die eigenartige Katzensautlc mir rhreur stavL rohenden Rleffler, das feine ÄcärckieiffpietSchneewittchen", die ziervollen Reigen und die ergreifende Apfelschutzszene aus Schillers Tell. Wahr­lich eine reichgedeckte Tafel! Wie gerne würde der Chronist all die Namen der Lehrenden und Ausübenden nennen; aber er fürchtet das Stirnrunzeln des Schriftleiters. Stadtschultheitz Grüb sprach all hochbefriedigten Zuhörern aus dem Herzen, als er tiefempfundene Dankesworte fand. Reichlich fliehende, freiwillige Spenden deckten die Kosten. Nur noch einige kleine, aber dringende Fingerzeige für künftige Elternabende: Rau­chen und Schwatzeci während der Darbietungen sind zwei nicht unbedingt notwendige Erfordernisse. Schweigen ist Gold. Kleine Kinder gehören zur Nacht ins Bett und nicht in den Kursaal. Der Lehrerschaft, den Schülern und auch den opfer­bereiten Eltern gebührt wärmster Dank.

Württemberg.

Stuttgart, 26. März. (Die Sonderzetetl bei der Stuttgarter Gemeinderatswahl.) Laut Stuttgarter Wirtschaftsberichte, den Mitteilungen des Stat. Amts der Stadt Stuttgart, wurden im ganzen 87 verschiedene Arten von Sonderzetteln festgestellt. Davon entfielen auf die Sozialdemokratische Partei 0, Deutsche Volkspartei 11, Deutsche demokratische Partei 37, Kommuni­stische Partei 2, Deutschnationale Bolkspartei 21, Zentrums­partei 12, Christi. Bolksdienst 0, lllat.-Soz. Arbeiterpartei 0, Reichspartei d. d. Mittelstandes 0, Christl.-soz. Reichspartei 1, Bolksrechtpartei 3. Der Anteil der Sonderzettel an den über­haupt avgegebenen Stimmzetteln war mit 57 Prozent am grössten bei der Deutschen Demokratischen Partei. Darauf folgen die deutschnationale Volkspartei mit 12 Prozent, die Deutsche Volkspartei mit 39 Prozent und die Zentrumspartei mit 30 Prozent Sonderzettel. Bei der Chrifrl.-soz. Reichspartei betrug der Anteil 19 Prozent, bei der Volksrechtpartei 3 Proz. und bei der kommunistischen Partei 0^> Prozent. Keine Sonderzettel wurden festgestellt für die Sozialdemokratische Partei, für den Christi. Volksdienst, sowie für die Nat.-Svz. Deutsche Arbeiterpartei und die Reichspartei d. d. Mittel­standes. In den verschiedenen Teilen der Stadt sind die Sonder­zettel anteilmätzig sehr verschieden abgegeben worden. An der Spitze stehen mit wenigen Ausnahmen fast bei allen Parteien die Neckarvororte.

Eivensbach, OA. Brackenheim, 26. März. (Ein ganzes Dorf befehdet sich.) Wie bereits gemeldet, ist in dem etwa 300 Ein­wohner zählenden Eibensbach, im Oberamt Brackenheim, in der Nacht zum Samstag ein Großbrand ausgebrochen, dem 3 Wohnhäuser und 2 Scheunen zum Opfer gefallen sind, darun­ter das ziemlich geräumige Gasthaus z.Rose". Durch den Brand ist den Geschädigten (Schultheiß Lauter, Holzhändler und Gasthofbesitzer Layher, sowie Ziegler Layher) ein Ge­bäudeschaden von etwa 60 000 R.M. entstanden; die verbrannte Fahrnis wird auf etwa 40 000 R.M. angegeben. Die Heil- bronner Kriminalpolizei hat mit mehreren Beamten noch am Samstag die nötigen Maßnahmen ergriffen, da man Brand­stiftung ziemlich sicher annehmen kann. Der an sich tief be­dauerliche Brand ist lautHeilbronner Gen.-Auz." der Aus­fluß von Aerger, Haß und Rachsucht, wie man ihn in diesem Ausmaß selten findet. Das ganze Dorf ist seit nahezu 10 Jahren in 2 Lager gespaltet, die sich bitter befehden. Es vergeht fast kein Freitag, an dem nicht ein Beleidigungsprozeß beim Amtsgericht Braüenheim anhängig ist. Die eine Partei schart sich um den Schultheißen, die andere um den Lehrer. Auf welcher Seite die größere Schuld liegt, ist für den Außen­stehenden schwer zu entscheiden. Von sehr vertrauensvoller Seite wird bekundet, daß der Lehrer bereits 30 Prozesse zu seinen Gunsten zu entscheiden vermochte. Bezirksschulrat und Landrat sind schon wiederholt interpelliert worden; sie haben auch schon begütigend und vermittelnd eingegriffen. Durch den Brand ist im ganzen Dorf die gegenseitige Erregung und Erbitterung zum Bersten mit Explosivstoff geladen und man befürchtet das Schlimmste, lltur eine baldige Feststellung 8er Brandursache kann einigermaßen klärend und dämpfend wirken. Sollte tatsächlich Brandstiftung vorliegen und faßt man den Brandbuben- dann kann man sich auf einen Schwurgerichtsfall gefaßt machen, der reich an Aufhellungen, noch reicher aber an Enthüllungen sein wird.

