Ausflugspfade und Wege, die auch, wo dies möglich war, gute Fernsicht oder reizvolle Ausblicke genug bieten, daß Wiesen, Saatfelder und Aecker unbetreten bleiben können. Auch Ab­kürzungen über Kulturland sollte man vermeiden, mit dem Bewußtsein, daß gerade in diesem Jahre durch die lange, Feld­bestellung und Wuchs verzögernde Frühjahrskälte der Bauer ohnehin eine fühlbare Einbuße an Ertrag erleiden wird. Nichts wird das Verhältnis zwischen Wanderern und Bauers­leuten mehr zu festigen vermögen, als die dringend, auch aus allgemein-wirtschaftlichen Gründen gebotene Rücksicht auf des Bauern Eigentum. Die wenigsten Menschen wissen leider, welche Summen Geldes allein für Kunstdünger in einem inten­siven Betrieb dem Boden anvertraut werden ; ganz zu schweigen von den Arbeitsmühen, die mit Bestellung, Pflege der Saaten, Unkrautbekämpfung und Ernte verbunden sind. Deshalb helfe jeder einsichtige Wanderer mit, daß die Mahnung Gehör findet: Schonet Wiesen und Felder!

Birkenfeld, 13. Juni. Die Klage über Trockenheit des Bodens dürste jetzt behoben sein. Die reichlich niedergehenden Gewitterregen haben die nötige Feuchtigkeit gebracht, die dem Graswuchs und auch den übrigen Feldfrüchten sehr zu statten kamen. Besonders hat sich bei der warmen Witterung das Bodengras noch gut erholt. Die Kartoffel- und auch die Fruchtfelder stehen sehr schön und versprechen einen reichen Ertrag. Rasch müssen jetzt die Hackfrüchte von dem lästigen Unkraut befreit werden, zumal die Heuernte vor der Türe steht. Die Birnbäume litten unter der großen Trockenheit, was zur Folge hat, daß viele Früchte abfallen. Glücklicher­weise sind es nur einzelne Sorten. Dagegen weisen die Aepselbäume einen reichen Fruchtansatz auf. Hie und da zeigt sich der Apfelblütenstecher, aber im allgemeinen haben die Apfelbäume ein gesundes Aussehen und versprechen einen guten Ertrag.

(Wetterbericht.) Dem Hochdruck im Osten steht eine Depression im Westen gegenüber. Für Sonntag und Montag ist mehrfach heiteres, jedoch zu Gewitterstörungen geneigtes Wetter zu erwarten.

Unt. Schwarzwald-Nagold-Turngau. Allenthalben sind die Gauvereine eifrig an der Arbeit, um die vielseitigen Uebungsarten für das Gauturnen in Haiterbach, das am Sonntag den 23. Juni stattfindet, wie auch für das Landesturnfest in Heilbronn <25.-28. Juli) ein­zuüben und vor der Oeffentlichkeit Zeugnis abzulegen über den turnerischen Wert der Leibesübungen. So haben kürzlich noch bezirksweise Turnwarteversammlungen für das Männer­und Frauenturnen stattgefunden mit dem Zweck, eine einheit­liche Einübung der vorgeschriebenen Uebungen zu erzielen. Das Gauturnen ist gleichzeitig als eine Vorschule für das Landesturnfest gedacht, bei welchem z. T. dieselben Uebungen Verwendung finden. Aus dem reichhaltigen Wetturnplan für das Gauturnen ist zu erwähnen ein Zwölfkampf für Männer in Ober- und Unterstufe, volkstümlicher Sechskampf (Ober­stufe), volkst. Vierkampf (Unterstufe), Einzelkämpfe für Män­ner in Stabhochsprung, 100 Meter Hürdenlauf, sowie Ixioa Meter Pendelstaffel. Für die Alterswettkämpfe ist ein Sieben­kampf und ein volkst. Vierkampf vorgesehen. Die Jugend (Jahrgang 191112) bestreitet einen Zehnkampf und volkst. Vierkampf. Die Wettkämpfe der Turnerinnen gliedern sich in einen Siebenkampf (ISjähr. und ältere), Siebenkampf (17jähr. und jüngere), volkst. Fünfkampf, sowie in einen Dreikampf in Frei- und Handgeräteübungen. Die Teilnehmerzahl an den Wettkämpfen beträgt insgesamt 300. Als einen Höhepunkt des Gauturnens können wohl die allgemeinen Freiübungen, die wegen ihrer rhythmischen Art, in Masten geturnt, eine große Wirkung ausüben, angesehen werden. Auch die Tänze der Turnerinnen dürften das Interesse der Festbesucher in vollem Maße in Anspruch nehmen. Falls ein beglückendes Turnerwetter beschieden sein sollte, dürfte das Gauturnen einen zahlreichen Besuch aufweisen, was dem dortigen rührigen Verein von Herzen zu gönnen wäre und dürfte auch dazu bei­tragen, daß unsere zielbewußten Bestrebungen, durch geregelte Leibesübungen unserem Volksganzen zu dienen, mehr und mehr Verständnis in der Oeffentlichkeit finden.Sch.

