zu macheu. Gegen abend wollte er »ach Neckargröningen weiterfahren, wo er auf 8 Uhr eure Gemeinschaftsftunde anberaumt hatte uud erwartet wurde. Kachler kam aber nlcht au. Zlm Mittwoch morgen fand nun ein Arbeiter bei Poppen- weiler ein Fahrrad am Neckarufer an einem Bauut hängen und eilte sofort nach Neckargröningen zurück, von wo aus alsbald Nachforschungen gemacht wurden. Man fand nach kurzer Zeit die Leiche Kachlers, der anscheinend mit dem Rad den Weg abschueideu wollte, und einen Fußweg einschlug, von dem er abseits geraten ist und während das Rad au einem Baum hängen blieb, stürzte er ins Wasser. Das Rad zeigt ziemlich starke Beschädigungen, so daß auzunehmen ist, daß Kachler zuerst auf einen Baum auffuhr. Wahrscheinlich hat ein Herzschlag seinen alsbaldigen Tod herbeigeführt.
Tübingen, 22. Nov. (Beleidigung des Gemeinöerats.) Der verheiratete Buchdruckereibesitzer uud Schriftleiter Paul Bihler in Gönningen hatte im Frühjahr d. I. anläßlich der nach Durchführung der Wasserleitung vom Gemeinderak daselbst beschlossenen Beseitigung eines Teils der dortigen Kaufenden Brunnen in einem in seinem Blatt „Wiesazbvte" erschienenen Gedicht den Gemeinderat beleidigt. Es wurde gegen ihn vom Tübinger Schöffengericht ans eine Geldstrafe von öO Akk. erkannt und dem Beleidigten die Befngnis der Veröffentlichung der Verurteilung im „Wiesazboten" auf Kosten des Angeklagten zugcsprochen. Seine Berufung wurde verworfen.
Tübingen, '92. Nov. (Ein Geständnis.) Der in der Schwurgerichtssitzung vom 12. November wegen eines Verbrechens des Mordes zum Tode verurteilte Hilfsarbeiter Karl Friedrich Maier aus Nagold hat gestern ein volles, eingehendes Geständnis seiner Tat abgelegt und sein Gesuch um Revision des Urteils zurückgezogen. ^
Ochringen, 92. Nov. '(Eine bübische 4.at.) Am letzten DienStag wurden zwei hiesigen Geschäftsleuten in Westernbach, während sie im Gasthaus Einkehr hielten, von mutwilliger Hand an ihren AutoS die BeleuchtuugSdrähte und Reifen durchschnitten. Obgleich keinerlei Anhaltspunkte Vorlagen, gelang es der Landjägermannsckmft in kürzester Zeit, die Täter in der Person zweier junger Burschen anS einem Nachbardorf ausfindig zu machet!.
Vermischtes.
Ein hochverdienter Seemann. Der Tampfbootkapitäu Georg Riesch in Lindau vollendet am 29. November sein 90. Lebensjahr. Er ist mit der Geschichte der Bodenseedampfschifffahrt aufs engste verbunden und hat deren Anfänge dienstlich miterlebt. Im Jahre 1859 wurde er von der damaligen Dampf- bovtaktiengescllschaft zuuftmäßig verpflichtet und bis zum Jahr 186 g befuhr er fast regelmäßig den Bodensee und Rhein bis Tchafshansen. Mit dem 00. November 1863 hörte der Dienst für die bayerischen Fahrzeuge aus dem Rhein auf. Neben seiner dienstlichen Laufbahn zeichnete er sich auf dem Gebiet der LebeuSrettung mehrfach auS. Aus seinen Erlebnissen ist interessant, daß er am 1. Februar 1880 mit der „Bavaria" nach Konstanz fuhr. Infolge starker Eisbildung brauchte er aber 9 Tage. Am ersten Tag gelang eS nur, bis Langenargen durchzukommen. Die „Bavaria" fror dann in Konstanz auf 3 Wochen ein. Nach einer öl Jahre langen wechselvollen und erfolgreichen Tätigkeit trat Riesch am 1. März .1906 in den Ruhestand. Trotz seiner 90 Jahre macht er noch täglich seinen Spaziergang und ist auch am Sonntag regelmäßig in der Kirche zu sehen.
