statten in den Bergen aufsuchen, entstammen zumeist den Groszstätten und sind meist einfach abgespannt und erholungs­bedürftig und sind es geworden durch die bekannten Nachteile des Großstadtlebens, durch Hast und Unruhe, durch die gestei­gerten Anforderungen der Berufsarbeit inmitten fortwähren­der Storungen von außen her, durch unzweckmäßige Vergnü­gungen, aber auch durch den Druck der Sorgen, durch über- standenc Krankheit, durch Einschränkung der Lebensführung und des zum Wohlsein nötigen Wohnraums, durch Absperrung von Licht und Luft. Namentlich für den feinfühligen geistigen Arbeiter wird die sogenannte Amerikanisierung des Verkehrs und der Arbeit unmittelbar schädigend. Ihm ist nichts so unwillkommen wie eine Störung, die seinen Gedankengang unterbricht. Er empfindet sie zunächst, wenn sie sich persönlich an ihn wendet, weiter aber, meist als erstes Zeichen beginnen­der Ermüdung, neutrale Geräusche, die ihn nichts angehen (Türzuschlagen, Kindergeschrei, knatternde Motorräder), oft geradezu als körperlickien Schmerz; die Häufung der Störun­gen verdirbt ihm die «timmung, macht ihn reizbar, und da­durch verliert er eine Hauptgrundlage für erfolgreiche geistige Arbeit und oft auch eine solche für ein glückliches Familien­lebens(Schluß folgt.)

Württemberg.

Stammheim, OA. Calw, 17. Nov. (Von der Transmission er­saßt.) Am Donnerstag vormittag geriet der Landwirt Christian Günther bei Arbeiten-in der Scheune in die Transmission, wobei ec sich schwere äußere uckd innere Verletzungen zuzog, die seine Ueber- siihrung in das Bezirkskrankenhaus nach Calw notwendig machten.

Freudenstadt, 18. Nov. (Besitzwechsel.) Fabrikant Hermann Herbstreith hat. sein Anwesen an der Landhausstraße (Landhaus mit 45 Ar Parkanlagen) an die Kongregation der Franziskanerinnen in Heiliqenbronn bei Oberndorf verkauft.

Cannstatt, 17. November. (4M Entlassungen in der Schuhfabrik Haueisen.) Die Direktion der Schuhfabrik Haueisen beschränkte sich nicht auf die kürzlich oorgenommcnen 300 Entlassungen, sondern sie hat, wie dieSüddeutsche Arbeiterzeitung" berichtet, bereits die Ent­lassung von weiteren 400 Arbeitern und Arbeiterinnen angemeldet.

Eßlingen, 17. Nov. (Ein guter Weinertrag.) Der Jahrgang 1928 war in den fünf weinbautreibenden Bezirksgemeinden im Durch­schnitt gut. Ec liefert von etwa 30 Hektar auf Cßlinger Markung stehender Weinberge rund 800 Hektoliter Wein mit einem Durchschnitts­oerkaufspreis von 550 Mk. für den Eimer; Mettingen von 40 Hektar 1315 Hektoliter zum Preis von 520 Mark, Notenberg von 40 Hektar 2020 Hektoliter zum Preis von 485 Mk., Rudern von 14 Hektar 350 Hektoliter zum Preis von 460 Mark, Sulzgries von 17 Hektar 300 Hektoliter zum Preis von 505 Mark, Uhlbach von 80 Hektar 3000 Hektoliter zum Preis von 510 Mark für den Eimer.