Baden.

Pforzheim, 11. Juni. Das Schöffengericht verurteilte den mehrfach vorbestraften 27 Jahre alten Goldschmied Fr. Sch. wegen Fahrraddiebstahls zu 2 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverlust.

Schwetzingen, 11. Juni. Ein auf der Fahrt nach Ladenburg befindlicher Motorradfahrer aus Eberbach verlor im Fried­richsfelder Walde die Herrschaft über sein Fahrzeug, kam von der Straße ab und wurde in den Wald geschleudert. Der Mann blieb mit schweren Kopfverletzungen längere Zeit be­wußtlos liegen. Man verbrachte ihn ins Schwetzinger Kranken­haus und dann, da hier kein einziges Bett frei ist, in die Heidelberger Klinik. Aus dem gleichen Grunde mußten seit Monaten tagtäglich Kranke in die Anstalten der benachbarten Städte überwiesen werden. An den Neubau eines Kranken­hauses dürfte in nächster Zeit nicht zu denken sein; ein Erwei- terungsbau ist aber dringend geboten.

Vermischtes.

Weingeschcnk an den Papst. Ein aus 3000 Personen be­stehender Pilgerzug aus Frascati besuchte in den letzten Tagen den Vatikan, und jeder der Gläubigen machte dem Papst eine Flasche Wein zum Geschenk. Dieses Beispiel ließ 5000 ehe­malige Soldaten aus Mailand nicht ruhen und sie fuhren ebenfalls nach Rom, jeder eine Flasche Toscaner-Wein mit sich führend. Auf diesen ungeheuren Andrang sind die päpstlichen Keller nicht eingerichtet, und man beschloß, zugunsten armer Kinder einen Teil des Weines zu verkaufen.

Der Affe in der Wahlversammlung. Während einer Wahl­versammlung in Camberwell in Südengland schlich sich ein Affe, der seinen Herrn verloren hatte, in den Versammlungs­raum. Der Portier versuchte, dem ungebetenen Gast den Eingang zu sperren, bekam aber einen Schlag ins Gesicht, daß er zurücktaumelte. Der Affe stürzte sich auf den Saat, sprang auf den Rednerstühl und versetzte dem vor Schreck mehr toten als lebenden Redner gleichfalls ein Paar trüchtige Ohrfeigen. Nun begann eine regelrechte Affenjagd im Wahllokal. Der Affe kletterte die Wände hoch, riß Bilder herunter, bewarf die Wähler mit allen möglichen Gegenstände, deren er habhast werden konnte, und nahm schließlich Stellung auf dem Kron­leuchter. Die Wahlversammlung war gesprengt. Alle stürzten entsetzt nach Hause, während der Affe sich auf dem Kronleuchter zur Ruhe begab. Erst am nächsten Morgen konnte man den Ruhestörer, der inzwischen seinen Schlafort gewechselt hatte und unter einer Bank friedlich ruhte, aus dem Wahllokal entfernen.

Amerikas Expriisidenten soll versorgt werde«. Dem Re­präsentantenhaus liegt ein Gesetzentwurf vor, der die Gewäh­rung einer lebenslänglichen Pension in Höhe von 25 000 Dollar jährlich an die amerikanischen Expräsidenten vorsieht. Der Entwurf wird damit begründet, daß es der amerikanischen Nation unwürdig sei daß die höchsten Beamten Amerikas nach ihrem Ausscheiden keinen Cent mehr erhalten, sondern erneut irgend einen Beruf ergreifen müssen, um für ihren Lebens­unterhalt zu sorgen.