Ein neuer Lchwarzbrennereiprozetz in der Pfalz. Vor dem erweiterten Schöffengericht Landau begann am Mittwoch ein Schwarzbrennerprvzes; großen Stils, der wohl einer der umfangreichsten ist, die aufgedeckt wurden. Die Verhandlung des Prozesses ist auf 2 Tage angesetzt. Angeklagt ist der 52 Jahre alte Weinhändler und Brennereibesitzer Jakob Dächert wegen fortgesetzten Vergehens der Monopolsteuerhinterziehung. Der Küfer Weilacher auS Albersweiler ist der Beihilfe bezichtigt. Dächert, der in Landau eine Obstvcrschlußbrennerei betreibt, hat in mindestens 1071 Brennstunden insgesamt 52 401878 Liter Brennmaischc mit einer Weingeistmenge von 59 402 Liter auf der nicht als Baubrandblase angemeldeten und daher auch nicht als solche unter Zollverschluß stehenden Feinbrandblase abgetrieben und den daraus gewonnenen Branntwein unter Hinzuziehung des Branntweinaufschlages veräußert. Für diesen Zweck hatte er in seinem Anwesen in einem von der Brauerei abseits gelegenen Schuppen unter dem Boden zwei große, je etwa 8000 Liter fastende Zementgruben angelegt, die für die Bemaischung bestimmt waren. Von dort auS hatte er eins unterirdische Leitung in den Keller der Brauerei heimlich einbauen lassen. Mit einer Pumpe wurde das in den Gruben hergestellte Brcnngut in die Dampfrohrleitung, die von dem Dampfkessel in die Feinbrandblase führt, abgeleitet. Bei der Aufdeckung dieser geheimen Brenuereieinrichtung durch die ZollsahndungSbeamtcn waren die beiden Zementgruben mit insgesamt 15 000 Liter in Gärung befindlicher Zuüermaische angefüllt. Bei Schwarzbrennereien bediente der Angeklagte Weilacher auf Anordnung des Dächert im Keller die Pumpen, während Dächert selbst die Umstellung der Hebel und Ventile an der Feinbreunblase besorgte. Dächert gibt das Schwarzbrennen lediglich für die Zeit von Anfang Dezember 1927 ab bis zu seiner Verhaftung zu, bestreitet aber, daß die Einrichtung der Zementgrnben und die unterirdische Leitung zum Zwecke des Schwarzbrennens erfolgt sei. In der Verhandlung stellte eS sich heraus, daß der Angeklagte im Jahre 1926 insgesamt 1632 Zentner Zucker zu Brennzwecken verwendet hat und unter Hinzunahme von 350 Fuder Obstwein etwa 200 Fuder Weingeist herstellte. Zu der Verhandlung sind 26 Zeugen und 4 Sachverständige geladen.
Der „Eiserne Gustav" Auto-Großunternehmer. Gustav Hartmann, der „Eiserne Gustav", hat einen großen Teil der auf seiner Fahrt Waunsee—Paris—Berlin eingenommenen Beträge dazu verwendet, Ende der vergangenen Woche 3 Autodroschken gegeu bare Kasse käuflich zu erwerben. Die 3 Einstreifer fahren bereits seit einigen Tagen für Rechnung des ehemaligen Wannseer Pferdedroschkenbesitzers. Während in der Reichshauptstadt seine „Pferdekräfte" für ihn laufen und Geld verdienen werden, startet der „Eiserne" selbst im nächsten Monat zu einer in Hamburg beginnenden Provinztournee, in der er sich dem Publikum in einer „Pantomime" zeigen will. Ein Kontrakt mit dem Hamburger Vergnügungsetablissement „Alkazar" verpflichtet ihn zum dortigen Auftreten; von der Alsterstadt soll die Reise dann im Januar des kommenden Jahres über Düsseldorf nach Frankfurt a. M. gehen.
4b Schüler durch Kohlengas vergiftet. Eine durch den heftigen Föhnsturm dieser Tage veranlaßt Gasvergiftung hätte > in dem kleinen Städtchen Belp zwischen Bern und Thun beinahe großes Unheil angerichtet. Vierzig Schüler, die in der Turnhalle des Ortes einer Filmvorführung beiwohnten, wur
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den durch Kohlenoxydgas, das aus dem Ofen infolge des Föhn-: winds in die Halle geblasen wurde, schwer vergiftet. Mehrere Schüler, die sich ins Freie geflüchtet hatten, lagen bereits bewußtlos auf der Erde, als mau die Gefahr entdeckte. Durch rechtzeitiges Eingreifen der Aerzte konnten aber sämtliche erkrankten Schüler gerettet werden.
