Durch das lautlose Scyneegeftüster klingt ein verlorener Ton aus dem Paradies der Kindheit. Man erinnert sich der lustigen Schneeballenschlachten, der Schlittenfahrten und der Tummel­stunden auf dem Eise, oder wie der Schneemann aus einer Schneekugel gerollt und ausgestellt und zum Gaudium aller mit einem alten Hut aus des Vaters Schrank bedeckt wurde. Herrliche Szenerien bringt der Winter mit sich in den Wäldern und in den Bergen, wenn sie im Zauber des Schnees eingehüllt dastehen. In die abgelegenen Dörfer aber bringen die Rauh­nächte, die kalten, stillen, langen Winternächte, eine geheimnis­volle Stimung. Man schart sich um den wärmespendenden Ofen und die Alten erzählen den lauschenden Kleinen Schauer­geschichten von Geistern und von Kobolden, die mit den Aken- scheu ihr sonderbares Spiel treiben. Ein ungern gesehener Gast ist der Winter für die Arbeitslosen und ihre Familien und jene, deren Verdienst nur kärglich bemessen ist. Sie er­mangeln des wärmenden Ofens im traulichen Zimmer, keine fröhliche Stimmung löst der Winter mit seinen Naturschön­heiten in ihnen aus, sie warten bereits sehnsüchtig auf den wärmenden Frühling. Hier gibt es mannigfach Gelegenheit, Werke der Nächstenliebe zu erfüllen.

(Wetterbericht.) Uetur Skandinavien behauptet sich der Hochdruck, ohne indessen an Einflug nach dem Kontinent hin zu gewinnen. Hier herrscht eine Depression vor und für Sonntag und Montag ist immer noch zeitweilig bedecktes und zu vereinzelten Niederschlägen geneigtes naßkaltes Wetter zu erwarten.

Birkenfeld, 12. Dez. Die Weihnachtszeit scheint den Kunst­honigfabrikanten besonders günstig zu sein. Alle Zeitungen sind voll von Anpreisungen ihrer Produkte. Es ist deshalb nötig, daß sich auch die Imker regen. Wir möchten darum den Honigverbrauchern zurufsn: Kaufet den Honig beim Imker! Dadurch nützet ihr euch selbst, dem Imker und der Allgemein­heit. Daß in unserem Volk ein Verlangen nach Honig vor­handen ist, lehrt die tägliche Erfahrung. Leider aber greift der größte Teil der Bevölkerung nach den zweifelhaften Produkten Kunsthonig",Edelhonig" und wie die schön klingenden Namen alle heißen. Unseren guten Schwabenhonig läßt inan ruhig beiseite liegen, weil ein großer Teil des Publikums den großen Unterschied nicht kennt. Manche Bienenzüchter haben sich Proben dieserEdelhonige" kommen lasten. Bei sich bie­tenden Gelegenheiten haben sic den Interessenten Kostproben dieser Erzeugnisse und solche ihres eigenen Naturprodukts vorgesetzt (Gnte Reklame!) Der Erfolg war immer, daß man den Kunsthonig auf die Seite geschoben und den Naturhonig gekauft hat. Gewiß mag bei vielen die Rücksicht auf den Geld­deutel ausschlaggebend sein. Aber wenn man den wahren Wert dieser oft sehr zweifelhaften Produkte wüßte, würde man die paar Pfennige nicht scherien und echten Honig kaufen, denn das Belte ist immer das Billigste. Die Bienenzucht ist seit alterslzcr eng mit der Landwirtschaft verknüpft, ein Zweig von ihn Und ich glaube, bei den Bauern hat man echten Honig genossen, che überhaupt ein Handel mit diesem Produkt einsctztc. Kam mal lieber Besuch, so wurde zum Honigglas, als zu etwas besonders Feinem, gegriffen. Der Honig galt auch seit Urgroßvaters Zeiten als die Arznei siir Schwache und Kränke. Da prallte feder Versuch, Ersatzmittel anzubringen, ab. Weihnachten kommt heran. Aus jedem Weihnachtstisch sollte ein Honig im deutschen Einheitsglas prangen. Kaufe ihn beim Imker, du legst große Ehre ein!

