besondere Vergünstigung für die Abnehmer liegt darin, daß ein neuer Zählermeßbereich zur Einführung gelangt, der die Möglichkeit gibt, weitere Brennstellen anzuschließen, ohne daß sich die Grundgebühr erhöht, in einzelnen Fällen kann sogar eine Ermäßigung der Grundgebühr eintreten. Ferner tritt bei Abnahme einer bestimmten Strommenge eine Ermäßigung des Strompreises von 17 Pfg. auf 15 Pfg. Pro K.W.St. ein. Für Tageswasser-Kraftstrom wird allgemein ein Rabatt von 30 Prozent gewährt.

Am Weg zum Friedhof wird die Erstellung einer weiteren Straßenlampe genehmigt. Die Jnstallationskosten sind von der Pension Friedenshöhe zu tragen.

Die Hundezahl hat sich gegen früher erheblich vermehrt (von 70 auf 150). Dies veranlaßt den Gemeinderat die Hunde­steuer zu erhöhen. Dieselbe beträgt künftig für den ersten Hund 25 R.M., für den zweiten 50 R.M. und für den dritten und die weiteren Hunde je 75 R.M. Auf die besondere Be kanntmachung an anderer Stelle in diesem Blatte wird hin­gewiesen.

Die Gemeinderatsmitglieder Dr. Boigt und Zobel haben eine Eingabe an das Jnneirministerium gerichtet, welche die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse zwischen Herrenalb und Karlsruhe betrifft, sie stellen den Antrag, diese Eingabe unter­stützend an das Innenministerium weiterzuleiten. Diesem An­trag wird entsprochen.

Der Verwaltungsrat der Gebäudebrandversicherungsanstalt hat entsprechend seiner früheren Zusage genehmigt, daß die für die abgebrannte Klostermahlmühle verwilligte Entschädi­gung zur Erstellungen eines Schulhausneubaus verwendet werden darf. Hievon nimmt der Gemeinderat Kenntnis. .

Tie Bauoberleitung für den Schulhäusneubau hat die besonderen Bedingungen für die Gipser-, Schreiner-, Glaser-, Schlosser- und Anstricharbeiten übergeben. Dieselben werden anerkannt und die Arbeiten zur Vergebung ausgeschrieben. Termin für die Einreichung der Angebote wird auf Dienstag, den 9. April, festgesetzt.

Das Stadtbauamt wird beauftragt, vor Wiederbeginn der Arbeiten am Schulhausneubau eine Prüfung des Baues in der Richtung vorzunchmen, ob sich nicht Frostschäden zeigen, die vor Wiederaufnahme der Arbeiten zu behebSn sind.

Für das Gebiet der Parz. Nr. 685 und 686 im Gewand Maienberg wird an Stelle der Grenzregulierung die Bauland- umlegung beschlossen.

Die Firma K. Seufer Kommanditgesellschaft erhält die Zusage, daß sie ihr Werksgebäude im Dobeltal, Markung Rotensol, an die städtische Wasserleitung anschließen darf. Gleichzeitig wird bestimmt, daß für mehr als 5 Familien, die ihren Sitz im Dobeltal haben, keine Wasserabgabe mehr ge­nehmigt wird.

Genehmigt wird das Baugesuch der Witwe Pflug in Gais­tal auf Erstellung einer Autogarage. Die Einsprache des Nachbars Weiß wird auf den Privatrechtsweg verwiesen.

Jakob Lacher, Pensionsbesitzer, will einen Trockeuschuppen mit Geräteraum auf Parz. 671 am Feldweg dir. 2 erstellen. Die zu überbauende Fläche fällt in eine ortsbauplanmäßig festgestellte Ortsstraße. Lacher hat sich verpflichtet, das Bau­wesen auf Verlangen der Baupolizeibehörde jederzeit zu ent­fernen. Gegen dieses Bauvorhaben wird eine Einwendung nicht erhoben.