Kiebingen, OA. Rottenburg, 25. März, (llnglücksfall.) Rasch tritt der Tod den Menschen an". Mit diesen Worten leitete der Vorstand des Kriegervereins, Franz Wittel, den Nachruf ein, welchen er dem am Elektrizitätswerk verunglückten Eugen Heim widknete. Nun haben sich diese Worte an ihm selber schrecklich bewahrheitet. Wittel fuhr am Damstag mit­tag mit seinem Rad von Tübingen her. Kurz unterhalb des Kilchberger Bahnhofes wurde er von dem Lastauto mit An­hängewagen der Weingroßhandlung Schumann aus Pforzheim angefahren und so auf die Straße geschleudert, daß er nach kurzer Zeit verschied. Der Führer des Autos hatte den Unfall nicht bemerkt und fuhr weiter. Erst in Rottenburg, wo er Wein abliefertc, erfuhr er von demselben. Wie man hört, soll er nicht ohne Schuld sein. Wittel hiuterläßt eine Frau und 6 Kinder, von denen erst eines der Schule entwachsen ist.

Ulm, 26. März. (Ein ungetreuer Beamter.) Der Land­postbote Johannes Schrade von Ennahofen hatte sich wegen Unterschlagung u. a. zu verantworten. Schrade wurde mit 19 Jahren schon als Landpostbote verwendet. Er betrieb neben­her den Güterverkehr für mehrere Gemeinden und schaffte sich ein Auto an. Damit waren die Gemeinden wegen der Beschä­digung der für einen Autoverkehr nicht günstigen Straßen nickst einverstanden und machten ihm Merlei Schwierigkeiten. Schrade war auch nicht der Mann, der den für seine Zwecke teuren Apparat eines Autos, halten konnte. Da er nebenher Alimentenverpslichtungen hatte, denen er nicht nachgekommen ist, wurde das Auto gepfändet. Schrade war dazu noch ein Trinker, der, wie er selbst mit fortgesetzt lächelnder Miene erzählt, erst zufrieden war, wenn er seinen Rausch hatte. Der Angeklagte hat über seinen amtlichen Geldverkehr kein Buch geführt und hat von den. Leuten Geld angenommen, das er bei der Post einbezahlen sollte, er hat auch private Geld­geschäfte zur Erledigung übernommen Bei ihm war aber die Schlamperei so groß, daß man dis Gelder in eine Schub­lade warf, privates, persönliches und amtliches Geld. Dort habe die ganze Familie Herausgeholt. Solange Geld da war, habe man wieder etwas bezahlt. Briefe, von denen er annahm, daß sie Mahnungen der Lieferfirmen sein könnten, hat er ver­brannt. Schrade will alles auf seine Jugend und seine Be­trunkenheit abladen und macht seiner Vorgesetzten Behörde noch Vorwürfe, daß er es 2>< Jahre lang habe treiben können. Neben den zur Anklage stehenden Fällen standen noch eine Reihe anderer Fälle zur Untersuchung, bei denen aber keine genügenden Feststellungen mehr gemacht werden konnten. Nachdem Schrade vom Amt enthoben war, nahm er eine Stelle als Bilderreisender' an. Während dieser Zeit hat er sich in 2 Fällen der Zechprellerei schuldig gemacht. Schrade wurde schließlich für 6 Fälle der privaten Unterschlagung, 3 Fälle der Amtsunterschlagung und eines Vergehens der fort­gesetzten Unterdrückung von Briefen, die er teilweise verloren, teilweise verbrannt haben will, schuldig gesprochen. Der Staatsanwalt beantragte 9 Monate Gefängnis. ' Das Urteil lautete unter Freisprechung von der Anklage der Zechprellerei auf 8 Monate Gefängnis.