Der Flugzeugführer in bbbb Meter Höhe ohnmächtig. Der französische Flieger Lemoigne wollte Dienstag einen Angriff auf den Weltrekord im Höhenflug unternehmen. AlS er sich in 9900 Meter Höhe befand, versagte plötzlich sein Sauerstoffapparat. Der Flieger wurde ohnmächtig und stürzte mit seinem Apparat bis auf 1500 Nieter ab. Glücklicherweise erwachte er noch rechtzeitig, um das Flugzeug wieder aufzurichten und eine glatte Landung vornehmen zu können.
Ämundsrns Schulden getilgt. Das Konkursverfahren, in das Amundsen durch die allzu weitgehenden Transaktionen seines Managers für den ersten Probeflug-Vcrsuch geraten sollte, ist im letzten Augenblick abgeweirdet worden. Ein Osloer Mäzen hat die 51 Ehrenmedaillen AmundsenS für 15 000 Kronen - soviel betrug die Schuld — gekauft, uud sie der Münzsammlung der Osloer Universität gescknmkt. Damit ist des Toten sehnlichster Wunsch, von seinen Schuldverpflichtungen loszukommen, erfüllt worden. Noch vor Antritt seines Rettungsfluges für Nobile, der ihm verhängnisvoll werden sollte, hatte Amundsen zu seinem Anwalt geäußert: „Macht mich zu einem freien Mann!"
Dir Untersuchung der „Vestris"-Katastrophe. Reuter meldet aus Newyvrk: Das Wesentlichste der am Mittwoch fortgesetzten Untersuchung über die Ursache der „Vestris"-Katastrophe waren die Aussagen des ersten Offiziers Johnson, der zugab, daß keine Disziplin geherrscht habe, das Ablassen der Rettungsboote habe nicht in jedem Fall funktioniert. Frauen und Kinder seien in Boote gesetzt worden, die nur sehr geringe Aussicht hatten, mit Sicherheit in See zu gehen. Die unteren Offiziere ließen die Befehle ihrer Vorgesetzten unbeachtet und die Mannschaften begaben sich nicht an die ihnen zugewiesenen Plätze bei den Rettungsbooten, um bei der Rettung der Passagiere zu helfen. Viele von diesen Aussagen wurden von den Zeugen zum ersten Male unter dem ständigen Kreuzverhör deS Staatsanwalts gemacht. Johnson gab auch zu, das; verschiedene Boote das Schiff verließen, ohne daß ein Offizier darin den Befehl übernommen hätte.
Handel, Verkehr und Volkswirtschaft.
Stuttgart, 22. Novbr. Dem Donnerstagmarkt am städt. Vieh- und Schlachlhof wurden zugeführt: 6 Ochsen, 1 Bullen, 40 Iung- bullen (unverkauft 15>, 63 (15) Fungrinder, 10 Kühe, 255 Kälber, 578 Schweine, 3 Schafe, 1 Ziege. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen —, Bullen a 43—45 (letzter Markt 44—45), b 39—42 (40 bis 42), Fungrinder a 48—52 (49—53), b 42—47 (43-48), e 38 bis 40 (38—41), Kühe b 27—34 (unv.), e 19—25 (19—24), ck 14-18 (uno.), Kälber b 65—69 (67—72), c 56—63 (58—65), ck 47—54 (48 bis 55), Schweine a fette Uber 300 Pfd. 79—80 (81—82), b vollfleischige von 240—360 Pfd. 78—79 (80—81), L von 200—240 Pfd. 76-78 (77-79), ck von 160—200 Pfund 74—75 (74—76), e fleischige von 120—160 Pfund 70—73 (unv.), Sauen 54—64 (54—66) Mark. Marktoerlauf: schleppend, Großvieh lieberstand.
Blaufelden, OA. Gerabronn, 22. Noo. (Zucktsarrenverstsigerung.) Die elfte Zuchtfarrcnoersteigerung des nrränkisch-Hohenloheschen pcleck- viehzuchtocrbandes war außerordentlich stark besucht. Der Gesamtumsatz betrug 45000 Mark, der Durchschnittserlös also 1000 Mark. Es kamen 40 Farcen zur Persteigerung: davon wurden 17 zwischen 700—980, die übrigen zwischen 1000 und 1700 Mark abgesetzt. Ein elf Monate alter Farcen wurde auf 4029 Mark gesteigert.
