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Berlin, 26. März. Ein schwerer tlnglückssall ereignete sich gestern auf der Straße von Wendisch-Rietz nach Silbcrberg in der Milk Ein Traktor mit zwei Anhängern, der nach Bceskom sahren «»«te brach aus der Schleusenkrücke an der neuen Mühle durch und Kirrte' her Brücke in die Tiefe. Während der Fahrer sich durch streitiges Abspringen retien konnte, rvurde der Begleiter mitgerissc!, >nd fand dabei den Tod.
Berlin, 26. März. Eine Morgenzeituug hat die Nachricht oer breitet daß von den kürzlich von Kabul auf dein Landwege nach tudien gereisten Deutschen einer unterwegs getötet worden sei. Wie «jr von unterrichteter Seite ersahren, wisst diese Nachricht nicht zu. «m IS. Mürz sind die Deutsche» Harten. Freye, Oertel, Heye und Kebrüdcr Wöhrl mit einer Karawane von Kabul nach Indien gereist »ad am 20. März aesund in Peschawar einaetroffen.
Berlin, 26. März. Reichspräsident v. Hindenburg hat dem am i April aus dem Dienste scheidenden Rnchsgerichtspräsidenteli Dr. Simons in einem herzlichen Schreiben für seine vorbildliche Amts- iiibrung gedankt.
Schwerin, 26. März. Amtlich wird von der Staalsreyieruug Meteilt: Die Zeitungsnachrichten, das Stnatsmimsterium sei an Hinblick auf das Urteil des Skamsgerichtshoses in der Sache des Ireistaates Sachsen zum Rückintt und zur Auflösung bereit, treffe »Icht zu.
Brannschmeig, 26. März. Der vraunschweigische Landtag hat Kn vom Staalsmmistecium eingebrachten Notetat mit 30 gegen 18 Kimmen angenommen. Dafür stimmte außer den Sozialdemokraten t Hemeinschast der Wirtschaft.
Budapest, 26. März. In der Gemeinde Repczejanossa bei So- »ron entstand vermutlich durch Brandstiftung ein Feuer, das acht tichiiste vernichtete. Eine 70jähcigc Frau ist i» Sen Flammen um- -rkommen.
Bahia, 26. März. Die spanischen Flieger Iglesias und Iinumez, die am 24. ds. Mis., nachmittags gegen 5 Uhr mit ihrem Flugzeug Jesus del Gran Poder" von Sevilla abgeflogen sind, landeten heute hier wohlbehalten. Der Flug mußte wegen eines Fieberanfaüs, den Houptmann Iimenez infolge'der bisherigen Strapazen erlüten hat, verbrochen werden.
Phtladelphia. 26. März. In dem ungefähr 25 Meilen entfernten Wbstown (New-Iersey)explodierten in eincmHolzgebüude derDupont- Company 3000 Pjund Nitroglyzerin. Das Gebäude, sowie ein Zaun der -um Schutze der anderen Anlagen errichtet war, wurde vollständig zerstört. Ein Arbeiter wird vermißt. Die heftige Explosion war selbst i> weiterer Entfernung noch bemerkbar und verursachte überall größte Ausregung. In den verschiedensten Teilen von Philadelphia wurden die Fensterscheiben zertrümmert.
Aurora (Illinois), 26. Mürz. Prohibitionsagenten drangen gestern abend hier in ein Restaurant ein, in dein angeblich ungesetzlicher Weise alkoholische Getränke verkauft wurden und schlugen den Besitzer mit Gummiknüppeln nieder. Als sich dessen Frau über den leblosen Körper ihres Mannes warf, wurde sie von den Beamten durch Revoloerjchüsse gelötet. Ein neunjähriger Knabe wurde durch die Schüsse verletz».
Shanghai, 26. März. Chinesischen Meldungen aus Nanking zufolge hat Nanking offiziell Hankau den Krieg erklärt.
Die Volksrechtpartei fordert ihre Landtagssitze.
