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Deutschland.

Berlin, 17. Nov. Reichskanzler Mlüller sprach Geheimrat Professor Dr. Rießcr in Weimar zur Bollendung des 75. Lebensjahres -telegraphisch seine und der Reichsregierung beste Glückwünsche aus.

Beratung der Gemeindeordnnng.

Stuttgart, 17. Nov. Der Verwaltungs- und Wirtschafts­ausschuß des Landtags setzte heute die Beratung der Ge- meindeordnung bei Art. 167 fort. Es handelt sich darin um die Verteilung der Gemeiudedieuste. Abs. 2 bestimmt, daß die Vergütungen den Betrag der ortsüblichen Lohnbeträge nicht übersteigen dürfen. Dieser Absatz wurde auf Antrag des Abg. Rath gestrichen. Für diesen Antrag stimmten 8, dagegen 7 Abgeordnete. Ein Antrag Obenland, wonach die Vergütungen dem Betrag der ortsüblichen Lohnbeträge angepaßt sein sollen, fand keine Mehrheit. Abgelehnt wurden auch einige weitere Anträge zu diesem Absatz. Angenommen dagegen ein Antrag Rath, statt Verteilung zu sagen: Regelung der Inanspruch­nahme. Die Art. 168170 wurden in der Fassung des Ent­wurfs genehmigt. Art. 171 handelt von der Anweisung der Ausgaben. Der Artikel wurde nach einem Antrag Rath, sowie nach einem Antrag Küchle, Hehmann angenommen. Art. 172 saud auf Antrag des Berichterstatters Küchle Zustimmung in folgender Fassung: lieber Lieferungen für die Gemeinden und Uebergebung von Arbeiten können mehrere Bestimmungen durch Verordnung getroffen werden. Ein Antrag Henne, den Art. 172 zu streichen, fand keine Mehrheit, ebensowenig ein Antrag Heymann, der dahin ging: bei der Vergebung von Arbeiten und Lieferungen für die Gemeinden sind die in Reichs- und Landesgesetzen hierfür gegebenen Vorschriften sinngemäß anzuwenden. Art. 173 handelt von der Schuldauf­nahme durch die Gemeinden. Er fand Annahme mit Ausnahme de- Abs. 1 Ziffer l, in welchem der letzte Satz gestrichen wurde und statt dessen auf Antrag des Abg. Heymann folgende Be­stimmung eingefügt wurde: die vorübergehende Verwendung der Rücklage für Gemeindezweckc bedarf in großen und mitt­leren Städten der Zustimmung der Ministerialabteiiung für Bezirks- und Körper^chastsverwaltnng, in den anderen Ge­meinden des Oberamts. Art. 174 betr. die Restverwaltung wurde unter Al-u-hnnng eines sozialdemokratischen Antrags nach dem Entwurf angenommen. Art. 175 betr. Rechnungs­legung war nick,!: beanstandet. Art. 176 (Abschluß und Auf­legung der Rechnung) wurde unter Ablehnung eines sozial­demokratischen Antrags nach dem Entwurf genehmigt, ebenso Art. 177 (Rechnungsprüfung und Verordnungsrecht) und Art. 178 (Stiftungen für wohltätige oder sonstige gemeinnützige Zwecke). In Art. 179 (Stiftungen für öffentliche Armenzwecke) war die Bestimmung enthalten: Die Ortsfürsorgebehörde nestelst ans dem nach Maßgabe des Art. 36 Abs. 2 verstärkten Gemeinderat. Dieser Satz wurde auf Antrag Rath gestrichen und in den Art. 36 Abs. 2 folgender Satz eingefügt: Der hie- nach verstärkte Gemeinderat bildet die Ortssürsorgebehörde. Die Art. 180183 fanden Zustimmung. Kommunistische An­träge auf Streichung des Art. 182 und auf teilweise Streichung des Art. 1,80 wurden abgelehnt. Nächste Sitzung am 20. Nov. 11"« Arbeiter bei den Bereinigten Stahlwerken ausgcspcrrt.