Die Verwertung ftiß gewordener und crfrorciwr Kartoffel«.

Die starke Kälte des vergangenen Winters ist auch in die sonst frostsicheren Keller eingedrungen und hat hier an den eingelagerten Kartoffeln Schaden angerichtet: sie sind süß ge­worden oder vollständig erfroren. Das Süßwerden bedingt eine Minderung im Geschmack und ist sehr mißlich; es tritt ein, wenn die Temperatur im Keller längere Zeit unter 0 Grad sich hält. Die Kartoffel setzt bei der Aufbewahrung zur Er­haltung ihres Lebens stets einen Teil ihrer Stärke in Zucker um, welcher dann bei normaler Temperatur veratmet wird. Sinkt die Temperatur unter Null, so wird die Atmung stark herabgesetzt, nicht aber die Zuckerbildung und die Kartoffeln werden süß. Sofern diese nicht ganz erfroren sind, läßt sich der süße Geschmack leicht beseitigen, wenn sie einige Tage in einen tvarmen Raum (Küche) gebracht werden, wodurch der an­gesammelte Zucker rasch veratmet wird. Es mag noch bemerkt werden, daß süß gewordene Kartoffeln, die aber sonst gesund sind, als Saatgut Verwendung finden können. Ist die Kar­toffel erfroren, so konrmt diese im allgemeinen für die mensch­liche Ernährung nicht niehr in Bettacht. Die Zellwände im Innern der Knolle sind zerrissen und infolgedessen beginnen erfrorene Kartoffeln sehr bald in der Wärme zu faulen. Für Verfütterung käme bei größeren Beständen die Einsäuerung in Betracht, indem man die Kartoffel dämpft, dann am besten in ein Faß eingestampft und mit einer Schicht Strohhäcksel und einem Lehmschlag abdickstet. Im allgemeinen wird es aber möglich sein, die Kartoffeln nach und nach zu verfüttern. So­fern der Keller noch kalt ist, wird man diese darin belassen, da die Kälte die Kartoffeln zunächst noch vor der Fäulnis bewahrt und man wird immer nur die jeweilige Tagesncenge entnehmen und dämpfen. Wird der Keller aber warm, so muß die gesamte Menge gedämpft und eingesäuert werden, wenn eine rasche Verfütterung nicht möglich ist. Am besten wird die Kartoffel vom Schwein verwertet. An Rindvieh wird sie mei­stens roh verfüttert, doch dürfte hier ein Dämpfen angebracht sein, zumal auch bei rohen gesunden Kartoffeln die Tiere zuerst vorsichtig daran gewöhnt werden müssen.

Baden.

Kehl a. Rh., 26. März. Heute morgen um X-8 Uhr hat sich im Badezimmer seiner Wohnung der 50 Jahre alte Ban­kier Georg Scheer, der Inhaber des gleichnamigen Bank­geschäftes, erschossen. Die Gründe sind noch nicht aufgeklärt, doch gilt die Tatsache, daß das Bankgeschäft gestern seine Schalter geschlossen hielt, als ein Fingerzeig dafür, daß geschäftliche Schwierigkeiten die Ursache sein dürften.

Mannheim. 26. März. Gestern abend stürzte außerhalb des Flugplatzes ein Klemm-Daimler-Flugzeug, vermutlich in­folge Reißens eines Steuerkabels, aus etwa 50 Meter Höhe zu Boden. Der Führer des Flugzeuges erlitt nur geringe Ver­letzungen. dagegen ist eine Passagierin, eine Ehefrau Black, infolge der erlittenen Verletzungen nach Einlieferung ins Krankenhaus gestorben. Das Flugzeug ist völlig zertrümmert.