Eine Universität für Landstreicher. In der Nähe von Chiago ist nunmehr das ersteCollege" für Landstreicher er­richtet worden. Für 10 Cents bekommen die Kavaliere der Landstraße nicht nur Nachtquartier und Verpflegung, sondern dürfen dafür auch Vorträge über die verschiedensten Gebiete des Wissens, die von Chicagoer Professoren gehalten werden, anhören. Die Einrichtung stößt auf sehr großes Interesse, denn meistens find die Hörsäle überfüllt.

Handel» Verkehr und Volkswirtschaft-

Stuttgart, 12. Juni. (Häute- und Fellversteigerung.) Es wurden folgende Preise erzielt: Kuhhäute 3049 Pfund 78 bis 81 50-59 Pfund 7780 60-79 Pfund 7981 -4,

80100 und mehr Pfund 73)4 L; Ochsenhäute: bis 29 Pfund 74)4 H, 3049 Pfund 75-75)4 H, 5059 Pfund 78)4 6079 Pfund 8082)4, 8099 Pfund 7274 H, 100 und mehr Pfund 68 Rinderhäute bis 29 Pfund 92)4, 3049 Pfund 8993 H, 50-59 Pfund 83)488)4, 60-79 Pfund 8490 80 und mehr Pfund 76)4 H; Bullenhäute bis 29 Pfund 74 3049 Pfund 75)476)4 I, 5059 Pfund 7073 6079

Pfund 6871 8099 Pfund 5659 100 und mehr Pfund

5455 ; Kalbfelle: bis 9 Pfund 141146 9,115 Pfund

138-142, 15,1-20,1 und mehr Pfund 113 H, Schaffelle, voll­wollig, 83 Blässen 61)4 -S, Lammfelle 62 Tendenz: Bei normalem Besuch und Verlauf entwickelte sich die Preis­bildung analog der eingetretenen Belebung des Häute- und Fellverkehrs bei Kalbfellen etwa 5 Prozent höher und bei Großviehhäuten etwa 812 Prozent höher. Nächste Auktion: 16. Juli 1929.

Württembergische Erfolge auf der DLG. Der württemb. Herdbuchverein für das Weiße veredelte Landschwein hatte auf der 35. Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft in München vom 4. bis 9. Juni 5 Eber und 9 Sauen ausgestellt. Die Mehrzahl der ausgestellten Tiere stammte aus Westfalen, Hannover und der Provinz Sachsen. Es war für Württemherg nicht leicht, unt diesen alten, seit Jahrzehnten auf den DLG.-Schauen sieggewohnten Züchtern in Wettbewerb zu treten. Um so erfreulicher ist das Ergebnis. Württemberg erhielt 4 erste, einen zweiten, 2 dritte Preise sowie 6 Anerkennungen. Einschließlich der Sammlungspreise fallen auf die ausgestellten 14 Tiere zusammen 16 Preise. Das fchwäbisch-hällische Schwein, das zum erstenmal auf einer Wanderausstellung der DLG. gezeigt wurde, hat allseitig größte Beachtung gefunden. Nach dem Urteil der Preisrichter ist bei dem schwäbisch-höllischen Schwein das Verhältnis zwischen Fleisch und Fett außerordentlich günstig. Auf 17 ausgestellte Tiere entfielen 17 Preise, und zwar 7 erste, 3 zweite, 4 dritte und ein vierter Preis und 2 Anerkennungen. Außerdem er­hielt ein Züchter, Hege-Hohebuch, den Siegerpreis des Reichs­ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Vom Landesverband der Ziegenzuchtvereine Württemberg wurde die Ausstellung mit 22 rehfarbenen Schwarzwaldziegen und 5 Weißen Edelziegen beschickt. In schwerem Wettbewerb gegen die übrigen Ziegenzuchtverbände konnten 3 erste, 5 zweite, 3 dritte, 2 vierte Preise und 5 Anerkennungen im Einzelwett­bewerb errungen werden. Außerdem entfiel der erste und 2 dritte Sammlungspreise sowie ein zweiter Familienpreis und eine Anerkennung auf die von Württemberg ausgestellten Tiere.

Wirtschaftliche Wochenrundschau.

