Reihe von Städten überraschend eine Anzahl kommunistischer Führer verhaften.

Dr. Schacht fährt nach Berlin.

Paris, 21. März. Dr. Schacht wird heute nachmittag wieder nach Berlin abreisen. Man vermutet hier, daß er während seines Aufenthalts in der Reichshauptstadt wichtige Beratungen mit dem Reichspräsidenten von Hindenburg und den Verantwortlichen Ministern abhalten wird und diesen die Forderungen der Alliierten unterbreitet, die dem Führer der deutschen Delegation in seinen Besprechungen mit Owen Ijoung zur Kenntnis gebracht wurden. Dr. Schacht wird erst am nächsten Montag wieder zurückkehren und, wie man in französischen Delegationskreisen hofft, der Konferenz hierauf die Vorschläge des Reiches unterbreiten. In den für die nächste Woche vorgesehenen Vollsitzungen wird man dann wahrschein­lich an die Erörterung der Zahlen gehen. Ob man vor Ostern zu einer endgültigen Verständigung gelangt, ist sehr unsicher. Auf jeden Fall aber werden , am Donnerstag die Arbeiten der Sachverständigen bis nach Ostern vertagt. Es ist vorauszusehen, daß ein Teil der Delegierten die Ostertage be­nutzen tvird, um mit ihren Regierungen wieder in Fühlung zu treten.

Poinratfts Nachruf für Marschall Fach.

Paris, 21. März. Die Nachricht vom Tode des Marschalls Joch traf gestern wenige Minuten nach seinem Ableben in der Kammer ein. Außenminister Briand war gerade auf der Tri­büne, um die Gesetze für die Missionsgesellschaften zu vertei­digen, als ein Mitarbeiter Poincarhs dem Ministerpräsidenten die Nachricht überbrachte. Pvineare wartete, bis Briand seine Rede beendet hatte und erhob sich dann, um der Kammer die Mitteilung vom Tode des Marschalls Joch zu machen. Die Deputierten erhoben sich unverzüglich von ihren Sitzen, um den Toten zu ehren. Nur die Kommunisten und ein Teil der Sozialisten blieben demonstrativ auf ihren Bänken sitzen. Frankreich verliert nicht nur einen großen Soldaten," er­klärte Poincare,sondern auch einen großen Bürger. Ich zweifle nicht, daß die Kammer sich der Trauer der ganzen Nation anschließt." Der stellvertretende Präsident der Kammer, Flandin, fügte einige kurze ehrende Worte bei. Durch einen seltsamen Zufall war die Finanzkonrmission der Kammer ge­rade mit einem Gesetzesvorschlag beschäftigt, in dem die nötigen Kredite verlangt werden, um die Marschälle Frankreichs im Jnvalidendom zu beerdigen. Das Gesetz wurde einstimmig angenommen. Nach Schluß der Sitzung beteiligten sich die Mitglieder der Regierung im Palais Bourbon an einem Kabi­nettsrat, in dem der Beschluß gefaßt wurde, dem Marschall ein Staatsbegräbnis zu bereiten, vorausgesetzt, daß in seinem Testament, das heute vormittag eröffnet wird, nichts anderes verfügt worden ist und seine Familie ihre Zustimmung gibt. Seit 5V Jahren ist das Staatsbegräbnis nur für Viktor Hugo Pasteur und die Präsidenten der Republik. Carnot und Felix Faure, bewilligt worden. Der größte Teil der heute morgen veröffentlichten spalten- und seitenlangen Artikel über die Laufbahn und die Verdienste des Marschalls lobpreisen in Len höchsten Tönen das Werk des Feldherrn und Retters des Vaterlandes. Ein Teil der Presse erscheint mit dicken Trauer­rändern. Nur einige Linksblätter, wieEre Nouvelle" und Populaire" beschranken sich in nicht mißzuverstehender Absicht auf eine knappe Wiedergabe einiger Daten aus dem Leben des Verstorbenen, der ihnen als der typischste Vertreter des französischen Militarismus erscheint.

