Bierbrauerei Gebr. Schmidt hier beschäftigt war, ein üvcr- raschend schnelles Ende gesetzt. Bor einigen Tagen zog er sich beim Abladen von Bierfässern am Schenkel des linken Fußes eine Wunde zu, vie der Mann nicht beachtete. Gewissenhaft ging er seiner Arbeit nach, bis sich plötzlich eine solche Verschlimmerung etnstellte, daß ärztliche Kunst keine Hilfe mehr bringen konnte. Bis Samstag abend hatte er noch Bier ausgeführt, mußte dann sofort ins Krankenhaus wo er am Dienstag nacht verschied.
Eibensbach, OA. Brackenheim, 14. Juni. (Unberechtigte Angriffe.) Im Frühjahr wurde von hier im Zuammenhang mit einem größeren Brande gemeldet, daß sich das ganze Dorf befehde und seit nahezu 10 Jahren in 2 Lager gespalten sei, die sich um Schultheiß und Lehrer scharen, so daß fast kein Freitag vergehe, an dem nicht das Amtsgericht Brackenheim Beleidi- gungsprozesse zu erledigen habe und daß der Lehrer bereits 30 Prozesse zu seinen Gunsten zu entscheiden vermochte. Letztere Zahl entspricht nicht den Tatsachen. Der Lehrer ist zwar wiederholt angefeindet worden und hat sich deswegen in einigen wenigen Fällen zur Wehr setzen müssen. Dabei hat er stets Recht bekommen. Der Lehrer ist ein Alaun, der sich großer Achtung und Wertschätzung in weiten Kreisen erfreut.
Stuttgart, 1-ll Juni. (Vom Landesausschuß zur Bekämpfung sittlicher Not.) In einer anfangs der Woche stattge- habten Sitzung befaßte sich der Landesausschuß zur Bekämpfung sittlicher Not, der unter dem Vorsitz von Präsident Dr. Äichele Vertreter von über 20 Verbänden der Wohlfahrtspflege, der öffentlichen und freien Fürsorge sowie der Volksbildung umfaßt, mit wichtigen Fragen der Volkswohlfahrt. Aus einem eingehenden Bericht über Fragen der Wohnungsfürsorge, in dem Regierungsrat Dr. Fuchs die Ergebnisse der Rcichswohnungszählung für Württemberg mit denen der anderen Länder verglich, ging hervor, daß in Württemberg die Verhältnisse im ganzen günstiger liegen als. sonst im Reiche Immerhin muß mit einem Altbedarf von mindestens 11000
fehlenden Wohnungen und mit einem jährlichen Reubedv von 6000 Wohnungen gerechnet werden, so daß jährlich 8m Wohnungen erstellt werden müssen, um mit dem Altbedapbi Ende 1934 fertig zu werden. Bei dem engen Zusammen^ zwischen Wohnungsnot und sittlicher Not setzt sich der Laiches ausschuß für möglichste Förderung des Wohnungsbaus ei» Zur Kinofrage wurde eine Eingabe an das Reichsministerui, des Innern, worin die beschleunigte Vorlage der IäW erwogenen und notwendigen Novelle zum Lichtspielgesetz fordert wird, um den mit einem Teil des Kinowesens W immer verbundenen volksschädigenden Wirkungen besser em gegentreten zu können. Für die Kinoreformarbeit der Sch« bischen Bilderbühne, die ein dringendes Kulturbedürfms ir will der Landesausschuß öffentlich eintreten. Endlich kan» Mißstände auf dem Cannstatter Volksfest zur Sprache, die eh genauere Prüfung der Vergnügungsbetriebe vor der ^ gebung der Plätze und eine verstärkte Kontrolle während de Vorführungen erfordern. In dieser Richtung sollen Tchrih bei den zuständigen Behörden unternommen werden.
Stuttgart, 14. Juni. Mn Literaturprozeß in Stuttgart, Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit fand vor dem erweitert« Schöffengericht in Stuttgart einer der in letzter Zeit so bekannten Literaturprozesse statt, bei denen teilweise die Staatsanwaltschaft Stuttgart nicht immer eine glückliche Hand hah Diesmal war der Buchhändler G. Bowitz von Stuttgart un, Anklage gestellt, da er in einem Prospekt eine Leseprobe, is? „Honore de Balzac" Novelle „Die läßliche Sünde" tvöttlh wiedergegeben hatte. Darin erblickte der 1. StaatsaiM Cuhorst eine Verbreitung unzüchtiger Schriften, wobei br sonders seine Einstellung zu Balzac hochinteressant war. I, meinte er, dessen Bücher wären langweilig und nieniM würde sie zu Ende lesen, wie auch von Hundert 99 keine Ahnung hätten, wer überhaupt Balzac sei. Der 2. Teil der Anklage betraf die Bildertafel zu dem bekannten Buch „Geschick, und Liebe". Da wurde eine Verbreitung unzüchtiger SchA ten darin erblickt, daß dem Buch, das inzwischen sreigegeba wurde, ein Bestellzettel auf diese Bilder angeheftet war. Dabii wird aber dieses Buch in der gleichen Weise von Hunderts von Buchhandlungen in Deutschland Vertrieben, ohne W irgend jemals Strafantrag erfolgt wäre. Trotzdem beantrG der 1. Statsanwalt insgesamt eine Geldstrafe von 600 M Das Gericht erkannte wegen beider Fälle, also wegen teilweise! Wiedergabe der Balzacschen Novelle und der Bildertafel ei« Geldstrafe von 250 Mk. für angemessen.