Dobel. 20 Zentimeter Schneehöhe. Pulverschnee. Anhal­tender Schneesall. 7 Grad Kälte. Skibahn lehr gut. Rodel­bahn gut.

Wildbad-Sommerbrrg. 1025 Zentimeter Pulverschnee.

0 Grad Kälte. Anhaltend starker Schneefall. Skibahn sehr gut.

Württemberg.

Calw, 1.'!. Dez. (Hairdelskammersitzung.) Am 30. November fand auf dem Rathaus eine Sitzung der .Handelskammer Calw statt. Es wurden zunächst die Vorbereitungen zu der am 31. Januar 1929 stattfindenden Neuwahl von 5 Mitgliedern, die satzungsgemäß ausscheiden, besprochen. In den Landes­eisenbahnbeirat wurden wiederum gewählt die Herren Sann- wald-Calw als ordentl. Mitglied, Lemppenau-Hösen als Stellvertreter. Im Frühjahr 1929 wird hier wieder eine Kurzschriftprüfung durch die Handelskammer abgehalten wer­den. Ein Zeugnis solcher Art ist bekanntlich von erheblichem Wert für die weitere Laufbahn des jungen Kaufmanns. Die Bedingungen für die Zulassung zu der Prüfung wurden fest­gesetzt und die Gebühren ermäßigt. Nach Berichterstattung über größere Fragengebiete des Steuerrechts und des wirt­schaftlichen Siedlungswesens wurde der Kammer Kenntnis gegeben, daß von diesem Winter an die seit Jahrzehnten in Üebung gewesenen Besprechungen des Fahrplanreferenten der Reichsbahndirektion Stuttgart mit den Handelskammern und den Verkehrsinterestenten der Bezirke in Wegfall kommen. Me Kammer bedauert diese Maßnahme außerordentlich, da der­artige Besprechungen allgemein das Publikum auf dem Lau­senden gehalten haben über wichtige Fragen im Fahrplan- und sonstigen Eisenbahnwesen. In Anbetracht der besonders schwie­rigen Lage in unserem Grenzgebiet soll versucht werden, min­destens alle 2 Jahre eine solche Besprechung doch noch im Bezirk möglich zu machen. Gegenüber einer Anregung, die Sonntagskarten auch für die Rückfahrt am Samstag gelten zu lasten, verhält sich die Kammer ablehnend, da eine der­artige Neuerung nur noch mehr Käufer dem Einzelhandel auf dem Land entziehen würde. Ebenso widerspricht die Kammer dem Vorschlag, die Postzustellung am Sonntag entsprechend der Regelung in Bayern aufzuheben. Endlich stimmt dieKammer einem Vorschlag de.s Einzelhandelsverbands Groß-Stuttgart zu, die Saisonausverkäufe je auf einen Monat zu beschränken, im Winter am 15. Januar, im Sommer am letzten Samstag des Juli beginnen zu lasten und jeder Firma den Ausverkauf für 2 Wochen und einen Tag zu genehmigen.

Stuttgart, 1t. Dez. (Eine teure Anfrage.) Auf einer offe­nen Postkarte richtete die ck2 Jahre alte ledige Vertreterin Paula liebele von Cannstatt an einen Amtsrichter eine An­frage, was Wohl mit einem Amtsrichter, der das Mitglied einer weitverzweigten Räuberbande sei. geschehen würde. Ob so ein Schurke nicht an den Füßen, mit dem Kopf nach unten, als abschreckendes Beispiel am Justizgebäude aufgehängt werde. Außerdem bezeichnete sie sich noch als Justizopfer, das unter die Räuber gefallen sei. Diese schmeichelhafte Anfrage hatte darin ihre Ursache, daß sie kurz zuvor einen Prozeß bei diesem Richter verloren batte. Das Schöffengericht in Stuttgart, wo sie sich selbst wegen Beleidigung zu verantworten hatte, gab ihr die Antwort, indem es sie zu 2 Monaten Gefängnis ver­urteilte.