Esten, 17. Nvv. Ans den Gruben der Vereinigten Stahl­werke sind im Zusammenhang mit dem Rnhrkonflikt die Aus­sperrungen vorgenommen worden. Fm Grnbenkonzern der Vereinigten Stahlwerke im Siegerland sind noch 2 Gruben voll im Betrieb. Alle anderen liegen still. Es Werden nur noch die allernotwendigsten Unterhaltungsarbeiten ausgeführt, schwer in Mitleidenschaft gezogen ist der Röstereibetrieb der Alten Hütte", auf der 18 Oefen stillgelegt werden. Eine An­zahl Oefen hat man in Betrieb gehalten, um die Rohspatver- iorguiig für dieAlfredhütte" sicherzustellen. Die Zahl der mit dem gestrigen Tage ansgesperrten Arbeiter beträgt ins­gesamt 11N0 Mann. Die Ärbeitslosenziffer ist dadurch im Kreise Altcnkirchen stark gestiegen und die Arbeitsnachweise und Arbeitsämter werden von Ausgesperrten überlaufen.

Das Reich zahlt.

Berlin, 17. Nov. Die neue Krise, die am Freitag abend wn politischen Horizont auftanchte und wesentlich ernster aus­iah als der Kampf um den Panzerkreuzer wurde am Samstag Hon wieder beigelegt; durch einen Kompromiß allerdings, der nicht unbedenklich erscheint. Wie erinnerlich, hatten Sozial­demokraten und Zentrum sehr weitgehende Forderungen zur Unterstützung der ausgesperrten Arbeiter in der Eisenindustrie gestellt. Am Freitag abend sah es so aus, als ob die beiden Parteien unmittelbar vor einer*Verständigung ständen, die Ne mit Hilfe der Kommunisten im Reichstag durchsetzen wollten und die praktisch darauf hinauslief, daß das Reich den aus- gelperrten Arbeitern Arbeitslosenunterstützung zahlt. Die Volkspartei hat das verhindert. Sie hat dem Kabinett und dem interfraktionellen Ausschuß erklärt, daß sie eine solche Erledigung nicht mitmachen könne, weil nach ihrer Auffassung das Reich mitten in einem Wirtschaftskampf ans seiner Neu­tralität nicht zu Gunsten der einen Partei heraustreten dürfe tthdZie hat dem hinzugefügt, daß, wenn das Zentrum und me Sozialdemokraten aus dieser Lösung bestünden, die Koali­tion erledigt sei. Am Freitag abend wurde der sozialpolitische Ausschuß vertagt und am Samstag morgen ist dann im Kabi­nett ein Ausgleich gefunden worden, der davon ausgeht, daß me Gemeinden zur Unterstützung der notleidenden Arbeits- K ^ verpflichtet sind, daß aber die Gemeinden nicht die Mittel haben, mit solchen Summen beizuspringen und daran finan- ziell zu Grunde gehen müssen. Angesichts dieser Notlage wollen das Reich und die Länder einspringen und den Ge­meinden Geldmittel zunächst etwa 20 Millionen zur 'ftwsngung stellen, für deren Verteilung die Preußische Regie­rung Richtlinien auszuarbeiten hätte. In dieser Form ist das Kompromiß am Samstag nachmittag auch bereits vom Reichs­

tag angenommen worden. Der Reichstag mußte sich durch eine Reihe von namentlichen Abstimmungen hindurcharbeiten. Zu­letzt aber wurden die Vorschläge des Ausschusses mit 267 gegen 29 Stimmen der Kommunisten und Nationalsozialisten an­genommen, während die Deutschnationalen sich mit 55 Stimmen enthielten, da sie eine so weitgehende Vollmacht der Regierung nicht erteilen wollten. Die Gewerkschaften haben nicht erreicht, daß ihnen die Beiträge, die sie bisher bezahlt haben, zurück­erstattet werden. Sie haben auch die Haftbarkeit der Unter­nehmer zunächst nicht erreicht. Sie haben auch nicht durch­setzen können, daß die Ausgesperrten nach den Sätzen der Arbeitslosenversicherung zu entschädigen sind. Auf der ande­ren Seite ist sehr wahrscheinlich, daß die preußische Regierung ihre Richtlinien und Bedürfnisse den Gewerkschaften sehr weit­gehend anpassen wird, daß also die Frage der Bedürfnisse des einzelnen Unterstützungsempfängers nicht geprüft, sondern generell allen Ausgesperrten die Unterstützung bezahlt wird. Die Parteien haben dem zugestimmt in der Hoffnung, daß mit der Ueberwindung der politischen Krise auch am ehesten die Voraussetzungen für einen unmittelbaren Ausgleich zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern geschaffen und dadurch der ganze Arbeitskampt beendet werden könnte. Am kommenden Montag soll im Reichstag die vorderhand zurückgestellte außen­politische Debatte mit einer Rede des Außenministers begonnen werden.

