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den großen Kraftomnibussen, die in raschen Zährten mit ver­hältnismäßig billigen Kosten ihre frohen Insassen über weit- gedehnte Landschaften befördern, Die Gaststätten, die Knr- anlagen bei den beliebten Konzerten unserer Kurmnsik hatten wie die Klosternüerreste sehr lebhaften Besuch anszuweisen. Auch die Albtalbahn arbeitete mit Hochbetrieb.

Herrenalb. (Tagesausflug deS Württ. Schwarzwalüvereins, Ortsgruppe Herrenalb. nach Schloss Favorite am Ai. Mai.) Der Wegwart Aug. Bechtle. in Vertretung des WanderwartS, War­an diesem Morgen wohl etwas erstaunt, als sich um 7 Uhr nach und nach 5 Damen 2 folgten als Nachzügler um ihn geschart hatten. Der blauende Himmel verhieß zwar einen prächtigen Wandertag einige Stunden später sreMch waren einige zur gegenteiligen Ansicht gekommen! Die Gimmeldinger Wanderfreunüe waren auch pünktlich zur Stelle und auf ge­meinsamem Weg begann man den Aufstieg zum Rißwasen. Mit einem kräftigen Waldheil trennte man sich, jene weiter auf- steigend zur Teufelsmühle, wir in beschwingten Schritten das Laufbachtal abwärts gen Loffenau. Am jenseitigen Dorfrand schlugen wir den Waldweg durchs Jgelbachtal ein; bei jedem Schritt raschelte cs im trockenen Laub: unzählige Eidechsen, junge, eben dem Ei entschlüpfte, Blindschleichen und zuletzt auch noch eine stattliche Ringelnatter. Beim Schwimm- und Sonnen­bad der Stadt Gernsbach wurde die erste Vesperpause eingelegt. Wir waren auch schon rechtwarmgelausen", so daß die Ab­kühlung unter den alten Weidenbäumen am Jgelbäcylein not­wendig war. Bald aber ging es weiter an reizenden Land­häusern vorbei, ans schwankendem Steg hinüber über das Murgbett. In Staufenberg eines der bekanntesten Erd­beergebiete staunten wir über die großen Erdbeeranlagen; wie anderswo die Kartoffelfelder, ziehen sich hier die Erdbeer- felder über die flachen Hügel, von morgens bis abends der Sonne ausgesetzt. Ein viertelstündiger Steilanstieg und Punkt 12 llhr waren wir aus der Höhe des Neuhaus. Schweißgebadet, ausgepreßt wie eine Zitrone, ließen wir uns im Schatten mäch­tiger Kastanienbäume zur Rast nieder. Alsbald ertönte der mehrstimmige RufWasser!" aus vertrockneten Kehlen. Hier tat derHerrenalber Sprudel" Wunder. Nach kaum einstün- digem Aufenthalt konnte die Wanderung fortgesetzt werden, die nun auf fast ebener Waldstraße hinunter nach dem Dorfe Ebersteinburg führte. Rechts grüßten in dunstiger Bläue unsere wohlbekannten Heimatberge herüber: Mahlberg, Bern­stein, Teufelsmühle, Holoh, vorwärts schweifte nun der Blick weit ins Rheintal hinein, während wir jetzt leider wieder auf gänzlich schattenloser Straße wandern mußten. Wie tat uns später aber der mächtige Buchenwald wohl, in dem wir wenig­stens noch eine Stunde marschieren dursten bis zur Erreichung nuferes Zieles: Schloß Favorite. Es blieb genügend Zeit, uns von den Anstrengungen zu erholen, während die Gedanken in jene Zeit zurückschweiften, in welcher das anmutige Schlößchen, welches in seiner verträumten Abgeschiedenheit vor unseren Augen lag, der Mistelpunkt galanten höfischen Lebens war, in seiner Weltentrücktheit wie geschaffen für Liebesabenteuer. Noch ein kurzer Fußmarsch auf der schnurgeraden Schloßällee zum Bahnhof Kuppenheim und die Murg bahn brachte uns nach Gernsbach. Hier nahmen wir in den bequemen Polster­sitzen eines Berkehrsomnibus Platz, der uns in einer knappen Stunde wieder nach Herrenalb zurückbrachte.