Stuttgart, 14. Dez. (Beihilfe zur Beschaffung von Obst­baumspritzen und Nmpfropfen von Obstbäumen.) Das Reichs­ministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat über das württ. Virtschaftsministerium der württ. Landwirtschaftskam- mcr auf ihren AntragMittel für Beihilfe zur Beschaffung von Motor-, Karren- und Rückenspritzen zur Bekämpfung der Obstbaumschädlinge sowie zum Umpfropfen von Obstbäumen" zur Verfügung gestellt. Die näheren Bringungen sind von der Landwirtschaftskammer zu erfahren, die Anträge sind bis 15. Januar einzureichen. , ß -

Stuttgart, 14. Dez. <Spielplan der Württ. LandesLheatrr.) Großes Haus: Sonntag. 16. Dez.: Die Walküre (5)<9^L);

Dienstag: Der Protagonist Der Zar läßt sich photographie­ren (810)4): Mittwoch: Iphigenie aus Tauris (8-10)4); Donnerstag: Der Wildschütz <7)410)4): Freitag: Fidelio (7)410)4); Samstag : Hansel und Grctek Eoppelia (69); Donntag, AI. Dez.: Der Freischütz (710); Menstag: Die Zaubert löte (710)4); Mittwoch: Tosea (7)410). - Kleines Haus: Sonntag, 16. Dez.: Der singende Pfennig (0)45)4)

- Feurio! (7)4 bis nach 10); Montag: Ende gut, Alles gut (810)4): Dienstag: Minna von Baruhelm (810)4); Mitt­woch: Geschl. Vorst.: Die Amerikanische Tragödie der sechs Matrosen von8 4" (7)4 bis nach 9); Donnerstag: Geschl. Vorst.: Minna von Barnhelm (7)410); Samstag: Heroisck)e Leidenschaften (7)4 bis nach 10); Sonntag, 20. Dez.: Der singende Pfennig (0)4- 5)4) Ende gut. Alles gut <7)4 bis 9)4); Dienstag: Der singende Pfennig (0)45)4) Heroische Leidenschaften (7>4 bis nach 10); Mittwoch: Der singende Pfennig (3)45)4) Feurio! <7)4 bis nach 10). - Gustav Siegle-Haus: Dienstag, 18. Dez.: Veranstaltung des Württ. Theaterbnnds: Rundfunk und Theater (810).

Bibrrach, 10. Dez. (Kein Grund für die Ungültigkeit der Wahl. Zurückweisung von Angriffen und grundlosen Ver­dächtigungen gegen die «Stadtverwaltung.) In der letzten Ge- meinderaissitznng trat der Vorsitzende den in der Stadt um­gehenden Gerüchten entgegen, daß die ganze Wahl ungültig sei, weil die Stimmenzählung nicht richtig vorgcnommen wurde. Der Hauptwahlvorstand konnte schon am Sonntag abend die verschiedenartige und teilweise unrichtige Behandlung der Stimmenzählung und der Entscheidung über Gültigkeit und Ungültigkeit einzelner Wahlumschläge und Wahlzettel feststel- len. Hiewegen haben bereits 2 lange Sitzungen stattgefunden, wobei das endgültige Ergebnis in 2 Distrikten festgestellt wurde. Die Nachprüfung und Feststellung des endgültigen Ergebnisses in den drei übrigen Bezirken wird in weiteren Sitzungen ge­schehen. Das Geschäft des Hauptwahlvorstands ist aus den dar- gelegtcn Uinständen äußerst umständlich und zeitraubend, so daß der Abschluß erst in einigen Tagen wird erwartet werden können. Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß es bei dem vorläufigen Ergebnis bleibt. Znsammenfassend liegt also kein Grund für die Ungültigkeitserklärung der Wahl vor, da die Mängel durch den .Haupiwahlvorsrand abgestellt werden können und abgestellt werden. Anschließend daran wur­den auch die Auswüchse der Wahlagitation besprochen. Es war der Eindruck erweckt worden, als ob die Stadt überschuldet wäre und vor dem Zusammenbruch stünde, auch wird davon gesprochen, daß HunderttausenLe verschleudert würden. Dem­gegenüber wurde erneut festgestellt, daß das Finanzwesen der Stadt ein geordnetes ist und daß der Gemeindeumlagesatz nach einer Statistik unter dem Durchschnitt liegt, daß der Schulden­stand der hiesigen Stadt sich in durckmus angemessenem Rah­men bewegt und im Vergleich zu anderen Städten ähnlicher Größe mäßig ist. Es ist unwahr, daß Hunderttausend« ge­wissermaßen verschleudert werden. Alle anderen Behauptungen find entweder böswillige Entstellungen oder billige Scherze.