Stuttgart, 26. März, lliachdem der Staatsgerichtshof für !>Ls Deutsche Reich am 22. März in dem Hauptpunkt der Klage den klagenden Parteien recht gegeben und den beanstandeten Artikel des württembergischen Landtagswahlgesetzes für verfassungswidrig erklärt hat, hat die Volksrecht-Partei die -Forderung auf Zuteilung der ihr auf Grund der am 20. Mai für sie abgegebenen Stimmen zustehenden Landtagssttze erneuert. Die Volksrechtpartei hat, da sie dem Land die Kosten usw. einer Neuwahl ersparen will, davon abgesehen, nunmehr die Wahl vom 20. Mai 1928 selbst gemäß Art. 29 des Landtagswahl- zesetzes wegen Ungültigkeit anzufechten. Sie hat in einem Ichreiben an den württembergischen Landtag und die württem- bcrgische Regierung darauf hingewiesen, daß sie diesen Antrag mir dann stellen müsse, wenn Wider Erwarten ihr Antrag aus Zuteilung der ihr zustehenden Sitze abgelehnt, also die Nächstliegende und einfachste Folgerung aus dem Spruch des Staats- zerichtshofs nicht gezogen tverden sollte.
ikberstudiendirektor Bauser für den Sparerbund und die Bolks- rcchtpartei bei den Sachverständigen in Paris.
Stuttgart, 26. März. Im Namen und Auftrag des Sparer- buM und der Volksrechtpartei war Oberstudiendirektor Bauser am 15. und 16. März irr Paris, nur die Auffassung und die Forderungen der durch die Inflation geschädigten Kreise gegenüber den deutschen und den fremden Sachverständigen ginn Ausdruck zu bringen. Er hatte eine eingehende Aussprache mit 2 der deutschen Sachverständigen, Geheimrat Dr. Kastl imd Generaldirektor Dr. Bögler. Es handelte sich vor allem darum, die Herabsetzung der unerträglich hohen Daweslasten dadurch zu erreichen, daß die Grundirrtümer des Dawesgut- achtens selbst widerlegt und bekämpft werden: die falsche Annahme der inneren Entschuldung durch die sog. Inflation, die teilweise schon durch die bisherige Aufwertungsgesetzgebung md -rechtsprechung widerlegt worden ist und ferner die falsche Annahme, Deutschland sei als Ganzes durch die Jnflations- dolitik bereichert worden und könne deshalb höhere äußere Lasten bezahlen, während in Wahrheit die Inflation die deutsche Volkswirtschaft wie den deutschen Staat geschwächt und geschädigt hat durch die Zerstörung des für eine hochentwickelte Volkswirtschaft unentbehrlichen Gleichgewichts zwischen Produktion und Sparkapital. Die deutschen Sachverständigen versprachen, daß sie diese Gedankengänge gegenüber den fremden Sachverständigen vertreten würden. Oberstudiendirektor Bauser arbeitete ferner ein Memorandum in englischer und in französischer Sprache aüs, das er den fremden Delegationen übermittelte. Hier wurden ebenfalls diese Jrrtümer widerlegt wd gefordert, diese falschen Voraussetzungen fallen zu lassen Md die Reparationslasten energisch zu kürzen, andernfalls kerde früher oder später die Krisis für Staat und Wirtschaft m Deutschland so stark werden, daß keinerlei Reparationslasten .mehr bezahlt werden könnten. Deshalb sei stärkste Herab- ifchung der Reparationslasten nicht nur deutsches Interesse, mdern auch wohlverstandenes Interesse der Gläubigerstaaten selbst. .Oberstudiendirektor Bauser benützte seinen Aufenthalt m Paris auch dazu, mit den Führern der französischen Auf- Äertungsbewegung und der in Bildung begriffenen internatio- ualen Organisation zum Schutze der Währung und des Spar- «apitals, den Herren Lemontier und Rechtsanwalt von Bondh,
Persönliche Fühlung zu treten.
Die heilige Stadt erreicht.