Gegen das Gesuch des Schmiedmeisters Ruf, betreffend Erstellung einer Autoreparaturwerkstätte auf Parz. Nr. 5/2 am Ortsweg Nr. 7.2 nimmt der Gemeinderat eine willfährige Stellung ein, nachdem sich der projektierte Grundstückstausch mit den Nachbarn zerschlagen hat. Voraussetzung ist, daß Ruff die Werkstätte vom Ortsweg soweit zurückstellt, daß der Wendekreis für Lastkraftwagen vorhanden ist und die Werk­statt feuerpolizeilich einwandfrei erstellt wird.

Der Einsprache des Forstamts Ost gegen das Wasser­nutzungsgesuch der Stadtgemeinde, Schwimmbadanlage im Gewand Herrschaftsebene betreffend, wird Rechnung getragen. Zu der Einsprache des Landesamts für Denkmalspflege will der Gemeinderat erst Stellung nehmen, wenn die Vorschläge des Landesanrts, die es im Interesse des Landschaftsbilds machen will, bekannt sind.

Der Gewerbeverein sucht um die Genehmigung nach, daß an 16 Sonntagen das Offenhalten aller offenen Verkaufsstellen und die Beschäftigung von Angestellten, Lehrlingen und Ar­beitern in solchen gestattet wird. Dieses Gesuch wird der Aufsichtsbehörde empfehlend weitergeleitet.

Einige minderwichtige Verwaltungsangelegenheiten und eine Grundstücksschätzung bildeten den Schluß der Sitzung.

Herrenalb, 30. März. (Ein schöner Osterhase.) Heute früh gleich bei Arbeitsbeginn wurde aus Anlaß der zurzeit im Gang sich befindlichen Bodendurchforschungen im ehemaligen Herren­alber Klosterbezirk, welche seit Januar dieser Jahres dort vorgenommen werden, ein außerordentlich wertvoller und kunstgeschichtlich interessanter Fund gemacht. Wohl verwahrt lag in einer ca. 115 Zentimeter tiefen Fundamentnische unter einer Gebäudeaußenmauer eine handgeschmiedete zirka 10-660-6415 Zentimeter großen Kassette, deren Berschlußart allein schon ein kleines Meisterwerk darstellt. Bei der unter Zeugen vorgenommenen spannungsvollen Oeffnung bot sich diesen ein überraschendes Bild. Die Eisenkiste enthielt eine Reihe versilberter und vergoldeter Meßgeräte aus dem 12. und 13. Jahrhundert, nebst einer stattlichen Anzahl von Münzen gleichen Alters; eine ganz famose Goldschmiedekunst bester Klasse stellt das aus einer tellerartigen Platte herausgetriebene Motiv des heiligen Geistes dar. Die Besichtigung der bisher freigelegten Teile der Klausur rc. ist über die Osterfeiertage beabsichtigt jeweils nachmittags von 3 bis 1 Uhr, Führung unter sachkundiger Leitung. Ab Mittwoch, den 3. April, wird mit der Wiedereindeckung wegen den bevorstehenden Garten­arbeiten begonnen werden; es'ist so für manchen Interessenten und Ostergast Herrenalbs ein seltener Genuß geboten.

Schömberg, 25. März. Anläßlich der Neuaufstellung des Fahrplans für den Sommer hat es der hiesige Kurort nicht unterlassen, der Reichspost gegenüber mit der alten Forderung auf tägliche Führung des Frühkurses SchömbergLiebenzell seine Verkehrswünsche erneut zum Ausdruck zu bringen. Und zwar sollte außer dem Anschluß an Zug Nr. 899, Bad Lieben­zell ab 6.13, Calw an 6.31, Stuttgart an 7.56, auch der Anschluß der Züge Stuttgart ab 1.20, Liebenzell an 7.03 und Pforzheim ab 7.45, Bad Liebenzell an 8.05 abgewartet werden, da diese Anschlüsse einerseits eine schnelle Frühverbindung Stuttgart- Schömberg und PforzheimSchömberg besonders für Ge­schäftsreisende Herstellen und bei Späterlegung der Rückfahrt andererseits auch den Liebenzeller Kurgästen günstige Gelegen­heit zu Höhenausflügen gegeben wird. Der Ausbau des hiesigen Fernsprechnetzes ist mit Anschluß an Wildbad dahin geplant, daß für die gegenwärtig rund 80 Teilnehmer ein Selbstanschlußamt eingerichtet wird, das weiterhin Anschluß an die Fernsprechzentrale Calw erhalten soll. Vorgesehen ist für dieses Jahr die Verkabelung des örtlichen Fernsprechnetzes. Die Verhandlungen über die Expreßgutbeförderung konnten bis jetzt noch zu keinem Abschluß kommen, da der Wunsch der Reichspost, die Beförderung allein zu besorgen, keine ungeteilte Aufnahme fand. In diesen Tagen wird uns unsere Hand­arbeitslehrerin, Frl. Feucht, verlassen, um zu weiterer Aus­bildung in der Hauswirtschaft nach Kirchheim-Teck zu gehen. 8.