Unnötige Gesetzeshärte.

DasStuttg. Neue Tagblatt" schreibt: Vor dem Stutt­garter Schwurgericht ist am Dienstag wieder einmal ein Fall von Kindstötung abgeurtcilt worden, der Anlaß gibt, sich in der Oeffentlichkeit mit ihm zu beschäftigen. Die angeklagte Mutter wurde, weil mildernde Umstände zuerkannt waren, zu der gesetzlichen Mindeststrafe von 2 Jahren Gefängnis verur­teilt. (Wir haben darüber ebenfalls verichtet. Schristlciiung.) Es soll hier an der Tatsache der Verurteilung selbst keine Kritik geübt Werdern Das ärztliche Sachverständigen-Gutachten mochte wohl dem Gericht einen Freispruch als unmöglich er- sckreiuen lassen. Aber der persönliche Eindruck sämtlicher Anwesenden - man darf vielleicht sogar das Gericht selbst mit einschlicßen war der, daß hier der Buchstabe des Gesetzes eine Strafe verlangte, die als außergewöhnlich und unberech­tigt hart erscheinen muß. Es ist hier nicht die Absicht, dis Straftat der Kindstötung ihrer Schwere zu entkleiden. Wenn auch die Zeiten und Anschauungen humaner geworden sind, als sie früher waren, so bleibt es Pflicht der Gesellschaft, leichtfer­tige Vernichtung menschlichen Lebens streng zu ahnden. Aber der vorliegende Fall hat doch ein stark tragisches Gesicht: Ein bisher durchaus unbescholtenes Mädchen von 21 Jahren aus geordneten Familienverhältnissen lernt in der Fastnacbtszeit einen sangen Mann kennen, und die Liebe zu ihm wird ihr zum Unglück. Ihre Stelle, in der man sie innner gern gehabt hatte, wird ihr gekündigt, als sich zeigt, daß sie Mutter wird. In das strenge Elternhaus wagt sie sich in diesen Umständen nicht zurück. Auch in der neuen Stelle, die sie gesunden, ist man mit ihr durchaus zufrieden und hat sie gern. Dann kommt, für sie selbst noch unerwartet, ihre schwere Stunde. Als sie sic nahen fühlt, geht sie zu einer jungen Ehefrau, bei der sie Verständnis hofft. Aber mitten in der Nacht wird sie fori- gewiesen und auf dein ihr selbst unbekannten Weg zum Kran­kenhaus überfällt die Verzweifelte in nächtlicher Einsamkeit ihre Stunde. Unbekannt mit allem, was in solchem Fall ge­schehen muß. suckt sie sich selbst so gut es geht zu helfen. Dabei fällt ihr das Kind zu Boden, und als das kleine Sümmchen verstummt, hält sie es für tot und legt es in den Graben an der Straße. Sie geht wieder zurück in das Haus, wo sie fort- gewieseu >var, und erzählt, was ihr begegnet ist, wird wieder weg geschickt, sucht das Mädchenheim auf und wird hier von der inzwischen verständigten Polizei übernommen. Jedermann sieht: der Fall liegt so. daß hier mildernde Umstände voll am Platze sind, auch wenn man das Ganze nicht beschönigen will. Hier sind 2 Jahre Gefängnis eine allzu harte Strafe, und es zeigt sich daß das Gesetz wieder einmal durch die Wirklichkeit als reformbedürftig erwiesen wird. ES gibt keine ausreichende Möglichkeit einer Revision; denn der Fall liegt verhältnis­mäßig klar. Aber es gibt den Gnadenweg, aus dem die Härte des gesetzlich begründeten Urteils gemildert werden könnte. Man gebe der bisher Unbescholtenen, statt sie in die der mora­lischen Gesundheit niemals zuträgliche Lust des Gefängnisses zu bringen, Gelegenheit, ihre schwere Reue durch die Tat zu bewähren und so wieder den Weg ins geordnete Leben zurück­zufinden, der ihr durch die Gefängnisstrafe gewiß nicht erleich­tert wird. Und damit gewinnt der Stuttgarter Einzelfall eine allgemeine Bedeutung. Denn einen Menschen, auch wenn er gefallen ist, wieder zu einem brauchbaren Glied der menschlichen Gesellschaft zu machen, ist doch schließlich eine der wichtigsten Aufgaben der öffentlichen Strafpflicht,