Friedrichshafen, 26. März. Um 4.25 Uhr nachmittags «verflog das Luftschiff „Graf Zeppelin" deu Hafenplatz Haifa § Palästina. Um 5 Uhr befand sich „Graf Zeppelin" über Mia, um 6.20 Uhr über Jerusalem und um 6.30 Uhr über vem Toten Meer. Bei der Fahrt über dem Toten Meer erachte das Luftschiff eine Höhe von 156 Meter unter dem
Meeresspiegel.
Zeppelinfieber in Palästina.
. Jerusalem, 26. März. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" «wrde um 18 Uhr über Tel Awiew gesichtet. Die Bevölkerung von Palästina, welche seit den frühen Morgenstunden die An- Mnft des Luftschiffes fieberhaft erwartet, ist enttäuscht, da die hnbrechende Dämmerung die getroffenen Vorkehrungen zu- Mte macht. In Haifa warten deutsche Kolonisten — dort Vwdet sich eine große Schwabenkolonie — seit den frühen Morgenstunden vollzählig mit Fahnen am Fuß des Karmels.
Sie haben dort eine Tafel »nt der Aufschrift „Willkommen" in 8 Meter hohen Buchstaben errichtet. Die Redaktion des „Doar Hajom" in Jerusalem ist seit gestern nacht fortwährend von einer nachrichtenhungrigen Menge umlagert, was auf die tagelange Propaganda zurückzuführen ist.
Behördlich vernagelte Luft.
Bon Bord des „Graf Zeppelin", 26. März. 15.45 Uhr. In der Höhe von Cppern wenden wir nach Südwesten in Richtung auf Palästina bei ziemlicher Windstille und trübem Himmel. Wir sind leider außerstande, das Geburtsland der Aphrodite zu überfliegen, weil dafür die besondere Genehmigung der Regierung nötig wäre, die nicht angefordert wurde. Auch über Rhodus ist der Flug unmöglich, weil Italien die Erlaubnis abschlug. Die Luft im Orient und Occident ist mit Brettern behördlich vernagelt.
„Graf Zeppelin" auf dem Rückweg.
Friedrichshafen, 26. März. Vom „Graf Zeppelin" liegt beim Luftschiffbau eine Meldung vor, nach welcher das Luftschiff nunmehr den weitesten Punkt seiner Reise erreicht und den Rückiveg wieder angctreten hat. Um 4 Uhr abends befand sich das Luftschiff nämlich bereits wieder 75 Km. westlich von Ghaza und etwa 50 Km. nördlich von El Arisch an der ostägyptischen Küste.
Friedrichshafen, 27. März. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" befand sich um 4 Uhr nordöstlich der Insel Milos, und um 6 Uhr über Athen mit Kurs auf Konstantinopel.
Zwölf Tage in Gesellschaft einer Leiche.
Berlin, 26. März. Um sich den Betrag von 50 Mark aneignen zu können, hat die 50jährige Aufwartefrau Anna Neugebauer, gegen die heute vom Schöffengericht wegen Unterschlagung und Betruges verhandelt wurde, 12 Tage mit einer Leiche im Zimmer gehaust. Sie lebte mit einem 60 Jahre alten Rentenempfänger zusammen, der eines Nachts plötzlich verstarb. Am nächsten Morgen zog die Angeklagte der Leiche das Hemd aus, nahm die Bettwäsche ab und trug sämtliche Habscligkeiten des alten Mannes in die Pfandleihe. Zwölf Tage schlief sie neben der Leiche, ohne die Verwandten des Verstorbenen oder den Hauswirt zu benachrichtigen oder Anzeige zu erstatten. Die Wohnung wurde schließlich durch die Polizei gewaltsam aufgebrochen, als die Hausbewohner den Verwesungsgeruch nicht mehr ertragen konnten. Die Angeklagte wußte, daß der Verstorbene noch einen Unterstützungsbeitrag von 50 Mark zu erwarten hatte und hatte seinen Tod verheimlicht, um den Betrag an sich zu bringen. Sie wurde zu 3 Monaten Gefängnis, sowie wegen Nichtanzeige eines Todesfalles zu weiteren 2 Wochen Haft verurteilt.
