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§ 137.

Politische Wochenrundschau.

Der württembergische Landtag ist in dieser Woche zu seiner Sommertagung zusammengetreten, um den Etat für 1929 zu verabschieden. Der Landtag weist eine neue Zusammen­setzung auf, da nach der Entscheidung des Landesstaatsgerichts­hofs zwei Abgeordnete der Volksrechtpartei und ein Abgeord­neter der Nationalsozialisten neu eingetreten, während je ein Abgeordneter des Zentrums, des Bauernbunds und der Sozialdemokratie dafür ausgeschieden sind. Die Regierung steht jetzt aus noch schwächeren Füßen als vorher, da sie nur noch über 35 (gegenüber früher 37) von 80 Mandaten sicher verfügt. Wie diese neuen kleinen Gruppen sich zur Regierung stellen werden, steht noch nicht unbedingt sicher fest. Man glaubt zwar, daß sie die jetzige Regierung stützen, aber ein sicherer Verlaß ist aus sie doch nicht. Die Sozialdemokratie hat einen Anstoß gegen die Regierung unternommen und beim Reichs­staatsgerichtshof eine Klage auf Feststellung der Verfassungs- Widrigkeit der gegenwärtigen württembergischen Regierung eingebracht. Zur Begründung ist angeführt, daß die Regierung von sich aus noch kein Vertrauensvotum eingebracht habe und sich bei der Abstimmung über die Mißtrauensanträge der Linken auch nur infolge der eigenartigen Geschäftsordnungs­bestimmung, daß Enthaltungen als neinstimmend zählen, retten konnte. Die Regierung sieht dem Gang der Dinge mit Ruhe entgegen, sie wünscht zwar selbst eine Klärung der strit­tigen Frage. Bis die Entscheidung des Reichsstaatsgerichtshofs fällt, kann aber noch geraume Zeit vergehen.

Der Dawesplan ist tot, es lebe der Aoungplan! Die am ' 11. Februar in Paris begonnene Reparationskonferenz hat nach einer Dauer von vier Monaten und nach wechselvollem Verlauf zu einer Einigung geführt, die von den Sachverstän­digen aller beteiligten Gläubigerstaaten, Frankreich, England, Belgien, Italien, Japan, Amerika und auch von den deutschen Sachverständigen angenommen worden ist, daß es doch noch zu ' einer Einigung kam, ist vor allem der vermittelnden Tätigkeit des amerikanischen Vorsitzenden Owen Uoung zu Lanken. Der i neue Reparationsplan trägt den NamenPoung-Plan". Ob ; der Plan wirklich durchführbar ist, wird die Zukunft lehren. ! Wenn die deutschen Delegierten zustimmten, so taten sie es, ^ wie Dr. Schacht bei einem Bankett der Vereinigung der Korre- ^ spondenten deutscher Zeitungen ausführte, in höherem Inter­esse der Verständigung und des Friedens.

Es darf nicht außer Acht gelassen werden, daß die Pa­riser Sachverständigenkonferenz sich nur gutachtlich zu äußern und Vorschläge zu machen hatte und daß erst die politischen Regierungen den Endgültigen Vertrag abzuschließen haben. Die politische Konferenz der Regierungsvertreter ist auf Ende Juli in London in Aussicht genommen. Der Poung-Plan soll dann auf 1. September in Kraft gesetzt werden. Dann ist der Weg frei, daß Deutschland nach der finanziellen Liquidie- s rung des Krieges auch seine restlose politische Liquidierung k fordern kan«, wozu in erster Linie die gänzliche Räumung des . Rheinlandes gehört. Schon auf der in dieser Woche in Mad­rid stattfindenden Völkerbundsratstagung ist der deutsche Außenminister Dr. Stresemann mit Briand hierüber in Ver- : bindung getreten, doch kann es sich, solange der Doung-Plan j nicht in Kraft ist, nicht um bindende Beschlüsse, sondern nur um einen Meinungsaustausch handeln.