Sieben Hennen gackerten gar munter

Auguscht war einziger Hahn darunter! Be.

Höfen a. Enz, 31. Mai. Das vor 3 Jahren neuerbaute Wilhelm Knöllersche Wohn- und Geschäftshaus an der Neuen Straße ging durch Kauf um die Summe von -20 000 R.M. an den früheren Flaschnermeister Friedrich Küstner aus Stuttgart- Botnang über. Die Uebernahme erfolgt auf 1. Juni. Uhr­machermeister Knöller hat in Asperg ein Geschäft erworben.

Höfen a. Enz, 31. Mai. Dem Bericht über den Bezirks- feuerwehrtag in Höfen ist noch ergänzend nachzutragen, daß den eigentlichen offiziellen Abschluß der Hebungen ein in seiner Art ganz neues Schauspritzen auf der neuen Brücke bildete. Zunächst stiegen 17 parallele Strahlen der 3 anwesen­den Wehren und zwar von 4 ^.-Schläuchen, 4 L-Schläuchen,

3 von Hydrophon und 6 aus Hydranten, erst euzabwärts, dann enzaufwärts. Hierauf erschienen Figuren und Reigen, zuerst 2 Bilder, je 3 Strahlen gekreuzt und zuletzt zwischen diesen 2 Bildern 2mal je 2 Strahlen gekreuzt. Die Ausführung dieses Schauspritzens, eines von Feuerwehrkommandant Karl Groß­mann stammenden Gedankens, sollte zeigen, wie auch die Feuerwehr Sinn für Unterhaltung, Humor und Formenschön­heit hat.

Niebelsbach, l. Juni. Im Weinberg des Wilhelm Glauuer sind schon seit 2 Tagen blühende Trauben zu sehen.

Baden.

Freiburg, 31. Mai. Der Malermeister Sexauer aus König- schaffhausen nahm auf der Kaiserstuhlstraße einen Fremden namens Joseph Vögtler von Freiburg auf sein Motorrad. Unterwegs schlug Vögtler hinterrücks mit einem Eisenstück auf Sexauer, um ihn zu berauben. Der Angegriffene stürzte vom Rad, konnte sich aber des Vögtler erwehren. Letzterer wurde in Freiburg verhaftet. Der Vorfall lehrt wieder einmal, daß es gefährlich ist. wenn Kraftfahrer Unbekannteein Stück" auf dem Rad oder im Wagen mitnehmen.

Vermischtes.

Die Fronleichnams-Prozession in München verregnet. Die große Münchener Fronleichnamsprozession litt schwer unter einem plötzlich hereinbrechenden starken Gewitter. Die Pro­zession hatte sich bei bewölktem Himmel um 7^ Uhr in der gewohnten feierlichen Form in Bewegung gesetzt. Den Schulen, höheren Lehranstalten, katholischen Vereinen, Hochschulen und der Geistlichkeit folgte der von Reichswehr eskortierte Himmel, unter dem Kardinal Faulhaber mit dem Allerheiligsten schritt. Der Ministerpräsident, der Landtagspräsident, Mitglieder der Staatsregierung und des Landtags, die Staatsräte, die Spitzen der obersten Reichs- und Landesbehörden, der Reichs­wehr folgten, ihnen reihten sich an der Oberbürgermeister, der Stadtrat, die gesamte Kirchengemeinde, katholische Gesellen- und Studienvereine, während die Gewerbe-, die katholischen Männer- und Frauenvereine den Schluß des großen Zuges bildeten. Nachdem auf dem Marienplatz das erste Evangelium verlesen worden war, brach bei verdunkeltem Himmel und heftigem Wind gegen 9 Uhr ein zwar nur kurzes, aber starkes Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen los. Das Allerhei­ligste wurde auf dem kürzesten Weg in den Dom zurückgebracht, während der vordere Teil der Prozession schon bis weit in die Ludwigstraße hineingelangt war. In strömendem Regen und unter Blitz und Donner löste sich die Prozession vorzeitig auf. Das zweite, dritte und vierte Evangelium mußten im Dom verlesen werden. Von den vielen tausend Teilnehmern der Prozession wurden viele völlig durchnäßt.