Vermischtes.

Der Dank der Benediktiner. In Loewen hatte der deutsche Oberleutnant Reinbrecht den Befehl erhalten, ein Benediktiner­kloster, in dem man Franktireurs vermutete, zu beschießen. Der Offizier stellte aber fest, daß das Kloster völlig unbewohnt war und wertvolle Kunstschätze enthielt. Er trug dafür Sorge, daß das Kloster völlig unversehrt blieb. Der Offizier fiel später in einer Schlacht- Nach Beendigung des Krieges er­kundigten sich die Mönche nach dem Schicksal ihres Beschützers und stellten schließlich fest, daß die einzige überlebende Schwester des deutschen Offiziers in Ballenstedt lebte. Sie erfuhren, daß die Familie, durch die Inflation verarnrt, in sehr bedrängten Verhältnissen lebte und übersandten ihr einen Scheck über 500 R.M. mit dem Versprechen, im nächsten Jahre eine gleiche Summe zu überweisen.

Ein deutscher Dampfer hilft schiffbrüchigen Fliegern. In­folge eines Fehlstarts stürzte ein italienisches Marineflugboot ab. Beim Aufschlagen wurden die Schwimmer zertrümmert. Eine Barkasse derOceana", unter Führung des dritten Offi­ziers, Höpfner, rettete die Insassen des Flugbootes. Der Kommandeur der Flugbootstaffel hat daraufhin ein Dank­schreiben an den Kapitän des deutschen Schiffes gerichtet. DieOceana" stand dauernd mitGraf Zeppelin" in Funk­verbindung und vermittelte den gesamten Bordfunkverkehr.

Schwere Kohlenstaub-Explosion. In einem Kohlenberg­werk in Asturien in Nordspanien entstand eine Kohlenstaub­explosion, durch die von 13 in dem Schacht arbeitenden Berg­leuten 8 getötet wurden. Wie ergänzend gemeldet wird, sollen bei der Kohlenstaubexplosion in Spanien 23 Arbeiter ums Leben gekomnren sein; 8 Leichen sind bisher zutage gefördert worden. 25 Arbeiter werden noch vermißt.

Die Heimkehr der Totgeglaubten. Nach Meldungen aus Tokio sind in Shikoku 13 japanische Fischer eingetroffen, die im Dezember vorigen Jahres ausgefahren waren. Sie mußten feststellen, daß sie amtlich bereits als tot galten und ihre Familien schon Gedenkgottesdienste abgehalten hatten. Die Fischer waren auf einer kleinen Insel im pazifischen Ozean gestrandet.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 28. März. (Schlachtviehmarkt.) Dem Donnerstag­markt am städt. Vieh- und Schlachthof wurden zugefllhrt: Ochsen, 4 Bullen, 40 Iungbullen (unverkauft 25), 4l (23) Iungrinder, 5 Kühe, 15 Kälber, 254 Schweine. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen . Bullen a 4446 (letzter Markt 4648), b 4043 (4245), Iunqrinder a 5155 (53-57), b 45-50 (46-51), Kilhe. Kälber . Schweine a fette über 300 Psd. 7879 (81-82), b vollfleischiqe von 240300 Pfd. 7879 (80-81), c von 200240 Psd. 7678 (79-80). b von 160-200 Psd. 74-75 (76-78). e fleischige von 120 bis 160 Psd. 7172 (72-74), Sauen. Marktverlauf: Großvieh, vernachlässigt, Ueberstand, Schweine schleppend. Nächster Markt: Mittwoch 3 und Donnerstag 4. April.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 29. März. Durch eine Verordnung des Württemb. Finanzministeriums sind aus Grund von tz 50 der Verfassung Würt­tembergs die Steuererhebekassen Württembergs angewiesen worden, die durch das Staatshaushaltsgesetz für 1928 verwilligten Staatssteuern vom 1. April 1929 an und, wenn eine andere Verfügung nicht früher ergeht, bis zum 36. Juni 1929 aus Rechnung der neuen Verwilltgung nach den bisherigen Vorschriften einstweilen weiter zu erheben.