Mit dem Verschwinden des Dawesplanes und seiner Er­setzung durch den Uoungplan verschwinden auch sämtliche Kon- i trollen, besonders die Kontrolle über die Reichsbahn, die dann wieder in das uneingeschränkte Eigentum des Reichs übergehen wird. Es ist aber festgelegt, daß die Reichsbahn sährlich 615 Millionen Mark zu den Reparationszahlungen beizutragen hat. Das Fortfallen der fremden Kontrolle würde die Mög­lichkeit bieten, eine Eisenbahnanleihe aufzunehmen, was bisher am Widerspruch des Reparationsagenten gescheitert ist. Nach dem soeben erschienenen Geschäftsbericht der Reichsbahn für 1828 ist die Tatsache interessant, daß seit der letzten Tarif­erhöhung zu Anfang Oktober die Einnahmen aus dem Per­sonenverkehr um 30 Millionen Mark hinter den Schätzungen zurückgeblieben sind. Das ermutigt nicht gerade dazu, aber­mals den Weg einer Tariferhöhung zu beschreiten.

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^ Zum Schutz des Handwerks.

Stuttgart, 11. Juni. Zu Kapitel 67Landesgewerbeamt" brachten die Abgeordneten Scheffold und Andre (Ztr.) nach­stehende Anträge ein:Der Landtag wolle beschließen, das Staatsministerium zu ersuchen, schnellstens Maßnahmen zu treffen zur wirksamen Bekämpfung der immer mehr zuneh­menden Konkurrenz durch Schwarzarbeit. Ferner:Der Land­tag wolle beschließen, das Staatsministerinm zu ersuchen, nach- drücklichst allen staatlichen und kommunalen Behörden die ge­naue Beachtung der Reichsverdingungsordnung zur Pflicht zu machen."

Der neue evangelische Kirchenpräsident.

Der Evangelische Preßverband für Württemberg meldet: Beim gestrigen Zusammentritt des Landeskirchentags und des Loerkirchenrats wurde beim entscheidenden Wahlgang Prälat Wurm in Heilbronn mit 50 von 71 Stimmen zum Kirchen- Vrasid-enten der Evangelischen Landeskirche Württembergs ge­zahlt. In diesem Wahlgang wurden noch 15 unbeschriebene Mblel abgegeben. Die übrigen Stimmen waren zersplittert. Er neugewählte Kirchenpräsident der zweite, seitdem es in Württemberg einen Kirchenpräsidenten gibt, Theophil Wurm, fstam 7 . Dezember 1868 in Basel geboren. Sein Vater war Mter Pfarrer in Echterdingen. Er begann seine kirchliche Tätigkeit als Geistlicher an der Evangelischen Gesellschaft in Euttgart und wurde 1913 Stadtpfarrer in Ravensburg, 1920 Dekan in Reutlingen. Im Jahr 1925 wurde er in den evang. Eudeskirchentag berufen; gegenwärtig ist er als Prälat

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87. Jahrgang.

Generalsuperintendent in Heilbronn. Der verfassunggebenden Landesversammlung <1919) gehörte er als Mitglied der deutschnationalen Partei an. In der evang. Landeskirchen­versammlung war er bisher der Führer der positiv gerichteten Gruppe.

Stuttgart, 11. Juni. Der neue Kirchenpräsident Wurm wurde heute vormittag im Festsaal des Vereinshauses feierlich in sein Amt eingeführt. Präsident Röcker begrüßte den im Ornat erschienenen Kirchenpräfidenten und nahm ihm das Amtsgelübde ab. Daraus folgten mehrere Beglückwunschungs- Ansprachen und zwar zunächst durch Präsident Röcker, dann durch Direktor Dr. Müller im Namen des Oberkirchenrats und durch die Abgeordneten Fischer und Mayer l im Namen der beiden Gruppen. In den Ansprachen kam der Wille zur ver­trauensvollen Mitarbeit zum Ausdruck. Kirchenpräsident Wurm dankte für die Glückwünsche. Er habe das Amt angenommen im Vertrauen auf die Mitarbeit der Mitglieder des Ober­kirchenrats und Landeskirchentags, und betonte dabei, die Bereitwilligkeit auch über die Grenzen des evangelischen Kir­chentags hinaus mit jeder Religionsgemeinschaft zu arbeiten, wenn es gelte, wertvolle Güter dem Voltstum zu erhalten und schwere Schädigungen abzuhalten. Darin wisse er sich auch mit den Leitern des Staatswesens einig.