Heilbronn, 18. Noobr. (Die Noigheimer Bahnhofeinbrecher er­mittelt.) Fn der Nacht zum 25. Oktober ds. Fs. war in das Bahn- hosstationsgebäude in Roigheim, OA. Neckarsulm. eingebrochen ivorden, wobei die Tater einen sieben Zentner schweren Kassenschrank entwendet und mit einem milgebrachten Kraftwagen mcggeführt haben. Der Kassenschrank wurde einige Tage später zwischen Neckargemünd und Schlierbach erbrochen und beraubt im Neckar aufgesundcn. Die hie­sige Kriminalpolizei hat nun im Zusammenwirken mit der Mann­heimer und Ludwigshasener Fahndungspolizei die Täter ermittelt. Es handelt sich um den 45 Fahre alten verheirateten Händler Julius Reichert von Mannheim-Käsertal, den 33 Jahre alten ledigen, aus. einem Gefängnis entwichenen, schwer vorbestraften Johann Hosmann von Speyer und den ledigen, 23 Fahre alten Gipser Hermann Haas von Ludwigshafen a. Rh. Sie stehen im Verdacht, in der Gegend von Heidelberg noch weitere ähnliche Straftaten verübt zu haben.

Göppingen, l7. Noobr. (Abonnentenwerber-Schwindel.) Das Große Schöffengericht hat den verheirateten Reisenden Willi Schräder aus Göppingen wegen Abonnentenwerbcr-Schwindels und sonstiger Betrügereien zu der Gefängnisstrafe von einem Fahr sechs Monaten und drei Jahren Ehrverlust und seinen Komplizen, den ledigen Mecha­niker Roos, zu einem Monat 15 Tagen Gefängnis verurteilt.

Tübingen, 17. Nov. (Revision im Altensteiger Mordprozeß.) Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Ernst, hat im Namen des zum Tode verurteilten Angeklagten Meier gegen das Urteil des Schwurgerichts Revision eingelegt.

Rottenburg. 17. Nov. (Eine schneidige Wirtin.) Freitag abend kam in eine hiesige Wirtschaft ein seltener Gast, der hier einige Wo­chen Studienzeit verbringen muß und sich noch einige Glas Bier in angeheitertem Zustande leisten wollte. Nachdem er einige Glas Bier getrunken hatte und seinen Sitz verlassen hatte, wurde er von der Wirtin aufgesordert, seine Zeche zu bezahlen, was er nicht gleich tat. Nach einigem Hin und Her versetzte ihm die Gastgeberin zum Ge­lächter der Anwesenden einen kräftigen Backenstrcich, worauf dieser unter Schimpsworten die Wirtschaft verließ und noch dieselbe Nacht vom Landjäger an seinen Bestimmungsort verbracht wurde.

Ulm, 17. Nov. (Ein Antrag zur neuen Gemeindcordnung.) Ge­meinderat Etorz hat beim Stadtschulthcißenamt den Antrag eingebracht,

Neuenbürg im Argonnerwald.

Wanderfahrt in Frankreich.