Kassel, 29. März. Der Arbeiter Walter Schmidt, der zugleich mit dem Betonarbeiter Dietzel und dem Glaser Dietz wegen eines Einbruchs in Großalmerode fcstgenommen worden war, hat gestern abend nach eingehender mehrstündiger Vernehmung unter dem Druck der Bcweislast zugegeben, den tödlichen Schuß aus den ihn verfolgen­den Oberlandjäger Ullrich abgegeben zu haben.

Berlin, 29. März. Fn der vergangenen Nacht entwickelte sich im Norden der Stadt eine schwere Schlägerei die einen großen Menschen­auslauf verursachte. Nachdem cs den einschreitenden Poltzeibeamten zweimal gelungen war, die Streitenden zu trennen, hetzten zuschauende Mädchen ihre Begleiter gegen die Beamten auf. Ein junger Mann griff plötzlich einen Beamten an und mißhandelte ihn. In der Be­drängnis gab der Beamte einen Schuß ab, der seinen Gegner, den 24jährigen Kurt Reh, in die Brust traf. Reh starb bald nach der Ausnahme in die Rettungsstelle. Eine Reihe von Augenzeugen be­stätigte, daß der Beamte in der Notwehr gehandelt hat.

Steglitz, 29. März. Ein in seinen'Einzelheiten von erschreckender Verkommenheit zeugender Rohhettsakt wurde am Karfreitag nach­mittag an dem DenkmalDer Kriegsblinde" aus dem Fichteberg verübt. Bisher noch unbekannte Täter schlugen der Bronzefigur des erblindeten Kriegers nicht nur mit dem Messel den rechten Arm ab, sondern schändeten das Denkmal außerdem noch in einer niederträch­tigen Weise.

Hamburg, 29. März. Aus dem im Hasen liegenden norwegischen FischdampfecLeo" entstand gestern abend ein Brand, der in der wlzbekleidung des Schiffes erheblichen Schaden anrichtete. Das euer, das durch Fahrlässigkeit eines Arbeiters entstanden war, wurde nach mehreren Stunden von der Feuerwehr gelöscht.

Hirschberg, 29. März. Landgerichtsrat Thomas, der Unter­suchungsrichter in der Iannowitzer Mordangelegenheit, mutzte heute nacht in ein Sanatorium gebracht werden, wo er sich sofort einer Blinddarmoperalion unterziehen ließ. An seine Stelle tritt Land- gerichtsrat Epäihe, der früher Staatsanwalt am hiesigen Amtsgericht war, als Letter der weiteren Untersuchung, die durch diesen Wechsel naturgemäß eine gewisse Verzögerung erleiden dürste. Die Verneh­mungen durch die Kriminalkommission werden auch heute fortgesetzt.

Kowno, 29. März. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die internationale Gesellschaft zur Erforschung der Arktis den Polarstug mit demGraf Zeppelin" auf den März 1930 festgesetzt.Gras Zep­pelin" soll in Leningrad starten und über die Arktis nach Nordame­rika fliegen. Unweit Leningrad werden Werkstätten, ein Brennstoff, lager und ein Ankermast errichtet werden.

Rom, 29. März. Auf der Oberfläche des Nemisees ist zum ersten Mal eine römische Galeere aufgctaucht. Das Schiff ist ziemlich stark beschädigt.