Handel, Verkehr und Volkswirtschaft«

Stuttgart, 26 März. (Schlachtoiehmarkt.) Dem Dienstcmmcirkt am stöbt. Vieh- und Schlachthof wurden zuaefiihrt: 29 Ochsen, 33 (unverkauft 3) Bullen. 3SO (40) Iunqbullen, 339 (39) Iunqrlnder. 180 (20) Kühe, 1558 Kölner, 1987 (200) Schweine. 10 Schafe. 2 Ziegen. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen 2 5155 (letzter Markt d 42-48 (). Bullen 2 4648 (45-47), d 42-45 (4144). c 38 bis 40 (unv.), Iunqrinder 2 5357 (unv.), K4651 (unv), c4144 (unv). Kühe s 3842 (). b 29-35 (), c 2027 (). ck 1519 (), Kälber b 80-84 (8184i. e 68-76 (7077). ck 5666 (59 bis 67), Schweins 2 8182 (79-81), b 80-81 (79-80), c vollfleischiae von 200-240 Pfv. 79-80 (78-79). ck von 160-200 Psd. 7678 (75-77), e fleischige von 120-160 Psd. 72-74 (7074). Sauen 56 bis 68 (5867). Marktverlcms ruhig, Ueberstand.

Pforzheim, 25. März. (Schlachwiehmarkt.) Aufgetrieben waren 611 Tiere und zwar: 8 Ochsen, 55 Rinder. 3 Kübe, 18 Farren, 18 Kälber, 509 Schweine. Marktvcrlauf: mäßig belebt. Ueberstand: II Stück Großviek. 56 Schweine. Preise für ein Pfund Lebendg? wicht: Ochsen 2 5153, b 4650, Farren 3 50, b und c 4845, Kühe b und c 3828, Rinder 2 5557, b 5052, Schweine 2 8l bis 84, b und c 80. ck 7478, e und k, g 70-75,

Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Svesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und Verkaufskosten. Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichts­verlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis er- heben.

Vermischten

Raubüberfall im Hotel. Montag abend wurde aus den 2 t Jahre alten Kaufmann Arno von Fredersdorfs im Excelstor- Hotel am Anhalten Bahnhof in Berlin ein verwegener Raub­überfall verübt, dessen Hintergründe noch in Dunkel gehüllt sind. Fredersdorfs wurde in einem Zimmer halb bewußtlos, gefesselt und geknebelt, aufgesunden. Wie sich erst später ergab, hat ihm der oder die unbekannten Täter wertvolle Dokumente geraubt. Fredersdorfs führt seit langer Zeit einen Kamps um eine Erbschaft, die bis in die Zeit Friedrichs des Großen zurückgchen soll. Wie er behauptet, stammt er aus der Familie des bekannten Kammerdieners Friedrich Wil­helm I. Um den Prozeß zu finanzieren, wollte er mit einem Motorboot eine Reise rund um Amerika machen. Er erhielt nachmittags ein Stadttelegramm, worin er aufgefordert wurde, ins Hotel Exzelsior zu kommen. Hier machte ihm ein Mann namens Selbes das Angebot, Fordmotore zu benutzen- wofür er entschädigt werden sollte. Eine Stunde nach der Unter­redung wurde er an Händen und Füßen gefesselt in dem Zimmer aufgefunden, lltach seiner Angabe ist er durch Ziga­retten betäubt worden. Er stellte dann fest, daß mehrere Papiere aus den Akten seines Erbschaftsprozesses fehlten.

Ein 17jähriger Lehrling nimmt sich das Leben. Montag nachmittag verübte der ITHährige Buchbinderlehrling Georg Schmidt in Neukölln aus Furcht vor der Gesellenprüfung Selbstmord, indem er sich in der elterlichen Wohnung mit Gas vergiftete.

Großfeuer auf dem OzeandampferEuropa". Auf bisher unaufgeklärte Weise ist auf dem bei der Werft von Blohm und Voß in Hamburg seiner Vollendung entgegengehenden 16 000- Tonnendampfer des Norddeutschen LloydEuropa" am Mens­tag früh gegen Uhr ein Feuer ausgebrochen, das sich rnit rasender Geschwindigkeit ausdehnte und das ganze Schiff zu zerstören droht. Sämtliche Feuerwehren Hamburgs sind an der Brandstelle und bekämpfen das Feuer von der Land- und Wasserseite her. Das Feuer bietet einen schaurigen Anblick. Rotglühend leuchtet das Feuer auf den Elbestrom. Der Dampfer, ein Schwesterschiff des bei der Deschimag in Bremen in Bau befindlichen DampfersBremen", die beide im August letzten Jahres vom Stapel liefen, sollte im Sommer in Menst gestellt werden. Die Feuerwehren arbeiten fieberhaft, um wenigstens noch einen Teil zu retten.