Börse. Die Börse war in dieser Woche überwiegend :est, aber das Geschäft vollzog sich ruhig. Die Unterzeichnung des Doungplanes in Paris befriedigte. Dagegen verstimmten Meldungen über das mäßige Ergebnis der Reichsanlerhe. Auch wirkte die von der Reichsbahn beantragte Tariferhöhung als Folge des Lohirschiedsspruchs ungünstig. Da aber das Aus­land nach wie vor mit umfangreichen Käufen am Markte war, 'chritten auch die heimischen Börsenkreise zu Rückkäufen, so daß das Geschäft ziemlich fest wurde. Die fortschreitende Entspan­nung am Geldmarkt, die befriedigende Entlastung der Reichs­bank regten weiter an Die Kurse Waren höher. Im Vorder­grund standen wieder Elektrowerte, Farben, Reichsbankanteile, Kaliaktien und einige Montanwerte.

Geldmarkt. Die Lage am Börsengeldmarkt ist zuneh­mend erleichtert, hauptsächlich infolge vermehrter Zuflüsse von Auslandsgeldern. Die Sätze wurden ermäßigt. Tagesgeld kostetete 6)49, Monaisgeld 9)411 Prozent. Während die Lage am Geldmarkt für die Bedürfnisse der Börse günstiger wurde, blieb der große Kapitalmarkt nach wie vor ungünstig. Charakteristisch dafür ist, daß der Reichsfinanzminister trotz der so verlockenden Bedingungen seine im Betrag von 300 Millionen Mark aufgelegte Reichsanleihe nur mit Mühe zu- ammenbringen wird. Bis jetzt sind knapp 180 Millionen Mark gezeichnet worden, wobei die kleinen und kleinsten Zeich­nungen überwogen. Die großen Kapitalbesitzer hielten sich weitgehend zurück.

Produktenmarkt. Die Produktenmärkte sind zurzeit großen Schwankungen unterworfen. Nach den großen Ab­schlägen der letzten Woche ist wieder eine Befestigung einge­treten, die aber in keinem Verhältnis zu den scharfen Rück­gängen der letzten Zeit steht. Im wesentlichen ist die Stim­mung jetzt zuversichtlicher. An der Stuttgarter Landespro­duktenbörse hlieben Wiesenheu und Stroh mit 9)4 bezw. 6 M. pro Doppelzentner unverändert. An der Berliner Produkten­börse notierten Weizen 215 (ü 11), Roggen 192 (-) 13), Futter- gerste 182 (-) 2), Hafer 190 (ü 9) Mark je pro Tonne und Weizenmehl 28)4 1) Mark pro Doppelzentner.

Warenmarkt. Die Großhandelsindexziffer hat mit 134,3 gegenüber der Vorwoche (134,2) leicht angezogen. Höher lagen vor allem Agrarstoffe. An den Eisenmärkten ist die Lage freundlicher geworden. Die Belebung der letzten Woche hat sich verstärkt, hauptsächlich infolge der Zunahme der Bau­tätigkeit. Die Fahrräderpreise wurden angesichts der gestiege­nen Gestehungskosten ebenfalls ein wenig erhöht. Auf den Häuteauktionen wurden etwa 510 Prozent höhere Preise er­zielt. Der Wildhäutemarkt war lebhaft und brachte teilweise Aufschläge. Das Ledergeschäft ist unverändert.

Viehmarkt. Die Schlachtviehmärkte hatten überwiegend kleinere Austriebe als in der Vorwoche zu verzeichnen. Trotz­dem ist das Geschäft ruhig geblieben. Es hat den Anschein, als ob der Konsum sich verringert hat. Im wesentlichen be­wegten sich die Preise auf letzter Basis.

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Holzmarkt. Am Run-Holzmarkt ist das Geschäft ^ ruhig geworden, die waldlagernden Bestände gehen aümiÄ ihrem Ende entgegen. Bauholz hat gutes Geschäft. Brettermärkten sind keine Aenderungen zu verzeichnen. ^

Neueste Nachrichten,

München, 14. Juni. Bei einem kurz vor 10 Uhr ersslalen sammenstoß des Nahpersonenzuges 3905 mit einer Rcmgterableil^ im Münchener tzauptbahnhof entgleisten drei Personenwagen iz sonen wurden leicht verletzt. Sämtliche Verletzten konnten sich not«» ihnen durch die Sanitätskolonne erste Hilfe zuteil geworden war ^ Hause begeben. Die Untersuchung über die Ursache ist noch im E-,»»

Dietschweiler, 14. Juni. Der 55 jährige Landwirt Karl Lek aus Dietschweiler wurde heute unter dem Verdacht sestgenommen ä 30 Jahre jüngere Frau mit einem Strick erdrosselt zu haben. ZuM nahm man, da die Leiche einen abgerissenen Strick um den Hals an, daß Selbstmord vorliege. Später faßte man auf Redensart die Lebek geführt halte, den Verdacht, der nun durch ein GestSad^ Lebecks bestätigt wurde. Die Gerichtsbehörde von Zweibrücken I sich heute an den Tatort, um Feststellungen zu machen.