Rom. 29. März.Messagers" berichtet aus Trient, daß in der Nacht zum Donnerstag im Dorfe Mortaso im Val Rendena ein großer Brand entstanden ist, dem 70 Wohnhäuser mit dem gesamten Mobiliar zum Opfer fielen.

Brüssel, 29. März. Einer Brüsseler Iuwelierfirma find gestern abend durch einen kecken Handstreich Juwelen im Werte von drei Millionen geraubt worden. Der Täter, der allein gewesen zu sein cheint, schnitt, als nach Geschäftsschluß die Angestellten der Firma mit dem Wegräumen der Ladenoorräte beschäftigt waren, die Leitung der elektrischen Beleuchtungsanlage durch, um sich des Koffers zu bemächtigen, in den die Wertsachen gepackt worden waren, um sie über Nacht in den Tresor des Geschäftshauses einzuschließen.

London, 29. März. Das Reuterscye Büro meldet aus Victoria /Britisch Columbia), daß dort bei der Ankunft des Dampfers Aarangi aus Australien zwei Männer und eine Frau verhaftet worden seien, da der Verdacht bestehe, daß sie Schiffspläne in Australien gestohlen hätten.

Tucsos (Arizona), 29. März. Westlich der Grenzstadt Nogales eroberten Bundestruppen die vorgeschobene Stellung der Aufständischen

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bet Nesquitr. Die Rebellen wurden über die amerikanische getrieben und von den Beamten der amerikanischen Einwanderung behörden entwaffnet und interniert.

Lalextco (Kalifornien) 29. März. In einem in Mexicali ^ an der Grenze untergebrachten Munitionslager der mexikanischen Ä. gierungstruppen ist ein Teil der Vorräte explodiert. Drei mexikanift, Soldaten und ein bei der Herstellung von Bomben beschäftigter de»,, scher Arbeiter namens Franz Schulenburg und seine 17 jährige Tsch!« wurden getötet.

Rio des Janeiro, 29. März. Die spanischen Tronsozeanslie«, Iimtnez und Iglesias sind gestern nachmittag hier gelandet. ^

Die Deutsche Volkspartei fordert die Große Koalition i« Württemberg.

Stuttgart, 28. März. In derSchwabenwarte" Nr. lz dem amtlichen Organ der Deutschen Volkspartei, nimmt dn Generalsekretär der D. Vp., Dr. Maerz, zu der in Württem­berg infolge der Leipziger Entscheidung des Staatsgerichtshoft entstandenen völlig neuen politischen Lage Stellung. Er führt dabei aus, daß die Tatsache, daß bei einer neuen Verteile der Landtagssitze der Bauernbund, das Zentrum und hj, Sozialdemokratie je einen Sitz abgeben müssen und davor zweixaus die Volksrechtpartei und einer auf die Nationalsozia­listen entfallen, eine starke Schwächung der gegenwärtige« Minderheitsregierung Bolz-Bazille bedeutet, die jetzt nur noch über 35 Mandate von insgesamt 80 verfügt. Selbst wenn da unwahrscheinliche Fall eingetreten wäre, daß die Deutsche Volkspartei nach Erfüllung ihrer personellen und sachlich« Forderungen sich zu einer Unterstützung der gegenwärtige, Rechtsregierung bereit gefunden haben würde, reicht der Bei­tritt der Deutschen Volkspartei heute zu einer Mehrheits­bildung nicht mehr aus. Die neueintretenden Splittergruppe, werden für eine feste Mehrheitsbildung Wohl ebensowenig brauchbar sein, wie der in den Kinderschuhen der Politil wandelnde Christliche Volksdienft. Das Schwergewicht der Politischen Entscheidung über jede künftige Koalition hat sich von der Deutschen Volkspartei zum Zentrum hin verschoben, das sich nunmehr ernstlich zu überlegen hat, ob es an seinem bisherigen Kurs festhalten und auf einer so schwach und ver­schiedenartig untermauerten parlamentarischen Grundlage Weiterarbeiten will, sofern es überhaupt gelingt, die neuen Splittergruppen von Fall zu Fall zu gewinnen. Der von rwr stets geforderte gemeinsame Eintritt der- Deutschen Volks- Partei und der Demokratischen Partei wird jetzt geradezu zu einer staatspolitifchen Notwendigkeit, da außer der Großes Koalition, die das Zentrum bisher unter dem Druck sein« starken agrarischen Flügels stets kategorisch ablehnte, eine andere Mehrheitsbildung im jetzigen Landtag gar nicht mehr möglich ist. Die Deutsche Volkspartei, die der Regierung in voller Freiheit gegenübersteht, kann den weiteren Verlaus der Dinge in Ruhe abwarten. Es ist nicht ihre Sache, den Regie­rungsparteien aus der Verlegenheit zu helfen. Die Partei drängt sich nicht auf, aber sie wird sich der Mitarbeit auch nicht versagen, wenn es gilt, im Rahmen einer festgefügten uni lebensfähigen Arbeitsgemeinschaft, in der ihr Einfluß gewahrt ist, an der Besserung unserer staatlichen uckd wirtschaftlich» Verhältnisse zum Wohle des schwäbischen Volkes aktiv mtt- zuwirken.