Jin Torfe Ehatel, das sich so wohlig zu seinem Schutz an den steilen, buschigen Hang des Argonnerwaldes schmiegt, hatte ich die Nacht verbracht und wanderte am Morgen des 9. No­vember hinüber Nach Apremont an der Aire. Ein kalter Wind psiss mir um die Ohren, und die Höhenlinien der waldigen Hügel drüben über der Aire nach der Maas zu waren im Nebel kaum sichtbar. Bewegten Herzens schritt ich dann lang­sam und fröstelnd über das Wiesengelände, wo im Oktober 191s das dritte Bataillon des Landwehr-Jnfanterie-Regiments Nr. 125 im Kampfe gegen die amerikanische Ilebermacht verblutete, und weiter durch Len Wald auf die Höhe hinauf zum deutschen Soldatenfriedhof Borvieswalde. Er liegt so einsam und feierlich still mitten im Walde, und die schwarzen Kreuze an seinem unteren, neuen Teil erregen in mir, nachdem ich sie fetzt zum dritten Male sehe, nicht mehr das nieder­drückende Gefühl, das ich vor zwei Jahren bei ihrem plötzlichen Anblick empfunden habe. Nachdem ich vier Gräber mit Herbst­zeitlosen aus dem Tal der Buante bei Avocourt geschmückt, einen Mistelzweig daraufgelegt und heimatliche Vergißmein­nicht eingepflanzt habe, wandere ich weiter nach dem 8 Kilo­meter entfernten Binarville. Am Kreuzweg, wo seit 1925 wieder die niedliche Statuette der Viergette d'Apremont zu sehen ist, nach welcher die Franzosen den deutschen Friedhof auch cimetiere de la Viergette nennen, nruß ich meine Karte von der Kriegszeit her genau studieren, um mich nicht auf einen Holzweg zu verlaufen. Zum Glück kommt auch gerade ein Holzbauer mit einem Karren Prügel angefahren und weist mich zurecht. Außer den Insassen eines Autos, das auf dem ungepflegten, stark ausgefahrenen Weg nach einigen hundert Metern mir entgegenhoppelt, ist dieser Holzhauer das einzige menschliche Wesen, das mir im weiten Wald begegnet. An den hohen Eichen jedoch sind noch die Porzellanglocken einstiger deutscher Telephonleitungen aus der Kriegszeit her zu sehen und die rostigen Drähte daran hängen ins dichte Unterholz herab. Das find hier oben die einzigen harmlosen Spuren des Krieges.

r Sonne hat jetzt über den Nebel triumphiert'und be­lebt alles mit ihrem milden Schein. Es ist eine Lust, so ein­sam auf werchem Pfad zu wandern. Hoher Adlerfarn begleitet mich in zwei braunen breiten Streifen zu beiden Seiten des Weges, und schlanke Birken leuchten mit ihrem goldgelben Laub aus dem Dickicht, wo auch grüner Ginster in das bunte 'verbstkierd noch das sommerliche Grün hineinzuweben bestrebt rst. Auch der an einzelnen Eichen und Buchen bis in den

den Landtag zu bitten, es möge in der zur Beratung stehende Ge­meindeordnung 1. den Ortsvorstehern das Recht der Verhängung von Verweis und Geldstrafen gegen Mitglieder des Gemeinderats nicht weiter belasten werden; 2. den Ortsoorsteheri: zur Pflicht gemacht werden, in den ersten drei Monaten jedes Jahr in einer öffentlichen Bürgerversammlung einen Bericht über die Verwaltung der Gemeinde im vergangenen Jahr und die voraussichtlichen Ausgaben der Gemeinde­verwaltung im kommenden Jahr zu erstatten.

Saulgau, 17. Nov. (Schweres Autounglück ein Toter.) Vor­gestern abend gegen 10 Uhr ereignete sich auf der Straße Saulgau Ließen ein schweres Autounglück, dem leider ein Menschenleben zum Opfer fiel. Aus dem Heimweg von einer Hochzeitsfeier geriet kurz vor der Stadt auf der stark abschüssigen Straße das Auto des Holz­händlers Hildebrand von Saulgau auf die Böschung und fuhr auf dieser etwa 50 Meter weit. Dabei schlug der im Hinterteil des Autos sitzende Gastwirt Wetzel zumMohren" in Saulgau mit dem Gesicht gegen einen Aststumpf. Der Ohnmächtige lag halb aus dem Wagen nach der Seite und wurde so von einem zweiten Baum ersaßt und aus dem Wagen gerissen. Bei dem Versuch, das Auto auf die Straße zu bringen, führ es gegen einen dritten Baum, wodurch ein zweiter Mitsahrender, GastwirtHildebrand zumParadies" in Saulgau, heraus- geschleudcrt wurde, aber nur eine Armprellung erlitt. Der Lenker des Autos kam mit einer leichten Kopfverletzung davon. Der sofort hcr- beigerufene Arzt stellte sest, daß Gastwirt Wetzel neben anderen Ver­letzungen einen Bruch der Schädelbasis erlitten hotte, der seinen so­fortigen Tod zur Folge hatte.