Waiblingen. 16. Juni. (Rechnungsrat Wendel's Wahl bestUß, Die Wahl von Rechnunasrat Wendel-Heilbronn zum StadtomstM von Waiblingen, deren Anfechtung seinerzeit stattgegeben wurde, ß nunmehr doch für gültig erklärt worden.
Neckargartach OA. Heilbronn, 15. Juni. (Das Auge ausgestochm, Während der Vesperpause in den hiesigen Schulen, als die Knalm und Mädchen sieb unter Aussicht der Klassenlehrer auf dem sehr geräi- migen Schulhof bummelten, ging ein Mädchen in das Ktasstnzimm der Knaben, wo sich noch einige Knaben aufhielten und rauste m den Jungen, wobei es sich eines leichten Steckens bediente, der als Ltitz für einen Blumenstock benützt wird. Ein Knabe zerbrach den Elecki und stieß damit unvorsichtiqerweise dem Mädchen ins Auge, so dq das Auge verloren ging. Den Klassenlehrer trifft kein Berschuldm
Metzingen, 15. Juni. (Einbruch im Pfarrhaus). Beim hiesig« kath. Stadtpsarramt wurde nachts ein Einbruch verübt, der nur vor einem gewohnheitsmäßigen und raffinierten Verbrecher ausqeW worden sein kann. Der Dieb stieg durch das Hintere KUchensenster ei« und durchstöberte Kästen und Schränke, zerstreute alles durcheinandn in den Zimmern und nahm dann schließlich einen Geldbeutel mit eine» Inhalt von 20 Mk. mit. Mit den gefundenen Schlüsseln öffnete er i> aller Ruhe die Türen und verließ den Schauplatz seiner Tat M ziemlicher Frechheit durch den vorderen Ausgang. Außer dem genau»- ten Geldbetrag nahm ec noch die Kirchenschlllssel von Metzingen mi Nürtingen mit. Die sofort angestellten Nachforschungen ergaben Spure», die zum Bahnhof führten, sodaß angenommen werden kann, daß der Einbrecher mit dem Frühzug von hier abgefahren ist.
Geislingen a. St., 15. Funi. (Zur Ungültigkeitserklärung der Stadtoorstandswahl). Baurat Schlunck hat beim Innenministerium gegen die Entscheidung der Ministerialabteilung für Bezirks- uud Körperschaftsverwaltung betr. Ungültigkeitserklärung der Stadtvor- standswahl Beschwerde erhoben. Sollte auch das Innenministerium die Wahl für ungültig erklären, so will er sich für eine neue Wchl wieder zur Verfügung stellen. Die in Geislingen in Umlauf gesetzt!« Gerüchte, daß er beabsichtige, in Eßlingen zu kandidieren, sind unwohl
Machtolsheim OA. Blaubeuren. 15. Juni. (Unschuldig verhaftet) In der Diebstahlsangelegenheit bei der Gemcindepflege hier wurde heute der junge Bursche, der seither in Untersuchungshaft ist, hieher übergeführt, um zu sagen, wo er das gestohlene Geld versteckt Hude. Doch immer wieder beteuerte er, daß er kein Geld gestohlen hadi und deshalb auch kcins versteckt halte. Auf dieses resultatlose Ergebnis
Das Lodesartetl.
62
Roman von Kurt Martin.
(Alle Rechte Vorbehalten.) Vertrieb: Literarisches Büro „Das neue Leben"» Bayr. Gmain, Oberbayern.
Sie zauderte. Er drängte.
„Sag ja!"
Da willigte sie ein. Er forschte.
„Weißt du, daß ich dich von ganzem Herzen lieb habe?"
Sie schloß die Augen. Ihre Hände zitterten. Er bat.
„Sprich!"
Und sie gestand.
„Ja!"
„Und hast du mich von ganzem Herzen lieb?"
, Sie schlug die Hände vor das Antlitz.
„Laß mich!"
„Sage es mir, Irmingard! Du hast es mir gelobt! Sag, hast du mich von ganzem Herzen lieb? Von ganzem Herzen?"
Da sprachen es ihre Lippen.
„Ja!"
Er jubelte.
„Und nun die dritte Frage! — Willst du, daß ich glücklich werde? Willst du mir das Glück bringen? Willst du tun, was ich dir jetzt sage, was ich als mein einziges Glück erkenne? Willst du?"