Bittere Wahrheiten..

Recht offene Worte über die Abrüstungsheuchelei der großen Weltstaaten spricht dieBaltimore Sun". Das Blatt besudelt, wie so viele amerikanische, französische und englische Zeitungen den Bau und die Konstruktion des neuen deutschen 10 000 Tonnen-Panzerkreuzers. DieSun" nennt diesen Kreuzer einen Westentaschen-Panzerkreuzer. Das Blatt kommt dabei zu folgenden Schlußfolgerungen:Als die Alliierten den Frieden mit Deutschland Unterzeichneten, versuchten sie, es in einer Anwandlung von Furcht und Siegerwillen füvdimmer zur Ohnmacht zu verurteilen, indem sie die Größe seiner Armee und seiner Marine beschränkten. Indem man die Tonnage bewaffneter Schiffe auf 10 000 und die leichter Kreuzer aus 6000 Tonnen herabsetzte, glaubte man, Deutschland zur See für immer ungefährlich gemacht zu haben. Um nun den An« schein zu erwecken, als trieben sie ehrliches Spiel, willigten die Alliierten im Völkerbund ein, ebenfalls abzurüsten. Diese Zusage ist in keiner Weise gehalten worden. Deutschland er­blickte in Europa stehende Heere, welche die Vorkriegsstärke erreichten; es sah Nationen bestrebt, immer mehr Kriegsschiffe für dieSelbstverteidigung" und denSchutz des .Handels" zu bauen, und Deutschland mußte daraus schließen, daß dieses Versprechen der Alliierten nur ein heuchlerischer Vorwand war. Wenn die Alliierten bei der Abrüstung mit gutem Bei­spiel vorangegangen wären, hätte für Deutschland kein Anreiz bestanden, dieses Schiff zu bauen."

Aus Stadt und Bezirk

Neuenbürg, 22. März. Gestern abend gegen 7 Uhr wurde schon wieder die Weckerlinie alarmiert. Hinter dem Anwesen von Bezirksbaurat Stribel wurden am Hang die Hecken ab­gebrannt, was von weitem den Anschein erweckte, als ob das Feuer schon zu dem Dach Herausschlage. Durch eine bis jetzt noch nicht ermittelte Person wurde sofort durch den Feuer­melder am Wanner'schen Fabrikgebäude die Weckerlinie alar­miert, die auch gleich zur Stelle war, aber nichts gefährliches mehr antraf. Bei der sog. Hirschbrücke und aus dem Marktplatz hat sich gleich eine große Menschenmenge angesammelt, die teil­weise durch unverständliches Gelächter ihrer Freude über den blinden" Alarm Ausdruck gab. Es wäre zu wünschen, daß die Stadtverwaltung einmal strengstens gegen solche voreilige Feuermelder vorgeht und daß es der Schutzmannschaft gelänge, die Täter festzustellen. M.

Neuenbürg, 22. März. Gestern abend verunglückte tödlich auf der Straße WilhelmshöheSchwann der 27 Jahre alte ledige Erhard Seeger, Grömbach, OA. Freudenstadt. Er scheint von seinem, mit 2 Pferden bespannten Langholzfuhr­werk während der Fahrt abgestiegen und zu Fall gekommen sein, wobei ein Rad des Wagens ihm über den Kops ging, was seinen alsbaldigen Tod zur Folge hatte. Seeger war in Diensten der Firma Ernst Klink, Sägewerk, Pfinzweiler, die ihm das Zeugnis eines soliden und fleißigen Arbeiters ausstellt. Sein tragischer Tod erweckt allgemeine Teilnahme.

(Wetterbericht.) Unter dem Einfluß des südöstlichen Hochdrucks ist für Samstag und Sonntag immer noch vorwie­gend heiteres und trockenes Wetter zu erwarten.