Nachklänge zur Kreuzer-Debatte.

Berlin, 17. Nov. In der Berliner Presse wird die Bilanz der zweitägigen Panzerkreuzer-Debatte gezogen. DieGer­mania" stellt als Ergebnis fest, daß die Sozialdemokratie eine empfindliche Niederlage erlitten hat. Gleichzeitig wird im Zentrumsorgan eine fraktionsoffiziöse Darstellung des Streit­falls gegeben, in der die ablehnende Haltung gegen den sozial­demokratischen Antrag nochmals eingehend begründet und der Sozialdemokratie die Schuld daran beigemessen wird, daß die deutsche Wehrfrage durch derartige Erörterungen, wie sie jetzt hinter uns liegen, verdunkelt und verwirrt werden. DerVor­wärts" ist besonders verstimmt über die Haltung der Demo­kraten. Er erklärt, der Reichstag haoe in einer schwerwiegen­den politischen Angelegenheit gegen die Sozialdemokratie ent­schieden. lieber die Schlußfolgerungen, die aus dieser Tat­sache zu ziehen seien, würden die Fraktion und der Partei- ausschnß, der zu Montag einberufen wurde, zu befinden haben. In dieser Besprechung soll offenbar die Frage der Großen Koalition behandelt werden.

Paris, 17. Nov. Nach Paul Bvncvur kündigt nun auch der Generalsekretär der Gewerkschaften, Jouhaux, an, daß er von seinem Posten als Bölkerbundsdelegierter zurücktreten werde.

Kalmar Protestiert.

Paris, 17. Nov. In Kolmar fand die angekündigte große Protestversammlung statt, in der gegen das Verhalten der französischen Kammer protestiert wurde, die Ricklin und Rosse ihrer Mandate beraubt hat. Einen solchen Zulaus hatte man in Kolmar selten erlebt. Die Riesensaal war überfüllt, Meyer präsidierte, an seiner Seite sah man Ricklin llnd Rosse, Bilger, Brogly, die Generalräte Stürmet, Hauß, Heil und Antony. Der Abgeordnete Brogly schilderte die Kammersttzung, in der der Beschluß gefaßt wurde, daß die autonomistischen Abgeord­neten ihre.Mandate nicht ausüben dürfen. Nunmehr müßten 2 neue Abgeordnete gewählt werden, die sich verpflichten müß­ten, sofort zu demissionieren, sobald die erwartete Amnestie bewilligt sein werde. Sodann sprach Ricklin. Hinter ihm wurde die rot-weiße elsässische Fahne aufgepslanzt mit der Inschrift:Autonomie, Amnestie!" Dr. Ricklin erklärte: Wir wollen die Autonomie und Amnestie, wir werden sie haben." Der Abg. Bilger griff den früheren Generalstaats­anwalt Fachot i» der heftigsten Weise an. Ferner sprach der Abgeordnete Dahlet, der diejenigen, denen es tm Elsaß nicht gefalle, aussorderte, dieses raschestens zu verlassen. Rosse forderte die Anwesenden auf, sich für die Wahl vorzubereiten. Um 1 l Uhr war die Versammlung zu Ende. Die Menge sang entblößten Hauptes das Lied:O Straßburg". Sodann wollte die Menge sich an das St. Augustiner-Gefängnis be­geben, in dem Dr. Roos verhaftet ist, aber ein Massenaufgebot von republikanischer Garde und Gendarmerie verhinderte die Menge, sich dem Gefängnis zu nähern.

Straßburg, 17. Nov. Nachdem das Gesuch Dr. Roos' auf vorläufige Haftentlassung vom Gericht abgelehnt worden war, gewährte man ihm auf energische Vorstellungen seiner Vertei­diger die Behandlung als politischen Gefangenen. Der Prozeß soll am 15. Januar 1929 beginnen.