Das unliebsame Abenteuer eines galanten Offiziers. Aus Lorient wird best ästet: Die Gerichte befassen sich zurzeit mit einem Neberfall auf den Kommandanten des Lufthafens von Lorient, Parquer, den Sohn des Admirals und ehemaligen Generalstabschefs der Marine. Der Vorfall trug sich bereits vor einigen Wochen z«; jedoch wurde bisher die Oeffentlichkeit

davon nicht in Kenntnis gesetzt. Parquer unterhielt Beziehun­gen zu einer 3öjährigen Lehrerin, der Witwe Lasforge. Am 2. Mai kehrte der Kommandant mit Frau Lasforge und einer anderen Freundin von einem Autoausflug zurück, als er in Lauester von dem Schuldirektor Le Vayon, dem Stiefbruder der Frau Lasforge und einem Artilleriesoldaten, der einer kommunistischen -Zelle angehören soll, aufgehalten wurde. Die beiden zwangen Parquer, ihnen bis ins Schulhaus zu folgen, wo einige Kommunistenführer auf sie warteten. Parquer wurde von den anwesenden Personen wegen der Beziehungen zu Frau Lasforge auf das heftigste beschimpft. Hierauf mißhandelten der Artilleriesoldat und La Bayou den Offizier, bis dieser halb­tot zusammenbrach. Am andern Tage begab sich Le Vayon mit einigen seiner Freunde zu seiner Stiefschwester, Frau Lasforge, und wiederholte die Prozedur, die vorher an Par­quer vorgenommen worden war. Auf die Strafanzeige Parquers hin wurde eine gerichtliche Untersuchung eingeleitet. Ter Artilleriesoldat wurde bereits ins Gefängnis gesteckt.

Der chinesische Nordexpreß entgleist. In der Nähe von Kalgan ist auf dem Bahnhof Futschian der chinesische Nord­expreß entgleist. Neun Wagen sind vollkommen zertrümmert. Der Führer der Lokomotive war auf der Stelle tot. Bis jetzt wurden 21 Tote und 60 Verwundete festgestellt. Die Ursache des Unglücks wird zurzeit von der chinesischen Regierungs­behörde sestgestellt.

Neueste Nachrichten»

München, 31. Mai. Die kommunistische Partei hatte für den 2. Juni eine Gegendemonstration zum Stahlhelmtag angemeldet, die von der Polizeidstektion verboten wurde, weil damit Störungen des Stohlhelmaufmarsches beabsichtigt waren. Aus dem gleichen Grunde wurden auch die am Freitag abend geplanten zwölf kommunistischen Versammlungen verboten. Die Polizeidirektion macht darauf aufmerk­sam, daß sie alle Versuche, die öffentliche Ruhe und Ordnung zu stören, mit Entschiedenheit unterdrücken werde.

Benron, 31. Mai. Die Umgebung von Beuron wurde heute von einem schweren Unwetter heimqesucht. Es wütete vor allem in den Gemeinden Kreenheinstetten, Ober- und Unter-Glashütte, Hausen i. Tal, Beuron und Irrenel. Eine Halde Stunde lang fielen Hagelkör­ner in Größe von Taubeneiern und sammelten sich stellenweise bis zu einem halben Meter hoch an. Das Obst dürfte zum größten Teil ver­nichtet sein. An abschüssigen Stellen im Donautal wurden ganze Kartoffelfelder samt Boden sortgeschwemmt. In Beuron und Irrenel hauste das Unwetter ganz besonders stark. Bäume wurden entwurzelt, Felsblöcke lösten sich und wurden von den Wildwassern zu Tal ge­schwemmt. Auch hier wurden ganze Kulturen überschwemmt.

Trier, 31. Mai. Im Ruwertal ging gestern nachmittag ein schweres Gewitter mit Hagelschlag nieder, das in den Weinbergen und aus den Feldern außerordentlichen Schaden anrichtete. Die Ernte ist bis aus 90 Prozent vernichtet. Eine Bauersfrau wurde auf dem Felde vom Blitz erschlagen. Auch an der Saar ist durch Gewitter in den ein­zelnen Weinberggemarkungen ein schwerer Schaden in Höhe von 20 bis 50 Prozent entstanden.