Neueste Nachrichten.
Stuttgart, 22. Nov. Abg. Dr. Burger (DVP.) hat dem Landtag den Antrag unterbreitet, das Finanzministerium zu ersuchen, den Art. 38 Abs. 2 der Gewerbesteucrverordnung von 1927 in Anpassung an die inzwischen erfolgte Neusapung des Finanzausgleichgesetzes in dem Sinne zu ändern, daß bei der Verteilung des steuerbaren Gewerbeertrags auf inner- und außerwürttembergtsche Betriebsstätten der lOprozentige Voraus der Sitzgemeinden wegfällt.
Uliq, 22. Nov. 'Auf einem Familienabend des Christi. Volksdienstes im Christlichen Hospiz in Ulm hielt Landtagsabg. Bausch eine Rede über das Verhältnis des Christi. Volksdienstes zur württ. Regierung, wobei er erklärte: Wenn der Kurs der Regierung mit dem Kurs des Volksdienstes lause, werde diese dessen Vertrauen haben, im anderen Fall aber stehe der Christi. Bolksdienft in Opposition, auf keinen Fall sei er jedoch gewillt, seine Freiheit auszugeden. Er werde sich von Fall zu Fall entscheiden, das sei seine grundsätzliche Einstellung. Zur Regierungsbildung erklärte der Redner, der Christliche Bolksdienft sei nicht zu Felde gezogen, um an die Stelle einer Rcchts- regierung eine Linksregjeruiig zu setzen.
Köln, 22. Nov. Die Konsumvereine des nordwestdeutschen Bezirks haben einen 'Ausschuß gebildet, dem die Versorgung der Aus- gesperrten in der nordwestlichen Eisenindustrie mit Lebensmitteln und sonstigen Bedarfsgegenständen obliegt. Die von den Gewerkschaften anstelle von Bargeld ausgegebenen Gutscheine werden von den Konsumvereinen in Zahlung genommen und die Mitglieder der Konsumvereine erhalten in Höhe von 10 Prozent der Gutscheine eine weitere Unterstützung, für welche Waren unentgeltlich verabfolgt werden.
Essen, 22. November. Fn der vergangenen Nacht überfielen drei maskierte Banditen mit oorgehaltenem Revolver einen Kraftwagen aus der Straße zwischen Königssteele und Freisenbruch. Die Räuber zogen dem Krastwagenlenker den Mantel aus, nahmen ihm seine Brieftasche mit etwa 45 Mark ab und fuhren mit dem Wagen davon. Nach etwa 20 Meter geriet das Auto in Brand: die Täter ergriffen die Flucht und entkamen unerkannt. Das herbeigerufene Uebersall- kommando aus Essen löschte den Brand und nahm gemeinsam mit Kriminalbeamten die Verfolgung der Täter aus.
Berlin, 22. Noo. Die deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger hat dem Führer und dem zweiten Offizier des Dampfers „Samos" der Deutschen Levante-Linie für die Rettung der beiden polnischen Flieger, die anfangs August ds. Fs. aus dem Wege nach Amerika unweit der portugiesischen Küste auf hoher See verunglückten, je eine silberne Medaille aus der Laeisz-Stiftung der Gesellschaft verliehen.
Berlin, 22. Noo. Der Reichsbahnoberrat Schulze vom Eisenbahnzentralamt wurde heute vormittag nach mehrwöchiger Verhandlung von der gegen ihn erhobenen Anklage der Bestechung freigesprochen. Gegen die Freisprechung hat die Staatsanwaltschaft gestern sofort nach der Urteilsfällung Berufung bei der Strafkammer des Landgerichts 1 eingelegt. Die Berufung stützt sich hauptsächlich darauf, daß das Urteil von Voraussetzungen über den Sinn der Geschenke ausgehe, die wiederholten Reichsgerichtsentscheidungen bei Beamtenbestechungen entgegenstehen.