Italienische Unverschämtheiten gegen Oesterreich.

Rom, >7. Nov. Die WienerNene Freie Presse" hatte einen ausfälligen Artikel desJmperio" über die Kundgebun­gen am 12. November in Südtirol kommentiert. Daraus ant­wortet beute derJmperio" in einem Artikel, dessen Ueber- schrift über die ganze erste Seite geht. In dem Artikel heißt es: TieNeue Freie Presse" wage es, in Perbindung mit den Habsburger», diesen Wahnsinnigen und Mordbnben, von Fortschritten der Zivilisation und Freiheit zu reden. Rom sei nicht gewohnt, zu antworten, sondern Befehle zu erteilen. Das sei schon immer so gewesen, und das Italien Mussolinis könne erst recht nichts anderes als Befehle erteilen.Wir," so fährt das römische Blatt fort,die wir nicht Nltrafaschisten, sondern einfache Faschisten sind, befehlen hiermit der Stadt, die gegen die Zivilisation und die Freiheit alle Schuftereien und alle Niederträchtigkeiten begangen hat, aufzuhören mit Beleidigun­gen gegen den Duce und gegen den Faschismus, das heißt gegen Italien, wenn sie nicht einmal eine fürchterliche Ueberraschung erleben will. Hunger, Vernichtung und Auflösung Oesterreichs haben das Italien des Risorgimento, das Wien Tausende von

86. LühLMNg.

Märtyrern verdankt, zwar befriedigt. Aber man möge sich deshalb hüten, diese Märtyrer mit seiner herausfordernden Haltung etwa zu beleben. Es fürchte sich vor der geschichtlichen Strafe. Es wird nicht der tvnsurierte Seipel sein, der sie aus- halten könnte. Alle Propheten des italienischen Vaterlandes haben von der historischen Gerechtigkeit immer das große Er­eignis erwartet: Wien unter der italienischen Faust. Wenn die Stunde schlagen sollte, würde Wien in einer Sekunde ver­nichtet werden, und an der Spitze unserer Regimenter zu Lande und in der Luft würde Garibaldi mit seinen Geistern stehen. Aber warum solche Aufregung, solcher Aerger über die Ruhmredigkeit einer Stadt von Dirnen und Verbrechern? Nicht einmal die Habsburger konnten sich unabhängig von Rom erklären, nicht einmal der Kaiser der Aufgehenkten, der sich katholisch, also römisch nennen mußte." Das Blatt schließt: Meine Herren, die Ihr von Fortschritt und der Zivilisation redet, zeigt uns erst einmal einen wahrhaft österreichischen Ge­danke». Dem Gedanken des Weltbürgers Dante Adriaticus habt Ihr nichts entgegenzuhalten als eine Walzermelodie." Es mag daran erinnert werden, daß das gleiche Blatt gelegent­lich der Rossi-Asfäre nur halb so starke Ausdrücke gegen die Schweiz gefunden hatte und daß damals die Beschlagnahme auf Befehl des italienischen Auswärtigen Anrtes erfolgte. Weder nach seinen ersten Ausfällen, die dieNeue Freie Presse" erwiderte, noch heute abend ist von einer Beschlagnahme des Jmperio" etwas bekannt geworden.

Das Reparations-Schachspiel.

London, 17. Nov. Ter diplomatische Korrespondent des Daily Telegraph" gibt eine ähnliche Darstellung des Schrittes der Alliierten und seiner Motivierung wie dieTimes" und bemerkt dazu: In den Denkschriften wird von den verschiedenen alliierten Finanzministerien erklärt, daß Deutschland Zahlun­gen leisten müsse, die unter allen Unständen für den Dienst der alliierten Kriegsschulden an Amerika ausrenhen. Würde diese Forderung in die formellen Antworten eingeschlossen sein, dann würde die Gefahr bestehen, daß die amerikanische Beteili­gung verhindert werden würde, und Deutschland würde ein gutes Argument haben, die alliierten Forderungen abznlehnen. Infolgedessen können die alliierten Ansprüche nicht in die for­mellen Antworten ausgenommen werden." Der Korrespondent bezeichnet es aber als fraglich, ob Berlin diese Denkschriften stillschweigend hinnehmen wird, da sein Schweigen als Zu­stimmung zu den Ansprüchen der Alliierten ausgclegt werden könnte.