Birkenfeld, 21. März. Der im Wanderplan des Württ. Schwarzwaldvereins, Ortsgruppe Birkenseld, schon zweimal angesetzte Ausflug MühlackerVaihingen konnte bisher be­sonderer Umstände halber nicht zustande kommen. Nächsten Sonntag soll er nun endgültig ausgeführt werden. Der Weg führt über die Löffelstelz (alte Ruine), die über die nähere und weitere Umgebung einen herrlichen Rundblick bietet, nach Lomersheim (Besichtigung des Erdrutsches), Mühlhausen, Roßwag und über das Schloß nach Vaihingen. Die Gegend hock ihre besonderen Reize, die Wegverhältnisse sind sehr gut

und es wird aus zahlreiche Beteiligung gerechnet. Die Marsch­zeit beträgt 3X Stunden. Auch Damen und Nichtmttglieder sind eingeladen. Abfahrt Birkenfeld 10.11 Uhr.

Dobel, 21. März. Mit Wegfall des Wrntersportverkehrs fährt das Kraftpostauto LerrenalbDobel von jetzt ab nur noch an Sonn- und Feiertagen und zwar Herrenalb ab 10.05, Doöel an 10-30, Dobel ab 10.35, Herrenalb an 10.55 Uhr.

Württemberg.

Stuttgart, 21. März. (Tag des Buches.) Der Gemeinderat hat aus Anlaß desTag des Buchs" (22. März) zur Förderung der Schülerbüchereien Len Stuttgarter Schulen den Betrag von 5000 R.M. zur Verfügung gestellt.

Stuttgart, 21. März. (Folgenschwere Gasvergiftung Mutter und Kind tot.) Durch die auffällige Ruhe im Hause aufmerksam geworden, drangen heute mittag Nachbarn und Polizei in das Haus Karlstraße 103 in Kaltental ein und fanden die Bewohnerin, eine Kaufmanns-Ehefrau mit ihrem Kind tot im Bett vor. Gasvergiftung hatte ihrem Leben ein Ende gemacht. Das achtjährige Söhnchen lag inr Arm der Mutter. Ob bei der Frau Selbstmord oder ein Unfall vor­liegt, wird die polizeiliche Untersuchung ergeben müssen.

Lauffcn a. N., 21. März. (Vorspiel zum Lauffener Kar- tosfelkrieg.) Vom Amtsgericht Besigheim wurde der Kartoffel- Händler Friedrich Leiubohn wegen Beleidigung des Redakteurs derFreien Meinung", Ernst Uhle hier, der seiner Zeit über den Bezug von Kartoffeln aus Holland seitens hiesiger Kar­toffelhändler in seiner Zeitung berichtete, zu 10 Mark Geld­strafe und Tragung der Kosten verurteilt. Die Beleidigungen fielen beim Sühneversuch zwischen den Kartoffelhändlern und Uhle. Der von den Kartoffelhändlcrn angestrengte Prozeß gegen letzteren kam bis jetzt noch nicht zum Austrag.

Waiblingen, 21. Mürz. (Nicht bestätigt.) Die Wahl des Rechnungsrats Wendel-Heilbronn zum hiesigen Stadtvorstand wurde von der Ministerialabteilung für Bezirks- und Körper- schastsverwaltung nicht bestätigt.

Eßlingen, 21. März. (500000 Mark Baudarlehen Wie­dereinführung der Wohnungszwangswirtschaft in den Filial- gemeinden.) Der Gemeinderat bewilligte in seiner gestrigen Sitzung 500 000 Mark Darlehen zur Förderung des Woh­nungsbaus. Außerdem wurde beschlossen, die Wohnungs- zwangswirtschast in den Filialgemeinden wieder einzuführen, um den unerwünschten Zuzug von auswärts zu unterbinden.