Berlin, 22. Növ. Der Reichstagsabgeordnete Staatspräsident a. D. Prof. Dr. Hellpach, hat sich noch während der letzten Tagung des Reichstags nach Heidelberg begeben müssen, wo er Aufnahme in der dortigen chir-
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urgischen Klinik sand. Eine Blinddarmcntzündungwar die Beranl»! sung seiner beschleunigten Abreise. In der Heidelberger Klinik nnird Prof. Hellbach nunmehr operiert. Der Eingriff ist gut verlaust/ Im Laufe des heutigen Tages wurde von den Aerzten ein Gutacht»,! über den Gesundheitszustand Professor Hellpachs herausgegcben -x/ zu entnehmen ist, daß auch das Allgemeinbefinden des Patienten Besorgnissen keinen Anlaß gibt. Nach seiner Wiederherstellung will Professor Hellpach sich ans einige Zeit völliger Ruhe widmen.
Berlin, 22. Noo. Der preußische Innenminister bezeichnte dst Ein- und Umgemeindungsfrnge als einen Teil der Bermaltungsresorm ohne dabei die Gefahr der anwachsenden Kommunalbürokratie verkennen. ^
Brandenburg, 22. Noo. In der Nacht vom Mittwoch -u,„ Donnerstag sind beim Neubau des Zuchthauses vier Strasgefanqkne entwichen. In der eigentlichen Strafanstalt in der Neuendorser Sstasii kam es zwischen 6 und 7 Uhr abends zu einem Tumult. Die Insassen von vier Schlafsälen lärmten und brüllten, sodaß sich die Menschen in den angrenzenden Straßen ansaminelten. Die Ruhe wurde aber bald wieder hergestellt.
Hamburg, 22. Nov. Die Polizei nahm sechs Angehörige der Rolcn Iungsront fest, die als Mittäter bei einem am Montag verübten llebersall auf eine Sportabteilung des Reichsbanners in Frag, kommen. In der Wohnung eines der Verhafteten sand inan die Pistole, die im Jahre 1923 bei den damaligen Unruhen einem Pah, zeibeamten entrissen wurde.
Hindenburg, 22. Nov. Durch ausstrümende Gase sind heriie früh 8 Uhr ein Steiger und ein Hauer im Pochhammer Flöz M der Guido-Grube erstickt. Die Leichen konnten erst am Nachmittag geborgen werde».
Luxemburg, 22. Noo. In Esch an der Alzette ist heute auch der 'Anstifter des Mordes an dem italienischen Geistlichen Larcwadossi Campery, in einer kommunistischen Wirtschaft sesigcnvnimen worden!
Innsbruck, 22. Nov. Wie die Bozcner faschistische Alpenzeitung meldet, hat der Amtsbürgermeister Dr. Ltmongelli dem Präfekten sein Amt zur Verfügung gestellt. Der Präfekt hat die Demission angenommen. Zum Präfekturkommissnr von Bozen wurde bis M Ernennung des neuen Amtsbürgerineisters Dr. Torguoto Poggi, A,- ncratdirektor der Verwaltungsabtcilung iin Kriegsministerium, bestellt. Poggi gehört seit 1919 dem Faschismus an.
Belgrad, 22. Nov. Während ein Wärter im Agramer Zoologischen Garten den Bärenkäfig reinigte, ivurde er von dem Bären überfallen, der ihm ein großes Stück seiner Wade herausriß. Ans die Hilfeschreie eilten Publikum und andere Wärter herbei, die den Bären mit Eisenstübcii von dein Wärter zu verjagen suchten. Io- durch ivurde der Bär aber noch mehr gereizt, und er biß dem Wann noch zwei Stücke aus dem Körper heraus. Schließlich ließ er von ihm ab. An dem Auskommen des schwerverletzten Wärters wird ge- zweiselt.
Mailand, 22. Nov. General Bertolo aus Turin erhielt mit dn Post ein Paket Scifenwaren. Beim Oeffnen des Paketes befand sich unter den Seifenstückchen ein Paketchen in Psrgamentpapier gehtU Als der General und seine Frau dieses Paket öffneten, ereignete jst eine Explosion. Das Paket enthielt eine Höllenmaschine. Der K neral und seine Frau wurden verlegt und mußten ins KrankentM eingelicfert werden. Eine Untersuchung ivurde eingeleitet.
Omaha, 22. Nov. Infolge der Ermordung eines Greises M zweier Frauen durch einen geisteskranken Neger herrscht in der 6tck Omaha große Erregung. Es sind Hunderte von Polizeibeamtc» cO Freiwilligen ausgebotc-n worden, um des Mörders habhaft zu werde«, der die Tai bereits am Sonntag begangen hat.