Aus Studl und Bezirk.

Der Herr Staatspräsident hat u. a. ernannt im Ge- schästskreis des Evangelischen Oberschulrats zum Oberlehrer der Gruppe 6 Hanptlehrer Baumann in Ealmbacy.

Neuenbürg, 19. Nov. In den evangelischen Kirchen des Landes wurde gestern das Ernte- und Herbstdankfest feierlich begangen. Anw in der evang. Staütkirche war dies der Fall; Altar und Taufstein waren wie alljährlich mit den Früchten der Gärten und Felder reich geschmückt, ein schöner Brauch, an dem namentlich unsere Waldreunacher Kirchengemeindegenossen stets regen und ehrenden Anteil nehmen. Dekan Dr. Megerlin legte seiner Predigt die Worte Psalm 101, 13 bis 33 zu Grunde und wies hin aus den Geber aller guten Gaoen, aus den die Menschen warten, daß er ihnen Speise gebe zu seiner Zeit. Der Kirchenchor sang MendelssohnsLobe den Herrn meine Seele" unter Leitung von Rektor Häußler und trug damit zur Bereicherung des Gottesdienstes bei.

^ Neuenbürg, 17. Nov. Heute konnte Herr Kart Tchüßler, < 2 ichelschmied von Schwann, sein 50jähriges Arbeitsjubiläum in der Sensen- und Sichctfabrik Haueisen ch Sohn A.G. be­gehen. Die Firma veglückwünschte den Jubilar unter Ueber- reichung eines Geldgeschenkes.

(Wette rve^icht.) Die nördliche Depression wandert ostwärts, lieber Spanien liegt ein Hochdruck. Für Dienstag und Mittwoch ist Fortsetzung des unbeständigen Wetters zu erwarten.

Herrcnalb, 18 . Nvv. (B e r k c h r s f r a g e n im Kur­ort.) Ueber einige Punkte, die in den jüngsten Veröffent­lichungen desHcrrenalber Tagblatt" Erwähnung fanden, ist noch eine^kurze Erörterung notwendig. Zunächst die vielum­strittene Frage: Wie können die wichtigsten Lebeiisinteressen eines Kur- und Badeorts gegen die neuzeitliche Uebcrhand- nahme des Kraftwagen- und Krasträderverkehrs und gegen verschiedene mißliche Erscheinungen der Gegenwart so ab­gewogen werdeir, daß eine Art von goldnem Mittelweg zu­stande kommt? Es ist nicht zu leugnen, daß Herrenalb sehr viel vvn seiner einstigen vornehmen Ruhe eingebüßt hat. Es m weiterhin unbestritten, daß Erhoinngs- und Lchvnungs- vedürstigc mehr und mehr die einsamen, vom Durchgangs­verkehr nicht berührten Gehöfte, Weiler und sonstige stillere Ortschaften aussnchen, weil sie im Kurort selbst zu ihrem Ent­setzen alles das vorfinden, was sie veranlaßt hat, dein nervcn- rninierendcn Gewühl der Stadt aus einige Wochen zu ent­fliehen. Es begegnet ihnen die grelle Reklame der Kinos, das liebermaß der Radio-, Grammophon- und sonstigen musika­lischen und bildlichen Darbietungen, die Störungen großstäd­tischer Ungcbundenheit, Vergnügungssucht und Lustbarkeiten, Modenschau, Vars, Dielen, Hanskapellen, Ballfcstlichkeiten. nächtliche Unruhen verspätet Heimkchrender (auch des Dienst­personals in ^den Nachtsreistunden), die Ausschreitungen ZUgendlichcr, Staub und all die gräßlichen Signale und Ge­räusche des Kraftverkehrs usw. In den Tvnderkurorten für bestimmte Organleiden wie Herz und Nerven, für Erholungs­suchende und Rekonvaleszenten sind solche zweifelhaftenEr­rungenschaften" der Neuzeit besonders mißlich. Die Leitung des Allgemeinen Dcutsckwn Bädcrvercins urteilt hierüber fol­gendes:Die Hunderttausende, die die freieren Erholungs-