Neckartailfingen, OA. Nürtingen, 21. März. (Tödliches Autounglück.) Gestern abend ereignete sich auf der Straße zwischen Neckartailfingen und Neckarhausen ein schweres Un­glück. Das mit Kies beladene Lastauto des Löwenwirts Wen­zelburger wollte einen: ihm entgegenkommenden Omnibus aus- weichen und geriet dabei auf der schmalen Straße aus das Straßenbankett. Dadurch verlor der Chauffeur die Herrschaft über den Wagen, das Auto stürzte die Böschung hinunter und überschlug sich. Dem aus Waiblingen gebürtigen Chauf­feur wurde dabei vom Steuerrad der Brustkorb eingedrückt, so daß er sofort tot war. Der Beifahrer konnte sich durch Abspringen retten.

Ulm, 21. März. (Im Dienst tödlich verunglückt.) Im Dienst verunglückt ist heute früh im Bahnhof Offingen (auf der Strecke nach Augsburg) der Babnhofvorstand Obersekretär Hübler. Er wurde anscheineich bei der Kontrolle der Signal­einrichtungen vom Zuge erfaßt und getötet.

Gingen, OA. Geislingen, 21. März. (Zwangsversteigerung einer Turnhalle.) Die vor 5 Jahren erstellte Turnhalle der Freien Turnerschaft ging letzter Tage im Zwangsverfahren in den Besitz des Schmieds Johs. Kreidenweiß von hier über. Das ziemlich große Gebäude wurde seinerzeit aus einem in nächster Nähe des Orts liegenden und von der Gemeinde der Freien Turnerschaft überlassenen zirka 26 Ar großen Platze erstellt. Nun ist die Halle, die einen Bauaufwand von zirka 25 000 R.M. erforderte, samt dem Turnplatz zu dem geringen Preis von 8650 R.M. in Privatbesitz übergegangen. Daß bei diesem Preisunterschied es nicht ohne in Mitleidenschaft ge­zogene Leidtragende abgeht, ist Wohl verständlich. Die vor etwa anderthalb Jahrzehnten hier gegründete Freie Turner­schaft (eingetragener Verein) hat sich im vergangenen Spätjahr aufgelöst.

Gmünd, 21. März. (Zur Lohnbewegung in der Edel­metallindustrie.) Der Christliche Metallarbeiterverband (Ver­waltungsstelle Gmünd) hatte aus Montag abend seine Mitglie­der zur Berichterstattung über die Verhandlungen vor dem Schlichturigsausschuß und zur Stellungnahme zum gefällten Schiedsspruch für die Edelmetallindustrie eingeladen. Nach einer lebhaften Anssprache wurde einmütig festgestellt, daß der Schiedsspruch in seinem materiellen Inhalt, wie auch in der Äaufdauer des Spruches in keiner Weise befriedige. Die letzte Entscheidung in der Lohnfrage wurde einer Kommission über­geben.

WsLMischtes.

Losgelöstes Rad tötet ein Kind. Ein seltsamer Unglücksfall hat sich in Neukölln abgespielt. Dort löste sich von einem vor­überfahrenden Traktor ein Hinterrad und rollte auf den Bürgersteig in eine Gruppe spielender Kinder hinein. Dabei wurde ein achtjähriges Mädchen von dem viele Zentner schweren Rade erfaßt und getötet.