Zur Frage der Großen Koalition in Württemberg. Stuttgart, 29. Märzs Zu der Forderung der Deutsche» Volkspartei nach der Großen Koalition -in Württemberg be­merkt dieSüddeutsche Zeitung" als führendes Organ der Rechten u. a.: Daß die Deutsche Volkspartei die Möglichkeit eines Zusanrmenschlusses aller bürgerlichen Gruppen des Land­tags der. praktische Verlauf wird vielleicht eine noch andere Möglichkeit offenbaren überhaupt übergeht, dafür die Große Koalition als allein möglich darstellt, zeigt nur das von ihr erstrebte Ziel, welches durchaus nicht einheitlich auch das der vvlksparte-flichen Wählerschaft ist. Führend müßte in der Großen Koalition ihrer Stärke nach unbedingt die Sozial­demokratie sein. Die Große Koalition anstreben, heißt als« mit klaren Worten, an die Stelle der heutigen bürgerlich« Regierung eine sozialistisch geführte Regierung setzen z« wollen.

Die Textilwarcnschwindeleien Stahmanns.

Frankfurt a. M., 29. März. Die weiteren ErmittlMM der Frankfurter Kriminalpolizei in Sachen des TexfilwEi- schwindlers Stohmann haben ergeben, daß Stahmann Mi Frau Dohmes etwas über 1^4 Millionen Mark erschwindelt haben.' Den- .Haupt nutzen aus den Betrügereien hatten die Hintermänner, die für den schnellen Absatz der Waren sorgte». Inzwischen ist das Paar nach Essen übergesührt worden, m wegen dort begangener Straftaten vernommen zu werden.

Zwei Todesopfer eines Motorradunfalls.

Leipzig, 29. März. Ein schwerer Mot-orradunfall, da 2 Todesopfer forderte, ereignete sich beute nachmittag in der Nähe von Markranstädt bei Leipzig. Der Motorradfahrer Löffler, in dessen Beiwagen ein Freund Löfflers namens Kirch­hof saß, fuhr in einem Tempo von ca. 90 Km. auf der Staats­straße in der Richtung nach Lützen. In einer Kurve wollte Löffler mit unverminderter Geschwindigkeit einen ander« Wagen überholen, wobei er die Gewalt über die MasäM« verlor. Diese prallte gegen einen Baum und ging vollständig in Trümmer. Beide Fahrer waren auf der Stelle tot.

Mordanschlag auf den Meister.

Der 19 Jahre alte Konditorlehrling Friedrich Weile ms Neukölln verübte am Karfreitag Nachmittag in einer WirtWst in der Nähe seiner Wohnung auf seinen Meister, den Konditor Konrad Kraus aus Neukölln, einen Mordversuch. Er warA der Backstube seines Meisters mit diesem in Streit geram und zum Schluß warf ihn sein Lehrherr hinaus. Darauf der Lehrling einen Revolver, zerschlug die -Fensterscheiben, der Backstube und gab auf seinen Lehrmeister 2 Schüsse ab, o» ihr Ziel verfehltem Als die Hausbewohner hinzustürzten, n« den Lehrling zu verhaften, schoß er sich eine Kugel in den Kotz Er wurde schwerverletzt in das Krankenhaus gebracht.