Der Brand auf der „Europa" gelöscht.
Hamburg, 26. März. Von der Leitung der Werft Blohm <L Voß wird mitgeteilt: Am späten Nachmittag war das Feuer auf der „Europa" bis auf einige geringfügige Glimmnester gelöscht. Eingehende Feststellungen durch Ingenieure der Werft und der Reederei haben gezeigt, daß die Schäden erfreulicherweise doch wesentlich geringeren Umfang haben, als ursprünglich angenommen werden mußte. Auch den Kessel- und den Maschinenanlagen und dem gesamten Hinterschiff mit allen Einrichtungen sind auch das Unterschiff und die unteren Decks fast in der ganzen Länge, sowie das Vorderschiff vom Feuer verschont geblieben. Mit den Aufräumungsarbeiten ist unverzüglich begonnen worden. Die Feuerwehr ist bis auf einen Zug, der mit der Werffeuerwehr von Blohm <L Voß eine Brandwache bildet, abgerückt.
Die Kammeranlagen des Schiffes waren im Rohbau aufgestellt. Von den Saloneinrichtungen, ebenso von der eigentlichen Kammereinrichtung war noch nichts an Bord. Die Kammerwände haben im Mittelschiff an den Seiten Feuer gefangen und sind mit allen schon verlegten Rohr- und Kabelleitungen zerstört. Hierdurch sind auch die Eifeukonstruktionen der Aufbauten des Schiffes in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Hintere Teil des Schiffes, sowie die gesamte Maschinen- und Kesselanlage sind von dem Feuer verschont geblieben. Durch die bei der Bekämpfung des Feuers aufgewendeten Waffer- mengen hat sich der Tiefgang des Schiffes so verlagert, daß es nunmehr aus Grund sitzt. Eine Kentergefahr für das Schiff besteht nicht. Eine zumindest vorübergehende Einstellung des Baubetriebs wird sich nicht vermeiden lassen. Die 3000 Arbeiter, die bis Montag auf dem Schiff beschäftigt waren, mußten einstweilen nach Hause geschickt werden. Auch äußerlich bietet das Schiff jetzt den Anblick eines Wracks. Ein Teil des Oberdecks zwischen den beiden Schornsteinen ist in sich zusammengesunken. Die Plattengänge der Außenhaut sind durch die Glut ausgebeult und zwar derart, daß teilweise die Vernietung gerissen ist. An vielen Stellen sind die Versteifungen des Schiffsrumpfes unter der Einwirkung der Glut auseinandergebrochen. Mehrere Feuerwehrleute sind im Laufe der Löscharbeiten an Rauchvergiftung erkrankt. Dagegen sind, soweit bisher festgestellt werden konnte, Arbeiter nicht verletzt worden.
lieber die Entstehungsgeschichte des Brandes wird noch bekannt, daß nach übereinstimmenden Berichten dos Feuer an mehreren Stellen gleichzeitig zum Ausbruch gekommen ist, so daß Kurzschluß als Brandursache Wohl schwerlich in Frage kommt. Um 1 Uhr früh haben die Bordwache und der an Bord postierte Feuerwehrmann der Werftfeuerwehr nach ihrer eigenen Aussage noch den vorgeschriebenen Rundgang durch das Schiff gemacht und nicht die Spur eines Brandes oder Brandgeruchs entdeckt. Kurz vor 2 Uhr früh zeigten sich mittschiffs plötzlich die ersten Flammen, lieber die Ursache des Brandes verlautet, daß nach Art der Ausbreitung des Feuers Sabotage vermutet werden kann, zumal ein wenn auch unbedeutender Sabotageaff erst kürzlich auf dem Schiff vollführt worden war. Es handelt sich bei dieser Annahme allerdings um Gerüchte, so daß das Ergebnis der eingeleiteten Untersuchung abgewartet werden muß.
Die „Europa" mit 44 Millionen versichert.