Gerstetten, OA. Heidenheim, 27. Nov. (Abwanderung der Ar­beiterschaft.) Seit längerer Zeit besteht hier ein Stillstand in der Ein­wohnerzahl und eine wieder stärker einsetzende Abwanderung der Ar­beiterschaft, weil die heimische Industrie zur Aufnahme weiterer Arbeits­kräfte nicht in der Lage ist. Um Abhilfe zu schaffen, wird die Grün­dung eines Vereins zur Hebung der Industrie angestrcbt, der die An­siedlung neuer Industrie erstreben soll.

Westhausen, OA. Ellwangen, 17. Nov. (Glückwunsch des Reichs­präsidenten.) Der Reichspräsident von Hindenburg hat seinem Alters­genossen und Mitkämpfer von 1870,71, Karl Schmid, Zimmsrmeister hier, aus Anlaß seines 8l. Geburtstages zur Erinnerung an diesen Ehrentag sein Bild mit eigenhändiger Unterschrift uud ein herzliches Glückwunschschreiben zugehen lassen.

Pforzheim, >7. Nov. In einer hiesigen Bijouteriefabrik unternahmen am Freitag nachmittag 2 Arbeiterinnen Selbst­mordversuche, wobei die eine ihr Ziel erreichte. Zuerst trank um >41 Uhr eine 25jährige Löterin von Gräfenhausen Vitriol. Man schaffte sie ins Krankenhaus, wo sie sich jetzt außer Lebensgefahr befindet. Kurz darauf trank die 23jährige, ledige Emailleuse Martha Bauer eine Blausäurelösung und war eine Viertelstunde nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus tot. In beiden Füllen soll Liebeskummer der Beweggrund der Tat sein.

Freiburg, >7. Nov. Das der Firma Schwarzwälder Erz­bergwerk in Kappel bei Freiburg gehörende, erst vor 2 Jahren erstellte Bier-Familien-Holzhaus wurde das -Opfer eines furcht­baren Sturmes. Eine etwas schadhafte Stelle des Daches wurde aufgerissen und das Dach in wenigen Minuten vollstän­dig avgedeckt. Dann fielen auch die Seitenwände in sich zu­sammen. Das Mobiliar des Hauses wurde von herbeieilenüen Nachbarn in Sicherheit gebracht; das Haus mußte in strömen­dem Regen völlig geräumt werden. Zum Glück befanden sich während des Zusammensturzes keine Bewohner des Hauses im Hofe, sonst wären sicherlich auch Menschenleben zu beklagen gewesen. Große Teile des abgcdeckten Daches wurden vom Sturm weit fortgetragen.

Breisach, 17. Nov. Ein schweres Unglück ereignete sich heute mittag am Bahnübergang. Die Pferde des von dem 30jährigen Fuhrmann Ernst Erbstritt geleiteten Fuhrwerks zogen plötzlich an und rannten durch die Schranken, als ein Zug vom Elsaß einlief. Das Fuhrwerk wurde vollständig zer­trümmert. Dem Fuhrmann wurde der Kopf abgerissen, so daß er ans der Stelle tot war. Eines der Pferde mußte not­geschlachtet werden, während das andere unverletzt davonkam.

Mannheim, 17. Nov. Obwohl nun schon über 48 Stunden seit dem Ausbruch des Rieseuürandes in der Lagerhalle des Vereins Deutscher Oelfabriken verflossen sind, brennt das Lager immer noch. Ueberall züngeln aus den Trümmern des ern- gestürzten Gebäudes die Flammen heraus. Jedoch besteht keine Gefahr mehr, daß der Brand weiter um sich greift. In der vergangenen Nacht ist infolge des Sturmes ein großer Teil der Südostfront der Ruine neben dem Uebergang zur Presserei eingestürzt. Die lleberreste des ums Leben gekommenen Feuer­wehrmanns Schlecht konnten noch nicht geborgen werden, da zu große Einsturzgefahr besteht, lieber die Ursache konnte immer noch nichts Genaues festgestellt werden. Man vermutet