Zur Tragödie des Grafen Stolberg. Während in der- Dorfkirche in Jannowitz die Orgel spielt und die Klänge zum Schloß herübcrgeweht werden, fand im Mordhause die von der Kriminalpolizei angeordnete Schießprobe statt. Angestellte der Schloßverwaltung brachten einen starken Holzklotz in das Wohnzimmer, in dem der Graf ermordet wurde. Ein Förster gab aus der gleichen Waffe, mit der die Tat verübt worden war, aus verschiedenen Entfernungen Schüße ab. Die Detona­tionen waren außerordentlich und besonders in dem im Ober­geschoß gelegenen Schlafzimmer, ebenso im Waschraum, in dem sich Graf Christian angeblich befand, vernehmbar. De Polizei ist jetzt der Ansicht, daß der Verdacht, daß der mutmaßliche Täter, Graf Friedrich Christian, in der Familie Mitwisser gehabt habe, zurzeit nicht mehr akut sei. Dennoch wird das Material im Lause des Donnerstag, besonders das schriftliche, eingehend nachgeprüft werden. Vor allem gilt es festzustellen, falls Graf Christian den Mord mit Ueberlegung ausgeführt hat, in der Absicht, das Gut zu verkaufen, ob die Erlössumme die Schuldenlast erheblich überstiegen hätte. Wenn man eine vorsätzliche Tötung annimmt, läge das Motiv des Verkaufs des Majorats auf der Hand. Dennoch scheint die Polizei der Frage einer möglicherweise fahrlässigen Tötung ein gewisses Recht beizumessen. Graf Friedrich Christian stellt aber auch eine fahrlässige Tötung in Abrede. Seine Angaben über die Vorfälle sind unter besten von der Staatsanwaltschaft als un­glaubwürdig und unhaltbar bezeichnet worden, lliach Ansicht der Untersuchungsbehörden ist im Grasen Friedrich Christian der Täter zu suchen. Ob er ein Mörder, ein Totschläger oder ein Opfer seiner Fahrlässigkeit geworden ist, das zu prüfen ist Sache des Untersuchungsrichters, dem die Staatsanwaltschaft die Angelegenheit nun übergeben wird.

Wiederaufnahme der El-schiffahrt. Nachdem der Eisgang auf der Elbe in der Hauptsache vorüber ist, regt sich, wie aus Dresden gemeldet wird, auf dem Strom neues Leben. Mit der Güterschiffahrt soll noch im Lauft dieser Woche begonnen

werden. Die Dampfschiffahrt wird voraussichtlich am 29. Mär- wieder ausgenommen werden. '

Technische Hochschule ohne Abitur. Der braunschweigisch» Volksbildungsminister hat die Verfassung der Braunschweiger Technischen Hochschule durch eine Zulassungsordnung ergänzt die hervorragend Begabten ermöglichen wird, auch ohne Reife­prüfung zum Vollstudium an dieser Hochschule zugelasseir zu werden. De Zulassung ist an die Erfüllung folgender Vor­aussetzungen geknüpft: Der Bewerber muß über eine gute Allgemeinbildung, Urteilskraft und Denkfähigkeit verfügen muß sich in seinem Berufe oder in dem Fach, das er zu studieren wünscht, besonders bewährt haben, mutz eine deutlich erkennbare Begabung für das gewählte Studiengebiet besitzen und mit dessen fachlichen Grundlagen vertraut sein und soll schließlich die nötige Spannkraft zum Studium besitzen und deshalb in der Regel nicht jünger als 25 und nicht älter als 10 Jahre sein. Die abzulegende Aufnahmeprüfung soll in Form eines Kolloguiums vor sich gehen.

Bergsturz in Obcrösterreich. Mittwoch früh ereignete sich in Schälchen bei Braunau am Inn ein katastrophaler Berg­sturz, der ein Haus zur Hälfte wegriß. Vier Personen, eine Frau mit 3 Kindern im Alter von 2 bis 5 Jahren, sind von den Felsmassen, die teilweise die Grüße kleiner Häuser hatten verschüttet worden. Es wird befürchtet, daß sie den Tod ge­funden haben. Eine Person wurde schwer verletzt. Militär und Gendarmerie sind zur Hilfeleistung herangezogen worden. Es besteht die Gefahr eines weiteren Bergsturzes.

Bluttat eines Wahnsinnigen. Wie Havas aus Straßburg berichtet, hat ein Vetcrinäroffizier der 3. Husaren in einen! Anfall geistiger Umnachtung seine Frau, seine neunjährige Tochter und seinen 18jährigen Sohn, während sie schliefen, erschossen und dann Selbstmord verübt.