Bonn, 31. Mai. Hier hat der zweite Termin zur Prüfung der Forderungen im Konkurs der Frau Iubkoff stattgefunden. Der Kon­kursverwalter bestritt alle größeren Forderungen. Der nächste Prü­fungstermin ist für Anfang Juli festgesetzt. Gegen Dr. Iwanoff, den Ge- neralbevollmächtiaten der Frau Iubkoff, ist Haftbefehl und Steckbrief er­lassen worden. Iwanoff hatte einige Tage vor der Konkurseröffnung in München aus Wechsel Schmuck für 66000 Mark gekauft und diese am nächsten Tage in Berlin für 26000 Mack wieder verkauft. Hiervon hat er 18000 Mark für sich behalten und sich damit ins Ausland geflüchtet.

Berlin, 31. Mai. In der Berufsverhandlung gegen den Reichs­bahnoberrat Schulze, die seit einer Woche vor der Strafkammer des Landgerichts I stattsindet, wurde heute die Beweisaufnahme geschloffen. Der Staatsanwalt beantragte, das freisprechende Urteil der ersten In­stanz aufzuheben und den Angeklagten wegen einfacher Bestechung zu 10000 Mk. Geldstrafe zu verurteilen. Der Angeklagte wurde jedoch freigesprocken.

Berlin, 31. Mai. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei zur Auf­klärung des großen Wertzeichendtebstah s beim Postamt VV 8 in der Französischen Straße find vorläufig abgeschlossen. Es ist nicht gelungen, die Diebe ausfindig zu machen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß es sich überhaupt nicht um einen Diebstahl handelt, sondern daß die fehlenden Wertzeichen im Lause der Zeit veruntreut worden sind. Der Einbruchsdiebstahl wäre dann möglicherweise fingiert, um die Entdeckung der Unterschlagungen zu vereiteln.

Berlin, 31. Mai Die aus der Iuwelendiebstohlangelegenheit bekannte Komtesse Helga von Monroy, erschien heute als Zuhörer in Moabit, wo ihr künftiger Verteidiger in dem Reichsbahnbestechungs- pcozeß plädierte.

Berlin. 31. Mai. Die verantwortliche Vernehmung des wegen Unterscklagung von Mandantengeldern in Untersuchungshaft genom­menen Berliner Rechtsanwaltes A. Kröck mußte gestern vom Unter­suchungsrichter abgebrochen werden, da der Angeklagte tmUntersuchungs- gefängnis einen nervösen Zusammenbruch erlitten hat und vorläufig nickt vernehmungsfähig war. Rechtsanwalt Kröck behauptet, daß sich aus seinen Handakten eine völlige Aufklärung und Entwirrung der ihm zur Last gelegten Anschuldigungen ergeben werde, hat sich aber bisher geweigert, die Handakten, die in seinerWohnung und in seinem Büro zu finden waren, sreizugeben.

Berlin, 34. Mai. In der Begcündun des Urteils im Prozeß- Falle des Reichsbahnoberrates Erich Schulze, der, wie gemeldet, auch in zweiter Instanz von der Anklage der Bestechung sreigesprochen worden ist, heißt es u. a., daß die Zuwendungen und Geschenke an Schulze zusammengefaßt so erheblich gewesen seien, daß der Stand­punkt der Anklage gerechtfertigt erscheinen könnte. Das wäre er aber nur dann gewesen, wenn der Nachweis zu erbringen gewesen wäre, daß der einheitliche Wille des Gebers darauf gerichtet war, ein be­stimmtes Ziel zu erreichen. Diesen Beweis hat das Berufungsgericht bisher nicht für erbracht angesehen. Die Staatsanwaltschaft wird gegen das Urteil nunmehr Revision beim Reichsgericht einlegen.

Budapest, 31. Mai Aus Belgrad wird über eine furchtbare Bluttat berichtet, die ein 18 jähriger Wanderbursche im Hause eines Bäckermeisters in Plewna begangen hat. Man hatte ihm aus Mitleid Nachtquartier gewährt und wollte ihn am nächsten Tage, da er gleichfalls Bäcker zu sein vorgob, in Arbeit stellen. Bei nacht erschlug der Unhold mit einem Beil die Frau des Bäckermeisters, seine beiden Kinder, seinen Schwiegervater und zwei Bäckerlehrlinge. Der Bäcker­meister entging seinem Schicksal nur dadurch, daß er bereits am Back­ofen beschäftigt war. Nach einem Kamps auf Leben und Tod ergriff der Wandergeselle die Flucht, wurde aber bald sestgenommrn. Bei der Gendarmerie gestand er, daß er sämtliche Hausbewohner umbcingen wollte, um den Bäckermeister berauben zu können.