. Dr. Stresemann in Deutschland.

Berlin, 29. März. Reichsaußenminister Dr. Stresenn» der sich 14 Tage von den- Strapazen der Genfer Verhandlung« an der Riviera erholt hat, ist gestern wieder nach DeutschtM» zurückgekehrt. Er begibt sich zunächst nach Heidelberg M beabsichtigt, die Osterfeiertage in einem süddeutschen- Brdeon zu verbringen. Kurz nach dem Fest wird er wieder in Bett" eintreffen. Dr. Stresemanns Gesundheitszustand ist, wie ver­sichert wird, durchaus befriedigend.

Kommunistischer überfall auf einen Hamburger Polizeibeamt«

Hamburg, 29. März. Das kommunistische Bürgerschaft^ Mitglied Dittmann geriet in der vergangenen Nacht, als a sich in Begleitung mehrerer Personen auf dem Heimweg v". einer kommunistischen Veranstaltung im Konventgarten befim in der Amelungstraße in einen Wortwechsel mit einem m Zus befindlichen Polizeibeamten, dem Dittmann vorwars, kurzu» eine Anzeige gegen Kommunisten erstattet zu haben. Ais Beamte sich weigerte, seinen Namen zu nennen, wurde er om»

men waren, mit Füßen getreten. Ein zweiter in ZMl licher Beamte, der hi-nzugekommen war, wurde gleichfalls Iw-*'

«ißhandelt und von Effammelt hatte, hWM-de eilten schlief Dittmann wurde ft «führt- Er bestre kn er, wie er crnga Käuf

Berlin, 29. Mär hat die Vertrauens! bMdes Hannover e Käuferstreik der La> dürfen nicht mehr g erMgmsft aller Art liche Maschinen uni seifige Hilfe ausgeb. Nachbarn ersetzt wi Merbleiben. Repa werden. Vom 1. f werden. Ma Anger ohne Kunstd schicksalshaft verbun werden Es ist zu Landwirtschaft -eher Kein Deut

e- Innsbruck, 29. lebenden Südtiroler ^trkshauptmanm 2 in den Blättern, daß wählen nicht gelung Bestätigung der Bei Die Wahlen seien Druck, der dabei av wirkungslosen Täus erklären daher die Wverläßl-ich und Po he«te dem italienist netcn an, denn der Radiis habe sich aus! Unsere Landsleute i taÄche Vertretung.

Aufdeckung einer

Basel, 29. Mär; nodemälscherbande a Am Mittwoch nachr fi-nrm Geschäft in B fmnkennote, die der km». Unter einem erkundigte sich aus i schung erkannt und verhaftet. Eine Le Vorschein. Die Frc Zentrum der Stadt lassen. Durch die Z Buchs verhaftet. D FAscherwerkstatt mi 50 falschen Fün-fhun Dir

Jaunowitz, 29. ! Jannowitz liegt jetzt vor. der festgestellt S Schüsse gefallen fir abend die Meldung, abgegeben worden s hat den Beweis erb de« aus dem Fußbo der chemischen Untei Professor Brüning, am Tatort eine Nac nehimrngen galten r Mitglieder der griff sämtlich als gelunge

Hirschberg, 29. Oberstaatsanwalt D ker Späthe haben h halbstündige Unterm 'des bisherigen Unte Lage zu besprechen, nach Jannowitz geft Heute wurden die A späten Nachmittagss rat Späthe hält im hefigen Untersuchur ausgeschlossen.

Jannowitz, 29. abend während ihr gebrochen und nruß- baben ans Gssundhe vorläufig weiter per Tie Wiedcrzulaffunk

Paris, 29. MSy letzten der Gesetzes« Men Ordensgesells trauensfrvge gestellt genommen. Gegen 8egenentwurf stelltc wage. Die Kamme 255 Stimmen ab.

Paris, i offenbar ter Vollsitzung Petit Pari zu erwecken, gestellt Word Vorschläge z vielmehr ha lllngsmethoi Diskussion

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