Leipzig, 14. Juni. Das Schwurgericht Leipzig verurteilte nach vierstündiger Verhandlung den Zimmermann Erich Karl^ lewski dem Antrag des Staatsanwaltes gemäß wegen Mordes Tode. Salewski hatte am 10. Dezember 1928 in Kl. Miliz V Leipzig die 24 Jahre alte Packerin Erna Bölcke durch einen 8M in den Hals tödlich verletzt, die noch, bevor sie starb, ihren sriid», Liebhaber Salewski als Täter angab.

Berlin, 14. Juni. Der König von Aegypten, dessen ossiM Aufenthalt in Berlin nunmehr seinen Abschluß gefunden hat, st» heute nachmittag um fünf Uhr in Begleitung seines Gefolges undtz« deutschen Ehrendienstes dem Herrn Reichspräsidenten einen Abschi,d» besuch ab. Bei einem Besuche wurden dem König durch eine vor di, Hause des Reichspräsidenten aufgestellte Ehrenkompagnie militäM Ehren erwiesen. Um sechs Uhr erwiderte der Herr ReichspräsiM den Besuch des Königs in der ägyptischen Gesandtschaft. Anläßlich sch» Berliner Aufenthaltes hat König Fuad von Aegypten OberbUrgerineU Büß einen Betrag von 20000 Mark zur Verwendung im Inim« der ärmeren Bevölkerung Berlins zur Verfügung gestellt.

Berlin, 14. Juni. Die Finanz- und Steuerdeputation bes.,.. in ihrer Sitzung am Freitag, der Notlage der Lichtspieltheater dM eine individuelle Behandlung der einzelnen Theater beim Bemessen d Vergnügungssteuer Rechnung zu tragen. Die Steuer soll ab l. d 15. September bei einem nachgewiesenen Besuchsrückgang von 1V-! o. H. um ein Drittel, bei einem Rückgang von mehr als 20 v.( um die Hälfte herabgesetzt werden. Die herabgesetzten Betrüge werde, gestundet.

Berlin, 14. Juni. Der Herr Reichspräsident empfing heute di, deutschen Vertreter auf der Pariser Sachverständigenkonferenz, Reichs bankpräsident Dr. Schacht, Dr. Melchior und Geheimrat Dr. KM und nahm von ihnen einen Bericht über die Ergebnisse der Kmsmsz entgegen.

Berlin, 14. Juni. Die Verhandlungen der Regierungspartei,, im Reichstag über das Sosort-Programm für die Arbeitslosenoersiche- rung sind am Freitag nachmittag ergebnislos abgebrochen morde,, weil eine Verständigung über die Beitragserhöhung nicht erzielt wer­den konnte. Die Deutsche Volkspartet lehnt noch wie vor jede Bet- tragserhöhung entschieden ab, während die Sozialdemokratie ihrerseits die Erhöhung unbedingt fordert. Auch die Demokraten scheinen nicht geschlossen für eine Beitragserhöhung zu sein.

Berlin, 14. Juni. Bei der heute beginnenden Ziehung zur dritte« Klasse der preußisch-süddeutschen Klassenlotterie siel, wie die B. Z. meldet, als einer der allerersten Gewinne der Hauptgewinn von MW Mark auf das Los Nr. 255406, das in beiden Abteilungen in Berit, gespielt wird.

Berlin, 14. Juni. Das Schöffengericht Neukölln verhandelte heute unter Ausschluß der Oeffentlichkeit gegen den Polizeiwachtmetster Torger und den Polizeihauptmann Grüner wegen Vergehens gege« das Republikschutzgesetz. Zur Verhandlung stand insbesondere sie Frage, ob Grüner davon Kenntnis hatte, daß Torger sich im Besitz einer Maschinenpistole befand. Das nach Wiederherstellung der Oefsmt- lichkeit verkündete Urteil lautete gegen Torger anstelle einer an sich verwirkten Gefängnisstrafe auf 30 Mark und gegen Grüner a,s 150 Mark Geldstrafe.