Ein Riesenbrand in Oslo. Die Festlichkeiten anläßlich der Hochzeit des norwegischen Thronfolgers, deren Höhepunkt am Mittwoch eine Galavorstellung im Osloer Rationaltheater war, erlitten durch ein Rieftnschadenfeuer erhebliche Einbuße. Mittwoch abend brach in den Kellerräumen des größten Warenhauses der Stadt, Steen L Stroem, ein Brand aus, der das ganze Gebäude in kürzester Zeit in Flammen setzte und auch, da die Flammen in der Festdekoration reiche Nahrung fanden, auf die benachbarten Häuser, darunter das Haupt- telegraphenamt und die Radiostation, Übergriff. Das Waren­haus ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt, während es gelang, das Telegravhennmt vor allzu großem Schaden zu bewahren. Jedoch sind zahlreiche Leibungen infolge der un­geheuren Hitze geschmolzen. Der Schaden wird nach oberfläch­lichen Schätzungen mit 1 bis 5 Millionen Kronen angegeben. Der Brand hat natürlich ungeheure Aufregung ansgelöst. Sehr unangenehm sind auch viele Damen der Gesellschaft betroffen, da zahlreiche Kleider, die für die heutige Hochzeit bestellt waren, ein Raub der Flammen wurden.

Das Eisenbahnunglück in Kanada. Die bereits gemeldete Eisenbahnkatastrophe bei Perry-Sound hat nach den amtlichen Feststellungen eine weitaus größere Zahl von Opfern gefordert, als zunächst angenommen wurde. 17 Personen, davon IS Passagiere, wurden getötet, 5 schwer verletzt. Der Zusammen­stoß ereignete sich auf einer eingleisigen Linie und wurde da­durch herbeigeführt, daß der eine der Züge, der in einem Aus­weichgleis die Vorbeifahrt des entgegenkommenden Zuges hätte abwarten müssen, die Fahrt fortsetzte.

Ncbcrschwemmung auf der Donau. De Eisblöcke mit Eisinseln auf der Donau, die sich am Samstag losgelöst hatten, stauten sich bei Preßburg zu einer gefährlichen Eisbarre und drängten das Wasser auf die rechtsseitige Donau. Noch in der Stacht wurde mit Hilft des Militärs und der Polizei mit der Räumung des bedrohten Gebietes begonnen. Scheinwerfer erleuchteten die ganze Nacht über das überschwemmte Gebiet. Am Sonntag wurde die Evakuierung fortgesetzt, wobei sich dramatische Szenen abspielten. Etwa 2000 Personen mußten ihre Heimstätten verlassen. Den Höchststand erreichte die Donau am Montag um 9 Uhr früh mit 5,65 Meter über dem nor­malen Stand. Flugzeuge führten über dem überschwemmten Gebiet Erkundungsflüge aus. Mit Ungarn wurde eine Eini­gung erzielt, daß die Flugzeuge auf der ungarischen Seik 5 Kilometer landeinwärts fliegen dürfen, um auch für dich Donauseite Hilft leisten zu können.

Ein schweres Schiffsunglück ereignete sich am Montag abend im Aermelkanal in der Nähe der Toodwin-Sandbände Der PassagierdampferCity of Port" fuhr auf ein Leucht­schiff auf, rammte es vollständig/daß das Schiff in wenigen Minuten sank. Der Nebel war der dichteste, der seit diesem Winter im Kanal vorgekommen ist. Infolgedessen hatte die aus dem Deck des Leuchtschiffes ausgestellte Wache keine Zeit, ihre schlafenden Kameraden aus den Kajüten zu holen. Von den 7 Mann der Besatzung wurden jedoch 6 gerettet und nur der Kapitän, der zur Zeit des Unglücks in seiner Kajüte schlief, ging mit dem Schiff unter.