London, 31. Mat. Bis 9 Uhr abends waren folgende Stimmen gezählt worden: 8449426 für die Konservativen, 8 265183 für die Arbeiterpartei. 5155354 für die Liberalen. 220 369 für die Unab­hängigen und 50614 für die Kommunisten.

London. 31. Mai. Der Arbeiterführer Macdonald erklärte auf Befragen, die bisherigen Wahlergebnisse seien für die Arbeiterpartei glänzend. Die Regierung habe das Vertrauen des Landes verloren und die Arbeiterpartei habe es gewonnen. Dies gehe aus der außer­ordentlichen Zunahme der für die Kandidaten der Arbeiterpartei ab­gegebenen Stimmen hervor. Die Ergebnisse in Orten wie Birming­ham und Bradford feien ausgezeichnet. Die Ergebnisse zeigen auch, wie schwach die Stellung der liberalen Partei bei den Wählern sei.

Washington. 31. Mai. In einer Sonderbeilage des Berichtes Hoooers über die wirtschaftlichen Wandlungen der Vereinigten Staaten wird das Nationaleinkommen im Jahre 1928 auf 89Miliarden, das find 745 pro Kops, geschätzt.

Washington, 31. Mai.Public Ledger" gibt dem Gefühl all­gemeiner Erleichterung über die in Parts erfolgte Einigung Ausdruck und fügt hinzu, es sei selbstverständlich, daß nunmehr der berechtigte

Wunsch Deutschlands erfüllt und die fremden Truppen non im Gebiet zurückgezogen werden.

Chicago, 31. Mai. In einem Anfall von Raserei hat hier

ein^verheiraieter Mann, Vater von drei Kindern, zwei Geheimbwm,,

erschossen und vier Zivillisten schwer verletzt. Unter den Berichten finden sich zwei Nachbarn des Täters, die in sein Haus eingevrun waren, um der von dem Rasenden bedrohten Frau und den Wad! zu Hilfe zu eilen. Als die Polizei das Haus betreten wollte, wurd sie mit Schüssen empfangen. Die Polizeibeamten sperrten däramd/ das Haus ab und bombardierten ihn mit Tränengas. Als sie da, schließlich eindrangen, war der Täter entkommen. Er fall, wie druckt« wird, seit drei Wochen betrunken gewesen sein.

1«>. Reichsfrontsoldatentag in München.

München, 31. Mai. Der 10. Reichsfrontsoldatentagabi, heute mit der Eröffnung der Stahlhelinausstellung und « einer Mustermesse im Kunstgewerbeverein seinen Anfang. A«

Abend versammelte der Stahlhelm seine Anhänger zn cstg Kundgebung im Löwenbräukeller, bei der der BundessühU Seldte in einer Rede die Ziele des Stahlhelms darstellte. h führte aus, der Stahlhelm kämpfe dafür, daß das deutsä,

Volk wieder zu einer völkischen Volksgemeinschaft werde, wj, sie im Kriege vorhanden gewesen sei. Die Bedeutung des TtG Helmvolksbegehrens sei, in den weitesten Kreisen des deutsch,

Volkes die Ueberzeugung hineinzutragen, daß das heutW§ ein neuer Be politische Regierungsfystem den Zustaird der' Unfreiheit urz z> außenpolitische Versklavung verewigen wolle. Der Stahlhelm wolle kem Revolution. Mit allen Kräften steuere der Stahlhelm wich zu Bismarks Wegen hin, um an die Stärke der Vergangenheit anzuknüpfen und von hier aus die deutsche Zukunft zu form».

Der erste Tag der Frontsoldatentagung ist vollkommen ruhir verlaufen.