Du wirst über 6V Jahre alt sein, ehe das aus ist!

Mit dieser Unterschrift brachte die große amerikanische ZeitungNewhork World", der man alles andere als Deutsch­freundlichkeit nachsagen kann, eine Zeichnung, die einen deut­schen Vater darstellt, wie er seinem Kinde zu erklären versucht, daß es bis ins hohe Greisenalter für die Gläubigermächte zu arbeiten und zu zahlen haben werde. Diese Zeichnung ist wohl der beste Kommentar zu dem am 7. Juni in Paris Unterzeich­neten neuen Tributdokument, das Deutschland noch zahlen läßt, wenn bereits die Gebeine derjenigen Generation, die den Krieg geführt hat, längst zerfallen sind. Eine Rache bis ins dritte und vierte Glied also, wie sie grausamer nicht gedacht werden kann.

Ausland.

Frankreichs Interesse am Saargebiet.

Paris, 11. Juni. Der Verband französischer Industrieller und Handelstreibender veranstaltete gestern einen Empfang, der den Rahmen zu einer großen Propaganda-Kundgebung für die Verteidigung der französischen Interessen im Saar­gebiet bildete. Der frühere Vorsteher der sozialen Mrsorge der französischen Gruben im Saargebiet, Fleury, hielt einen von den Anwesenden beifällig aufgenommenen Vortrag über das Saarproblem und die französischen Interessen. Er betonte, daß die Saarfragen für Frankreich nicht nur eine wirtschaft­liche, sondern dor allem auch eine nationale Angelegenheit seien, der Frankreich alle Aufmerksamkeit zuwenden müsse. Er legte ein Hauptgewicht auf seine Forderung, daß Frankreich die im Jahre 1935 stattfindende Volksabstimmung mit allem Nachdruck vorbereiten müsse, um eine Rückgliederung an das Reich zu verhüten. Dieses Gebiet, das ursprünglich franzö­sischer Boden gewesen sei, sei wirtschaftlich und geographisch vollkommen nach Frankreich orientiert. Fleury machte es den versammelten Industriellen und Handelstreibenden zur patrio­tischen Pflicht, ihre Wirksamkeit und ihre Anstrengungen im Saargebiet zu steigern. Frankreich müsse eine zielbewußte und feste Saarpolitik betreiben und der deutschen Propaganda eine ebenso geschickte und umfassende französische Propaganda ent­gegenstellen. Fleury richtete an die französische Regierung den Vorwurf, sie habe bisher in der Saarangelegenheit zu wenig getan, und man scheine im Außenamt die Saarfrage als eine langweilige Angelegenheit in den Hintergrund zu schieben. Am Schlüsse seiner Rede hob Fleury die Notwendigkeit hervor, im Saargebiet sowohl wie in Frankreich die öffentliche Meinung mit allem Nachdruck zu beeinflussen, ihr Interesse am Saar- gebiet zu steigern und auf diese Weise zu versuchen, dieses wich­tige Wirtschaftsgebiet Frankreich zu erhalten. Als zweiter Redner kam der Vorsitzende der französischen Saarvereine und des Nationalverbands der ehemaligen Kombattanten, Rossig- not zu Wort. Er legte den Standpunkt der Kombattanten dar, die, wie er mit besonderem Nachdruck betonte, sich ein­setzten, wenn eine nationale Sache in Gefahr gewesen sei. Für die Kombattanten handle es sich bei der Saarfrage hauptsächlich um ein Problem der nationalen Sicherheit, das ebenso wichtig wie die Rheinlandbcsetzung und die Wiedergewinnung von Elsaß-Lothringen sei. Rossignol empfahl, einen Druck auf die öffentliche Meinung und die französische Regierung aus­zuüben, um ihnen die vielseitigen Interessen Frankreichs am Saargebiet zum Bewußtsein zu bringen. Rossignol wurde wiederholt durch starken Beifall unterbrochen und fand am Schlüsse bei den anwesenden Vertretern der französischen Industrie und des Handels ungeteilte Anerkennung.