Neueste Nachrichten.

Gelsenktrchen-Buer. 14. Dez. Auf der Zeche Dahlbusch Schacht Vlll im Stadtteil Rotthausen gerieten gestern drei Bergleute unter plötzlich heretnbrechende Gesternsmassen. Die Rettungsarbetten aestal- »eten sich umso schwieriger, da immer neue Gesteinsmassen herabsturzten. Im Lause der Nacht wurden zwei Verunglückte geborgen. Der letzte konnte heute morgen um neun Uhr geborgen werden. Leider waren alle drei bereits tot.

Zwichao, 14. Dez. In einem Teich nahe bei Planwitz wurde das Bergarbeiterehepaar Mückel tot aufgefunden. Frau Möckel hatte 50M Mark Spargelder eines Sportvereins von der Sächsischen Spar- Bank in Zwickau abgehoben und das Geld im Erfrilchungsraum eines Zwickauer Warenhauses oder auf dem Wege zum Autobus ver­loren und nicht wieder gefunden. Den Verlust nahm sich dar. Ehepaar so zu Herzen, daß es abends dm zugefrorenen Teich oufbrach und den Tod darin suchte.

Gotha, 14. Dez. Ws bei einer Handgranatmübung der Abtei­lung Gotha der Landespolizei heut« vormittag der Oberwachtmeister Großmarm aus Gotha eine bereit» abgezogene Handgranate werfen

wollte, explodierte diese und rötete den in dm 30er Jahren stehenden Mann auf der Stelle. Der in der Nähe befindliche Bautz wurde schwer verletzt. Die Uebungm der LandespoUzei wurden sofort abge­brochen.

Magdeburg, 14. Dez. Wie von ärztlicher Seite aus dem Kran­kenhaus Gardelegen mitgeteilt wird, gibt der Zustand des bei dem Flugzeugunglück von Letzlingm verunglückten Fluggastes, des Kauf­manns Georg Hermann, nicht mehr Anlaß zu ernster Besorgnis. Der Verunglückte hat eine schwere Nervenerschütterung, sowie Hautab­schürfungen beim Australien des Flugzeuges auf die Erde dävonge- tragen. Ferner find seine beiden Hände mit Brandwunden bedeckt.

' Berlin, 14. Dezember. Das vom Berliner Polizeipräsidenten Zörrgiebel erlassene Demonstrationsoerbot scheint energisch durchgesührt zu werden. Als gestern abend in Britz im Anschluß an eine kom­munistische Pratestversammlung gegen dos Verbot sich ein Demon- strationszug von Roten Frontkämpfern bilden wollte, wurde er sofort von der Polizei ausgelöst, die 22 Frontkäuwfer festnahm und ab- transportierte.

Berlin, 14. Dez. Im Schaltervorraum des Berliner Postamtes bl 65 in der Gerichtsstraße wurde heute vormittag auf dem Brett eines Schreibpultes eine französische 6,5 Zentimeter-Granate mit Zünder gesunden. Man vermutete zunächst ein Attmtat ließ die Schaltecstelle äbsterren und benachrichtete die Abteilung I .4 des Polizeipräsidiums, die sofort Sachverständige entsandte. Es stellte sich heraus, daß zwar die Granate keine Sprengftossladung mehr enthielt, wohl aber der Zünder noch scharf war und Schaden hätte anrichten können.