Wie der „Lokalanzeiger" mitteilt, ist die „Europa" schon für die Zeit des Baues auf dem Wege der Transportversicherung u. a. auch gegen Feuer- und Explosionsgefahr versichert worden. Die Versicherung läuft unter Führung deutscher Gesellschaften hauptsächlich in Deutschland und zum Teil in England. Fast alle deutschen Transportversicherungsgesell- schaften sind beteiligt. Die Gesamtversicherungssumme beträgt zurzeit 44 Millionen Mark.
Graf Christians Geständnis.
Hirschberg, 26. März. Der verhaftete Graf Christian wurde am heutigen Dienstag vormittag bis gegen 3 Uhr nachmittags vernomnren und zwar durch die Berliner Kriminalbeamten. Hierbei legte er vor dem Berliner Polizeirat Hoppe ein Geständnis ab. Danach wurde er von seinem Vater beauftragt, das reparierte Jagdgeweht nachzusehen und zu Prüfen. Dabei blieb eine Patrone stecken. Als Graf Christian auf dem hinter dem Sofa stehenden Tisch herum hantierte, ging die Waffe los. Der Schuß traf den auf dein Sofa sitzenden Vater in den Kopf. In seiner Verwirrung flüchtete Graf Christian aus dem Zimmer und brach auf dem Flur zusammen. Die Berliner Kriminalbeamten werden nunmehr diese Angaben des Grafen unverzüglich auf ihre Richtigkeit hin prüfen. Ob nunmehr die Exhumierung der Leiche des Grafen Eberhard erforderlich sein ioird, bleibt abzuwarten.
Hirschberg, 26. März. Das Verhör durch die Berliner Kriminalbeamten, an dessen Ende Graf Christian von Stol- berg-Wernigerode gestand, seinen Vater aus Fahrlässigkeit erschossen zu haben, dauerte 5 Stunden. Der junge Graf gab an, er habe das Gewehr prüfen wollen, das der Förster 2 Tage vorher gereinigt hatte. Er bat die Beamten um Entschuldigung dafür, daß er sie so lange mit der Ablengnung auch der fahrlässigen Tötung getäuscht habe.
Die Nachprüfung des Jannowitzer Geständnisses.
Hirschberg, 26. März. Das Geständnis des Grafen Christian zu Stolberg-Wernigerode wird von der Staatsanwaltschaft bestätigt. Die Einzelheiten des Geständnisses können nicht bekannt gegeben werden, weil die Glaubwürdigkeit und die Richtigkeit nach der Oertlichkeit, nach dem Waffenbefnnd durch die Waffensachverständigen und durch die Vernehmung der sonst in Frage' kommenden Personen nachgcprüft werden »nüssen. Unmittelbar nach dein Geständnis des Grafen fuhren die Berliner Kommiyion, der Untersuchungsrichter und der Oberstaatsanwalt, gemeinsam mit dem Schießsachverständigen nach Jannowitz, um dort Vergleiche anzustellen und das Geivehr in Augenschein zu nehmen. Der Schießsachverständige stellte fest, daß die beiden Patronen, die inan auf dem Fußboden des Zimmers gefunden hatte, tatsächlich Spuren davon tragen, daß sie vorher in den Lauf des Gewehrs eingeschoben worden sind. In dieser Beziehung würde also die Darstellung des jungen Grafen zutreffen. Allerdings bestehen noch zwischen der Schilderung des verhafteten Grafen Friedrich Christian und dem tatsächlichen Sachbestand einige Differenzen, die im Laufe des Mittwochs Gegenstand weiterer Ermittlungen sein werden.
Die Beisetzung des Marschalls Fach.