Der Aufstand in Marokko.

Paris, 11. Juni. In Marokko ist nun tatsächlich der schönste Kolonialkrieg im Gange. Selbst das französisckie Kriegsmini- sterinm versucht nicht mehr, die Operationen mit dem Euphe­mismus friedlicher Durchdringung zu bemänteln. Zur Ent­lastung des Militärpostcns von Ait Jacub, der nach der blutigen Niederlage der Besetzung eingeschlossen worden war, haben die französischen Flieger gestern nicht weniger als 600 Bomben auf die Angreifer abgeworfen. Gleichzeitig haben die Nebenposten Entlastungsvorstöße unternommen. Von Jtzer aus wurde in einem überraschenden Angriff das aufständische Dorf Tunfit erobert. Dreiunddreißig Aufständische sind dabei getötet und 6 gefangen genommen worden. Von Qued el Abid aus haben die französischen Truppen einen zweiten Vorstoß von 25 Kilometer Tiefe unternommen, ohne auf einen Gegner- gestoßen zu sein. Sie haben sich auf dem neu eroberten Gelände

sofort schwer verschanzt. Die beiden Operationen sollen starke Verwirrung in die Reihen der Aufständischen getragen haben.

Der Schluß der Minderheitendebattc.

Madrid, 13. Juni. Die Minderheiten-Debatte ist ohne die den Satzungsvorschriften entsprechende Einzelabstimmung abgeschlossen worden. In der für morgen Nachmittag an- bcraumten Sitzung des Bölkerbundsrats wird man einfach die einmütige Annahme des Berichts, den das Londoner Dreier- Komitee ausgearbeitet hatte und der durch das Ratskomitte einiger Verbesserungen erhielt, feststellen. Die Tatsache, daß hinter der scheinbar einstimmigen Annahme des Berichts Meinungsverschiedenheiten vorhanden sind, läßt sich aber nicht bestreiten. Ueberblickt man den Ratstisch, so läßt sich sagen, daß mit Ausnahme Deutschlands sämtliche Ratsherren für den ganzen Bericht ohne jeden Vorbehalt gestimmt haben. Rumä­nien, das zugleich die Kleine Entente vertritt, nahm den Be­richt als Ganzes an mit dem Bemerken, daß es eine künftige Aenderung der darin enthaltenen Bestimmungen nicht mehr und unter keinen Umständen zugeben werde. Polen erklärte sich im gleichen Sinne mit dem Bericht einverstanden. Frank­reich und England ließen hingegen die Frage der Wiederauf­rollung des Minderheiten-Problems offen und billigten den Bericht in seiner gegenwärtigen Gestalt, ebenso Italien. Was Deutschland betrifft, das nach einem Wort Stresemanns allein steht, so stimmte es dem Bericht Wohl zu, behält sich aber aus­drücklich vor, die Gelegenheit zu einer späteren Wiederauf­nahme der Debatte nicht passiv vorübergehen zu lassen. An­gesichts der Kräfteverhältnisse ist das vorliegende Ergebnis als erträglich zu bezeichnen, obgleich der Versuch, die Vertagung oder die Verweisung des Problems an den Haager Gerichtshof zu erreichen, fehlgeschlagen ist. Briands Rede trug zur all­gemeinen Entspannung nicht bei. Der französische Außen­minister war auf seine Rede nicht vorbereitet und brachte aller­lei ihm zu Ohren gekommene Legenden über die Förderung der Autonomiebewegung in der Bretagne und auf Korsika durchdeutsche Agenten" vor, um mit aller Schärfe gegen diesegefährliche" Agitation zu protestieren. Auch Briands Anspielung auf dasInteresse der Minderheiten, sich mit dem souveränen Volk zu verschmelzen", wird nicht als glücklich beurteilt.