Berlin, 14. Dezember. Eine Falschgeldwerkstatt wurde heute in einer Schrauben- und Werkzcugsabrik ^ in Weißensee ausgehoden. Der Inhaber des Betriebes, ein 36jähriger Georg Langer und seiri 34jähriger Bruder Walter, der von Beruf Fahrstuhlführer ist, wurde festgeiiommcn. Bei einer Durchsuchung der Räume wurden mehrere hundert Stück gelochte Stangen gefunden, aus denen 50 Pfennigstücke licrausaestanzt worden waren. Nach oberflächlicher Schätzung dürsten die Bruder etwa 3000 bis 4000 Stück hergeftellt und in Umlauf ge­fetzt haben. Angesichts der unwiderleglichen Beweise legten sie eia umfassendes Geständnis ab.

Berlin, 14. Dez. Der Schiedsspruch, den der Schlichter für de» Schltchterbczirk Sachsen im Tarisstreit in der westsüchsischen-ostthü- nngischen Textilindustrie am 27. November 1928 gefällt hat. ist heute ooin Reichsarbcitsminister tm öffentlichen Interesse für verbindlich erklärt worden.

Neuruppin, 14. Dez. Eine freudige Weihnachtsüberraschung erlebte eine Familie Köppke in Dorf Ltchtenderg. Im Juni 1915 kam die amtliche Nachricht, daß Köppke gefallen sei. Jetzt aber traf eine Nachricht von ihm ein. daß er zwar schwer kriegsbeschiidlgt, aber noch am Leben sei und sich bereits aus der Heimreise aus Si­birien zu seiner Familie befinde.

Breslau, 14. Dez. Aus Reichenbach in Schlesien wird gemeldet: Als der Gutsbesitzer Pietsch kn Schaupitz auf seinem Wirtschaftshos einen Bullen streichelte, wurde das Tier plötzlich wild und stichle Pietsch mit den Hörnern aus. Die eine Gesichtshälste vom Mund dis zum Ohr wurde völlig aufgerissen, wobei das Auge stark beschädigt wurde. Pietsch wurde von dem Tier in die Luft und über eine Wagendeichsel geworfen. Trotz seiner schweren Verletzung schleppte er sich noch bis in seine Wohnung, wo er zusammenbrach.

Stettin, 14. Dez. Die Firma Bernhard Stöwer A.G., Näh­maschinen- und Fahrräderfabrik Stettin, hatte beim Regierungsprä­sidenten den Antrag gestellt fllr die Genehmigung, daß sofort, also ohne Einhaltung der gesetzlichen Sperrfrist, 1000 Arbeiter ihres Be­triebes entlasten werden. Zur Zeit werden bei der Firma rund IM Arbeiter beschäftigt. Der Regierungspräsident hat darauf entschieden, daß zunächst 350 Arbeiter zur Entlassung kommen, während die üb­rigen 650 Arbeiter erst nach Ablauf der gesetzlichen Sperrfrist von vier Wochen zur Entlastung kommen sollen. In der gestrigen Ma- gistratsfitzung wurde beschlossen, eine Kommission einzusctzen. die über Maßnahmen zur Stützung der Stöiverwerke beraten soll.

Stettin, 14. Dez. Die Kriminalpolizei verhaftete in Anklam einen Mann namens Funke, der in dem kleinen Dorfe Görke- bei Anklam einen Fischhandel betrieb. Es wurde sestgrstellt. daß Funk mit einem Berufsverbrecher Otto Bornemann identisch ist, der aus dem Zuchthaus in Naugard ousgebrochen ist und der amtlich längst als tot erklärt worden war. Eine Leiche, die in Berlin aus ttr Spree gelandet worden ist, wurde damals als Bornemann rrkog- noszierl. Als Fischhändler Funke war Bornemann auch wieder eine Ehe eingegangen, aus der fünf Kinder stammen. Heute vormittag wird der Verhaftete ins Stettiner Polizeigesängnis transpottirrt werden. Man rechnet damit, daß er auch in den Jahren seines amt­lichen Todes größere Straftaten begangen hat.