Kunitz a. O., 14. Juni. In der letzten Nacht sind hier das Ge­meindehaus und sechs angrenzende Gebäude niedergebrannt. Nach mehrstündigen Löscharbeiten, an denen sich auch die Wehren de, Nachbarorte beteiligten, gelang es, den Brand unter Kontrolle z» bringen. Menschenleben find nicht zu Schaden gekommen, doch ist viel Kleinvieh dem Feuer zum Opfer gefallen.

Moskau, 14. Juni. Die sowjetrussischen Truppen haben, wie amtlicher Seite erklärt wird, die mandschurische Grenze nicht iibee- schritten. Im Ausland verbreitete Gerüchte, nach denen die russische, Truppen infolge der ungenügenden Erklärung der Nanktngregicrmz zu den Verhaftungen russischer Konsulbeamter in China in chinesisches Gebiet einmaschiert fein fallen, entsprechen nach den Erklärungen wi­rscher amtlicher Kreise nicht den Tatsachen.

Paris, 14. Juni. Havas meldet aus Santander: Das franzö­sische FlugzeugGelber Vogel" ist bei Camillas unweit von Santandei gelandet.

Newyork, 14. Juni. Im Brückendock von Brooklyn sind durch eine Explosion drei Personen getötet, zwei schwer und jünf leichter verletzt worden. Die Explosion erfolgte beim Abkratzen des Petroleum- dampsers Gulfpenn und dürste durch eine schadhafte Preßluftleitung entstunden sein.

Newyork, 14. Juni. Wie aus Washington gemeldet wird, be­absichtigt Hoover in der Besprechung mit Macdonald dem englische, Ministerpräsidenten eine Teilung des Atlantischen Ozeans zwischen Amerika und England vorzuschlagen, sodaß England die Kontrolle über die europäischen und afrikanischen Gebiete, die Vereinigten Staate, die Kontrolle über die westliche Welt verbleibt. Die Frage des Sülle" Ozeans gelte vorläufig durch das Washingtoner Abkommen als geregelt

Landwirtfchaftsfragen im Landtag.

Stuttgart, 14. Juni. Im Landtag wurde heute der Etat des Wirtschaftsministeriums mit den Ausschußanträgen an­genommen- Abgelehnt wurde der sozialdemokratische Antrag auf Streichung des Ministerialdirektorpostens sowie der An­trag des Ehr. Volksdienstes, an Sonntagen die Postzustellung aufzuheben, angenommen dagegen ein sozialdemokratische") Antrag, der Gemeinde Waldenbuch bei der Zahlung des Mw' kostenbeitrags Stundung und Erleichterungen zu gewähren Im übrigen beschäftigte sich das Haus mit landwirtschaftliche" Fragen, denn zur Erörterung stand das Kap. 65 (Zentralstelle ür die Landwirtschaft). Dieses Kapitel ruft seit jeher ol Landwirte des Hauses, die sich sonst nicht allzu oft vernehme, lassen, auf den Plan, denn hier fühlen sie sich im richtige" Fahrwasser. Gleich 16 Mitglieder des Hauses meldeten M zum Wort, so daß der Präsident um möglichste Kürze bat, ei Wunsch, der ihm freilich nicht immer erfüllt wurde. FurM Sozialdemokratie fprach der einzige Landwirt dieser Fraktion der Abg. Fauser. Er begründete einen Antrag auf Schaffung eines Reichsmonopols für die Ein- und Ausfuhr von Getrei und Mühlenprodukten. Der Abg. Wernwag (B.B.) schildert in bewegten Worten die Not der Landwirtschaft und wauo sich vor allem gegen die Einfuhr von Gefrierfleisch. Der AM- Köberle (Ztr.) wünschte ein Arbeitsrecht für die LandwirtsaM der Abg. Nassal (Ztr.) die Deckung des Pferdebedarfs bei Schutzpolizei aus der württembergischen Pferdezucht.

Abg. .Hausmann (Dem.) war die fremdländische ObsteinM ein Dorn im Auge. Der Abg. Lins (Ztr.) verlangte mm Standardisierung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse.

Abg. Kling (C. Vd.) bezeichnte das Notprogramm der W 'chen Regierung als sehr erfreulich. Der Abg. Mezger (Sv) trat der Behauptung entgegen, daß die Sozialdemokratie oe»

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