Wenn man bei offenem Fenster schläft. Ist es eine Fahr­lässigkeit. bei offenem Fenster zu schlafen? Mit dieser Frage hatte sich kürzlich ein Pariser Gericht zu beschäftigen. Eine Ausländerin hatte in einem Pariser Hotel während der Nacht in ihrem Schlafzimmer das Fenster nicht geschlossen. Diese' Gelegenheit hatte sich ein Dieb zunutze gemacht und aus dem Zimmer Schmuckgegenstände im Werte von 350 000 Francs

eurweudet. Die Hoteldirettion lehnte alle Ersatzansprüche ab Sie erklärte, das Schlafen bei offenem Fenster sei eine sträflich, Fahrlässigkeit. Diese Auffassung ist in Frankreich landesüblich Die Franzosen fürchten jeden Luftzug und haben auch offen­bar kein großes Bedürfnis nach frischer Luftzufuhr. I« den Zimmern sind deshalb die Fenster stets geschlossen. Wenn die Ausländerin von diesem Brauch abweiche, so meinte die Hotel­direktton, dann müsse sie eben die Folgen selbst tragen. Das Gericht ließ aber den Landesbrauch nicht in vollem Maße gelten. Es verurteilte vielmehr das Hotel zum Ersatz des halben Schadens. Die andere Hälfte muß der Hotelgast selbst tragen. Wer bei offenem Fenster schlafen will, sollte nach An­sicht des Gerichts vorsichtig genug sein, seine Wettsachen vorher der Leitung des Hotels zur sicheren Aufbewahrung zu über­geben.

Wie man Porto spart. Ein kalligraphisches Genie ist der in New York lebende Schneidergeselle Harry Block, denn es gelang ihm, auf eine Postkarte gewöhnlichen Ausmaßes 326ö Worte in 134 Zeilen zu schreiben. Obgleich der Leser den Text mit bloßem Auge nicht entziffern kann, sondern sich dazu einer scharfen Lupe bedienen muß, schreibt Harry, ohne sich irgendeines optischen Instruments zu bedienen.

Der spanische Ozeanflug geglückt. Wie man aus Rio Le Janeiro meldet, ist dort die Nachricht eingebauten, daß über Natal in Brasilien ein Flugzeug gesichtet wurde, das man für das spanische OzeanflugzeugJesus del Gran Poder" hält Nach einer weiteren Meldung derNacion" bestätigt sich das Eintreffen des FlugzeugsJesus del Gran Poder" über Bra­silien. Nach dieser Meldung wurde das Flugzeug um 2 Uhr 36 Min. brasilianischer Zeit über dem Flugplatz in Natal ge­sichtet. Es setzte seinen Flug in südlicher Richtung sott.

Wunderbare Rettung. Der Arzt hatte dem Kranken eine Medizin verschrieben, die dieser aber trotz allen Zuredens nicht ciunehmen wollte, sondern sie ärgerlich ans Fenster in die Sonne stellte. Plötzlich tat's einen Knall die Arznei.tvar gegoren und in die Luft geflogen.Siehst du," sagte der Patient zu seiner Frau,so wär's mir ergangen, wenn ich das Zeug eingenommen Hütte.-" (!)

Ganz nach Wiener Muster.