In der morgigen Ratssitzung wird die Saar-Anleihe kurz behandelt werden. Die Vertagung dieser Anleihe aus repara- tions- und gesamtpolitischen Gründen ist vorgesehen. Man wird aber durch die Regierungskommission Geldmittel schaffen, um den Bau von Notwohnungen im Saargebiet zu ermög­lichen. Unter den gegenwärtigen Umständen ist eine Bereit­willigkeit der Banken für die Auslage einer Saar-Anleihe nicht zu erreichen. Dr. Stresemann empfing nachmittags den eng­lischen Botschafter, der ihm auf Grund von besonderen In­struktionen Mitteilungen über die demnächst einzuberufende Politische Regierungskonferz machte. Die Verhandlungen über diesen Gegenstand werden bereits in der nächsten Woche auf diplomatischem Wege eingeleitet werden. Das Londoner Kabi­nett legt entscheidenden Wert auf die beschleunigte Räumung des Rheinlandes und ließ Dr. Stresemann hierüber durch den Botschafter Graham in Kenntnis setzen.

Ruffeneinfall in der Mongolei.

London, 11. Juni. DerDaily Telegraph" veröffentlicht ein aufsehenerregendes Telegramm seines Pekinger Korrespon­denten über den Einmarsch sowjetrusstscher Truppen in die Mongolei als Vergeltungsmaßnahme für den chinesischen Ueberfall aus das sowjetrussische Konsulat in Charbin. Eine Bestätigung für diese Nachricht von anderer Seite liegt noch nicht vor. Der General Tschanghfiao, ein Sohn Tschaug- , tsolins, habe in einem Telegramm an die Nankingregierung versichert, daß er über ausreichende Truppen verfüge, um jedem sowjetrussischen Angriff begegnen zu können. Die Nan­kingregierung habe trotzdem sofort eine Konferenz einberufen, um sich über eine diplomatische Aktion gegen den Einmarsch sowsetrussischer Truppen schlüssig zu werden. Von japanischer Seite werde ein Eingreifen erwartet, falls von russischer Seite wirklich ein Einsall großen Stils geplant sein sollte, der die Mandschurei ernsthaft bedrohen würde. Auf japanischer Seite neige man dazu, das russische Vorgehen mit der Endregelung über den Stand der chinesischen Osteisenbahn in Zusammenhang zu bringen.

Aus Stadt und Bezirk.

Sonntagsgebanken.

Zur Ehe.

Die Lippen und Leiber finden einander bald, aber der der Weg von einer Seele zu der andern ist meilenlang.

Fock.

Da, wo die Ehrfurcht fehlt, fehlt alles. Hebbel.

Was irgend jemandem heilig ist, hat man doppelt zu scho­nen, da es für so wenige Menschen irgend etwas Heiliges gibt. Körner.

Neuenbürg, 11. Juni. Der lange Winter hat uns um einen Großteil des Frühlings betrogen. Durch den Ausfall vieler Wandertage in dieser Zeit wächst jetzt die Zahl der Ausflügler um so stärker. Jeder freie Tag, Wochenend und Sonntage werden benutzt, um in Wald und Feld hinauszuziehen und die langentbehrte, freie, Gesundheit spendende Natur zu genießen. Insbesondere nimmt das Wandern in Massen, das gesellschaft­liche oder vereinsmäßige Wandern immer mehr zu, wobei auch die Gefahr schädigender Einwirkungen auf die Fluren des Landmanns wächst. Ein Wort der Mahnung wird da nicht mißverstanden werden können. Durch unser Schwabenland führen allüberall, in Feld und Wald, so viele, gut markierte