„Nein!"
Sie wand sich in Qual und Not. Er kniete neben ihrem Lager nieder.
„Irmingard! — Du glaubst an deines Vaters Unschuld. Und weyn auch die ganze Welt nicht daran glaubt, — Du glaubst es doch! Nicht wahr?"
-Ja!"
„Und wenn ich an mein Glück glaube, an mein Glück: Willst du dann nicht auch glauben, daß das wahr und wahrhaftig mein Glück ist! — Zu meinem Glücke muß ich aber dich um eines bitten. Willst du mir das nicht geben?"
„Ich —. Ich weiß es nicht."
„Doch! Du mußt es wissen! Du mußt es wollen! — Willst du?"
Sie flüsterte.
„Ja!"
Don neuem faßte er ihre Hände.
„Jetzt habe ich dein Wortt"
Sie sah ihn zagend an.
„Was?"
„Du willst es tun, wag ich von dir erbitte, was mein Glück ist! Du willst es tun, was meines Lebens sonnenvolles Glück bedeutet! — Irmingard, du hast ja gesagt! Du hast eingewilligt, mein Weib zu werden!"
Sie wehrte angstvoll.
„Nein! — Nein! — Mel — Ich —, ich habe ja auch schon mein Wort gegeben."
„Nichts mehr davon! Du wolltest ja dein Persprechen lösen! — Nein, du bist frei! — Und du bist nicht frei! Du gehörst mir, und ich lasse dich nicht! Hörst du, nie lasse ich dich!"
Jammer sprach aus ihren Augen.
„Du willst dein Unglück!"
„Mein Glück will ich! — Wo ist denn das Glück? Im Erfolg, im Ruhm, im Ansehen bei den Menschen, im Reich- tum, rn Macht? — Nein! Das Glück ist nur zu finden in der Liebe zweier Menschen! — Was frage ich nach der Welt! — Du bist mein Glück! — Was gilt mir die Welt! Sie gibt mir kein Glück! — Du aber bist mein Glück, mein wahres « Glück! — Siehst du es denn gar nicht ein?"
Sie blickte ihn an.
„Ich darf ja nicht!"
Er sah das Sehnen in ihren Augen, und er flehte.
„Willst du mich denn um mein ganzes großes Glück betrügen, um das Glück, von dir geliebt zu werden? Darf ich deine große schöne Liebe nicht erleben? — Irmingard, soll ich einsam leben, einsam und ohne Glück, einsam und verlassen? Von dir verlassen?"
Sie flüsterte.
„Ich
„Du hast es mir vorhin gelobt! Du willst tun, was zu meinem Glücke nötig ist! — Ticks, Irmingard! — Halte dein Wort! — Werde mein Weib!"
Die Sorge erwachte wieder in ihr.
„Und wenn du mir eines Tages fluchst?"
„Schau mir in die Augen! — Was liest du darin?"
Sie sahen sich lange schweigend an. Er forschte endlich.
„Weißt du nun, daß du mein Glück, mein Segen bist?"
Ganz leise erwachte ein Leuchten in ihren Augen.
„Ja!"
Er sprang auf. Er breitete die Arme. Er jubelte laut, so laut, daß sie es im ganzen Hause hörten.
„Mein! — Mein! — Mein ist Irmingard Jordan! - Ich habe gesiegt! — Sonne, jetzt lache! — Irmingard wird mein Weib!"
Er stand neben ihrem Lager, und ihre Arme hoben sich ihm entgegen.
„Reinhold!"
Ihre Lippen ruhten im ersten Kuß aufeinander.
„Du!"
-Du!"
„Lieber, lieber Reinhold! — Ich —. Es war so schrecklich! — So sehr, sehr schrecklich!"
„Aber jetzt ist das Glück bei uns! — Ich bleibe je^i hier. Ich lasse dich nicht mehr! Du, meine liebe Irmingard.
„Und Köln?"
„Ich brauche nicht mehr zurück! Professor Fleck hai eingewilligt, daß ich schon jetzt von ihm gehe! — Darf ich denn bei dir bleiben, heute und immer, Irmingard?"
Sie schlang die Arme innig um seinen Hals.
' „Verlässe mich nicht mehr! — Ich —, ich kann nicht ohne dich sein!"
„Du sollst nicht ohne mich sein können! Du mein Conen- schein!"
Er richtete sich auf.
„Ich will zu deiner Mutter."
Sie sah ihn an, und neu erwachter Glaube an das Leben, cm das Glück sprach aus ihren Augen.
„Sage ihr alles!"
Er eilte zur Tür und die Treppe hinab. Äus dem Wohn- zimmer drangen erregte Frauenstimmen an sein Ohr. ^ riß die Tür auf.
Mitten im Zimmer stand Frau Jutta seiner Muster gegenüber. Ihre Stimme klang schneidend.
(Fortsetzung folgt.)
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