kahlen Wipfel hinaufkletternde Efeu bringt lebendige Farbe in das vergilbte, braune Waldbild. Bald geht es durch ungepfleg­tes Unterholz, wo sich nach links hinüber eist großartiger Weitblick eröffnet über die Gipfel des Waldreviers, bald er­hebt sich Hochwald zu beiden Seiten. Und wenn eine besonders nasse Stelle kommt und der zähe Schmutz des Kalkbodens mir an den Schuhen klebt, so erinnere ich mich lebhaft wieder an meine Soldatenzeit im Wald von Chepph und Avocourt und freue mich, daß ich nicht mehr'dort drüben bin.

Nachdem ich etwa 6 Kilometer gegangen bin, erblicke ich rechts am Weg eine alte Buche. Ein wirkliches Prachtexemplar mit einem wie zu einem Dom weitausgebreiteten Wipfel, wel­cher ' das blutrote Laub zu seinem Schmuck noch zinst Teil zu­rückhält, wenn auch der Weg darunter schon hoch damit bedeckt ist. Es ist eine stolze Königin des Waldes, und ich messe daran und stelle fest, daß drei Männer sie gerade umarmen können. Viele Namen sind in ihre Rinde im Laufe der Zeit eingeschnitten worden, aber immer hat ihre urwüchsige Lebens­kraft die Wunden verheilt und zwar so gründlich, daß die Einschnitte schwer zu entziffern sind. Ein paar Schritte davon steht aber eine jüngere und schlankere Buche, von auch noch ganz respektablem Umfang, und wie meine Blicke darauf heften bleiben, lese ich ohne Mühe den NamenI. Karcher".

Das ist kein französischer Name, sage ich mir. Das ist ern deutscher Name, den ein deutscher Soldat in seinem Drang, sich in Frankreich zu verewigen, hier kunstvoll und tief An­geschnitten hat. In Neuenbürg hat es früherKarcher" ge­geben. Neugierig wende ich mich nun nach links. Und wahr­haftig! Steht da nicht in großen und deutlichen Buchstaben der lateinischen Schrift zu lesen G. Großmann, und darunter Neuenbürk? Der letzte Buchstabe ist freilich etwas Verschnitten, man könnte das st auch noch als x lesen.

Was hat mir doch diese Entdeckung mitten im Argonner­wald Spaß gemacht! Natürlich habe ich unter dem Neuen­bürg nicht das badische Dorf bei Oewisheim, sondern die württembergische Oberamtsstadt verstanden, deren Namen ich gerade eben auf dem Friedhof mit Wehmut auf einem mit liebevoller Kunst aus einem Eichstamm herausgemeißelten Grabmal eines Leutnants gelesen habe. Nun steht hier zum zweiten Mal dieses Neuenbürg vor meinen Augen und zwar von einem Neuenbürger, der sein schönes Heimatstädtle Wieder­sehen durste, nachdem er den Ruhm seiner Kriegstaten im Argonnerwald mit seinem Namen für Jahrhunderte hier ein­gegraben hat.

Weil die große Buche neben dem eisernen Grenzpfahl als Naturdenkmal die Grenze der Departements der Ardennen und der Marne nach alten Brauch bezeichnet, bekam zu meiner Freude der Weg nun auch ein gepflegteres Aussehen. Eine

Selbstentzündung im Kopralager. Die genaue Höhe des dens kann immer noch nicht angegeben werden. Der Ber-?» Deutscher Oelfabriken ist mit insgesamt 239 000 Pfund Sterling versichert.