Sozialdemokratischer Parteitag.

fällige Gelder Prozent und Prozent erhöh trägt weiter 6

Berlin, 31 nationalen Vo mg eingebrach Konferenz vor deutschen Iah denen seit den und Führung Entgegen den nicht ein wert die Fornr Mch Abkommen ge begründeten , blieben. Die ist unausführl Jahresrate de könne, wird tr phaler Zusami sichtspunkt, da

Magdeburg, 31. Mai. Zu Beginn der heutigen Siyiuiz gab der Vorsitzende Wels das Resultat der Vvrstandswahl« bekannt. In den Kontrollansschuß wurden gewählt: Wilhch Bock, Clemens Hengsbach, Martin Treu, Paul Löbe, lim Agnes, August Brey, Hermann Müller-Lichtenberg, A Schönfelder und Sigmund Crummenerl. Dann begann di, Aussprache über das Referat zur Fraueufrage. Arnin«- Magdeburg erklärte, daß auch innerhalb der Partei die Gleiih- berechtigung der Frau noch nicht durchgeführt sei, was auch di­ch ärli che Entsendung von weiblichen Delegierten zum Partei tag beweise. Frau Kern-Berlin unterstrich die Forderung des gleichen Lohnes für gleiche Leistung, was auch für die Frauen gelte. Frau Wurm verlangte eine sozialdemokratische HauS frauenorganisation. Frau Dr. Thorhorst-Düffeldorf sp über die Erziehung der Frau zur Politik. Um das SM- bewußtseiu der Frau noch mehr zu stärken, sei eine noch stär­kere Heranziehung der Frauen zu Patteisunittonen einxsch lenswert. Nachdem noch einige weitere Frauen zu dem Them gesprochen haben, betonte Frau Juchacz in ihrem Schlicht«, daß die Frau nicht nur aus Not aus dem Haushalt an dir Arbeit komme, für viele Frauen sei die Arbeit Lebensinhalt geworden. Ein Antrag, der das Recht der Frau auf Arbeit betont, wurde einstimmig angenommen. Weiter sprach Schack Bielefeld über Arbeitersport und Sozialdemokratie. Die Ein­richtungen der Arbeitersportbewegung repräsentierten eine. Wett von 50 Millionen Mark. Besonders diene der Arbeiter­sport auch dem Kampfe um den Alkoholismus. Zum S-chlch wurde ein Antrag angenommen, der erklärt, der Pattestag er­warte von der Reichstagssraktion, daß man in das ReiO- schankstättengesetz einen verstärkten Jugendschutz gegen de» Alkoholismus einzubauen versucht. Ein weiterer Antrag tm unter der Betonung der Ablehnung jeder kultuttämvseriscch Unduldsamkeit für volle Freiheit der wissenschaftlichen For­schung und des künstlerischen Schaffens ein. Auch dieser Antra« wurde angenommen. Tamit ist der Schluß des Parteitage­erreicht. Der Vorsitzende Wels sprach allen Teilnehmern seim» Dank aus, die zum Gelingen des Parteitages beigetragen habe», besonders auch der Stadt Magdeburg und ihrem Oberbürger­meister Beims. Der Parteitag, so sagte Wels, habe ein Zeichen der Geschlossenheit und Festigkeit der Partei gegeben. Wir swi nicht Richtung, wir sind Sozialisten. Aus allen Beschlüssen der Partei heraus klinge es an die Bürgerlichen: Die Sozialdemo­kratie ist nichts, aber auch nichts für Euch, aber alles für di Arbeiterklasse. Sie tritt ein für den großen Teil des Volke- dein die Republik eine Heimat werden soll. Wels gab unter dem großen Beifall des Parteitags die Erfolge bekannt, die die englische Arbeiterpartei bei den Wahlen errungen habe und teilte mit, daß als letzte Handlung des Patteitags ein Glück wunschtelegramm an die Arbeitenpattei in England geM werden solle. Der Parteitag schloß mit dem Absingen de? Sozialistenmars ches.

Ein kommunistischer Redakteur wegen Hochverrat verurteilt Leipzig, 31. Mai. Der vierte Strafsenat des Reichsgericht! verurteilte den Schriftleiter derRoten Fahne", Karl Schrater Berlin-Neukölln, wegen Vorbereitung zum Hochverrat, Unter­stützung einer staatsfeindlichen Verbindung und BeschimMN« der verfassungsmäßig sestgestellten Staatsform zu einem M Festungshaft und 100 Matt Geldstrafe. Der Angeklagte hatte als Verantwortlicher Schriftleiter im November 1928 M Artikel veröffentlicht und zwar zum 11. Jahrestag der. rM scheu Revolution den ArtikelEs lebe die Diktatur des Prole­tariats!" und nach der Reichstagsdebatte über den Panzer­kreuzer den ArtikelDer deutsche Säbel rasselt". In beide» Artikeln handelt es sich nach Ueberzeugung des Gerichts praktisckie Vorbereitungen zum gewaltsamen Umsturz da Reichsversassung. Dem Angeklagten wurde die Ueberzeugung täterschaft znerkamft, mildernde Umstände wurden ihm M" versagt.