Bremen, 14. Dez. Wie wir von der Verwaltung des Nord­deutschen Lloyd hören, find die wegen der Anbahnung einer Betriebs­und Interessengemeinschaft zwischen dem Norddeutschen Lloyd und der Hamburg-Amerika-Linie geführten Verhandlungen im gegen­seitigen Einverständnis abgebrochen worden.

Lugano, 14. Dez. Falls das schöne Wetter weiter anhiilt, beab­sichtigt Reichsminister Dr. Stresemann nach der Ratstagung noch einige wenige Tage sich in Lugano auszuhalten.

Lugano 14. Dez. Bei einer neuen Dreierkonferenz wurden die Positionen der Parteien für praktische Verhandlungen genau abge­grenzt. Stresemann hat dabei offenbar den juristischen Standpunkt preisgegeben und Bciand hat die Unabhängigkeit der Räumung von den Reparationsverhandlungen anerkannt. Da die italienische Dele­gatton sich einzumtschen drohte, wurde sie von Chamberiain und Briand über die Aussprachen der drei Außenminister unterrichtet.

London, 14, Dez. Heute abend wurde folgendes Bulletin aus- gegeben : Der König verbrachte einen etwas unruhigen Tag und das Allgemeinbefinden ist nicht ganz zufriedenstellend. Der Puls ist jedoch stetig.

Beratmrg der Gemeindeordnung.

Stuttgart, 14. Dez. Der Verwaltungs- und Wirtschafts­ausschuß oes Landtags setzte heute nachmittag die Beratung der Genreindeordnung fort. Zum 15. Abschnitt stellte der Be­richterstatter Küchle <Ztr.) wiederum eine Reihe von Anträge, die eine Anpassung an das neue.Beamteugefetz bezwecken. Es sind dies Anträge auf Neuftrssung der Art. 278286. Die An­träge fanden durchweg eine Mehrheit. Sodann ging man über zur Beratung der Bestimmungen über die Zweckverbünde (Art. 313 bis 317). Auch diese fanden Annahme. Weiter behändem der Llusschutz die Artikel 307 ff. (Gemeinschaftliche Ortsvor­steher), ferner die Artikel 311 und 312 (Verwaltung des Ge­meindevermögens), die sämtlich ohne Beanstandung genehmigt wurden.

Gegen eine Erhöhung des Beitragssatzes der Gebündebraab- verfichermrgsanftalt.

Stuttgart, 14. Dez. Abgeordnete des Zentrums haben folgende Kleine Anfrage gestellt: Nach der Antwort des Jn- nerrministeriums auf die Kleine Anfrage des Abg. Strom» (B.B.) betr. Erhöhung der Beiträge der Gebäudebrandverficbe- rungsanstalt ist Wohl anzunehmen, daß die Gebäudebrandver­sicherungsanstalt eine Erhöhung des bisherigen Umlagesatzes von 7F Pfg. vornehmen will. Jede Erhöhung des Beitrags­satzes bederttet eine unerträgliche Mehrbelastung des Gebaude- ergetttümers, die von den wirtschaftlich schwachen Versicherungs­nehmern (Landwirtschaft) als überaus drückend empfunden wird. Wir fragen daher beim Staatsministerium an, ob e° gewillt ist, dahin zu wirken, daß die Gebäudebrandverft^- rungsanstalt eine Erhöhung des Beitragssatzes unterlaßt. Zum Ausgleich eines etwaigen Mehrbedarfs im Jahr i^ sollte vor allen Dingen der Reservefonds herangezogen wertet der nach dem letzten Geschäftsbericht der Gebäudebrandve ftccye- rungsanstalt fast 9 Millionen Mark beträgt und besten werteres Anwachsen wir unter den obwaltenden Verhältnissen für ve° denklich und für volkswirtschaftlich schädlich halten. Eine An- Alt, die im Wege der Umlage ihre Mittel aufbringt, darf kenn Thesaurierung spolitik treiben.

Esten, 15. Dez.E^stK ^r^ittr^de^Nebenstelle Datteln

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