Vor den Schranken des Gerichts. Wegen der DiebMst im Artilleriedepot Offenhausen, bei denen die dort eingestellten Lokomotiven ihrer Kupfer- und Messingteile beraubt wurden und der Reichsbahn ein Schaden von 8000 Mark entstand hatten sich der 20jährige Zimmermann Wilhelm Klein und der 21jährige Schreiner Josef Brüderlc, beide von Neu-Ulm, vor dem Schöffengericht in Memmingen zu verantworten. Wegen Hehlerei war auch der Alteisenhändler Joses Uhl von Ulm, der das Metall abgekauft hat, angeklagt. Klein und Brüderte wurden zu je I Jahr 9 Monaten, der wegen Hehlerei bereits erheblich vorbestrafte Uhl zu l Jahr 6 Monaten Gefängnis verurteilt.

Ivo VW Mark von einem Treuhänder unterschlagen. Ter

Diplvmkciufmann Seipel wurde wegen umfangreicher Betrüge­reien in Haft genommen. Seipel war als Treuhänder für verschiedene Krefelder Firmen tätig und berechnete diesen eine höhere Steuerschuld, als sie tatsächlich hatten. Den Mehrbetrag steckte er in seine Tasche. Außerdem führte er für etwa 10W Mark Steuern überhaupt nicht ab. Der Verhaftete hat bereits gestanden, 100 000 Mark veruntreut zu haben, es ist jedoch möglich, daß sich bei Nachprüfung der Bücher diese Summe noch erhöht.

Hungerkünstlcr Jolly verurteilt. Das Berliner Schöffen­gericht verurteilte den Hnngerkünstler Jolly, der mit seinem richtigen Namen Siegfried Herz heißt, wegen fortgesetzten Be­truges zu lOOO Mark Geldstrafe. Jolly hatte ffm Jahre 1SU in einem Restaurant im Norden Berlins den damaligen Welt­rekord des Hungers von >1 Tagen brechen wollen, doch hat er nicht vollkommen gehungert, sondern während seiner Hunger­kur Schokolade, die ihm von außen zugesteckt wurde, zu sich genommen. Der Verurteilte gab au, daß seine Veranstaltung Einnahmen von 112 000 Mark erbracht hatte, doch seien ihn, von seinem Manager Weimann nur 20000 Mark gegeben worden und er sei dadurch um 80 000 Mark geschädigt worden. Als er dann von Weimann Abrechnung verlangte und mit Prozessen drohte, habe dieser ihn angezeigt.

Schwere Anschuldigungen.

Ncwhork, 16. Nov. Die vor dem amerikanischen Gerichts­hof stattfindende Untersuchung über die Ursache des Unter­gangs derVestris" brachte weiter sensationelle Enthüllungen über das Verhalten sowohl der Schisssleitung als auch der Maunsckzast beini Verlassen des uutergeheudeu Schiffes. Tie Zeugen erklärten übereinstimmend, daß die Disziplin der Mannschaften außerordentlich zu wünschen übrig gelassen habe. Als bekannt wurde, daß das Schiff verlassen werden müsse, bemächtigten sie sich ohne Rücksicht auf die Fahrgäste sofort aller Rettungsutensilien. Hieraus erklärt sich auch die verhält­nismäßig große Zahl der geretteten Mannschaften, während von den Passagieren ein erheblich größerer Prozentsatz er­trunken ist. Ferner ergab die bisherige Untersuchung, daß auch die Rettungsboote zum größten Teil leck waren. Die eindring­lichen Vorstellungen verschiedener Passagiere dem Kapitän gegenüber, als am Sonntag das Schiff bereits schwer Schlag­seite hatte, wurden von Kapitän Carey vollkommen überhört. Bereits beim Verlassen von Hoboken am Samstag war ein großer Teil der in den unteren Schiffsteilen verstauten Ladung überschwemmt.

Die Seeuntüchtigkeit derVestris".