Der Zusammentritt des Württ. Landtugs.
Stuttgart, 99. Nvv. Die Tagesordnung für die Lanötags- sitzutig am 97. November bringt zunächst die Beantwortuq kleiner Anfragen, svdann die Große Anfrage der Abg. Zcbiick und Gert, an daS Staatsministerinm betr. den Bau des Pa»M- kreuzers K, weiter die Große Anfrage der Abg. Ulrich B Gen. au das Staatsministerium betr. Wohnungsbau. Zrim die erste Beratung des Entwurfs eines Ersten Nachtrags zm Staatshaushaltsgesetz für 1998, hierauf Zweite Beratung mt den Anträgen deS Finanzausschusses, erste Beratung des Eul- Wurfs eines Gesetzes über Aenderung des Berggesetzes, eck Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Bereimgmz von Werl im Dorff mit Fenerbach, hieraus zweite Beratung M den Anträgen des Verwaltungs- und Wirtschaftsausschüsse-, zweite Beratung des Eirtwurss eines Gesetzes über die geschützten Tage und die allgemeinen (bürgerlichen) Feiertag! mit den Anträgen des Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuß ses, erste Beratung des Entwurfs eines neuen Beamtengesehei, hierauf zweite Beratung mit den Anträgen des FinanM- schrilles.
Tarifküudigung in der mitteldeutschen Metallindustrie.
Magdeburg, 29. Nov. Der Unternehmerverband mitteldeutscher Metallindustrieller hat den am 31. Dezember ablae- feuden Tarifvertrag mit dem Metallarbeiterverbaud weg« mangelnder Rentabilität der Werke gekündigt. Sollten i» Metallarbeiter Forderungen auf Lohnerhöhung erheben,» werden sich die Metallindustriellen Vorbehalten, ihrerseits st Forderung ans Lohnermäßignng zu stellen. Das Gebiet ie- rnitteldeutschen Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie erstreckt sich über die Prävinz Sachsen und den Freistaat Anhalt Deutschlands Entschädigungsleistungen. Widerlegung der französischen Behauptung, daß Deutschland zu lange seine Verpflichtungen nicht erfüllt habe.
Kö,ln, 23. Nov. In der „Kölnischen Zeitung" wird zu da vom französischen Minister für öffentliche Arbeiten, Forgeck in der Kammersitzung vom 20. November d. I. ausgestellte!: Behauptung, daß Frankreich den Wiederaufbau der zerstörte» Gebiete aus eigenen Kräften habe durchführen müssen, ^ Deutschland zu lange seinen Verpflichtungen nicht nachgeko» men sei, ausgeführt: Diese Behauptung, die wiederholt M führenden Staatsmännern vorgebracht worden ist, steht v- den Tatsachen im Widerspruch. Deutschland hat, was * keiner Seite bestritten wird, bis auf den heutigen Tag sehrw hebliche Entschädigungszahlungen geleistet. Legt man die mck rigste mögliche Berechnung, nämlich die Gutschriften des M derherstellungsausschusscs zu Grunde, so betragen die deuhW Leistungen einschließlich der Daweszahlungeii rund 15 Milliarden Mark. Dieser Betrag umfaßt jedoch keinesfalls die gesamten deutschen Leistungen, da in der Gutschriftsrechnung oe- Wiederherstellungsausschnsses ganze Gruppen von Leistungen fehlen. Nach deir von deutscher Seite angestellten Berechnungen sind bisher rund 50 Milliarden Mark geleistet worden. Institute of Ecouomis hat die deutschen Leistungen im Jag 1922 mit 25,8 Milliarden Mark bewertet. Hierzu kommen di in den Jahren 1923 bis 1928 bewirkten weiteren Leistungen m Betrage von rund 7 Milliarden Mark, so daß die Gesanw leistungen Deutschlands nach den Berechnungen dieses neutralen wissenschaftlichen Instituts 32,8 Milliarden Mark betragen Legt man aber selbst die niedrigste mögliche Zahl von 15 A»- liarden Mark zu Grunde, so hätte Frankreich hiervon rrm die Hälfte, gleich 7,5 Milliarden Mark erhalten. Die Wieder- aufbaukosten sind in der Sitzung der Kammer
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