Die Hungersnot in China. Der Minister für Gesundheits­wesen, der im Aufträge der Regierung die von einer Hungers­not betroffenen Provinzen Honan, Shensi und Kansu bereist hat, teilt in seinem Bericht an die Zentralregierung mit, daß in Honan 7,5 Millionen, in Shensi 6,25, in Kansu 2,5 Millionen Menschen Hunger leiden. Das bedeutet, daß in den genannten Provinzen mehr als 16 Millionen Menschen fast ohne Lebens­mittel sind. lieber die Vorschläge, die der Minister für Ge­sundheitswesen der Regierung zur Abhilfe der Katastrophe aus Grund seiner Reift machen sollte, ist noch nichts bekannt ge­worden.

Für 4 Milliarden Dollar Edelsteine in Amerika. Nach einer Veröffentlichung der amerikanischen Kontinental-Verfiche- rnngsgesellschaft besitzt Amerika Edelsteine im Gesamtwerte von 1 Milliarden Dollar.

Stratzenschlacht zwischen Schmugglerbanden in Brookly«. In Brooklyn entstand aus offener Straße zwischen 2 berüch­tigten Spritschmugglerbanden ein Streit, an dem auch ein ^ angeblich von den Schmugglern besoldeter Polizist, der Mm kleider trug, beteiligt war. Es kam zu einer wilden Schießerei zwischen den 12 Beteiligten, wobei rund 50 Schüsse abgegebe» wurden. Ein Polizist, der mit der Waffe in der Hand in de» Kampf eingriff, wurde erschossen. Nach der Heranziehung von Verstärkungen gelang es schließlich, die Rädelsführer festM nehmen.

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Stuttgart. 21. «lie, ledige IDienstkne ,or dem Schöffengericht er seinem Dienstherren, c > < Ute, zu verantworten, ae Zuchthausstrafe von Aschaffenburg, 21. i Humanistischen Gymnasn der Schüler der ersten di ' imgntsse sind unversehrt. Me. Der Dieb ist in d ^gestellt worden. Der zu, das Zimmer erbräche dem Ofen eines Schulzii Berlin. 21. März. ' Mlei besußte sich in seir der Wahlrechtsreform. - Herbeiführung der Wahl Won eine unbedingte 9 deutschen Zentrumspartei staltfinden wird, einen ei Berlin. 2l. März, lag einen Antrag der N Menen Direktor der ( Dr. Mousang, ein gerich Berlin, 21. März, miwürsm über Bereitste! Wohnungsbaus, über vo Gesetzes zur Regelung d Protokoll wegen Verba letzte, verfassungsmäßig jchah mit dem Nachtrag Rot-Etat für 1929. De der Reichstags Kenntnis Berlin, 21. März. d.H. ln der Friedrichstr, sich über 1 Vr Lahre hin gegeben, deren früherer 9 Das gab Veranlassung z Licht, daß weit über UX daß ihr Verkauf verzeih Helfer gehabt haben, den bisherigen Ermittlungen Berlin, 21. März, wegen Verbots des Gas irauensvotum gegen den aniwortung Kleiner Anst inim beantragte Berlängi ausscheidenden Beamtim Hirschberg. 21. Mc Christian zu Stolberg h befreundet ist, übernom andächtige Personen b hat sich als falsch erwies der Ansicht zu, duß eine aus dem der Schutz ab and anzunehmcn i», da! Die Aussagen des Verh gründe nicht entkräften, durch seine Angaben nm Warnsdorf (Böhm Frau des Arbeiters Set! ging mit ihren drei Ktnl m den Wald, knüpfte d Md erhängte sich dann ziergänger fanden am T war arm, sie lebte aber die Tat daher ln geistig Linz. 21. März. D Felssturz zerstörten Hau "»d ihr zweijähriger Sol Di« Iran ist durch Qu Dütes Kind wurde tot ö»ur.

Warschau, 21.> »ator Mtklaszewski, d< MN», hat heute nachmit w«im kurz vor der Sitz >r sich in der Angelegen!

Moskau, 21. März Madimir brach in eine, mnoauffllhrung stattfani mand aus, der das g det der Katastrophe um wunden daoonkamen. '

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