Paris, 26. März. Die Beisetzungsfeierlichketten für Marschall Foch haben heute vormittag um 9 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst in der Notre Dame-Kirche begonnen. Nach Beendigung der kirchlichen Feier setzte sich der Zug in Bewegung. Unter den ausländischen Delegationen ist die stärkste die englische. Sie besteht aus dem Prinzen von Wales, aus 8 Marschällen, dem Admiral der Flotte und dem Befehlshaber des Luftfahrtdienstes. Belgien wird vertreten durch den Prinzen Charles, durch den Kriegsminister, sowie durch eine Abteilung belgischer Grenadiere. Italien hat Marschall Caviglia und einen Oberstleutnant, sowie eine Kompagnie Alpenjäger entsandt. Außerdem sind 13 Staaten vertreten, unter ihnen die Vereinigten Staaten durch General Pershing. Die Leiche wurde in dem Augenblick, wo sie vor der Statue der Stadt Straßburg aus der Place de la Concorde aukam, mit der Marseillaise begrüßt. Der deutsche Botschafter nimmt an keiner der offiziellen Trauerfeierlichkeiten, weder an der kirchlichen Feier, noch an der Ueberführung der Leiche, noch während der Beisetzung im Jnvalidendom teil. Hingegen ist während der Beisetzungsfeierlichkeit als Akt der Totenehrung die Reichsflaggc auf dem deutschen Botschaftsgebäude auf Halbmast gesetzt worden.
Nach der Rede Poincares vor dem Jnvalidendom begann der Vorbeimarsch der Truppen und Frontkämpfervereinigungen, sowie der übrigen Abordnungen. Dieser Vorbeimarsch dauerte bis 2 llhr. Wie Havas meldet, wurde er sodann abgebrochen, da verschiedene alliierte Generale wegen ihres hohen Alters Müdigkeit zeigten. Der Sarg mit der Leiche des Marschalls wurde alsdann im Jnvalidendom Provisorisch beigesetzt, da die Krypta, die ihn aufnehmen soll, erst eingebaut werden muß.
Ein Memorandum des amerikanische« Schatzsekretärs zum Fall des Schoners „Jmalone".
Washington, 26. März. Der Staatssekretär des Schatzautts, Mellon, veröffentlicht ein Memorandum zur Angelegenheit des Schoners „Jmalone". In diesem Memorandum erklärt er. der Schoner sei ein bekanntes Schmuggelschiff gewesen, das nicht nur den Vereinigten Staaten, sondern auch den englischen Behörden Unannehmlichkeiten bereitete. Mellon erklärt in entschiedener Form, der Schoner habe sich weniger als 12 Seemeilen von der Küste des Staates Louisiana entfernt befunden, als Kapitän Walcott ihn anrief. Der Staatssekretär fügt hinzu, die Verfolgung des Schoners sei nach den Regeln des internationalen Rechts vor sich gegangen.
UrlaubsbcraLung. Wenn der Frühling kommt, beginnt die Frage: „Wohin wollen wir in diesem Jahre reisen?" wieder die Reiselustigen zu beschäftigen. Aber diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten, wie sie gestellt wird. Um Reisefreunden die Wahl eines Zieles zu erleichtern, führt in diesem Jahr erstmalig der Norddeutsche Llohd, Bremen, durch feine an allen bedeuteirden Plätzen befindlichen Vertretungen eine kostenlose Urlaubsberatung ein, um dadurch besonders ans den Wert und auf die großen Vorteile des Reifens zur See hinzuweisen. Für Fcrienreisende kommen die verschiedensten Reiseziele in Frage, die unabhängig von geschloffenen Reisegesellschaften mit den fahrplanmäßigen Dampfern des Norddeutschen Lloyd in verhältnismäßig kurzer Zeit erreicht werden können. Um nur ein Beispiel zu nennen, sei erwähnt, daß der Norddeutsche Lloyd innerhalb von 3 Wochen einen Besuch von Paris, Newyork und London ermöglicht. Für eine solche Reife wird eine bestimmte Summe gezahlt, in der die Kosten der Beförderung mit Schiff, Eisenbahn, Automobilen usw., Unterbringung und volle Verpflegung auf See und Land, ferner alle Nebenkosten, wie für deutsch-sprechende Führer usw., eingeschlossen sind.
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küc Turn-, Qesang-, Krieger- unck Sckütrenvereine, lleuervveiiren, llubball-, flackkatirer- nnck alle sonnigen Zportsvereine, Uanclvverker-, l^nclcvirt. Vereins unck Kleintierrucktvereine, Oarten- unck Odstbauvereine
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