Newyork, 16. Nov, Am gestrigen ersten Tag der anitWa Untersuchung der Katastrophe des DampfersVestris" tvmden 6 Personen vernommen. Den Blättern zufolge haben ihre Aussagen folgende Feststellungen ergeben: 1 daß sich bereits am Sonntag früh zeigte, daß der Dampfer nick? vetüchtig dm, 2. daß der drahtlose Hilferufe viel zu spät erfolg,-' 3, daß beim Aussetzer: der Boote große Verwirrung herrschte, und daß die für das Aussetzer: gebrauchte Zeit ungeheuer laug war, 1. daß einige Boote ungenügend ausgerüstet und nicht seetüchtig

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Ligusterhecke säumte ihn linker Hand ein, weil dort eine tiefe, tiefe Waldschlucht jäh abfällt. Ich habe jetzt offenbar die Wasserscheide zwischen Aire und Aisnc überschritten, denn es geht nun dauernd bergab. Jedoch in weiter Runde nichts als Wald! Läufer Laubwald. Rechts an der Straße erscheinen trutzig hohe Kalkklippen, von Frost und Regen ausgehöhlt und mürbe gemacht, und aus der Tiefe links dringt allmählich das Rauschen eines Baches zu mir herauf. So romantisch in seiner Einsamkeit hätte ich mir den Argonnerwald nicht vor­gestellt. Als häßliche Andenken an den Krieg strecken allerdings unmittelbar am Weg hohe Eichen und Buchen wie anklageiü ihre dürren Aeste zum grauen Himmel empor. Zeichen, daß man hier von der französischen Stellung aus mit Granaten den Weg gesucht und so den schönen Bäumen das Leben ge­nommen. hat. Am rechten Hang stellen sich mir auch braune Büsche von Heidekraut vor, und auf einmal erhasche ich einen Blick von dem Grund des Waldtales, wo zwischen Sumpf und Morast ein Bächlein munter daherrauscht. Die Mühle, welche es bald darauf einstmals getrieben hat, ist bis auf die Funda­mente verschwunden. Aber munter plätschert das Bächlein vorüber, als ob es sich, gerade wie ich, über den schönen und jetzt friedlichen Wald freue. Denn beim Ausstieg auf der ande­ren Seite erzählen tiefe deutsche Stollen in dem Hang von schwerer deutscher Kriegsarbeit, von Schweiß und Blut. Wo diese Stollen noch nicht eingefallen sind, steht grünes Wasser darin. Noch einige Jahrzshnte, und der Wald wird aber auch dieses Andenken an den gewaltigen Völkerkampf ausge­löscht haben. Allein der Name Neuenbürg wird in der glatten schlanken Buche droben auf der Höhe noch länger dauern, wert sie als Grenzbaum gewiß bis zu ihrem natürlichen Absterbe« geschont wird.

Als ich die in Serpentinen die Höhe erklimmende Straße langsam hinaufgehe, werfe ich noch einen Blick des Abschieds rückwärts auf das stille, schöne Waldrevier. Wie aber em grünes Saatfeld den Wald ablöst, da pfeift mir der sparst Novemberwind wieder um die Ohren wie am Morgen, und im beschleunigten Schritt strebe ich an dem schlichten und eindrucks­vollen Denkmal der französischen 9er Kürassiere vorüber, dem neuen hohen Kirchturm von Binarville zu. Nach einer Er­holungspause bin ich dann weiter am Nachmittag an oer Mare aux boeufs und an großen Betonunterftänden vorne nach dem Dorfe Servon gewandert. Allein die Scenerre w hier bei weitem nicht so abwechslungsreich und anziehend- Ge­rade wie der nach dem Kriege angelegte deutsche Soldatensrie- Hof bei Servon nicht entfernt einen Vergleich mit demjemge von Apremont aushält, Bei Servon am Südrand der Argo - nen ruhen unter den rund 10 000 deutschen Argomienstrencr auch viele Angehörige württembergischer Truppenteile. der 2. Landwehrdivision. ^ v-

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