Krems, 23. März. In dem Morüprozeß gegen Hildegard Lenhatt wegen Erschießung ihres Geliebten, des Fleischersohns Karl Obenaus, bejahten die Geschworenen mit 9 gegen 3 Stim­men die Zusatzfrage aus Sinnesverwirrung. Der Gerichtshof fällte darauf einen Freispruch, den das Auditorium mit leb­haftem Beifall aufnahm. Die 21jährige verehelichte Hildegard Lerchatt, geborene Kuntz, war angcklagt, bei Gelegenheit einer gemeinsamen Motorradfahrt ihren Geliebten, Karl Obenaus, durch 3 Revolverschüsse getötet zu lzaven. Die Angeklagte isi die Tochter eines verstorbenen Hofrate- aus dem österreichischen Finanzministerium. Sic ist eine auffallende Schönheit von südländischem Typus. Als sie 15 Jahre alt war, starb ihr Vater. Mit 20 Jahren heiratete sie, nachdem sie bereits eine Reihe von Liebschaften hinter sich hatte, einen geschiedenen Mann namens Lerchatt, mittels Dispensehe. Sie war damals Sitzkassierettn im Kabarett Pivillon, wo ihr Mann Rachi- portter war. Der Mann trug sie auf Händen und ließ ihr viele Freiheit. Bei einem Landaufenthalt lernte sie den gleich­altrigen Fleischersohn Karl Obenaus kennen, und beide ver­liebten sich auf den ersten Blick. Karl Obenaus verließ ihret­willen das Elternhaus und zog zu ihr nach Wien, während sie ihren Mann verließ und die Ungültigkeitserklärung ihrer Dispensehe bewirkte. Bei der Entfernung aus dem Elternhaus hatte Karl Obenaus auch 5000 Schilling mitgehen lassen, wofür er van Vater enterbt wurde. Aber das Verhältnis zwischen der Hottatstochter und dem Fleischersohn trübte sich bald. Er wurde ihrer schließlich überdrüssig, zumal er merkte, daß sie auch noch andere Beziehungen unterhielt. Er verließ sie endlch und kehrte in das Elternhaus zurück. Sie machte verschiedene Versuche, ihn wieder an sich zu ziehen, aber umsonst. Nun bat sic ihn um ein letztes Wiedersehen. Sie verabredeten ein Stelldichein, zu dem Hildegard bereits mit einem geladenen Browning in der Tasche kam. Zunächst ließ sie alle ihre oft bewährten Verführungskünste spielen, aber sie verfingen nicht mehr. Da forderte sie ihn auf, mit ihr einen Motorradausslug zu unternehmen. In sausendem Tempo ging es dahin durch die sommerliche Landschaft. Als die Straße durch einen Wald führte, ließ Hildegard stoppen. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Jetzt trat Hildegard an den Geliebten heran und stellte- ihm die Alternative:Entweder du kehrst zu mir zu­rück. oder du willigst ein, daß wir gemeinsam sterben." Er lehnte ab und machte sich daran, wieder ans das Motorrad zu steigen. In diesen! Augenblick knallten aus Hildegards Revol­ver 3 Schüsse, die ihn tödlich trafen. Als sie den Geliebten blutüberströmt am Boden liegen sah, richtete sie den Revolver gegen sich selbst; durch 2 Schüsse schon schwerverletzt, lud sic den Revolver noch einmal und gab einen dritten Schuß gegen sich ab. Dann brach sie bewußtlos zusammen. .Hildegard wurde nach wochenlangem Schweben zwischen Tod und Leben gerettet.

NeueRe Nachrichten.

Lauenstein, 26. März. Die Uhrenstadt Glashütte hat beim hiesigen Amtsgericht Konkurs angemeldct. Glashütte ist seiner mißlichen finan­ziellen Lage wegen nicht in der Lage, die seinerzeit ihm von derAus- sichtsbehörde genehmigte Anleihe von einer Million Reichsmark zn verzinsen und zu tilgen. Die tzauptgläubigertn ist die Gemeinschasts- gruppe deutscher Hypothekenbanken.

Weimar, 27. März. Der Stadtrat beschloß gestern abcnd gegen die Stimmen der Linksparteien ein Ortsgesetz, nach dem gemäß einem Anträge der Nationalsozialisten von jedem über 18 Jahre alten Ein­wohner der Stadt künftig jährlich 6 Mark erhoben werden sollen. Steuerpflichtig sind die Einwohner mit Beginn des der Vollendung des 18. Lebensjahres folgenden Rechnungsjahres, fasern das der Ein- kommensteuererhsbung nach Berücksichtigung sämtlicher Abzüge z» Grunde gelegte Einkommen 2300 Mark jährlich übersteigt.

Leipzig, 26. März. Der Lehrer Hans Duda, der sich wegen Vor­bereitung zum Hochverrat seit mehreren Wochen in Haft befand, hat sich im Untersuchungsgefängnis erhängt. Die Beweggründe des Selbst­mordes sollen in einem Nervenzusammenbruch zu suchen sein.

Dresden, 26 März. Das Gesamtmmisterium hat in seiner heu­tigen Sitzung beschlossen, die Neuwahlen zum sächsischen Landtag am 12. Mai statlfinden zu lassen.

Berlin, 26 März. Nach der B Z. ist die Verschiebung der handlung des Einreisegesuches Trotzkis im Kabinett darauf zurück- zuführen, daß der Reichskanzler an einer Magenverstimmung erkrankt ist und das Bett hüten muß. Da vor Ostern keine neue Kabinett- sitzuna in Aussicht genommen ist, wird das Gesuch Trotzkis erst nach den Feiertagen erledigt werden können. Dann wird übrigens auch Dr. Stresemonn wieder in Berlin sein.

Berlin, 26. März Die Anwälte der wegen umfangreicher Wechselsälschunaen geflüchteten Inhaber der Berliner Bankhäuser Löwenberg L Co.. Levtn 6 Rapperport, hatten ein Gesuch aus frei» Geleit etngereicht, dem die vierte Strafkammer des Berliner Land­gerichts I nunmehr ihre Zustimmung erteilt hak.

Berlin, 26 März. Zu groben Ausschreitungen kam es geste« abend in einer Boxschule in der Mariendorserstcaße in Berlin-Steglitz- Dort waren zwei Gegner derart anrinandergeraten, daß der eine der beiden plötzlich eine Eisenstange ergriff und den anderen damit mehr­mals über den Kopf schlug. Dieser brach bewußtlos zusammen. Das Ueberfallkommando nahm den Täter ftst und brachte den Schwer' verletzten nach dem Krankenhaus, wo die Aerzte einen kompliziert« Schädelbruch feststellten.

Berlin. 26. März, «bead auf dcr Straße «ark. Ein Traktor mit sollte, brach aus der Sch Mzte mit der Brücke tr rechtzeitiges Abspringen r ,od fand dabei den Tod Berlin. 26. März, breitet. daß von den Wien gereisten Deutsche vir von unterrichteter S Am IS. Mürz sind die Hebriidcr Wöbrl mit ein W am 20. März aesun

Berlin, 26. Mmz.

I April aus dem Diens Simons in einem herzlib iührung gedankt.

Schwerin, 26. Mäy mitgeteilt: Die Zeitung-: ,inblick auf das Urteil Freistaates Sachsen zum nicht zu.

Brannschmeig, 26. ' kn vom StaalLMlnistect Kimmen angenommen.

Hemeinschast der W!

Budapest, 26. Mich »wn entstand vermutlich tichöste vernichtete. Ein «Kommen.

Bahia, 26. März die am 24. ds. Mts., nc Jesus del Gran Poder" hier wohlbehalten. Der Mptmann Iimenez ins Mlerbrochc» werden.

Philadelphia. 26. st Wbstown (New-Iersey) Company 3000 Pjund 9 der zum Schutze der and zerstört. Ein Arbeiter cr i, weiterer Entfernung n Auslegung. In den ver die Fensterscheiben zecrrü

Aurora (Illinois), 2 chend hier in einRestau ilkoholische Getränke ve ßummiknuppeln nieder, ihres Mannes warf, wur zetötet. Ein neunjährig

Shanghai, 26. Mi sing zufolge hat Nan

Die VoWrechl

Stuttgart, 26. Mc das Deutsche Reich am den klagenden Partei! Artikel des württemb sassungswidttg erklärt derung aus Zuteilung sie abgegebenen Stirn Ae Volksrechtpattei h Neuwahl ersparen wi «om 20. Mai 1928 sc Gesetzes wegen Ungült Ichreiben an den würi bcrgische Regierung d, nur dann stellen müsst Zuteilung der -ihr zur liegende und einfachste zerichtshofs nicht gezc

Oderstubiendirektor Br rechtpartei bei

Stuttgart, 26. Mär bunds und der Vc Banser am 15. und 16. die Forderungen der gegenüber den deutscl zum Ausdruck zu brin mit 2 der deutschen und Generaldirektor < darum, die Herabsetzn dadurch zu erreichen, achtens selbst widerleg nähme der inneren die teilweise schon dnrr und -rechtsprechung w Annahme, Deutschlani Politik bereichert wor Lasten bezahlen, deutsche Volkswirtschas geschädigt hat durch di Volkswirtschaft unent duktion und Sparke dershrachen, daß sie di «n Sachverständigen vauser arbeitete ferne französischer Sprache übermittelte. Hier w: Md gefordert, diese f Md die Reparations kerbe früher oder spc m Deutschland so star Mehr bezahlt werde: Mng der Reparatii sondern auch wohlver Mst. .Oberftudiendir M Paris auch dazu, kertungsbewegung ur Men Organisation zr Ditals, den Herren i >n Persönliche Fühlun

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