Verlängerung der Zeichnungsfrist für die Reichsanleihe. Berlin, 31. Mai. Dem Rcichsfinanzministerinm ist von ver­schiedenen Seiten die Anregung entgegengebracht worden, dk Frist für die Zeichnung der Anleihe zu verlängern. Es mutt insbesondere darauf hingewiesen, daß der Ablauf der ZE nungssrist mit Ultimo-Mai wegen der Schwierigkeiten der Ultimo-Dispositionen und mit Rücksicht aus die seit Anfang g Monats bestehende Kreditbeengung bei einer großen W derer, die an sich gern die Anleihe gezeichnet hätten, die M schließung beeinträchtigt habe. Der Reichsminister der zen hat dieser Anregung Folge' gegeben. Me Frist M s Zeichnung auf diese Anleihe ist bis zum 8. Juni einschkeM verlängert worden. Der Zahlungstermin für die erste -M von 40 Prozent, deren Fälligkeit nach Len bisherigen ^ stimmungen aus den 8. Juni d. I. festgesetzt war, ist am 12. Juni verlegt worden. Die übrigen Zahlungstermine unverändert geblieben. Jederzeitige Vollzahlung sowie fruM Einzahlung der Raten sind nach wie vor zulässig-

Erhöhnng der Bankzivsen «m ei« Prozent ab 1. J«ui

Berlin, 31. Mai. Ab 1. Juni werden die Sollzinsen i-> Hinblick ans die außerordentlich angespannte GeldinmkM von den Bankenvereinigungen um ein Prozent auf 9j4 Pro? erhöht, wozu noch die übliche Provision kommt. Me Lava zinse werden für Geld, welches im gleichen Monat oder a» . des der Hereinnahme folgenden Monats fällig wird, von b m 7 Prozent und für Geld, das später fällig wird, von 7 E Prozent erhöht. In Berlin werden die Zinssätze ffir tag

lehnen. Das ,lichtet, und d beschworen we als unaussühi Wir fragen: ^ troffenen Verc heit geschaffen, nähme an der meidet. Verein zu treffen oder die deutschnati Pariser Verha .motten.

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Neustrelitz, Lokaltermins l lungstag im I die Hauptange

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Unglaubhaftig sie sich zu ein hauptet, Jakul Söhne Fritz u Er habe zu ih ich allein gem ruft ihr zu: mit all diesen - habe Sie Himm und niemals h dieser Beschickst daß ich Ihnen Aber Frau K Munde gehört waren, wie ko belasten und 1 erklären, der 8 geklagte Frau sei unschuldig." gegen Jakubon dem haben Sn in Betracht. W dann hätten S Geständnis abc gewagt, weil > Wenn Sie w hatten, dann h zu bezichtigen." Frau Kähler, Jakubowski der dabei tvar. weis heute, daß er Kähler, ich mu haben eine ner Zeit schon, Ih Lokaltermin ha und Kreutzfeld

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Husum, 31 die am 7. Febi sind und Wege gestern das N gesprochen. All und Tragung Begründung d« Richtern selbst > ehrenwerte La' man es als P Verhetzung ent seien auch in di

^ Kiel, 31. M der Dag der Se haute vornntta« seier an den G gen aktiver un dir Hinterbliebi nahm der Stcc Flandernplatz e Konteradmiral Scheer, und in­des deutschen V Schlacht besähst machen könnten.

Mailand, 3

Gemeindearzt Kiener, ist als e von der Polizei Verschickung ve offenbar mit d- Schulunterricht

Paris, 31. I bisher Vorlieger beträchtlicher I man mit einem doch man hegt« dennnoch geling «essen mußte je kuchtig geschlag« me das Zünglet: